Grab mit Blumen und Kränzen schmückten. Unter ihnen befand sich die Stadtgemeinde Ludwigsburg, die Offiziere der Artillerie-Regimenter 29 und 65, des Dragoner-Regiments „König", die der Olgagrenadiere, des Regiments „Altwürttemberg", der Württ. Offizierbund, ferner ein Gruß der Altersgenoffen und zahlreiche andere Kranzspenden von Bereinigungen und Einzelpersonen. Generalleutnant Reinhardt, der württ. LanLeskommandant, legte in Begleitung einiger Offiziere gleichfalls einen Kranz nieder. Zeichen der Treue und der Anhänglichkeit häuften sich über dem Grabhügel.
Ludwigsburg, 26. Febr. (Kriminelles.) Unlängst wurde ein am hiesigen Zuchthaus tätiger Wachtmeister verhaftet, weil er sich beträchtlicher Diebstähle von Kleidern und Schuhen aus Len Beständen der Strafanstalt schuldig gemacht hatte. Me Untersuchung des Falles ist im Gange. — Ein schwerer Einbruch ist in der Nacht in der Wohnung des Staütvorstands verübt worden. Es lxmdelt sich um eine verwegene Arbeit von Berufsverbrechern. Gestohlen wurden echte silberne Tafelgeräte, vorwiegend Bestecke und Löffel, von bedeutendem Werte.
Hohenheim, 26. Febr. (Der neue Leiter der Landwirtschaftlichen Hochschule.) Als sstachsolger des Geheimen Regierungsrats Professor Dr. Aereüoe an die Landwirtschaftliche Hochschule in Hohenheim wurde der Direktor der ungarisch-deutschen Landwirtschasts-A.-G. in Budapest, Wirtschaftsrat Dr. Adolf Münzinger in Salontamara in Rumänien berufen. Er. hat diese Berufung angenommen. Dr. Münzinger hat in Hohenheim und Jena studiert, war mehrere Jahre Abteilungsoorstand an der Landwirtschaftlichen Bersuchsanstalt in Darmstadt, hierauf Güterdirektor des Grafen Waldstein in Böhmen, später Direktor des Vereins mährischer Zuckerfabriken in Olmütz und ist seit dem Bestehen der ungarisch-deutschen Landwirtschafts- A.-G. deren technischer Direktor. Die Professur für Wirtschaftslehre des Landbaues in Hohenheim wird er am 1. Juli d. I. antreten.
Jefingen, OA. Kirchheim. 26. Febr. (Zusammenstoß.) Abends zwischen 7 und 8 Uhr stieß ein hiesiger Radler mit einem Bierfuhrwcrk auf der Straße Jesingen-Kirchheim zusammen. Der Radler zog sich schwere Verletzungen zu und mußte im Handwagen nach seiner Wohnung gebracht werden. Fuhrwerk und Radler sollen ohne Licht gefahren sein.
Wurmlingen OA. Tuttlingen, 25. Febr. (Fäbrikunfall.) In der A.-G. für Feinmechanik in Tuttlingen sollte der hier wohnhafte verheiratete Maurer Fritz Klingler an einem Flaschenzug etwas arbeiten. Zu diesem Zweck stand er rücklings auf einer Leiter, die anscheinend ins Rutschen kam. Die sich hinter ihm drehende Welle einer Transmission erwischte seine Kleider, wickelte sie auf und drohte, ihn ganz zu erfassen. Dank seiner Geistesgegenwart und großen Körperkraft konnte er sich solange an der Leiter festhalten, bis der Motor abgestellt und Hilfe zur Stelle war. Sämtliche Kleider waren Ihm buchstäblich vom Leibe gerissen und der Verunglückte hatte starke Quetschungen erlitten. Durch ein Auto der Fabrik wurde er in seine Wohnung verbracht.
Laupheim, 26. Febr. (Billiges Holz.) Wegen Abgabe von Holz zu ermäßigten Preisen für Minderbemittelte sind Zusagen für etwas über 500 Raummeter gemacht worden, u. a. vom Forstamt Dietenheim und der Gräfl. Augger'schen Forstverwaltung.
