n 1 770 bis 830 M'

° M.. 2 600 bis 700 M ^ M bis 780 M.. 3 560 bis 6V. ^ 530 M., 3 3<X) bis 400 M > bis 950 M., 3 800 bis W 1450 bis 1560, 3 1170 bK Verlauf des Marktes: Sll ^

30 tz- besprochen. An den Beratungen nahmen Reichskanzler,

iden 3000 Schüsse zu N ^Wirih, der Reichsmmister des Innern Dr. Köster, I ,n - der Stadt der AbA l>° Wivirlschaflsminffter Schmidt und Reichsjustizminister i^ren besichtigt wurde. »z A Ouch teil. Vom preußischen Staatsministerium waren m SLü2n ""b N Z Berpeasisent Braun und der preußische Minister des

in ftftre? Batterie,'"von Reichskabinett wird ver­

zinnte abgeben kann un?B ^ute auf Grund der gestrigen Informationen die -r zu tragen, sondern auck ^ Mkifenden Maßnahmen gegen den Wucher erwägen, n Teile und die Besatzuna"!^ >-d Informationen des Blattes sei ein Umbau der be- seine Geschwindigkeit ^nden Preisprüfungskommissionen beabsichtigt. Sie sollen

e ErLe m.s1ckwÄÄ!lE ^ Institutionen abgelöst werden, in denen den Konsu- ^ schwer zu tresfZ ,ine stärkere Mitwirkung gesichert wird als bisher.

»k -'ch soll diesen Institutionen im Zusammenhang mit den

>»v verseyr. Leiorganen eine größere Exekutivmöglichkeit verliehen

Dienstagmarkt am hiesiaen « c-.den, damit sie bei Fällen von wucherischer Preistreiberei

-gn? ^ 22. N°»br. D-r R-ichSk-n,I-r -mpfin, heute

" 1 ^ ^ einntldes Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes

des Allgemeinen Freien Angestelltenverbands, welche durch die Presse bereits bekanntgewordenen Forderungen Behebung der inanzaot des Reiches überreichten. Die ireter der genannten Verbände erläuterten ihre Forde­rn eingehend. Die Stellungnahme der Reichsregierung Hd in einer zweiten Sitzung bekanntgegeben werden, die

. ---»AN kurzem stattfinden wird.

ktulykttyten. Berlin, 22- Nov. Der Reichstagsausschuß für aus-

!ie im Staatshausbalt8m.-r^ ^ Angelegenheiten ist von dem Vorsitzenden Abg. >e, wird n2enMoV Slresemann auf Montag, den 28. November, vor- >ft Main-Donau-Strom! Ü^s w Uhr einberufen worden - Im Zusammenhang mn mit 45 Prozent und Nu. --den gegenwartrg schwebenden wirtschaftlichen Beratungen, .Pitals beteiligtsein ^-°»f -ine Gesundung der staatlichen Betriebe abzielen, «0 Millionen Mark in auch die Aushebung der Demobilmachungsvorschriften

Vorzugsaktien, sowie 3Z ME " Die von den Kommunisten gestern in Berlin Es ist auch mit e'n» gerufenen fünf Versammlungen, die sich mit den Berliner nteressierten Körperschas-en. bderungsrevolten beschäftigten, verliefen in Ruhe. In ^ >>cu z, ^ Versammlungen wurden die kleinen Teilaktionen der Verbandluna-n , Mlosen verurteilt. Nur eine große Staatsumwälzung

ira^i»n°» Ziele führen. - In der Strafanstalt Tegel bei

gestellten sübrt-n »lin sind über 100 politische Gefangene in den Hunger-

ebälter um 4 ?°/ ,>l getreten. Auch die politischen Gefangenen der Straf

,i- s ^ erhöht Werker Wt Neugard haben die Nahrungsaufnahme verweigert.

1 zutagen werden u«. Reichsjustizminister Radbruch erklärte Vertretern sozia­ler Linneickwn Jugendorganisationen, daß sämtliche gegen politische

- aus dem «»gene ergangenen Urteile noch einmal überprüft werden

laden' aesit 77 tg OOLO Bank Men, Dabei werde besonders Rücklicht genommen auf drpi "r . Micke Gefangene, die bestimmt alle amnestiert würden.

