»affine Lage der Eßsndikutz werde«, we»n er nicht- zugebe, «Ser ledens- l tzervorgeht, daß die Insel Sylt feit einer Woche von jedem l werden, also weniger als im vorige» ^

iandtag-abg. Dr. Herfurth; frrn«iu*^^- kAx ihn noch schlimmer. Wenn er j Berkehr abgeschnitten ist. Der Dampfer von Loherschleuse > ist in den anderen Ländern des Reichs

4» . »^amllche« k»rben kie ibn in liegt im vereisten Wattenmeer. Die Passagiere mußten auf rationiert 5VK die Rationiernna da«

dem Eise zu Fuß nach Hoher zurück.

Familientragödie. In Kronstadt in Siebenbürgen hat der rumänische General Jrenic, der Vertreter Rumäniens in der Donaumission, seine 12jährige Tochter, seinen 8jährigen Sohn und dann sich selbst erschossen. Ein Zerwürfnis mit seiner Frau bildet den Anlaß zu der Verzweiflungstat.

nrtschastliche» Bevölkerung der st»M^wZle erdie beide» Unbekannte» suchen, die ihn in seS Waldshut. Rechtsanwalt Dr.L^ Angebracht hätten. «m Schlüsse deS Briefes bemerkte »vermeidlich sei«. erwische ihn nicht wieder. Dieser Brief war

Durch die Presse ging vor ei»h,iN^s^ nickt auf die Straße, sondern auf den Gefängnis- die deutschen Kohlenlieferunge»^?"AL, und dem Gericht übergeben worden. Während der denen Gründen in- Stocken Brwfes, der äußerst gefühlvoll geschrieben war.

Schweizer Presse mit. daß da» dm^Naittan^ §i Siefert Tränen in den Augen, eranlaffung der Entente erlassen^ g^R-ainn der Nachmittagsfitzung wurde zuerst ein «rast-- he Zeitung" nimmt dagegen eine? .Lind?« aus Heidelberg darüber befragt ob ein Motor-

"»Menhanoier ^ Kilometer Gefchwmdlgkelt ,n der Lage .«in tieftraurigeS Bild nrsW^^rüb«fahren zu erkennen, was sich abspielt. Der Sach. Brief, den eine arme bedauern»««^? erklärt daß dies durchaus möglich sei. Dann de­nen russischen KriegsgcfangennTdü^Tdas ausführliche Gutachten des Sachverständigen Dr. geheiratet hat und diesem in die jZ'A Er berichtet zunächst über die Waffe, die am Tatort darin, die Eltern möchten ihr worden ist Sie sei am Schaft abgebrochen und zeige

>em Kinde am nötigsten, nicht ein^Ebe Beschädigungen. An den Holzresten, die sich am Luch am Papi« fehle es. Man befanden sind Blutfpri-er zu erkennen, sodatz man an-

Pferdemist anzünden. An Essen dann daß damit Schläge zu emer Zeit auf den Kops

alz. Nur ihr Gottesbewußtsein E^raerm'eisters Werner geführt wurden, als dieser bereits »alten, sich das Leben zu nehmen, am Boden lag. Die Waffe sei sodann wahrscheinlich 920. seit sie dem Ehemann nach ELNtzt worden, die Felsenstücke aus die Leichen zu wal- Trotzki folgte, den ihre Eltern einM" ° Blutspuren, die sich auf den Eisentetten befanden,

