zige« Bestrebungen auch von solchen Elementen gebraucht werbe« könnte, die das Erscheinen der Karlisten als das Signal zur Zertrümmerung Oesterreichs ansehen könnten. Portugal Scheint in London die Entfernung des Kaiserpaares aus Ma- »eira angeregt zu haben. So sott London die Ueberfiedlung »ach de r Ins el Wight mAussicht genommen haben._
Ausland.
Paris, 5. Jan. Nach einer Meldung des „Petit Parisien" And die Mitglieder des technischen Dienstes für die Kohlenlie- Erungen in der Reparationskommission gestern und vorgestern zweimal zusammentreten, um das Programm für die Kohlen- «nd Kokslieferungen, die Deutschland im Februar. März und April leisten muß, fcstznstellen. Das Blatt glaubt ferner zu wissen, daß die Fehlmenge aus den vollständigen deutschen Lieferungen für November und Dezember zum größten Teil wähnend des laufenden Monats geliefert werden würde.
London, 5. Jan, In Belfast wurden bei einer lebhaften Schießerei drei Personen getötet und sechs verwundet.
Helsingsors, 5. Jan. Einem Telegramm der finnischen Gesandtschaft Moskau zufolge hat die Sowjetregierung ver- llrngt, daß die finnische Evakuierungskommission Petersburg unverzüglich verlasse.
Athen, 5. Jan. Auf dem im Phräus vor Anker liegenden griechischen Torpedozerstörer „Leon" hat eine starke Explosion Äattgesimden, bei der der Kommandant des Schiffes und einige Offiziere, Seeleute und Arbeiter den Tod gefunden haben. Außerdem sind zahlreiche Personen verletzt.
Washington, 5. Jan. Im Kongreß wurde beantragt, den Präsident Harding aufzufordern, auf der Abrüstungskonferenz die Zurückziehung aller alliierten Besatzunqstruppe'n aus Deutschland zu beantragen.
Briand gegen eia Moratorium.
Brüssel, 5. Jan. Ministerpräsident Briand erklärte dem »ach Cannes entsandten Berichterstatter des „Etoile Bclgc", »achdem er ihm versichert hatte die belgische Priorität werde von Frankreich nicht angetastet werden: Wir sind gegen ein Moratorium. Wenn Belgien in dieser Frage mit uns gegen England und Italien zusammen steht, so kommt es zu keinem Moratorium. Der Unterredung wohnte Loucheur bei.
Der englische Schatzkanzler über die Finanzlage Dentschlands.
In einer Unterredung mit einem Vertreter des „Daily Mail" in Cannes erklärte der englische Schatzkanzler Horne, daß vor allem Einigkeit unter den Alliierten notwendig sei, um die Fragen zu behandeln, von denen das künftige Gedeihen von ganz Europa abhänge. Man müsse vor allem erkennen, daß die deutsche Regierung die Industrie und die Eisenbahnen «it reichen Subventionen unterstütze. Das bedeute nichts anderes, als daß man Geld in die Taschen des Herrn Stinnes und «»derer Großindustrieller stecke. Außerdem verkaufe Deutschland seine Kohle billiger als alle anderen europäischen Staaten. Falls Deutschland ein Moratorium gewährt werden sollte, müßten bestimmte Garantien gefordert werden, daß alle diese Dinge aufhören. Der Schatzkanzler gab allerdings zu, daß Deutschland zusammenbrechen könnte, was eine zerstörende Wirkung auf ganz Europa ausüben werde. Es müsse daher die Frage entschieden werden, ob Deutschland tatsächlich vor einem Zusammenbruch stehe, wenn die Mark weiter sinke oder ob Deutschland gegenüber den Alliierten Betrügereien begebe.
Memorandum der englischen Arbeiter an Lloyd George.
