Kind verlor im Dorf auf der Straße eine Anzahl vergifteter Weizenkörner, die auf dem Feld als Mausgift Verwendung finden sollten. Fünf Gänse machten sich über den Fund her und verzehrten die Körner. Kurz darauf verendeten sämtliche Tiere.
Mm, 26. Okt. (Bestrafte Räuber.) Vor dem Schwurgericht hatten sich die Einbrecher bei dem Jerusalemsvilger Kohn in Schelklingen zu verantworten. Es sind dies der vielfach vorbestrafte Schneidergeselle Friedrich Maier, der noch nicht vorbestrafte Heizer Anton Wieland und der Kassendiener Georg Karle, alle von Söflingen. In der Nacht auf den Karfreitag sind die Angeklagten von Söflingen aus mit dem Rad «ach Schelklingen gefahren in der Absicht, bei dem Altertumshändler Kohn einzubrechen, bei dem sie Gold und viel Geld vermuteten. Maier war der Rädelsführer. Er ging mit Wieland in das Haus von Kohn, das nicht verschlossen gewesen lein soll. Karle, der einarmig ist, blieb etwa 200 Meter entfernt bei den Rädern stehen. Als Wieland Licht machte, wachte Kohn auf. Dieser wurde nun von Maier mit Schlägen bearbeitet und ihm ein Knebel in den Mund gesteckt, so daß er nicht schreien konnte Nun nahmen sie eine Uhr und sonstige Gallien an sich und verlangten von Kohn, daß er ihnen zeige, wo er sein Geld habe. Kohn behauptet, sie Hütten ihm die Geldtasche mit '1500 -4l aus der Hand gerissen, während die Angeklagten behaupten, Kohn hätte sie ihnen gegeben; auch seien nur 1100 -47 darin gewesen. Den Raub teilten sie miteinander, Karle erhielt 400 »L. Einige Tage später schrieb Maier an Kohn einen Brief, in dem er ihn unter Todesandrohung aufforderte, über den Ueberfall zu schweigen und außerdem an die Kellner einer hiesigen Gastwirtschaft 20 000 „fl zu senden. Die beiden Hauptangcklagten lmtteu bei der Tat schwarze Masken auf; Maier hatte auch einen geladenen Revolver bei sich. Sie raubten auch Bankscheine über Hinterlegung von 10 000 und 20 000 Mark. Es wurden verurteilt: Algier wegen schweren Raubs, vorsätzlicher Erpressung und Nötigung unter Einrechnung der vom Schöffengericht erkannten Zuchthausstrafe von 1 Jahr K Monate zu der Gesamtstrafe von 8 Jahren Zuchthaus und 8 Jahren Ehrverlust, der Angeklagte Wieland wegen einfachen Kaubs unter Einrechnung einer dreimonatigen Gefängnisstrafe zu 1 Jahr Gefängnis und Karle wegen Hehlerei zu 3 Wochen Gefängnis. Sämtlichen Angeklagten waren mildernde Umstände zuerkannt.
Ulm, 27. Okt. (Von dem Schafdiebstahl.) Die in Radelstetten gestohlenen 295 Schafe wurden von den Dieben, Vater und Sohn, über 100 Kilometer weit getrieben. 110 Stück verluden sie und brachten sie nach Heidringsfeld bei Würzburg. Dort verkauften sie die Schafe an einen Metzger, der sie schlachtete. Die Kriminalpolizei bekam davon Kenntnis und beschlagnahmte die geschlachteten Tiere. Die restlichen 185 Schafe ließen die Diebe auf einer Station zurück, wo sie von einem alten Schäfer bewacht wurden.
