wirken. 6. ichführung einer wirkst e albanische Frage. * in die Entscheidung.
Mag: Auf Grund der doch vird in der Sitzung des L l int, die Entscheidung über, he Regierung wird der vj,' i Obersten Rat nicht
öder für England?
äßt sich aus Paris melde,» ngskreisen nun, wo die h ^ Erfolges in Kleinasien nch ei, England mit Helgol^ Schlesien zu ködern hofst jtige, die Frage von Hch, Sitzung des Obersten Rate,
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Schluß der Anzeig« Annahme tagsvor. Frrnsprechrr Nr. 1. Für trles. Anträge vir» keinerlei Bewähr übernommen.
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Neuenbürg, Donnerstag den 4. August 1921.
79. Jahrgang.
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Wer ist der Schuldige?
Anläßlich der Hinrichtung des wegen Raubmordes an dem »rutschen Kaufmann Burgmann in Höchst a. M. zum Tode »Mitteilten Marokkaners Mohammed Ben Achmed wird uns »,s Mainz geschrieben:
Der Gerechtigkeit ist also Genüge geschehen, den Raubmörder hat sein Schicksal erreicht, und mit von Stolz geblähter Arust haben die Franzosen durch Draht und Funkenturm in »lle Welt die Selbstverständlichkeit hinausposaunt, daß man »usnahmsweise im besetzten Gebiet, wo sonst nur Deutsche die zroße Harte des kriegsgerichtlichen Verfahrens kennen lernen, such einen Franzosen, und zwar einen schwarzen Franzosen seinem zuständigen Richter nicht nur vorgeführt, sondern auch »em Gesetz entsprechend verurteilt und sogar das Urteil an ihm vollzogen hat. Aber hat das Gericht denn wirklich, und »as ist die Frage, den Schuldigen verurteilt? War der farbige Franzose, der in Höchst den Mord beging, auch wirklich der Meinschuldige an seinem Verbrechen? Es ist kaum anzunehmen, »aß dieser gläubige Mohammedaner überhaupt das Bewußtsein hatte, eine Schuld auf sich geladen zu haben; hatte er doch etragene sehr gUterhM einen Feind erschlagen, was nach den Geboten seiner Religion e Ihnen die teuer« M »nter allen Umständen ein gutes Werk bedeutet.
empfehle: ! Nach der Prozedur, so wird berichtet, ritt der französische
Gouverneur von Mainz, General Schmidt, zu den deutschen ' ' ^ Herren, begrüßte sie und sagte: „Meine Herren, sie haben
soeben gesehen, daß Frankreich Gerechtigkeit übt." Man kann fch vorstellen, welches Erstaunen diese naive Aeußerung bei den deutschen Vertretern, die ja im besetzten Gebiet wohnen, hervorgerufen haben mutz.
Aus der sonst jede Einzelheit mit behaglicher Breite aus- ^ ^ilucuirluiituv, vir» mlenden Schilderung der Erschießung geht nicht hervor, wel- !ßll „ an .l. cher Mohammed Ben Ahmed — wie viele mag es deren geben
lM,ieMlk ll. MllMR, _ der Unglückliche war. Nur aus der Tatsache, daß er in heim Fernsprechers kimm marokkanischen Regiment stand, kann man schließen, daß nd Elektrizitätswerk Tei^ " wahrscheinlich ein geborener Marokkaner war; er mag unter
ÜUNLN
rbeit, von 50 an, unend billigen Preisen.
2 . i. LIM. — Kein!
lummer zu achten!
lädt. Elektrizitätswerk für sämtl. Feuerversicher! n, liefert
lhMchstrovl-AnllM, s« tische Koch
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Sicherheit durch
in, Huchenfelderstrch
Teilzahlung
Liegen.
