Lande käme für Frank«

^ in Frage. Die Bedr i Zukunft die Aufrechtes ke der französischen ^

mps" veröffentlicht eine? c dieAssociated Preß" reinigten Staaten an ^ zu einer neuen Prüfuni )er Abrüstungskonferenz Aufstellung eines bestm» legenhciten des fernen 6 erTemps" aus Tokio gen wegen der Wasbino», erklärt, daß Japan wedtt zur See bis zum äußa dürfe, allein zu bleiben ^ ,en mit denen zu verein ngen angewandt werde,,' l. die in großen Umrissw oen >oll. wird mit UngL

gesamte Presse äußert rastdenten Harding zu x, eist außerdem auf den K dem Völkerbund biete

Sq«S»pret,r

'-;:i-L;aZ:lich in Ne«««' ti-, Xi 1S-7S. Durch die -oft im Orks- und Ob«. ^».Berkehr sowie trn -ästigen inliind. Verkehr

^".Isvm-Postbest. P«ld.

^ an»» -«»

r»N, »nsxnich -»i r'!t»n, »d» -->!

MrLnngt»nehmen alle Lvstfi-llen, inNeuenbür zLjerbem die Austräger Mrzeti entgegen.

^iiakauto Nr. 24 bei Lkcr«mrs.Spllrkrsie K.rrndürg.

--s-

^ 164.

Der Lnztäler.

KnALkgEr -üf das Lnztal unS Umgebung.

Amtsblatt wr Sen VbLfamtsbLAirk Neuenbürg.

ÄstflLtzLSKb '' ZWi-rH ZM ÄlWMchM« O»8 sMM-' ARS«p-agG

»nk ÄvrlLj! e-.-- »' !"!?! > -Ks.-.- A, Für G» Lchrf-fÄrr-si'.x »««mrwEltch K Kt.»» V Vrar.-LL-x

«nzeigepret«

' ie einspaltig« Petitzeile oder deren Raum KV Lei AuSknnfksertiäl» ng Snrch die GeschSstsste- 4b extra. Reklame-Zeile 1.5V he: größeren Aufträge, snisprech. Rabatt, der! Kalle deS Mahnverfaßr» hinfällig wird.

Schluß der Anzeige, Annahme tagsvor. Serasprecher Nr. 4. Für teles. Ar träge wird keinerlei Gewähr über­nommen

Neuenbürg, Mittwoch den. Juli 1921.

! 79. Jahrgang.

SSWWSM

. den 19. Juli 1921.

»zeige.

und Bekannten die neine liebe Frau, unsere oiegermutter, Schwester

»check,

tius

Jahren heute morgen, duld ertragenem Leiden sen ist.

wnden Hinterbliebenen: r: Schultheiß Scheck.

wstag nachmittag 3 Uhr

der

rlts

ssuli 1921

MWWW

9.^33

^< 6 H 6 r

seavvLiill

ilunss für da- )ilfswerk".

den unserer oberschlestschi t sie aus ihrer Heime an hat sie mißhandelt, l, um deutsches Rech:

>ie Oberschlesier in ihlii ^ nicht so sein, daß ds die Verängstigten )eutschland kümmere st

hr ernste Dinge. Es, hlesier. Sie haben ihr Treue um Treue! ammlung, um den Ver- Verängstigten zu helfes amen quittieren und dir ilfswerk", Berlin s dem sich dasDeutsch >ände heimattreuer Oben deutschen Grenzmarken' : haben.

der.EnMerr".

gründe und Ziel der Brotprelscrhöhung.

