W»b»ahms» der Entente, durch die Deutschland verhindert Werve« soll, Handelslustschiffc und Flugzeuge in Kriegsflug- -Mge nmzuwanüeln.___

Ausland.

Paris, 10. Nov. Der französische Prof. Blondel erklärte «nem Vertreter desExcelfior" nach seiner langen Reise durch England und Deutschland, daß die Engländer von den Deut­lichen jetzt enttäuscht seien. Sie hätten geglaubt, daß das wirt­schaftliche Wiederaufleben Deutschlands günstige Folgen für England haben werde und müßten nun einsehen, daß man sich Habe täuschen lassen. Man sehe jetzt die Folgen des Markkurs- Kmrzes für den eigenen Handel ein und glaube, daß Dentsch- »nrd jetzt stärker sei. als vor dem Kriege, Frankreich habe im­mer noch mehr Grund. Deutschland gegenüber mißtrauisch zu sei« als England. Man dürfe sich durch die-deutsche Technik «icht täuschen lassen, denn die Spekulation in auswärtigen De­visen gestalte die deutschen Naturalleistungen noch schwieriger «iS bisher. Frankreich müsse sich darauf vorbereiten, eine starke Kontrolle der deutschen Jndustrieunternehmungen vorzuneh- «e«. Stärke gegenüber Deutschland sei unbedingt das Beste.

London, 10. Nov.Daily News" erfahren von autorisier­ter Seite, daß die griechisch.? Regierung die Vermittelung der Alliierten annehmen wird/ und zwar auf der Grundlage der Räumung von Thrazien. Man erwartet demnächst die Ein­stellung der Feindseligkeiten zwischen den Griechen und Ke- «alisten. DieDaily News" drücken die Hoffnung aus, daß Frankreich und England zunächst freundschaftliche Vereinba­rungen über die Punkte treffen, durch die die englischen Inter­essen in Kleinasien berührt würden. Amtlich wird gemeldet, daß die englische Regierung Albanien als unabhängigen Staat anerkannt und diese Entscheidung Frankreich und Italien mit- «eteilt hat.

Dreiunddreißig französische Generäle im Rheinland.

In derLanterne" wird eine Betrachtung über die Kosten der Rheinarmee angestellt, die mit 160 Millionen Francs in das Budget für 1922 eingestellt sind. 90 414 Offiziere und Sol­dat« halten die Wacht am Rhein, die zahlenmäßig wie folgt verteilt sind: 33 Generäle, 610 Offiziere höheren Grades, 2822 Offiziere geringeren Grades, 7931 Unteroffiziere, 10350 Korpo- »ale und Gefreite und 68 668 Soldaten.

Zur Kriegsschuldfrage. Gefährliches Spiel.

Rundschreiben des belgischen Außenministeriums vom S. Juli 1914:Frankreich und Rußland spielen wahrhaftigen diesem Augenblick ein sehr gefährliches Spiel. Sie steigern sich wechselseitig auf dem Wege der Rüstungen bis zum äußersten Mld geben sich hauptsächlich Rußland einem Bluff hin, der die ernstesten Folgen zeitigen könnte."

Beitreibung von Borschutzleistunge« als Aufgabe der Kommission.

DerTemps" bestätigt, daß die Garantiekommission die Forderung erhoben habe, daß Deutschland am 15. November «Nb 1. Dezember je einen Vorschuß leistet, der zusammen etwa vier Fünftel der halben Milliarde Goldmark betragen soll, die «« 15. Januar nächsten Jahres fällig ist. Der Vorschuß soll den Zolleinnahmen und der Ausfuhrabgabe entnommen wer­den. Die Reparationskommission hat sich mit diesem Vor­schlag einverstanden erklärt und wird in Berlin mit der deut­schen Regierung über die Maßnahmen sprechen, welche die deut­sche Regierung ins Auge gefaßt hat, um diese Vorschußzah- dncgen zu ermöglichen. Die Kommission wird sich ferner mit der Kreditaktion der deutschen Industrie, mit dem Markkurs und dem deutschen Budget und der Beschaffung neuer Ein- «ahmequellen durch neue Steuern usw. beschäftigen.

Französische Rüstungen an der deutschen Grenze.

