sich windgeschützt liege» S1. Nov. (Konsumverein.) Dieser Tage fand die
gkeit verfügen, so wird «n! Versammlung statt. Die Mitgliederzahl stieg auf 9000 dres auch dieienigen suu, ^ Der Umsatz hat sich mit 12 812 000 M. verdoppelt. - Dss.ssUtz aber auf die du?» "/-n 11 Filialen sind sechs neue getreten: in Burgrieden, ^afttropfchen die MittaaSbiK. lausen, Schelklingen, Blaubeuren, Klingenstein und ein >en Blattern nur seine Zucke?- Laden in Neu-Ulm. Das Mostereigeschäft erreichte im en Bienen nicht aufgenoniuie» M Jahr seinen höchsten Stand mit 812 000 Liter Ni ostobst, us die Erscheinung, dak sn a-, M Liter wurden für den Sommerbedarf eingekeltert. Die cht nachlaßt, um über die heik» «lieber erhalten auf ihren Umsatz 5 Proz. Rabatt und i erst in den feuchteren Abend- Dividende, insgesamt über 500 000 M.
° wenn morgen» '»ölen, 19. Nov. Die „Jpf- und Jagstzeitung" schreibt:
e Zuckerkrlstalle auf den Bigj- .,, ^xau vom Lande kam kürzlich in einen Kaufladen in lenen für einige Stunden eine iim und wollte 1100 Mark zahlen. Sie breitete 14 Tausender a aber die Bedingungen M Tisch aus. Eine nebenstehende Frau fragte sie ver- ^Daleuhen sind, (zur Taub:!- Mt, was sie denn bezahlen müsse, daß sie einen solchen euchtwarmen Stacht einer Ab- Geld hinlege. Die also Angeredete meinte, das seien s..aaden, um den Wasserdainh, .«iW M. Als sie darauf aufmerksam gemacht wurde, daß ,s°. ^ meistens Guttation stW wären, La bemerkte sie: „Ja, no bi i halt an falsch«
ing des Saftes aus den Ä Nuten die den BlütenhoZ e Analogie zwischen Tannew nd nachgewiesen. Die daran»
Wellung von Tannen- 2
damit der Blatt- terbestehen entzogen zu habe» n finanziellen Gesichtspunk Bewertung des TannenhznW
Baden.
«sttmadinaen, 18. Nov. Die Maschinenfabrik Fahr stiftete Die^da^ Anlaß ihres fünfzigjährigen Bestehens 500 000 M. zu wohl- . M Zwecken.
Muggensturm, 20. Nov. Aus einem bei Muggensturm auf Gleis geschobenen Güterzuge wurden Wein und Schnaps - Werte von 25 000 M. entweichet. Vorläufig konnten fünf ,« erwi.tZt werden.
Aberg.
:d.) Gestern nachmittag bat ister Gottlob Harr in eines ffots" erhängt. Süler, die in Leichnam. Die Beweggründe doch ist wohl Schwermut an-
Nov. (Diebstähle.) In der Lmbruch ins Gasthaus Zm cher stiegen mit einer Leiter t hatten, ins Haus, sprengten N., teils amtliche Gelder (von ig und sonstige Wertgegen- rdacht wendet sich gegen drei übernachteten. In Wildberg len sein. — Auch in Oberhäusern eingebrochen und Wäsche
>ung des Gütertarifs.) Mit werden die zurzeit geltenden erkehrs in den Binnen- und d 50 Proz. erhöht. Näheres 'tion Stuttgart. Wegen Er- ut folgt noch besondere Be-
hwäb. Tageszeitung" auf acht
des Innern hat die „SchivL- r von acht Tagen wegen Bring verboten. Der Anlaß zu eben, daß das Blatt die amt- württ. Regierung gegenüber em Miesbacher Anzeiger" in worin das Ministerium eine ierung erblickte, gestörte Versammlung.) Die te Versammlung, in der Ge- te, wurde von linksradikalen id Harmonikas, mit Brüllen niedergeschrien. Die deutsch- eibeamten konnten gegen dir s gab wilde Radauszenen, die. S Deutschlandsliedes und der
rstandswahl.) Bei der gefisten von 6450 Wahlber:chtig- lisherige Stadtvorstarm Spa- Plittert bezw. Weiße Stimm- anagel ist somit gewählt, tvorstandswahl.) Von 9W ntag 7177 abgestimmt. Der er erhielt 5504 Stimmen uni andidat aufgestellte soz. Geichwald 2637 Stimmen. Die hloffen für Scherer, der mit mmen gewählt ist.
