extwickelt. nuL auch von den Einrichtungen Mr Berrvatzrung und zur Vermittlung des An- und Verkaufs von Wertpapie­re» wird lebhafter Gebrauch gemacht. Ähren äußeren Nusoau hat die Sparkasse durch einen Umbau ihrer Geschäftsräume i» Laufe des vergangenen Sommers und durch Einrichtung einer selbständigen Zweigstelle in Wildbad, die, erst seit Ende Ok­tober 1921 bestehend, bei einer stattlichen Anzahl von Gtroteil- nehmern bereits einen ansehnlichen Umfang des Giro' und Scheckverkehrs und eine erfreuliche Steigerung des Sparver- Dchrs aufweist, und durch den Ausbau ihrer Agenturen in den größeren Gemeinden des Bezirks erweitert.

Württsmoerg.

Stuttgart, 26. Jan. (Protest des Württ. Lehrervereins.) Zurzeit werden landauf, landab Unterschriften gesammelt zu einer Eingabe an den Landtag, in der verlangt wird, die Zähl der wöchentlichen Unterrichrsstundenzahl in der Volks­schule wieder zu erhöhen. Die Art und Weift, wie hierbei Verfahren wird, läßt sich mit dem. was wir alH sittlich ansehen und empfinden, nicht in Einklang bringen. So wird von Sammlern und Sammlerinnen nicht selten behauptet, es handle sich darum, zu verhindern, daß die Religion aus der Schule verschwinde. Wir muffen diese Behauptung als grobe Irreführung bezeichnen. Die Ncichsverfassnng bestimmt, daß die Religion ordentliches Lehrfach in den öffentlichen Schulen sein soll. Mit dieser Bestimmung haben sich alle Beteiligten, auch diejenigen, die für eine reinliche Scheidung zwischen Staat und Kirche im Interesse Leider Einrichtungen eingetreten sind, abgefunden. Die Frage, ob Religionsunterricht in den staat­lichen Schulen sein soll, scheidet also aus. Es handelt sich nur darum, wer den zu erteilenden Religionsunterricht geben soll, und wie viele Unterrichtsstunden diesem Fach zuzuweisen sind. Nach der Anschauung der übergroßen Mehrheit der Lehrer­schaft sollten den Unterricht in Religion diejenigen erteilen, die i« erster Linie hierfür berufen und befähigt sind. Das find die Diener der Kirche. Die katholischen Geistlichen erteilen denn auch den gesamten Religionsunterricht. Was die Zahl der wöchentlichen Unterrichtsstunden in Religion anlangt, die in den staatlichen Schulen gegeben werden sollen, so muß diese so bemessen sein, daß das, was an religiösen Bedürfnissen im Kinde vorhanden ist. voll Befriedigung findet. Diese Bedürf­nisse find bei allen Kindern auf gleicher Alters- und Entwick­lungsstufe dieselben. Daraus folgt, daß in allen Schulen in den entsprechenden Jahrgängen dieselbe Zahl von Religions- Kunden gegeben werden mutz. Nach dem Urteile aller derjeni­gen, die in dieser Frage als sachverständig angesehen werden können, reicht die Zahl von Rcligionsstunden, die in der Be­kanntmachung des Ministeriums des Kirchen- und Schulwesens v. 12. Aug. 1921 vorgesehen ist, reichlich aus, um das, was an re­ligiösen Bedürfnissen im Kinde vorhanden ist, restlos zu befrie­digen. Wird doch in den höheren Schulen schon seit Jahr­zehnten eine wesentlich geringere Zahl von Religionsunter­richtsstunden als genügend erachtet, was allerdings vieleEr­ziehungsberechtigte". die selbst durch diese Schulen gegangen sind und ihre Kinder wieder in solche Schulen schicke», nicht ab­hält, für die Kinder der breiten Volksmassen eine höhere Zahl von Religionsstundeu zu verlangen. Nun steht aber fest, daß ein Kind, das mehr Stunden Religionsunterricht erhält, als seinem Bedürfnisse entspricht, in seiner religiösen Entwicklung nachhaltig geschädigt wird. Weil die Lehrerschaft das verhin­dern will, weil sie will, daß das, was an religiösen Anlagen im Kinde vorhanden ist, zur vollen Entfaltung kommen soll, hält Ge es für Gewiffenspflicht. vor einem Uebermatz von Religi­onsunterricht nachdrücklich zu warnen. Hört man sie nicht, dann mögen die Diener der Kirche den Religionsunterricht er­teilen und die Verantwortung für die Früchte, die ihr Unter­richt tragen wird, übernehmen.