Lloyd George wurde, wie berichtet wird, während seiner letzten Konferenz mit Briand ein Memorandum der britischen Arbeiter überreicht, in dem eine radikale Abänderung der Re- parationspolitik, völlige Anerkennung Sowjetrußlands, die Zurückziehung der Truppen am Rhein, eine internationale Konferenz über den Wiederaufbau, sowie die Gewährung von Anleihen und Krediten gefordert wird.
Krasssn gegen den Wiederaufbauplan der Pariser Wirtschaftskonferenz.
London, 5. Jan. Krassin erklärte in einer Unterredung mit einem Vertreter der „Times", der Plan für die wirtschaftliche Wiederherstellung Europas müsse auf eine viel breitere Grund- llige gestellt werden, als sie gegenwärtig von den Geschäftsleuten «ngenommen werde. Die gesamte Kreditfrage müsse, vom russischen Standpunkt aus gesehen, auf eine internationale Grundlage gebracht werden. Das erste und dringendste, was Rußland brauche, sei eine sofortige Hilfe zur Wiederherstellung seiner Landwirtschaft. Rußland müsse an das Wirtschaftsleben der Welt angejchlossen werden.
Trotzki gegen Japan uud Finnland.
Moskau, 3. Jan. Aus der Kongreßrede Trotzkis ist folgendes nachzutragen: Trotzki bestätigte, daß die Einnahme der Stadt Chabarowsk durch antibolschewistische Truppen mit japanischer Hilfe erfolgt sei. Man dürfe aber nicht vergessen, daß es außer den vier Großmächten, die in Washington miteinander Verträge abgeschlossen haben, noch eine fünfte gäbe, nämlich Rußland und seine Rote Armee. Diese werde bei Chabarowsk bald eine Unterhaltung mit der japanischen Regierung haben, die nicht mehr in der diplomatischen Sprache der Entente erfolgen werde. Zur karelischen Frage sagte Trotzki: Wir raten der finnländischen Regierung eindringlich, weder ihre Ellenbogen noch ihre Hände über die Grenzlinie Sowjetrußlands zu strecken, da sie sonst abgehackt werden könnten. Den Heerführern der finnländischen Armee raten wir nicht, die Wege von Helsingsors nach Petersburg zu messen, weil es sich «rweisen'könnte, daß der Weg von Petersburg nach Helsingsors bedeutend kürzer ist. Die Läge an -er ruA rum. Grenze erklärte Trotzki für unsicher, Rumänien habe sich nicht zur Neutralität verpflichten wollen, für den Fall, daß irgend jemand Rußland angr/ifen sollte. Darum wurden die Friedensverhandlungen abgebrochen. Die Lage der Roten Flotte bezeich- «ete Trotzki als tragisch. Die Sowjetregierung hätte indessen die Rote Flotte nicht im Stich gelassen. Sie wisse, daß ein personeller und technischer Kern der Roten Flotte um jeden Preis erhalten bleiben müsse; denn sie wird vielleicht noch einmal auf den Plan treten.
Aus Stadr. Bezirk und Umgebung
SonntMsgedanken.
Wir schulde« der Jugend . . .
„Es ist nicht hinreichend, die Meinungen des jetzigen Geschlechtes zu lernen, wichtiger ist es, die Kräfte des folgenden Geschlechtes zu entwickeln " Frecher v. Stein.
Kinder sind nicht nur freundliche Lichtstrahlen des Himmels und Gottesgrüße, die unser Haus verklären, sie sind auch ernste Fragen ans der Ewigkeit und schwere Ausgaben für die Zukunst. Schleiermacher.
Wir schulden der Jugend einen großen Dienst, da wir sie gleichzeitig zur Natur und zum Geist leiten, in die Welt ein- und aus ihr auszuführen haben, jenes, weil sie ihren Ort in der Natur und Gesellschaft finden muß, dieses, weil die Welt sic trotz der Frische des jugendlichen Empfindens und Begehrens nicht fesseln und ihnen den Anteil an Gott nicht rauben soll. A. Schlatter.
