kel des »Outlook* heißt es: U coßbritannien dem franzöfitz >d George und Lord Curzon sl cankreich hinauszugehen. Ani^ andle. Die Vereinigten Sta« wieder gewinnen, was auf d, ' Fall sein könne, wenn Fran!« irrung, in die der übrige Teil j einem Teile Europas wirtsch ollte. Eine Zustimmung zu ^ flktion gegen Deutschland fz« Imständen den Niedergang igen.

sche RSnver. ach einer von der Agenee Hu Parationskommission hat dies, infolge der Ablehnung brr du Ibestand der deutsche« Reichs -rführen z« lassen, beschloß >e Goldmark an die Bank j April z« verlangen.

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Mtkljdh'l'ch ln Neuen. Mg ^ 18 - 1 K. ' vrch die im Orr«, und Oder. ^t,.Bertebr sowie im lMtge« iniknd. Verkehr ^rSMM-Pofibefl. Peld.

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KjpiÄungeu nehmen all« Mtzellen, in Neuenbürg Kchrrdem die Austräger jederzeit entgegen.

girokonto Nr. 34 bei t« Odersmts.Gparkaff« Neuenbürg.

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KnsLigrr Kr Sa» Lnztal unS Umgebung.

mtsblatt wr ven Oberamlsbezirk Neuenbüfg.

tAgSkrtz E -er Svmr rnS Kelcrtage.

Vrack snS Verlag der L. Msrd'schen Bnchdrackerei (Inhsses V. Strom). Für di» Schriftleitnng verantwortlich D. Strom in Neuenbürg.

«nzeigeprei»

>ie ei-.ijpcltixe Petitzelle oder deren Raum KV ^ bei AuSiunf.Serteilun i durch die Geschäftsstelle 45 ^ extra. Reklame-Zeile ^ 1.S0 bei größeren Aufträge ernjprech. Rabatt, ders i Fall« dcS Mahnverfahr» hinstl ig wird.

Schluß der Anzeiger Annahme tagsvor. Serusprrcher Nr. 4. Für teles. Anträge wirb lrinerlei Gewähr über­nommen.

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Neuenbürg, Mittwoch den 27. April 1921.

79. Jahrgang.

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Zatzluvgsweise).

r noch so kleinen Rechnung

. . SV W. bis 4M me . 25 Psg. bis 2 N W«g mindestens 30 Psg

r 10 Pfg. für je 1000 Mk,

sind außerdem verschiede« t worden.

l demjenigen ersvarl, -er B )beramtsfparkaffe Neuenbürg

der Oberamtssparkasse füh,l rder Höhe und an jedermam ienfrei aus, einerlei, ob der d eine Giroverbindung (Spar checkkonto) hat oder nicht, rokonto wird täglich verzinst, mtliche Schecks auf das I« ; an.

lffe NeuenMg werden M reitwilligst erteilt und Ansitz rokoutos eutgegengenmM

1

Die neuen deutschen Vorschläge.

Annuitäten bis znm Betrage von 200 Milliarde« Goldmark.

Berlin, 26, April. Dem stellvertretende« amerikanischen Geschäftsträger in Berlin ist am 24. April eine Note übergeben worden, in der sich Deutschland bereit erklärt, zum Zweck der Reparation eine

Kesamtverpflichtnng von 50 Milliarden Goldmark Gegeawartswert »«zuerkennen. Deutschland ist auch bereit, de« Wert dieser Lumme in AnnnitSte«, die seiner Leistungsfähigkeit angepatzt stad, z um