Stutgart, 28. Jan. (Statistik "der evangelischen Kirche Württembergs.) Nach dem Amtsblatt des Konsistoriums wur­den im Jahre 1920 Kinder evangelischer Eltern geboren 12920, «rus gemischten Ehen 3725, uneheliche 4237, getauft wurden 40 797. darunter aus gemischten Ehen 2176, uneheliche 4237, Tauf - Verweigerungen 309, Eheschlie­ßungen Evangelischer fanden statt 23 614, unter gemischte Paare 1370, kirchliche Trauung wurde teilweise, infolge der herrschenden Wohnungsnot von 2034 Paaren unter­lassen oder hiuausgeschoben. Bestattet wurden 23 675 Evange- kische, darunter ohne kirchliche Mitwirkung 25. Konfirmiert wurden 39210 Kinder, darunter 1656 aus Mischehen. Am Abendmahl nahmen teil 694 329 Gemeindeglieder, 42 v. H. Nebertritt zur evangelischen Kirche wurden 313 vollzogen. Aus­

tritte aus der >.v. Kirche stitt» es 2VV8 gegen 1203 im Vorjahr, darunter zur katholischen Kirche IW, zu andern christlichen Gemeinschaften 813 gegen 428 im Vorjahr, zu nichtchristltche« Gemeinschaften oder ohne Anschluß 11S9 gegen 640 im Vor­jahr. Die kirchliche» Opfer find von 2 008 524 M. im Jahre

1919 (Durchschnitt 1,2V aus den Kopf) auf 3 500 780 M. (Durch­schnitt 2,10) gestiegen, darunter für die eigenen Zwecke der Kirchengemeinden 1980322 M. gegen 1170 513 M. im Vorjahr, während die Opfer für fremde Zwecke in viel höherem Maße, nämlich von 638011 M. im Jahre 1919 auf 1520543 im Jahr

1920 gestiegen find. Beiträge für kirchliche Vereine und andere Sammlungen sind dabei nicht eingerechnet.

Stuttgart, 28. Jan. (Zur Festsetzung des Beschälgeldes aus den staatlichen Beschälvlatten.) Zufolge der Bekanntmachung der Zentralstelle für die Landwirtschaft im heutigen Staats­anzeiger ist das Beschälgeld für das Decken der Stuten auf den staatlichen Beschälplatten mit Wirkung von der Deckperiode 1922 an auf 250 M. für jede Stute festgesetzt worden; daneben ist Zentner Hafer für jede gedeckte Stute von dem Besitzer kostenfrei an die Beschälplatte abzuliesern.

'Stuttgart. 27. Jan. (Vom Württ. Kriegerbund.) Der Württ. Kriegerbund bewilligte im Jahr 1921 auf 3876 Gesuche folgende Unterstützungen: Ans der allgemeinen Bundeskaffe 89 670 M.. der Witwen- und Waisenkaffe 31 6W M., der Kricgs- notwehr 7700 M., der Wöllwarth-Spende 3350 M., der König- Karl-Stiftung 470 M., der Prinz-Weimar-Stistung 1040 M., dem König-Wichelm-Trost 12050 M., zusammen 146815 M.

Heilbron«, 28. Jan. (Zum Tode verurteilt.) Der Zement- arbeitcr Hermann Kraut von Güglingen, der im Juli 1915 das Dienstmädchen Marie Widmaier aus Pfaffenhofen an der Straße BietigheimTamm ermordet hat, wurde von den Ge­schworenen des Raicbmords schuldig erklärt. Der Ang'klagte hat in der Untersuchungshaft fünfmal ein Geständnis abgelegt, daß er den Mord verübt hat, während er in der Verhandlung vor dem Schwurgericht seine Geständnisse zurücknahm. Außer­dem konnte er sich während der Zeit, in der die Tat verübt wurde, nicht ausweisen, sondern kam erst tags darauf in sein- Logis nach Bietigheim zurück. Das Gericht verurteilte ihn in später Nachtstunde zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte.