Schüler Verletzungen. Halle haben die Hallcschen Betriebsräte der S P.D.

raanaenen sskoVv? >^mig eine Entschließung angenommen, die jede Beteili-

>eswg ^ kl» g. gn einem Generalstreik, sogar die Beteiligung an einer

,,, s)k>»Wimmung darüber mit Entschiedenheit ablehnt. Ameri- ö I di» m Eruier-Mg Blätter melden, daß in den letzten Tagen Befehle

ük-r-rnssi»,»,.'» angegebenen i das Oberkommando der amerikanischen Truppen im in ok»»n^77"' sei!» ^land ergangen seien, den Heimtransport einzuleiten, ntmmtnn^ »'"Es. und geprüft^ Transport werde nächste Woche von Antwerpen ^ gewisser für seine Weitere Transporte sollen im Dezember folgen

iss- au- ^E.zzMärz soll die Hälfte der gegenwärtig im Rheinland

,uch 7' m ^ suchen amerikanischen Truppen abtransportiert sein.

. °ek Personal- Hamburg, 22. Nov. Seit den schweren Stürmen, die

g r Uber den Nasenrücken dieses Monats herrschten, ist der der Hanseatischen

ieitern Asi-nd «Äpsschiffahrtsgesellschaft gehörende DampferElbe" ver-

? -7« m ^ ^^ Mm. Er war am 29. Oktober aus Räfsö in Finnland

Ä Es konnte Langen und sollte eine Holzladung nach Lübeck bringen, kin Knall fehlt jede Nachricht von dem Schiff; man nimmt o ^ 0" ^^ .und 16 Jahren hr mit Bestimmtheit an, daß es untergegangen ist. Der .»NN. e Kruder wurden ge- Epfer hatte eine Besatzung von 14 Mann.

. Man vermutet Brand- HMA, 22. Nov. Die Angelegenheit der Verwendung n, r- » r, .... .. li von Professor Tuaillon angefertigten Lübecker Reiter-

> «Iinals, das ursprünglich vor dem zu erbauenden Kaiser-

di» d s?"^chufts»unlstenuiii, Uelm-Volkshaus seinen Standort haben sollte, beschäftigte -s/rdon"' öw Teuerung « »Lübecker Bürgerschastskorporation. Es wurde ein sozial- rn Berlin entstandeii ! ^ratischer Antrag angenommen, der denSenat" ersucht,

^-- «Denkmalbestmöglichst zu verwerten", die Aufstellung

cht nach? Und ... und ih» ,s einem öffentlichen Platze aber ablehnte. Der Senat » . » . . «. ">ß also versuchen, das Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I.

^ s ort auf sie nieder. Ach ^möglichst zu verwerten, das heißt, es verkaufen oder

h^doch nicht°ÄedergegeÄ ^23 Nov. Die Drohung des Kartoffelgroß­er... «erverbands, ber Fortdauer der Beschlagnahmungen und

- alles! Er fühlte es genau Leitung von Strafverfahren gegen den legitimen Kartoffel- die einzige gewesen, die sein «ßhandel die Verladung von Kartoffeln einzustellen, ist jetzt

der Pflicht gelenkt hätte, die r Durchführung gekommen. Seit vorgestern sind in fast ganz acht hätte. «mmern keine Kartoffeln mehr verladen worden,

kichts .... Wien, 22. Nov. Auf dem ehemaligen österreichischen

ihm die Arbeit daheim leer imzerkreuzerPrinz Eugen", der an Frankreich übergeben

«de und in Toulon stationi^t ist, ist ein Brand ausge- >chn. Zur Löschung mußten die unteren Schiffsräume »in Wasser gesetzt werden. Die Löscharbeiten dauerten ^ Stunden. Ein ähnlicher Brand war schon vor einiger "t aus demPrinz Eugen" ausgebrochen. Die Unter- chuvg ist eingeleitet.

vie vordem würde er Betau- inerlei in wilden, verbotene«

ites Mörtel gib mir mit auf »er erste, der's erfahren hat verlassen?"

Mierzl . . . murmelte er

-hl so bestimmt gewesen sein. . Budapest, 22. Nov. Max Goldstein, der Haupt- uf deinen Weg, das wünsch ' -Heber des Anschlags im Senat, wurde gestern in Gurgitt

mgs selber nicht. Fort von -ärts durch den verschneiten te er früher alles gesunden, um sollte er es nicht wieder

Verlaß, das hatte er soeben derselbe, die Höhen wanllen Wild durch den Tann und und seine Begehrlichkeit, in

uner war in Aflenz drüben lgenbach hatte sich auf die -eih Lustbarkeiten dort mit-

iFortsHung folgt.)

