:beit ruhe«. Arbeitern,

. In Betracht .>> alte Arbeiter Adam Becker aus Alten-!

, hauptsächlich einem in gleicher Richtung nach Dossen-

^ ^ch. Becker , vorbei wollte, erhielt beim Auswei-

'"^^m^kcheuenden und Plötzlich ausschlagenden Maulesel,

«Le«, e^br. (Furchtbare- v- Bauern Rau, wo der Vater«! »rengungen beschäftigt war ewl das Pulver einer Ladung entA

l?°^^an^dem^'W^gen befestigt war, einen Schlag an den er vom Rade fiel und nach wenigen Minuten starb, g Febr. Wegen Beleidigung des badischen

dem Geschansramn oer ^ecynrimen sroiyrge zu ^ ^Ä^rialt^rwalter Strobel gesagt, der Minister Remmele eise.) Bei dem am Dienstag st«,- ^,ndem Nickteinfetzen der Technischen Rothilfe schuld Wie

nf wurden folgende Durchs^ hat'e dieser Ausspruch bereits das Karlsruher

3732 M., 1b 1890 M,2aaMw lÄmerickt beschäftigt, weil der Materialvcrwalter Stro- ' 1336 M., 4 1359 Ä., 5 l^F Eingesandt" dem Innenminister wegen Nicht-

97 M., 1b 1518 M., 2a IM L d» Technischen Nothilfe Mangel an Menschlichkeit 1260 M., 4 1246 M., Weis,b2 ^ Mi- Travel Io wurde auch iettt -leist

Festmeter. Der Gesmnterl-«^

O z7i"sämt«chm Kosten

. 4. Febr. (Vom Farren erdritt !erz verunglückte dadurch, dH i gegen die Wand drückte ochen. Trotzdem

Vermischtes.

«a« Bayerischen, 4. Febr. Im nahen Jllertissen erschien

M ärztliche M Yi0übre alter Mann in Adamskostüm und brachte vor, Ueberführung ins BezirkstraM worden. Drei Strolche hätten ihn überfallen,

ittfand, starb der 61jährige Mm ^ -gVs was er am Leibe trug, abgenommen. Dtan hatte

pck alles waöen Maschen großes Mitleid, kleidete ihn und ir Karl Ertle von hier hatte ft ibn ins Krankenhaus, damit er sich wieder erwärmen

en Blutschande zu verantwort» ^. D^rck die Gendarmerie wurde nun festgestellt, daß -ftochter vergangen. Ertle erhft des Mannes Schwindel waren. Er wurde nicht

ls- er Lat seine alten Kleider selbst ausgezogen,

lade». ^ L A- - --V-L ^ >" T-s»n-- s°i-,

»m vmu Miesenbach, Gde. Durach.

it Len neuen Lohnforderungen!« s^en die Schiebertänze. Für den großen Presseball zu Innung in einer Sitzung bchtz in München sind nur alte Tänze vorgesehen, mo-

daß der Kundschaft eine so stach ^ Tänze sind ausgeschlosien. Es wird von den Tanzord- erse nicht zugemutet werden könne darauf geachtet werden, daß die alten Tanze nicht in

Sehilfenforderungen unbedingt ft Lmer Art getanzt werden. Um diese Werbung für die sich aber der verbessermiggb-düij, 5^», Tänze weiter und länger wirken zu lasten, gibt die künst- nicht und beschloß eine Erhöhun, Wbc Leitung des Pressefestes nun alljährlich ein Heft der m 40 M. zuzubilligey, unter Bei. rnn»7 aus die von Münchener Komponisten eigens für das ledienungchweise. Die Gchilsw M geschrieben wcrderr. ^ . ......

