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Die einspaltige Petitzei>eodcr deren Raum im Bczir' 1 außerhalb desselber 1.2Ü erschließt. Jnseratensteuer. Offene u. Buslunlieneilung 50 »s. Reklame-Zeile 3.—^ Bei größeren Aufträgen entsprechender Rabatt, de im Falle de- Mahnverfahren- hinfällig wird, ebenso wenn Zahlung nicht innerhalb 4 Wochen nach Rechnung-» datum erfolgt.
Schluß d. Bnzeigen-Annahm« tag- vorher.
Kern spreche« Nr. S. Für telefonische Aufträge wird keinerlei Gewähr über» nommen.
.7- 3S.
Neuenbürg, Mittwoch, den 8. Februar 1922.
80. Jahrgang.
Deutschland.
M g , 7. Febr. Dr. Dorten, der Führer der rheinischen Wanderbündler, ist nach Paris gefahren. Französische Blätter teilen hierzu mit, daß er dort vom Ministerpräsidenten Poin- tare empfangen worden sei. Es scheint somit, als ob der Ruhm deS Herrn Smeets den Herrn Dorten nicht schlafen läßt, und baß er bei Poinoare seine ältere Anwartschaft auf die rheinische Republik in Erinnerung bringen will.
Völlige Ruinierung des Bades Kreuznach.
Die Badestadt Kreuznach leidet, wie im Sommer auch von Korrespondenten der englischen Presse wiederholt festgestellt wurde, aufs schwerste unter der zum Teil farbigen Besatzung. Die Wohnungsnot ist unerträglich; die Gebäude des Kasinos und des Museums sind belegt, die wichtigste Schule ist der Benutzung entzogen. Dadurch werden die Folgen der Besatzung, die hauptsächlich in der Abschreckung der Fremden bestehen, noch verschärft. Die verantwortlichen Stellen bemühen sich seit längerer Zeit, eine Ilenderung zu erzielen, zum mindesten eine Dislozierung der farbigen Truppen zu erreichen. Nun sickert aus zuverlässigen Quellen durch, daß die dringlichen Ritten nicht nur nicht gewährt, daß vielmehr die bisher 1500 Mann betragende Besatzung um rund 2000 Mann vermehrt werden soll. Der Stadt bemächtigt sich Verzweiflung. In der überfüllten Stadt, deren fürchterliche Wohnungsnot jeder Beschreibung spottet und in der die Bewohner schon jetzt über «les Maß eingeengt und zusammengepfercht sind, müßten ungefähr 150 neue Wohnungen freigemacht werden, was völlig unmöglich ist. Von einer Freigabe der beschlagnahmten größten Schule der Stadt könnte keine Rede sein, obwohl schon heute der Unterricht schwer leidet. Man ist sich darüber klar, daß die neue Truppenbelegung Len völligen Ruin Kreuznachs zur Folge haben würde.
Die Berliner Hochbahn gegen de« Streik.
Berlin, 7. Febr. Die Hochbahner streiken nicht. Gestern nachmittag fand auf den einzelnen Bahnhöfen der Hochbahn Urabstimmung statt, die um 9>L Uhr abends beendet war. Sie ergab 1224 Stimmen gegen Len Streik, 691 für Len Streik; <7 Stimmen waren ungültig. Damit ist die Gefahr eines Streiks der Hochbahner beseitigt.
Kommunistische Generalstreikpropaganda.
Berlin, 7. Febr. In den Berliner Straßen wurden gestern «ibend bei der dort herrschenden Dunkelheit den Passanten von kommunistischen Zettelverteilern Flugblätter in die Hand gedrückt, die bekanntgeben, daß die Regierung gestürzt und der Generalstreik proklamiert sei. Dieses Manöver sollte die Bevölkerung in Verwirrung setzen. Mehrere der' Flugblattverteiler wurden verhaftet. Auch Berichte aus dem Reich melden, daß linksradikale Kräfte am Werke sind, den Streik dazu auszunützen, um Len Generalstreik zu proklamieren.
Der Eisenbahnerstreik.