Haftet, als er aus Bulgarien zurückkam. Er erklärte, daß Heine kürzlich festgenommenen Helfershelfer rächen wollte. »verletzte den Wachtposten schwer, der ihn verhaften wollte versteckte sich in Calugareni, wo er sich gegen die Gen- «men zur Wehr setzte. Goldstein legte ein vollständiges Mndiiis ab und gab zu, daß er zu den Terror-Organi- Änen in Moskau in Beziehung stehr.

Belgrad, 22. Nov. Der Staatsausschuß hat das An- M der deutschen Regierung, auf Rechnung der Kriegs- ^üdigung an Serbien Eisenbahnmaterial zu liefern, zur nis genommen. Deutschland verpflichtet sich, auf Repa- «onskonto 100 Schnellzugs-, 200 Personenzugs-, 100 Mrzugs- und 50 schmalspurige Lokomotiven, sowie 4000 Remagen und 2000 Personenwagen zu liefern und zwar '^Drittel bis März 1922, das übrige in den Monaten M und Juni.

, Paris, 22. Nov. Finanzminister Doumer erklärte gestern 7 smanzausschuß des Senats, die Regierung werde von ^»tschland die pünktliche Ausführung des Zahlungsplans London vom 5. Mai 1921 verlangen.!

Paris, 23. Nov. Zu der Meldung desPeuple", daß > insgeheim Vorbereitungen zur Aufstellung einer farbigen j Armee in Frankreich getroffen würden, bemerkt die Havas- Agentur, daß es schon jetzt möglich gewesen sei, mit der Or­ganisation dieser Sondertrupve anzufangen, indem die in Frankreich befindlichen Bestände vermehrt wurden.

Chrlstiania, 22. Nov. Hier herrscht seit einigen Tagen ein hefliger Schneesturm. Der Schnee liegt einen halben Meter hoch. Zahlreiche Verkehrsstörungen sind eingetreten. An vielen Stellen sind Telephon und Telegraphen gestört worden.

London, 23. Nov. Wie die Blätter melden, hielt das britische Kabinett gestern Nachmittag eine wichtige Sitzung über auswärtige Angelegenheiten ab. Die Erörterungen be­trafen hauptsächlich die letzte französische Note zum Angora­vertrag. Man erwartet, daß das britische Kabinett eine wichtige Mitteilung an Frankreich in dieser Frage ergehen lasten wird. Außer dieser Frage soll sich das Kabinett in einer gestrigen Sitzung mit dem Fehlschlagen der ägyptischen Konferenz und mit der Washingtoner Konferenz befaßt haben.

Madras, 23. Nov. Während der Operationen zwischen dem 11. und 13. November sind 232 Moplah-Rebellen ge­tötet und 54 gefangen genommen worden. Amtlichen Be­richten zufolge erlitten 64 gefangene Moplahs während ihrer Beförderung in geschlossenen Eisenbahngepäckwagen den Er­stickungstod. Eine Untersuchung ist angeordnet

Melbourne, 23. Nov. Der australische Premierminister teilte im Repräsentantenhaus? mit, daß mit der näherrücken den Beendigung der Abbeförderung deutscher Reichsange­höriger die australische Regierung beschlossen habe, die be­schlagnahmten deutschen Pflanzungen in dem vormaligen Deutsch-Guinea zu verkaufen.

Der Reichskanzler zur Reparationsfrage.