Man darf nie vergessen, daß man Lei der Jugend nur das die Seele legen darf, von dem man wünscht, daß es immer Darin bleibe. Fsnelon.
« Neuenbürg, 7. Jan. Seit drei bis vier Wochen wird die Umgebung Neuenbürgs dadurch unsicher, daß sich ein Einbrecher umhertreibt, nachts Einbrüche ausführt und sich in Hütten, Gartenhäusern oder Waldungen aufhält. Es werden insbesondere Lebensmittel und Kleidungsstücke gestohlen, beim letzten Einbruch auch GelL. und es scheint, daß sich der Täter zwecks Diebstahls in die Häuser einschleicht, solange sie noch nicht geschlossen sind. Nach der Art der Ausführung der Diebstähle kommt zweifellos der 18jährige Fürsorgezögling Ernst Schick, dessen Eltern bis Kriegsende in Neuenbürg wohnten und der steckbrieflich verfolgt wird, als Täter in Betracht. Einer großen Anzahl Einwohner ist der Einbrecher gewiß noch von seinen früheren Taten her bekannt. Es wird jedermann dringend gebeten, bei Diebstählen sofort Anzeige beim Stalionskommando zu machen bezw. denselben bei Betreten festzuhalten und damit beizutragen, daß die Sicherheit wieder hergestellt wird.
Schwarzenberg, 4. Jan. Die Bewohner von hier und Umgebung seien auf die im heutigen Blatt angezeigten religiösen Bor träge hingewiesen. Inspektor Kuder ist ein volkstümlicher Redner und begabter Schriftsteller, bisher in leitender Stellung in Frankfurt a. M, wo er gern bei großen Massenversammlungen der „Evangel. Volksvereinigung" als Redner herangezogen wurde. Ohne Zweifel wird er die angezeigten Gegenstände in interessanter Weise behandeln, so daß wohl niemand den Besuch zu bereuen hat. L.
Neueste Nachrichten.
Staltgart, 6. Jan. Staatspräsident Dr. v. Hieber steht im Begriff, dem bayerischen Ministerpräsidenten Grafen Lerchenfeld einen Gegenbesuch in München abzustatten. Auch der badische Staatspräsident wird in München erwartet. Dem Schwäbischen Merkur zufolge werden bei dieser Zusammenkunft Besprechungen über die gemeinsamen süddeutschen Interessen staufinden.
Stuttgart, 6. Januar. Wie das Neue Tagblatt berichtetest der! Million betragende Hauptgewinn aus der deutschen Sparprämienanleihe einem Stuttgarter zugefallen.
Vom Allgäu, 6. Jan. Im Stadel der Ziegelei Goß- mannshofen emstand abends Feuer, das mit großer Schnelligkeit um sich griff. Der Ziegelstadel brannte bis auf die Grundmauern nieder. Das in Gefahr schwebende Wohnhaus konnte vor größerem Schaden bewahrt werden. Der Schaden wird auf etwa !.'/« Millionen geschätzt.
Hage«, 6. Jan. Wegen des Revolverattentats auf den Abgeordneten Stresemann in Lüdenscheid wurde der 30 jährige Ofenarbeiter Gustav Schmidt, der 42 jährige Arbeiter Karl Brinkmann und der 29 jährige Schlosser Dietrich Diekmann zu 8 bezw. 6 bezw. 4 Monaten Gefängnis und der 2 l jährige Wilhelm Brinkmann zu 300 Geldstrafe verurteilt.
Berlin, 7. Jan. Gestern nachmittag hatten Vertreter der Deutsch-nationalen, der Deutschen Volkspartei und der Bayrischen Volkspariei mit dem Reichsfinanzminister eine Unterredung über die Steuerfrage. Auf die Frage von Dr. Hermes, wie sich die drei Parteien gegenüber einem Kompromiß verhalten würden, wurde erwidert, daß die Fraktionen keinen Anlaß hätten, sich schon jetzt mit ihm zu beschäftigen, da noch gar nicht feststehe, wie die Mehrheitsparteien über ein solches Kompromiß dächten.