von Fingerabdrücken zu erkennen, da sie ausein-

ppelm^S vor de« G-fchw-r^ Me^ch E°G^

Der Bcrlkiriz« st.lfte nach SM^übrend Di« am Tatort gefundenen Patronen stammtm n« den Antrag, ein Gutachten zuT dergleichen Fabrik. Hierzu wurde nun ein kurzes Gut- idigkeit und Zeit bei den einzeliqMen eines Waffenrevisors ans Fraickfurt von der dortigen gesagt worden, daß bei einer KA^wehrfabrik gehört, der sich dahrn äußert, daß nach seiner is 60 Kilometer ein genaue» Seiaknkickt der bei Siefert gefundene Zubringer unbedingt S» dem Augen Lauernd tränen müßten ' , 4»e w ebr gehöre, das am Tatort gefunden wurde Dann setzte es« Geschwindigkeft bei einemBlickWdrBoPP sein Gutachten fort. Und zwar erklärte er letzt Le­hen könne. Auch müsse nach den Laders die Blutflecken an den Kleidern des Siefert. Siefert l der Ingenieur Link den Täter «Ltt versucht, die Spuren zu entfernen, und zwar rum Teil es« nach feiner Angabe vorau» ziemlichem Erfolg. Der Sachverständige legt ausführlich düng über diese Frage bisher Mmseinander. Wie man das Blut erkennen kann und es aus 's Ingenieurs Link angewiesen. Rheinischem Wege auf den Kleidungsstücken nachweist. An den sie Verhandlungen am Samstag Mfleidern Sieserts befanden sich zum Teil recht große Blut- laidoyers am Montag zu begimm lecken, besonders an den Knren der Beinkleider, ferner am inehmung geschlossen wird. Da» sinken Aermel und in der linken inneren Arsche Zum Teil lüsse: 1. Krastwagenhändl« Mawssandelt es sich auch um aufgespritzte Tröpfchen Blut, wie sie : über die Frage vernommen wniantstehen, wenn auf eine stark blutende Verwundung geichlagen dengeschwindigkeit von SO Kilom-Ävird. Aus zwei Frottiertüchern ging hervor, daß Sieftrt mit Kren sehen kann. 2. Erhebung iliMfe dieser Tücher durch Waschen und Bügeln Blutfl:cken ent- u den verschiedenen Gangarten wiijtrnt hat. Jetzt breitet d« Sachverständige eme große Zahl istag bleibt verhandlungsfrei. Äwn Photographien aus und ebenso von Fmidstucken. die rn den Montag. Die Geschworenen wurdajklei-dern Sieserts gefunden wurden. Dr. Popp hat die Moos- rd«t, sich vertrauensvoll an da» Greste genau untersucht und dabei festgestellt, daß es sich um die iefe an sie kommen, oder sonstige EIMora handelt, die an jenem Waldabhang wachst. Bei den die ihre Ansicht in einer bestimMllntersuchungen haben der Botaniker der Frankfurter Nmversi üchen. Bei d« ZeugenvernehimiiM Geh. Rat Prof. Dr. Möbius und sein Assistent mitgewirkt, engen in dem Manne, den sie mn Wdah die Untersuchung von durchaus fastmanmscher Seite er­sahen, den Angeklagten wieder zu kv folgte. Siefert hatte angegeben, daß die Moosreste vom La- 14 Jahre alte Schulknabe RittmM gern bei Iagstfeld herstammten. Die Untersuchung ergab aber, lichen Morgen mit seiner Mutter iidaß dort die Flora, die an Sieserts Kleidern gefunden wurde, schilderte sehr klar, wie er ebeM nicht vorkommt, jedenfalls nicht in so verschiedenen Arten. Auch Ken habe. Der Mann wird von iiMefert wurden die Photographien gezeigt, der sie mit kritischen sächlich aussah. Der Knabe hat SiMicken begutachtete. Bei den wissenschaftlichen Darlegungen z zehn bis zwölf Gefangenen hsrmMr der Angeklagte ziemlich geknickt. Auf Aufforderung des her beim Erblicken des Bildes schijVorsitzenden erklärte Siefert, es sei sonderbar, daß man selbst r Mann, den ich im Walde gesesiM seinen Schuhen noch Spuren gefunden haben wolle, wo er Meuter sagte Ähnliches aus. Oiese Schuhe bis M seiner Verhaftung getragen habe. Siefert ,en Rittmüller zusammen im Dallelagte fern«. auf seinem Mantel, auf dem man Bodenr^te fand, hat einen Mann mit braunem ffihabe er im Walde mehrfach gelegen, vor allem bei seiner Ueber- ie Hut gesehen während Siefert diMchtunq im Walde bei Wimpfen. Der Verteidiger erklärt, man deren Zeugen bestritt D« Unter kerde sich denken können, daß er als Jurist nicht die Möglich- «ß die Zeugen Liefert schon in d«keit habe, die Angaben des Sachverständigen Dr. Popp nachzu- lt haben wollen. Siefert habe sich prüfen und daß er als Offizialverteidiger nicht in der Lage mit einem Gewehr im GefängiiisWtvesen sei, eine Nachprüfung von anderer Seite zu veranlas- nchungsricht« habe Siefert erMsE Er müsse sich deshalb auf die Autorität des Sachver- ob « ein böses Gewissen habe nE"digen verlassen. Dr. Popp nahm daraufhin nochmals das er sich mit dem Gewehr hinsttlle Mort und erklärte, die Tatsache, daß allein sechs verschiedene ich sagen, daß er es aewesen sei Dam^osarten an den Kleidern Sieserts sich befanden, seien damit fseher über den Brief den Siefert E erklären, daß Siefert am Tatort Moos aus den verschieden­es aus dem Fenster seiner stelle Gegeilden znsammengerafft und zu seinem Lager geiragen freund arifzufordern. ihm b»i eiM^e- .»^.versichere heute wiederholt, daß ich mich bemüht Siefert bat in dem Briefe bekan-itlMbe./o »bieftiv wie möglich bas Gutachten abzugeven, um eilen in einer Weinflasche. In sowie wie möglich zu erkunden Der Tater hat sich nicht auch sein Freund verlasse, so bednEM Mordtag am Tatort auftrehalten sondern ist auch öd. Er sei in eine Falle aeraten i«!?5^r noch dorthin zuruckgekehrt, denn er hat zum Beispiel, ines Freundes befreien D« MördkLE der Zwickerbehält« aufweift, offenbar im Lag« seinen « es zngeben. Zum Tode könne gesichtet. Der Tater mutz em kräftiger und waffenkun

