ärgermeister LöSlein weigerte sich, dis Beschluß der Stadtverordneten vortt^ te um eine Stiftung handle. Bei d, c Antrag gegen die Stimmen der S Demokraten abgelehnt, rngerr. Die Einwirkungen der neu,

Z Zeitungsgewerbe haben sich nun au, ren katholischen Blatte Südbayerns g, r Postzeitung", das ftühere Organ dl yerischen Volkspartei, wird in Zukun Zeinen. Die Verlage der beiden Ei m haben wegen der schon lange fcs ichkeit ihrer Unternehmungen sich en, ätter eingehen zu lassen und an ihn r Zeitung und Tageblatt" herausz,

»glich ist. Die Witwe eines Staatspri Gerichts Köln sah sich durch die wir, gezwungen, unterzumieten. Sie g<f an einen etwa 25jährigen junge eser einige Zeit gewohnt hatte. Verb,

- und nervenkranken Witwe das Unt« nit verbundenen Arbeit und Aufregung eine andere Wohnung nach, die diese vielmehr am Amtsgericht auf Bedi, e infolge ärztlicher Anordnung einge mögensverhältnisse erlaubten es au, i jungen Mann ein Dienstmädchen z das Amtsgericht Köln folgendes nick

verurteilt, dem Kläger für die Daue as Zimmer zu reinigen, das Bett K putzen, sowie morgens heißes Waffe

u Senatspräsident dem jungen Mann kann er sie durch Geldstrafe oder Hch Urteil und dieser 25jährige, der sich dt )ame erzwingt, ist geradezu ein Muster

ich in Berlin. Die von Stuttgart ein uer" scheint jetzt die Runde durch dn machen, und ihre Einführung dürft clins nicht halt machen. Der Berlin« tgarter Idee bereits aufgegriffen uni ourf vorgenommenen Abänderung de, H 42 eingefügt, der ähnlich wie dii ', ebenfalls von den in später Stund, bezw. Verkehrsräumen weilenden GL erhebt.

»beamten. In den Besoldungsgruppe« ungefähr 677 000 Reichsbeamte. Nack a davon: 370 000 zum Reichsverkehrs- im Reichspostministerium, 54 000 zun und nur 28 000 zu allen übrig«, ngenommen. Nach Gruppen verteilt mngsgruppen 1 bis 4 etwa 321 000, ! bis 13 nur 18 500.

chslung. In einem Nachbarorte vor ausfrau mit der Herstellung von Sa sich aus der Gastwirtschaft Essig holen endete. Zur allgemeinen Verwunde,

886:55 M.; noch teurer sind fremdsprachige Zeitungen; so kosten die Stockholmer Blätter ..Svenska Dagbladet" 836:18 M.,Af- s tenbladet" 834:66 M.;Allgemeen Handelsblad" in Amster­dam berechnet 899:10 M.. derNieuwe Rotterdamsche Courant gar 1012:08 M.! Verhältnismäßig billig sind die englischen Straßenblätter. wieDaily Chronicle",Daily Mirror, Daily Erpreß", die rund 500 M. vierteljährlich, die Nummer also über 5 M. bedingen.Daily Mail", deren Pariser Aus­gabe vor dem Kriege vierteljährlich 4:26 M. kostete, rechnet heute mehr als das 120fache, nämlich 504 M.Manchester Guardian" undMorningpost" kosten je 966 M. und einige Pfennige; den Vogel schießen aber dieTimes" ab, die nur für 1 428:76 M. im Vierteljahr zu haben sind.