Die Agence Havas meldet: Die Heereskommission hat ge­stern die gesamte Prüfung des Heeresorganisationsproblcms beendet. Der von der Kommission ausgearbeitete Reorganisa- tivnsplan soll die Bildung von starken Divisionen in hin­reichender Zahl umfassen, um imstande zu sein, siegreich jedem Angriff Deutschlands zu widerstehen. Im Schutze dieser Be­deckung könnte die militärische, wirtschaftliche und industrielle Mobilrsation Frankreichs in kurzer Zeit bewirkt werden. Die Vorschläge haben keinen anderen Zweck, als Deutschland jeden Revanchegedanken zu nehmen. Die Erörterung dieser Fragen gerade in diesem Augenblick und unter einer nur Wider besseres Wissen angeführten Begründung mit dem deutschen Revanchegedanken zielt darauf ab, in Washington an der Kon­ferenz den Abrüstungsplan ablehnen zu können.

Trotzdem vürd weiter gerüstet.

Aus Washington wird berichtet, man hege große Erwar­tungen bezügl. eines neuen U-Boot-Thps. Bisher seien zwei Exemplare dieses Typs auf der Werft Newhampshiere begonnen worden; die Boote verdrängen 25 Tonnen und sollen einen Aktionsradius von 10000 Meilen besitzen.

Aus Stadr. Bezirk und ttmgevrmg

Neuenbürg, 9. Nov. Am letzten Sonntag rief der B e- zirksverein für Bienenzucht seine Mitglieder und Freunde zur diesjährigen Hauptversammlung in der Sonne" zu Neuenbürg zusammen. Der überaus gute Besuch kann wohl als Zeichen dafür betrachtet werden, wie sehr sich die Mitglieder nach einer Aussprache sehnten. Aber auch die reichhaltige Tagesordnung, die u. a. das Ausscheiden des all­verehrten und geschätzten Vorstandes, Herrn Oberlehrers Bürkle, ankündigte und außerdem einen interessanten natur­wissenschaftlichen Vortrag aufwies, mag viele bewegt haben, der Einladung zu folgen. Bezirks-Vereinskassierer Moll er- Sffnete um 1^4 Uhr die stattliche Versammlung. Er brachte einen Überblick über das abgelaufene Vereinsjahr, woraus her­vorging, daß in der letzten Frühjahrsversammlung in Otten­hausen Herr Oberlehrer Bürkle zum letztenmale den Vorsitz führte. Brieflich teilte Herr Bürkle der Versammlung mit, daß er wegen seines Leidens dem Verein nicht mehr dienen könne, und sagte allen denen, die' ihm seit dem Jahre 1896 zur Seite standen, seinen wärmsten Dank. Das Schreiben schloß:Mit Gott vorwärts!" Eine leidige Sache bildete im vergangenen Jahre der Zuckerbezug. Redner berichtetes wie seitens des Landesvereins auch diesesmal alles ausgeboten werden mußte, um noch rechtzeitig die nötigste Zuckermenge zu erhalten, um unsere Völker vor dem Untergange zu be­wahren. Das diesbezüglich Gesuch an den Reichswirtschafts­minister sowie dessen Antwort wurden zur Kenntnis genom­men. Der hierauf erstattete Kassenbericht harrt noch der Nach­prüfung durch den neu zu wählenden Vorstand. Auch der Bericht über den Zuckerbezug, für 1920 weist ausführlich de- lallierte Zahlen aus. Me Versammlung nahm sichtlich mit Vertrauen und Dankbarkeit die umfangreiche Arbeit des Kas­sierers zur Kenntnis. Interessant war auch zu erfahren, daß die Zucker liefernde Großfirma letztmals einen ansehnlichen Betrag zu viel berechnete, später aber den Betrag wieder an­weisen ließ. Das Geld wird bei der nächsten Zuckervertcilung den Mitgliedern wieder gntgeschrieben. Zur WanLerimker- Angelegenheit wurden verschiedene Stimmen laut, dahin­gehend, dem Massenznzug in die unmittelbare Nähe der Orts­imker entgegenzutreten. Es wurde beschlossen, auf die Wan­dergenossenschaft einzuwirken, damit dieser Wandel schaffe und den Wanderern geeignete Plätze außerhalb des Ortes anweise. DeS weiteren wurde es den Wanderern übel vermerkt, daß sie ihren Honigertrag nach Trachtschluß nicht mitnehmen, sondern an Ort und Stelle zu Schleuderpreisen losschlagen und so die