Wolfegg' 25. Febr. (Brandunglück.) Im nahen Weitprechts arbeitete Monteur Anton Keller von Furth-Roßberg bei Engelbert Binzer an der Instandsetzung eines Benzin-Motors. Dabei war ihm der 19jährige Sohn Josef Binzer behilflich. Auf bis jetzt unaufgeklärte Weise entzündeten sich die Benzingase und brachten den .Benzinkessel zur Explosion. Dadurch erlitt Josef Binzer.schwere Brandwunden. Auch Anton Keller zog sich erhebliche Verbrennungen zu, während Eng üb.'rt Binzer nur geringe Verwundungen erlitt. Das Feuer griff mit rasender Geschwindigkeit um sich und bald stand das ganze Wohn- und Oekonomie-Gebäude in Brand. Es brannte völlig ab. Me Rettungsarbeiten waren durch die in die Wohuräume eingedrungenen Gase sehr erschwert, doch konnte ein großer Teil des Hausrats sowie sämtliches Vieh dem verheerenden Element entrissen werden.
Eröffnung der Werkbundausstellnng.
Stuttgart, 24. Febr. Mt einem schlichten Festakt wurde am Freitag vormittag die von der Arbeitsgemeinschaft des Deutschen Werkbundes in Württemberg ins Leben gerufene Ausstellung, die zugleich eine Vorschau für die große Deutsche Gewcrbeausstellung in München bildet, eröffnet. Gshrimrat Bruckmann (Heftbronn) begrüßte in der König-Karls-Hallc des Landesgewerbemuseums die Minister Keil und Tr. Schall, den Landtagspräsidenten Walter und die Mitglieder des Württ. Landtags, ferner zahlreiche Vertreter württ. Städte, der Universität Tübingen, der Technischen Hochschule und Kunstgewerbeschule Stuttgart, der Handwerker- und Jndustrieorga- nisation. die württ. Arbeitsgemeinschaft des Werkbundes wird von allen Faktoren des Landes getragen und die Arbeit
selbst bewußt und überzeugt auch von den staatlichen Aemtern gefördert. Die Namen Exzellenz von Mosthaf und Professor Dr. Pazaurek seien Beweis dafür. Der Redner dankte der Staatsregierung, dem Landtag und der Stadt Stuttgart für die Unterstützung der Ausstellung, die den Zweck habe, die württ. Erzeugnisse, die für die Deutsche Gewerbeschan in München bestimmt sind, zusammenzufassen. In Württemberg habe man sich als erstes Land in ganz Deutschland daran gewagt, die Arbeiten zu zeigen. Sie seien ein Beweis für die unverwüstliche Kraft, für die künstlerische Phantasie, die technische Leistungsfähigkeit und den starken schöpferischen Willen. Me Veredlung der deutschen Arbeit könne dazu beitragen, uns wirtschaftlich zu stärken. Der Werkbund kämpfe für Schönheit und Geschmack, Laß sie in jedes einzelne Haus einriehen. Werkbund und Jugend gehören zusammen. Für die jungen Kräfte müsse man einstehen und auch mit Gelassenheit zusehen, wenn aufbrausende Kräfte in überschäumender Wut mit unterlaufen. Nur so komme man zu neuer Arbeit. Präsident Walter dankte für die freundliche Einladung der Volksvertretung und sagte finanzielle Unterstützung der Bestrebungen zu. Der Geschäftsführer des Deutschen Werkbundes sprach Glückwünsche zu der Ausstellung aus. Präsident Jehle vom Landesgewerbeamt betonte die Pflicht, die Qualitätsarbeit zu fördern. Rechtsrat Dr. Elsas übermittelte die Wünsche der Stadtverwaltung und überreichte einen ansehnlichen finanziellen Betrag. Staatspräsident Dr. Hieber, der die Ausstellung für eröffnet erklärte, hatte schon nach der Begrüßungsansprache des Vorsitzenden Bruckmann namens des Kult- und Ärbeitsministeriums folgende Ansprache gehalten: In dreifacher Hinsicht möchte ich meine besondere Freude über das Zustandekommen und die Eigenart dieser Ausstellung aussprechen: Einmal als Kulturminister besonders darüber, daß unsere Kunst- und Kunstgewerbeschulen, die staatlichen wie die freien, sich an den Arbeiten der Ausstellung so rege und zahlreich beteiligt