Berlin, 7. Jan. Von Jagow hat unter Angebot der bereits einmal als Kaution gestellten 500000 Mark aus dem Festungsgefängnis Gollnow durch seinen Verteidiger beim Reichsjustizministerium einen 14 tägigen Urlaub nachgssucht, um sich über sein beim Kapp Putsch beschlagnahmtes, jetzt aber fceigegebenes Vermögen mit dessen Pfleger auseinandersetzen zu können. Wie der „Vorwärts" erfährt, ist dem Reichsjustizministerium bisher kein neues Urlaubsgesuch vorgelegt worden. Das erste Gesuch Jagows, um das es sich jedenfalls auch in dem gemeldeten Fall handelt, ist vom Reichsjustizminister abgelehnt worden.
Berlin, 7. Jan. In Brandenburg a. Havel sprach estern der preußische Ministerpräsident Otto Braun über ie politische Lage. Die Wirth'sche Erfüllungspolitik habe den Erfolg gehabt, daß die Engländer nunmehr anerkannt hätten, daß Deutschland solange nicht kreditfähig und somit auch wirtschaftlich nicht leistungsfähig sei, als die Lasten des letzten Ultimatums auf ihm ruhten. In Frankreich sei leider der Vernichtungswille gegen Deutschland noch nicht gebrochen. Insbesondere fordere das Vorgehen der französischen Besatzungsbehörden im Rheinland den schärfsten Protest heraus. Auch die Drangsalierungen, denen die Saargebietsbevölkerung französischerseits ausgesetzt sei, erheischten dis regste Aufmerksamkeit der deutschen Regierung und die wärmste Anteilnahme der übrigen deutschen Bevölkerung. Der Völkerbund, dem laut Friedensvertrag das Saargebist auf 15 Jahre zu treuhändiger Verwaltung übergeben worden sei, habe die Pflicht, die Saarbeoölkerung vor französischen Vergewaltigungen, wie sie in letzter Zeit vorgekommen sind, zu schützen. Das Saargebiet sei keine französische Kolonie, sondern deutsches Land mit deutscher Bevölkerung, die nach 15 Jahren über ihre staatliche Zugehörigkeit frei zu bestimmen habe.
Berlin» 6. Jan. Die Frau des Direktors Ebbeke von -er Märkischen Elektrizitätsgesellschaft hat gestern nachmittag sich und ihre drei Kinder in ihrer Charlottenburger Wohnung durch Gas vergiftet. Sie wurde abends von Hausbewohnern bewußtlos aufgefunden. Frau Ebbeke konnte ins Leben zurückgerufen werden, die Kinder starben unter den Händen der Samariter. Direktor Ebbeke ist seit einigen Tagen verreist. In einem Vorgefundenen Brief an den Ehemann bittet die Frau diesen wegen der Tat um Verzeihung. Aus dem Schreiben und aus Aeußerungen der Hausbewohner geht hervor, daß die Frau an Wahnvorstellungen litt. Sie glaubte an ihren Kindern, vor allem an ihrem ältesten Sohn, die Spuren derselben schweren Nervosität beobachtet zu haben, und so habe sie, um ihrem Mann die dauernde Last des Zusammenlebens abzunehmen, sich und die durch erbliche Belastung gefährdeten Kinder aus dem Wege räumen wollen.