Ortsimker, die auf keine Frühtracht zurückblicken können, im I Preise unterbieten. Der Vorsitzende versicherte, dahin zu wir- ! ken, daß diesem Mitzstand gesteuert werde. Hierauf nahm cand. agr. Otto Jeratsch zu seinem Vortrag:Wie entsteht Honigtau?" das Wort. Seine formvollendeten Ausführungen verrieten tiefgründige Arbeit und wurden mit großem Inter­esse ausgenommen. Sie sind wohl geeignet, mit der vielfach noch vertretenenBlattlaustheorie" gründlich aufzuräumen. Mit zwingender Logik stellte Redner fest, daß das Honigen der Tannen und aller anderen Pflanzen aus einem und demselben Prozeß zustande komme und legte klar, welche Wittcrungs- und sonstige Umstände die Honigtaübildung fördern. Es er­übrigt sich wohl, hier weiter auf den Vortrag einzugehen, da der Redner versprach. Len Origiiialauszng dieser wertvollen Arbeit der Fach- und Tagespresse zu übergeben. Reicher Bei­fall und eine ausgiebige Diskussion verriet die überaus große Freude der Versammelten über den hochinteressanten Vortrag und die dabei erfolgte Ehrenrettung unseres Waldhonigs. An­schließend bildete das große Bienensteiben noch einen Gegen­stand reger Ausfprache, und Herr Jeratsch nahm noch recht oft die Gelegenheit wahr, in die Debatte einzugreifen. Die nun­mehr zusammengestellte Anwesenheitsliste ergab, daß fast alle Ortschaften des Bezirkes vertreten waren. Den Löwenanteil hatte natürlich Neuenbürg mit 32 von über 100 Teilnehmern. Außer Programm bot Herr Enslin eine willkommene Zwi­schengabe mit einer selbst erlebten Erzählung, die große Hei­terkeit auslöste. Die Neuwahl des Vorstandes ging verhält­nismäßig rasch vonstatten. Zwar zeigte sich zunächst Vas üb­liche Bild. Jeder Vorgeschlagene wollte zu gerne dem anderen den Vortritt einräumen. Hauptlehrer Kaumann (Calmbach), den wohl jeder gerne als Vorstand begrüßt hätte, lehnte brief­lich, und zwar aus Gesundheitsrücksichten mit aller Bestimmt­heit ab; Rektor Vollmer hätte bloß 20 Jahre früher über diesen Punkt mit sich reden lassen. Kassier Atoll wehrte entschieden ab, da er ja mit Lust und Liebe Kassier sei. Ein glücklicher Ausweg wurde erst gefunden, indem man versprach, nach einem tüchtigen Kassier Umschau zu halten, und Herr Moll durch einstimmige Wahl zum Bezirks-Vereins-Vorstand vor die voll­endete Tatsache gestellt wurde. Er nahm schließlich die Wahl an. Auch Oberpostsekretär Lutz wurde nach gleichem Rezept behandelt, worauf auch er seine Wahl zum Kassier annahm. In vorgeschrittener Stunde wurde noch die Erhöhung des Be- zirksvereins-Beitrags auf 3,50 M., des Landesvereins-Beitrags auf 20 Pf., der Bicnenpflegc auf 3 M. und der Haftpflicht­prämie auf 30 Pf. beschlossen. Viele der auswärtigen Teil­nehmer standen indessen schon reisefertig da, um noch ihren Zug zur Heimreise zu erreichen, und ehe noch der Vorsitzende recht zu Worte kommen konnte, kam aus der Mitte der Ver­sammlung der Antrag, den um die Sache der Bienenzucht hochverdienten Oberlehrer Bürkle, der seit 25 Jahren die Geschäfte unseres Bezirksvereins führte und denselben zu gro­ßer Blüte brachte, zum Ehrenmitglied unseres Vereins zu er­nennen. Dies durch eine Ehrenurkunde zum Ausdruck zu ürin- -gen, wurde einstimmig beschlossen. Während die meisten Teil­nehmer sich gegenseitig verabschiedeten, schloß Vorsitzender Moll die imposante Versammlung gegen 7 Uhr unter Dankes­worten an Herrn Jeratsch für seinen gediegenen Vortrag mit frohem Jmkergruß! P.