haben. Das gilt insbesondere von unserer trefflichen Stuttgarter Kunstgewerbeschule. Sodann begrüße ich dankbar das Bestreben des Werkbundes, die besten schöpferischen Kräfte gerade auch unter der Heranwachsenden Jugend zu fördern. Ein herzliches Glückauf der künstlerisch und kunstgewerblich schaffenden schwäbischen Jugend! Möge sie in technischen und künstlerischen Höchstleistungen zeigen, was Handwerk und Industrie an guter, formschöner Arbeit im Schwabenland hervorzubringen vermögen, und so dem schwäbischen Namen Ehre einlegen. Es ist gelungen, auch das Handwerk mit künstlerischen Arbeiten, wie sie seinem alten Ruf und seinen besten Zeiten entsprechen, zu der Ausstellung heranzuziehen und so Künstler und Handwerker in Fühlung miteinander zu bringen. Wenn in diesem Jahr in München das deutsche Gewerbe zeigen will, was Handwerk und Industrie an guter, formschöner Arbeit hervorzubringen vermögen, um im In- und Ausland dem deutschen Erzeugnis wieder zu seiner ehrenvollen Stellung zu Verhelfen, wird — das hoffen und wünschen wir — im Kreise -des Wettbewerbs um den Preis der Gediegenheit und Schönheit auch Württemberg mit Ehren bestehen. (Beifall.) Ein Rundgang durch die Ausstellung, deren graphische Arbeiten im Landes- gdwerbemuseum untergebracht sind, während die eigentliche Ausstellung sämtliche Räume der ehemaligen Landesversor- gungsstclle füllt, schloß sich an.
Der Verein Württembergischer Förster e. V. schreibt uns:
Zur Abwehr!
Me Leitung des Vereins Württ. Förster e. V. sieht sich zum wiederholtenmale gezwungen, gegen die Angriffe ihrer Vorgesetzten, der württ. Forstakademiker energisch Front zu machen und nochmals zu konstatieren, daß die Einführung des Forstlehrlingssystems nicht zwangsläufig zum dreiteiligen Rc- vierförstersystem führt und führen muß, denn sonst hätte es in den deutschen Bundesstaaten (alle mit Ausnahme Württembergs und Badens!) die es seit Jahrzehnten besitzen, längst dazu geführt. Das auf dem Forstlehrlingssystem aufgebautc gemischte Oberförster-Förstershstem ist nirgends dreiteilig, überall zweiteilig. Daher ist die Behauptung der württ. Forstakademiker, daß mit der Einführung des Lehrlingssystems eine neue dritte Forstbeamtenkategorie geschaffen werden müßte, eine bewußte Unwahrheit und absichtliche Irreführung des Volkes und leiner Vertreter. Me Einführung dieses Äusbildungs- ganges im republikanischen Volksstaate sollte eigentlich eine Selbständigkeit sein, denn jeder Handwerker braucht eine drei- bis vierjährige Lehrzeit. So nötig und berechtigt die Ausbildung der jungen Landwirte in zweijährigen Kursen auf Ackerbau- und Landwirtschastsschulen ist, gerade so oder noch viel notwendiger ist die fachmännische Ausbildung des Forstwirtsnachwuchses, denn den Forstwirten sind viel größere, ja Milliardenwerte anvertraut. Me Försterschaft Württembergs fordert die Einführung des Lehrlingssystems nicht aus egoistisch-selbstsüchtigen Gründen (Gehaltsklasse 8 bis 9 hat die Förstervertretung noch niemals verlangt und wird sie auch nicht verlangen, da sie mit der Einstufung in 5 bis 7 vollauf
befriedigt ist!), sondern im wohlverstandenen staats- und si- nanzwirtschaftlichen Interesse, denn Lei Einführung des Hclz- hauersystems würden teure Akademiker in Gehaltsgruppe Ä bis 12 an die Stelle der billigeren Förster treten und so eine ungeheure Verteuerung der Staatsforstwirtschaft verursache». Me schwäbischen Förster wollen niemanden, am allerwenigste» ihre akademisch gebildeten Vorgesetzten verdrängen. Me Forstakademiker aber (siehe Schwäbischer Merkur vom 19. Dezember 1921, Nr. 589) wollen kleine Bezirke, in denen der „eine akademische