Berlin, 6. Jan. Die Reparationskommission hat heute auf die von der Kriegslastenkommission am 3. Januar übergebene Note folgende Antwort erteilt:
Die Reparationskommission beehrt sich, der Kriegslastenrommil.ion den Empfang Ihres Schreibens vom 3. Januar
zu bestätigen, daß die deutsche Regierung es für angezeigt erachte, sich im gegenwärtigen Augenblick der Aeußerung aus die in dem Schreiben der Kommission vom 16. Dezember gestellten Fragen zu enthalten. Demgegenüber kann die Kommission nur die Erklärung wiederholen, die sie den Vertretern der deutschen Regierung am 29. Dezember mündlich abgegeben hat, nämlich, daß die deutsche Regierung allein berufen ist, die Zweckmäßigkeit einer Antwort oder die Unterlassung einer Antwort auf das Schreiben vom 16. Dezember, sowie die Frage des Zeitpunkts der Antwort sofort oder später zu beurteilen, daß aber immerhin das in dem Schreiben der deutschen Regierung vom 14. Dezember vorgebrachte Stundungsgesuch von der Kommission erst nach Empfang der in dem Schreiben vom IS. Dezember bezeichnet«», Erläuterungen geprüft werden können. Die Reparationskommission weist die deutsche Regierung darauf hin, doß sie durch Abgabe dieser hierdurch wiederholten Erklärung ihr die volle Verantwortlichkeit für ihre Entschließungen überlassen muß.
Berlin, 6. Jan. Die Regierungsvertreter haben die vom Reichsbund höherer Beamter bei den gestrigen Verhandlungen im Reichsfinanzministerium überreichten Richtlinien zur Besoldungsreform unter Hinweis auf die schwierige Finanzlage des Reichs als undurchführbar erklärt. — Die Frage der Bezahlung des rückständigen Solds für die deutschafrikanischen Askaris, die 4 Jahre unter Lettow-Vorbeck gekämpft haben, wird gegenwärtig zwischen London und Berlin verhandelt.
Wien, 6. Januar. Die neue Freie Presse veröffentlicht eine Unterredung ihres Berliner Korrespondenten mit dem neuen deutschen Gesandten Dr. Pfeifer, der u. a. erklärte: Ich betrachte den Anschluß Deutsch-Oesterreichs an Deutschland, selbstverständlich im Rahmen der für den Augenblick geltenden Bestimmungen, als hauptsächliche Vorbedingung für den Wiederaufbau Mitteleuropas, wobei ich allerdings der Meinung bin. daß das zeitliche Ausmaß der Durchführung des Anschlusses ganz von Oesterreich bestimmt werden muß. Eine Aufklärungsarbeit, die sich in der Richtung bewegt, die Welt von der inneren Notwendigkeit des Anschlusses zu überzeugen, sehe ich als einen Hauptteil der Aufgabe an, die mich in Wien erwartet.
Budapest, 6. Januar. Abgeordneter Stephan Rakevsky, Graf Anton Sigray und eine Anzahl anderer Politiker, die im ungarischen Weißbuch genannt sind, haben vom Ministerpräsidenten Graf Bethlen Genugtuung verlangt.
Paris, 7. Jan. Dr. Walter Rathenau ist gestern Abend von Paris nach Berlin abgereist. General Nollet hat gestern vormittag die Rückreise nach Berlin angetreten.
Dublin, 6. Jan. Nach einer Meldung von „Freemans Journal" hat Devalera die Präsidentschaft der irischen Republik niedergelegt. Devaleras Rücktritt ist im Dail Eireann amtlich bekanntgegeben worden.
Athen, 6. Jan. Durch die Explosion auf dem Torpedobootszerstörer „Leon" wurden 21 Personen getötet und 42 verletzt.
Washington, 6. Jan. Der Marineausschuß der Konferenz hat gestern endgiltig die beiden Resolutionen des Senators Root angenommen, die sich auf die Unterseebootskriegführung beziehen und jeden Angriff gegen Handelsschiffe durch Unterseeboote untersagen. Die zweite Resolution Root wurde mit einer von Balfour vorgeschlagenen Aenderung angenommen. Darin wird das oben genannte Verbot von den fünf Signatarmächten unverzüglich in Kraft gesetzt.
