>nArubach.

Einladung.

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6. Februar 1922

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Adler* in Arubach

it der Bitte, dies als per­zennehmen zu «ollen.

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r, Landwirts, Obernhausen.

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Schmiedmeisters, Arnbach, r in Gräfenhausen.

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Einladung.

rwandte, Freunde und Be­tz. Februar 1S22 Hie« in Aeldrennach

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it der Bitte, dies als per­men zu wollen.

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iegsinger, Feldrennach.

ch, Waiblingen.

r in Feldrennach..

Ittersbach.

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Ile Freunde und Bekannte

6. Februar 1922

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Sonne" in Pfinzweiler

iit der Bitte, dies als per­zennehmen zu wollen. ^

Dengler jr.» §

ler, Bauers, Pfinzweiler. §

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l, Fuhrmanns, Ittersbach. H g 11 Uhr.--

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Einladung.

rrwandte, Freunde und Be- ^

tz. Februar 1922

m Gasthaus z. »Sonne" oteniol

ndenden

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it der Bitte, dies als per­zennehmen zu wollen.

n Merkle,

Merkle, Sonnenwirts.

Pfeiffer,

rdrich Pfeiffer, Sägers.

Uhr in Dobel.

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Vierteljährlich in Neuenbürg L7.. Durch die Post W» Orts- und Obsrcimis- Berkehr sowie im sonstigen mlcindischen Verkehr.L 27.7S mit Postbestellgeld.

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Die einspaltige Pctitzeileod« deren Raum im Bezirk 1 außerhalb desselben 1.SV einschließl. Jnseratensteuer. Offene u. Auskunsterteilung öv-s. Reklame-Zeile 3. Bei größeren Aufträgen ent« sprechender Rabatt, de- im Falle dcS Mahnverfahren» hinfällig wird, ebenso wenn Zahlung nicht innerhalb 4 Wochen nach Rechnungs­datum erfolgt.

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^ 47.

Neuenbürg, Samstag, den 25. Februar 1922.

80. Jahrgang.

Rundschau.

Nach zweimonatiger Pause ist der Württembergffche Land­tag wieder zusammengetreten. Unter Krach und Spektakel, ia, sogar ohne die üblichen Weihnachtswünsche war er Rim Hei- Pgen Abend auseinander gegangen. Krach und Spektakel gab es auch gleich wieder in der neuen Tagung. Uebsrdies hat sich inzwischen ein Personenwechsel im Finanzministerium voll­zogen. Der geschäftstüchtige, bei allen Parteien wegen seiner Ruhe und Sachlichkeit geschätzte Finanzminister Liesching ist gesundheitlich zusammengebrochen und den schweren Aufgaben seines Amtes körperlich nicht mehr gewachsen. Mit Bedauern steht man ihn von der Ministerbank abtreten, hofft aber, daß es ihm wenigstens vergönnt wird, seinen Platz als Abgeord­neter im Halbmondsaal wieder einzunehmen. An seine Stelle im Ministerium ist Dr. Schall getreten, der einstige Arbeits- «nd Ernährungsminister, der zurücktreten mußte, als die So­zialdemokratie sich entschloß, die Mitverantwortung für vie Leitung des Landes wieder zu übernehmen und ihren besten Mann in der Person Wilhelm Keils in die Regierung abord­nete. Dr. -Schall ist nicht Abgeordneter. Es ist unter der neuen Verfassung nun schon das drittemal, daß das Parlamentarische Prinzip, die Minister nur aus den Abgeordneten zu nehmen, «uf diese Weise durchkreuzt wird, das erstemal bei Leipart, das zweitemal. als Schall das Arbeits- und Ernährungsministe­rium übernahm, und nun wieder mit ihm als Finanz minister. Es geht also auch so. Der Minister des Innern Graf nimmt noch nicht an den Beratungen teil, doch besteht erfreuliche Aus­sicht, ihn bald wieder im Amte zu sehen, das ihn, wenn nicht mancherlei Anzeichen täuschen, wegen seiner unerschrockenen Entschlossenheit in einer leider nicht allzufernen Zeit recht nötig haben wird.