Wangen i. A., 27. Okt. (Protest.) Die Vertreter der Bauernschaft des Bezirks Wangen haben sich zu nachfolgender Brotestschrist veranlaßt gesehen: „Die Ausschüsse des Landwirtschaftlichen Bezirksvereins und des Schwäbischen Bauernvereins Wangen haben mit Entrüstung Kenntnis davon genommen, daß der Vorsteher des Finanzamts Wangen den Vorsitzenden des Landwirtschaftlichen Bezirksvereins wegen seines entschiedenen Eintretens für die berechtigten Interessen der Landwirtschaft persönlichen und unbegründeten Angriffen ausgesetzt hat. Aus vollem Zutrauen zu dem Vorsitzenden heraus legen die Ausschüsse ganz entschieden Verwahrung gegen diese Vorkommnisse ein und sind fest entschlossen, den Vorsitzenden künftighin mit allen Mitteln zu schützen. In der Drohung, die Arbeitermassen gegen die Landwirtschaft auszuspielen, erblicken die Ausschüsse eine leichtfertige und verfassungswidrige Handlungsweise, die von einem Staatsbeamten am allerwenigsten erwartet werden dürfte. Die weiteren Behauptungen, ,die Landwirte seien alle Schieber und Schleichhändler', weisen sie als gehäs- stge Verallgemeinerung verschwindender Einzelfälle zurück."
Rot am See, 27. Okt. (Tödlicher Unglücksfall.) Köbler Georg Bernhardt war mit Anstricharbeiten auf dem Hausdach am Ständer seiner elektrischen Kraftübertragung auf die Scheuer beschäftigt, und kam, wie es scheint, der Leitung, die er kurz zuvor wieder zum Futterschneiden eingeschaltet hatte, tu nahe. Er wurde sofort getötet._
Baden.
Pforzheim, 27. Okt. Vermißt wird seit gestern abend 5 Uhr der zehn Jahre alte Schüler Fritz Stoll von hier. Er fuhr mit dem Ärbeiterzug um 5 Uhr nachmittags nach Wildbad, um Einkäufe zu machen, und hatte 400 -F bei sich. Der Knabe trägt braunen Mantel, rotwollene Kappe, blaugestrickte Jacke «nd braungestrickte kurze Hose, Schnürstiefel. Anhaltspunkte über den Verbleib des Knaben werden an die Fahndungspolizei erbeten.
Plittersdorf b. Rastatt, 26. Okt. An der elsässisch-pfälzi- schen Grenze ist der Sohn des Eigentümers der Mühle Schei- hard bei Lauterburg von einem deutschen Zollbeamten erschossen worden. Der junge Mann hatte von Deutschland kommend die französische Grenze überschritten und achtete auf den Anruf des Zollbeamten nicht, ergriff vielmehr die Flucht und .oprde hierbei von der Kugel des Zollbeamten getötet.
Singen (Hohentwiel), 26., Okt. In einer hiesigen Wirtschaft gaben zwei Unbekannte eine Tausendfrankennote zum Umwechscln, erhielten dafür von einem Bankier 21300 --fl und verschwanden darauf. Die Note ist eine grobe Fälschung und besteht ans zwei aufeinandergeklebten Abbildungen einer Tau- scudfrankennote, die anscheinend in einer Zeitschrift erschienen waren. Die Täter nannten sich Fritz Meier und Edmund Hons aus Konstanz, waren etwa 23 his 24 Jahre alt und sprachen schweizerische Mundart.
Erzingen (Amt Waldshut), 26. Okt. Dieser Tage begegnete in einem benachbarten Schweizerorte ein junger Mann einem schweizerischen Zollbeamten, der ihn aufforderte, zur Feststellung der Ware, die er mit sich führte, mit ihm auf das Zollamt zu gehen. Ungefähr 300 Nieter vom schweizerischen Zollposten entfernt, zog der junge Mann plötzlich einen Revolver, den er gegen den Beamten richtete. Dieser aber schlug dem Schmuggler — um einen solchen handelte es sich — die Waffe aus der Hand, worauf die beiden ins Handgemenge kamen. Der Zollbeamte machte von seiner Waffe Gebrauch, als der Schmuggler entfloh und schoß auf ihn. Der Schmuggler erhielt einen Lungen- und Oberschenkelschuß.