Berlin. 18. Juli. Die durch die Presse gehenden Nach­richten über die Brotpreiserhöhung haben vielfach lebhafte Beunruhigung ausgelöst. Es erscheint daher eine Aufklärung über Gründe und Ziel der Erhöhung erwünscht. In dem am 15 August 1921 zu Ende gehenden Wirtschaftsjahr ist eine sehr erhebliche Brotverbilligung gegenüber dem vor allem durch bas teure Auslandsgetreide tatsächlich erwachsenden Einstands­kosten erfolgt. Das Reich hat für diese Zwecke über 10 Mil­liarden Mark im Laufe des Wirtschaftsjahres aufgebracht, die es sich nur durch stärkere Inanspruchnahme der Notenpresse beschaffen konnte und die letzten Endes durch Steuern wieder abgedeckt werden müssen. Bei der ungünstigen Finanzlage ist Las Reich auf -ie Dauer außerstande, eine Verbilligung in Liefern Umfang fortzusetzen. Auch in anderen Ländern, in Italien. Enaland und Frankreich, hat während des Krieges und auch in den folgenden Jahren einPolitischer Brotprcis" bestanden und hat eine Verbilligung des Brots unter Zuhilfe­nahme von Staatsmitteln stattgesunden. In Erkenntnis der Unmöglichkeit, eine solche Wirtschaftspolitik weiterzuführen, sind diese Länder trotz weit günstigerer Finanzlage dazu über­langen zum Teil durch Einführung der freien Wirtschaft siir Getreide und Brot die Verbilligung des Brots durch öffentliche Mittel einzustellen.

Auch Deutschland muß notgedrungen, da es die weitaus größte Belastung zu tragen hat. zu einem Abbau der Ge­treide- und Brotverbilliguna übergehen. Die Reichsregicrung hat deshalb im Einvernehmen mit dem Reichstag, der anläßlich der Etatsberatungen mit der Frage befaßt war. eine Erhöhung der Brotpreise um etwa 50 Prozent des jetzigen Brotprcises ab 16. August 1921 in Aussicht genommen. Gegenüber dieser Frage hat später der Volkswirtschaftliche Ausschuß des Reichs­tags auf Antrag des Reichstagsabgeordneten Wieber eine Resolution gefaßt, die Reichsregierung zu ersuchen, den Brot- hreis im neuen Wirtschaftsjahr nicht über 40 Prozent zu erhöhen. Trotz der großen Bedenken wegen der finanziellen Auswirkung dieser Resolution hat das Reichskabinett sich ent­schlossen. den Brotpreis nicht um 50. sondern nur um 40 Proz. zu erhöhen. Bei einer solchen Steigerung des Brotpreises wird das 1900 Gramm-Brot in den Orten, in denen es bisher 5 F gekostet hat. nunmehr einen Preis von etwa 7 -F erreichen. Auch das bedeutet noch, daß allein für die ersten 7)H Monate des kommenden Wirtschaftsjahres, das ist für die Zeit vom 15. August ds. Js. bis zum Ende des Reichshaushaltsjahres, dem 31. März. Berbilligungszuschüsse des Reichs in Höhe von 3/, bis 4 Milliarden -Ir ie nach dem Weltmarktpreis des Getreides und dem Stand der deutschen Währung zu leisten sein werden, also eine Belastung des Reichs, die neben seinen sonstigen gewaltigen Verpflichtungen außerordentlich drückend ist. Zu der in der Presse geäußerten Befürchtung, daß das rationierte Brot der Bevölkerung in schlechter Beschaffenheit verabfolgt werde, liegt kein Anlaß vor. zumal im neuen Wirt­schaftsjahr die Brotstreckung fortfällt und das Brot nur aus reinem Ärotgetreidemehl verbacken werden muß. Bei einwand­freier Verarbeitung solchen Mehls, die durch die Kommunal­berbände und die Polizeibehörden überwacht werden wird, darf erwartet werden, daß die Bevölkerung auch das rationierte Brot in schmackhafter Zubereitung erhalt.

Deutschland.

Berlin. 19. Juli. Am Mittwoch und Donnerstag wird der Ausschuß für die direkte Besteuerung zusammentreten, dem die Steuerpläne der Reichsregierung zur Begutachtung vor- aelegt werden sollen. Der Ausschuß wird sich zunächst mit einem Antrag der Ärbeitnehmerabteilung auf steuerliche Er­fassung der Goldwerte beschäftigen.