Kopf" alles besorgen kann, also den Förster verdrängt und so durch Akademiker Arbeiten besorgt werden sollen. die Nichtakademiker gerade so gut oder noch besser, zur» mindesten aber viel billiger besorgen können. Me Forstakade- miker fänden ein reiches Feld der wissenschaftlichen Betätigung, wenn sie den zum Teil sehr vernachlässigten Kommunal- un» besonders kleinen PrivatwÄdern, die zum großen Teil inmitte» der Staatsforsten liegen und daher ohne Perionaloermehcunv bewirtschaftet und beaufsichtigt werden können, ihre akademische Fürsorge und Hilfe zukommen ließen. Dort schlummern noch ungehobene Milliarden im Boden und Forstakadsuiker nn» Förster fänden freies, dankbares Arbeitsfeld ohne sich gegenseitig befehden und bekämpfen zu müssen. Me Einführung de8 Forstlehrlingssystems ermöglicht große Millionenersparniffr, denn die im Etat 1922 angeforderten 38 -Schreibstellen, die fast eine Million Personalaufwand erfordern, können völlig eingespart und die Arbeiten den Förstern und ihren fachmännisch geschulten Anwärtern iibcrtragen werden. In den meiste» Forstämtern wären die geforderten Schreibsekretäre zudem Len ganzen Sommer über nur zirka 40 bis 50 Prozent beschäftigt, eine Verschwendung an Arbeitskraft und Geld, die unser armer Staat sich nicht leisten kann. Der von Regierungsseite beabsichtigte Abbau der Forstamtmannsstellen würde ermöglicht, denn diese Herren Akademiker versehen den größten Teil des Jahres Arbeiten, die sonst überall von Nichtakademikern einwandfrei geleistet werden. Somit können alle Forstamtmanns- stellen, die doch nur zu fortgesetzten Reibungen zwischen vem Forstamtsvorstand und seinem Amtmann führen, abgebaut werden. Die luxuriöse, in die „arme Zeit" des Volksstaats 1922 nicht mehr passende, auf Staatskosten betätigte Pserde- haltung der Oberförster kann aufgehoben nnd so Millionen erspart werden. Es ist eine unverantwortliche Verschwendung von Staatsgeldern, daß heutzutage noch Forstmeister neben Staatsbahnen usw. einherkutschieren und vom Staat unterhaltene Fuhrwerke oft bis zu 60 bis 90 Prozent zu ausschließlichen Privatzwecken benützen. Bei Einführung der fachmännische« Förster-Vorbildung kann die von den Forstakademikern verlangte Verkleinerung der Forstamtsbezirke und die dadurch bedingte Vermehrung derselben vermieden, ja im Gegenteil eine erhebliche Vergrößerung derselben auf den Stand Bayerns und Badens ermöglicht und so zirka 40 Forstämter eingespart werden. Das bedeutet die Ersparnis einer zweistelligen Milli- onenziffer. Auch eine Vergrößerung der 'zu kleinen Förstcr- dienstbezirke (die hauptsächlich in den sogen. Schreibforstwart- huten ihre Ursache hatten), wäre ermöglicht. Wo nicht ganz besondere Verhältnisse dies bedingen, wäre die durchschnittliche Größe eines Förstcrdienstbezirkes auf -450 bis 500 Hektar festzusetzen. Die 36 staatlichen Waldschützenstellen können ohne Personalvermehrung zum allergrößten Teil eingespart und ihre Bezirke den Nächstliegenden Försterdienstbezirken zugcschlagen werden. Daß die schwäbische Försterschaft mit ihren Forderungen im Recht ist, sehen die Vorgesetzten derselben jetzt selber ein, denn sie haben nunmehr die Forderung der ausschließlichen Rekrutierung des Försternachwuchses aus der» Holzhauerstand selbst fallen gelassen und verlangen nur noch ein „Heraufdienen von der Picke auf" für den Försternachwuchs. Mit dieser Forderung gehen wir einig und konstatieren, daß das von uns verlangte Lehrlingssystem dem Anwärter hinreichend Zeit und Gelegenheit gibt, in mehrjährigem gründlichem Ausbildungsgange alle Zweige seines Berufes gründlich und „von der Picke auf" kennen zu lernen.
