stch in einem bedauerlichen Irrtum. Es braucht in dieser Be­ziehung nur auf den Schriftwechsel der deutschen Botschaft in Baris mit der französischen Regierung verwiesen werden, ver tt» Dezember des vergangenen Jahres dem deutschen Reichstage vorgelegt wurde.

Die Jndienreise des englischen Kronprinzen.

Nach einer Dleldung desTimes" aus Calcutta ist man aus Anlaß des Streiks auf der indischer: Eisenbahn wegen der Kohlen- und Lebensmittelzufuhren sehr besorgt. Der Streik trägt einen rein politischen Charakter. Er ist liauptsächlich ins Leben gerufen worden, um den Prinzen vor: Wales an der Weiterreise zu hindern. Sämtliche Gouverneure sind zum Vize- lönig berufen worden, um die augenblickliche Lage zu besprechen.

I Bei de« letzte« Brennholzverkauf wurden zwei Raummeter l ' buchene Prügel bis 1260 M. bezahlt. '

Aus Stadl, Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 24. Febr. (Borsicht Landwirte!) Gegenwärtig bereist ein Agent derFreya", Bremen-Hannoversche Lebens­versicherungsbank A.-G. das Land und malt den Bauern vor, Oe sollen ihr Geld auf der Bank anlegcn, sie bekommen dafür 4 Prozent Zinsen und gleichzeitig sei man in einer Lebens­versicherung. Wenn man im voraus auf 3 Jahre bezahle, könne man, wenn man nicht mehr weiter bezahlen wolle, wieder aus­treten, die Bank bezahle dann den ganzen Betrag, den man em- bezahlt habe, wieder heraus. Die Bedingungen, die ganz anders kauten, händigt der Agent erst aus, nachdem der Vertrag unter­schrieben ist. Wir warnen sämtliche Landwirte, auf den Schwindel hereinzufallen. Wer im Zweifel ist, mit welcher Ver­sicherung er sich einlassen soll, der wende sich, bevor er die Unterschrift gibt, an den Landwirtschaftlichkeit .Hauptverband. Unterschrieben ist unterschrieben.

Wildbad, 23. Febr. Gegen die drohende Verlegung der D- Zügc 117 bis 118 von der Strecke KarlsruhePforzheim auf sie Strecke BreitenHeilbronn hat der hiesige Gemeinderat beim Reichsverkehrsministerium und bei der Eisenbahngeneral- -ttettion Einspruch erhoben. In dem Protestschreiben heißt es: Werden uns nun auch noch die letzten günstigen Anschlüsse in Pforzheim genommen, so ist unser Schicksal besiegelt. Wildbad wird in der Konkurrenz mit nichtwürttembergischeu Bädern an die Wand gedrückt werden.

Württemberg.

Stuttgart, 24. Zehr, (Tariferhöhung im Gürerverkehr.) Aach amtlicher Bekanntmachung imStaatsanzeiger" werden a« 1 . März d. I. sämtliche Frachten im Tier- und Güterver­kehr, einschl. Expreßgut, in den Binnen- und Wcchseltarifen um SOA erhöht. Die Mindestfrachten und Nebengebühren werden fast durchweg gleichfalls um 20 Prozent hinaufgeschraubt. Nä­heres bei Len Güterstellen.

Stuttgart, 24. Febr. (Erklärung des Landwirtschaftlichen iHauptverbandes.) Der Landw. Hauptverband gibr auf die verschiedenen kritischen Bemerkungen anläßlich der landw. Woche als Ziel seiner Organisation bekannt: Wir wollen Lurch einen schiedlich-friedlichen Zusammenschluß aller Bauern ohne Unterschied von Konfession, Partei und Besitz in einem großen Verband auf die Politischen Parteien Einfluß gewinnen, daß sie bei Aufstellung von Kandidaten die ländliche Bevölkerung «ehr berücksichtigen, um in den Parlamenten nach dem Grund­satz ausgleichender Gerechtigkeit eine gesunde Wirtschafts­politik betreiben zu können. Daß dieses Ziel nicht von heute «uf morgen erreicht wird, liegt schon in der Natur der Sache, daß cs aber erreicht werden kann, daran zweifelt nach den Günstigen Erfahrungen kein Mensch. In die auf Grund der politischen Neutralität bereits erzielte Einigung der Bauern im Hauptverband eine neue Spaltung hineinzutragen, ist das Bemühen gewisser Kreise. Dagegen legen wir entschieden Ver­wahrung ein.