Vermischtes.
Bo» der bayerischen Grenze, 21. Nov. Auf gewaltsame K wurden aus der Scheuer des Bauern Wagner in Sont- M mehrere Säcke mit Weizen gestohlen. — Weichenwärter izner in Wörnitzstein hat vor mehreren Wochen einen Hiis gefangen, der nun ganz zahm ist. Die Katze Des Eigner imgt dem Iltis jeden 10 bis 15 Mäuse, die er mit Vergnügen iijchrt.
Gaidmannsheil. Ein Darmstädter Jäger erlegte in der i'he von Gadernheim ein schneeweißes Reh mit kohlschwarzer Mrze" und roten Augen. Ein anderer Tarmstädtcr Jäger Le das seltene Glück, in der Nähe Darmstadts einen Luchs erlegen, der in den letzten Tagen schon Schaden unter dem ftbcstand ungerichtet hatte. Es ist ein männliches Exemplar ; „Roten Luchses". Es hat das stattliche Gewicht von Wund. Der Pelz hat zur Zeit einen Wert von 1500 Mark Wildschweine. Am Rheinspitz bei Rohrschach sind zwei Mchweine aus dem Bodensee aufgefischt worden.
Abwanderung der schweizerischen Industrie. Auch die jmizerische Industrie will sich den niedrigen Valutastand zu- macheu. Sic wandert ab. bietet ihre Baulichkeiten zum Klaus an und siedelt sich in den deutschen Grenzstädten au, Mi sie die Städte Konstanz, Friedrichshafen, Lindau, Walds- L Lörrach bevorzugt. In der Westschweiz bieten alte Schwei- ff ssirmen infolge Verlegung ihres Unternehmens nach Frank- äch ihre Anwesen zum Verkauf an. Mitgewirkt haben bei Äer Flucht Wohl auch die immer höher werdenden Steuern Iiansportkosten die hohen Löhne usw. Auch in den größeren Wien hat man das Bestreben, näher an die Grenze herauzu- immen. So sollen aus Zürich sehr zahlreiche Familien bereits gewandert sein.
Steuerlasten in Rußland. Die Moskauer „Prawda", das immunistische Zentralorgan, teilt mit, daß die cingesührten Wienern bis zum Jahresende voraussichtlich 400 Milliarden izeben würde. Für 1922 wird damit gerechnet, daß Ä Ertrag der direkten Steuern 1500 Milliarden, der der in Kelten Steuern und der Staatsmonopole insgesamt 8000 Wiarden betragen werde. Das Blatt verlangt, daß die- Mgen Volksschichten zur Tragung der Steuerlasten Herangehen werden, deren Wohlstand infolge des neuen Wirtschafts inses gewachsen sei, so die Bauern, die Handwerker und Be her von Kleinbetrieben. Den Lohnempfängern müsse durch sihöhung der Lohnsätze geholfen werden.
rdentlich sitzt? Denn dratz- rem Eisbehang ein kleines sie soeben einen Gewissen
) nicht weit, wenn sie jetzt
; gar nichts mehr an. der aber —
alt. Zum Nachtessenkochen Sott!"
einen Gruß aus an die
e sie laut heraus gejodelt ach schöner war heute die
Da schickt sich das Jodeln : man.
e plötzlich eine bekannte c Herz noch schneller schla-
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einmal da, Mirtl? Willst Der Bauer ist daheim, tuben."