185 48« M. für eine Seereise, lieber die Steigerung der Paffagierpreise nach dem Ausland hat das Statistische Reichs­amt eine lehrreiche Aufstellung gemacht. Von Hamburg nach Neuyork kostete es 1914 in den vier Klassen 160, 180, 220 und 350 M Im August 1921 waren.diese Preise auf 10117, 10 960, 12 647 und 18448 M. gestiegen. Bis zum November stiegen sie weiter auf das Doppelte bis Dreifache, auf 26 902, 34 220, 39 485. 57 900 M. Verhältnismäßigbillig" fährt man nach Südamerika. Nach Buenos Aires kostete es in den drei Klaffen 140, 480 und 650 M. Im August 1921 5000. 18 000 und 22 OM Mark Im November dagegen 15 632. 48 981 und 72 950 M. Von Hamburg nach Kapstadt konnte man eine Reise für 250. 500 und 750 M. machen. Im November 1921 mußte man da­für 26054 48 981 und 64 718 M. anlegen, von Triest nach Bom­bay gar 66 698 und 77119 M., nach Hongkong 41686 und IM 726 M. Von Bremen nach Yokohama kostet es nicht we­niger als 102131 und 135 480 M. Von Stettin nach Kopen­hagen konnte man einst für 10 M. fahren, jetzt beträgt dn: Mindestpreis 485 M. Man kann aber auch 728 und 1213 M.

dafür anlegen. cm

Ei« Luxus-Flugschiff. Das eleganteste Flugschnf der Welt wird gegenwärtig in Italien gebaut. Es ist das Flugichiff Napoli", das über 12 Motore verfügt, von denen jeder SM PS. hat. Dieses Schiff besitzt u. a. eine glänzend eingerichtete .Küche mit elektrischen Herden, auf denen ein reiches Menü für IM Passagiere gekocht werden kann. Die Benützer dieses Luxus­flugschiffes werden Liese auf dem Schiff bereitete Mahlzeit in einem hocheleganten Restaurant einnehmen. Außerdem gibt

Neuekte Nachrichten.

München, 4. Jan. In der Wohnung des Musikers Hanne­mann in der Rumfordstraße wurde heute früh die 70 Jahre alte Mutter der Frau Hannemann mit ihren vier Enkelkin­dern im Alter von ein bis zehn Jahren tot aufgefunden In einem anderen Zimmer lagen die Frau Hannemann und zwei Töchter im Alter von 19 bis 20 Jahren in bewußtlosem Zu­stand. Die Räume waren mit Gas erfüllt, Las anscheinend einem schadhaften Leitungsrohr entströmt war. Der Vater der Familie war zur Zeit des Unglücks in der Wohnung nicht anwesend.

München, 4. Jan. Als Verüber des Anschlags in DinkelS- bühl ist der verhaftete August Klingler festgestellt worden.

Berlin, 4. Jan. Auf eine Anfrage der Unabhängigen im Preußischen Landtag über das Bestehen von geheimen rechts­radikalen Organisationen in München ist eine schriftliche Ant­wort erteilt worden, in der es heißt, daß dem Staatsministe­rium diese Tatsache bekannt sei und daß sich die betreffende Organisation auch nach Preußen hin erstreckt habe. Auch in Frankfurt a. M. wurde eine Vereinigung festgestcllt, die sich Nationalarmee nannte und anscheinend in losem Zusammen­hang mit der Münchener Geheimorganisation stand. Sie ist daher über die ersten Anfänge nicht hinausgekommen. Es schweben noch Ermittelungen bei der Staatsanwaltschaft wegen des eventuellen Zusammenhangs mit dem Mord an Erzöergcr. Die Ergebnisse dieser Ermittelungen sind noch nicht bekannt. Bekannt ist aber, daß der Oberstaatsanwalt in Frankfurt a. M. die gerichtliche Voruntersuchung gegen fünf Personen eröffnet hat, von denen eine außerdem im Verdacht der Mitwiffenschast an der Ermordung Erzbergers steht.