Reutlingen, 27. Jan. (Preiswucher.) Vor dem hiesigen Schöffengericht wurde die Strafsache gegen den Kaufmann Gustav Hehmann, ehemaligen Inhabers des hiesigen Waren­hauses Dalberg, wegen Preiswuchers und unerlaubter Zurück­haltung von Waren zwecks Erzielung übermäßiger Gewinne verhandelt. Das Gericht kam auf Grund des vorliegenden Be- wsismaterials, zu dem Urteil, daß die Anklage in den sestge- stellten Tatsachen vollauf gerechtfertigt sei und verurteilte den Beschuldigten zu sechs Wochen Gefängnis und 50 000 M. Geld­strafe. Die einbczogenen Warenbestände im Wert von 30 000 Mark wurden als dem Staat verfallen erklärt. Wie man hört, soll Berufung gegen dieses Urteil eingelegt werden.

Tomerdingen OA. Blaubenren. 28. Jan. (Unfall.) Ein Bauer aus Junginaen unternahm mit seiner in den fünfziger Jahren stehenden Bäuerin eine Schlittenfahrt nach Scharen­stetten, um dortselbst Verwandten einen Besuch abzustatten. Kaum hatten sie Tomerdingen Passiert, begegneten ihnen die Scharenstetter Verwandten, ebenfalls per Schlitten auf der Fahrt nach Jungingen. Man einigte sich schnell, die Schlitten­fahrt gemeinsam nach Jungingen fortzusetzen. Beim Um­kehren brach die Deichsel, das Pferd scheute und rannte, deu halbumgeworfenen Schlitten mit den erschreckten Insassen nachschleppend, durch die Dorfstraße Tomerdingens. An einer Kreuznngsstelle wurden beide herausgeschleudert. Die Bäuerin siel so unglücklich auf einen spitzen Stein, daß sie einen Schck- delbruch erlitt und blutüberströmt in das nächste .Haus ge­tragen werden mußte.

Biberach, 29. Jan. (19 800 M. gestohlen.) In der Wirt­schaft von Schmid in Steinhaufen ging ein Gast in einem un­bewachten Augenblick in die oberen Wohnungen und durchstö­berte die ganze Wohnungseinrichtung, bis er auf Bargeld stieß. Da er zu dieser Arbeit auch noch das Elektrische benützte, schöpf­ten die Wirtsleute Verdacht. Nun beherzte man sich und sandte Drohrufe nach oben, ja sogar Schreckschüsse, doch der Eindring­ling ließ sich nicht sehen und ging auch nicht herunter, denn die Situation war ihm zu gefährlich. Ein durchgehendes Fuhr­werk lenkte die Aufmerksamkeit ab. was der Dieb benützte, um ungehindert zu entkommen. Er begab sich zunächst in einen Schuppen, wo er das geraubte Geld und einen Revolver ver­steckte. Hierauf ging er zu Verwandten im Dorfe, wo er sest- genommen werden konnte. Nach hartnäckigem Leugnen legte er ein Geständnis ab. Das Geld wurde im Schuppen gefunden.

Haus Friedberg.

Erzählung von Ewald Augttst König.

21. (Nachdruck verboten.)

Vom sichern Hafen läßt sich gemächlich raten," sagte er mit schneidendem Hohn.Ich möchte wissen, ob Tu an meiner Stelle geschwiegen haben würdest, wenn Tein Vermögen aber Tn bist ja ein reicher Mann und kannst deshalb nicht darüber urteilen."

Du hättest es auch werden können."

Wodurch?" ,

Durch Arbeit!"

Wieder lachte Willibald, und wieder war es Las höhnische, verletzende Lachen.Durch Arbeit!" wieder­holte er.Ein Graf Friedberg als Handlanger das wäre in der Tat interessant."