Zugeständnis ab. ^ Met^raufbau Oppaus. Der Staatskommistar sur den

cenzbehörden sind einem ziemlft Wiederaufbau Oppaus gab an Hand von Baulinienplänen die igel auf die Spur gekommen. Zwei A M Wiederaufbau in Aussicht genommenen Grundsätze bc- ciner in Straßburg, hatten einigt >-nnt Feder der Geschädigten soll alles Las wiederbekommen, e Schmuggelware in Fässern, di, L er vor der Zerstörung Oppaus hatte, und er sott es, wenn irres Straßburger Kavallerierch es wünscht so Wiedererhalten, wie er es hatte. Unter allen gelegenen Abteilung dienten inü Umständen soll eine Verschlechterung der Wohnungskultur und brücke zurückgingen, transportier, ^ Verringerung der Wohnrämne vermieden werden. Es einige Zeit lang ungehindert dm daher auch das in Oppau vor dem Unglück vorherrschende von einem Zollbeamten ausgede» Einfamilienhaus wenn auch teilweise Doppelhaus, erhalten te erhielten von der Straßburger hMen. Pas Reihenhaus syll vermieden werden. Dabei soll Gefängnis und die Soldaten, di, Ersucht werden, durch geschickte Grundrißeinteilung die Häuser ten. 8 und 6 Monate Gefängnis, praktischer und schöner zu gestalten, als sie früher waren, febr. Aus dem Gefangenenlag:, Selbstverständlich werden bei dem Wiederaufbau auch alle öf- Zlumenwrrt Wilh. Müll zurückg» seMchen Interesten, vor allem die dem Ludwigshafim-Fran- uar 1919 von einem französischen ^haler Industriegebiet gemeinsamen verkehrspotitischen In- iefangurs und 1000 Franken Geld Kressen berücksichtigt werden. So ist bei der Baulinienfestsetzung

Fine große Vcrkehrsstraße vorgesehen, die die beiden Geleise der ^projektierten Schnellbahn Ludwigshafen Frankenthal aufzu- vehnien in der Lage ist. so daß der Bahnverkehr ohne Stö­rung des übrigen Verkehrs durchgeführt werden kann. Es wird darauf gerechnet, daß der Wiederaufbau Oppaus bis Ok­tober dieses Jahres, mit Ausnahme der zerstörten Kirchen, die lton den betreffenden Kultusgxmeinden in größeren Allsmaßen, «Is sie vor der Zerstörung hatten, erbaut werden, im großen und ganzen, dank der Zusammenarbeit und Unterstützung aller Kreise, unter Leitung des Staatskommissars beendet sein wird.

Neubezeichnung der Reichseisenbahn-Güterwagen. Sämt­liche Güterwagen der deutschen Reichseisenbahn werden umge

kpril v. I. hielt der kommunistisch, s Karlsruhe auf dem KarlsM c den Zuhörern einen Aufruf z» notleidende Schulkinder glossierst durch bestimmte Redewendung» rverteilung nicht mehr gefallen -» für sich und ihre Angehörigen ge- es zu finden sei. Auch von da ldgranaten der bewaffneten Mach! nicht abschrecken lasten, wenn kl Millionäre" in Len Villenviertel»

iffengericht wurde Reich seinerzeit AichM. Sie erhalten an Stelle der Eigentmnsmerkmale der

freigesprochen, auf die Beruft»« ihn die Strafkammer des Ben des Strafgesetzbuches (erfolglose nd gegen bestehende Gesetze) sti zu 500 M. -G'eldrafe oder 10 Tage»

leranlaßt durch die hohen stracht- c hier seit 1. Februar ein Fracht- s Güter zwischen hier und Frei­et.

durch einen Maulesel erschlag« Landstraße der von der Arbeit

und auch ihr Vater zeigt mir rundlichkeit." merkt" rund?"

ie, ihn zu erraten. Rösche» l erwartet, daß Sie eine Er­lleicht haben Sie auch einige ki.I MMar"den"Mpiew^k ne solche Erklärung in Aus- - ^ '

nicht/

villkürlich den Blick, er enu- >chen gesagt hatte, er wünsche, beschützen zu dürfen. Damals dieser Worte nicht verstanden ie später darüber nachgedacht erwarbt.

wissen," nahm der alte Manu id Berthold nachdenklich sem r meine Vermutung richtig T >st zuzuschreiben, daß Röschen ihere Freundlichkeit zeigt." so ließe es sich wieder g»

- . , i

sermaßen schon verlobt ist"

, junge Mann bestürzt.v>e

ich scherze nicht. Der Lind<n- t mir darüber gesprochen, er obschon er stets seinen rigM äemals durch die Meinungen war wohl mehr das BedE ihn bewog, mit mir daruve den Förster Schulz, er rst r sie Schenke gekommen e?" fragte Berthold errei­chen, mir g:-s'"A der Man«, (Fortsetzung f-lgt- !

ehemaligen deutschen Staatsbahnen die Anschrist:Deutsche Reichsbahn" mit dem Zusatz eines Bezirksnamens, z. B. ktuttgart, Berlin, München usw. (Und die Kosten? Schrift!.)