Berlin, 6. Febr. Die Technische Nothilfe, die ihre Angehörigen infolge der Verkehrsschwierigkeiten nur mit großer Mühe benachrichtigen und sammeln konnte, vermochte bis Sestern nachmittag die Wasserwerke Tegel und Jungfernherde wieder in Betrieb zu setzen und am Abend die Städtischen Wasserwerke sowie >das Elektrizitätswerk in Steglitz. Dank der Technischen Nothilfe wurde auch eine weitere Verbesserung des Notbetriebs auf der Eisenbahn ermöglicht. Der Telephonverkehr ist auf den meisten Aemtern infolge Les Mangels an Elektrizität für den Privatverkehr gesperrt worden.
Berlin, 6. Febr. Der „Freiheit" zufolge hat der Reichsverband deutscher Post- und Telegrapheubeamten, Bezirksverein Berlin, gestern in einer Funktionärkonferenz beschlossen, daß die Post- und Telegraphenbeamten Berlins heute um 12 Uhr mittags in den Streik treten 'werden, falls die Forderung der Reichsgewerkschast deutscher Eisenbahn.beamten inzwischen nicht bewilligt worden sind. Insbesondere fordern die Postbeamten, daß die Regierung die Zusicherung gibt, sie werde keine Maßregelungen vornehmen.
Hamburg, 6. Febr. Im EisenbahnLrrektionsbrzirk Altona hat der Notbetrieb einige Erweiterungen erfahren. Die Ha- Pag richtete einen Autoverkehr nach Bremen ein. Zwei Nothelfer wurden in Altona von Streikenden mißhandelt.
Württemberg «och ohne Streik.
Stuttgart, 7. Febr. Auch der gestrige Tag ist vorüberge- gangen, ohne daß es gelungen wäre, das Verantwortungsbewußtsein der württembergischen Eisenbahnerorganisationen zu erschüttern. Herr Klotzbücher ist nach wie vor Vorsitzender der Kreisleitung des Kreises Württemberg der Gewerkschait «irischer Lokomotivführer in der Reichsgewerkschast Deutlicher Eisenbahnbeamter und -anwärter. Die gestrigen Besprechungen hatten noch kein endgültiges Ergebnis. Es wird heute "ui dem Parlamentarierzug, der die Reichstagsavgeordneten Ach Berlin bringt, auch ein Vertreter der württ. Lokomotivführer dorthin sich begeben, um an Ort und Stelle sich von der Me zu überzeugen und die württembergischen Interessen zur Geltung zu bringen. Bis dahin wird in Württemberg auch von Len Lokomotivführern eine abwartende Haltung bewahrt werden. Die anderen Eisenbahnerorganisationen in Württemberg haben sich bekanntlich entschieden gegen die Beteiligung an oem norddeutschen Streik ausgesprochen. So vor allein der Bund der württ. Berkehrsbsamten, dem sämtliche württ. Eisen- vah-n- und Postorganisation angeschloffen sind. Auch das Lan- oesmrtell der christlichen Gewerkschaften verurteilt diesen Streik, »er »sich gegen die deutsche Volksgemeinschaft richtet und eine gewissenlose Schädigung Les deutschen Wirtschaftslebens dar- M richtet an seine Mitglieder das Ersuchen, „alle
wmßnahnren zu unterstützen, die der Aufrechterhaltung eines
geordneten Verkehrs dienen, um wirtschaftliche Schädigungen für Land und Volk zu verhindern". Nachdem mnnnehr die Verhandlungen zwischen dem Reichskanzler und den Svjtzen- organisationen der Großgewerkschasten — die ihrerseits den Streik verurteilten — eingeleitet worden sind, ist auch die Voraussetzung erfüllt, unter der der württ. Berkehrsbeamrenbund seine Beteiligung am Streik endgültig ablehnt. So scheint dank dem Verantwortungsbewußtsein und der Einsicht der württ. Eisenbahner und ihrer Führer begründete Aussicht zu bestehen, wenn nicht noch ein plötzlicher Umschwung eintritt, Württemberg als einziges deutsches Land vom Streik frei zu halten. Hierzu hören wir noch von anderer Seite: Die württ- Lokomotivführer haben ihre endgültige Stellungnahme zum Streik der Eisenhahn-Generaldirektion Stuttgart bis heute abend noch nicht mitgeteilt. Gerüchtweise verlautet, daß sie beschlossen hätten, den Streik abzulehnen.