Gesamtbeträge von 200 Milliarde« Goldmark zu zahlm. Deutschland will seine Zahlungsverpflichtung in nachstehender Form mobilisieren: Deutschland nimmt sofort eine internationale Anleihe auf. Es wird sich an dieser An­leihe beteiligen. Der Ertrag der Anleihe wird den Alliierten -nr Verfügung gestellt. Den Betrag der zu bezahlenden Lumme, der durch die internationale Anleihe nicht gedeckt ist, wird Deutschland nach Matzgabe seiner Leistungsfähigkeit ver­zinsen und amortisieren. Deutschland hält hierfür zur Zeit «ur eine Verzinsung von 4 Prozent jährlich für möglich. Deutschland ist bereit, die beteiligte« Mächte an einer Besse­rung seiner finanziellen und wirtschaftlichen Lage teilnehmen zu lasse«. Um die Restsuunue möglichst rasch abzutragen, will Deutschland sich mit aller Kraft an dem Wiederausbau der zerstörten Gebiete beteiligen. Zum gleiche« Zweck ist Deutsch­land berett, nach einem möglichst rein kaufmännischen Vertrag Lachleistung für die geschädigten Staaten zu übernehme». Deutschland ist ferner bereit, der Reparationskommission als- lald den Betrag Pon 1 Milliarde Goldmark in folgender Form zur Verfügung zu stellen : ») 150 Millionen Goldmark in Form io« Gold, Silber «nd Devisen; b) 850 Millionen Goldmark in Reichsschatzwechseln, die längstens innerhalb S Monaten in De Äsen und ausländischen Wertpapiere« eingelöst werden. Ge- ßchenenfalls würde Deutschland Willens sein, «ach Maßgabe feiner Leistungsfähigkeit Verpflichtungen der Alliierten aus ihrem Schnldverhältnis zu dm Bereinigten Staatm ans sich zu nehmm. Deutschland schlägt vor, datz über die Art und Leise, wie die dmtschen Leistungen zu Reparationszwecken auf tie deutsche Gesamtschuld anznrechnen find, insbesondere über sie Festsetzung der Preise «nd Werte unter Hinzuziehung von kachverständigen verhandelt wird. Deutschland würde bereit sein, dm Geldgebern aus öffentlichem Eigmtum und öffent­lichen Einkünfte« jede erforderliche Garantie zu geben.

Mit der Annahme dieses Vorschlag- erlöschen sämtliche «deren Verpflichtungen Deutschlands zu Reparationszwecken. Ruch ist das deutsche Privatvermögen im Ausland frei. Deutschland hält seine Vorschläge «ur für durchführbar, wen« iss System der Sanktionen alsbald aufhört, die gegenwärtige vafis der deutschen Produktion nicht noch weiter verringert, sie deutsche Wirtschaft zum freien Weltverkehr zugelassm «nd wir unproduktiven Ausgabm entlastet wirb. Deutschland ver­pflichtet sich, die gutachtliche Entschließung einer internatio- welckwr neu ^ fas »alen Sachverständigenkommission über seine Leistungsfähig- weicher neu ^ ^ bindend anzuerkennen. Die deutsche Regierung erklärt

bereit, Amderurigsvorschläge oder andere Vorschläge der «ruerikamschm Regierung bereitwillig entgegen zu nehmm.

Mittwoch aberrd 8 l

im Gasthaus z.Sch'ff".

Vollzähliges Erscheinend! gend erwünscht.

Der Borstau»

Gebrauchter

wegen Umzug für A abzugeben, ferner großen

Anfragen erbeten an Enztaler"-Geschäftsstelle.

Deutschland.

Schömberg __

Verkaufe eine bereits »> »er Einschiffung.

München, 26. April. Die christlich-soziale Partei Bayerns leschloß den Anschluß an das Reichszentrum. Nach einer Meldung derMünchen-Augsburger Abendzeitung" harrt !»och ein Massentranswort von Deutschen in Wladiwostok sei- Etwa 1200 Deutsche, die durch den St. Ger-

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»Miner Friedensvertrag Untertanen der Tschecho-Slowakei Kurden und an denen das tschechische Konsulat in Wladiwostok Irin Mütchen kühlt.

Berlin, 26. April. Bei einem Beauftragten des Reichs- Ministeriums des Innern ist auf eine Anzeige hin im Einver- o., "»ehmen mit der thüringischen Landesregierung ein Verfahren

Ikgen den Chef der Landespolizei in Thüringen, Polizeimajor Müller-Brandenburg eingeleitet worden; die Vorwürfe gegen Müller-Brandenburg beziehen sich den Blättern zufolge eines Teils darauf, daß in der Landespolizei Personen die der USP. »der der Komm. Partei angehören, bei der Einstellung und Beförderung besonders bevorzugt seien. Eine Anzeige enthält weiter die Beschuldigung des Hochverrats gegen Angehörige der thüringischen Landespolizei, gelegentlich des letzten Kom- »unistenputsches.