Berlin, 22. Okt. Im Steuerausschuß des Reichstags be­richtete heute Reichskanzler Dr. Wirth über die Reparationsfra­gen. Er führte aus: Die Reparationskommisswn ist ausschließ­lich nach Berlin gekommen, um die Sicherheiten für Goldzah­lungen vom Januar und Februar festzustellen. Alle die, und dazu zählen auch wir, die gemeint haben, daß das Problem der Reparation, das ein Wirtschaftsproblem ist, erörtert werden würde, sind enttäuscht. Auch über ein Moratorium zu ver­handeln, hat die Reparationskommisswn abgelehnt, und zwar auch über die Frage eines bedingen Moratoriums, wenn die Januar- und Februar-Zahlungen geleistet werden, lieber all diese großen Fragen ist nicht verhandelt worden. Die Re­parationskommission hat mit außerordentlicher Aufmerksamkeit die Kreditaktion der deutschen Industrie verfolgt. Sie wünschte wiederholt, .Definitives darüber zu erfahren. Die Erklärung, eine positives Aeußerung könne noch nicht gegeben werden, hat aus die Reparaionskommission enttäuschend gewirkt. Der Reichs­kanzler wies auf die überaus großen Sachwerte hin, die die Reparationskommisswn der Jndustrieaktion beilege. Er er­wähnte die von der Industrie gestellten Bedingungen, zu de­nen die Regierung in wenigen Tagen Stellung zu nehmen ge­denke. -Es sei unmöglich, diese Bedingungen mit der Bemerkung abzutun, es seien politische Unmöglichkeiten. Die Regierung werde positive Maßnahmen Mitteilen, am liebsten in der Plenar­sitzung des Reichstags. Die Negierung habe auch die Kredit­aktion nach zwei Seiten gefördert, nämlich durch Bereitwillig­keit, gewisse Bürgschaften zu übernehmen und durch Sonderung des Geldmarktes bezüglich eines langfristigen Kredits. Die Schritte seien noch nicht abgeschlossen. Die Kreditaktion werde durch eine Betonung und Verschiebung der Bedingungen, die die Industrie gestellt habe, nicht erleichtert. Die Regierung stelle das Positive in den Vordergrund, nämlich das Repara- tionsproblem. Die Kredstfrage sei verknüpft mit dem Aus­gang der Washingtoner Konferenz. Es bandle sich darum, daß die freien Gelder auf dem Weltmärkte mcht in den großen Ab­grund des Wettrüstens hineinrutschen. Der Reichskanzler sitze aber einer Kreditaktion auf lange Sicht mit der größten Zuver­sicht entgeaen, falls in Washington eine Klärung möglich wäre. Die Regierung sei bereit, auch einen Mittelweg zu gehen zwi­schen einem lang- und kurzfristigen Kredit. In Frage komme, daß die Industrie vielleicht unter gleichzeitiger Förderung der Kreditaktion aus lange Sicht einen Vorschuß erhalten könne, der zur Abdeckung der Januar- und Februar-Verpflichtungen herangezogen werden könne. Der Reichskanzler rechtfertigte, daß die Regierung in der Vergangenheit einen kurzfristigen Kredit von 270 Millionen ausgenommen habe. Gerade diese Aktion habe die Erkenntnis der weltwirtschaftlichen Folgen vertieft. Aber für die Zukunft sei dieser Weg eines kurz­fristigen Kredits nach der eingetretenen großen Katastrophe für die deutsche MLark nicht mehr möglich. Wenn wir einen Kredit zur Zahlung der Januar- und Februar-Rate, falls sie in Gold bezahlt werden müßten, mit einer Rückzahlungsfrist von nur zwei oder drei Monaten aufnehmen müßten, wäre das für unsere Währung absolut ruinös. Die Erkenntnis, daß ein solcher Kredit nichts bedeute, sondern im Gegenteil mehr Ruin schaffe, sei auch bei der Reparationskommission vorherr­schend. Der Reichskanzler sehe den Besprechungen mit größter Spannung entgegen und wolle die Kreditaktion mit der In­dustrie gemeinschaftlich führen. Er sei nicht in der Lage, die Probleme der Kreditaktion mit den übrigen von der Industrie gestellten Fragen zu verbinden. Die Reichsregierung werde ihren Weg gehen, auch wenn die Industrie nicht folgen sollte. Sie nehme aber an, daß die Industrie neben ihr marschieren werde auf dem Wege zu einem Kredit, wenn auch nicht ans lange Sicht, so doch zu solchen Bedingungen, die nach mensch­licher Voraussicht eine ökonomische Grundlage haben. Die Regierung werde damit die Politik fortsetzen, die sie bisher ge­trieben habe.

Zum Hungersteik in den Strafanstalten.

Berlin, 22. Nov. Der durch Reichstagsbeschluß eingesetzte Untersuchungsausschuß zur Förderung der Zustände in den Strafanstalten stellt als Ergebnis seiner Untersuchung in der Strafanstalt Lichtenberg fest: Von keinem der Gefangenen sind Klagen über die Anstaltsverwaltnng oder schlechte Behandlung vorgebracht worden. Der Hungerstreik richtet sich nur gegen das gefällte Uteil und gegen die Not, die ihre Familien leiden. Es besteht nach Ansicht des ärztlichen Mitglieds des Unter­suchungsausschusses eine- eigentliche Lebensgefahr für keinen. Der Abtransport der nach Torgau verlegten 31 Gefangenen, sowie die Dislozierung der übrigen in Lichtenberq hat sich ohne jede Gewaltanwendung vollzogen. Am Tage des Be­suches hatte bereits ein erheblicher Teil den Hungerstreik auf­gegeben.