Baden.
Pforzheim, 26. Febr. Eine unangenehme Ueberraschung widerfuhr einer in der Güterstraße wohnenden Familie. SchuG daran war das oft gerügte, von der Polizei streng verbotene Fußballspiel auf der Straße. Nichts Böses ahnend, saß man Leim Mittagstisch; die große Suppenschüssel war gerade aufgetragen worden und eben wollte der Hausherr beginnen, die schöne Erbsensuppe zu verteilen — da geschah das Unfaßbare, das Unvorlurgesehene. Mit gewaltigem Geklirre der in Trümmer sinkenden Fensterscheibe kam ein großer Fußball ins Zimmer geflogen und — fuhr mitten hinein in die Erbsen, die nach allen Richtungen hin verspritzen. Um das Maß der Gemeinheit solch schnöden Geschehens vollends zum Ueber- laufen zu bringen, wurde der Familienvater durch Glasiplitter obendrein noch an beiden Händen verletzt. Me „Fußballspieler", es handelte sich um Äehrburschen einer benachbarten Fabrik — hatten sich natürlich außer Sehweite gebracht, als ihr „Geschoß"
Haus Friedberg.
Erzählung von Ewald August König.
39. (Nachdruck verboten.)
„Nicht das allein, ich selbst werde die Entscheidung beantragen," rief dor Förster, und abermals siel seine Faust dröhnend auf den Tisch. „Ich hätte schon die Anzeige gemacht, wenn es mir nicht von meinem Herrn verboten worden wäre, aber jetzt muß nnd soll cs geschehen. Sie waren wohl mit dein alten Wilddieb befreundet? Ter Kerl hat sich manchen Braten aus unseren Forsten geholt, er nagte ja samt seinem verrückten Herrn am Hungertnche."
„Pfui!" sagte Röschen entrüstet.
„Was war ist, spreche ich ohne Scheu aus," höhnte Schulz. „Ich Hab' lange Zeit Mitleid mit dem alten Spitzbuben gehabt, aber zuletzt wurde es mir doch zu toll.
„Es war das erste Mal, daß er unbefugter Weise aus die Jagd ging," sagte Berthold, der jetzt diesen Menschen verachtete.
„Wissen Sie das so genau?" rief der Förster, in dessen Augen abermals der Jähzorn aufblitzte. „Daß Sie ihn in Schutz nehmen, läßt sich begreifen, aber Sie dürfen nicht behaupten, was nicht wahr ist. Sie haben nwhl auch gesehen, daß er die Büchse nicht auf mich anschlug, nnd daß die Kugel nicht an meinem Ohr vorbeipfiff? Gehen Sie, ich werde auch gehen nnd die Untersuchung beantragen."
Röschen hatte ihrem Verlobten den Rücken gewendet, nnd deutlich las Berthold in ihrem schönen Gesicht die Verachtung, die auch ihre Seele erfüllte. Sein herzloses rohes Benehmen mußte sie nun erkennen lassen, welchem Manne sie ihre Zukunft anvertrauen wollte, sie mußte mit ihrem reinen, unschuldvollen .Herzen zurückbeben vor d:esem charakterlosen Burschen, der mit kaltem Blute einen Menschen erschießen konnte.
Berthold fühlte sich nicht geneigt, das Gespräch noch länger sortzusetzen. Unter den: Hohnlachen des Försters verließ er die Schenke, um den Weg zur Stadt anzutreten.
Er wußte jetzt, daß er es mit einem Gegner zu Mn hatte, der auf alles vorbereitet war, der kein Bedenken trug, in diesem Kainpfe jede, auch die schlechteste Waffe zu benutzen: aber das konnte ihn nicht zurückschrecken, er wollte den Kampf anfnehmen und mit Energie durchführen, er war das jetzt seiner eigenen Ehre schuldig.
