Ein
Vermischtes.
vielversprechender Käse. In
wird dmch eine Käserei
einer ein Käse mit
bayerischen 25 Silben
md der ÄrLeiterversicb«»
sminister. Unter ihm^ und die Reform der Ä esens eingeleitet. 1912 w» .
M "dL E L Mär?,' Msen. Er heißt Oberammergauerpassionsfestspielalpen- rieaswirtschaft nahmm;! ^„terklosterdelikateßfruhltuckskase. Wenn er eben,ome>
Anspruch. Vom Mär, enthält wie Silben, braucht man nur noch guten Kultminister. Ein unn^'w'" wünschen.
verweilter und hochbeg^M^ ^MMarden in Darlehenskassenscheinen. Nach ntsünterschlagung.) «er Bekanntmachung des Reichssinanzministeriums waren gehilfe R.. der für lw»? Zg Juni
sah. hat fremde Gelder
1921 Darlehenskassenscheine im Betrag
von
-rv m L"'>--r i"«„67500000 Mark ausgegeben; im freien Verkehr besam
Die Angehörigen ersch 1?067 ^^7
d«°n S654eg7°°° M°,r
(Hagelschlag.) am Samstag
Ale neue Indexziffer. Nach der neuermittelten Index- Ein Teiler über die Kosten der Lebenshaltung beträgt die Kauf Es. der Mark im Inland nur noch 9 Pfennig.
von
Filderorten fiel reiW:» -j„e Verteuerung der Zigarette durch Wegfall eines Teils - bisher gewährten Ermäßigung der Sieueisätze eii'get'eten,
Mitbewohner und sckon ist eine neue Preiserhöhung m sicherer Aussicht;
einen Konditor verkM denn am 1 . Oktober fällt die Ermäßigung dre noch übrig : anfgegriffener 15 jähr» .^ii-ben ist, gemäß einer Bekanntmachung des Reichsftnanz- ) möglichen WertgegeM ^«U.-riums fort.
h längerem Leugnen hat "ELll. ' — --—-
in Endersbach, wo er , Netteste NachkichtkN.
chA.mel?nrü7"dem^ Berlin, 1A Juli. Wie der „Vorwärts" rnllteilt, hat
kommende Brotprerserhohung wieder holt den Gegenstand Hermes spricht.) Rch E Besprechungen innerhalb des Allgemeinen Geweikschufls- 'W d^mdes gebildet. Die Frage wurde gemeinsam mit der Zen
,?»»«»" ! -Iw-g-n und -s wmd- daraus hn>ge
MÄ d^MSKL-». daß im Kall- .i»°, V°-I°u.rung d.s B>-»- -m.
Werden.
bedeutend in die Höh? Erhöhung der gegenwärtig tariflich festgeleg'en Löhne e, folgen Augsburg. M Hierüber sei auch dem Reichskabinett Mitteilung ge- iwdt Ulm bi?b^Iin?äinacht worden. Die Meldung einer Nachrichtenagentur, daß durch baherssche MmÄ! die Gewerkschaften für den Fall, daß das Kabinett de, ipreis so ungefähr mit d Brotpreiserhöhung seine Zustimmung erteilen sollte, die For- Ietzt ist er aber bedemo ^«una nach dem Rücktritt der sozialistischen Kabinettsmit- ^läu? sie "G?fahr'1 erhoben hätten, wird von dem ..Vorwärts' als falsch
it den gleichen Forderum dezeichnet.
atz auch die Milch in Will Berlin, 18. Juli. (Amtlich.) Die „Deutsche Zeitung einmal vi ^Ee in ihrer Nummer 319 die Behauptung, daß der )t si^?r d"r^Lösunn 7,« Reichskanzler gegen die Anschlußbewegung IN Oesterreich em ErnährungsmchMr!! seine Ränke spinne, und den österreichischen Gesandten in Mitteilung gemacht und Ol Berlin, der ihm einen Vortrag über die verzweifelte Lage sUZ,Z),euer Milchlieferungs^esterreichs und den einzig rettenden Anschluß halten wollte.