Grundsätzliche deutsche Forderungen auf der Oberfchleflen- Konferenz.

Berlin, 22. Nov. Bei den Verhandlungen mit Polen wer­den, wie dieVoss. Ztg." berichtet, von deutscher Seite vor allem drei grundsätzliche Fragen aufgeworfen werden: 1. Die Fort­setzung des Schutzes vor Enteignung nach Ablauf der Ibjäh- rigen Uebergangsfrist. Die gegenwärtigen Besitzer der Werke können keine Investierungen vornehmen und sie können An­

lagen und Produktion nicht ausbauen, wenn sie Gefahr laufe«, nach 15 Jahren enteignet zu werden. In dieser Beziehung müs­sen also Sicherungen geschaffen werden, die über die de- Genfer Diktats hinausgehen. 2. Wirksamer Existenz- und Rechtsschutz für die Deutschen auf Polnischem Gebiet und 3. Uebernahme eines der Leistungsfähigkeit des polnisch wer­denden Oberschlesiens entsprechenden Anteils an der Repara­tion durch Polen.

Strenge Maßnahmen gegen die Teuerungskrawalle.

Berlin, 22. Nov. Me Plünderungen im Zentrum und i» Neukölln haben den Minister des Innern und den Berliner Polizeipräsidenten veranlaßt, die Alarmbereitschaft der Sicher­heitspolizei zu verstärken. Im Laufe des Tages ist die angekün- diate Bekanntmachung des Berliner Polizeipräsidenten, die bis auf weiteres alle Versammlungen unter freiem Himmel, also auch alle Straßenumzüge und Straßendemonstrationen vi röte­tet, veröffentlicht worden. Trotzdem ist es noch heute an meh­reren Stellen zu Plünderungen von Lebensmittelgeschäften ge­kommen. Die bei den Ausschreitungen in der Greifswalder Straße verhafteten 61 Personen wurden dem. Polizeipräsidium Angeführt. Sie werden sich wegen Landfrtedensbruch vor Ge­richt zu verantworten haben. Auch bei diesen neuen Verhaf­tungen handelt es sich in der Hauptsache um halbwüchsige nutz unreife Burschen.

Die amerikanische Abrüstungskonferenz.

Chinas Gebiet unL Verwaltung unverletzlich.

Washington, 22. Nov. Die Kommission für den Ferne« Osten hat folgende Entschließung angenommen:

Die Vereinigten Staaten, Belgien, Großbritannien, Frank­reich. Italien, Japan, Holland und Portugal geben ihre feste Absicht kund 1. die Souveränität, die Unabhängigkeit und- die territoriale und Verwaltnnas-Jntegrität Chinas zu respektie­ren, 2. China die vollkommenste Möglichkeit und vollkommenste Freiheit zu geben, sich zu entwickeln und eine feste und wirk­same Regierung zu bilden, 3. ihren Einfluß darauf zu ver­wenden, daß der Grundsatz der Gleichheit in Handel und In­dustrie für alle Nationen auf dem gesamten Gebiet Chinas beachtet wird und 4. sich zu verpflichten, ans den augenblick­lichen Umständen keine Vorteile zu ziehen, um Sonderrechte und Privilegien zu erwerben, die den Rechten der Unter­tanen oder der befreundeten Staaten Abbruch tun könnten, sich aber auch seder Handlung zu enthalten, die die Sicherheit der genannten Länder bedrohen könnte.

Ausländische Pressevertreter in den Deutsche« Werke».

