idchen verschrienen MtrrS waren acht Rechtsanwälte uns carzt Dr. Guteckunst (Weißenau! cher von Ravensburg beigezoge» das Urteil verkündet. daS lautet lsstrafe von 4 Jahren nebst hte auf die Dauer von 5 Jahre» >en zu 2 Monaten bis zu 1 Jahr' erurteilt, bei 5 wurde auf Frei-
r. (Schönes GeschästSergebniSi hende landwirtschaftliche Bezug-, uheim, die hier ein neues Lagcr- zielte im abgelaufenen Geschäft-, 30 551 M. bei einem Umsatz dou enoffenschast verteilt an ihre 10W anteilen 10 Proz. Dividende p»
zug.) Entsprechend einem Kom- änderat 21 Pächtern von ftädti- ntzogen, weil bei den Pächter» n der städtischen Milchlieserung nstige Vertragsbedingungen nicht
r. (Das Exploffonsunglück.) Vc» lnlage flog an einem der größte, l in die Lust. Die andere Hälfte te Gebäude wurden gering nsherd entstand ein Trichter von rmte Materialschaden an Gebiiu- . Million betragen. Die Wir- äude äußerte stch im allgemeine» ben, insbesondere im Schulhaut in einigen Gebäuden Teile von len kommen.
»den.
dem Schwurgericht standen die cher, der Kunstmaler und Pho- Donaueschingen mit vier Genos- r 20000 Stück 50-Mark-Scheinr ihre Falschstücke an verschicde- es vertrieben. Die Hauptange- rd Emil Simon und der Koch Gefängnis und 5 Jahren Ehr- )ie übrigen, darunter auch die m, längere Gefängnisstrafen er-
' Raubmörder Siefert ist in der Heidelberg in die Strafanstalt Die Verteidigung Sieferts hat )n eingelegt.
>r einigen Monaten wurden in bahntransport mehrere Pakete zt. die für die Eisenbahnbehörde darstellten. Die Bücher wurden rmstadt für eine halbe Million «ten. Me Eisenbahnkriminalpo- >ll beteiligten Personen verhaftet, lsgericht wegen Landesverrat z»
Außerdem hat die Krau noch die Gerichtskosteu fLMvon 1000 Mark zu tragen.
' «Ai«. 24. Jan. Die Anmeldungen auf die zur Zeichnung »k^leatm Vorzugsaktien und die Teilschuldverschreibungen k«wMain-Donau-A.-G. gehen in solchem Umfange ein, ^ mit erheblicher Ueberzeichnung gerechnet werden muß. ^Rerbaftuna frauzöfischer Jntendanturofstziere im Rhein- «n Wie aus Mainz gemeldet wird, sind dort kürzlich, zwei UA'kanMsche Jntendanturoffiziere verhaftet und nach ^ beordert worden, die beschuldigt waren, französisches besaut besonders Stiefel und Stoffe, an die Zivilbevölke- ^/uerkuft zu haben. Me Angelegenheit ist erst durch die ^»Vernehmung bekannt geworden.
Vv sdamtt Lnftschiffhalle als spanischer Bahnhof. Me
nur
tschtes.
schweres Autounglück ereignet« pheim. Einige Knaben, die ihn angehängt hatten, banden dies« adere Straßenseite begeben. In lluto einer interalliierten Kom- nein. Das Auto hielt zwar senkten ins Spital; jedoch erlagen angen. Die Insassen des Autos, britischer Major, meldeten sich unterließen eine Geldgabe von
enze, 25. Jan In Zöschinge» e Holzversieiqerung statt. Tie f 660 M. gesteigert. Die Masse i zu einer Lärmerei, so daß die kal verließen und den Verkauf
Schöffengericht verurreilte eine henmarkt eine etwa zehn Pfund «erkaufen wollte, zu 3000 Mark
m die Hoffnung, daß es dem -e, die Versöhnung zwischen ihren, es schien ihr ganz un- luch dem vernünftigen Zu- nbeugsamen Eigensinn ent- nun schon eine Reibe von iruchs verstrichen war. Sie sse sich nach "-»ern Kinde o langer Trennu,-.. "an sei- ussöhnung wünsche«..