gar nicht erst habe zu Wort kommen lassen, sondern ihm «inen langen Vortrag gehalten habe, der in der B Häuptling r des Fabrikarbeiter Bu-M? daß eine Augliederung unmöglich sei. Diese Be- n beladenen Wagen ui Häuptlingen sind frei erfunden. „
Berlin, 18. Juli. Das großartig organisierte System wohnhafter Kaufmann wider französischen Wirtschaftspropaganda und der französischen Zuen Kos Merstemdungspolitik im Rheinland wird durch einen vom
rletzun? zu die seinen L 3"^itut für Kulturforschungen herausgebrach,en Filin an vung zu. oie ,emen r- ^,.^ ^^gestellt. Der Film zeigt, wie von Koblenz aus
ochmaligen genauen Dunste Oberleitung des französischen Wirtschaflsdtenstes sich i, ahnschmieds Siefert wnö Krefeld, Aachen, Köln, Bonn, Trier, Mainz und Ludwigs Bürgermeister^^Eu?e"u?^^ wirksame Hafenzweigstellen geschaffen hat. wie ein
lie^gefunderwn^egmsM Kreuznach, Mainz, Saarbrücken, Frankfurt und Kehl siel, der Gegenstände in Abm nach einem klaren Plan ausbrettet, wie an wirtschaftlichen Knotenpunkten französische Handelskammern entstehen und ersonen von dem Tode « wie dann die Zollgrenze das Rheinland vom Mutteiland ab- ! Johann Kirrstädter °Ä^"nt. während durch das Loch im Westen von Paris aus enstratze wohnenden BreMMhEmmt Waren m das Rheinland stiömen.
1 Tochter im Rhein bei da Elberfeld, 19. Juli. Die „Bergisch-Märkische Zeitung" Loch w Wurde vom französischen Oberkommanno in Düsseldorf bis
dieser an einem Fuß 15^ Oktober verboten.
gezogen. Kirrstädter, dj Allenstein, 18. Juli. Durch Feuersbrunst wurde das prang mit den Kleidern » Dorf Gimmendorf im Kreise Heidenburg fast vollkommen > Tochter heraus. Sof^ vernichtet. 70 meist rohgedeckte Gebäuden wurden einge-
waren von Erfolg.
lchchert. Viel Kleinvieh iü umcnkom'"-'»
asso in das Haus sein» hren nicht gesehen ha!« zog sich 5zasso auf sei« cdrich alles zum Umkieif
uung. Das alte Schloß Nick aus dem Erkerse Wälder, aus deren Grit ceußischeu Seen hcrv« ue Himmel, der sich 0 e Landschaft wölbte, dit — alles das heimcff Paläste und hohen HÄ en, der so lange unk - gelebt und den Tun« hatte. Schöner, präl e Gegenden des Süden! chkeit daliegende HeiniM ,frischender Hauch wem einmal so hell und UM
' j
sichend den Blick üb« da meinte er das M er Mutter itr all ihw eit und sanften Scho!, Vie dieses Land da sst 1 Süden, so unterschied eizmde Erscheinung n Lchönem des Süden-, den Marquisen. Gräsi«' in der großen .Welt b>
in der Erinnerung Ä ,ohl für kurze Zeit er nie auf längere Tana mrsiete nach Einfa Tai kreisen nur selten s^' algt.). ' - . l f -
Stettin, 18. Juli. Auf 5 Gütern des Kreises Greifswald ist seit Freitag ein Lauda.beiterstreik im Gange. Die vor der Tür stehende Ernte ist dadurch gefährdet. Ein Gutsbesitzer ist am Freitag aus dem Hinterhalt beschossen worden.
Swlnemunde, 19. Juli. Gestern kenterte am vorletzten Tag der Pommernwoche bei der Segelwettfahrt zwischen Heringsdorf und Swinemünde bei hohem Seegang ein Segelboot. Während der Besitzer des Bootes von einem Fischerboot gerettet wurde, sind die übrigen 3 Insassen ertrunken.
Posen, 18. Juli. Im „Kurjer Poznanski" erläßt der Verband ehemaliger polnischer Aufständischer aus Oberschlesien einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: Die Zeit zum Ausruhen ist für uns noch nicht gekommen. Wir müssen warten, um bereit zu sein jeden Augenblick unser Leben für bie Ideale einzusetzen, für welche wir gekämpft haben. Wir sind dabei, in allen Ortschaften Gruppen von ehemaligen Aufständischen zu bilden, die von einer starken Organisation umfaßt werden sollen. Jeder Aufständische, der bis jetzt seiner patriotischen Pflicht genügt hatte, ist verpflichtet, der Gruppe beizutreten.
Warschau, 18. Juli. Wie kürzlich der Patriarch von Moskau einen Hilferuf an den Erzbischof von Canterbury gerichtet hat, so hat jetzt Gorki ein Telegramm an Gerhard Hauptmann gerichtet, in dem er auf die Hungersnot in Rußland hinweist und dringend bittet, dem russischen Volk mit Brot und Medikamenten zu Hilfe zu kommen.