7.
Tie Anklage gegen den Förster Schulz war von der Staatsanwaltschaft angenommen worden, aber die Untersuchung hatte keineswegs den erwarteten Erfolg. Die Gerichtsbeamten waren im Schlosse gewesen, sie hatten die Leiche besichtigt und die letzten Aussagen des Erschossenen zu Protokoll genommen, sie hatten sich aus den Schauplatz des Verbrechens verfügt und dort den Maler Hasting verhört, aber der Först r blieb bei seiner Behauptung, daß er, un: sein eigenes Leben zu schützen, gezwungen worden sei, den Schuß abzufeuern, nnd man konnte ihm nicht beweisen, daß diese Behauptung erlogen war.
Dennoch nahm der Staatsanwalt Veranlassung, ihn verhaften zu lassen, Schulz selbst verlangte es trotzig, und es hatte den Anschein, als ob die Untersuchung sich noch lange hinziehen sollte.
Der Lindenwirt wollte nicht an die Schuld des Försters glauben, er zürnte dem Maler, weil dieser die Untersuchung eingeleitet hatte, während Röschen nach der Verhaftung ihres Verlobten neu auflebte.
Inzwischen setzte Berthold seine Arbeit im Schlosse fort, er unterhielt sich während der Arbeit mit dem alten Manne, wie er sich mit Philipp unterhalten hatte, und er benutzte diese Gelegenheit, ihm in Bezug auf Komtesse Meta und die Unversöhnlichkeit des Grafen Leonard seine Ansicht ohne Scheu auszusprechen. Daß er wußte, wer in der Livree steckte, verriet er natürlich mit keiner Silbe und eine besondere Genugtuung bereitete ihm die Entdeckung, daß der Graf ihn mit jedem Tage lieber gewann; hierauf stützte er die Hoffnung, daß es ihm endlich doch' gelingen werde, den alten Sonderling mit seiner Tochter auszusöhnen.
Die Speisen und der Wein, den er täglich aus der Lindenschenke schickte, wurden angenommen, aber Berthold empfing kein Wort des Dankes dafür, es schien fast, als ob sie als Tribut dafür betrachtet würden, daß ihm erlaubt worden war, die Gemälde zu kopieren.
Einmal waren Fremde gekommen, um die Sammlung zu besichtigen, der Graf hatte ihnen die Tür geöffnet und sie durch die Säle geführt, aber als er später wieder in dem Kabinett dem Maler gegenübersaß, konnte es dem Letzteren nicht entgehen, daß ein bitterer Zug die Lippen des alten Herrn umspielte, es mußte ihm doch ein demütigendes Gefühl gewesen sein, die Trinkgelder in Empfang zu nehmen.
So waren einige Tage nach der Verhaftung des Försters verstrichen, die Arb... näherte sich rasch ihrem Ende und Berthold dachte wieder an die Abreise, die durch die Ermordung Philipps einen Aufschub erlitten hatte. Er sprach mit dem Grafen darüber, der alte Herr äußerte sein Bedauern, ohne dabei aus der Rolle zu fallen. Aber ehe Berthold schied, wollte er eine Begegnung Me- ta's mit ihrem Vater herbeiführen. Er glaubte das jetzt ermöglichen zu können und von dieser Begegnung versprach er sich ein günstiges Resultat.
Gerne wäre er bis zur Aburteilung über den Förster geblieben. Er hegte ja jetzt wieder die Hoffnung/Röschen später sein nennen zu dürfen, aber er fehlte sich doch zu sehr nach seiner eigenen Häuslichkeit, und man- konnte nicht wissen, wie lange noch die Untersuchung währte.
Wie Röschen darüber dachte, wußte er freilich nicht, mit ihr darüber zu reden, wäre unter den gegenwärtigen Verhältnissen unzart gewesen, und sie ließ keine Aeuße- rung fallen, die darauf Bezug genommen hätte. Sie war jetzt allerdings freundlicher gegen ihn, wie früher, sie war heiter und mitunter sogar recht herzlich. Nur wenn die Rede auf den Förster kam, wurde sw ernst und schweigsam. Für sie war dieses Gespräch Peinlich . LLörtfetzunü jolgt^ ;
»ine so unvorhergesehene ; Achdorf b. Bonndorf xhende Landwirt Konr md Blnmberg einen 151 oar sofort tot.