Die teure Bügelfalte. Die Wiener Schneidermeister haben soeben einen neuen Preistarif für Herrenkleider aufgestellt. Danach kostet von nun an ein Frackanzug 38- bis 55 000 Kr., ein gewöhnlicher Sackoanzug 26° bis 38 000 Kr., eine Hose 5000 bis 8M Kr., eine Weste 3000 bis 7000 Kronen. Das Bügeln rines Siraßenanzugs wirb nunmehr mit 1050 Kronen berech­net. Für die Summe, die beute eine Bügelfalte kostet, hat man twr dem Krieg in Wien zehn vollständige Anzüge erhalten.

Was kostet eine Insel. Verkauf von Inseln sind immerhin eine seltene Sache; es ist deshalb auch schwer, ihren Preis zu bestimmen, zumal dieser stark von der Lage des Eilands im Weltverkehr abhängt. Die amerikanische Bundesregierung hat W die Insel North-Ifhend, eine kleine, nördlich von San Mgo gelegene Insel, endgültig erworben, um sie als Zentrum »es Seeflugwesens auszugestalten. Ihr bisheriger Eigentümer »ar der amerikanische Kapitalist John D. Spreckels: der Kauf- f^Abetrug 6 Millionen Dollar oder nach heutigem Wert

Menschenfreund. Aus Montreal wird gemeldet: Lord Melston, der kürzlich bereits 100 000 Dollar, für die Ent- ^ming eines Mittels gegen den Krebs ausgesetzt hatte, hat Summe von einer Million Dollar für die Btvecke der Krebsforschung gespendet.

Am Postschalter. ,-Verzeihung was kostet ein Tele- Mark Mindestgebühr."Danke. Und ein - "L'50 Mark." -Und ein einfacher Brief?" - .Bis 20 Gramm 1I5 M."Eine Postkarte?" -75 Pf." »Dagen Sw, Herr Sekretär, was kostet es, wenn ich mal an lemand denke?!" (Aus demKladderadatsch".)

Handel und Verkehr.

Wirtschaftliche Wochenrundscha«.

dmark t. Die deutsche Valuta verschlechtert sich wei- I-wn, in Ententekretsen um den Zeitpunkt der Kon-

hat unsere außenpol. Lage nicht verbessert. «-urrfM'llen Terminen für die zuletzt festgesetzten deut- hat sich noch nichts geändert. Die . des Reichs an den Geldmarkt, das Bedürfnis, wen,,»» ^ EEfen. sind größer als je. Daß die Ausstandsbe- der Eisenbahner in Norddeutschland, Von der sich die tbab^t ü Erzenbahner in anerkennenswerter Weise fern- vieriin',. energischen Gegenmaßnahmen der Reichsre-

lieat gesamtes Wirtschaftsleben nachteilig beeinflußt,

brua^ o>: Änd. 100 deutsche Reichsmark kosteten am 2. Fe- VeNm 1 c<nn 26. Jan. 2,56) Franken; in Am-

ktockkwm ^ Kopenhagen 2,46 (2,53), in

«nd in m ^.^'03) Kronen; in Wien 4297 (4847) Kronen ^ 0,48 (0,48 fünf Achtel) Dollar. Der Dollar

«IS vn! aus 203 bis 206 M., also 3 bis 4 M. höher

R» k Tagen.