Stuttgart, 7. Febr. Die alten Grenzpfähle sind seit gestern tatsächlich wieder in Geltung gekommen. Die württ. Züge fahren nur noch bis zu den Grenzpfählen, wenigstens an der badischen Grenze nur noch bis Mühlacker und Tuttlingen, nicht einmal bis zu dem im Badischen liegenden JmmenLingen. Der Verkehr nach der Schweiz ist nur über Friedrichshafen noch möglich. Der Morgeuschnellzug 147 bis 148 fährt bloß bis Nürnberg und zurück, der D-Zug 38 bis 37 verkehrt nur zwischen Stuttgart und Tuttlingen, Schnellzug 23 bis 60 zwischen Stuttgart—Ulm—München. Der Personenzug um 10 Uhr fährt nur noch bis Ulm statt bis Friedrichshafen. Die Kohlenknappheit macht sich natürlich setzt stark bemcrklich. Sie wird allerlei Einschränkungen zur Folge haben müssen. Von heute Dienstag ab kommen deshalb zahlreiche Güterzüge auch in Württemberg in Wegfall. Ebenso wird man daran denken müssen, auch auf anderen Gebieten Kohlensparmaßnahmen zu treffen.
In Baher« kein Streik.
München, 7. Febr. Wie die „Münchner Neuesten Nachrichten" melden, erklärte sich eine Versammlung der drei Gewerkschaftsgruppen der bayerischen Metallindustrie mit allen gegen zwei Stimmen mit einer Vertagung des Streiks einverstanden. — Der Vorstand der Deutschen Postgewerkschaft, Sitz München, erklärt, daß er nach wie vor mit den gerverkschast- lichen Spitzenorganisationen auf dem Standpunkt stehe, daß der von der Reichseisenbahngewerkschaft angeordnete Streik ein ! Verbrechen am Vaterland ist. Die Gewerkschaft fordert ihre > Mitglieder dringend auf, den Dienst weiterhin treu und gewissenhaft zu verrichten. Von der Reichsregierung erkmrtet sie. daß diese anaesichts der steigenden Teuerung die eingeleiteten Verhandlungen so fördert, daß sie baldigst zu einem für die Arbeitnehmer des Reichs befriedigenden Ende geführt werden.
Der bayerische Verkehr durch Kohlenmangel lahmgelegt.
München, 7. Febr. Am 7. Febr. kommen wegen Kohlennot sämtliche Schnellzüge einschl. der Luxuszüge im rechtsrheinischen bayerischen Gebiete zum Stillstand, mit Ausnahme der Schnellzüge München—Bamberg und München Hof. Der Personenzugverkehr wird gleichfalls stark eingeschränkt. Auf jeder Hauptstrecke verkehrt nur mehr ein Zugpaar. Die Kvh- lenvorräte reichen nur mehr einige Tage.
- Der Streik in Frankfurt.
Frankfurt a. M., 6. Febr. Wie die Eisenbahndirektion mitteilt, hat das noch diensttuende Mannheimer Eiscnbahnperional beschlossen, ebenfalls in den Streik zu treten, falls die Technische Nothilse nicht zurückgezogen 'werde. Weiter teilt die Eisenbahndirektion mit, daß am Morgen verschiedene Persvnenzüge, die den Bahnhof verlassen wollten, von Streikenden daran gehindert werden.
Frankfurt a. M., 6. Febr. Nach einer Meldung des „Tageblatts" aus Frankfurt a. M. haben dort die böswilligen Zerstörungen zugenommen. Der Wasserturm auf dem Hauptbahn- Hof. der die Lokomotiven zu speisen hat, wurde von Streikenden gestürmt. Zahlreiche Lokomotiven sind beschädigt viele entwendet und die hydraulischen Schlüssel verschwunden. In Fortsetzung der Generalversammlung des Deutschen Eisenbahner-Verbandes, die am Sonntag nicht zu Ende geführt werden, konnte, wurde am Montag abend im Börsensaal einstimmig be-' schlossen, Dienstag bis 6 Uhr nachm, im großen Saale Les Gcwerkschaftshauses eine Urabstimmung über die Frage vorzunehmen: Abbruch des Streikes. — Das Ergebnis der Abstimmung wird abends 8 Uhr bekanntgegeben werden.
Verhandlungen zwischen Reichskanzler und Spitzen- organisatione«.