>ch den Bauer — dich iucti
^eit gekommen. Ich muß d ging auch schon.
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5Lwtsetz««g folgt.*
Handel und Verkehr.
Stuttgart, 21. Nov. ((Landesproduktenbörse.) Die Land Vhren waren in abgelaufener Woche erheblich stärker, der Ulabsatz bei den Mühlen ließ zu wünschen übrig. Aus diesen Gründen hat sich die Stimmung auf dem Getreidemarkt etwas Äiger gestaltet. Es notierten je 100 kg ab württ. Stationen Mtt. Weizen 750 bis 780 (am 14. Nov. 760 bis 790), Sommer Kiste 680 bis 130 (unverändert), Hafer 500 bis 540 (unver -niest). Weizenmehl Nr. 0 1150 bis 1190 (1150 bis 1200), Brot- »ehl 900 bis 940 (900 bis 950), Kleie 400 bis 420 (unverändert), beu M bis 220 (unverändert), Stroh 85 bis 95 (80 bis 90) M.
Neueste Nachrichten.
Karlsruhe, 21. Nov. Der badische Landtag hat heute «il 58 von 81 abgegebenen Stimmen die bisherigen Mini wiedergewählt. Anstelle des bisherigen Staatspräsiden Trunk (Ztr.) wurde der Abgeordnete und Kultusminister Hummel (Dem.), der Führer der badischen Demokraten, zum Staatspräsidenten gewählt. Zum stellverstretenden Staats Äsidenten wurde der Abgeordnete Trunk gewählt. Das iadische Staatskabinett setzt sich nun wie folgt zusammen Minister für Kultus und Unterricht, Staatspräsident: Dr Hermann Hummel (Dem.), Minister des Innern: Adam «mmele (Soz.), Arbeitsminister: Dr. Wilhelm Engler (Soz.), Utizminister: Gustav Trunk (Ztrl). Finanzmimster: Heinrich Wer (Ztr.) Staatsräte: Fabrikant van Eyk (Ztr.) und ^Abgeordneten Marum (Soz.) und Wißhaupte (Ztr.)
Mannheim, 21. Nov. Im alten Werk der Badischen Nin-und Sodafabrik platzte gestern vormittag ein Wasser- Wehälter, zerriß die Panzerkammer und richtete weiterhin «biiudeschaden an. Ein Arbeiter blieb tot, drei sind schwer « vier leicht verletzt.
Mönche», 21. Nov. , Zu der Erklärung des ^Ministers Radbruch über die Gefangenenanstalt Wnenfeld bemerkt die „Bayerische Staatszeituyg": mngende Aufgabe der bayerischen Staatsregierung Min unmißverständlich zum Ausdruck zu bringen,
Wrische Regierung bei allem Bestreben, mit der Reichs Alerung in bestem Einvernehmen zu bleiben, an ihrer Mizhoheit nicht rütteln läßt. Diese Vorkommnisse sind Ach der Reise des Ministerpräsidenten um so ausfälliger, ^ letzt auch noch der Reichstag einen Ausschuß einsetzte, «die unhaltbaren Zustände in den Strafanstalten unter Ren soll. Es wird auch hier die Aufgabe der Landes , jungen sein, darüber zu wachen, daß die Tätigkeit dieses ..^schusses nicht in die Verwaltungshoheit der Länder
Mönchen, 22. Nov. Gestern ist die Delegation der
"um Spandauer Betriebe
Reichs Nieder Es wird sein, daß die
,Mr Arbeiterschutzkonferenz in München eingetroffen, Deutschen Werke zu besichtigen. Die Spandauer Bet
wurden gestern von einer Anzahl ausländischer Pressevertreter besichtigt.