Berlin. 19. Juli. Der Reichswehrminifter hat den Ange­hörigen der -Reichswehr. Offizieren. Unteroffizieren und Mann­schaften. die Zugehörigkeit zum Reichswirtschaftsverband deut­scher derzeitiger und ehemaliger Berufssoldaten und zum Deutschen Offiziersbund verboten. Das Verbot dürste erfolgt sein, da man eine wirtschaftliche Nebenorganisafton für über- stüssig und schädlich hielt, nachdem den Angehörigen der Reichswehr und die Errichtung der Wehrkammern das Mittel, auf legalem Wege ihre Wünsche geltend zu machen, eröffnet ist.

Der Schlichtungsausschuß als Arbeitgeber.

Die demokratische Pressekorrespondenz schreibt: Eine inte­ressante Verhandlung fand unlängst vor dem Schlichtungs­ausschuß Stuttgart statt. Die Verhandlung richtete- sich näm­lich gegen den Vorsitzenden des Schlichtungsausschusses selbst, der eine Angestellte wegen Arbeitsmangel entlassen hatte und von dem nun verlangt wurde, daß er die Entlassung unter mtsprechender Streckung der Arbeit rückgängig machen solle. Der Schlichtungsausschuß hat auch dem Antrag der entlassenen Angestellten stättgegeben. der Vorsitzende des Schlichtungsaus- lchusses hielt es aber für richtig, diesen Schiedsspruch nicht anzuerkennen. Das daraufhin als Demobilmachungsbehörde angerufene Arbeitsministerium lehnte allerdings die beantragte Verbindlichkeitserklärung des Schiedsspruches wegen Fehlens eines öffentlichen Interesses ab. Das Verhalten des Vor­sitzenden. der es zu diesem Verfahren überhaupt kommen ließ und dann Len Schiedsspruch seines eigenen Schlichtungsaüs- Wusses nicht anerkannte, wird aber trotzdem in weiten Kreisen Befremden Hervorrufen.

Die rheinisch-westfälische Industrie.

Essen. 19. Juli. Infolge des Einflusses der widerrecht­lichen Sanktionen sind in der rheinisch-westfälischen Eisen- moustrie Betriebseiüschränkungen in größerem Umfange nicht M umgehen gewesen. So waren z. B. die Rheinischen Stahl­werke genötigt K der Belegschaft des Bandeisenwerkes 2 in Luisburg zu kündigen. Ans dem Werk 3 in Duisburg arbeitet «ur noch die halbe Belegschaft und bei dem der gleichen Firma «hörenden Meidericher Werk mußten Feierschichten eingelegt Werden. Die Mtien-Gesellschaft für Huttenbetrieb in Dnis- AN Weiderich in Duisburg hat ihren Betrieb etwa zur valfte einschränken müssen. Umfangreiche Stillegungen bei "Uüeren Unternehmungen der Großeisenindustrie sind in ab­

sehbarer Zeit zu erwarten. Arbeiterentlassungen größeren Umfangs werden die Folge sein.

Neue Schandtaten in Düsseldorf.

In der Mittagsstunde des 14. Juni wurde die 19jährige Kontoristin auf dem Wege von Opladen nach Bürrinq von einem französischen Soldaten angesprochen und zu Boden geworfen. Zweimal gelang es dem Mädchen, sich zu befreien und davonzulaufen. Zweimal wurde es wieder niedergeworfen und schließlich, nachdem ihm ein Taschentuch in den Mund gesteckt worden war. vergewaltigt. Als einige Frauen kamen, ergriff der Schänder die Flucht. Er wurde später verhaftet. Bei einer späteren Gegenüberstellung erkannte Las Mädchen den Soldaten an verschiedenen Kratzwunden im Gesicht mit Bestimmtheit wieder. Der Regierungspräsident von Düsseldorf ist bei Genera! Hennoque vorstellig geworden.

Düsseldorf-Oberkaffel. 16. Juli. Am Abend des 8. Juni wurde in der Rheinallee in der Nähe des Restaurants Rheineck ein 23jähriges Mädchen von drei französischen Soldaten an­gesprochen. niedergeworfen, an Händen und Füßen gehalten, und unter der Bedrohung, daß es beim geringsten Laut er­stochen würde, von jedem der drei Soldaten vergewaltigt. Darauf verschwanden die Uebeltäter spurlos und konnten nicht festgestellt werden.