Berlin, 5. Jan. Die Blätter veröffentlichen einen Aufruf des Reichslandbundes an die deutschen Landwirte. Die deutsche Landwirtschaft wird darin aufqefordert, zu höchstmöglicher Steigerung der Erzeugung, die Deutschland vom Auslande unabhängig machen solle. Die Ernährung des deutschen Volkes aus deutscher Scholle müsse das Wirtschafts- ziel der Landwirtschaft sein. Jeder Landwirt, auch der kleinste, müsse sich die Errungenschaften von Wissenschaft und Technik mehr als bisher zunutze machen und sich von den hier und da noch geübten veralteten Bewirtschaftungsmethoden frei machen

es einen schönen Wintergarten und eine glasgedeckteTerrasse", Nicht der größte Verdienst, sondern die größte Leistung müsse

von der aus die Paffagiere mit größter Bequemlichkeit die, Aussicht während des Fluges bewundern können. Dieser neue j Bau übertrifft noch bei weitem das italienische FlugschiffRo­ma", das vor einem Jahr von den Vereinigten Staaten gekauft wurde und sechs Maschinen mit je 500 PS. besitzt.

Rückgang der französischen Bevölkerungszahl. DasJour­nal Offiziell" meldet, daß nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 6. März d. I. die Gesamtzahl der französischen Bevölke­rung 39 209 766 Einwobner betrug. Im Jahre 1911 lautete die Ziffer 39 604992. Da indessen in der diesjährigen Ziffer die Einwohnerzahl von Elsaß-Lothringen mit 1709 749 enthalten ist, ergibt sich daß die Bevölkerung der 87 vor dem Krieg be­standenen Departements sich um 2104975 vermindert hat.

Die Spekulation mit der deutschen Mark. Ein deutscher Kaufmann in Buenos Aires schreibt denM. N. N."Der Deutsche, der hier ankommt, merkt überhaupt die Größe der Katastrophe seines Vaterlandes erst, wenn er sein Geld um­wechselt und sieht, daß er für 100 M. nur 75 Cents Gold emp- fängt, nicht einmal genug, um eine Nacht in der allerbeschei- lat einen merkwürdigen Geschmack er-, densten Herberge zu schlafm, oder gerade genug, um sich ern- chen nach der Ursache wurde entdeck. r^^sen und sich die Stiesel. Putzen zu lassen. Nunvoll- ,nak enthielt. Es wurde sofort noch Uhi sich im Ausland em merkwürdiges Phänomen. Man Hort nachEssig" geschickt und o Wunder! W viel von dem flott arbeitenden Deutschland, hat einen solchen Vcinbrand in der Flasche. Das wurde Respekt vor dem Gerste dieser Natron und ferner Befähigung, derholt; auch die Nachbarschaft erfuhr daß Eo me dagewesene Spekulation in ferner Wahrung alle >te es und fand es bestätigt. In kurzer Adst dre bescheidensten Kreise, ergriffen hat. Die Banken, dre nachEssig" so groß, daß das frisch Wechselstuben stehen vom Morgen bis zum Abend voll von halb verkauft war. Der starke Essig- Menschen die sich das erträumte glanzende Geschäft der unbe­wachte schließlich den Gastwirt stntzig/"dlngt bald emsetzenden Hoherbewertung Nicht entgehen laffen und fand zu seinem Schrecken daß ei sollen Sckn,ger,nnaen und Kockinnen taufen Mark, L!n den i hatte!

Zeitungen in Deutschland. Mit den

ich alle deutschen Zeitungen ihre Be­rn; daß Liese Erhöhungen recht ge- : ein gewohnheitsmäßiger Nörgler be- n erhöhten Bezugspreis bezahlt Lei vreis. Wie wenig die deutschen Zei- rit bedeuten, wird erst klar, wenn die tter zum Vergleiche herangezogen wer- kostzeitungsliste liefert die Reichsposi

n°^?er^Ameiaer"0 Mr ^lb des Produktionsgebietes mit der Bahn verschickt wurde,

n ..L^ier Anzeiger mr.3vo.M, oen Gesamtdurchschnittspreis für ein Pfund ohne

wollen. Schusterjungen und Köchinnen kaufen Mark. In den Hotels und auf der Straße hört man von den Markoperationen sprechen. Vernunftgründe gelten nicht mehr. Als Dummkopf gilt, wer dagegen spricht. Die Leute vergessen ganz, daß der Geist einer Nation, seine Befähigung und Leistungsfähigkeit in der Bewegung seiner Münze nur zum Ausdruck kommen kann, wenn l etzte re vo n keinem fremden Willen abhängt."_

Handel und Verkehr.