Frankfurt a. M., 21. Novbr. Im Verlauf mehrerer Jahre verschob, teilneise durch Fälschung von Frachtbriefen, der bei der Eisenbahndireklion Frankfurt tätige L7 jährige Vorarbeiter Fromm aus Lohr a. M. Güter im Werte von Million Mark. Er spielte die Gegenstände meist in die Hände des Mitangeklagten Martin Gerlach und seines Bruders Vincenz Gerlach, Hotelierssöhne m Lohr, von denen er nachweislich etwa 170000 Mark bezahlt erhielt. Fromm wurde ein wohlhabender Mann, kaufte sich Häuser und zahlte u. a. 500 Mark für die Anschaffung einer Kirchenorgel in seinem Heimatsort. Die Strafkammer Frankfurt verurteilte Fromm jetzt zu 5 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust. Martin Gerlach zu 3, Vincenz zu zwei Jahren Gefängnis.
Koblenz, 21. Nov. Der Reichskommiffar für die be- etzten rheinischen Gebiete teitt mit: Die Rheinlandskom- mission hat laut Schreiben vom 19. ds. Mts. auf Grund des Artikels 2 der Verordnung 65 beschlossen, im besetzten Gebiet die sogenannten Regimentsvereine zu verbieten, weil ie die Ordnung gefährden und ordnete ihre Auflösung an.
Harburg, 21. Nov. Von den bei der Katastrophe im diesigen Weltkino ums Leben gekommenen Kindern sind elf Knaben, das zwölfte ein Mädchen. Die Kinder standen im Alter von 4 bis 14 Jahren. Die Besitzerin des Kinos, eine Frau Schafirinski aus Hamburg, ihr Mann und der Filmvorführer wurden festgenommen. Heute nachmittag wird ine Gerichtsko-n Mission die Unglücksstelle besichtigen.
Halle, 22. Nov. Im Bezirk Halle-Merseburg wurde gestern in 18 großen Versammlungen die Freilassung der politischen Gefangenen von Lichtenburg verlangt. In einem Telegramm des Gesamtbetriebsrats der Stadt Halle an das preußische Justizministerium wird erneut mit dem Genera-l trcik gedroht. Die Belegschaften verschiedener industrieller Betriebe haben den Generalstreik beschlossen, falls die Geangenen bis heute nicht freigelaffen werden sollten.
Berlin, 21. Nov. Wie die Blätter hören, sind in der Nacht zum Sonntag die sich im Hungerstreik befindlichen Lichlenburger Gefangenen umquartiert worden. Ein Teil von ihnen wurde nach Wittenberg, ein anderer nach Torgau gebracht. Die Führer, etwa 20, sind in dem Ort Zinna bei Torgau untergebracht worden. Diese scheinen den Hungerstreik fortsetzen zu wollen, während die übrigen ihn einstellen werden. Die politischen Gefangenen in Wittenberg verweigern seit gestern die Nahrungsaufnahme. — In Halle wurde in einer von etwa 1500 Kommunisten besuchten Versammlung eine Entschließung angenommen, die die völl'ge Amnestie und Freilassung der Gefangenen fordert. Diese Forderung soll von 5 Delegierten dem Minister Severing in Berlin überbracht werden. Falls sie nicht erfüllt wird, wollen die Kommunisten den Generalstreik Erklären.
Berlin, 21. Nov. Die Reich sregicr'ung ist gewillt, durch positive Maßnahmen die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Massen z« verbessern, um ihnen über den schweren Winter hinwegzuhelfen. Die Reichsregierung werde jedoch nicht dulden, daß die öffentliche Ordnung und Sicherheit durch Gewaltakte wie die kürzlichen Plünderungen von Verkaufsläden gestört werden. Sie werde allen darauf abzielenden Bestrebungen mit größter Energie entgegentreten.