Schwann, 10 .Nov. In der an der Straße nach Feldrennach gelegenen Scheuer mit Stallung und Holzschuppen des Bauern und Holzhändlers Ernst Bürkle brach in der Nacht von Mitt­woch auf Donnerstag Feuer ans, wodurch dieses Anwesen bis auf die Grundmauern niederbrannte. Außer dem Vieh konnte nichts gerettet werden, sämtliche Erntevorräte, sowie die im Schuppen untergebrachten Maschinen und Fnhrmannsfcchrnisse fielen dem Feuer zum Opfer. Als der Brand von der Familie Bürkle zuerst entdeckt wurde, welche glaubte, Einbrecher wären im Hause, stand bereits die ganze Scheuer in Flammen. Durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr und dank der Windstille konnte das Feuer auf seinen Herd beschränkt und das Wohn-- baus und der in unmittelbarer Nähe befindliche Bretterschup­pen gerettet werden. Wasser war gerade so viel vorhanden, um den Brand zu löschen. Der verursachte Schaden ist groß, da Bürkle unbegreiflicherweise nur ganz niedrig versichert ist. Die Entstehungsnrsache ist noch unaufgeklärt, doch kann schon heute gesagt werden, daß eine Fahrlässigkeit seitens der Familie Bürkle nicht vorliegt. Bei Ausbruch des Brandes war sowohl der Geschädigte wie der anschließende Flügel des Orts ohne Licht.

G Calmbach, 9. Nov. Im Laufe dieser Woche verließ uns unser allverehrter Seelsorger, Herr Pfarrer Gvnser, nach achtjähriger, reich gesegneter Tätigkeit, um die ihm übertragene Stadtpfarrerstelle in Wangen-Stuttgort zrrssibernehmen. All­gemein war das Bedauern in der Gemeinde, als man hörte, daß er uns verlassen wolle. In Wort und Tat kam die An­hänglichkeit und Liebe zur Pfarrfamilie zum Ausdruck.Und er war es wert, daß du ihm das erzeigest, denn er hatte unser Volk lieb." Allgemein bekannt war er als vorzüglicher Kanzel­redner. Was er als Seelsorger gewesen, das wissen diejenigen am besten, denen er in dieser schweren Zeit in Not und Tod tröstend und helfend zur Seite stand. Bescheiden in seinen, Ansprüchen ans Leben, hat er seine ganze Kraft, sein ganzes Können in den Dienst der Gemeinde gestellt. Mit seinem alle­zeit frisch fröhlichen Mut war ihm keine Aufgabe zu schwer, an die er sich nicht gewagt hätte. Unverzagt und ohne Grauen soll ein Christ, wo er ist, stets sich lassen schauen, war sein Leit­stern. Kein Wunder, daß die Kirche beim Abschiedsqottesdienst überfüllt war. In markigen, ernsten Worten zeigte uns der Scheidende noch einmal, was das Ziel einer rechten Christen­gemeinde und jedes einzelnen ihrer Glieder sein soll, und wie es ihm jederzeit wichtig und eine Freude gewesen sei; alle Ge­meindemitglieder auf dem Wege zu diesem Ziele zu fördern. Mit Worten des Dankes für die ihm und seiner Familie er­wiesenen Zeichen von Vertrauen und Liebe und mit Segens- Wünschen für unsere, ihm ans Herz gewachsene Gemeinde schloß er seine letzte Predigt, die tiefen Eindruck machte und manches Tränlein anslöste. Wir rufen der ganzen Familie ein herz- ^ liches Lebewohl nach!

Württemberg.

Calw, 10. Nov. (Neues Lagerhaus.) Der Landwirtschaft­liche Bezirksverein hat auf dem hiesigen Bahnhof ein Lager­haus erstellt. Das neue Gebäude, um dessen Zustandekommen sich Abq. Dingler besondere Verdienste erworben hat, ist sehr praktisch eingerichtet.

Freudenstadt,'10. Nov. (Brand.) Abermals wurde die Alexanderschanze auf dem Kniebis von einem Brandunglück heimgesucht. Nachts 11 Uhr brach lt.Grenzer" in einem Öko­nomiegebäude Feuer aus, dem das Gebäude zum Opfer fiel. Die Kniebiser Feuerwehr war zuerst am Platze. Die hiesige Weckerlinie wurde alarmiert; die Autospritze war alsbald zur Stelle, konnte aber wegen Wassermangels nicht voll in Kraft treten. Durch günstigen Wind war das Hotel geschützt. Der Schaden ist aroß, die Futterborräte und Geräte sind ver­brannt. das Vieb ist gerettet.