Me wirkliche Lage i« Oberschlesien.

Berlin. 18. Juli. In der vorläufigen Antwort, die Außen­minister Dr. Rosen auf die Eröffnungen der französischen Regierung über die Lage in Oberschlesien und die daraus abgeleiteten französischen Forderungen gab. wurde auch Bezug genommen auf eine Unterredung des Ministers mit dem fran­zösischen Botschafter am 7. Juli. Zu dieser hatte Dr. Rosen einen Großindustriellen aus dem östlichen Teil Oberschlesiens zugezogen. der dem französischen Botschafter als Augenzeuge einige sachliche Angaben über die wahre Lage im Lande machte.

Wir geben aus diesem Mitteilungen, die der französischen Regierung sofort zugänglich gemacht wurden, die wesentlichsten Punkte wieder, die zeigen, daß die Darstellung der ober­schlesischen Verhältnisse in der Demarche der französischen Regierung auf diese zweifelsfreien deutschen Angaben keinerlei Berücksichtigung gesunden hat.

Wie dieser oberschlesische Industrielle über diese Unter­redung mitteilt, gab er auf die Frage des französischen Bot­schafters, wie die Zustände in Oberschlesien augenblicklich seien, folgenden Bericht:

1. Aeußerlich sehe es besser aus als vor dem Abkommen mit Korsanth wegen der Räumung, weil die großen Straßen von polnischen Insurgenten frei seien und man ungehindert auf ihnen Verkehren könne. So bin ich vorgestern früh im Automobil von Kattowitz über Nikolai nach Gleiwitz gefahren, um dort den Schnellzug nach Berlin zu erreichen. Die Eisen­bahn zwischen Kattowitz und Gleiwitz war nicht benützbar, weil die Züge von polnischen Insurgenten angehalten und geplündert wurden. Die polnischen Insurgenten sind nach wie vor teils in der Nähe der geräumten Orte zum Beispiel auch bei Kattowitz teils auch in den Orten verblieben oder in die Orte zurückgekehrt, welche sie nach dem Abkommen ge­räumt haben sollten. So sind die polnischen Insurgenten, welche aus dem nördlichen Stadtteil von Königshütte ab­gezogen waren, nach weniaen Stunden in diesen Stadtteil wieder zurückgekehrt. Noch am Montag haben sie sich in Laurahütte durch Verschleppung von Beamten unliebsam bemerkbar gemacht. Die Behörden der polnischen Insurgenten sind nach wie vor in Funktion geblieben. Sie erheben Steuern, sie heben junge Leute zum Militär aus und sie verweigern den ordentlichen deutschen Behörden, zum Beispiel dem Land­rat. den Gehorsam.

2. Ein Teil der polnischen Insurgenten - ist nach Polen abtransportiert worden, um dort militärisch ansgebildet zu werden und nach ihrer Heimat Oberschlesien alsdann zurück- zukehren. sie sollen als Stammformationen für den geplanten 4. Aufstand dienen. Ein anderer Teil der oberschlesischen polnischen Insurgenten ist in Oberschlesien geblieben und hat seine Waffen nicht abgeliefert, sondern in Sammelstellen ab­gegeben. von denen aus sie versteckt werden. Dafür sind stellen­weise mit Zink ausgeschlagene und beschlagene Kisten ange­fertigt worden, damit die darin untergebrachten und nachher vergrabenen Waffen durch die Feuchtigkeit nicht leiden. Meines Wissens sind die Hallersoldaten, soweit sie nicht aus Ober­schlesien stammen, nach Polen znrücktransportiert worden und ebenso die regulären polnischen Truppen. Sie sind auf der Strecke zwischen Sosnowice und Czenstochau versammelt und in der Lage, von Sosnowice aus in einer halben Stunde, von Czenstochau aus in wenigen Stunden nach Oberschlesien hineinznkommen. Man hat gesehen, daß viel Artillerie nach Dolen zurücktransportiert worden ist. darunter auch schwere Geschütze von 12.5 Ztm. Kaliber. Vor ungefähr 1014 Tagen haben 2 Eisenbahnzüge von je etwa MAchsen. voWändig besetzt mit Hallersoldaten, den Bahnhof Kattowitz in Richtung nach Westen Passiert und sind, wie einwandfrei festgestellt wurde, über Jdaweiche in der Richtung nach Gleiwitz weitergegangen. Da die ganze Organisation der polnischen Insurgenten, also auch der Behörden nsw.. noch funktioniert, so ist die Organi­sation für einen 4. Aufstand bereit und der Aufstand kann jeden Augenblick losbrechen. So weit mir bekannt, weilt unter dem Schutze des Amnestieerlasses Herr Korsanth noch in Schoppinitz. also im Abstimmungsgebiet. In Oberschlesien zweifelt niemand daran, daß der 4. Aufstand mit aller Energie und unter Mitwirkung Polens und unter Duldung der fran­zösischen Behörden vorbereitet wird und jederzeit ausbrechen kann. In diesem Fall ist die deutsche Bevölkerung der Schrck- kensherrschafl der polnischen Insurgenten schutzlos preisgege- ben. da ja bis dahin der deutsche Selbstschutz nicht mehr be­stehen wird.