Das Politische Barometer Weist auf schlechtes Wetter. Der Radikalismus glaubt offenbar seine Zeit wieder gekommen. Me Märzluft hat es, wie die Geschichte lehrt, so an sich. Vor­läufig streitet man um ein Problem, das außerordentlich tief in die körperliche und moralische Gesundheit des Volkes hin­einreicht, um den Paragraph 217 des Reichsstrafgesetzbuches, der die Abtreibung der Leibesfrucht verbietet. Der Justizmini­ster Bolz sah sich wegen seiner aufrechten, Lurch christliche Grundsätze und volkshhgienische Tendenzen bestimmten .Haltung in dieser Frage schweren Angriffen ausgesetzt, hat sie aber siegreich abgeschlagen. Alle bürgerlichen Parteien waren dar­über einig, daß ein Volk zugrunde gehen muß. das es dem Belieben des einzelnen überläßt, ob die Mutterschaft vollendet werden muß oder beliebig unterbrochen werden darf. Freibeit auf diesem Gebiete würde Zügellosigkeit bedeuten; aber wir sehen ja heute alle Tage auch in anderen Dingen, welcher Miß­brauch mit der Freiheit getrieben wird.

Unsere Reichsregierung trifft alle Vorbereitungen für die Konferenz von Genua. Aber auch heute weiß man noch nicht gewiß, ob und wann sie stattfindet. Als wahrscheinlicher Zeit­punkt für den Beginn wird jetzt der 23. März angegeben. Im­mer noch hofft man dort das einstürzende europäische Haus zu retten. Das wollen mich Poincare und Llohd George, aber sie streiten sich über die Rettuimsmethode, und derweilen geht der Einsturz weiter. Me seit Cannes verlorenen Wochen und kaum wieder einzuholen. Deutschland aber hat alle zehn Tage, die in Cannes für die Zeit des Schwebezustandes geforderten 31 Millionen Goldmark zu zahlen, und zwar demnächst schon zum fünstenmal. Kein Wunder, daß der Dollarkurs wieder über 200 hinaufgeschnellt ist und daß infolgedessen die riesige Teuerungswelle, in der wir uns befinden, immer gefährlicher wird und daß deshalb auch alle- Bemühungen der Reichslei­tung. den Haushalt und die staatlichen Betriebe in Ordnung zu bringen, vergeblich bleiben müssen. Das sind die oben­erwähnten Sorgen für die nächste Zukunft. Der englisch-fran­zösische Streit wird sa doch nur auf unsere Kosten gerührt, und ie länger er dauert, desto höher werden die Kosten. Erschwe­rend dabei ist die endlose Minifterkrisis in Italien, während es doch gerade Italiens Rolle wäre, zwischen England und Frankreich zu vermitteln. So zeigt die Welt ein Fastnachts­treiben wohin man blickt. Mummenschanz und Schellenge- klingel sind an die Stelle ernster Arbeit und treuer Sorge ge­treten. Es wird in den Tag binein gelebt und regiert, als ob es keinen Aschermittwoch gäbe.

Deutschland.

Stuttgart, 24. Febr. An Stelle des verstorbenen Abgeord­neten Konrad Haußmann wurde Abgeordneter Scherf zum ersten Vorsitzenden der demokratischen Landtagsfcaktion ge­wählt.