Kempten i. A., 4. Jan. (Börsenbericht der Allgäuer But­ter- und Käsebörse.) Preisstatistik: Der in der vergangenen Woche von den Mitgliedern für Ware, die nach Orten außsr-

-06 51? für «rzicrir v 2 -e!Uiniuurlli,luiiinspreis für ein Pfund ohne Ver-

.06, dreNeue Züricher Zeitung f« Packung, ab Versandstation, einschl. der Verkäufe nach heutigem

Börsendurchschnitt: für Butter 28,67 M Gesamtumsatz: 74273 Pfund; für Weichkäse 9,69 M.. Gesamtumsatz 300 718 Pfund; für Allgäuer Rundkäse 16,30 M., Gesamtumsatz 83715 Pfund. Marktlage: Nach Butter unverändert gut, nach Weichkäse noch gut , nach Allg ä uer R undkäse lebhaft.

durch die Frechheit des Advokaten. ; seine Forderung in gewisser Be- aber er ging zu weit, er konnte angen, daß der gnädige Herr sich rnen sollte, die er so mühsam ge- e allein noch seinem Leben Wert hatte Graf Willibald, streng ge­lecht, sein Erbe zu verlangen und :r Gnade abhängig zu machen, gefordert."

n, dies alles Hab« den Vater mit rdet?" fragte Frau Ladenburg, nt dem Tage, an dem Graf Willi- er keinen Besuch mehr empfanden, mehr verlassen, einsam und allein liothek und beschäftigt sich damit, bersetzen. Nur in den Stunden, schlösse sind, wandert er durch diese ick seiner Kunstschätze erheitert wohl ein Lächeln sein finsteres Gesicht." die Verwaltung der Pachtgüter s"

längst verkauft. Der gnädige Herr Schloß und das kleine Stückchen iegt. Ja, damals, als Komtesse e,, waren schönere Zeiten," fuhr :r fort,damals hatten wir große > in jeder Woche heitere Gesell­hon seit Jahren so still hier, w»e

Forsten und Güter verkauft sind, dann mein Vater noch?" fragte )iener erwartungsvoll anschauend, be das Geld zum Ankauf seiner

zerr hat noch immer Hilfsquellen," ) ihr ins Wort fallend,machen Sorgen." (Torts, folgt.)

Literarisches.

Die Württ. Regimenter im Weltkrieg 1S14 bis 1918. Her- ausgegebcn von General H. Flaischlen. BL. 18: Das Jnfant.- Regiment Alt-Württemberg (3. württ.) Nr. 121 im Weltkrieg ^1914 bis 1918. Bearb. von Oberst v. Brandenstein. Mit 80 Ab­bilds. 5 Uebersichtskarten und 21 Skizzen. 152 Seiten. In Halbleinen gebunden 25 M. Ehr. Belsersche Verlagsbuchhand­lung in Stuttgart.