Stuttgart, 24. Febr. (Lohnbewegung in der Landwirt­schaft.) In den am 22. -Februar hier stattgefundenen Tarifver­handlungen wurde folgendes Ergebnis erzielt. Die Mindest­löhne für landw. Taglöhner ohne Verpflegung werden in Lohn- klassc 1 auf 6,60 M.. in Klasse 2 auf 6 M., in Klasse 3 auf 5,40 Mark erhöht. Gleichzeitig werden die Wochenlöhne für Knechte in Klasse 3 auf 125 M. aufgebessert. Sämtliche Lohnerhöhungen gelten rückwirkend ab 1. Januar 1922. Die Lohnsätze für alle anderen landw. Berufsgruppen werden in den am 27. Febr. fortgesetzten Verhandlungen endgültig festcgelegt. Alle ergani- kerten Laicharbeiter haben Anspruch aus die vereinbarten Löhne.

Stuttgart, 24. Febr. (Eierpreise.) Nach der Preisstatistik -es Statistischen Landesamts kosteten je 10 Eier im Laudesmit- lel im Januar 1922 30LO M. (Vorjahr: 18,20 M.), im Februar WL4 (18Z0) M., in Stuttgart sogar 40 M. Eine Abwärts­bewegung ist noch nicht wahrzunehmen, wohl eine Folge der kalten Witterung. Die höchsten Preise melden Stuttgart, Geis­lingen. Böckingen, Leonberg, Horb, Baihingen a. E., Neuen­bürg (dieses 42,50 wegen der Nähe von Pforzheim), die nie­dersten Saulgail (27,50), Leutkirch (27), Neresheim (26), Gera- bronn, Wangen, Tettnang, Laichingen (25), Balingen (22) und Ravensburg (20). Im Februar 1914 kosteten 10 Einer in Stuttgart 93 Pf, im Landesmittel 86 Pf. Die Preissteigerung beträgt also das 43- bezw. 38,6fache.

Cannstatt, 24. Febr. (Widerstand gegen die Staatsgewalt.) In der Wirtschaft zumRößle" in Obertürkheim wurde eine Hochzeitsfeicr abgehalten. Obwohl die Gesellschaft Polizei­stundenverlängerung bis 2 Uhr hatte, konnten die Gäste nicht «ufhören. Zwischen 2W und 3 Uhr wurde zum erstenmal ab­geboten. Als nun die beiden diensthabenden Schutzleute gegen 4 Uhr wieder in die Wirtschaft kamen, ivar eben immer noch Gesang und lustiges Leben. Die Schutzleute begaben sich nun nach oben, um die Gesellschaft zum Verlassen der Wirtschaft aufzufordern. Als sie den Saal betraten und die Anwesenden aufforderten, nach .Hause zu gehen, hielten sich diese über Vas Einschreiten der Polizei auf und etwa sieben der Änwesenven, darunter der Wirt, gingen auf die Beamten zu, faßten sie an den Armen, der Brust und am Hals, zerrissen dem einen oer Beamten den -Pelzkragen und drängten sie schließlich unter Schimpfen und Drohen zur Wirtschaft hinaus. Wegen dieses Verhaltens hatten sieben der Anwesenden einen amtsgericht- kichen Strafbefehl erhalten, vier davon hatten dagegen Ein­spruch eingelegt. Ans Grund der Zeugenaussagen kam aber das Schöffengericht nur bei einem Angeklagten zur Freispre­chung. Zwei Angeklagte wurden wegen eines Vergehens ves Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu 150 M.. der Wirt zu 300 M. Geldstrafe und zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt.