:e, treue Philipp alles aus- sch zu erfüllen, sie hatte die flben oft genug erprobt, und über ihren Vater vermöge, ung und Ungeduld die Ant- >rt nach dem Eintreffen drr- g zurückzukehren. Rascher, li, traf die Antwort ein. lte Diener habe ihn in die tdberg eingeweiht und auch Nrafen gegen seine Kinder lieser Versuch sei an dem scheitert.
siaubversuch und verschwieg t Philipps auf dem Grafen das nicht mit Schweigen scharfen Wortwechsel mit
Ä, sorafäMa zerlegt und nach Spanien gesandt.
^rerleate Halle als Bahnhofshalle wieder aufgestellt.
< Wer 8 Spielhöllen i« Berlin aufgehoben. Nicht n „ Westen, sondern auch im Norden gibt es, wie eine
mlia seiate an vielen Stellen Spielbanken, wo man hohe Nae letzt ' Eine Streife, die das Spielerdezernat im Nor- m der lAadt machte, führte zur Aushebung von fünf Solen in ^nen sehr reger Betrieb herrschte. Spielleiter waren ^ vier der Spielerabteilung bekannte gewerbsmäßige Spie- ^ die alle mit zur Wache mußten. Die Mitspieler wurden ^stellt und das Spielgeld und -gerat beschlagnahmt, l Astohlene Kuustsammluug. Wie der „Berliner Lokalan- kaer" aus Hamburg meldet, drangen dort Einbrecher in eine Ma ein die eine wertvolle Kunstsammlung barg. Sic stahlt Originale in Elfenbein, -die einen Wert von über drei Kettel Millionen Mark darstellen, antike Silberarbciten, ein lederländisches Rauchservice und einen aus dem Jahre 1586 kmmenden Silbcrbecher. Auch zwei Teppiche wurden von vi Einbrechern mitgenommen.
i Elektrizität aus der Erd«? Eine seltsame Mitteilung macht lrtbur Rehbein in der Zeitschrift „Die Mark": In dem Flek- !n Schmolde, eine Wegstunde von Frehenstein in der Prieg- jtz will ein einfacher Handwerker die Erfindung gemacht Om Elektrizität znm Treiben eines Motors ohne Hilfe von Wen unmittelbar aus der Erde zu gewinnen. Sollte der kann nicht sich selbst oder andere täuschen, so wäre das kleine lest in der Priegnitz die Quellstätte einer Revolution, die just n rechten Augenblicke käme. Der Mann hütet seine Erfin- »ng noch wie Fafner den Nibelungenhort, und so mußten wir ns beschränken, den Motor aus ehrfurchtsvoller Entfernung »zustaunen. , ^ .
Die Bedeut««« der Zeituugsauzeige. In einem in der iniversität Köln gehaltenen Vortrage schilderte der Borkende des Verbandes Mutscher Reklamefachleute, Georg dagner, eingehend jede Art der Reklame, kam dabei aber pmer wieder zu dem Schluß, daß die gute Zeitungsanzeige ds beste und sicherste Reklamemittel ist. Während die Schwe-
derZeitungsanzeige, dasPlakat, nur zu einemZufalls-Leser- kechen könne, dringe die Zeitungsanzeige zu einer ganz bc- jinmten Leserschast, wobei man noch als sicher behaupten inne, daß die Zahl der Leser mindfteens viermal so hoch sei. >s die Auflage einer Zeitung. Dadurch ergibt sich die Tat- «he. daß die besonders stark verbreitete Tageszeitung einer kadt nahezu der Gesamteinwohnerschaft zu Gesicht kommt, ein anderes Reklamemittel könne diese Gewähr übernehmen her mit der Zeitungsanzeige der stark verbreiteten Tageszci- sng in Wettbewerb treten. Wenn der Vortragende weiter Mihrte, daß ein knappes Inserieren leicht verpuffe, und daß pr fortgesetzte Veröffentlichungen von gut abgefaßten An- rigm in einer stark verbreiteten Zeitung zum Ziel führten, so at er damit dem erfahrenen und erfolgreichen Geschäftsmann fchts Neues gesagt. Aber auch dem Verbraucher wurde »ich die Wiedergabe bekannter Reklameanzeigen, gezeigt, wie Geschäftsbezeichnungen, Warenbenennungen oder beson- Ire Firmeneigenheiten geläufig geworden sind, lediglich durch e suggestive Wirkung von guten Zeitungsanzeigen. Mir die dwierige Frage, wie die gute Anzeige aussehen soll, gab der pttragende die von Praktikern sicher auch schon längst selbst !fundene Antwort: Nicht zu viel Text, knappe, aber klare »gaben.