Werner Ladenburg hatte die Brauen zusammenge­zogen, ein Zug der Verachtung umzuckte seine Lippen. Ich war Offizier," sagte er mit gemessenem Ernst, und wenn ich auch einiges Vermögen besaß, so reichte es doch nicht aus, um eine Familie den Anforderungen gemäß, die man an meinen Stand' stellt, zu ernähren. Man hat damals gesagt, ich sei ein sehr reicher Mann; ich war es auch, aber unglückliche Ereignisse, die ich jetzt nicht näher erörtern mag, raubten mir den größten Teil meines Vermögens. Ich habe mich nicht lange bedacht, ich nahm meinen Abschied und suchte jenseits des Ozeans das Verlorene wieder zu gewinnen. Arbeit schändet niemand/ und es ist ein lächerliches Vorurteil des Adels, daß die Arbeit sich mit seiner Ehre nicht vereine."

Das mag jeder halten, wie er will," erwiderte Willibald,ich habe meine besondere Ansicht darüber. Ein Graf Friedberg kann nicht der Knecht anderer sein! Nnd was mein Vater von seinen Vätern ererbt hat, das muß er seinen Kindern hinterlassen, Pflicht und Ehre gebieten es ihm, und ich bin berechtigt, das Erbe zu

fordern. Wir hätten beide nicht dulden dürfen, daß er die Güter verkaufte, und wenn auch seine Kunstschätze zehnmal mehr wert sind, als das, was sie gekostet haben, so kann dadurch doch nicht das Verlorene wieder ge­bracht werden. Haus Friedberg war einst eine große, schöne Besitzung, jetzt ist es ein halb verfallenes Schloß, und aus den Grafen von Friedberg ruht die Schmach, daß sie ihren Ahnensitz haben zerfallen lassen. Um dies zu verhüten, trat ich so energisch dem Vater entgegen, und ich bereue noch heute, daß ich damals die Sache ruhen ließ und nicht den ^Prozeß einleitete. Ich würde ihn gewonnen haben."

Und gesetzt, dies wäre wirklich geschehen, was wei­ter?" fragte Ladenburg gemessen.Der Ahnensitz der Grafen von- Friedberg wäre im Hazardspiel verloren ge­gangen, und diese Schmach wäre noch größer gewesen."

Ein stammender Blick traf aus den Augen Willi­balds den Gatten Metas, ein Blick, der diesen deutlich er­kennen lassen mußte, daß seine Worte in der Seele des Schwagers den Haß geweckt hatten.

Tu scheinst Dich sehr genau nach mir erkundigt zu haben," spottete der Gras.

Das war nicht nötig; was ich zu wissen wünschte, erfuhr ich, ohne danach fragen zu müssen. Ich habe die Ueberzeugung gewonnen, daß es so nicht weiter gehen kann. Willibald, Du wanderst auf einem gefährlichen Wege und mußt ihn verlassen. Ich will Dir unter die Arme greifen, Deine Schulden tilgen und Dir jährlich eine be­stimmte Summe zahlen, wenn Du auf Ehrenwort Dich verpflichtest, nicht mehr zu spielen."

Das heißt mit dürren Worten: wenn ich mich unter Deine Vormundschaft begebe!" sagte Willibald höhnisch. Wir wollen das lieber nicht ansangen, Werner, ich bin zu alt geworden, um mir von andern befehlen zu lassen."

Willibald, sei vernünftig," bat Meta mit ernster Besorgnis,nimm das Anerbieten Werners an, die Be­dingung, die sr an dasselbe knüpft, dient ja nur zu

Bade«.

ViMngo«. 28. Jan.

Ein militärisches Kommando Stärke von zehn Offizieren, 15 Unteroffizieren und 40 schäften aus Garnisonen des Wehrketskommando 5, umftU Württemberg. Baden und teilweift Hessen, ein. Das mando ist in den Richthofenkasernen untergebracht und voraussichtlich zehn Tage hier verweilen. Die Hebungen w schneereichen und für die Schneeschuhläuft ausgezeichnet re eignetem Gelände der Umgebung haben begonnen. ^

Vermischte».