Rom, 18. Juli. Die geschiedene Gattin des Grafen Otto Czernin, eines jüngeren Bruders des Grafen Ottokar Czernin, die Lady Lucil Beckett und ihre Kinder wurden, ats sie in einem Auto die italienische Stadt Viterbo passierten, wo zur Zeit Kämpfe zwischen den Kommunisten und Fas- cisten tobsn, beschossen. Man hielt sie für Fascisten. Die Lady selbst wurde verwundet, einer ihrer Söhne getötet, zwei andere erhielten mehr oder minder schwere Verletzungen.
Paris, 18. Juli. Pariser Meldungen stellen fest, daß Deutschland bis jetzt über 300 Millionen Goldmark an die Repuralionskommission gezahlt, bezw. ihr anqeboten hat. — Briand plant eine Reise nach Prag, um die Tschechoslowakei für die französische Politik gegen Deutschland zu gewinnen.
Helsingfors, 18. Juli. Nach zuverlässigen Nachrichten, die hier eingetrofffn sind, soll die Sowjetregierung eine allgemeine Mobilmachung angeordnet haben. Man nehme an, doß die Maßnahme entwender gegen Esthland, Lettland oder Litauen gerichtet, oder zur Unterstützung der Kemalisten gegen die Griechen bestimmt sei.
Washington, 18. Juli. Aeußerungen von 275 hervorragenden Amerikanern sind in einem Band veröffentlicht worden, die sich in ihrer Mehrzahl für den Ausschluß der Japaner aus den Vereinigten Staaten anssprechen.
Unter welschem Joch.
Koblenz. 18. Juli. Die Interalliierte Rheinlandskorttmis- sion hat die Ausweisung des Oberlehrers Spener, des Post- beamten Schüler und eines Herrn Weppen ans dem besetzten Gebiet angeordnet, weil sie sich am 18. Juni an der Sonnwendfeier in Caub im unbesetzten Gebiet beteiligt haben. Die Ausweisung wird damit begründet, daß dadurch die Sicherheit der Besatzungstruppen gefährdet worden sei. Die genannten Herren stammen aus Wiesbaden. Ferner sind wegen Teilnahme an militärischen Hebungen im unbesetzten Deutschland, die durch den deutsch-nationalen Jugendbund im unbesetzten Deutschland veranstaltet worden sein sollen, die Herren Schräg, Kissel und Hoffmann ans Speyer (Pfalz), sowie Karl Krieger aus Mannbeim. von der Interalliierten Rheinlandkommission ans dem besetzten Gebiet ausgewiesen worden. Endlich hat die Interalliierte Rheinlandkommission den Regierungsrat Zimmermann aus Birkenfeld ausgewiesen. da seine Tätigkeit im Turnverein und seine Reden vor der deutschen Jugend einen für die Sicherheit der Besatzungstruppen gefährlichen Grad erreicht hätten.
Bekenntnis des Saargebiets zum Deutschtum.
Frankfurt a. M., 18. Juli. Auf der Generalversammlung
des Gewerkvereines christlicher Bergarbeiter, die kürzlich in Betzdorf statlfand. legte der Bezirksleiter Kuhnen ein erhebendes Bekenntnis des Saargebiets für das Deutschtum ab. Wir alle, so führte er aus. haben das regste Interesse daran, daß das Saaraebiet nach 15 Jahren an Deutschland zurückfällt. Daß dies bald geschehen möge, ist der Wunsch der treu-deutschen Bergarbeiterschaft an der Saar, die sich aus den Tag freut, an dem sie zu Deutschland zurückkehrt und an den Errungenschaften ihrer Kameraden in Deutschland teilnehmen kann und Ruhe herbeisehnt, wo die Zollschranken zwischen Deutschland und dem Saargebiet fallen. Niemand, der das treu-deutsche Saargebiet, besonders seine brave Bergarbeiterichaft kennt, hatte jemals daran gezweifelt. daß unsere im Kern gesunde Bergarbeiterschaft sich ihr Deutschtum weder durch Versprechungen noch durch Gewalt nehmen lassen wird und daß sie lieber heute als morgen in den Schoß des Vaterlandes zurückkehren möchte. An dieser Gesinnung werden alle Machenschaften der Franzosen scheitern.
Karoly gegen Windischgrätz.