. Handel und Verkehr.

Wirtschaftliche Wocherrrnutschau.

Geldmarkt. Der Zusammenbruch der Konferenz von Cannes, die Ungewißheit über die kommenden Reparations- Verhandlungen in Genua und die Krisis in der Reichsregie­rung wegen der Steuervorlagen, dazu noch die neue fran­zösische Regierung Poincare und obendrein die Erschütterung des Kabinetts Lloyd Georges bilden eine ganze Menge von Faktoren, die auf die Entwicklung des Geldmarkts ungünstig einwirken. Daß er sich gleichwohl in dieser Woche leidlich ge­halten und die befürchtete große Valutahausse nur in beschei­denem Maße gebracht hat, verrät einen Optimismus, der hof­fentlich nicht aller sachlichen Unterlagen entbehrr. Hundert deutsche Mark kosteten am 13. Januar in Zürich 2,70 (am 11. 1. 2,95) Franken; in Amsterdam 1,42 (1,55) Gulden; in Kopen­hagen 2,67 (2,95), in Stockholm 2,15 (2,35) Kronen; in Wien 4222 (3859FO) Kronen und in Neuhork 0.51^ (0.56 jH) Dollar. Der Dollarkurs stellte sich sonach auf 191 Mark.

Börse. Die Grundstimmung des Börsenverkehrs war in der letzten Woche ziemlich fest. Unter dem ersten Eindruck, der oben erwähnten politischen Tatsachen, gab es zwar Schwan­kungen, und durchweg Zurückhaltung, aber andererseits hielt das Privatpublikum an seinem Besitz fest und ließ sich zu keinen überstürzten Verkäufen drängen. Für Textilaktien herrschte so­gar durchweg eine sehr gute Meinung. In Berlin waren die Kaliwerke bevorzugt und daneben, wie schon seit längerer Zeit, die chemischen. Werte.