Deutsches Spielzeug auf dem Weltmarkt. Die deutsche pielzeugindustrie hatte vor dem Krieg herrschenden Einfluß «f den Markt; gingen doch fünf Siebtel ihrer Produktion ins Mand und beschäftigte sie gegen 100 000 Arbeiter. Der rieg hatte den gesamten Auslandsmarkt verschlossen; jetzt sind — wie die letzten veröffentlichten Ziffern erkennen M — deutsche Spielwaren wieder in allen bedeutenden knoern zu finden Die Sonneberger Spielzeugindustrie, die ft dem Krieg etwa für 100 Millionen Goldmark exportierte, Pute 1920 bereits wieder für 1I Millionen Mark ausführen. >«e HaupMufer warep England, Amerika, Holland, Süd- nerua Während England und Amerika noch nicht — natur- maß in io kurzer Zeit — die gleiche Menge wie vor dem Peg aufnehmen konnten, ist nach Holland, Südamerika, Däne- prk und der Schweiz mehr Spielzeug ausgeführt worden, >s es vor dem Krieg der Fall war. Auch das Mutsche Reich > SPlelzeugfabrikant geworden, indem eine Tochtergesell- dsr Deutschen Werke" in Kürze die Herstellung von Eatsspielzeug betreiben wird.
(Englische Offiziere auf einer Skitour verunglückt. Aus
pmaden wird gemeldet: Drei englische Offiziere gerieten bei Skitour am Nordhang der Kette Muraigl-Piz-Lan- pro m einc Staublawine und wurden talwärts auf den »«scher geschleudert. Während zwei der Touristen noch Md aufgefunden wurden, wurde der dritte und der Führer k«ß getötet.
Handel und Verkehr,
Stuttgart, 24. Jan. (Vom Holzmarkt.) Die württ. Staats- rstverwaltunq hat mit Wirkung vom 9. d. M. ab die Forst- für Laubstammholz auf 350 Proz., für Nadelbaustangen VO Proz. und für Papierholz auf 300 Proz. der Landes- undpreise von 1922 erhöht. Die Anschlaaspreise stellen sich nmehr wie folgt: für Nadelstammholz (Fichte und Tanne) -050 M., 2. Klaffe 945 M., 3. Klaffe 840 M., 4. Klasse »M. 5. Klaffe 700 M., 6. Klaffe 595 M., Wr Lärchen-, und menstammholz 1. Klaffe 1225 M., 2; Klaffe 1050 M.. 3. Klaffe ? R" > Klasse 770 M.. 5. Klasse 700 M. und 6. Klaffe lo cbm ab Wald. Trotzdem Lei der Mehrzahl der oemammholzverkäufe in den württembergischen und badi- « Forsten die Gebote über 300 Proz. gingen, erscheint cs, - - tff?» frankfurter Zeitung" geschrieben wird, zu hoch ge-
'.ef Meta empört, als UN, daß man die Preisgrenze gleich auf 350 Proz. rückte, r— e. Kreise warnen vor Fortsetzung der Prcistreibe-
ao die Holzindustrie in eine noch schwierigere Lage . bisher, weil die Erzielung den erhöhten Preisen
ö. entsprechender Sätze für Schnittivare auf P.^I?^er'gkeiten stößt. Die zuversichtliche Haltung deS r?E-nPap,erhoIz dauerte fort. Am Markte für Schwellen- ü -Ae 'ich ununterbrochen starker Begehr. Für Gruben- KkoftA, rT Markt andauernd aufnahmefähig, da die Zechen Bestände zu ergänzen. Jüngst gab ein rhein- ftilsches iForstamt etwa 1500 cbm Nadelgrubenstangen zu
gelesen hatte. „Leichtsinnig so tief gesunken sein soll,
: den Brief zuerst gelesen, ten Zimmer langsam auf iß nur wünschen, daß diese iten möge," erwiderte er, staube ich eL nicht."