Porzellangeld in Württemberg. Die Stadtverwaltung« von Stuttgart und Ludwigsburg haben neuerdings die W gäbe von Porzellangeld in 5-Mark-Stücken mit Beschränk«« auf eine geringe Zahl von Stücken beschlossen. Von der erÄ Serie liegen nur 5000 Stück vor, die das Bild des alten Schäl ses in Stuttgart mit seinen charakteristischen Ecktürme» tw gen. Das neue Geld wird für Münzensammler und Liebhaber jetzt schon zu erobern gesucht. Die Stadt will aber den Mehr­erlös der Kinder- und Mittelstands-Nothilfe zukommen lasse« und di« Abgabe durch soziale Organisationen vornehmen. Eh, Teil soll auch den weiten Weg über das große Wasser ins Dol­larland machen. Me Münze unterscheidet sich von den M- ßener Porzellanmünzen durch ihre weiße clftnbeinartige Fär­bung und ihre Goldfassnng. Sie ist sehr hübsch und geschmaL voll geraten, die Herstellungskosten betragen aber etwa 20 U der Abgabepreis das Mehrfache davon, um recht reiche Mitih für soziale Zwecke zu gewinnen. Eine weitere Münze soll Fi­gürliches aus Ludwigsburg tragen.

Eine neue Funkenstatirm in Afrika. In Grand-Bassum an der Elfenbeinküste in Franzöfisch-Westafrika ist eine drahtlos, Station errichtet worden. Sie hat einen Radius von 500 Kilo­meter und ist vor allem dazu stimmt, ankommenden Schiss«, 24 Stunden vor ihren, Eintreffen Nachrichten zukomme,i z, lassen.

Ausstoßung und Verdammung Trotzkys.

In, PariserJournal" findet sich folgende dramatisch Schilderung der Ausstoßung Trotzkys aus der jüdische» G«- meinschaft:Trotzky ist auf Bitten seines alten Vaters hin, h« ihn als die Geisel der Menschheit bezeichnet hat, aus der israe- Mischen Gemeinschaft ausgeschlossen worden. Diese ergreifend, Zeremonie vollzog sich in der Synagoge von Ekcnermosla». Moses Bernstein, der Vater Leo Trotzkys, rief am Schluffe Gottesdienstes:Ein Israelit begehrt einen Israeliten zu bei­klagen." Mit lauter werdender Stimme sprach der greise Lö­ter sodann:Leo Bernstein hat sich zum Feinde des Judais­mus aufgeworfen."Dies sind schwere Anklagen," antworte!, der Rabbiner,welche Beweise hast du?" Und Moses Bern­stein antwortete mit durchdringender Stimme:Alle unser, Brüder, die hier zugegen sind, alle Russen, die ganze Welt find Zeugen seiner Verbrechen." Nachdem die Ruhe wieder hergestellt worden war, erklärte der Rabbiner:Die Anklage ist begründet, was soll ich tun?" Moses Bernstein erhob den Arm und wie ein Prophet des Alten Testaments sprach er Ich verlanqe, daß Leo Bernstein aus der jüdischen Gemein­schaft ausgeschlossen werden soll. Ich ruft auf ihn den Flch und die Verdammnis herab, wie sie seit Bestehen der WcÜ nur gegen die Feinde Gottes ausgesprochen wurden. Ver­dammung ohne Erlösung weder auf der Erde, noch im ander« Leben." Darauf erhob sich die ganze Gemeinde und sprach ein­stimmig:Er soll ausgeschlossen sein! Er soll verflucht sein! Er soll verdammt sein! Er fall verdammt sein!" Ei» anderer Rabbiner nahm die geheiligte Trompete und gab nach allen vier Himmelsrichtungen hin einen Trompetenstoß uni rief jedesmal:Höre, Israel, höre! Höre den Namen deines Feindes!" Und jedesmal sprach er die VerwünschungsforM aus. Darauf las der Rabbiner die sieben Gebete und die sieb« Verwünschungen, löschte die sieben Kerzen auf dem Altar ans und tilgte so den Apostaten aus der jüdischer, Gemeinschaft. Moses Bernstein", so sprach der Rabbiner darauf, ..Leo Bern­stein ist aus der Gemeinschaft ausgeschlossen und verflucht. Verlangst du eine noch härtere Strafe. Das Gesetz Gottei verpflichtet mich, zu fragen, ob du die ewige Verdammnis für ihn verlangst?" Unter den Gläubigen machte sich eine iicsr Ergriffenheit bemerkbar. Eine Totenstille trat ein und aller Blicke wandten sich dem Greise zu, der auf die Knie gesunken war. Sange schwieg er und betete, dann erhob er sich uni sagte mit fester Stimme:Er soll auf ewig verdanrmt sein.' Bei diesen Worten hörte man eine Frau schluchzen. Es war die Mutter Trotzkys: sie weinte und fiel dann in Ohnmacht.