Heidelberg, 26. Okt. Der von der Frankfurter Kriminalpolizei wegen eines hier verübten Silberdiebstahls verhaftete angebliche van der Berg aus Brüssel ist identisch mit dem 31jährigcn Steuermann Hermann Kohl aus Kirchheim bei Heidelberg. Er hat im Laufe der letzten Jahre viele Diebstähle und einen Mord begangen. Kohl wollte die Silbersachen im Werte von 100 000 -fl bei einem Frankfurter Trödler verkaufen.
Heidelberg, 27. Okt. Der Verein Heidelberger Presse E. B. wendet sich heute in fünf in Heidelberg erscheinenden Zeitungen gegen die Verschandelung des Heidelberger Landschaftsbilds durch den Bau des an sich wirtschaftlich dringend notwendigen Rbein-Neckar-Tonau-Kanals. Von den beiden im Vordergrund stehenden Projekten nimm: nach der Darstellung des Vereins nur das des Süddeutschen Kannlvereins auf das Nck- karüild Rücksicht. Die Heidelberger Presse wendet sich nun in letzter Stunde gegen das Staatsprvjekt und ruft alle Freunde Alt-Heidelbergs am, sie in diesemKamPfe um das weltberühmte Heidelberger Landschaftsbild zu unterstützen.
Bofshcim (A. Adelsheim), 26. Okt. Im Walde bei Bofs- heim stöberte der Hund eines Tünchers unter Laub versteckt zwei Sparkassenbücher und Kassenscheine im Gesamtwerte von 80 000 -fl auf. Die Wertpapiere sollen wegen Familienstreitigkeiten versteckt worden sein.
Vermischtes.
10 ovo -.fl für einen Zentner Hopfen. Am Mittwochsmarkte
voriger Woche erzielten Markthopsen bis 9500 ^fl, Hallertauer und Württemberger 9500 und 9800 und 50 Ballen Hallauer Siegelhopfen 10 000 -4k per Zentner. Da kann das Bier nicht billiger werden.
Auch ein „Kreuzzug". Die Neuköllner haben eine „Rote Schulwoche" und einen Kreuzzug gegen Religion und Kirche veranstaltet. 2000 Personen, darunter zwei Drittel Kinder aus den weltlichen Schulen Neuköllns, zogen mit Musik und Fahnen durch die Straßen und trugen Plakate mit Aufschriften wie: „Eltern, befreit uns vom Religionsunterricht!" „Wahrhaft Hohe Sittlichkeit ist Gott- und Teufellosigkeit." „Lasset die Kindlein zu uns kommen in die weltliche Schule!" Eine Rednerin sagte den Kindern, es sei ihre Pflicht, die Eltern zu erziehen; wenn diese widerstreben, müßten die Kinder sie zur Abmeldung vom Religionsunterricht zwingen oder einfach ohne Erlaubnis der Eltern zur weltlichen Schule kommen. Und dabei gibt es Leute, die behaupten, auch in der weltlichen Schule bleibe völlig Raum für Religionsunterricht und religiöse Erziehung, ja eigentlich entspreche die weltliche Schule den religiösen Interessen am besten!
Die Stinnessche Handelsflotte. Daß Hugo Stinnes durch Ankauf von Dampfern in Deutschland und im Ausland seine Handelsflotte in schnellem Tempo zu vermehren bestrebt ist, wurde bereits berichtet. Nunmehr wird bekannt, daß die Aktiengesellschaft Hugo Stinnes für Schiffahrt und Ueberseehandel in Hamburg von der Reederei Nordstern Stockholm sieben neue Dampfer käuflich erworben hat. Die von der Reederei Stinnes erworbene Tonnage beläuft sich auf 30129 Brutto- und 17 604 Netto-Tonnen.