Hohenasperg, 24. Febr. (Wiederaufbau der Strafanstalt.) Vor einigen Monaten ist -er Filialbau der hiesigen Straf­anstalt niedergcbranrit. Nun hat der Wiederaufbau begonnen, obwohl der Anstaltsbetrieb infolge der Abgelegenheit erheb­liche Mehrkosten verursacht. Die Erstellung des abgebrannten Gebäudes für Gefangene kommt auf etwa 4 Millionen Mark, dazu sollen für 3 Millionen Mark Äufseherwohnungen erbaut werden. Dem Landtag soll demnächst ein Nachträgsctat mit diesen Forderungen zugehen.

Fellbach, 24. Febr. (Des Kindes Schutzengel.) Das zwei­jährige Töchterleins des Mechanikers Wackenhut in der BahNhof- straßc öffnete in einem unbewachten Augenblick das Fenster und siel vom zweiten Stock auf den Bürgersteig. Außer wenigen Schürfungen und einer größeren Kopfwunde nahm cs keinen «eiteren Schaden.

Gmünd, 24. Febr. (Glück im Schafstall.) Bei Martin «mf Georgishof brachte ein Mutterschaf fünf gesunde, kräftige LSmmer zur Welt.

Truchtelfingen OA. Balingen, 24. Febr. (Wahnsinnsvreffe.)

Baden.

Heidelberg, 22. Febr. Zwei gesuchte Verbrecher sind von der hiesigen Kriminalpolizei in der -Person des Tschechoslowaken Geometer Krügler und des Algeriers Zarat, eines farbigen Franzosen festgenommen worden. Beide hatten in dem Sam­mellager zu Ingolstadt einen Soldaten überfallen, und be­raubt. Dann tvaren sic hierher geflohen, wo Zarat bekannt war, weil er früher die Portierstelle an einem hiesigen Kino inne hatte. Die beiden Verhafteten werden von ihren Heimat- dehörden ebenfalls wegen verschiedener Verbrechen gesucht.

Bo» der Badischen Grenze, 23. Febr. Eine Schafherde in der Nähe des Ästassenbachs bei Schluchten wurde nachts von einem herumtreibenden Hund angefallen und in den Bach ge­trieben. Die Tiere ertranken und drückten sich zu Tode. 53 Schafe, die bereits verendet waren bezw. notgeschlachtet wer­den mußten, wurden weggeschast.

Derrnychres.

Kempten, 24. Febr. Zwei junge Burschen, die vom Lande gebürtig und in der Stadt im Handwerk tätig waren, haben üie fortgesetzte Preissteigerung nicht verdauen können. Droh- und Erpresserbriefe wurden abgefaßt und an die Bürgermeister ge­sandt. Sie forderten die Herabsetzung des Milchpreis:s auf 1,80 M andernfalls sie als Vertreter einer Abteilung der Ge­heimorganisation München vor Brand, Raub und Mord nicht zurückschrecken würden. Die Milchproduzenten von Oberreit­nau beschlossen tatsächlich auch, für die Milchverbilligung anstatt 7M M. 17 M. abzuliefern. Darauf wurde die ganze Lindauer und Weiler Gegend bedroht und an die Zeitung Braüoartitel gesandt. Als sic hier aber keinen Erfolg sahen, beschlossen sie, zur Tat überzugehen. Der Stadel eines Landwirts, ver ihnen als besonderer Wucher bekannt war, wurde angeziinvet. Scl-aden 40 000 M. Die beiden Burschen waren von Len ande­ren Arbeitern durch Schimpfen auf die Teuerung angesteckt worden und redeten sich dann selbst in eine immer größere Erbitterung hinein. Deshalb beantragte auch der Staats­anwalt die mildest zulässige Strafe gegen sic. Der Verteidiger betonte die allgemeine Erbitterung der gesamten Arb'it'r- und auch der Beamtenschaft über die Preisforderungcn der Bauern. Nicht nur er, sondern auch das Gericht zollte den Angeklagten mehr edle Absicht zu als Verbrechermotiv. Sie hätten au einer Verbilligung der Milch wenig Nutzen gehalst; -sie opferten sich eigentlich für andere. Dennoch muß eine solche Tat streng geahndet ivcrden. Jeder der Angeklagten wurden zu 1 Jahr 2 Monate Gefängnis verurteilt.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 23. Febr. Bei der gestrigen Versteigerung, die gut besucht war, wurden insgesamt 9455 Großviehhäute, 12 514 Kalbfelle und 1079 Hammelfelle verkauft. Bei Häuten betrug der Aufschlag 23 Proz., bei Kalbfellen 5 Proz. Im einzelnen betrugen die Preise: für Ochscnhäute bis 29 Pfund 40/-0 bis