Berlin, 21. Novbr. Die Meng?, die heute nachmittag die Schaufenster einer Konditorei und eines Herrenartiket- geschästs in der Königstraße ausgeraubt hatte, zog dann nach der Gertrauden-Straße und plünderte dort ein Herrengarderobegeschäft. Eine Anzahl Plünderer kleidete sich in diesem Geschäft neu ein. Die Polizei könnte etwa 40 Plünderer, gegen die das Publikum eine drohende Haltung einnahm, festnehmen. Die Festgenommenen wurden auf einem Polizei- aato nach dem Polizeipräsidium gebracht. Die Plünderer hatten bereits vorher in der Rosenstraße mehrere Läden ousgeräümt. Die Menge bestand fest durchweg aus jüngeren Leuten. Die Festgenommenen sind größtenteils wohnungs- und arbeitslos.
Berlin, 22. Nov. Der Reichskanzler hatte gestern Nachmittag mit den Führern des Zentrums und der Sozialdemokratie eine Aussprache über die durch die Teuerungswelle geschaffene innere Lage. Im Anschluß dqran fand eine Kabinettssitzung statt, die sich vor allem mit der Finanzfrage und der inneren Lage des Reichs beschäftigte. Der Reichskanzler wird voraussichtlich in der heutigen Sitzung des Steuerausschuffes des Reichstags über den Stand der Reparat'vnsfrage nach den Besprechungen mit der Reparationskommission Erklärungen abgeben. Auch die preußische Regierung hat sich, wie das „Berliner Tageblatt" aus Parlamentskreisen erfährt, mit den Vorgängen der letzten Tage aus Anlaß der gegenwärtigen Teuerung beschäftigt. Inner halb des preußischen Kabinetts sieht mack keine unmittelbare Gefahr in diesen Vorgängen und keinen Grund zur Beunruhigung. Man erwäge Maßnahmen, die nötigenfalls getroffen werden sollen, um die öffentliche Ordnung aufrechk zu erhalten.
Berlin, 21. Nov. Gestern hob die Polizei die Pension Süßappel in der Grenadierstraße, wo allerhand Ausländer ihre Valutageschäfte betreiben, auf. In verschiedenen Stellen wurden Bündel deutscher und ausländischer Geldscheine, im ganzen mehr als 3 Millionen Mark aufgefunden und beschlagnahmt. Von den Festgenommenen, unter denen sich 21 als lästige Ausländer bereits ausgewiesene Personen be finden, wurden 30 in Haft behalten. — Der deutsche Ge- werkschastsbund bereitet eine Denkschrift über die Umbildung der unwirtschaftlichen Reichsbetriebe vor, die gleichzeitig mit einem Plan des Jndustrieverbands eine Grundlage für die Verhandlungen bilden soll, welche zwischen den Gewerkschaften und der Industrie wieder anfgenommen werden sollen.
Paris, 22. Novbr. Gestern nachmittag verhandelten Ministerialdirektor Dr. Schäfer vom Reichsschatzamt und Dr. Funke von den Deutschen Werken, die als Sachverständige in der Frage der Deutschen Werke nach Paris entsandt worden sind, mit den militärischen Sachverständigen der Interalliierten Kommission von Versailles. Eine Reihe technischer Fragen wurden von deutschen Vertretern ausführlich
beantwortet. Die Versailler Kommission wird über die Unterredung an die Botschafterkonferenz berichten, die danach ihre Entscheidung treffen wird. Die deutschen Sachverständigen treten heute die Rückreise nach Berlin an.
Belfast, 21. Novbr. Neue Zusammenstöße haben sich ereignet, bei denen eine Person erschossen und zahlreiche verwundet wurden. Truppen haben die Stadtteile, in denen die Unruhen vor sich gehe», besetzt. Das Schießen' dauerte fort bis !0 Uhr „nd wurde bei Tagesanbruch fortgesetzt.
Der Düsseldorfer Metallarbeiterstreik.