Freiburg, 25. Febr. i stanz Xaver Faber jun jnes dreijährigen Kindes er Bertholdstraße die Überreichung eines Geld
Mannheim, 24. Febr. Vck) der Revolution kam Handlungen zur Sprache, lnd ein Oberleutnant a amens Fasbender kenn« afftrat, aber eines Tags eiden Leutnants Darleh hnen dienstlich untersteh as Geld nicht zurück. S en sich die beiden an der die Straffammer verurt bngnis, Fasbender ist n teits abgcurteilt worden.
Hirschbera, 25. Febr. ellnng jede Auskunft v zu sein, um zu bew steiheit zu erlangen Per: Inschuld darzutun. Die kan ist der Ueberzeug stund unmöglich gewor! Zei seiner Rückkehr ins ait Hilfe zweier Pcrsone n nennen, lehnt Grupen xn über den Verbleib E Bnis. Me in Berlin v> eamte in Untersuchung« stundlage.
D-Zugdiebe an der
verschiedene Diebstahlsfäl iigen ihren Tatort habe: - übrigens eine interna ,n der Arbeit sind. Am ni lnd Düsseldorf, aber auck -iel gestohlen. Erst jctzi andter und ein russische erüen Herren fuhren z Führend sie dann gen mrde dem Gesandten ei ein Frackanzug mit Seid er Jackettanzng) und der nd wichtigen Akten in sie Mebe werden wahr n Berlin zu Geld zu n mmer geschieht.
Handel «fit gcfälsch: kaisbezugsscheinen hat us Blaubcuren zwei M ceidchandlung erheblich Rüster, Vertreter der La r Ulm sich ausgebend, gc stünebaum in Franksur: n die Firma P. Krüc u 45 694 M. und an die eim 30 Scheine zu 66 56l Bezugsscheine selbst ausg eln der Kommuncüverk ersehen, teils rührte di vermutlich arbeitete er Teilnahme an der Fälschi eurenist nach Amerika gs r Zürich fcstgenommett r ie dortige Polizei, weil nsteren Keller eingespe immer verurteilte den - on 2 Jahren 6 Monate ommen ist, konnte nicht
Das rauchende Deuts Zollseinkommens geht ii Killionen Mark hat alle is 1921 die Tabaksteuer . Mai 1920 ermittelten
> Miete in Goldmark
Provinz Sachsen) von llphabet, was manches r folgenden Nenjahrsgruß oom 1. Januar 1922 die st Zahlung genommen v kapir Geld. Sollte Euc bitten, den 1. April 192: bescher Wilhelm Köhler, chon zulegen müssen, der svird er inländische Goldr
- Ein artistisches Unte Rum, eine weltbekannte llrtisten Verdienstmöglich en. In die Räume ziel
- Verzehrungssteuer ii Salzburg wird berichtet Wießung einer neuen 1 sünsprozentigen Abgabe »ebiet konsumierten wich Fleisch, Zucker, Reis, Kaf mhe Betrag dieser Verzc Kronen angenommen. E Korlage von der Stadtg
Der französische Gesc berichtet, daß der ehenn illlize, gelegentlich seine tls sogenanntes „Umzu; befanden sich vier Kister smd vier Nähmaschinen.
Der Frauenmörder Versailles hingerichtet w
Ein „Torpedo-Waffe ivird, ist es einem britiscl beug zu erbauen, das ein Ls wird von einer M s50 Pferdekräften und ka stie zwei Bunker mit 40 MH rer muß nicht wenig bedienen können; so kan Tiefe das Torpedo ins §
Me deutschen Solda dere bulgarische Kommis scheu Soldatengräber in Mission besteht aus Bert des Innern und des Ae
Der Kurs des Sow jchen Reichsbank veröffc l Pfund Sterling 2 500 0 b50V Rubel. Ein golder vowjetrubeln gehandelt.