Mark und rund 275 cbm Nadelgruben stammhol- zu S4S M. je cbm ab Wald ab.
Stuttgart. 24. Jan. Mm Dienstagmarkt am hiesigen Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 116 Ochsen. 23 Bullen, 214 Jungbullen. 263 Jungrinder, 400 Kühe, 415 Kälber, 420 Schweine, 11 Schafe und 9 Ziegen. Erlöst wurden aus 1 Zentner Lebengewicht: Ochsen 1. 950 bis 1070, 2. 720 bis 870, Bullen 1. 870 bis 970, 2. 740 bis 830, Jungrinder 1. 1010 bis 1120, 2. 800 bis 930, 3. 650 bis 770. Kühe 1. 700 bis 860. 2. 540 bis 640, 3. 400 bis 500, Kälber 1. 1220 bis 1290, 2. 1100 bis 1200, 3. 1000 bis 1080, Schweine 1. 1600 bis 1680, 2. 1500 bis 1600, 3. 1300 bis 1450 Mark. Verlauf des Marktes: mäßig belebt.
Kempten i. A„ 25. Jan. (Börsenbericht der Allgäuer Butter- und Käsebörse.) Preisstatistik. Mr in der vergangenen Woche von den Mitgliedern für Ware, die nach Orten außerhalb des Produktionsgebietes mit der Bahn verschickt wurde, erzielte Gesamtdurchschnittspreis für 1 Psmtd ihne Verpackung, ab Versandstation, einschl. der Verkäufe nach heutigem Börsendurchschnitt: für Butter 31,15 (30.25) M., Gesamtumsatz 75 605 Pfund; für Weichkäse 10,62 (10L8) M.. Gesamtumsatz 442 796 Pfund; für Allgäuer Rundkäse 16,93 (16,61) Mark, G-samtumsatz 120 126 Pfund. Marktlage: Nachfrage in Butter unverändert aut, in Weichkäse gut und wohl beeinflußt durch die bevorstehende Frachterhöhung, in Allgäuer Rundkäse sehr gut.
Neueste Nachrichten.
Stuttgart, 25. Jan. Der „Staatsanzeiger" stellt nochmals fest, daß zwischen den maßgeblichen Persönlichkeiten keinerlei Verhandlungen oder Besprechungen über irgend welche Personalveränderungen in der württ. Regierung seit der letzten Kabinettsumbildung stattgefunden haben.
Ueberliuge«, 25. Jan. In der gestrigen Bezirksratssitzung, die 7'/, Stunden dauerte, wurde über die Gemeinde- «äte Kaufmann Posch (Dem.) und Gipsermeister Müller (Soz.) wegen Verletzung ihrer Amtspflichten verhandelt. Der. Bezirksrat erkannte einstimmig auf Dienstentlassung der beiden Gemcinderäte.
Frankfurt a. M., 25. Jan. Der Arbeiter Konrad Kohn, der schon längere Zeit mit seiner Frau in Streitigkeiten lebte, erschlug gestern früh seine Frau durch Beilhiebe auf den Kopf. Als die Frau tot war, wickelte er den Körper in Bettücher, übergoß diese mit Petroleum und steckte Bett und Kleiderschrank m Brand. Kohn erhängte sich dann alsdann. Die herbeigerufene Feuerwehr löschte das Feuer in kurzer Zeit. Zwei Zimmer der Wohnung waren ausgebrannt.
Köln, 25. Jgn. Die Rheinlandkommission hat das Verlangen gestellt, ihr über die Vorräte an Vieh und Nahrungsmitteln im besetzten Gebiet statistische Unterlagen zu geben. Der Reichskommissar ist ersucht worden, gemeindeweise Erhebungen über den Bestand zur Zeit des Hoch-und Tiefstandes im Jahre 1921 zu veranlassen. Hierbei soll die Zahl oder die Menge an Ochsen, Kühen, Schafen, an Ge- trerde, Kartoffeln, Heu, Stroh und Hafer festgestellt werden.