Französische Truppe« für Oberschlesien.

Berlin. 18. Juli. Das Oberkommando der französischen Rheinarmee hat aus Paris den Befehl erhalten, eine seiner Infanterie-Divisionen mit Kavallerie zum Abtransport nach Oberschlesien bereit zu halten und dieserhalb mit den deutschen EisenbahnbehörLen in Verbindung zu treten. Als Ersatz für

diese nach Oberschlesien abzugebende Division ist dem Kom­mando eine farbige Division zur Verfügung gestellt worden. Die französischen Verstärkungen sind auf Anforderung des Generals Lerond zurückzuführen, der sie angesichts der Trup­penverstärkungen und des selbstbewußten Auftretens der Eng­länder für erforderlich hält. Man vertritt französischerseits den Standpunkt, daß je größer das von einer Macht gestellte Truppenkontingent sei. um so größer auch der ihr Anfallende Besetzungsabschnitt sein müsse. Man hofft auf diese Weise, die Italiener auf einen ganz kleinen Raum links der Oder zu beschränken, die Engländer aber wieder aus dem besetzten Teil des oberschlesischen Gebietes herauszudrängen und sie in die Kreise Kreuzburg und Lublinitz verschieben zu können.

Die angebliche französische Note.

Berlin, 19. Juli. Eine Meldung desEcho Le Paris"' berichtet von einer französischen Note an Deutschland, in der angeblich die Anerkennung der Leipziger Urteile verweigert wird und die Uebernahme der auf Grund der französischen Liste anzuhängenden Prozesse durch die französische Justiz an­gekündigt wird. Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, ist eine derartige Note bis jetzt noch nicht eingetroffen. In poli­tischen Kreisen ist man der Auffassung. Laß durch ein derartiges Vorgehen Frankreich England so schwer treffen würde, wie es nach dem heutigen Stand der Dinge Wohl kaum zu erwarten ist,

Ausland.

Wien, 19. Juli. In Nieder-Oesterreich haben am Sonn­tag 46 Volksversammlungen unter reger Beteiligung statt­gefunden. in denen die Veranstaltung einer Volksabstimmung über den Anschluß verlangt wurde.

Erweiterung des holländischen Kredits?

Nach einer Meldung desAmsterdamer Telegraph" ist mit einer Erweiterung des holländischen Millionenkredits cm Deutschland zu rechnen. Das Blatt will erfahren haben daß der an Deutschland gewährte Kredit von 150 Millionen Gold­mark auf 200 Millionen Goldmark erhöht werden soll.

Briand der Ränkeschmied und Lügner.