Die Regimentsgeschichte Alt-Württemberg, mit einer Aus­stattung durch den Kunstmaler W. Plank, wie wir sie bisher selten so hübsch gesehen haben, ist ihrem Zweck entsprechend kurz und sachlich, die strategischen und taktischen Verhältnisse nur im Großen berührend, geschrieben. 80 Abbildungen und eine stattliche Anzahl Text- und Ueberfichtsskizzen vervollstän­digen die Ueberfichtlichkeit des Werkes. Das über 200 Jahre alte Regiment hat auf fast allen Kriegsschauplätzen gekämpft -und überall Ruhm und Lorbeeren geerntet. Für die richtige, wahrheitsgetreue Darstellung bürgt, daß der Verfasser selbst vom Sommer 16 bis Endes des Krieges an der Spitze des Regiments stand; treue Mitarbeiter standen ihm zur Seite in der Darstellung bis zu dieser Zeit. Ueberall finden wir be­sondere Heldentaten unter Bezeichnung der Namen der Be­reifenden. So bildet die Geschichte ein Buch nicht nur für die Kriegsteilnehmer, sondern auch für die Angehörigen der Ge­fallenen und alle diejenigen, die im Regiment einstens gedient oder sonst Interesse für das Regiment haben. Es soll dem württ. Volk die Taten des ruhmbedeckten Regiments und seiner Mitkämpfer vor Augen führen und in der Erinerung an die große Zeit ein Band der Kameradschaft Hilden!

Zu beziehen durch die C. Meehsche Buchhandlung (Inh.: D. Strom) Neuenbürg.

Die erste Voraussetzung für den Wiederaufstieg und das Ge­deihe« unseres in Armut und Not versinkenden Vaterlandes ist die Stärkung der vaterländischen Presse.

Uhr Opfer zu bringen, muß die erste Pflicht jedes rechte« Bürgers sein.

das Ziel des deutschen Landwirts sein.

Berlin, 5. Jan. Zu der gestrigen Besprechung des Reichs­kanzlers mit den Fraktionsführern des Zentrums, der Sozial­demokratie und der Demokraten teilt dieDeutsche Allgemeine Zeitung" mit, daß es sich um eine Aussprache über die Lage gehandelt habe. Die Annahme, daß die Besprechung zpm Ziel gehabt habe, ein Kompromiß in der Steuerfrage ««mwahnen, treffe nicht zu. Aörtlich wird erklärt, es stehe noch nicht fest, ob Rathenau nach Cannes reisen werde.

Berk«, 5. Jan. Der wirtschaftsvolitische Ausschuß des Reichswirtschaftsrats hat gestern die Gesetzentwürfe über die Ausfuhrabgabe und die Ablieferung der Devisen zugunsten der Reparation angenommen. LautFreiheit" und Roter Fahne" wird der unter dem Verdacht des Mordes an dem spanischen Ministerpräsidenten Dato von der Kriminalpolizei verhaftete spanische Syndikalist Nim nicht nach Spanien aus­geliefert werden. Das Schicksal des unter dem gleichen Ver­dacht verhaftetem Ehepaares Fort ist noch nicht entschieden. In Luxemburg starb der sogenannte Hauptmann von Kö­penick, der Schuhmacher Wilhelm Voigt, im Älter von 71 Jah­ren. Er lebte seit Jahren in der Hauptstadt des Großherzog- tums und war mit einer Luxemburgerin verheiratet.

Halle, 5. Jan. In Hohen-Erxleben (Kreis Bernburg) ist die große Scheune eines Rittergutes mit Getreide rm Werte von 600 000 M. niedergebrannt. Als Brandstifter wurde ein Kommunist verhaftet, der, demBerl. Lokalanz." zuiolge, an­gibt, aus politischen Gründen den Brand angelegt zu haben.

Breslau, 4. Jan. Das Sondergericht in Oppeln verurteilte vier polnische Oberschlesier, die im November v. I. einen Transport italienischer Soldaten beschoffen hatten, wobei ein Soldat an den Folgen der erlittenen Verletzungen starb, zu 22, 18, 12 und 5 Monaten Gefängnis.

Innsbruck, 4. Jan. Die Arbeiten zur Bergung des in den Oetztaler Alpen von einer Lawine verschütteten Professors Schork aus Pforzheim mußten wegen Schneesturms und La­winengefahr aufgegeben Werden. Wie die Blätter melden, ge­rieten fünf Mitglieder der Rettungsaktion selbst in eine La­wine, konnten sich aber retten. Einer von ihnen, ein Reichs­deutscher, erlitt aber einen Knochenbruch.