Düsseldorf, 21. Nov. Am Sonntag wurde eine unverbindliche Besprechung zwischen Arbeitgebern und Vertretern de» streikenden Metallarbeiter abgehalten. Die Arbeitgeber erklären, daß sie grundsätzlich an ihrer Stellungnahme festhalte« müssen, jedoch gaben sie den Arbeitern für den Fall der Aufnahme der Arbeit die Versicherung, daß die Zulage für Dezember nicht unter einer Mark für die Stunde, sondern höher sei» werde. Der Abbruch des Streiks bedinge auch die AushebunI der Kündigungen. Maßregelungen sollen nicht stattfinden. Die allgemeinen Arbeiterrechte treten wieder in Kraft. Die Arbeit gelte nicht als unterbrochen. — Die christlichen Metallarbeiter beschlossen gestern, nicht nach Berlin zu der Besprechung mit dem Minister zu fahren, sondern am heutigen Montag hier eine Abstimmung vorzunehmen, ob die erwähnt«» Abmachungen Gültigkeit haben sollen oder nicht. Die freie» Gewerkschaften haben den gleichen Beschluß gefaßt.
Rollet in den Deutschen Werken.
Berlin, 21. Nov. Heute vorm. 9 Uhr erschien General Rollet in Begleitung seines Stabes in den Deutschen Werken, um sich persönlich zu orientieren. Die Vorstände beider Werke im Verein mit einem Vertreter des Zentralbetriebsrats gaben General Rollet und seinem Gefolge Gelegenheit, sich davon z» überzeugen, daß die von den Deutschen Werken erhobenen Beschwerden in allen Teilen folgerichtig sind. General Rollet erklärte zum Schluß, daß er irgend eine Entscheidung nicht treffen könne, sondern daß hierzu allein der Botschafterrat ermächtigt sei. General Rollet wird demnächst auch die Zweigstellen der Deutschen Werke in Erfurt und Hanau besuchen. — In der Angelegenheit der Deutschen Werke werden heute nachmittag um 3 Uhr die deutschen Sachverständigen vom Interalliierten Militärkomitee in Paris empfangen werden. Den Vorsitz führt in Vertretung des Marschalls Foch der General Weygand.
Viel Geschrei, wenig Wolle.
Berlin, 21. Nov. Das sozialdemokratische Mitglied deS Reichstagsausschnsses zur Untersuchung der Vorgänge in Lichtenberg, der Arzt Professor Dr. Grotjahn, hat die. politischen Gefangenen, die die Nahrungsausnahme verweigert hatten, untersucht und, wie der „Vorwärts" erklärt, festgestellt, daß verhältnismäßig wenig Gesundheitsstörungen infolge des achttägigen Fastens der Gefangenen eingetreten seien. Ernstlich erkrankt sei keiner pon den Hungernden und nur einer habe über heftige Leibschmcrzen geklagt. Mehrere hätten Puls- törungen und das Bild mäßiger Erschöpfung gezeigt. Als die Mitglieder des Ausschusses die Anstalt verließen, habe festgestellt werden können, daß nur noch 30 Gefangene nicht gegessen hatten. Es sei Sorge getragen, d'aß die Nahrungsaufnahme unter ärztlicher Ueberwachung vor sich gehe. Die Gefangenen hätten mehrmals erklärt, daß sie weder gegen den Anstaltsleiter noch gegen das Aufsichtspersonal Klagen anzuführen hätten.
Der Reichsverband der Industrie an die Reparationskommission.
Wie das „Berliner Tagblatt" aus >Parlamentskreisen hört, hat der Reichsverband der deutschen Industrie an die Repara- tionskommission vor deren Abreise aus Berlin eine Mitteilung gelangen lassen. Darin weist er noch einmal auf seine Bereitwilligkeit zur Durchführung des Kreditangebotes hin. Er erklärt jedoch, daß dies ohne Unterstützung der ausländischen Fi- nanzkreise nicht möglich sei lind es an diesen jetzt liege, sich z» der von ihnen angcbotenen Kredithilfe zu äußern.
Die Berliner Plünderungen.