Deinem Besten. Tu mnßt selbst wünschen, von Deiner Schuldenlast befreit zu werden"

Pah, meine Gläubiger müssen ivartegi, bis ich mem väterliches Erbteil erhalte."

Und wenn der Vater Dich enterbt?"

Willibald sah seine Schwester betroffen an. er schien diesen Einwurr nicht erwartet zu haben.Wenn da-' geschieht, dann werde ich den Erbschleicher ohne Beden­ken niederschießen!" sagte er.Gegenwärtig weilt ein Maler im Schlosse, ein arroganter Bursche, der mit dem alten Philipp aus sehr vertrautem Fuße zu stehen icheim. Ich glaube, daß er ein Schwindler ist, der uns um unser Erbe betrügen will

So warst Du dort?" fragte Meta rasch.

Der Gras schlug verwirrt die Angen nieder. war in der Gegend," fuhr er fort,bei dieser Gelegen­heit besuchte ich auch den Lindenwirl. Er ist ein sehr ge­sprächiger Mann, von ihm erfuhr ich, was ich wisse'' wollte."

Meta hatte mit ihrem Gatten einen bedeutungsvolle» Blick gewechselt.

Wann war das?" fragte Ladenburg.

Vorgestern."

An demselben Tage irmrde im Schlosse ein Raubver- such gemacht. Zwei Fremde wünschten die Sammlung zu besichtigen, sie überfielen den alten Diener und hatten ihn bereits gefesselt, als der Maler ihm zu Hilfe eilte und die Verbrecher zwang, die Flucht zu ergreifen. Hat Mr der Wirt das nicht auch mitgeteilt?"

Das Gesicht Willibalds war todesbleich geworden, aber er verlor die Geistesgegenwart nicht.Nein," sag'? er barsch.

Dann finde ich es seltsam, daß der alte Diener behauptet, er habe Dich bald daraus mit jenen beiden Verbrechern im Gehölz gesehen." ,

Der Graf erhob sich, die Adern auf seiner Stirn waren drohend angeschwollen. . . -

... . . . . (Fortsetzung folgt.)

.... «an sieh u« sie bemühte, : VAÄ, Die Kerze» wurde« wi ^^llle Angehörigen Bernstein ^5'seine Eltern und erklärten »cht ^ Denrenigen, dc

-L"S m3r.- U-dK-v

« AeismElternPaare. welches ft A? Gottes übergeben hatte.

mögen auch Radek-Sobelsol » wie sie sonst alle heißen, die 3 A<A,n voran das furchtbare Elen

Handel und B

Wirtschaftliche Woche,

«eldmarkt. Me außenpoliti .die st» hinziehenden Beratungen ?u-chdieAwangsanleihe. schufen« ? r^wnnkende Haltung. Am de

i schwankende Haltung.