41.10 M. per Pfund. 30 bis 49 Pfund 37,30 bis 39,95 M., 50 bis 59 Pfund, 30 bis 32,10 M.. 60 bis 79 Pfund 31,95 bis 3220 M.. 80 und höher 29,05 bis 80,05 M. Rinde-Häute bis 29 Pfund 12,75 bis 43,20 M., 30 bis 49 Pfund 43,40 bis 45,40 M.. 50 bis 59 Pfund 36,70 bis 38,45 M.. 60 bis 79 Pfund 32,70 bis 35A5 M., Kuhhäute 30 bis 49 Pfund, 33,55 bis 3455 Mark, 50 bis 59 Pfund 33,05 bis 35,80 M., 60 bis 70 Pfuno 32, bis 33F5 M., 80 und höher 32,35 bis 33,10 M., Farrenhäute bis 29 Pfund 40,50 bis 42,05 M., 30 bis 49 Pfund 40,05 bis 43,70 M., 50 bis 59 Pfund 30,40 bis 31,75, 60 bis 79 Pfund 28F0 bis 28,90 M., 80 und höher 26,05 bis 27,10 M. Ausschußhäute 27 50, Kalbfelle 42, bis 46,20 M,, Fresscrfelle

50.10 bis 53,20 M., Hammelfelle gesalzen 17,50 bis 18,05 M trocken 15/-0 M. Nächste Auktion 29. März.

Balingen, 23. Febr. Zugeführt wurden: 32 Stück Farren (Preis 1 Stück 11000 bis 20 000 M.). 41 Stück Ochsen und Stierte (Preis - bis ^jährig 2300 bis 3200 M.), A4- bis einjährig 3400 bis 4200 M., 1)4 - bis 2jährig 4300 bis 6000 M., Zugochsen 6500 bis 12 500 M.); 75 Stück Kühe (Preis 6000 bis 15 000 M.); 56 Stück Kalbinnen (Preis 7000 bis 13000 M.); 161 Stück Jungvieh (Preis für ein Stück bis X jährig 2500 bis 4200 M.. -4 - bis einjährig 4300 bis 5400 M., 1 bis 2jährig 5200 bis 6800 M.).

Wirtschaftliche Wochenrundschau.

Geldmarkt. In der zu Ende gehenden Woche gab es wieder steigende Devisenkurse. Das Reich muß alle zehn Tage eine Rate an die Entente bezahlen und ist gcnötigl, sich dazu die Goldwerte zu beschaffen. Die Spekulation weiß das und nützt die Situation in ihrer Weise aus. 100 deutsche Mark kosteten am 23. -Februar in Zürich 2,38 (am 16. Februar 255) Franken; in Amsterdam 1I0)4 (1MZ4) Gulden; in Kopen­hagen 2,23 (2,43), in Stockholm 1,80 (1,92) Kronen; in Wien 2897 (3247), in Prag 2762,50 (2645) Kronen; in Neuhork 0,46 ein Achtel (0,48 sieben Achtel) Dollar. Der Dollar stellte sich zuletzt auf rund 215. M., also wiederum 15 M. teurer als vor acht Tagen.