-wied-n Zurückhaltung der Spekulationskreise hat

^Aina»n ^an befürchtet verhängnisvolle Wir-

»» Eisenbahnerbewegung und hat auch kein Vertrauen

er auswärtigen Lage. Soweit noch Optimismus vor­

herrscht, findet er seine stärkste Stütze in der Ernennung Ra-1 thenaus zmn Reichsminister des Auswärtigen, der als Ber- ^ trauensmann der Börse gilt. Das Geschäft hielt sich die ganze Woche über in engen Grenzer». Tageweise war es ganz still. Das meiste Interesse bestand für oberschlesische Werre auf Ge­rüchte wegen einer Umbildung der maßgebenden Unterneh­mungen in ausländische Gesellschaften. Gut gehalten war der Marktkurs der festverzinslichen Anlagewerte. An der Stutt­garter Börse zeigt sich außerdem immer wieder eine gute Meinung für Textilaktien aller Art. Die Kursrückgänge be­schränkten sich durchschnittlich auf etwa 50 Proz.

Produktennrarkt. Bei zunehmender Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen, insbesondere Roggen, Wei­zen und Hafer hat sich der Geschäftsgang am Produktennrarkt auch in dieser Woche weiter gehoben und die Tendenz befestigt, wobei immer noch die angekündigte Erhöhung der Brotpreile mitwirkte. Irr Berlin notierten am 2. Februar Weizen 412 bis 414 (plus 7), Roggen 317 bis 319 (plus 3 bis 4), Gerste 368 bis 372 (minus 3 bis 5), Hafer 310 bis 312 (plus 10), Mais 323 bis 325 (plus 5 bis 18) Mark. An der letzten Stuttgarter Landesproduktenbörse blieben die Strohpreise mit 95 bis 100 Mark unverändert, aber die Heupreise haben mit 300 bis 320 Mark um 20 Mark angezogen.

Warenmarkt. Die Preissteigerung macht rasche Fort­schritte. Kohlen und Eisen, deren Preis für so viele andere Warengattungen bestimmend ist, ziehen bekanntlich an. Die heillosen Verkehrsverhältnisse, wilde Ausstände, neue Lohn­forderungen und die ersten Wirkungen der Gütertariferhöhung müssen ja mit Notwendigkeit überall verteuernd wirken. In der Textilbranche, in sämtlichen Lederartikeln, auf dem Ge­biete der Ehemikalien und erst recht der Lebensmittel stößt man überall auf höhere Notierungen. Am schärfsten aber prägt sich neuerdings die Aufwärtsbewegung auf dem Metall­markt aus. Das Publikum hat bis jetzt Ruhe bewahrt und sich von, überstürzten Angstkäufen ferngehalten, aber eS ist die Pflicht des Chronisten, darauf aufmerksam zu machen, daß au- weite Frist hinaus von einem Preisabbau keine Rede sein kann.

Viehmarkt. Auch hier setzt sich die Preissteigerung fort. Am 2. Februar kosteten am Stuttgarter Biehmarkt Och­sen 1. Qualität 1130 bis 1240 (am 26. Januar 1000 bis 1120), Kühe 950 bis 1030 (720 bis 880). Schweine 1670 bis 1750 Mark, (1650 bis 1720). Zuchtvieh hat ebensallsauf den letzten Märkten angezogen. Die Pferdepreise behaupten ihren hohen Stand.

Holzmarkt. Nachdem die württ. Staatsforstverwaltung ihre Preise denen der letzten Versteigerung augepaßt, also die Preissteigerung mitgemacht hat und -ie befürchteten Wir­kungen eines langen Streiks im Holzgewerbe wegen recht­zeitigen Abbruchs ausgeblieben sind, geht die Hausse aus dem Holzmarkt ungehindert Weller. Die Preisbildung ist wieder ganz unübersichtlich, soweit aber Notierungen bekannt geworden sind, stehen sie noch über denen der vorigen Woche.

Neueste Nachrichten-

Friedrichshofen, 5. Febr. Die Oberbürgermeisterwahl nahm einen ruhigen Verlauf. Von 9905 Wohlberecht'g'en stimmten rund 62 Prozent ab. Der Kandidat der vereinigten Parteien, Oberregierungsrat Mantz, erhielt 4961, Abgeord­neter Müller (Kommunist) 955 Stimmen; ungiltig waren 56. Mantz ist somit glänzend gewählt.