Stuttgart, 10. Nov. (Hauptversammlung des Aerztever- bands.) In der .Hauptversammlung des Württ. Aerztever- bands am Sonntag wurde, wie schon kurz berichtet, die Er- i richtung einer ärztlichen Wohlfahrtskasse auf Grund eines Be­richts von Dr. Langbein (Pfullingen) beschlossen, zu der alle württ. Aerzte mit Kassenpraxis verpflichtet sind. Der Mo­natsbeitrag wurde auf 10 Proz. des Kassenärztlichen Einkom­mens festgesetzt. Dr. Dörfler (Biberach) berichtete über die Verhandlungen mit Len Krankenkassen, die bisher zu keiner

I Einigung führten, weshalb durch Schiedsspruch den Aerzten ! eine Teuerungszulage von 20 Proz. ab 1. August zngebilligt wurde. Im gesamten übrigen Reich hat jedoch das Reichs- arbeitsministeriurn eine Erhöhung der Honorare um 30 Proz. zugestanden. Der Aerzteverband beschloß deshalb die Ableh­nung des Schiedsspruchs. Dr. Köbner (Stuttgart) berichtete noch über die gesetzliche Regelung der Arztfrage, wozu eine Entschließung angenommen wurde, daß die württ. Aerzte sich das freie Recht ans Arbeit nicht mehr durch gesetzliche Be­schränkungen antasten lassen. Rur die freie Arztwahl, die Vcr- einigungsfreiheit der deutschen Aerzte und die Anerkennung der Aerzteorganisationen durch Gesetz werde der Aerzteverband annehmen.

Ravensburg. 10. Nov. (Wieder ein Typhnstodesfall.) Im Elisabethenkrankenliaus ist am Dienstag abend die 23jährigc Landwirtstochter Maria Flock von Roggenacker, Gde. Bodnegg, an Typhus gestorben. Sie war kaum drei Wochen lang kränk. Dies ist der achte Todesfall. ,

^den.

Freiburg, 9. Nov. Der Ausverkaufs Freiburgs i. Br. durch die valutakräftigen Schweizer ist in vollem Gange. Von Tag zu Tag springen die Preise in die Höhe. War am Samstag noch ein Herrenregenschirm für 180 M. zu haben, so kostete er am Montag schon über 300 M. Und so geht es mit allen an­deren Bedarfsartikeln. Immer weiter klettern die Preise in Höhe, die Auswahl in den Geschäften wird immer kleiner. Aus­wahlen darf man überhaupt nicht mehr, es steht schon ein zah­lungsfähigerer Käufer neben dir und nimmt ohne weiteres die Ware um jeden Preis an sich. Das sind aber nicht nur Schweizer, sondern auch Freiburger, die um jeden Preis kau­fen wollen, weil es nach ihrer Ansicht in Kürze nichts mehr zu kaufen gibt. Es muß anerkannt werden, daß eine kleine Anzahl von Geschäften Verkäufe an Ausländer ablehnt. Aber wie häufig kommt es vor. daß die einheimische Bevölkerung als Führer ihres Besuches beim Ausverkauf mithilft. Die mei­sten Schweizer kommen mit ihren roten Dauerpassierscheinen nach Freiburg, da es in den kleinen Grenzorten nichts mehr z« kaufen gibt. Täglich werden bis zu einem Dutzend schweize­rische Zugereiste angehalten, denen der vorgeschrieöene Pah fehlt und die mit einer Geldbuße bedacht werden, die ihnen die Lust zum Wiederkommen ohne Paßausweis hoffentlich ver­leidet.

Konstanz, 9. Nov. Auch in der Bodenscegegend richtete der am Sonntag herrschende Sturm beträchtlichen Schaden an. Schwere Fahrt hatte das DampfbootGreis". Das Schiss war mit Fahrgästen sehr stark besetzt und wurde von den Wellen ständig hin- und hergcworfen. Viele Reisende wurden seekrank. Ein Mädchen aus Konstanz wurde in bewußtlosem Zustande in das Krankenhaus Friedrichshafen eingeliefert. Die Schiffs­überfahrt zwischen Allensbach und der Insel Reichenau mußte eingestellt werden. Auch in Lindau wurde beträchtlicher Scha­den angerichtet.

Tauberbischofsheim, 9. Nov. Das Vorgehen des hiesigen Finanzamts gegen die Stenerdrückoberger hat Len Erfolg ge­habt, daß bereits in 200 Fällen Strafverfahren eingeleitet wor­den sind. Bekanntlich bat auch das Finanzamt Wertheim er­hebliche Steuerbintcrziebnngen anfgedeckt.

Der französische Militarismus. Einem Erlaß des General­kommissars zufolge, werden in Elsaß-Lothringen am 1l. No­vember besondere und pompöse Festlichkeiten stattsinden Es wird eins ganze Parade in Stratzburg in Anwesenheit des französischen Kriegsministers stattfinden.

Vermischtes.