Börse. Höhere Devisen, festere Börsenstimmung. Dieses Wort ist in der neuen Zeit Dogma geworden: Je tiefer unsere nationale Wirtschaft in Teuerung und Elend versinkt, desto -kauflustiger und spekulationswütiger ist man an der Börse. In dieser Woche gab es anfangs auf allen Umsatzgebieten eine richtige Hausse, die erst in Len letzten Tagen, als der Dollar­kurs etwas zu weichen begann, ruhiger wurde. Am meisten begünstigt wurden Montan- und Tchtilwerte. Die Bankattien zeigten zum Schluß eine verhältnismäßig schwache Haltung. Die deutschen Anleihen wurden wenig beachtet.

P r o d u kte nma r k t. Me Teuerung macht rasche Fort­schritte und erfüllt den Volkswirt mit banger Sorge. Am 23. Februar notierten in Berlin Weizen 555565 (plus 70) M Roggen 420425 (plus 55) M., Gerste 408414 (plus 13) Mi, Hafer 377-382 (plus 33) M., Mais 370-385 (plus 30) M. An der letzten Stuttgarter Landesproduktenbörse blieb der Heupreis unverändert bei 340360 M.. wogegen Stroh um 10 M. aus 110120 M. anzog.

Warenmarkt. Wiederum ist die allgemeine Teuerung um eine Stufe gestiegen. Neue Kohlenpreise bedingen wieder höhere Eisenpreise. Teuere Wolle und Baumwolle verteuert die Textilerzeugnisse. Höhere Häutepreise haben dieselbe Wirkung in der Leder- und Schuhindustrie. Auch die Wein­preise ziehen wieder an. desgleichen die Fettwaren, Kartoffeln gibt es in Stuttgart kaum mehr, und Eier sind nicht unter 4 M. zu haben.

Viehmarkt. Me Preissteigerung hielt auch in dieser Woche an. Von einem Markt zum andern wird die Schraube angezogen. In Metzgerkreisen erwartet man für die nächste Woche einen Rückschlag, aber wir glauben nicht daran, nament­lich solange fremde Händler das beste Schlachtvieh ans vem Lande ichaffen. Zuchtvieh ist natürlich ebenfalls teuer. Für einen ichönen Farren hat man neulich 40 000 M. bezahlt.

Holzmarkt. Die unsinnige Preissteigerung bet xen Brennholz-verkamen hat in Baden zu einem Verbot der Auk­tionen geführt und in Württemberg dazu, daß vernünftige Auktionsleiter einfach eine Zuteilung des Holzes vornehmen. Nadelstammholz stark gefragt und kostet ab Wald in der 1. bis 5. Klasse zwischen 9V0 und 1300 M. Auch die anderen Holz­arten sind stark begehrt. Im Unterland wurden neulich für Eichenstamme 1. Klasse 3257 und für erstklassige Notbuchen­stamme 1502 M. pro Kubikmeter bezahlt.

Neueste Nachrichten.

Mönche«, 24. Februar. Die Fraktion der bayerischen Mittelpartei beantragte im Landtag, die Slaatsregiernng möge bei der Reichsregierung dahin wirken, daß die Ver­ordnung des Reichspräsidenten betreffend das Tragen der Uniform durch ehemalige Angehörige der bewaffneten Macht auf Grund des Artikels 48 der Reichsverfassung vo» 30. August 1921 alsbald aufgehoben wird.

Frankfurt a. M., 24. Febr. Heute vormittag sind i» hiesigen Rathaus die Exekutivkomitees der 2. Internationale und der Internationale 2'/« (Wieder Arbeitsgemeinschaft unter Führung Friedrich Adlers) geschlossen zu einer streng vertra«- lrchen Besprechung zusammentreten.

Mainz, 24. Febr. Den Blättern zufolge ist der Streik der Metallarbeiter in Mainz, Wiesbaden und dem Rheinga« nunmehr allgemein geworden. Im Mainzer Bezirk streike« etwa 15000 und im Bezirk Wresbaden und im Rheinga» etwa 3000 Metallarbeiter.