^ Dollarkurs aus. Für einen Dollo ' M M-, am 23. aber 204,50 M « A war er wieder rückgängig mr man aber einem gewissen 1 Lllerrede durchzog in der Richtun ! Mttschastskonferenz m Genna Mnalen Valntaverhaltnchse briw Mmart kosteten am 26. Januar r «n kranken, in Amsterdam 1I5 (1,i K (2 67), in Stockholm 2,03 (2,15) K wnen. was mit einer H-msft ander iingt und in Neuhork 0,48 fünf Ach

Börse Die Börse verkehrte nur teilweise befestigter Strmri ir drei Jahre unverzinsliche Zwar er Reichsnotopferveranlagung erho LgMn am Effektenmarkt. Da teuerplänen die bisherigen Nachkr erden sollen, wurde die Belastung lim schwer beurteilt. Dennoch ist Ee die Wirkung der neuen Steuern bast. Nur einzelne wenige Spezm krsenwoche ihre Kurse im Vergleick ast durchweg waren Rückgänge vm ichnw

Nroduktenmarkt. Auch m der unsicheren Lage stark beeinj lst durchweg fest. Me Preise zoger indimma der 75proz. Erhöhung der «tertarife ab 1. Februar mitwirkl m 26. Januar je 50 kg Weizen 40t oaaen S14 bis 315 (plus 7 bis 8),

' bis 20). Hafer 300 bis 302 (plus 1- ilus 13 bis 30). An der Stuttgart ir je 100 kg Stroh 95 bis 100 (pl «i 280 bis 300 (plus 20 bis 40) Ä

Warenmarkt. Die Preisfl lange, begünstigt durch die Tarif nngen und Streiks, die Transports rite Wagengestellung, sowie der n «vorstehende Erhöhung der Köhler ine weitere Preissteigerung der rin ch ziehen. Die Erhöhung der Milä iehcn der Fettpreise veranlaßt. D iotierung vom 25. Januar für But nr das Pfund (Vorwoche: 30,25 Ä iehen an. Auf der Häntecruktion an m Kalbfelle mit 12 Proz. höher I Viehmarkt. Unter dem fon Schlachtvieh aller Art, das vor -M geht, zeigen die württ. Viehprei mz. Am 26. Januar wurde am § : ein Zentner Lebengewicht bezahlt ns 1120 M. (am 19. Jan. 940 bis 1l ns 850) M.. Schweine 1650 bis 1726 kr Pferde werden wieder höhere s llmer Rotzmarkt kosteten schwere 9 stark.

Holzmarkt. Me Preissteige selbst die württ. Staatssorstverwal ie Forstpreise mr Laubstammholz austangen auf 230 Proz. und für er Grundpreise dieses Jahres erh

Arbeiter und Ge

Plauderei von Dr. F r (Schlus

Fragen wir uns nun, was im - mders aber auch den Arbeiter, v rngvereinen beizutreten, so ist r sucht, nur mit seinesgleichen zusari reifliche und unberechtigte Mißtr> »nders gegen die Gebildeten, zu e bunnen vergessen, daß, je gebildete: ' zu verkehren ist. Der Halbge > > ich rede weniger von Schuld! «ng ... ist in der Regel der mfachen Leute erhebt und dem es wung nie zum Bewußtsein komn er Tugend und edler, vornehmer Heu Arbeiterherzen reiner und r ^rch Dünkel und Lieblosigkeit v< nocherten Formenmenschen. Mai Arbeitskittel und manch Verwarf Mn aber einen zu den Verworfen und wenn man jemand ger uver frei sein von Vorurteilen.

A spielen. Führer zu sein in eini «sonders für Junge, ein weitere: »m zu bleiben. Sie beschäftigen si "Mrleden mit dem Bestehenden, Men eine neue Welt nach ihrem Arbeit haben würden. Als ö A/Eer Vergnügen und eitel. Mn Führung eines Vereins nur ganz besonderem Maße, das eiteren und Erfahreneren den V ?dit und des Taktes. Auch » ! jungen, die dem Bestreben L A Springer erwähnt z unüen nur aus dem Turnplatz zul ink v Knochen beweglich machen Arbeiterschaft nicht nur m AE, sondern Seelenkräfte brau verkümmern lassen darf, Verstandes ganz z: AEn sagt, kann ebenso gut : klAEm angewendet werden. ! ,°A: Varitees. Kabaretts. W !Mvhen. Schund in allen Abstich