Washington, 7. Jan. Die Flottenkommission hat gestern nachmittag mit der Besprechung der älteren Entschließung Root, die nunmehr in eine erste und zweite Entschließung zerfällt, begonnen. Schanzer-Jtalien erklärte unter den bekannten Vorbehalten zuzustimmen, und verlangte, daß man gleich festlegen solle, was unter „Handelsschiffen" zu verstehen sei. Die Engländer erklärten, daß die englischen Gesetze Handelsschiffen eine schwache Bewaffnung gestatteten, aber nur insofern, als sie zu Kriegsschiffen umgewandelt würden. Schanzer stimmte dem zu. Die Besprechung wurde fortgesetzt, um festzustellen, was ein bewaffneter Dampfer ist. Lord Lee sprach sich dann gegen die Verwendung von Flugzeugen zu Angriffen auf Handelsdampfer aus. Sarraut erklärte, daß Frankreich der ersten gemeinsamen Entschließung Root zustimme. Beide Entschließungen wurden einstimmig angenommen.
Deutsch-demokratischer Vertretertag.
Stuttgart, 6. Jan. Der Landesversammlung der Deutsch- demokratischen Partei ging ein Vertretertag voraus, auf den, der Reichstagsabgeordnete Kommerzienrat Dr. Wieland über Reichspolitik sprach und erklärte, daß die Weltwirtschaftskrise nur durch Lösung des Reparationsproblems also des Friedensvertrags beseitigt werden könnte und ohne eine Stabilisierung der Valuta unlösbar sei. Notwendig sei ferner eine kräftige Vermögens- und Einkommensteuer an Stelle der unübersehbaren neuen Steuern. Der Reichsegoismus auf Kosten der Länder und Gemeinden müsse aufhören. Ein Eingriff in die private VermögenLsubstanz sei nur möglich, wenn damit die Ordnung der Finanzen endgültig erreicht werde. Die wichtigsten Reichsämter dürften nicht länger unbesetzt bleiben; deshalb sei eine brauchbare Regierung zu bilden aus einer Koalition von Volkspartei bis Sozialdemokratie. Frau Abg. Mathilde Planck besprach die Not des Mittelstandes und regte eine stärkere Selbsthilfe an. Abg. Geheimrat Dr. Bruckmann erörterte die industriellen Fragen und verlangte vor allem mehr Qualitätsarbeit. Dieselbe Forderung erhob bei der Besprechung der Handwerkerfragen der Abg. Henne auch der Schaffung von Selbstverwaltungskörpern das Wort redete. In seinen Ausführungen über die Landwirtschaft geißelte der Abg. Spieß den sinnlos aufgepeitschten Berufsegoismus und verlangte genossenschaftliche Selbsthilfe, damit die Produktion ohne übermäßige Verteuerung an die Verbraucher übergeleitet werde. Der Abg. Löchner sprach über Beamtenfragen und Kulturpolitik, besonders über die Grundschule und den Religionsunterricht, wofür die Vertreterversammlung nicht zuständig sei Das Berufsbeamtentum müsse unbedingt erhalten werden. Abg. Johannes Fischer sprach vom Standpunkt der Arbeitnehmer aus, die mehr Vertrauen in die soziale Ehrlichkeit haben müßten. Daran schloß sich ein Begrüßungsabend auf dem Stadtpfarrer Esenwein (Gaisburg) die deutsche Ge«
nnung der Partei hervorhob Unterholtunasstoff.