Eisleben, 24. Febr. Nachdem vorgestern die Betriebs­räte im Mansfelv'ichen Erzabbau zu dem Schiedsspruch Stellung genommen hatten, faßten gestern die in Mansfeld abgehaltenen Versammlungen der Belegschaften einstimmig den Beschluß, den Schiedsspruch abzulehnen und den Streu sorlzusitzen.

Dresden, 25. Febr. Seit längerer Zeit schweben Ver­handlungen der sozialistischen Parteien in Sachsen über einen Eintritt der Kommunisten in die sächsische aus Sozialdemo­kraten und Unabhängigen bestehende Regierung. Die Kommu­nisten sollen sich bereit erklärt haben, einen Minister zu stellen.

Berlin, 24. Febr. Der Reichstag nahm heute in »wett« und dritter Lesung Len fünften Nachtragsetat an, der u. a. die Wirtschaftsbeihilfen für die Beamten enthält, unter Ableh­nung eines sozialdemokratischen Antrags, der die Wirtschafts- beihilfe auf die Grundgehälter bis zu 44 000 Mark begrenze» wollte. Me Beratung des Jnstizetats wurde dann zu Ende ge­führt und der Etat nach den Beschlüssen des Ausschusses ange­nommen. Nächste Sitzung Donnerstag, den 2. März.

Berlin, 24. Febr. Während der Besuchszeit würge gester» im Märkischen Museum eine Vittine erbrochen. Die Diebe er­beuteten wertvolle Gold- und Silbermünzen, im ganzen 23 Sich Einige Münzen sind von ziemlicher Größe. Die wertvolle Sammlung besteht aus Freundschaftsmedaillen, Medaillen z» kirchlichen Festen usw. Die Diebe werden vermutlich Versucher», sie an Schmelzen oder bei Althändlern zu verkaufen. Mittei­lungen zur Aufklärung des Diebstahls nimmt Kriminalkommis­sar Trettin entgegen.

Berlin, 24. Febr. Im Reichstagsausschuß für Steuer­fragen wurde heute das Körperschaftssteuergesetz verabschiedet und darauf die zweite Lesung der Novelle zum Umfatzsteuer- gesetz begonnen. MeP.P.N." melden, daß die Deutsch-nati­onale Volkspartei den Beschluß gefaßt hat, für die kommende Wahl des Reichstagspräsidenten Herrn v. Kahr, den frühere» bayerischen Ministerpräsidenten, als Kandidaten aufzustellen. Am 11. und 12. März tritt in Berlin der Reichsausschuß der Deutschen Volkspartei zu einer Tagung zusammen. Es nehme» daran teil, die Mitglieder des gcschästsf. Ausschusses, sowie die Vorsitzenden und Geschäftsführer der Wahlkreis-Verbände. Auf der Tagesordnung steht u. a.: Stellungnahme zur Politik der Reichstagsfraktion. Gestern ist die Voruntersuchung i« Falle Kähne weiter fortgesetzt worden. Der Untersuchungs­richter hat nach dem bisherigen Stand der Angelegenheit«» den von der Staatsanwaltschaft Potsdam beantragten Haft­befehl gegen den Rittergutsbesitzer v. Kähne abgel-ehnt, d» Fluchtverdacht nicht vorliegt. Blättermeldungen zufolge haben die Kruppwerke in Essen sämtliche 52 abgehende Schüler der Flugzeugabteilung des Polytechnikums in Frankenhause» als Flugzeug-Ingenieure nach Südamerika verpflichtet. Wie der ,Sote aus dem Ricsengebirge" bekannt gibt, ist der Klep- pelsdorfer Doppelmördcr Peter Grupen. dessen Verurteilung durch den Entscheid des Reichsgerichts vorgestern rechtskräftig geworden ivar, in der vergangenen Nacht aus dem Gefängnis ausgebrochen und entflohen. Er hat sich jedoch heute abend im Gefängnis selbst wieder gestellt.

Paris, 24, Febr. Der in der Schweiz wohnhafte ehemalige Herausgeber desEclair", Judet, der wegen Einverständnisses mit deni Feind verfolgt wird, hat durch Vermittler seines Rechtsvertreters gegen den Beschluß der Änklagekammer, ihn vor das Schwurgericht in -Paris zu verweisen, Berufung ein­gelegt.