Karlsruhe, 5. Febr. Die dem Deutschen Gewerkschafts­bund angeschtossenen Organisationen der Arbeitnehmer in Baden protestieren in einer Entschließung gegen den von der Reichsgewerkschaft organisierter Lokomotivführer mit 36 gegen 35 Stimmen beschlossenen Eisenoahnerstreik in Baden. Sie bezeichnen den Streik als in Widerspruch stehend mit jeder gewerkschaftlichen Disziplin, die nicht nur die Allgemeinheit, insbesondere die ärmeren Schichten, sondern auch das Eisen- bohnpersonal selbst aufs schwerste schädigen. Die im Gewerk- schastsbund befindlichen Arbeitnehmer werden aufgefordert, den Streik abzulehnen und sich an ihm nicht zu beteiligen, zumal mit der badischen Regierung bereits seit einiger Zeit Verhandlungen im Gange seien mit dem Zweck, bestehende Differenzen zu regeln.

Mönchen, 4. Febr. Durch die Fremdenkontrolle wurde in einer Pension ein Mann festgenommen, der sich mit einem Paß auswies. Auf den ersten Blick war festzustellen, daß das Lichtbild auf dem Paß nicht jenes des B-sitzers des Passes war. Schließlich fand man hinter dem Ofen Papiere auf den Namen Hans Fischt aus Wien, 1893 in Prag ge boren. Auf die Anfrage in Wi n kam der Bescheid, daß der Papierhändler Hans Fisch! 330060 Kronen herausge­schwindelt und flüchtig gegangen ist und daß die Auslieferung des Verhafteten begehrt wird.

Plaue«, 4. Febr. Hier ist die 77 Jahre alte Renten­empfängerin Stimme! tot in ihrem Bette aufgefunden worden. Der Arzt stellte den Tod durch Verhungern fest.

Berlin, 5. Febr. Reichspräsident Ebert feierte am Samstag seinen 5l. Geburtstag. Aus diesem Anlaß fand abends beim Präsidenten in kleinem Kreise eine Feier statt.

Berlin, 4. Febr. Der neue Minister des Auswärtigen, Dr. Rathenau, ist heute vormittag vom Reichskanzler in sein Amt eingeführt worden.

Berlin, 6. Febr. In der Reickskanzlei fanden heute unter dem Vorsitz des Reichskanzlers Besprechungen statt, zu denen die Mitglieder des Kabinetts und die Führer der in der Regierung vertretenen Parteien erschienen waren. Den Gegenstand der Besprechung bildete die durch den Streik in Berlin und im Reich geschaffene Lage. Es wurde festge­stellt, daß der Eisenbahnnotverkehr nach einem vom Reichs­verkehrsminister dargelegten Plane ausgenommen worden ist. Zur Lage in Berlin wurde davon Kenntnis genommen, daß die Wasserwerke inzwischen von der Regierung in Be trieb genommen worden sind. In den Elektrizitätswerken ist die Technische Nothilfe im Laufe des Nachmittags ein­gesetzt worden, nachdem die Streikleitung erklärt hatte, daß sie nicht in der Lage sei, die Notstandsversorgung auch nur in geringen Umfange durchzuführen. Die gleichen Maßnahmen sind für die Wasserwerke in Aussicht genommen. Es herrschte Einmütigkeit darüber, daß die Lage, wenn gleich durch das Zusammenbrechen der beiden Streiks in Berlin für die Berliner Bevölkerung besonders mißliche Ver­hältnisse geschaffen worden seien, nach wie vor nach den Ge­sichtspunkten der gesamten Politik, insbesondere der Gesamt­situationen Deutschlands gegenüber dem Ausland und der Welt­wirtschaft betrachtet werden muß. Man war einig, daß der Standpunkt der Regierung gegenüb. dem Streik unverändert sei. Die Regierung wird weiterhin die engste Fühlungnahme mit

den politischen Parteien und den gewerkschaftlichen Gpitzen- o> ganisalionen aufrecht erhalten. Die im Gange befindliche» Verhandlungen über die Besoldungsfrage mit den Spitzen­verbänden der Arbeiter, Angestellten und Beamten werden morgen vormütag 10 Uhr in der Reichskanzlei ihren Fort­gang nehmen.