Köl«, 25. Jan. Wegen Kartoffelschiebung verurteilte das Wuchergericht einen Angeklagten aus Ehrenfeld bei Köln zu 1 Jahr Gefängnis und 100000 Geldstrafe. Ein Gerichtsbeamter wurde zu 4 Monaten und 50000 Geldstrafe, ein Handwerker mit 2 Monaten und 30000 ^ Geldstrafe und ein Kaufmann mit 1 Monat und 20000 ^ Geldstrafe verurteilt. Die Verurteilten hatten in Pommern und Ostpreußen Kartoffeln aufgekauft und sie dann an Fabriken mit hohem Gewinn wieder abgesetzt.
Dresden, 25. Jan. Die Eisenbahner haben heute nachmittag mit ungefähr 3000 gegen etwa 30 Stimmen beschlossen, die Arbeit wieder aufzunehmen. Die Eisenbahnverwaltung sagte zu, daß niemand wegen des Streiks gemaßregelt wird.
Berlin, 25. Jan. Die heutige Reichstagssitzung, in der sich die Abgg. Vogt-Hall (D.N.), Dr. Quaatz (D.V.P.) und Hompels (Z.) sowie der Reichsverkehrsminister Gröner mit der Interpellation der Deutschnationalen über den Wagenmangel beschäftigt hatten, dauerte knapp zwei Stunden. Um 3 Uhr wurde die Besprechung der Interpellation abgebrochen und, nachdem noch einige Ausschußberichte entgegengenommen wurden, vertagte sich das Haus auf morgen nachmittag 3 Uhr zur Entgegennahme einer Regierungserklärung.
Berit«, 2S. Jan. Einer Korrespondenzmeldung zufolge wurde am Sonntag vormittag der als kommunistischer Agitator bekannte russische Schriftsteller Malow und der während der Münchner Rätezeit heroorgetretene Kommunist Budich von der Berliner politischen Polizei festgenommen. Beide besaßen gefälschte Pässe. Sie werden stch wegen intellektueller Urkundenfälschung zu verantworten haben. Nach Erledigung dieses Verfahrens wird Malow voraussichtlich wieder freigelaffen, Budich dagegen nach München gebracht werden, da er von der dortigen Staatsanwaltschaft seit 1920 steckbrieflich wegen Hochverrats und wegen Beteiligung an dem Geiselmord gesucht wird.
Berlin, 25. Jan. In einer Streitsache der Dresdner Bank gegen ihren Betriebsrat hat der vorläufige Reichswirtschaftsrat in der Sitzung seines Betriebsräteausschuffes vom 24. Januar dahin entschieden, daß die Mitglieder des Betriebsrats, die Ende September v. I. die Angestelltenschaft zum Ueberstundenstreik aufgerufen und sich dabei besonders hervorgetan haben, sich einer gröblichen Verletzung ihrer gesetzlichen Pflichten im Sinne des Paragraphen 39 des Betriebsrätegesetzes schuldig gemacht haben.
Berge« auf Rügen, 25. Jan. Das Schöffengericht verurteilte den früheren Landwirt Perffon aus Schweden zu 200000 Mark Geldstrafe und 1 Woche Gefängnis wegen versuchten Schmuggels.
Wie», 26. Jan. Der Untersuchungsausschuß des Nationalrats ist einstimmig zu der Erkenntnis gelangt, daß sich Finanzminifter Dr. Gürtler in Sachen der von dem Abg. Dr. Warnack gegen ihn erhobenen Vorwürfe weder einer Unkorrektheit, noch einer pflichtwidrigen Handlung, noch der Vernachlässigung seiner Pflichten oder einer Fahrlässigkeit in deren Ausübung schuldig gemacht habe.