Zur Nachahmung. In Gronau an der westfälisch-holländischen Grenze mußten die anläßlich der Kirchweih zu Valuta- einkänken über Re Grenze kommenden Holländer an der Zoll
station einen halben Gulden gleich 28 °4il Kirmesaelk ,, So kamen für das Reich 335 000 -4k zusammen. Solch? c? übertrittsgebühren sollte man überall erheben, wo Valut?' Verkäufe zu erwarten sind, vor allem bei den ' „Valutaessern" und den Leuten aus Straßburg.
Das Strafgericht Gottes in Fleetstreet.
LL°N^.
Mtaily Mail" hatte anläßlich der, Oppauer Katastrchh°'^zg ^Stimmen veren schrieben, daß^ es sich um eine Strafe Gottes sur die Achldemokraten und
Kricgsverbrechen handle, weil die Deutschen gerade
Fabrik mit der Herstellung von Giftgas begonnen hatten ? Demokraten, - auf antwortet der „American": „Wenn Gott die Mensch?/!! Lliinme enthielt. Ge gen Herstellung von Giftgas strafen wollte, dann hätten U Mionalen,
die Deuti
liche Zeitungsgebiete in der Londoner Flettstreet'"sch^'°N^"und die Komm fieben Jahren in die Lust flregen müssen. Das Gift/- i - m" 07 Okt dort fabriziert wurde, war viel tödlicher, als jenes BerNN.^c.
Deutschen im Kriege verwandten, lind Labei warenZ Mierung für die die Deutschen, die zuerst Giftgas herstellten, sondern die cklesie» wurde der zosen."_ ° Stellvertreter
mit der eintreibt, uw
Berlin, 27. Ok Ptag haben, lau rr die dem Ka
währen)
Handel und Verkehr.
Mit aus seiner bis! des Innern aussche
Dcvisen-Kurse. (Durch die Rheinische Creditbau §Mer und Lewald Niederlai l ung Hc,rrenalb, mitgetellt.) Vorb°^M!>a„„»s.^ b-R-i
Holland 6200 bis 6400, Schweiz 3330 bis"3400, PaftsH- mständigenstab beqlei
1330, London 710 bis 720, Neühork 184 bis 18ll Tmdem UAte anfangs nächste Stuttgart, 27. Okt. Dem Donnerstagmarkt am ti^ Ä kommen Oppeln, c
Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 108 Ochsen 15 Ni,,,» 117 Jungbullen, 100 Jungrinder, 161 Kühe, 433 Kälbert
Berlin, 27. Ok
«Kabinett zu seiner er
der
6,4 -Schweine. Aus einem Zentner Lebendgewicht wurden7 «..Kscküeduna löst: Ochsen 1: 750-800, 2: 550-680, Bullen 1: 7 UP.L AsM „„
2: 600—700, Jungrinder l: 770—850, 2: 610—710 ^ ^
570—680, 2 : 400-500, 3 : 280—380, Kälber 1: 970-1040 daß cs ihm UN
.... -"»«Mssekretären und
bis 940, 3 : 780—850, Schweine 1: 1340—1420, 2: IM/»« 3: 1080—1180 -4k. Verlauf des Marktes belebt bei " Zufuhr.
Herrenberg, 27. Okt. Dem gestrigen Viehmarkt waren getrieben: 20 Ochsen, 113 Kühe und Kalbinnen und 75 M Jungvieh. Der Verkauf ging gut. Die Preise waren aem den letzten Markt gleichbleibend. Erlöst wurde für ein«» Ochsen 16 000—18 000 -4k, für trächtige Kühe 7500—9500 »
Milchkühe 8000-9000 -4k, für Schlachtkühe 4000-6000 Kalbinnen 7000—10 000 -fl, für Jungrinder und Stiere U bis 5000 .4k. — Dem Schweinemarkt waren zugeführt 480 NU und 80 Läuferschweine. Paarpreis: für Milchschweine 350 7 600 -fl, für Läuferschweine 800—1800 -4k.