Spandau, 22. Nov. Die technische Mrektion der Deutsche« Werke A.-G. teilt mit: Unabhängig von dem gestrigen Besuche des Generals Nollet besuchten am 21. November in Begleitung einiger Herren des Auswärtigen Amts Vertreter der auslän­dischen Presse und zwar Amerikaner, Chinesen, Dänen, Eng­länder. Holländer, Japaner, Rumänen, Italiener, Russen und Schweden die Werke Spandau und Haselhorst der Deutschen Werke. Unter Führung leitender Herren der Werke wurde den Pressevertretern ein Blick sowohl in die verschiedenen Fa­brikationszweige der Werke als auch die von der Entente an­geordneten Zerstörungsmaßnahmen gegeben. Die Herren konn­ten sich an Ort und Stelle davon überzeugen, daß die Werke mit der Fabrikation von Kriegswaffen nicht mehr das geringste zu tun haben, daß die angeordneten Zerstörungsmaßnahme» jeder sachlichen Begründung entbehren und daß die Zurück­nahme der betreffenden Ententeforderungen unbedingt erfor­derlich ist, wenn nicht schwere wirtschaftliche Schädigungen, ins­besondere EnKassungen von Tausenden von Angestellten und Arbeitern die Folge sein sollen. Iftrch Abschluß der Besichti­gung dankte im Namen der Besucher der Vertreter eines maß­gebenden holländischen Blattes für die eingehenden und lehr­reichen Erörterungen. Er glaubte sagen zu können, daß die Besichtigung dazu beitragen werde, das Ausland durch die an­wesenden Pressevertreter über die friedlichen Absichten der Deutschen Werke A.-G. und die Notwendigkeit ihrer Erhaltung im allgemeinen wirtschaftlichen Interesse zu unterrichten. Auch bei dieser Besichtigung kam in kurzen Ansprachen der Direktoren und des Vorsitzenden des Hauptbetriebsrats der Werke erneut zum Ausdruck, daß Direktion und Belegschaft einig sind in der Ueberzeugung daß eine Durchführung der Ententemaßnahme« unter allen Umständen abgelehnt werden muß.

Zur Rede Briands.

Paris, 22. Okt. Der Washingtoner Sonderberichterstatter desJntransigeants" gibt eine Erklärung wieder, die Briand gestern nach feinet: Rede vor Pressevertretern abgegeben hat: Ein guter Tag für uns" so habe er gesagt und dann seiner Befriedigung über die Zustimmung Balfours und des belgi­schen Botschafters zu seinen Erklärungen Ausdruck verliehen. Morgen wird das ganze amerikanische Volk sein Urteil fälle» und vielleicht wird diese Sitzung der Konferenz auch in Deutsch­land großen Eindruck mach." Briand glaubt nach dem Bericht­erstatter, daß die Konferenz ihren Abschluß in der Bildung eines zweiten Völkerbundes für den fernen Osten finden werde, dem ein entsprechender Gerichtshof beigegeben werden solle.

Paris, 22. Nov. Zur Rede Briands schreibt derTemps", es sei nötig gewesen darzutun, daß man Frankreich nicht vor­werfen könne, die Beschränkung der Heere verhindert zu haben. DerTemps" glaubt, daß Briand seine Zuhörer überzeugt habe. Er spricht den amerikanischen, japanischen, italienischen und belgischen Vertretern seinen Dank ans für die Erklärun­gen, mit denen sic die Rede Briands beantwortet haben. WaS Balfour betreffe, der die Gefahr, der Frankreich ausgesetzt sei und die tragische Ungerechtigkeit besonders Hervogehoüen habe, die einer Jsolieruna Frankreichs bedeuten Würde, so sei der beste Dank dis Feststellung, daß seine Washingtoner Rede seine Genfer Erklärunaen bestätige und noch einmal bewiesen habe, daß es für einen Staatsmann wie ihn keine englisch-fran­zösische Frage gebe, die sich nicht zum Vorteil beider Länder und der gesamten Zivilisation regeln lasse. DerJntran- figeant" meint, Briand könne ruhig das Schiff besteigen, das ihn nach Frankreich zurückführe, und könne seine Sachverstän­digen mitnehmen. Er habe seine Aufgabe erfüllt. Frankreich habe seine Verteidigung und cs habe Gehör gefunden. Mehr habe es von der Washingtoner Konferenz nicht erwartet. Jetzt werde man wieder an die Arbeit gehen.

Englands Befremden über Briands Rede.

London, 22. Nov. In hiesigen Regierungskreisen hat die heute veröffentlichte Rede Briands in Washington vielfach gro­ßes Befremden erregt. Insbesondere die Angriffe gegen Deutschlands Truppenmacht, worunter man offenbar die Schu­po versteht, wird als überaschend und den Tatsachen nicht ent­sprechend beurteilt. Man erwartet, Laß von maßgebender deut­scher Seite alsbald geantwortet wird. Auch in Kreisen der hiesigen amerikanischen Botschaft wird auf die Notwendigkeit einer offiziellen deutschen Erklärung hingewiesen.

London, 22. Nov. In den Kommentaren zur Rede Bri­ands heben die Blätter die Erklärung Balfours hervor, daß die Rede für die Lösung des Problems der Verminderung der Rü­stungen zu Land im gegenwärtigen Augenblick nicht hoffnungs­voll sei.Daily Herald" bezeichnet die Rede als ein kalte- Stnrzbad für die Konferenz und schreibt: Wenn Briand erklärt.

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