Rom, 25. Jan. Das Kardinalkollegium hat heute beschlossen, daß die Bestattung der sterblichen Ueberreste des
PapsteS morgen Donnerstag um 3 Uhr nachmittags stattfinden soll. Das Kollegium bestimmte auch, daß der Feierlichkeit nur die Kardinäle, das diplomatische Korps und Vertreter der römischen Patrizierschaft beiwohnen sollen.
Paris, 25. Jan. In der Angelegenheit der Unterhaltungskosten des Exkaisers Karl wird Ende dieses Monats in Paris eine Beratung der Nachfolgestaaten Oesterreich- Ungarns statlfinden. Die tschechoslowakische Republik lehnt eine Verpflichtung zu finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber dem Exkaiser auf das Entschiedenste ab.
Kovenhagea, 25. Jan. Der deutsche Fischdampfer „L. K. 5" aus Travemünde, der an der Südküste von Island beim unerlaubten Fischen aufgebracht worden war, ist zu einer Geldstrafe von 10000 Kronen und zur Beschlagnahme seiner Fffcdereigeräte und des Fanges verurteilt worden.
Neuyork, 26. Januar. Nach einem Telegramm auS Washington hat sich mit Rücksicht auf die Gegnerschaft vieler republikanischer Senatoren gegen jede Teilnahme Amerikas an den Verpflichtungen, die im Versailler Vertrag festgelegt sind, eine vorgestern abend im Weißen Haus zusammenge- iretene Konferenz dahin ausgesprochen, daß Verhandlungen mit Deutschland über einen n u zu bildenden deutsch amerikanischen Schiedsgerichtsausschuß zur Regelung der privaten Schadenersatzforderungen aus dem Kriege eröffnet werden sollen.
Washington, 25. Jan. Hier verlautet, der auf den 8. März fejtgesetzte Beginn der Genueser Konferenz werde sich um einige Zeit verzögern.
Das Deffauer Theater «ie-ergebrmmt.
Aus Dessau wird unterm 25. Januar 1,40 Uhr mittag- gemeldet: Ms Friedrichstheater, das frühere Hostheater, steht seit einer Viertelstunde in Flammen. Mr riesige Gebäudekomplex bildet ein einziges Flammenmeer An Rettung ist nicht zu denken. Das Elektrizitätswerk der Stadt Dessau ist gefährdet. Der Brand des Friedrichstbeaters, das mit seinem außerordentlich reichen Inventar als verloren zu betrachten ist, kam offenbar infolge einer Explosion auf dem Schnürboden am Vormittag zum Ausbruch, als eine Probe zu „GygeS und sein Ring" stattfand. Ms Feuer hat die angrenzenden Kammerspiele und ein großes Geschäftshaus ergriffen und bedroht weitere Gebäude. Das Friedrichstheater ist völlig vernichtet. Leider ist die Kammersängerin Frau Herking ein Opfer der Flammen geworden. Der Leichnam der Frau Herling wurde in dem ausgebrannten Theater in fast völlig der- kohltcm Zustand auf einer eisernen Treppe liegend aufgefunden. Vermißt wird außerdem ein Friseur. Das Feuer hat den wertvollen Fundus verichtet, den daS Herzogshaus bei der Auseinandersetzung der Stadt zum Geschenk gemacht hatte, außerdem eine wertvolle Waffensammlung. Die Ursache des Brands ist in einer Keffelexplofion zu suchen. Um 4 Uhr nachmittags brannte das Theater noch. Die Löscharbeiten waren durch die Kälte erschwert. Das Wasser gefror in den Schläuchen. Magdeburg entsandte mit Sondrrzug eine Dampfspritze. Wie weiter gemeldet wird, haben zahlreiche Mitglieder deS Landestheaters Brandwunden erlitten. Be,m Rrttungswert brachen drei Soldaten des Schützenreaimenrs Nr. 12 durch eine Decke durch und wurden unter den Trümmern begraben. Nur mit Mühe konnten sie mit schweren Brandivundrn geborgen werden.
Der Einigungsvorschlag in der Steuerfrage.