BreSlau, 5. Febr. Die Eisenbahndirektion teilt mit: Die Streiklage ist unverändert. Die zur Verfügung stehenden Blocksührer sind nunmehr auf die einzelnen Blockknotenpunkte oerreilt, sodaß auch im Güterverkehr ein ausreichender Not- betrieb gesichert ist. Da die den Dienst verweigernden Eisen- bahnbeamten, das sind vorwiegend Lokomotivführer, keinerlei Tätigkeit verrichien, also auch keine Lebensmittel-, Kohlen- und sonstige lebenswichtige Züge befördern, würde uner­meßliches Unheil über Land und Volk Hereinbrechen, wenn der Ersenbahnoerwallung die Einrichtung eines Not- betriebs nicht gelangen wäre. Für diesen verwandte sie in erster Linie alle maschinentechnischen Beamten auch der höheren Rangklassen, die sämiliche das Lokomotivsührer- zeugnis besitzen, und geeignete Leute der Technischen Nothilfe, die ihre Bejähigung zur Führung einer Lokomotive nach­gewiesen haben.

Paris, 4. Febr. Wie dasEcho de Paris" mitteilt, hat der französische Botschafter in Rom, Barrere, gestern dem Ministerpräsidenten eine Mitteilung der italienischen Regierung über die Orienlfcage übermittelt. Das italienische Kabinett scheine sich auf eine Politik der Einflaßzonen stützen zu wollen, im großen und ganzen aber den Standpunkt der englischen Regierung einzunehmen. Durch den Sturz des Kabinetts Bonomi habe die Note allerdings sehr an Wert verloren.

Newyork, 4 Febr. Das Schiffahrtsamt der Vereinig­ten Staaten von Amerika hat acht Angebote für die Wieder­instandsetzung des DampfersLeviathan", des früheren deut- Ichen RiesendampfersVaterland", erhalten. Die Angebote schwankten zwischen 5500000 uud 10333000 Dollars.

Eröffnung der landwirtschaftlichen Ausstellung.