Berlin, 23. Febr. Dem Reichstag ist der Haushalt des Reichspostministeriums für 1922 zugegangen. Zur Verbesse­rung und Sicherstellung des Telegraphen- und Fernsprechver­kehrs an der Ostseeküste zwischen dem Reich und den abgetrenn­ten Gebieten ist die Anlegung eines weiteren Fernsprechkabels zu dem bereits bestehenden in Aussicht genommen. Für das neue Etatsjahr sind für Seekabel von der Hommerschen sowie der oft- und westpreußischen Krisle eine Ausgabe von 45 Milli­onen sowie zur Herstellung von Funkanlagen vorgesehen. Zur Neubeschaffung von Postkraftwagen werden für den neuen Haushalt 79 Millionen 146 000 Mark gefordert.

Berlin, 23. Febr. Die gestrige Sitzung der ReichSkonserenz der USP. beschäftigte sich mit dein Verhalten eines Teils der Fraktion bei der Abstimmung im Reichstag anläßlich des Ver­trauensantrags für den Reichskanzler und der Aufnahme der sogen. Levigruppe. Nach mehrstündiger Aussprache gelangte eine Resolution mit großer Mehrheit zur Annahme, die Kon­ferenz billige die Gründe, die die Mehrheit der Reichstagssrak- tion bei der Abstimmung bewogen habe. Zur Frage der Auf­nahme der Kommunisten wurde folgende Entschließung ein­stimmig angenommen: Die Reichs--. ..serenz nimmt Kenntnis von der Erklärung der Kommunistischen Arbeitsgemeinschaft, der USP. unter Anerkennung ihres Programms und ihres Statuts beitreten zu wollen.

Bayerischer Protest gegen die Gütertarif-Erhöhung.

München, 23. Febr. Wiederholt haben bayrische Wirt­schaftskörper gegen die bevorstehende Erhöhung der Güter­tarife protestiert und ihre tötenden Wirkungen gerade für das süddeutsche und bayerische Wirtschaftsleben hervorgehoben. Nun hat der zweite Vizepräsident der Handelskammer Mün­chen. Kommerzienrat Fraensel, in seiner Eigenschaft als Mit­glied des Landeseisenbahnrates an das Reichsverkehrsministe­rium, Zweigstelle Bayern, ein Schreiben gerichtet, in dem er namens der von ihm im bayerischen Landeseisenüahnrat ver­tretenen Klassen von Handel und Industrie schärfsten Ein­spruch gegen die beabsichtigte abermalige Erhöhung Ler Gü­tertarife erhebt und um die Einberufung einer Sitzung des Landeseisenbahnrates bis spätestens anfangs März «.rsucht. In dem Schreiben heißt es weiter: Die geradezu überstürzt ein­ander folgenden Erhöhungen der Gütertarife bedeuten für unser Volk eine immer empfindlicher werdende Verteuerung und Erschwerung der Lebensführung. Sie müssen auch nach­gerade zu einer Erdrosselung großer Teile unserer Wirtschaft führen. Diese Gefahr scheint besonders ernst für ein Land­gebiet wie Bayern, das im Rohstoffbezug und für den Absatz seiner Erzeugnisse gegenüber günstig gelegenen deutschen Wirt­schaftsgebieten infolge der unzulänglichen Festellung der Tarife immer noch erheblich mit Frachten voraus belastet ist.

Ucber Franzöfierungsbestrebungen der Saarregicrung sprach in einem öffentlichen Vortrag in Augsburg der bayeri­sche Landtagsabgeordnete Wühler (Ludwigshafen). Er erklärte, die Einführung der Frankenwährung verfolge den Zweck, die deutsche Industrie unter allen Umständen zu ruinieren und sie zu zwingen, sich unter französisches Joch zu begeben oder französischem Kapital Platz zu machen. Die bedeutendsten Werke des Saargebiets gehen auf diese Weise dem Zusammen­bruch entgegen, so behandelt man Krämer und Stumm. Eins dieser Werke hat durch die Einführung der Frankenwäbrung im 'Laufe von 5 Monaten eine Untcrbilanz von 58 Millionen Mark zu verzeichnen. Weiter führte der Redner an, daß den deutschen Richtern ihre Tätigkeit unterbunden werde. Während den Lehrern der Urlaub ins rechtsrheinische Deurschland ver­weigert werde, schicke man sic nach Nancy, damit sie dort von französischem Geist durchtränkt würden. Trotz aller Bemühun­gen der franzosenfreundlichen Regierungskommission halte aber die Bevölkerung des Saarlandes in Treue zum Deutschtum. Auf einer großen Massenversammlung in Saarbrücken, an der 40 000 Menschen aus allen Ständen der Bevölkerung sich be­teiligt hätten, sei gegen die Maßnahmen der Saarregierung protestiert und ein feierliches Treugelöbnis zum Deutschen Reich ausgesprochen worden.