Berlin, 25. Jan. Zu später Stunde wird uns noch mitgeteilt: Die interfraktionelle Besprechung der bürgerlichen Mittelparteien mit der Mehrheitssozialdemokratie führte zu folgendem Kompromiß, das aller Wahrscheinlichkei noch die Billigung der Fraktion finden dürste:
„Die Frage der Veranlagung nach dem Ertrag oder gemeinen Wert wird aus dem Kompromißproblem herausgehoben. Ms Plenum des Reichstages soll darüber durch Mehrheit entscheiden. Die Nachkciegsaewinnsteuer fäyt fort, desgleichen die sofortige Einziehung der beiden letzten Drittel des Reichsnotopfers. Es bleibt bet dem bisherigen Stand der Reichsnotopferveranlagung. Die Zuschläge zur Vermögenssteuer wcrde» anstatt auf die geforderten 300 Proz. auf 200 Proz. festgesetzt. Für die Vermögenssteuer werden Sätze veranschlagt, die sich zwischen denen der Regierungsvorlage und den Beschlüssen des Ausschusses bewegen. Mr Reichskanzler gibt eine Erklärung des Sinnes ab, daß sämtliche Steuersätze einer Nachprüfung zur Angleichung an den heutigen Geldwert zu unterziehen find. Dafür sind die bürgerlichen Parteien damit einverstanden, daß die Regierung ein Ermächtigungsgesetz zur Auflegung einer Zwangsanleihe bis zur Höhe von einer Goldmilliarde erläßt. Diese Anleihe ist sofort verzinslich zu einem niedrigen Zinsfuß damit die veranlagten Anleihezeichner auf ihre Anteile Beleihungsmöglichkeit haben. Me Mehrheitssozialdemokratie hatte bekanntlich verlangt, daß die Anleihe für die ersten fünf Jahre zinslos sein soll. Die Veranlagung für die Anleihe soll auf Grund des Verfahrens für das Reichsnotopfer, und zwar vorläufig erfolgen für den Teil der eventuelle» Anleihezeichner, bei denen die Feststellung dieser Anteile sofort möglich ist. Me Regierung soll schließlich Garantien sachlichst und persönlicher Art geben, baß die Gelder aus der Anleihe nur zu Zwecken der inneren Wirtschaft benutzt werden und daß alle Anstrengungen zur Balanzierung des Etats und zur Beseitigung der Fehlbeträge bei den Reichsmonovolbetrie- ben gemacht werden.
Auf dem Wege zum Steuerkompromiß.
Berlin, 25. Jan. Im Reichstag ist es zwischen den vier miteinander verhandelnden bürgerlichen Parteien, den Demokraten, dem Zentrum, der Mutschen Volkspartei und der Bayrischen Volkspariei. zu einer Verständigung in der Steuerfrage gekommen. An den Verhandlungen, die schon um >L10 Uhr morgens begonnen hatten, nahmen auch der Reichskanzler Dr. Wirth und Dr. Rathenau teil. Nach nochmaligen Besprechungen der einzelnen Fraktionen wurde dann beschlossen, den Sozialdemokraten eine begrenzte Zwangsanleihe vorzuschlagen, die sich auf 40 Milliarden Papiermark belaufen und 5 Jahre verzinslich sein soll. Von einer weiteren Erhöhung des Reichsnotopfers soll vorläufig abgesehen werden. Die ZwangS- anleihe soll in engster Verbindung mit den Steuervorlagen gebracht werden, die wegen der technischen Schwierigkeiten erst später zur Durchführung gelangen. Reichskanzler Dr. Wirth erklärte sich mit diesen Vorschlägen einverstanden. Man nimmt an, daß auch die Sozialdemokraten dem Vorschläge zustimmen werden. Me Vollsitzung des Reichstags, die um 1 Uhr beginnt, und in der Eisenbahnfragen behandelt werden sollen, soll um 3 Uhr vertagt werden, um den Fraktionen Raum für weitere Beratungen zu lassen. Um 5 Uhr nachm, werden dann die erwähnten vier bürgerlichen Parteien gemeinsam mit den Sozialdemokraten zu einer Sitzung zusammentreten, um deren Entscheidung zu hören.
Berlin, 25. Jan. Wie WTB. aus parlamentarischen Kreisen erfährt, ist in der interfraktionellen Besprechung im Reichs?