Reuter erfährt, daß Briand auf seine Anregung hin. eine Zusammenkunft von Sachverständigen Herbeizufuhren, die sich mit der oberschlesischen Frage beschäftigen sollten, eingeladen wurde. Genaueres anzugeben. Dabei wurde erklärt: Wenn auch nach englischer Ansicht diese Sachverständigenberatung vermutlich zu keinem bestimmten Ergebnis führen werde, so sei man doch der Meinung, daß der Oberste Rat die Frage möglichst bald behandeln solle, daß die Sachverständigen des­halb unverzüglich zusammentreten und bis zum 24. Juli an den Obersten Rat berichten sollten. Briand habe darauf seine Uebereinstimmung mit der britischen Regierung darin erklärt, daß die Sachverständigen nicht viel wirklich wertvolle Arbeit bis zu jenem Zeitpunkt leisten könnten. Ueberdies sei die Lage in Oberschlesien so schlecht. Latz es ganz unmöglich sein würde, irgend welche Entscheidung durchzusetzen und daß es infolge­dessen nutzlos sein würde, den Obersten Rat noch in diesem Monat einzuberusen. Da ihm aber aus vielen Gründen der August nicht Passe, so sei er nicht in der Lage, irgend ein Datum vorzuschlagen. Indessen seien die Franzosen der Ansicht, daß die alliierten Streitkräfte auf der Stelle vermehrt werden müßten. Briand sei bereit, eine neue französische Division zu entsenden.

Briand ist niemals darauf bedacht gewesen, wenigstens äußerlich den Ehrennamen zu markieren. Er hat wenn es sich um seine Zwecke handelt, sich nie gescheut, sich noch als Lügner zu enthüllen. Von den Engländern durch Annahme seines Sachverständigenvorschlages in die Enge getrieben, gibt er jetzt zu. daß seine früheren Darstellungen der oberschlesischen Verhältnisse eitel Lüge waren, und daß sein jetziger Vorschlag einer Sachverständigenberatung nur Kulisse zur Verhüllung seiner Verschlevvungskünste war. diese gesteht er jetzt mit einer Rücksichtslosigkeit ein. daß man auf Englands Antwort ge­spannt sein darf.

Die englische Presse über die Kriegsbeschuldigtenprozeffe.

London. 18. Juli.Daily Chronicle" erkennt die Unpar­teilichkeit der Beweisaufnahme an. Auch die Tatsache der Verurteilung zu 4 Jahren sei bedeutungsvoll, wenn auch das englische Volk höhere Strafen erwartet hatte. Sogar die Daily Mail", die das Urteil als unangemessen bezeichnete, bemerkt mit Genugtuung, daß den Angeschuldigten nicht die Entschuldigung zugebilligt worden sei. sie hätten auf höheren Befehl gehandelt. Recht bedeutungsvoll ist. sagt das Blatt, daß die Verurteilung für künftige Kriege von der größten Wichtigkeit sei. DieMorningpost" berichtet über den Leip­ziger Prozeß, der Präsident und der Staatsanwalt haben ihr Aeußerstes getan. - um eine anttbritische Zeugenaussage zu unterdrücken.

Französische Anzüglichkeiten gegenüber England.

DerRappel" betont, daß es für Frankreich notwendig sei. unbekümmert um englische Vorstellungen. England im Notfälle sogar fallen zu lassen. Briand. so schreibt das Blatt, wisse, daß ihm das Ruder der Regierung in dem Augenblick aus der Hand gleiten werde, indem er wieder dem wankel­mütigen Lloyd George zuliebe die geringste Konzession machen müsse. Lloyd George tue gut. bescheiden zu sein, da doch die Lage in England an und für sich schon ihm große Schwierig­keiten bereite und nicht dazu angetan erscheine, ihn als Schieds­richter der Angelegenheiten der ganzen Welt erscheinen zu lassen. Wenn die Washingtoner Konferenz nur das eine erreiche, daß sie dem Hochmut Lloyd George ein Ende bereite, so könne sie schon viel erreichen. Einen größeren Friedensstörer als Lloyd George gebe es nicht.

Der Zwiespalt Ses engl.-franz. Notenwechsels.

Me englische Regierung hat die französische Note vom verflossenen Samstag noch nicht beantwortet. Frankreich hatte angefragt, ob England geneigt sei. Truppenverstärkungen nach Oberschlesien zu entsenden, um eventuell Len Beschlüssen des Obersten Rates mehr Nachdruck zu verleihen, und ob die engl.