Sott weiß welchen Versprechungen aus seinem Heimatdorf sortgelockt, vielleicht sogar gepreßt worden sein, um mitzuhelfen. Men die deutschen „Barbaren" zu kämpfen. Was mag man ihm über uns erzählt haben, um seinen Fanatismus aufzupeitschen und seinen Haß gegen die Deutschen zu Wecken und - Lokrami^ Höchste zu steigern! Man hat dann Mohammed Ben » MlgllslM, Ahmed, wie tausend und tausend andere seiner Stammesbrüder «ls Afrika, in irgendeiner französischen Garnison zum Maffen- V , » V V mord dressiert und ihm den Gebrauch der modernsten Mord-
I fff Waffen gelehrt, und das böse Spiel im Kriege selbst hat die
> letzten Hemmungen endgültig zerstört. Was Wunder, wenn der farbige Franzose den Unterschied nicht versteht, und daß es ihm nicht einleuchten will, daß er jetzt plötzlich nicht das Recht haben soll, irgendeinen Deutschen totzuschlagen, um sich selbst dadurch eine bequemere Lebenslage zu schaffen. Wie soll sich der arme Wüstensohn in diesen feinen moralischen Unterscheidungen zurechtfinden, die überdies mit den Anschauungen seiner Religion, die den Feind zu töten befiehlt, im Widerspruch stehen? Daraus ergibt sich aber klar und deutlich, wo die eigentliche Schuld liegt: Nicht den armen Teufel Mohammed ben Ahmed, dessen blutiger Körper auf dem Mainzer band seine Seele in Mohammeds siebenten Himmel schickte, und der dort alle Freuden seines Paradieses erwartet, trifft flc Schuld an seinem furchtbaren Verbrechen, das er als ein solches gar nicht ansehen konnte, nein, seine militärischen Er- peher, das ganze System ist es, das vor den Richter gehört, ^ EE die französische Regierung, die halbwilde Volksstämmc wwt Mn während des Krieges auf deutsche Soldaten los- Maffm hat, sondern auch jetzt noch nach dem Friedensschluss rur Bedrückung einer fast zu Tode gehetzten, wehrlosen Bevölkerung verwendet.
..Die Erschießung des Mohammed Len Ahmed ist übrigens UW einmal das traurigste Ende, das diese Afrikaner, die zum Mnzosischen Heeresdienst gepreßt wurden, fern von der Heimat Mden. Wer die Lazarette und Krankenhäuser der französischen Nhemarmee im besetzten Gebiet durchwandert, dem fällt sofort M, welch erschreckend hoher Prozentsatz der dort liegenden ^ranken die Schwarzen und Braunen ausmachen. Alle sind ^Tuberkulose und anderen Lungenkrankheiten rettungslos ?^EN. Früher, als man die Dauer des Krieges noch nicht ranssehen konnte, hatte die französische militärische Leitung in? r uoch die Gewohnheit, diese afrikanischen Regimenter ^.. n zu schonen, als man sie im Winter nicht unserem
E Klima aussetzte, sondern nach Südfrankreich beförderte.
Meeh >che duchürua^ ders letzt. Sommer wie Winter liegen die farbigen Re-
- — einige Ausnahmen ändern an dieser Tatsache nicht geringste — im besetzten Gebiet, den Unbilden der winter-
Jm Namen der Menschlichkeit muß gegen das jetzige Verfahren der Franzosen ihren afrikanischen Landsleuten gegenüber schärfstens protestiert werden. Die Verwendung farbiger Truppen überhaupt und die Besetzung der deutschen rheinischen Gebiete mit ihnen ist an und für sich schon das furchtbarste Verbrechen an der weißen Rasse, das man sich denken kann. Mohamed ben Ahmed ist als Mörder erschossen worden; die Hauptschuldigen aber haben das Urteil gesprochen und vollzogen, und die arme deutsche Bevölkerung im besetzten Gebiet, sie ist nach wie vor ausgesetzt den Bedrohungen und Bedrückungen durch jene farbigen Franzosen, die einfach nicht in der Lage sind, das moralische Verwerfliche ihrer eigenen Taten zu begreifen.
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p'x" Witterung ausgesetzt. Tag und Nacht auf Posten, auf rreifkommandos unterwegs, auf den Exerzierplätzen gedrillt. Varmn jetzt plötzlich diese Härte?