Eine in Wien erscheinende ungarische Zeitung erhielt vom Grafen Karolyi aus Spalato ein Telegramm, in dem er sich erbietete, die „verleumderische" Hetzjagd des Prinzen Windisch- grätz zu entkräften. Es heißt in dem Telegramm:
Ich wende mich daher an die Mächte der Entente mit der Bitte, im Namen der Gerechtigkeit alle Dokumente, die sich auf mich beziehen, zu veröffentlichen. Ich wende mich an alle, die etwas von dieser Sache wissen, mit der Bitte, mir die genauen Daten Mitteilen zu lassen:
1. von wem ich direkt oder indirekt Geld oder Geldeswert angenommen habe;
2. welche Kriegsereignisse ich verraten haben soll;
3. welche Umstände den Prinzen Windischgrätz dazu berechtigten, im Falle er nicht gelogen hat, zu behaupten, daß ich mit Sowjetrnßland in Verbindung war und daß Frankreich aus diesem Grunde die Uebernahme der Macht im Oktober 1918 durch mich mißbilligte.
Ich bitte den damaligen französischen Gesandten in der Schweiz, denjenigen Abgeordneten meiner Partei zu nennen, der ihm in meinem Namen ein Memorandum überreichte, worin ich zu Ungarn gehörige Gebiete anbot. Ich erkläre hiermit, daß alle durch den Prinzen Windischgrätz vorgebrachten Beschuldigungen gemeine Lügen sind und daß ich ihn selbst für den niederträchtigsten Gaukler und Fälscher halte.
Französische Scharfmacher an der Arbeit.
Pertinax schreibt im „Echo de Paris", die französische Regierung müsse energischer die diplomatische Aktion verfolgen. die man in Berlin eingeleitet habe. Man muffe nicht nur die militärische Macht in Oberschlesien verstärken, sondern vor allem sich vor den Toren des Ruhrgebietes stark machen. Man werde jedenfalls einen großen Lärm vernehmen. Das deutsche Ministerium werde mit Rücktritt drohen und erklären, daß es durch Nationalisten werde ersetzt werden. Feinde und Alliierte würden Frankreich ersuchen, die Verhandlungen Lou- cheurs. Rathenaus. Bergmanns nicht zu unterbrechen. „Aber", so sagt Pertinax. „lassen wir uns nicht von dem Wege abbringen. auf den wir nach längerem Umherirren gekommen sinh."
Eine bittere Wahrheit.
Paris, 18. Juli. Der französische Sozialist Longuet wird von dem im nationalen Fahrwasser segelnden „Republicain Francais" wegen seines vernichtenden Urteils üebr das schlechte Betragen der Besatzungtruppen im Rheinland, das er per-
I
Sämtlich«
Schulartikel
uns
Schulbücher
vorrätig in der
C. Meel/schen Buchhandlung,
Inh.: D. Strom.
' Siegende Liebe!
Zeitroman aus dem Osten, von O. Elster.
2, Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
Ter protzende Reichtum, die leidenschaftlich glühenden Augen, die spöttisch und hochmütig lächelnden Lippen — sie vermochten nur seine Sinne zu erregen, seine Seele, sein Herz blieben unberührt.
Er wandte sich nach dem alten Friedrich um, der eben einen bequemen Sommeranzug bereitlegte.
„Sag mal, Alter," fragte er, „wie lange ist Fräulein Richter schon hier?" '
Ter Alte richtete sich, so gut es gehen wollte, stramm auf. War er es doch gewohnt, vor dem Vater Hassos m militärischer Haltung zu stehen: so wollte er auch bei dem jungen Herrn nicht von seiner Gewohnheit abgehen.
-„Fräulein Richter ist seit einem Jih e im Schloß, Herr Graf," entgegnete er und ein Lächeln huschte über sein rnnzliches Gesicht. >
. -,Tu scheinst mit Fräulein Richter sehr zufrieden zu sem/Machte Hasso. „Tein Gericht glänzt ja ordentlich."
Sofort legte sich das lächelnde Antlitz des al.en Dieners in ernste, dienstliche Falten.
„Fräulein Richter ist eine angenehme junge Dame," erwiderte er steif. ' '
„Das glaub' ich auch," sagte Hasso lachend. „Woher stammt sie?"
„Aus Kurland, Herr Graf, so viel ich weiß."
„Also eine Ausländerin?" ' '
st; ,>'2hr Vater soll in Kurland Rektor einer Anstalt
. „So, so ... . nun gib mir den Rock . . ich werde !a von der Gräfin schon das Nähere hören." . . .