Berlin, 22. Nov. Im Anschluß an eine Erwerblosenver- sammlung ereignete sich in Berlin Plünderungen. Wie polizeiliche Feststellungen ergeben haben, sind diePlünderungen durch Leute veranlaßt worden, die seit langem im Gegensatz zur organisierten Arbeiterschaft stehen. Es handelt sich um die gleichen Personen, die vor einigen Wochen die Arbeitslosen zu gewaltsamem Vorgehen gegen die städtische Arbeitsnachweise aufgefordert hatten. Der Hauptbeteiligte, der ehemalige Steinmetz Leo Fichtmann, ist bereits vor einigen Tagen festgenommen worden. Er wird dem Gericht wegen Landfriedensbruchs vorgeführt werden. Die polizeilichen Fahndungen nach weiteren Drahtziehern der Plünderungsaktion sind im Gange.
Wie das „Berliner Tageblatt" hört, wird aus Anlaß der Plünderungen in Berlin der Berliner Polizeipräsident im Laufe des heutigen Tages ein Verbot von Umzügen erlassen.
Nach einer Meldung des „Berliner Lokalanzeigers" plünderten in den gestrigen Abendstunden junge Burschen ei» Schuhwarengesckiäft geaenüber dem Neuköllner Rathaus. Sie zerschlugen die beiden großen Schaufensterscheiben und raubten die ausgestellten. Schube.
Kein Aufschub der Reparationszahlungen.
Paris, 21. Nov. Wie der „Temps" mitteilt, wird der französische Delegierte und Vorsitzende der Reparationskommisston, Louis Dubois, heute nachmittag von Milleranü und dem zeitweiligen Ministerpräsidenten, Bonnevah, empfangen. Er wird ihnen das Ergebnis der Mission der Reparationskommisston in Berlin auseinandersetzen. Der „Temps" glaubt zu wissen, daß entgegen anderen Nachrichten die Mitglieder der Reparationskommission darüber einig gewesen seien, von Deutschland di« nächstfälligen beiden Zahlungen am 15. Januar und 15. Februar in vollem Umfang und zum festgesetzten Tage zu verlangen. Jede Diskussion der deutschen Regierung und über die Möglichkeit einer Revision des Zahlungsstatuts nach Ablauf der beiden Fälligkeitstage sei abgelehnt worden. Unter den Mitgliedern der Kommission möge es gewisse Meinungsverschiedenheiten über das einzuschlagende Verfahren gegben haben, über die Sache selbst habe es ebensowenig Meinungsverschiedenheiten gegeben wie über die Prinzipien. Nach dem, so schließt der „Temps" die am 15. Januar und 15. Februar fälligen Beträge gesichert seien, werde die deutsche Regierung Zeit haben, über langfristige Anleihen im Ausland zu verhandeln und die deutschen Finanzen zu sanieren.
Gegeü die Bolschewisten.
Kopenhagen, 21. Nov. Wie „Berlingske Tidende" aus Hel- fingfors telegraphiert wird, hat der dortige ukrainische Vertreter die Mitteilung erhalten, daß die Erhebung in der Ukraine gegen die Bolschewisten große Fortschritte macht. Die Bolschewisten hätten die ganze Dnjstr-Linie räumen müssen. Im Gouvernement Tschernigow sei ein Aufruhr ausgebrochen, durch den die Rückzugslinie der Bolschewisten und Kiew bedroht würden. „Berlingske Tidende" meldet weiter, daß auch die Erhebung der Bevölkerung in Karelien an Umfang zunimmt. Die Karelier hätten sich in den Besitz der Stadt Kein gesetzt, wo die Bevölkerung sich fast einstimmi ihnen angeschlossen habe. In Olonetz sei ein Aufruhr ausgebrochen. Die bolschewistische Strafexpedition, die die Ordnung wiederherstcl- len sollte, sei überrumpelt und bis auf den letzten Mann niedergemacht worden. Die Eisenbahnbrücke über den Fluß Swir sei in die ^uft gesprengt worden, sodaß die Verbindung mft Petersburg unterbrochen sei.