London, 24. Febr. Reuter erfährt, daß sich gegenwärtig bei der alliierten Kontrolle in Mutschland etwa 200 Offiziere und 400 Unteroffiziere und Mannschaften der alliierten Or­ganisationen befinden. Eine Beseitigung der alliierten Kon­trolle käme nicht eher in Frage, als bis ihre Ausgabe crlectgt sei, obgleich die deutsche Regierung alles reklamierte Material ausgehändigt habe, habe die alliierte Kontrolle keinerlei Sicher­heit bezüglich dessen, was noch versteckt sei. Es seien deutsche Waffen und Munition in solchem Umfange zerstört worden, daß in gut unterrichteten Kreisen die Ansicht bestehe. Mutsch­land sei für viele Jahre vollkommen außerstande, Frankreich anzugreifen.

London, 25. Febr. Zu Delegierten Großbritanniens für die in London stattfindende Sachverständigenkonfsrenz wurde« ernannt: der ständige Sekretär des Handelsamts, Sir Sydney Chapman, der Untersekretär im Auswärtigen Amt. Gregory, und der Untersekretär im Schatzamt, Hawirey.

London, 24. Febr. LautMailh Mail" hat Sir Eric Geddes sein Abgeordnetenmandat niedergelegt, weil er der Politik überdrüssig ist.

London, 25. Febr. Mr frühere Staatssekretär für die Kolonien, Lord Harcourt, ist gestorben.

Washington, 24. Febr. Der republikanische Abgeordnete Rhan hat im Repräsentantenhaus eine Tagesordnung einge­bracht, in der die Abberufung des amerikanischen Botschafters in London, Harveh, gefordert wird. Präsident Hartung erklärte sich gegen jeden Zusatz zum Pazific-Abkommen.

Tokio, 24. Febr. Me japanische Regierung plant die Her­absetzung des Heeres um 50 000 Mann auf einen Friedens­stand von 209 000 Mann.

Wörttemvergischer Landtag.

Stuttgart, 24. Febr. Am Freitag erledigte der Landtag i« einer einstündigen Sitzung eine Reihe von Gesetzen und zahl­reiche Anträge verschiedener Ausschüsse. Das 13. Nachtrags­gesetz zum Skaatshaushaltplan für 1921, das 716200 M. für die Hauptsürsorgestelle der Kriegsbeschädigten für vier neue Kul- turbauämtcr und für drei neue landw. Winterschulen anfor­dert, wurde ohne Aussprache verabschiedet. Ebenso die Er-

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Weiterung der Befngnn zur erhöhten Notenausg snen). Auch die Aenüe «setzes fand ohne Eröi gesetz für Körperschastsb- Lerwaltung überwiesen, schiedener Ausschüsse zu honen, Gemeinden und Schon nach einer Stur schiedene Abgeordnete de anwohnen wollten. träge des Fianzausschuss Brennholz frage.

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München, 24. Febr. veröffentlichen Mitteilun- tzer Mordsache Erzberg Budapester Aufenthalt d- Ein deutscher Reichsang an Budapest erkannt, wc Wie beide in der Expe Briefe empfingen und v Telegramm ausgaben. T mungen sofort der den gleichzeitig ein Schreiben Diese gab die Mitteilung in Offenburg weiter. H Württemberg ischer Krim die dort feststellten, daß vember bis 23. Dezember Wen Namen aufaehaltei aramms, in Las sie Eink «nwalt Dr. Wolf Mülle ten die Beamten sofort i Heilungen führten zur T

Deutsche Genugtmi

Das Auswärtige Air treter des deutschen Bot» jetten Kommission folge» ist in Glerwitz der deuts berg, während er sich i von drei betrunkenen frr erschossen worden. Me L mit größtem Nachdruck ei leitet wird und die Schul werden. Sie ist bereit, ih Last zu machen. Sie muj Genugukuung, insbesondc bliebenen des -Ermordete

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