Eingriffe in die deutsche Rechtspflege.

Der Fall Smeets, inbesondere die Einwirkung der Rhein­landkommission auf die deutschen Gerichtsverfahren gegen diesen rheinischen Sonderbündler, sind allzu bekannt, als daß mit irgendeinem Wort auf sie noch näher eingcgangen zu Wersen braucht. Dagegen ist es außerordentlich interessant festzusteUen, wie auch in anderen Fällen direkteVerbrecher" den Schutz derHohen" Rheinlandkommission genießen und der Verfol­gung durch die ordnungsmäßigen deutschen Gerichte entzogen werden. Seit über einem Jahr schwebte gegen einen gewissen Rosenberg vor dem Reichsgericht Leipzig ein Verfahren wegen Landesverrat. Dieser Rosenberg war im Gefängnis in Aachen in Haft, um bei nächster Gelegenheit zu den Verhandlungen vor das Reichsgericht in Leipzig gebracht zu werden. Anschei­nend hatten aber andere Kreise ein Interesse daran, daß gegen den Landesverräter nicht verhandelt werden sollte, denn zu An­fang des Jahres 1921 verlangte Plötzlich die belgische Militär­behörde die Akten über den Kall Rosenberg und die Ausliefe­rung des Mannes selbst an die belgische Militärpolizei, da er von der Armee angeblich wegen eines Pferdediebstcchls gesucht und abgeurteilt werde. Der Staatsanwaltschaft wurde ver­sichert, daß Rosenberg nach seiner Aburteilung den deutschen Gerichten wieder zur Verfügung gestellt würde. Seit dieser Zeit ist Rosenberg verschwunden und ebenso die Akten, die Be­zug auf den Landesvermt des Rosenberg hatten, unauffind­bar. Festzustellen war noch, daß Rosenberg und die Akten von dem belgischen Militärgericht dem französischen Militärgericht zur Verfügung gestellt wurden, die anscheinend Rosenberg die Freiheit geschenkt und die Mten vernichtet haben, find alles dies geschieht unter dem Namen der Gerechtigkeit

Mir dem Versagen der Eisenbahn

befaßte sich eine Versammlung führender Jndustrieellcr in Hannover und nahm nach einer eingehenden Aussprache fol­gende Entschließung an: Me versammelten Vertreter hanseati­scher, mitteldeutscher, niedersächsischcr und rheinisch-westfälischer Wirtschaftskreise sehen mit großer Besorgnis auf die inzwi­schen unhaltbar gewordenen Verhältnisse im Eisenbahngüter­verkehr. Seit Jahresfrist wird die deutsche Wirtschaft dauernd beunruhigt durch schwere Störungen im Transportwesen, die sich besonders in andauerndem Wagenmangel und in kürzer oder länger dauernden Verkehrssperren nicht nur bestimmter Linien und Bahnhöfe, sondern ganzer Verkehrsgebi-ete aus- drücken. Hierdurch tritt zu den ohnehin schon stärk znrückge- gangenen Leistungen bei der Eisenbahn eine Verlangsamung, des Verkehrs ein, die eine gewöhnliche Erhöhung der Umlauf- zeit der Güterwagen und eine immer mangelhafter werdende Wagengestellung zur Folge hat. Die volkswirtschaftlichen Schä­den, die durch diese Verhältnisse entstanden sind, belaufen sich auf viele Mlliarden Mark. Sie drücken unsere schon ohnedies zu geringe Gütererzeugung auf ein gefahrdrohendes Matz her­ab, gefährden aufs schwerste unseren mit ungünstigen Verhält­nissen kämpfenden Außenhandel, namentlich in den deutschen Seehäfen, und unsere See- und Binnenschiffahrt und damit die Einnahmequellen, ans denen wir umern Einfuhrbedarf be­streiten. Die Versammlung fordert miss entschiedenste, daß sofort eine durchgreifende Reform in Verwaltung und Betrieb der Eisenbahn durchgeführt wird mit dem Ziele einer Erhöh­ung des Wirkungsgrades des gesamten Apparats, technischer