Stuttgart, 5. Jan. Der ckratischen Partei wählte 1. Vorsitzender Landtagsah Stellvertreter: Stadtpfarrer »eralsekretär Hopf (Stuttga hingen) wieder. Hinzu ge Vertreter Minister a. D. Dr
Linbesversammlung der WSr
Stuttgart, 6. Jan. Unt gung fand am Dreikonigsta Landesversammlung der Ddi Der Landesvorsitzende Abg. Ache Versammlung, die den ! sonders auch die auswärtigen > mokratie, Staatspräsident v. Payer, Minister a. D. D send. Liesching und Haußmi an der Teilnahme verhindert nach Verlesung der Namen d von den Sitzen gedacht. Als Dent Dr. Hummel (Karlsrut Ligten Vorkrag über den Sr kens, da er sofort abreisen sammenarbeiten Badens unt sche Staatspräsident, daß 8 Deutschen Demokratie sei, der ein herzliches Aufwärts unt Mittelpartei müsse die deutsc Sauerteig» in Europa bilden Meichsparteivorsitzende Senat die deutsche Republik und ihr daß man nach drei Jahren de Gefahr für ihren Bestand sp gekommen trotz Moral in alb jchrittlicher Gesetze. Die letztei die DdP. die Idee geliefert terlandes. Selbst die Deuts) «ine Politik der Mitte mit «in. Die Demokraten hätten gesehen. Wenn der Frieden! werde, dann seien die Män unterschrieben haben. Es m für den Staat und seine de rungen zu machen. Die Rück! ^ein, wenn wir zuvor die < Niemals werden die organisc «rchicn wieder aufleben. D archie würden bei der Wahl Din organisches Werden der namentlich dann, wenn die . schwer errungene Fortschritte Die Demokratie zu gewinnen, steigerte soziale Gefühl für 8 Interesse geht vor den Wünsc bände. Die Fragen der Pr Volksvertretung zu entscheide zialdemokratie, die in ihrem e harrt, gesagt werden. Das! Massenherrschaft von oben nc teien haben sich einzustellen ai Ligkeiten. Parlamentarische T sagen der Demokratie. Das l sein. Die Parteien dürfen ihi Die lParteimaschinerie muß a Moralische Eroberungen müs! kann nur durch eine Politik wäre ein Unglück, wenn im N M Thüringen. Sachsen und toas sozialistische Kulturideal, sönlichkeiten. Es geht nicht und zu egalisieren, denn der 3 sondern ein egoistisch denken und das Zusammenarbeiten ' muß gefördert werden. Die wendig gegenüber der Welt, Das deutsche Volk wird nur i der demokratischen Republik. Ehni sprach hierauf für die ßungsworte und teilte mit, da Dr. Lüders. plötzlich erkrankt werde. Gesandter a. D. Dr. ! ßer Spannung seinen Vortrc nale Lage: Am heutigen T<y nes, um über uns eine Entsck was wir hoffen können, ist, einige Einspritzungen zugeste gegenwärtigen Regelung der kannt. Die deutschen Schuldvi reich geben müßten, beleiht i Welt, weil sie eine erzwungew schaftliche Seite der Frage n iblem der Welt illustriert. Deutschland verkauft zu billig die Folgerungen aps dieser Forderung von 132 Miyiari kreditfähig. Je mehr wir zah es draußen geben. Der Fra nicht ökonomisch. Die öffentln dem Widerspruch der Lage nu: wird auch in Cannes der polit als die wirtschaftliche Vernr für Frankreich in erster Lini Frankreich des nationalen T Zwecken oder nach Clemence Krieges mit den Mitteln des Reparationsfrage und ihre Lö laß für dauernde Besetzung de reich will unfern Ruin und d Europa. Denn dieses Frankr Anschauungen des 18. Jahrhu rllen Gebieten. Für das heut! ?age eine wirtschaftliche Fra, Der weltpolitische Hintergrund geherrscht durch den Gegensatz reich, zur Freude hierüber ist atz wird auf unserem Rücke: gehält seine antienglisch« Polit !ei und Angorg verbündet. Dai an Osten entstanden, denn die and gegübcr geändert. Frank ne Zukunft und rührt damit a britischen Weltstellung. Auch Zrage -er Rüstungsbeschrän Frankreich gestoßen. Man wi Cannes die deutsche Frage zi 'wn zwischen Frankreich und vrrd uns Wohl einige Erleicht