Produktenmarkt. Nach anfänglich stillem, zeitweise flauem Verlauf hat sich die Tendenz des Produttenmarktes ge­gen den Schluß der Berichtswoche wieder befestigt. Die amt­liche Ankündigung, daß wir für Deutschland ganz gewaltige Getreidemengen im Auslande zukaufen, und den Brot- und Mehlpreis demnächst um 75 Proz. steigern müssen, hat zu neuen Käufen angeregt. In Berlin notierten am 19. Januar Weizen 381 bis 384 (plus 6 bis 9). Roggen 306 bis 308 (plus 5 bis 6), Gerste 355 bis 365 (plus 10). Hafer 282 bis 286 (plus 2 bis 4), Mais 290 bis 292 (plus 2) Mark. Die letzten Stuttgarter No­tierungen lauteten für Heu auf 240 bis 260 und für Stroh aus 90 bis 95 M.

Warenmarkt. Es läßt sich nicht leugnen, daß alle Voraussetzungen für eine neue Preissteigerung in Erscheinung treten: Tarifkämpfe in allen Industrien, Kohlennot. Fracht­erhöhung usw. Di.e Ausländer beginnen schon wieder mit ihren Valutakäufen und tragen dadurch gleichfalls zur Preis­steigerung bei. Textilwaren, Schuhe und Lederartikel aller Art ziehen durchweg an. Daß dabei auch die Lebensmittelpreise in die Höbe gehen, ist ebenfalls nicht zu verkennen. Statt der erhofften Besserung steht eine Verschlimmerung bevor, zumal da auch der Winter wieder härter zu werden beginnt.

Viehmarkt. Steigende Preise auf der ganzen Linie. Auch die Metzger haben die Fleischpreise hinaufgesetzt. Dabei herrscht auf den Biehmärkten eine gewaltige Zufuhr. Die Stadt Ulm will ebenfalls einen großen Diehmarkt einrichten. Die Märkte begünstigen jedoch die Ausfuhr und verfehlen so ihre eigentliche Bestimmung, preisermäßigenü zu wirken. Zuchtvieh ist teuer. Der kalte Markt in Ellivangen brachte auch für Pferde hohe Preise.

Holzmarkt. Nach kurzer Pause hat im HölzgeschSst wieder eine Hausse eingesetzt. Brennholz erzielt Phantasie- Preise: Aber auch Rund- und Langholz zieht schon wieder an. Das Geschäft auf dem Brettermarkt ist weniger übersichtlich.

Mann gewesen fein. Beim Niederschlagen Werners und runöckL- Wegtragen der Leichen sind seine Kleid« blutig geworden, »»'."Vbenn an d« Kleidung Sieserts bat man Blut in verbältnIS-

wecktzn hatte ihn einer Oh

Kleidung Sieserts hat man Blut in verhältnIS- ^eilte damit auf de mäßig großen Mengen entdeckt. Auch die Wertsachen der Ge- Strolche waren b« seinem ^ töteten, die man im Besitz Sieserts fand, waren zum Teil blutig, hatten offenbar nicht geglauh! Außer diesen eigentlichen Wertsachen fand man dort auch lihrung ihres Vorhabens übe» ""bere Gegenstände, wie ein Taschentuch mit einem und Wären sie darauf vorbettittk Mbrottnarken in ziemlich großer Menge. Dazu kommt, daß ie vielleicht den Kampf aufm- jenes Waldhanges vollständig an den Kleidern

8.» befand. Die Aussagen Sieserts bezüglich der ander-

den obwaltend» Umständmai«!Zeitigen Herkunft der Blutflecke auf seinen Beinkleidern sind lg und ergriffen me Flucht, nach obiektivem Befund nicht aufrecht zu «halten." Der Ver­ist an den alten Mann, der ß» seidiger wirst hier ein, ob eS denn nicht möglich sei, daß gerade lt d« Verfolgung der Verbrechers,M mehrere Personen als Täter in Frage kämen. Er sie konnten das Schloß nicht auf die Schwierigkeit hin, die schweren Felsen zu beför- « Lchlnffe« A Au. die auf den Toten lagen. Dr. Popp antwortete darauf:

!«" ber Aifficht, daß nur ein Täter in Frage kommen kann, der Striae. Phttrpp rang Es ist auch nur eine Waffe verwendet worden, und zwar zum

Mießen und zum Töten. Außerdem war das Lag« und der wie klar erkenntlich war, nur von einer Person >ie Luf bürte» l" iaßtz worden. Angekl. Siefert erklärt zu dem Gutachten,

«N hier gründlich aufaerk»«»th»Sa<A,«standige habe gesagt, daß der Täter sich lange Zeit

UE?aaer arffgehalten habe. Er dagegen könne Nachweisen,

, VÜber «ß « in Ziegelhaus« in jenen Tagen vielfach gesehen worden

lstände bezeichnete», tue sw mW sti. Der Untersuchungsrichter Hönle gibt Auskunft über baS >aren die wertvollsten Stücke K» «erkalten des Angeklagten während d« Untersuchungshaft und ei Kabinetts-Gemälde sollte« als HE fest, daß Siefert immer heiteren Gleichmut besessen habe.

und mitgenommen werde». ^LEal sei er niedergedrLckt gewesen, einmal als ihm - iL>S der Fingerabdrucke mitgeteilt worden sei und

ie hcer bekannt^ fragte BcrH» »um zweiten Male, als man ibm nachgewiesen habe, daß « aus

- rpi^. kME Schußwaffe mitgebracht habe. In zahl­

schon hier gewesen sein, »« K !???' Briefen, die er aus der Haft schrieb, beteuerte er seine urden sie damals dmrch «ruM-/ Muß der Sitzung wird dann noch Prof. Dr. usflibrnna ibreS Vorhabens ^ ^ »we von der psychiatrischen Klinik gehört, der erklärt, daß usftiyrung ryr« «oryaoen « rr bei dem Angeklagten keinerlei besondere Merkmale gesundest

. . ... , ^ er der Täter sei, so sei « für seine Tat voll ver-

iraf hätte doch auch den VM UtwortI,ch , machen. Der Vorsitzende erklärte hiermit die e Berthold. Bewei saufnahme für geschloffen _

Lrbeit vertieft ist, hört er mch< Vermischtes.

Dach könnte über seine« ^ m^-^A^katastr-phe in Oppa«. In den letzten Tagen ht eher bemerken, bis dre FM» . den im Ban HI der Stickstoffabrik weitere acht Leichen ge- Was mache» w« «M die im Keller lagernd vollständig von Schuttmassen

weitere zwei Leichen wurden im Bau 160 UAüuimern begraben aufgefunden.

«eickrhr wbgeschaitte«. Der Z. am Mittag" ging Bornum auf Sylt ein drahtlicher Hilferuf zu, aus dem

setz»n, k»lH,)

Neueste Nachrichten.

München, 22. Jan. Die Regierung hat dem Landtag den Entwurf einer Verordnung über die Errichtung einer bayrischen Gesandtschaft in Sluttgart vorgelegt. Die Er- richiung der Gesandtschaft soll mit dem I. Februar 1922 er­folgen. Sie wird dem Staatsministerium des Aeußcrn unterstehen. Es erscheint geboten, die frühere Gesandtschaft in Stuttgart wiederherzustellen und ihre Wirksamkeit auf Baden und Hessen auszudehnen.