Modernisierung der Bahnanlagen und der Fuhrparks, der Be­schränkung des Personals, der Fürsorge für das Personal, einer Besserung des Verhältnisses und des Handinhandacbeitens mit Len Verkehrtreibenden, sowie eines einfachen und klaren Tarifsystems. Wie groß die Schäden durch die unhaltbaren Zu­stände im Güterverkehr sind, beweisen folgende Zahlen auS dem Bericht des Geheimrats Beukenberg: Den Zechen erwach­sen durch die große Lagerung ungeheure Kosten. Die Lage­rung der Kohlen kostet für die Tonne 28 M die des Kokses 60 Mark für die Tonne. In einem Vierteljahr mußten durch ungenügende Wagengestellung 30000 Feierschichten im Ruhr- gebict eingelegt werden. Die gleichen Folgen treffen auch die Eisenindustrie. Wenn die auf den Halden gelagerten Kohlen­mengen den großen Eisenwerken hätten zugeführt werden kön­nen, so würden etwa 650 000 Tonnen Eisenerzeugnisse wahr hergestellt worden sein. Nach einer Berechnung von durch­schnittlich 5000 Mark für die Tonne Eisenerzeugnisse ist so­nach ein Verlust von 3L5 Milliarden Mark entstanden. Im rheinisch-westfälischen Braunkohlenbezirk ist als Folge des Wa­genmangels ein Förderausfall von 750000 Tonnen im Werte von rund 200 Millionen Mark verursacht worden. Ms wei­teren war der Roheisenverband gezwungen, 40 000 Tonne» Roheisen vom Ausland zu kaufen, und schließlich sind etwa 5000 Auslandsaufträge als Folge des Kohlcnmangels zurück­gezogen worden. In der deutschen Ammoniak-Industrie lagern zehntausende von Tonnen Ammoniak, die nicht abtransportiert werden können.

Dr. Gctzler über die Verfassungstreue der Reichswehr.

gegenüber der Reichswehrminister, er könne mit voller Verant­wortung die Erklärung abgeben, daß die Führer des Heeres ein automatisch sicheres, verfassungstreues Instrument in de» Händen der Regierung seien. Niemals während der Zeit seiner Amtsführung sei das Heer den Politischen Maßnahmen der Regierung entgegen getreten oder habe in irgend einer Weise die Politik der Regierung gehindert. Daß einzelne Fälle von Disziplinwidrigkeiten oder törichte Aeußerungen bei unterge­ordneten Organen des Heeres vorgekommen seien, werde nicht bestritten, käme aber auch in den, best disziplinierten Heere vor. Worauf es ankomme, sei, solche Fälle nicht zu vertusche«, sondern sic einer entsprechenden Ahndung zuzunihren. Im Rahmen der weiteren Debatte äußerte sich Dr. Gehler auch über die Fabel vom sogenannten Krümpersystem. Der Mi­nister hielt es direkt für lächerlich, wenn sich ernsthafte Personen noch mit solchen Möglichkeiten beschäftigen sollten. Jeder halb­wegs in militärischen Mngen Erfahrene wisse doch ganz gena», daß heute die Verhältnisse anders seien, als im Jahre 181S. Die Bewaffnung vieler Teilnehmer der Schlacht bei Leipzig sei die Mistgabel und die Axt gewesen. Me Artillerie habe damals noch eine verhältnismäßig unwesentliche Bedeutung gehabt. Es sei also ein verrücktes Hirngespinst, das einzelnen wirklichkeitsfernen Phantasien ein automatisches Wiederholen der Ereignisse der Jahre 1807 bis 1812 vorgaukele. Heutzu­tage gehöre zu einem Krieg ein ganzes Volk. Ohne Industrie, ohne Rohstoffe, ohne Mitarbeit des letzten Fabrikarbeiters ginge es nicht. Ein modernes Heer sei eben mit den Mitteln Scharn­horsts und Gneisenaus nicht zu schaffen. Derartige Jrrtümer Wien wohl noch vor dem Weltkriege entschuldbar gewesen, abe» nach dem Weltkriege seien sie nicht zu verstehen.