Ter Alte half Hasso beim Ankleiden, dann entfernte ? sich, während Hasso sich eine Zigarette anzündete und stch an das Erkerfenster setzte, von wo man einen hübschen Blick in den Park genoß. l '
Ein weiter Rasenplatz, in dem sich herrliche Blumenbeete befanden, umgeben von hohen hundertjährigen Bäumen, breitete sich unmittelbar hinter dem Schlosse ans. Tie Sonne lag strahlend ans dem Rasenplatz, über den mehrere Gartcnschläuche ihr Wasier versprühten und so eine angenehme Kühle verbreiteten. Weiterhin dehnte sich der Schatten der alten Bäume aus, unter denen mehrere Ruheplätze sich befanden.
Still und ruhig lag der Park da. Kaum daß ein leises Vogelgezwitscher dann und wann zn Hasso heraufdrang oder das ferne Bellen eines Hundes.
Hasso träumte vor sich him
Wie wunderbar, daß seine Gedanken immer wieder zu Fräulein Richter zurückkehrten! Er ärgert sich selbst darüber. An wieviel Schönheiten war er achtlos vorübergegangen! Wie manches Abenteuer hatte sein Herz, als er noch junger Offizier war, in Flammen versetzt! Wie manchen blühenden Mädchenmund hatte er bei fröhlicher Gelegenheit geküßt! Das alles war vergessen und versunken. Die Liebeständelei seines Offizierslebens dünkte ihm jetzt albern und kindisch; sie hatte in seinem Herzen keine Spuren hinterlassen, als flüchtige Erinnerungen, die wie die Schatten leichter Sommerwolken über sonnige Wiesen über seine Seele dahinsuchten.
War es das reine Bild dieses Mädchens, das er heute zum ersten Male gesehen, vor dem alle jene Erinnerungen erblaßten?
Aergerlich über sich selbst schleuderte er die Zigarette ans dem Fenster.
Da sah er eine schlanke, in schlichtes Weiß gekleidete Frauengestalt über den Kiesweg des Parkes jchreiten, die sich in eine schattige Grotte niedcrließ. Ihre Hände hielten ein Buch, das sie jetzt öffnete, um sich darin zu vertiefen. Zn ihren Füßen schmiegte sich eine gelbe Teckelhündin, mit klugen Augen zu ihr aufschauend.
Hasso erkannte Fräulein Richter.
,.Ein hübsches Bild," dachte er. „Schade, daß ich kein Maler bin." . . .
Eine Weile blieb er am Fenster sitzen. Aber eine innere Unruhe zitterte in ihm. Tann erhob er sich, ging einige Male im Zimmer auf und ab, ergriff plötzlich seinen Strohhut und verließ das Gemach. Er stieg die breite Treppe hinab, durchschnitt die große Empfangshalle und den nach der Veranda hin liegenden Speisesaal, in dem die Diener den Tisch für das Abendessen deckten, und begab sich über die Veranda in den Park.
2 .
Die gelbe Teckelhnndin schlug an, als sich Hasso der Grotte näherte. Fräulein Richter erhob die Augen und stand höflich auf, als sie Hasso vor sich sah.
„Aber ich bitte," sagte dieser, „lassen Sie sich nicht stören... ich muß um Entschuldigung bitten, daß ich Sie störte."
„Sie stören mich nicht, Herr Graf," entgegnete Käte Richter einfach.
„Aber Sie lasen so eifrig." ! tz
„Ja, ein ganz interessantes Buch." - s
„Darf ich einmal sehen?" . . . >
„Bitte." M
Sie reichte ihm das Buch. Mit Erstaunen sah Hasso, daß es die „Geschichte Kurlands unter den Herzögen" von Kruse war.
„Ein- etwas ernstes Buch für eine junge Dame," sagte er lächelnd.
„Man muß doch die Vergangenheit seiner Heimat kennen lernen," versetzte sie.
„Ach ja, ich vergaß — Sie sind Russin!"
„Knrländcrin, .Herr Graf," entgegnete sie ernst.
„Ist das nicht dasselbe?"
„Ja und nein. . . Kurland war doch ein deutsches Land und — sollte es wieder werden. . ."
„Ach, Sie treiben Politik?" meinte er lächelnd.
„Nein — aber meine Eltern und Vorfahren waren deutsch, und ich hoffe es auch zu sein."
(Fortsetzung folgt.) - t ^ ^