Bon der Bayerischen Grenze, 10. Nov. Ein gewaltiges Feuer zerstörte das beim Bahnhof in Burgau gelegene La­gerhaus des landwirtschaftlichen Verbands. Die Brandursache soll in Kurzschluß liegen. Der Schaden beläuft sich auf Mil­lionen, weil das Lagerhaus mit Getreide, Kartoffeln, Maschi­nen u. a. gefüllt war.

überfall auf ein Postfuhrwerk. Bei Schlebusch im Wester­wald wurde das Postfuhrwerk, das einen größeren Geldbetrag mit sich führte, von mehreren Räubern überfallen, die die Pferde niederschossen und dann versuchten, den Wagen auszu­plündern. Sie wurden durch rechtzeitig eintreffende Hilfe an der Ausübung ihres Vorhabens verhindert.

Karnevalsverbot für ganz Deutschland? Nach Blätter- meldnngen soll an maßgebender Stelle der Antrag gestellt wor­den sein, mit Rücksicht auf die Unsicherheit der politischen Lage und der großen Teuerung das Verbot des Karnevals auf ganz Deutschland auszudebnen. Private Karnevalsveranstaltungen sollen durch dieses Verbot nicht getroffen werden.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 10. Nov. Dem Donnerstagmarkt am hiesigen Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 165 Ochsen, 21 Bullen, 189 Jungbullen, 160 Jungrinder, 251 Kühe, 426 Kälber und 557 Schweine. Erlöst wurden aus 1 Ztr. Lebendgewicht: Och­sen I 730 bis 800 M., II 520 bis 670 M. Bullen I 710 bis 750 M.,

II 550 bis 650 M., Jungrinder I 760 bis 850, II 620 bis 740 M., Kühe I 550 bis 670 M., II 380 bis 480 M., III 250 bis 350 M Kälber I 960 bis 1040 M., II 860 bis 950 M., HI 760 bis 850 M., Schweine l 1430 bis 1530 M., H 1300 bis 1400 M.,

III 1100. bis 1250 M. Verlauf des Marktes: Schweine lebhaft, Kälber belebt, Großvieh mäßig belebt, gute Qualität rasch ver­griffen.

Neueste Nachrichten.

Karlsruhe, 10. Nov. Der Landtag wählte in seiner heutigen Sitzung mit 79 von 85 abgegebenen Stimmen den Zentrumsabgeordneten Ministerialrat Wittemann zum Präsi­denten, den sozialdemokratischen Abgeordneten Parteisekretär Emil Meier, Heidelberg, zum Vizepräsidenten und den Führer der badischen Landwirte Abg. Landwirt Gebhard aus Eppingen zum 2. Vizepräsidenten. Die Unabhängigen und Kommunisten gaben weiße Zettel ab.

Fraukenthal, 10. Nov. In dem Bestechungsprozeß Lieser wurde Lieser wegen Vergehens gegen das Gesetz be­treffend den unlauteren Wettbewerb und wegen Betrugs in zwei Fällen zu zwei Jahren Gefängnis und 11000 Mark Geldstrafe verurteilt. Gegen Hinterlegung von 200000 Mark in bar oder in mündelsicheren Papieren wird Lieser aus der Untersuchungshaft entlassen. Von den Mitangeklagten wurde Leonhardt wegen gewinnsüchtiger Urkundenfälschung und fortgesetzter Beihilfe zum Betrug zu zehn Monaten Gefäng­nis, Bauer wegen fortgesetzten Vergehens gegen das Gesetz betreffend den untlauteren Wettbewerb zu vier Monaten Ge­fängnis verurteilt. Ein Angeklagter wurde freigesprochen. In einem anderen Fall wurde das Verfahren eingestellt.

Braunschweig, 10. Nov. Vor dem hiesigen Schwur­gericht hatten sich heule der Gärtner Franz Junge aus Bernburg, der Dreher Ludwig Busch aus Berlin und der Kraftwagenführer Ludwig Braune aus Diesdorf wegen eines in Gemeinschaft mit den noch nicht gefaßten Hermann Boch und Wilhelm Schulze am 9. November v. Js. verübten räuberischen Ueberfalls auf das Postamt Vorwohle im Kreis

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> der sozialdemokratist Volksversammlungen Republik Oesterreich ai Las Proletariat erklärt so starker Faktoren iu damals gleichzeitig a Leutschland abzubringer Preßburg, 11. Nov. ell, daß am Dienstag, hhafeld ein neues Boh zwße Menge von Oe e Umgebung in kurzer

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