Christiania, 5. Jan. DemNorw. Tel.-Burü" wird aus Haugesund gemeldet, daß der deutsche DampferSignal", der am 16. Dezember von Sagvaag nach Königsberg mir einer Ladung Kies abgegangen war, noch nicht an seinem Bestim­mungsort angekommen ist. Es wird angenommen, daß das Schiff mit Mann und Maus während des starken Sturmes am 17. Dezember in der Nordsee untergegangen ist. Das Schiff hatte eine Besatzung von 25 Mann.

London, 4. Jan. Der politische Berichterstatter des .Man­chester Guardian" schreibt: Die in einigen Wochen stattfin­denden Neuwahlen werden von der Arbeitslosenfrage be­herrscht werden. Das von der Regierung vorgeschlagene Heil­mittel ist die Wiederherstellung des Handels und zu diesem Zweck die Wiederherstellung Europas, insbesondere Deutsch­lands und Rußlands. Die Hindernisse liegen im Auslande, besonders in Frankreich. Sowohl gegen Frankreich als auch gegen ganz Europa wird Lloyd George und seine Regierung viel stärker dastehen, wenn die Neuwahlen sie bestätigt haben. Wenn die Regierung eine Niederlage erleiden sollte, so könnte nur eine liberale oder eine Arbeiter-Opposition folgen, die sich ganz zweifellos vereinigen würden, um noch entschlossener die Wiederaufbaupolitik zu vertreten, die die heutige Regierung jetzt angenommen hat.

London, 4. Jan. Ein Fischdampfer landete in Grimsby zehn Ueberlebende der Besatzung des deutschen DampfersFeh­marn", der am Samstag während des Sturms in der Nordsee kenterte.

Washington, 4. Jan. Gestern Abend gab Sarraut im Laufe der Debatte über die Beschränkung des Unterseebootkrieges fol­gende Erklärung ab: Frankreich nimmt ohne Vorbehalt nicht nur die Entschließung Root an, sondern auch den Zusatzantrag Balfour. Was die zweite Entschließung anlangt, so nehmen wir den Inhalt vollständig an. Die Flottenjachverständigen werden dieser Entschließung die endgültige Form geben, damit ihre Bedeutung durchaus klar ist. Die Entschließung Roots forderte Anerkennung der Souveränität und Unabhängigkeit; sowie die territoriale und Verwaltungsintegrität Chinas; voll­kommenste Möglichkeit und Freiheit für China sich zu entwickeln und Gleichheit für .Handel und Industrie für alle Nationen auf dem gesamten Gebiet Chinas.

Die gesamte Einkommensteuer durch Sie Verluste der Eisen, bahn aufgezehrt.

Von einer mit den Verhältnissen der Eisenbahn und den Urzeit schwebenden Plänen genau vertrauten Seite ist dieser Tage in der Presse auf die bezeichnende Tatsache hingewiesen worden, daß die Eisenbahn in den zwei Jahren seit ihrer Uebernahme auf das Reich nahezu ihr gesamtes Buchkapital verwirtschaftet habe, und daß das nach Abrechnung der durch Nachtragsetai 1921 fälligen ersten Rate zur Abzahlung des mit

den Ländern vereinbarten Kaufschillings verbleibende Defizit in Höhe von 18,7 Milliarden Mark die gesamte, für das gleiche Jahr veranschlagte Einkommensteuer von 12 Milliarden Mark verschlinge. Diese Tatsache beleuchtet besser als alle die ipalten- langen Artikel in der Presse und Literatur, wie sehr der ein­zelne durch den unaufhaltsam scheinenden wirtschaftlichen Ab­stieg der Eisenbahn in Mitleidenschaft gezogen wird. Im Frieden ein achtunggebietendes Unternehmen von glänzender Rentabilität, unentbehrlich auch zur Füllung des allgemeinen Staatssäckels, ist die Eisenbahn binnen wenigen Jahren et« morsches und für den Wiederaufbau der deutschen Finanzwirt­schaft gefährliches Gebilde geworden. Trotz aller Tariferhöh­ungen wird das Faß ohne Boden immer größer, und der Steuerzahler wird letzten Endes immer wieder gezwungen, für das neuentstandene Defizit seinen Kopf in den Sack z» stecken. Man sollte meinen, daß dieser Hinweis allein genüge« müßte, um auch der großen Masse unseres Volkes zum Be­wußtsein zu bringen, daß es höchste Zeit ist, mit energischen Maßnahmen vorzugehen und die Eisenbahn wieder auf eigene, von der Leistung der Steuerzahler unabhängige Füße z» stellen.