Neueste Nachrichten.
Stuttgart, 27. Okt. Der Gemeinderat hat die Pohd stunde nunmehr auf 12 Uhr festgesetzt, ferner hat er heftig umstrittene „Hockersteuer" einzuführen beschlossen.
München, 27. Okt. Die polizeilichen Erhebungen ül das Revolverattentat auf den Landtagsabgeordneten Au« haben bisher zu keinem Ergebnis geführt. Der Sozialdem, kratische Verein München setzte für dis AusfmdiginachW des Täters 5000 Belohnung aus.
München, 27. Okt. In den bayerischen Bergen ist W 1000 Meter herab Schnee gefallen. Auf der Zugspitze u>M den bereits 14 Grad Kälte verzeichnet. In München hch vormittags ein leichter Schneefall den Versuch gemacht, ch Winter ins Land zu bringen. Es blieb aber bei dem Versuch!,
Halle a. d. S., 27. Oktober. Eine nach Zehntausend!, zählende und von Angehörigen aller Parteien besuchte Versammlung zum Protest gegen die Losieißung Oberschicht vom deutschen Vaterland fand heute gegen Abend auf di« Hall-Markt statt. Die Menge spendete den Rednern, d>! die Vergewaltigung durch die Entente und durch einen parteiischen Völkerbundsrat geißelten, stürmischen Beifall
brachte den Protest der Halle'schen Bürgerschaft durch m-
jmn er für ihre a prach, gelingen werde svrtzusetzen. Darauf
E Berlin. 28. Okt
gestern Abend zu km ' wird heute Abei iscke Lage halten Berlin, 28. Okt.
Parlamentskreisen erst- tuten für die Steuer; Mchskabinetts eine g> bei der Aufstellm Ptzierungskoalition u Mi gerechnet wurde sitzentwürfen über die Wnn der kommende sein. Ges Uetzenlivürfe über i Hier die Aendcrung ) Whung der Zölle zi Berlin, 27. Oktal Md bringt die Nac Mwsch mit mehrer «gesprochen und ihm d tni Minister Geßler i Hkichswehr nicht mehr sielte hören, ist dies, Men. Ein Besuch d Msidenten hat überh Mich hat weder > «derer Offizier bei irg«
stimmige Annahme einer entsprechenden Resolution Ausdruck. Nach Absingung des Liedes „Deutschland, Deutschland über alles" ging die Menge ruhig auseinander.
Berlin, 27. Okt. In einer im Reichstag eingebrachte, kleinen Anfrage des Abg. Korell (Dem.) wird auf folgendes Vorkommnis hingewiesen: Die französische Regierung Halle für die Erschießung der Elisabeth Kaiser aus Frankfurt a. M. eine Sühne von 25000 Frs. an die armen Hinterbliebenen zu zahlen versprochen. Wie mir mitgeteilt wird, hat wohl die deutsche Regierung etwa 6000 Mark Vorschüsse geleistet, aber die französische Regierung bat im Gegensatz zu der
greine Besetzung des
Die Liebe siegt.
Komm» voll GvtH Elbenstein.
L (Nachdruck verbot».)
Er Wvr «W so voll Stein, wie sie gedacht ... Und seine Liebe zu der anderen saß nicht mehr gar so lies wie ein Schatz, den niemand hebe» konnte ,. -, -
IL.
Quirin spie«« plötzlich schlecht. ' ""
»Was machst denn für Drmmchetkra?" rief der Lamm- Virt ärgerlich. »Weißt nicht chaß EichÄ Lumps ist? Was wirfst denn Herz drauf?"
Quirin legte die Karte» hin. "
»Nicht» für ungut, Detter, aber E dem Spielen HLtt' ich'» für heut» genug!*
Ein seltsam gereizte» LSchet» flog über Quirins hageres Gesicht, während seine stechenden Augen unwillkürlich über dir beiden hinglitten, die so stumm und versunken dort ne- deneiaander saßen.