Berit«, 2l. Jan. Die Strafkammer des Landgerichts verurteilte heute d'e Tänzerin Celly de Rheydt zu 21000 Geldstrafe, ihren Gatten Alfred Cewelch zu 16000 den Cabaretdirektor Fuß zu 400 zwei andeie Beteiligte zu 300 und 200 ^ Geldstrafe. Die jugendlichen Tänzerinnen der Frau Celly de Rh ydt wurden freigesprochen. Das Ge­richt verneinte das Vorliegen eines künstlerischen Moments. In dem Abstieg der Kunststätte zur Vergnügungsstätte liege das, was die Eheleute Sewelch als unerlaubt erkennen mußten. In dieser Umgebung sollte eben lediglich durch geringe Bekleidung gewirkt werden. Bei der Strafbemessung hob das Gericht besonders schwerwiegend die Beihilfe bei der Verbreitung der als unzüchtig anzusehenden Postkarten hervor Berlin, 23. Jan. LautBerliner Lokalanzeiger" wurde bei der Abschiedsfeier für den Landrat Dr. Smart in Hcyde- krug von kommunistischer Seite ein Handgranatenanschlag unternommen. Als die Attentäter eine Handgranate unter die 200 Fesiteilnehmer werfen wollten, wurden sie im ganzen 4 Personen, darunter 1 Russe, sowie der Obmann der Arbeiterunion, Jesseit verhaftet.

- Poris, 22. Jan. Nach demMalin" hat die fron zösische Regierung der Exkaiserin Zita verboten, auf ihrer Reise nach Portugal Paris zu passieren.

Stockholm» 22. Jan. Bei einem Fallschirmsprung in Askersund mit einem Heinecke-Fallschirm verunglückte die ein­zige Fliegerin Schwedens, Fräulein Elsa Andersson. Der Schirm entfaltete sich nicht. Fräulein Andersson stürzte auS ein« Höhe von 400 Metern herab und war sofort tot.

Bukarest, 22. Jan. Hier ist eine griechische Militärkommis­sion unter Führung des Generals Dusmanis eingetroffen, um, wie Verlautbart wird, an den Feierlichkeiten anläßlich der Taufe des Prinzen Michail teilzunehmen. Wie die hiesige Presse aus Athen meldet, handelt es sich aber in erster Linie um die Un terzeichnung eines rumänisch-griechischen Militärvcrtrags.

Bukarest, 22. Jan. Morgen beginnt hi« d« Prozeß gegen üb« 300 Personen, die im Zusammenhang mit dem seinerzeit im Senat verübten Anschlag angeklagt sind. Eintausend Zeu­gen sind geladen.

Eine Zuckeranfrage.

Stuttgart, 22. Jan. Die Abgg. Wider, Strobel, Klotz (BB.) haben folgende Kleine Anfrage im Landtag eingebracht: In Württemberg ist der Zucker aufs neue rationiert, und zwar sollen in diesem Monate nur 500 Gramm je Kopf geliefert

Jahr«. Soviel bekannt, der Zucker nicht Wiede» rationiert. Ist die Rationierung darauf zurückzuführen, daG nur die beiden württ. Zuckerfabriken als Belieferer für d«S Land in Frage kommen? Hat das Staaisministermm auf dies« Form der Belieferung Einfluß genommen? Wenn ja. welche Gründe haben das Staatsministerium bewogen, der Verteilung der Absatzgebiete der Zuckerfabrik« in dieser Form zuzusti«. men? Ist das Staatsministerium bereit, Sorge zu tragen, daß, sofern Gründe für eine Einteilung d« Absatzgebiete vorliege«. eine veränderte Belieferungsform dem Lande Württemberg einen höheren Zuckerverbrauch gewährleistet?

Lan-tagswa-l in Brauuschweig.

Braunschwria, 23. Jan. Bei den im ganzen Freistaat Braunschweig gestern abgehaltenen Landtagswahlen wurde» in der Stadt Braunschweig, wie dieBraunschweigische Lan­deszeitung" meldet, 41743 Stimmen für die bürgerlichen Par­teien und 43 305 Stimmen für die sämtlichen sozialistischen Par­teien abgegeben. Nicht gewählt haben in Braunschweig 10 Pro­zent der Wähler. Stimmenzuwachs haben erhalten: d« La»- deswahlverband 6600, die Demokraten 1000, die Mehrheitsso-ia« listen 3900 und die Kommunisten 3000 Stimmen. Dagegen ha­ben die Unabhängigen etwa 2000 Stimmen verloren. Nach da» bis gegen Mitternacht aus dem ganzen Lande vorliegende» nichtamtlichen Ergebnissen haben die sozialistischen Partei» bei den Landtagswahlen über 7000 Stimmen mehr erhalten al» die bürgerlichen Parteien.