. allen Kolonialmächten wurde schon während des . Gefahr erkannt, die von den militärisch gut ausge- Truppen nach ihrer Entlassung in die L'^at droht. Man rechnet mit der Möglichkeit, daß die Far- , neuen militärischen Kenntnisse ausnutzen und sich
Ä5 lwn!-«^herigen Beherrscher mit deren eigenen Waffen S^iein-s^ Knuten, In Frankreich hat man diese Gedankengänge diapn ^icht genommen. Die Methode, die es seinen far- 50^kin?n gegenüber in Anwendung bringt, liefert dafür
^!zospn (A^brlichen Beweis. Kaum einer dieser farbigen Fran- ^me Heimat Wiedersehen, die Tuberkulose wird
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Deutschland.
München, 3. Aug. Die Gesamtkosten der neuen bayerischen Besoldungsordnung für 1920 werden etwa 9 Millionen Mark betragen. Das ist mehr als der gesamte bayerische Friedensetat ausmachte.
Berlin, 3. Aug. Die deutsch-französischen Reparationsverhandlungen sind bis nach Regelung der oberschlesischen Frage verschoben worden. — Der Kommunist Professor Lomonossow m Moskau siedelte mit seinem ganzen Stab von Stockholm nach Berlin über, um hier energisch mit Deutschland „Geschäfte" betreiben zu können. (Allmählich vereinigt sich ganz Moskau in Berlin. Was sagt die deutsche Regierung dazu?) — Den Deutschen in Elsaß-Lothringen wird das Leben von den Franzosen so erschwert, daß im Juni und Juli 1200 Personen freiwillig das Land verlassen haben. 162 Personen wurdm außerdem ausgewiesen. — Nach Meldungen aus Oppeln sind in der letzten Woche über Oppeln wieder 2580 Flüchtlinge aus Oberschlesien in das Reichsgebiet gefahren.
Die Drangsalierung ber deutsche« Landwirtschaft im belgischbesetzten Gebiet.
Die Uebergriffe der belgischen Besatzungstruppen haben eine Anzahl geschädigter Landwirte zu Beschwerden veranlaßt. Der Landrat des Kreises Moers hat an die zuständige französische Besatzungsbehörde wiederholt Eingaben und Proteste gerichtet, doch blieb der Erfolg in den meisten Fällen gleich null. Ganz besonders hat unter den Besatzungstruppen der Ort Rheinberg zu leiden. Es erscheinen z. B. belgische Chargen, holen sich Waschkessel, Fahrzeuge und anderes Gerät ab, mit dem Bemerken, es in einigen Tagen wiederzubringen, was natürlich nicht geschieht. Ost erscheinen Soldaten und „requirieren" Eier, Speck und andere Lebensmittel, ohne etwas dafür zu bezahlen. In den Gastwirtschaften werden große Zechen gemacht, die häufig nicht bezahlt werden. Fällt eine Requisition nicht nach Wunsch aus, dann rächen sich häufig die belgischen Soldaten dadurch, daß sie die Wirtschastsgeräte demolieren. Ueberfälle und Diebstähle sind an der Tagesordnung. Auf Fahrräder haben es die belgischen Soldaten am meisten abgesehen. Sie schrecken auch nicht davor zurück, armen Arbeitern auf dem Nachhausewege von der Arbeitsstelle aufzulauern, und sie der Uhr und letzten Pfennige zu berauben. Bei einzelnen Landwirten haben die dort einquartierten belgischen Soldaten wie Wüstlinge gehaust. In einem Gehöft wurden die Kühe tagtäglich auf der Weide ausgemolken; eines Tages, als die Soldaten scheinbar besonders gut aufgelegt waren, erschlugen sie den ganzen Hühnerstall. Fm Schlösse eines Grafen, in welchem belgische Jägerosfiziere mit ihren Dienern Quartier genommen haben, wurden Silberbestecke gestohlen, Gläser und Tassen zerschlagen, die Lichtleitung zerstört, Türen demoliert, der Hühnerstall erbrochen, und — damit der Spaß vollständig ist — aus einem Rübenacker Fußball gespielt. — Dies ist nur eine knappe Aufzählung, eine kleine Auswahl aus einem ganzen Stoß von Beschwerden. Wir verstehen die Entrüstung der diesen Gewaltausbrüchen gegenüber ohnmächtigen deutschen Bevölkerung, und wir begreifen auch ihren Schrei nach Erlösung von diesem Drucke!