Stuttgart, 4. Febr. Die Württ. landwirtschaftliche Woche nahm am Damstag mit der Eröffnung der landw. Ausstellung! in der Gewerbehalle ihren Anfang. Eine große Zahl geladene» Gäste wohnte der schlichten Feierlichkeit, die fast im Lärm der Maschinen und im Geschrei des Geflügels untergrng, an, «. a. Staatspräsident Dr. Hieber, Ernährungsminifter Keil, Ober­bürgermeister Lantenschlager, Präsident Sting, Präsident Ador­no und Direktor Strobel, zahlreiche Abgeordnete, Gemeinde- Vertreter, Vertreter landwirtschaftlicher Organisationen und Fachverbände, Professoren der Hochschule in Hohenheim und für die landw. Hausfrauenverein die Fürstin von Hohenlohe- Waldburg. Eine Anzahl junger Mädchen in bäuerlich« Trachten aus Len verschiedenen Gegenden des Landes bot» farbenprächtiges Bild. Der Vorstand des Landw. Hauptver­bands, Schultheiß Maunz (Altheim OA. Riedlingen) hielt eine längere Begrüßungs- und Eröffnungsrede, in der er etwa ausführte: Diese Ausstellung ist ein ureigenes Unternehme» des Landw. Hanptverbandes für Württemberg und Hohenzol- lern, von gewöhnlichen Bauern ins Leben gerufen, eingelertet, durchgeführt und garantiert, was als eine ganz besonders her­vorragende Leistung des Verbandes anzuerkennen ist. Die Darbietungen verfolgen den Hauptzweck, die Landwirte anzu­regen, durch Verwendung von ertragreichen Getreide- und Futtersorten eine dauernde Mehrerzeugung herbeiznführe» und die brennende Ernährungsfrage mit zu lösen. Redner er­innerte an das Wort Friedrich des Großen:Derjenige, der machen kann, daß dort zwei Halme wachsen, wo sonst nur einer wuchs, hat für die Interessen feiner Vaterlandes mehr getan als oft alle Politik zusamnrengenommen." Maunz schilderte im einzelnen die Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit der Aus­stellung, zu der Handwerk, Gewerbe und Maschinenindustrte tausenderlei Erzeugnisse beigebracht haben. Besonders gedachte er noch der Leistungen der landw. Institute und Anstalten, der Hausfrauenvereine, des Vereins der Vogelfreunde Stutt­gart, der zur Feier seines 50jährigen Bestehens die Geflügel­ausstellung veranstaltet hat und dankte allen Ausstellern und Besuchern, die hierher kamen, um die Landwirtschaft ig ihrer Vielseitigkeit näher kennen und verstehen zu lernen. Mann» schloß:Mögen Sie alle zu der Ueberzeugung gelangen, daß der Bauer auf dem Lande, der Handwerker, der Gewerbetrei­bende und weite Kreise der Industrie in Stadt und Land al< schaffendes Volk sich gegenseitig ergänzen und deshalb znsam- mengehören. Mit dem Schillerwort:Wir wollen sein ei» einig Volk von Brüdern" endete die mit lebhaftem Beifall auf- genomenene Ansprache. Bei dem Konzert des Geflügels und dem Radau der Maschinen unterblieben wertere Begrüßungen. Der anschließende Rundgang gab Gelegenheit, viele Einzelhei­ten zu betrachten. Die Gäste drückten wiederholt ihr Tr- staunenen über die Fülle und Vielseitigkeit des Ausgestellte« aus. Der Besuch der Ausstellung war schon in lnir erste» Stunden nach der Eröffnung ganz enorm. Ein Hauptanzieh­ungspunkt bildet auch die Lotterie, bei der landw. Maschine» und Geräte, sowie landw. Bedarfs- und Haushaltungsartikel in großer Zahl zur Verlosung kommen. Die Vorarbeiten für das ganze Unternehmen führte Geschäftsführer Bräuninger und Architekt Zweigle. Die Geflügelausstellurig umfaßt 31 Stämme, 105 Hühner, 29 Zwerghühner, eine größere An­zahl Gänse, Enten, Puten, Perlhühner und Tauben. ES wurden 279 Preise verteilt.

Stuttgart, 4. Febr. (Tagung der württ. Baumwarte.) Im Zusammenhang mit der Landw. Woche war der Verband württ. Baumwarte am Samstag im Zentralhotel versammelt. Die Beteiligung war überaus groß. Voraus ging am Vormitta« eine Ausschußfitzung, in der Standes- und Organisationsfrag«, behandelt wurden. In der Mitgliederversammlung Ware« auch Vertreter des Hauptverbands, der Landwirtschaftskammer , und des Obstbauvereins. Oberamtsbaumwart Brugger (Ra­vensburg). der Vorstand des Vereins, berichtete über die Ar­beit des vergangenen Jahres. Die Einführung einer Prüfun- für Baumwarte und Oberamtsbaumwarte durch die Landwirt­schaftskammer wurde als bedeutender Fortschritt und als i« Berufsinteresse der Baumwarte liegend anerkannt. Nachdem die Jahresrechnung ohne Anstand genehmigt und kleinere Vereinsangelegenheiten erledigt waren, hielt Brugger eine» Vortrag über zeitgemäße Aufgaben für den Baumwart zur Hebung des Obstbaues, der großen Beifall fand. Der Redner wies auf die Notwendigkeit hin, die vorhandenen Baumbestände durch zielbewußte Pflege. Düngung und Züchtung auszunützen, um eine Steigerung der Produktion zu erreichen. Eiire Unter- stützung der Regierung in diesen Bestrebungen sei dringend nötig. Die Baumwarte müßten durch Ablegung der neu ein- geführten Prüfung die Vorbedingungen für ihre berufliche und finanzielle Besserstellung schaffen, um auch bei den Gemeinde» ihre Forderungen durchsetzen zu können. Aber auch die Rechte der Baumwartr gegenüber den Baumbesitzern, die Wohl Ar­beit, aber wenig Lohn geben, müßten gewahrt werden. Im Anschluß an die Mitgliederversammlung traten die OberamtS- baumwarte zu einer Sitzung zusammen.