_Eine Liste des zerstörten deutschen Kriegsmaterials.

DenP.P.N." geht von zuständiger Stelle folgende Zu­sammenstellung der auf Grund des Ultimatums und der Ent­waffnungsnoten vom Mai 1921 von der Reichstreuhanügesell- schaft zur Zerstörung übernommenen Bestände an Waffen, Munition und Kriegsgerät nach dem Stand vom 15. Novem­ber 1921 zu: 546 Geschütze, 546 Geschützrohre, 978 Lafetten. 2 465 143 Stück Artilleriemunition, 3 950 661 Kilogramm Pulver und Sprengstoffe, 1377 Minen- und Granatwerfer, darunter 334 Signalwerfer, 9200 Maschinengewehre, 415 512 Gewehre, Karabiner und Tankgewehre, 27 24S Revolver und Pistolen, 246 482 blanke Waffen, 2419 356 Gewehre, Wurf- und Hand­granaten, 2 894 260 Zünder für Handgranaten, 62 735 477 Stück Handwaffenmuniiion, 420 842 Kartuschen- aller Art, 839 963 Sprengpatronen, 18283 Wagen aller Art, 1337 Feldküchen. Außerdem große Mengen an sonstigem Kriegsgerät, wie Ge­schützersatz und Zubehörteile, optischen Geräten, Nachrichten­gerät, Brückengeräi und Pontons, Gasschutzgerät, Werkzeuge aller Art, Feld- und Förderbahngerät, Geschirr und Stall- fachen, Wagenzubehörteilen, Textilien, Feldküchengeräte, Schiffszubehörteile, ferner 120 Feldbacköfen, 214 Kraftwagen­anhänger, 18 Motorräder, 289 Fahrräder, 12232 Armeesättel, 2557 Rocksättel, 2321 Sielengeschirre, 500 000 Platzpatronen.

Neue Pläne der Karliste«.

Berlin, 4. Jan. Nach einer amtlichen Meldung der HavaS- Agentur hat die Kaiserin Zita die Insel Madeira verlassen, um sich nach der Schweiz zu begeben, wo sie der Blinddarm­operation an einem ihrer Söhne beiwohnen will. DerNatio­nalzeitung" wird nun mitgeteilt, daß die Krankheit des kleinen Erzherzogs diplomatischer Natur" sein dürfte. Die angebliche Operation scheine zur Vorbereitung einer neuerlichen karlisti- schen Unternehmung zu dienen, in deren Mittelpunkt aller­dings nicht Kaiser Karl, sondern sein ältester Sohn, der Kron­prinz Otto, stehen soll. Angeblich soll Zita beabsichtigen, sich mit dem Kronprinzen Otto nach Äudapest zu begeben. Sie will dort mit tnm Kind in der Nationalversammlung erscheinen und einen Brief des Kaisers Karl vorlesen, in dem dieser sein« Abdankung ausspricht und das ungarische Volk ersucht, seinen Sohn, den rechtmäßigen Thronfolger, aus freiem Entschluß auf den Thron zu heben. Wie weiter versichert wird, gründet Zita ihre Hoffnungen auf ein Gelingen des neuen Unterneh­mens auf die immer mehr erstarkende legitimistische Stimmung in Ungarn. Einstweilen klingt das reichlich sensationell. Im­merhin, Ueberraschungen sind bei dem'Knaben Karl und seiner Familie nicht ausgeschlossen.