Dr. Hermes über Sie Ernährungslage.
In Ludwigshasen machte der Reichsernährungsminister Dr. Hermes, der zurzeit die Pfalz bereist. Programmatische Ausführungen über die Lage der Lebensmittelversorgung. Der Minister erklärte, er könne den zurzeit herrschenden Pessimismus über unsere Ernährungslage, der von den Sanktionen sowie von der anhaltenden Dürre hervorgerufen sei, nicht teilen, lieber den Ausfall der Kartoffelernte könne man noch kein Urteil abgeben. Es wird von der Kartoffelernte abhängen, ob sich eine Möglichkeit ergibt, die Höhe der Kartoffelvreise zu verändern.
Wettlauf zwischen Mehreinnahme und Defizit.
Fm Monat Juli sind die Einnahmen des Reiches um fast 20 Prozent gestiegen. Dennoch ist keine Besserung der Finanzlage dadurch eingetreten, da auch die Auslagen um etwas über 25 Prozent den Etatvoranschlag überschritten haben
Ausland.
London, 3. Aug. Die Gewerkschaft der englischen See- wute, die 75 000 Mitglieder umfaßt, hat beschlossen, aus dem Transportarbeiterverband auszutreten, und zwar wegen des auf der jüngsten Konferenz gefaßten Beschlusses, wonach die Verbandsleitung den Streik beschließen kann, ohne vorher ein Referendum zu veranstalten.
Washington, 3. Aug. Laut einer neuen Statistik belaufen sich die Gesamtschulden der Vereinigten Staaten am 30. Juni 1921 auf 23 761 237 000 Dollar. Sie wurden im Laufe des Monats Juli um 208 Millionen Dollar vermindert.
Tschechische Wünsche nach deutschem Gebiet.
Prag, 3. Aug. Anläßlich einer Jnterpellationsbeantwor« tung erklärte Außenminister Benesch die Grenze der Tschechoslowakei mit Oberschlesien als unbefriedigend. Sowohl strategische wie zolltechnische Rücksichten forderten dringend ihre Berichtigung. Besonders wichtig sei für die Tschechoslowakei die Erwerbung von 16 Gemeinden in der Nähe von Troppa«, die im rein deutschen Kreise Leobschutz liegen.
Französische Hetzlügen.
Pariser Zeitungen berichten, daß der französische Außenminister die Meldung erhalten habe, der Mörder des MajorS Montalegre sei ein deutscher Oberschlesier namens Joschke, S1 Jahre alt. Die Untersuchung habe ergeben, daß die Aussetzung eines Preises für die Tötung eines hervorragenden Franzosen diesen zu seiner Tat veranlaßt habe. Diese Nachricht widerspricht den bisher vorliegenden Ergebnissen der Untersuchung vollständig.
Der leichtgläubige Crispie«.
Zu der von den französischen Sozialisten veranstaltete« Pariser Gedenkfeier anläßlich der Ermordung Jaures ist bekanntlich der deutsche Unabhängige Crispien aus Stuttgart in Paris eingetroffen und auch zu Wort gekommen. Die Polizei hatte ihm nahegelegt, er möchte sich Zurückhaltung auferlegen. Crispien wurde bei seinem Auftreten durch eine Demonstratio» begrüßt, die aber sofort unterdrückt wurde. Er fand, wie es in den Berichten heißt, ungeheuren Beifall. In seiner Ansprache hat er u. a. gesagt: „Als ich mich nach Paris begab und die verwüsteten Gebiete, zerstörten Städte und Dörfer sah, fühlte ich mehr als je die Wunden, die Frankreich durch den Krieg erlitten hat. Ich verstand, daß eine loyale Reparation von dem deutschen Volke durchgeführt werden müsse, und daß nur sie die Grundlage einer Versöhnung bilden kann. Namens aller deutschen Sozialdemokraten bringe ich die Versicherung mit, daß wir zu der Reparation bereit sind, wie ich auch den deutschen Sozialdemokraten versichern werde, daß das französische Volk jeden Chauvinismus verdammt." (Crispie» ist schon einmal jäh aus seinem internationalen Himmel gestürzt worden, als er aus eigener Anschauung die wahren Zustände in Rußland kennen lernte; wir fürchten, er wird früher oder später die gleich bittere Erfahrung mit dem französischen Volk machen. Schriftl.)