»Wer weih?" sagte er laut. »Ost schaut sich ei» Spiel «st an wie Gewinnst, und zuletzt verliert «an s doch! Besser, «an hdrt beizeiten aus!*
Dar letzte Hong fast warnend.
Martin« schrak plötzlich zusammen, erhob stch rasch und trat zu ihrem Man»».
»Das ist brav, daß Hr «immer spielt!* sagte sie, unbe- stmge» Quirin« Blick aushaltend. »Jetzt wäre mich schon bald der Schlaf angegangen vor Langerweile! Weißt, Rochus, erzähle lieber was! Warst ja heut in Kapfenberg draußen, wirst wohl was Neues wissen?"
»Nicht viel. Aber einen guten Handel Hab ich gemacht, und einen besseren noch in Aussicht. Wenn's ernst wird damit, dann kannst dich freuen, Martina — nachher wirst »och eine reiche Frau! Dem Lahnbauer seine Huben kauf ich dann auf der Glawocken, lasse sie sauber Herrichten und auf deinen Namen schreiben. Daß du siehst, ich denke auf dich auch für die Zukunft — wenn ich einmal nicht mehr sein sollt!"
Er tätschelte verliebt ihren Arm.
„Hast es auch verdient um mich! Bist mir ein braves Weib!"
Martina lächelte gezwungen.
»Du weißt wohl, Rochus — um's Geld ist mir nichts. Hast ch schon mehr für mich getan, als ich wollen Hab, indem du mir freie Hand laßt im Haus!"
Der Lammwirt nickte zuftieden.
„Daß du keine Interessierte bist, weiß ich ..., eine solche hätt ich auch nicht genommenl Aber alles was recht ist: Ab. hängig sollst einmal nicht sein vom Giebel, wenn ihr euch auch sonst gottlob gut steht miteinander. Er war ja selber dafür, daß ich mein Erworbenes redlich anstelle, wie's mir selber ansteht . . . gelt, Giebel?"
„Versteht sich, Vater! Und die Martina verdient'» wohl um uns, daß ihr sie nicht als Bettlerin zurücklaßt einmal. Je eher, je lieber, wenn ihr ihr Dell sicher stellen laßt!" ant- wortete der Sohn rasch.
„Wird schon geschehen, bald ich Zeit habe dazu. Derweil denke ich gottlob noch nicht ans Sterben."
Quirin, der scheinbar gleichgültig zugehört hatte, schul, telte jetzt den Kopf.
„Mir steht's nicht zu, daß ich mich einmische, Lammwirt, aber solche Sachen sollt man nicht aufschiebenl Stirbt keiner früher deswegen, weil er Ordnung macht in seinem Eigentum! Und ihr seid doch sonst ein vorsichtiger Geschäftsmann ..."
„Red nicht so dalket daher, Quirin!" unterbrach ihn Martina scharf. „Ich kann's überhaupt nicht leiden, wenn eins vom Sterben redet!"
Quirin lachte spöttisch.
„Zuviel gern hast ihn — deinen Mann, man steht's wohl! Aber die Lieb in Ehren — der Verstand darf dabei doch nicht zu kurz kommen! Ich bin sicher, der Lammwirt wird dich jäh einmal überraschen mit der Botschaft . . ."
In diesem Augenblick wurde die Stubentür hastig aufgerissen und der Föritz Leonhard drückte sich — atemlos und schweißbedeckt, herein.
„Um Ehristiwillen, Leut' —" stieß er heiser vor Auf- regung heraus, „verratet mich nicht! Der Jäger Bichler ist hinter mich her .. .! Sagt, ich wäre schon über zwei Stunden da im Lammwirtshaus!"
Der Lammwirt und sein Sohn wechselten einen erschrockenen Blick. Dann stand der erstcre hastig auf.