Eisenbahastreik i» Dresden.

Dresden, 22. Jan. Der Eisenbahngeneraldirektion Dresde» ist es bisher möglich gewesen, den Hauptverkehr größtenteilO wenn auch mit Verspätungen aufrecht zu erhalten. Dev Präsident der Eisenbahngeneraldirektton Dresden hat angesichts der von unverantwortlicher Seite in Dresden in die Kreise de» Bediensteten hineingetragenen Beunruhigung die Aufforde­rung an alle Eisenbahner gerichtet, ihre Arbeit ohne Störun« örtzusetzen. Da diese Aufforderung nicht allenthalben befolgt worden ist, hat der Präsident durch Anschlag bekannt gegeben, daß diejenigen Eisenbahner, die ihre Arbeit bis zum 23. Ja­nuar nicht wieder ausgenommen haben, ihre sofortige Entlast­ung zu gewärtigen haben.

Dresden, 23. Jan. Der Hauptbahuhof wurde gestern abeich von Schupo besetzt und abgesperrt. In später Nachtstunde ver­lautete. daß einige Mitglieder der Streikleitung am Nachmit­tag verhaftet worden seien. Wie dieBerliner Montagsvost" aus Dresden mitterlt, ruht auf dem dortigen Hauptbahnhof der Abgangsverkehr vollständig. Nur durchgehende Züge mit auswärtigem Personal wurden abgefertigt. Me Fernzüge nach Leipzig wurden erst von Kötzschenbroda abgelassen. Me Züge von Chemnitz gehen nur bis Potschappel. Die Ver­bindung Dresden mit diesen Bahnhöfen, sowie mit Frriber- und Leipzig wird durch staatliche Kraftwagen aufrechterhalten. Im übrigen Sachsen hat der in Dresden ausgebrochene Streik bisher keine Gefolgschaft gefunden.

Zum Ableben des Papstes.

Rom, 22. Jan. Morgens um 5,40 Uhr sprach Kardina» Vüo am Sterbebett des Papstes das Benedictus. Der Heilige Vater lag bereits in Agonie. Alle Anwesenden sprachen die Sterbegebete. Kardinal Giorgi «teilte dem Sterbenden die letzte Absolution. Punkt 6 Uhr hauchte der Heilige Vater de» letzten Seufzer aus. In einer über die letzten Stunden deS Papstes geführten Aufzeichnung finden sich folgende Einzel­heiten vermerkt: Um 11 Uhr abends fragte der Papst:Wie viel Uhr ist es? Der Erzbischof von Bologna erwiderte mit genauer Zeitangabe. Darauf sagte der Papst folgende Worte:Geht schlafen, denn von jetzt bis 6 Uhr morgens ist noch viel Zeit.

Rom, 22. Jan. Seine Heiligkeit Papst Benedikt XV. hat in seinem letzten Willen bestimmt, daß sein Leichnam, mit de» Pontifikalgewändern bekleidet, drei Stunden lang im Thron­aal und danach zwei Tage in der Peterskirche aufgestellt sei« soll. Nach dem Tode des Papstes hat Kardinal Gasspari die Leitung der Geschäfte übernommen.

Rom, 22. Jan. Der Ministerpräsident hat, sobald « die Nachricht von dem Tode des Papstes erfahren hatte, genaue Bestimmungen getroffen, um die volle Freiheit der vorläufige» Kirchenregiernng und der Beratungen des Heiligen Kollegi­ums zu gewährleisten.