Zur Kriegsschuldfrage. Neujahr 1914.
Am 1. Januar 1914 schrieb Lloyd George: „Das deutsche Heer ist nicht nur für das Bestehen des Deutschen Reiches, sondern auch für das Leben und die Unabhängigkeit der Nation von allergrößter Bedeutung, da Deutschland von anderen Staaten umringt ist, deren jeder eine der deutschen beinahe ebenbürtigen Armee besitzt. Wir vergessen, daß, während wir eine 60prozentige Ueberlegenheit unserer Marine über die Deutschlands verlangen, Deutschland nicht entfernt auch nur eine ähnliche Ueberlegenheit über Frankreich allein besitzt und es muß außerdem natürlich noch mit Rußland an seiner Ostgrenze rechnen."
Rußland in Not.
Das allrussische Exekutivkomitee erließ folgenden Aufruf: Nach eingelaufenen Meldungen steht die Sowjetrepublik vor einer schweren Brennstoffkrisis, die zur Einstellung des Eisenbahnverkehrs und zum völligen Zusammenbruch des Wirtschaftslebens führen kann. Der Grund ist grenzenlose Anarchie, Korruption und Nichtausführung von Befehlen der Sowjetregierung."
Wenn zu aller Not in Rußland auch noch die Einstellung des Eisenbahnverkehrs kommt, dann müssen Zustände entstehe», wie sie so grausig noch keinem Volke beschieden waren. Die Mißwirtschaft der Bolschewisten macht das große russische Reich zu einem einzigen Massengrabe.
Amerika und der Sonderfrieden.
Der Korrespondent der „Morningpost" in Washington meldet: Bevor die amerikanische Regierung Besprechungen mit der deutschen Regierung über den Abschluß eines Sonderfriedens einleitete, fragte sie bei Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan an, ob diese Mächte dem Abschluß eines Sonderfriedens freundlich geneigt wären, wenn dieser den Der. Staaten die Rechte und Privilegien sicherte, die Amerika in de« wirtschaftlichen Bestimmungen des Versailler FriedensvertragsS zuerkannt würden. Die Alliierten erhoben keinen Widerspruch, jedoch verhehlte Frankreich nicht, daß es vorgezogen hätte, wen« Amerika den Versailler Vertrag Unterzeichnete.
Man erklärt, daß Deutschland sich zu Unrecht Illusionen über den Geisteszustand der amerikanischen Regierung mache» würde. Wenn auch Amerika einen Sonderfrieden unterzeichnet habe, so werde es doch seine früheren Alliierten nicht opfern, und darum noch lange nicht der Freund Deutschlands werden.
Gott bewahre mich vor meinen „Freunden"!
Japans Bündnis mit England ist nicht mehr von langer Dauer, deshalb rückt Japan näher an China. Der Vertreter des „Temps" in Tokio meldet, daß Japan das Schantnnggebiet wieder an China zurückgeben werde. Auch sonst sei Japan r« allerlei Vergünstigungen für China bereit. Gelänge es Japan, die ungeheueren Menschenmengen Chinas zu mobilisieren «nd Japan und China zu einer einzigen Macht zusammenzuschweißen. dann wäre die Zeit da, für welche das Wort Kaiser Wilhelms geschrieben wurde: Völker Europas, wahrt euere heiligsten Güter!