Die Ubootfrage vor dem Obersten Rat.

Mailand, 4. Jan. DemCorriere della Sera" wird von Barzini aus Washington gemeldet: Die Besprechungen über die Marinefragen sind immer noch unterbrochen. Die Bespre­chungen zwischen Lloyd George und Äriand in Cannes wer­den sich wahrscheinlich auch auf die Unterseebootsfrage be­ziehen und es ist nicht ausgeschlossen, daß, wenn ein Beschluß gefaßt wird, dieser die Grundlage für die weiteren Verhand­lungen in Washington bildet. Die Ergebnisse der Bespre­chungen von Cannes werden vielleicht die wirklichen Gründe für die Haltung Frankreichs in der Frage der Abrüstung zur See erhellen. Angesichts der absoluten Unmöglichkeit für Frankreich, die große Flotte zu bauen, die es als unerläßliches Minimum bezeichnet, beginnt man in den Konferenzkreisen zu glauben, daß es sich bei den französischen Forderungen nur um ein politisches Manöver handelt. Die besonders gegen England gerichtete Drohung mit den Unterseebooten soll ein Druckmittel sein, auf das Frankreich nur bei weitgehenden Zu­geständnissen auf einem anderen Gebiete verzichten will. In Washington ist man allgemein der Ansicht, daß sich. England auf ein solches Spiel Frankreichs nicht einlassen werde. Was die Franzosen mit ihrem Verhalten bis jetzt erreicht haben, ist eine feindselige Gessnnuna in Amerika, wo man tief bedauert, daß die Konferenz, auf die man so viele Hoffnungen setzte, von den Franzosen in das Fahrwasser einer egoistischen Po­litik getrieben wird.

Französische Erbitterung über Englands Mißtrauen.

Die französische Presse zeigt sich über die englische Be­kämpfung der Ansprüche Frankreichs für seine Unterseeboots- flotille sehr erbittert und erklärt, die französisch-englische Freundschaft sei nur noch ein eitles Wort, wenn das Miß­trauen in England einen solchen Umfang annehme, wie dies jetzt in Washington der Fall sei. England wolle Frankreich die unbedingt notwendigen Verteidigungsmittel entziehen, nach­dem es sich selber das Recht einer mächtigen Flotte gesichert habe.

Ein englischer Kommentar zu Lloyd Georges Allianzgedanken.

London, 4. Jan. ImDaily Chronicle" schreibt der sehr gut unterrichtete Politicus. daß die alte französisch-englische Entente heute keine feste Grundlage habe, bedeute keineswegs, daß bis morgen eine gefunden werden könne. Die Haupt­meinungsverschiedenheiten zwischen England und Frankreich beträfen die Reparations- und Rüstungsfrage. Frankreich meine, Deutschland müsse zahlen, selbst wenn es dabei zu- gmnde gehe. England dagegen erhoffe von einer endgültigen Losung der Reparationsfrage auf praktischer Grundlage den Wiederaufbau des europäischen Handels. Dafür werde Eng- land selbst bereit sein, seine Forderungen an Deuischland zu streichen. England sei ferner im Gegensatz zu Frankreich der Ansicht, daß eine wirkliche Hoffnung bestehe, daß der Frieden

Deutsche Merkworte.

Wir wollen wieder ein Geschlecht aufwachsen sehen, ein freies, frohes, reines und mannhaftes, das sich bewußt abwendet von einer Lebensart, die Sitte und Gesittung verdirbt, ein Ge­schlecht. das fähig und Willens ist, in kommenden Jahrzehnten die Schlachten zu gewinnen, die gewonnen werden müssen auf dem Felde ernster Arbeit in treuer Pflichterfüllung von tüch­tigen, klaren Köpfen, von fleißigen, geschickten Händen, auf daß unser deutsches Volk hineinwachse in Freiheit, Würde und Erast.Per aspera ad astra!"