»Verraten will ich dich nicht, Leonhard, aber lügen noch
Berlin, 27 Okiol Wimkehrsministerü « Reichseisenbahnen Meinten-, Angestellten- «scharfen Protest g> Vom Reichsministe es! wird milgeteilt, sise erwähnten.Bestre chmlicherrveise gelung scherten Wagen mit - Auf Veranlassung iss Statistische Reichs« M erste Nachkriegs-, «gleichzeitig eine all >ird. Als Stichtag st Volkszählung ist wnimen. — Der miee der U. S. P. tl Sonntag, 8. Januc Anklam (Pommer Mmlung mit sozial Menstößen zwischen
weniger. Was der Giebel tun will, ist seine Sache — du bist seines Weibes Bruder. Da steht die Sache für ihn anders. — Wir aber gehen, komm, Martina! Wir wissen nichts und haben niemand gesehen!"
Er verschwand eilends durch die Küchentür.
Leonhard hatte sich auf des Lammwirtes Platz ftibn lasten und wischte mit dem Rockärmel die Schweißperlen von seiner Stirn, während Giebel sich stumm neben ihm nieder- ließ.
Natürlich würde er Lenas Bruder nicht verraten! Wären sie doch außerdem Schulkameraden, und Giebel war früher '"-,,2" 'c'"'
zuweilen selbst heimlich mit der Büchse durch die nächtlichen dre Aberusuno Wälder gestochen.
Aber wohl war ihm nicht zumute bei der Sache. Es iß nicht alles eins für einen ehrlichen Menschen, wenn er falsches Zeugnis ablegen soll . . .
Der einzrge, der ganz ruhig geblieben, war Quirin. Ae hatten stch öfter getroffen auf heimlichen Wegen, er and Leonhard, denn auch Quirin besaß oben in seiner versiMsn Felsklause am Hochkar eine zerlegbare Bück^. die ihr.sie! selten fehlte.
Außerdem aber wußte er die Standplätze der seist ^
Rehböcke, die Wechsel der Gemsrudeln im Geklüfte, r. s>M Jäger fast niemals kamen, und besaß geheimnisvolle Verbindungen mit zwei Wirten im Markt Aflsnz, die billiges Wild immer bar bezahlten.
Denn ihm war das Jagen nicht Leidenschaft, wie dem.
Leonhard, sondern ein einträgliches Geschäft, das er neben manchem anderen betrieb.
So war er allmählich Leonhards Freund und Berater geworden. Bisher hatte der Bursche oft Schmierigkeiten ge> habt mit der Beschaffung von Pulver und Blei — denn me Jäger paßten ihm scharf auf — und das geschossene -alo hatte er meist an arme Gebirgsbaucrn mrichenkt. wc:! er nicht wußte, wohin sonst damit.
Jetzt brachte er's Quirin, der es vsLiter schaffte,
Pulver und Blei dafür gab, soviel er wollte, und manchmal noch ein Stück Geld obendrein.
Auch diesmal bewährte sich Quirin als rettender Hrsiew
Kaltblütig lächelnd schob er Leonhard des Lammwirt» halb geleertes Glas hin und drückte ihm dm Korten m uie
«kkrt. Daraulhin hc Aer ihre Aemter ni Mgsanstalt Bodenha idäude, in dem G< U Arbeiter und Arb, Kaltowitz. 28. Okt «dnitza" berichtet ü 4 Ae kommunistische Mhme. Alles warte VIlig geregelt werde Prag, 28. Okt. E Hinial Maria Theresn nden.
Belgrad, 27. Ott. i
Plenen militärische ^Bukarest wird ber Bändigen Mobilisier, Mut worden ist.
..Agram, 28 . Ott. G
Ker des Ministers T huldigte, Algazic, w A ^ Freiheitsstrafei keiner Freiheitsstrafe
?«is, 27. Okt. Na
Hand.
(Fortsetzung folgt.)
?erg für das Mi M°rdnete der Abstim
London. 27. Ott. 8 Aenunterstützuna i k^ter aus Mißmut l von Sellen der R«