Die Uebergabc Oberschlesiens.

Wie von der Grenze gemeldet wird, sind dort Vorbereitun­gen im Gange, um im Laufe des Monats März die interalli­ierten Truppen aus Obcrschlesien in 32 Eisenbahnzügen abzu- transportieren; Oberschlesien soll bis zum 1. April den beiden Regierungen übergeben werden und von den alliierten Truppen geräumt sein.

Ausland.

Genf, 23. Febr. Me bisherigen deutschpolnischen Verhand­lungen lassen erkennen, daß sich eine zufriedenstellende Lösung kaum erzielen läßt. In einigen Fragen wird man die Entschei­dung des Präsidenten Calonder anrufen müssen. Dieser hat als äußersten Schlußtermin für die Besprechungen den 10. Mär, angesctzt, über den hinaus keine Konferenzen mehr abgehalten werden sollen.

Turin, 24. Febr. Me Studenten und Faszisten der Hoch­schule veranstalteten eine Protestkundgebung gegen den deut­schen Buchhändler Rosenberg, dem vorgeworfen wird, während des Krieges als deutscher Offizier italienische Gefangene miß­handelt zu haben. Me Schulbehörden wurden zu seiner Boy­kottierung aufgefordert. Eine große Zahl von Studenten wollte zu einer Kundgebung vor das Geschäft des Buchhändlers, wurde aber von der Polizei zerstreut. Die Paszisten wolle» unbedingt die Ausweisung Rosenbergs durchsetzen.

-- Febr. In Regierungskreisen wird bestätigt,

daß Llohd George nicht bereit ist, einer über zehn Tage hin­ausgehenden Verschiebung der Konferenz zuzustimmen, sodad die Eröffnung am 18. oder 20. März stattfinden kann.

Melbourne. 23. Febr. Die australische Regierung crlieH Verfügungen, wonach das beschlagnahmte deutsche Eigentum im vormaligen Deutsch-Guinea nur cm australische Soldaten, geborene britische Untertanen oder vorwiegend britische Gesell­schaften verkauft werden dürste. Mr Verkaufspreis wirb Mutschland aus Reparationskonton gutgeschrieben.

Die Schwarzen im Rheinland.

London, 24. Febr. .Harmsworth hat im Unterhause mitge­teilt, daß die Stärke der französischen Kolonialtruppcn im be­setzten deutschen Gebiet etwa 18000 Mann betrage. Die Zu­sammensetzung der französischen Truppen sei eine Frage, die die französische Regierung angehe. Von der deutschen Re­gierung sei keinerlei Klage oder ein Protest gegen die Verwen­dung farbiger Truppen eingegangen. Dazu bemerkt das Wölfi­sche Bureau: Wenn Harmsworth meint, daß von der deutschen Regierung gegen die Anwesenheit der farbigen Truppen in» Rbeinland niemals Protest erhoben worden sei, ,'o befindet er