Rom, 23. Jan. Die sterbliche Hülle des Papstes wurde mit den Pontifikalgewändern bekleidet, feierlich in den Thronsaak übergeführt. Das Kardinalkollegium hielt unter dem Vorsitz des Kardinalstaatssekretärs Gasparri seine erste Versammluns aL, um über die Äeisetzungsfeierlichkeiten und die Eröffn»»» des Konklave Bestimmungen zu treffen. Eine gewaltige Men. schenmenge drängte sich gestern auf dem St. PeterSplatz und strömte in die Peterskirche. Fast alle Theater und Lichtspiele sind zum Zeichen der Trauer geschlossen.

Rom, 23. Jan. Nach dem vom Kardinal Gasparri den an­deren Kardinälen vorgelesenen Testament Benedikts XV. hin­terläßt dieser sein Vermögen und seine BesitztÄsi« in Pegli seinem Neffen Josef della Chiesa. Das Heilige Kollegin» zählt gegenwärtig 61 Kardinäle, davon 31 Italiener und 30 Ausländer. Unter den letzteren befinden sich 3 Deutsche, 5 Fran­zosen, 1 Belgier, 2 Oesterreicher, 1 Ungarn, 1 Tschecho-Slowake, 2 Polen, 1 Holländer. 6 Spanier, 1 Portugiese, 5 Amerikaner, 1 Kanadier und 1 Brasilianer.

Berlin, 22. Jan. Der Reichspräsident richtete heute an­läßlich des Hinscheidens des Papstes an den Apostolischen Nun. tius Pazelli in München nachstehendes Telegramm: Tieferschüt­tert durch das Hinscheiden Seiner Heiligkeit des Papstes, spreche ich Ew. Exzellenz im Namen des Deutschen Reiches meine aufrichtigste Teilnahme aus. Das deutsche Volk gedenkt i» Dankbarkeit der großen Liebestätigkeit des Papstes während deS Weltkrieges und in der Folgezeit, sowie seiner unermüdliche« Bestrebungen für den Wiederaufbau der Welt im Sinne de» Völkerversöhnung und christlichen Nächstenliebe.

München, 22. Jan. Aus Anlaß des Ablebens seiner Heilig­keit des Papstes Benedikt XV. hat der bayerische Ministerpräsi­dent, Graf Lerchenfeld, an Se. Eminenz den Kardinalstaats­sekretär Gaspari folgendes Telegramm qerichtet: In tiefster Trauer über das Hinscheiden Sr. Heiligkeit des Papstes Bene, dikt XV. bitte ich Ew. Eminenz namens der bayerischen Staats- regierung den Ausdruck des innigsten Schmedes entzegenzu- nehmen. Durch den Tod des Heiligen Vaters erleidet die ganz« Menschheit schwersten Verlust und besonders in Bayern wird das segensreiche Wirken und das väterliche Wohlwollen de» nun in Gott ruhenden Papstes für alle Zeiten unvergessen bleiben. Graf Lerchenfeld. Ministerpräsident."

Eine große Rede Lloyd Georges.

London, 21. Jan. Bon einer 6000 köpfigen Zuhörerschaft stürmisch begrüßt, hielt heute Lloyd George auf der nationale» und liberalen Konferenz in der Zentralhalle in W-stminister leine mit Spannung erwartete große Rede. Er drückte zuerst seine Befriedigung über die Schaffung einer irischen Republik mit Zustimmung des Volkes aus. Sie .habe zweifellos zur Stärkung des Ansehens Großbritanniens in der gesamten Welt beigetragen. Welches ist die Lage der Well? Wir haben einen erschütternden und verwirrenden Krieg hinter unS. Der Handel der ganzen Welt befindet sich in ein« schlimmeren Lage alS je. In unserem Lande find 2 Millionen Arbeitslose, in de» Vereinigten Staaten noch viel mehr. Warum? In der Wett besteht größeres Bedürfnis nach unseren Waren als je zuvor.