Berlin, 6. Febr. Heute vormittag haben die Verhandlungen zwischen dem Reichskanzler und den Spitzenorgani'ationen der Gewerkschaften in der Reichskanzlei begonnen. Anwesend waren von der Regierung: der Reichskanzler, der Reichsnnanz- minister, der Reichsverkehrsminister. Die Reichsgewerkschast der deutschen Eisenbahnbeamten war nicht vertreten. Später erklärte der Vertreter der Postbeamten, Laß er inoffiziell für die Reichsgewerkschast 'da sei. Der Reichskanzler hielt eingangs eine eindrucksvolle Rede. Er machte des längeren Ausführungen über die außenpolitische Lage. Es sei seit Monaten das erste Ziel der Regierungspolitik gewesen, die Erkenntnis in der Welt zu verbreiten, /daß die Weltwirtschaft wieder aufgebaut werden müßte. In diesem Kampfe um die Weltatmosphäre hatte die. Regierung bisher große Erfolge erzielt. Ein anarchistisches Deutschland sei in der Außenpolitik nicht verhandlungsfähig. Das sei das Kernproblem aller innerpolitischen Erwägungen, also auch der Gesichtspunkt für die augenblicklichen Verhandlungen. Alle- andere feien Dinge, über die man sich einigen könne.
Der Vertreter des Beamtenbundes stellte zwei Forderungen auf: 1. Sozialere Gestaltung der Gehälter, 2. verlangte er, daß das Arbeitszeitgesetz für die ganze Beamtenschaft auf
gestellt würde, nicht nur für die Eisenbahnen. Darauf antwortete der Kanzler, wegen solchen Forderungen sei seines Erachtens ein Streik überhaupt nicht nötig gewesen. Das Arbeitszeitgesetz sei noch nicht über das Stadium eines Nefe» rentenentwurfs hinaus gediehen. Mau müsse eben zu einer Steigerung der Wirtschaftlichkeit der Eisenbahnen kommen, um eine Ententekonirolle zu vermeiden. Zu der anderen Forderung des Boamtenbundvertreters bemerkte der Reichskanzler, daß eine Besserstellung der höheren Beamten nötig gewesen sei, um Len Reichsbetrieben tüchtige Köpfe zu sichern. Daun ergebe sich auch in Zukunft eine gewisse Einschränkung der Nivellierung. Der Reichsverkehrsminister bemerkte, daß eine Zurückziehung des Referentenentwurfs, wie sie verlangt wird, nicht in Frage käme, weil ein solcher Referentenentwurf in Wirklichkeit nichts bedeutete, sondern nur eine Vorbereitung für 'das Gesetz joi. Weiter teilte er über die Dienstzeit der Lokomotivführer mit, daß diese sich nur 35,4 Proz. ihrer gesamten Arbeitszeit auf der Lokomotive befinden.
Der Reichsfinanzminister teilte mit, daß die Uebwtcue- ruugszuschüsse, die den Arbeitern gewährt würden und auch den Beamten zugutekämen, etwa 20 Mark pro Kopf, also etwa 6000 M. pro Jahr betrügen. Der Postbeamtenvertreter verlangte daraus die Aufhebung der bereits getroffenen Aen- üerungen des Arbeitszeitplanes; der Dienstplan solle dem Arbeitszeitgesetz angepaßt werden. Der Reichsverkehrsminister erklärte, daß man bereit sei. das Arbeitszeitgesetz und den Referentenentwurf mit den Spitzenorganisationen der Gewerkschaften zu beraten. Darauf erklärte der Reichsfinanzminister, daß er ebenfalls bereit sei. mit den Spitzenorganisationen über die Ueberteuerungszuschüsse zu beraten. Heute nachmittag 4 Uhr werden darüber die Erörterungen im Reichsfinanzuini» sterium beginnen.
Berlin, 7. Febr. Am Schluß der gestrigen Verhandlungen im Reichsfinanzministerium mit den gswerkschaftl. Spitzenorganisationen und dem Deutschen Beamtenbund bezeichneten, laut den Blättern, sowohl die Vertreter der Gewerkschaften, wie auch des Beamtenbundes die Erklärung der Regierung als eine geeignete Grundlage für den Abbruch des Streiks.
Laut „Berliner Lokalanzeiger" soll man auch im Hauptvorstand der Reichsgewerkschast der Ansicht sein, daß die gestrige Zusicherung der Regierung eine unmittelbare VerhanL- lungsbasis ergeben könne. Schwierigkeiten bereite nur dt« Frage der Maßregelung von Streikenden. Die Reichsgewerkschaft hält an der Forderung fest, daß keinerlei Maßregelungen erfolgen dürfen und daß, falls das Reichsverkehrsministerium dennoch Maßregelungen von Streikenden vornehmen würde, diese die Verständigung mit >der Regierung als gescheitert an- sehen müßten. Das Reichskabinett soll sich heute mit de» Frage der Maßregelung beschäftigen.
Weitere Radikalisierung der Streikleitung?
Berlin, 6. Febr. Nach einer Mitteilung des „Berliner Tageblatts" gewinnt in der Streikleitung der Reichsgewerkschast die überradikale Richtung immer mehr an Boden. Die Streikleitung hat beschlossen, falls die Regierung nicht nachgebe, eine Verschärfung des Streiks eintreten zu lassen. Einige der Mitglieder des Aktionsausschusses sollen mit der Zerstörung von Bahnanlagen gedroht haben.
Die Gewerkschaften gegen de« Streik.
Berlin, 7. Febr. Der allgemeine deutsche GswerkschastS- bund, der Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter, der deutsche Metallarbeiter-Verband und der Zentralverband der Maschinisten und Heizer, der deutsche Transportarbeiter-Verband, der Zentralverband der Angestellten, die Gswerkschafts- kommission Berlins und Umgebung, sowie der allgemeine frei« Angestelltenbuvd, Ortskartell Großberlin, erlassen einen Aufruf an die städtischen Angestellten und Arbeiter auf sofortige, unverzügliche Ausnahme der Arbeit. Der Aufruf weist darauf hin, daß die Lurch Len Streik über die Gesamtbevölkerung verhängten Leiden und Unbilden nicht gerechtfertigt erscheinen.
Prefsestimmen zum Streik.
Der „Vorwärts" schreibt über den Streik der Berliner städtischen Arbeiter: „Was wir in diesen Tagen erleben, ist ein Unglück und eine Schande für die Arbeiterbewegung. Für uns Sozialdemokraten heißt es jetzt, feflbleiben. Dem Wahnsinn, der sich jetzt austobt, wird die Ernüchterung folgem Wir müssen jetzt schon der Reaktion die Früchte streitig machen, die' ihr sonst mühelos, wenn auch wahrscheinlich nicht ohne ihre stille Mitwirkung hinter den Kulissen, in den Schoß fallen. Der Sozialdemokratischen Partei bleibt die Aufgabe, di« Arbeiterschaft moralisch wieder aufzurichten und sic von dem Llbgrund zurückzureißen, in dem sie sich augenblicklich befindet." — Das „Karlruher Tageblatt" schreibt: „Die so plötzlich geschaffene Lage zeigt uns auch mit erschreckender Deutlichkeit, wohin wir gekommen sind. Wir erkennen. Laß ein Staat ohn« Macht kein Staat ist, weil er ohne eine solche den Aufgaben — Schutz und Sicherung der Interessen der Allgemeinheit der Staatsbürger — einfach nicht gewachsen ist. Mit zunehmende, Besorgnis sehen wir, daß die freie Bahn, die wir schaffen) wollten, nicht nur dem Tüchtigen freigegeben und geöffnet wurde, seitdem die Begriffe über staatsbürgerliche Selbstdisziplin, Rücksicht auf das Staats- und Gemeinwohl und über das Treueverhältnis zu Staat und Volksganzem so stark in Verwirrung geraten sind.
Die Folgen SeS Streiks.
Berlin, 7. Febr.. Da ein großer Teil der Berliner Arbeiter und Angestellten wegen des Fehlens der Verkehrsmittel nicht zu seiner Arbeitsstätte gelangen konnte, ist ein großer Teil der Berliner Fabriken gezwungen, zu schließ?». Auch der Wasser- und Kohlenmangel hat iu verschiedenen Werken bereits zur Einstellung des Betriebs geführt. Die Großberliner Bäckerinnung und die Brotfabriken haben dem Magistrat mit-