Die Aussichten der verschiedene» Berufe.

Stuttgart, 25. April. Auf die Kleine Anfrage der Abg. Dr. Mhermann u. Gen. (Ztr.) über Berufsberatung und Berufs- satistik hat Kultminister Dr. Hieber folgende Antwort gege- ^n: Die Bekanntgabe eines Usberblicks über die augenblick- Men Aussichten in den verschiedenen akademischen und son- stgm Berufen wäre von zweifelhaftem Werte. Dies trifft in Knz besonderem Maße für eine Zeit zu, in der so ziemlich wes im Flusse ist und in der die außenpolitische und innen- wlitische Lage zuverlässige Berechnungen auch für die nächst- »Mnde Zukunft ausschließen. Ein Ueberblick der gedachten *rt könnte in der Tat nur die augenblicklichen Aussichten in ,»w einzelnen Berufen darlegen, keinerlei, auch nur einiger­maßen zuverlässige Auskunft aber darüber geben, wie die Verhältnisse sich in den Berufen bis zu der Zeit gestalten werden, in der der Ratsuchende nach durchgemachter Ausbil- '»»g sich der praktischen Ausübung des Berufes zuwenden

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darunter eine 2 jährige Jungen, sowie eine« erhaltenen

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hat zu verkaufen

Herma«« Keiler

wird. Es darf daran erinnert werden, welch jäher unvorher- zusehender Wechsel sich in dem vorher sehr begehrten Offi­ziersberuf durch das Friedensdiktat von Versailles vollzogen hat. Im Kirchendienst kann die bevorstehende Trennung von Staat und Kirche, nach der die Kirchen künftig ihren finan­ziellen Bedarf selbst aufzubringen haben, die Folge haben, daß durch Einziehung nicht unbedingt nötiger Kirchenstellen die Aussichten der Anwärter sich mehr oder weniger verändern. Die Aussichten des Juristenberufes hängen wesentlich von dem Gedeihen von Industrie und Handel ab, die einen wesentlichen Teil der Juristen nicht nur unmittelbar in ihren Dienst ziehen, sondern auch mittelbar durch Inanspruchnahme der Rechts­anwaltstätigkeiten beschäftigen. Datz aber die Zukunft unserer Industrie und unseres Handels völlig unsicher ist, bedarf keines besonderen Hinweises. Auch hat soeben erst eine sehr erheb­liche Erweiterung der Zuständigkeit der Amtsgerichte, d. h. des Einzelrichtertums, stattgefunden, die voraussichtlich auch auf Len Bedarf an Richtern von Einfluß sein und den Wert einer auf der bisherigen anderen Grundlage aufgestellten Statistik wesentlich beeinträchtigen wird. Jede Organisations­änderung auf einem'Gebiete und mit solchen wird vielfach zu rechnen sein wird in dieser Richtung wirken. Die Aus­sichten des Staatsdienstes im allgemeinen sind durchaus un­gewiß, da bei der trostlosen Finanzlage und dem starken Druck seitens des Feinübundes unter Umständen mit einer wesent­lichen Einschränkung des Beamtenapparats gerechnet werden muß. Die angeführten Beispiele ließen sich beliebig vermeh­ren. Kann so ein amtlich herausgegebcner Ueberblick über die Berufsaussichten die an ihn zu knüpfenden Erwartungen nicht erfüllen, so kann er andererseits geradezu schädlich und gefähr­lich wirken, und zwar nicht nur für den Ratsuchenden, der sich auf die betreffenden Angaben verläßt, sondern auch für den Staat, dem nach Umständen eine sehr unerwünschte mindestens moralische Hauptpflicht erwächst. Die württ. Regierung hält es daher nach eingehender Vrsisu"g für begründet, .ganz abge­sehen von dem großen Aufwand an Zeit und Kosten für eine richtige Statistik, jedenfalls bis auf weiteres von der Herausgabe einer amtlichen Ueberstcht über die Berufsaus­sichten abzusehen.

Neue Komumnistenverhastung in Bayern.

Die Verhaftungen wegen der kommunistischen Hetzereien in Bayern gehen weiter. Nach und nach gelingt es der Mün­chener Polizei, alle an der berüchtigten Geheimkonferenz im März beteiligten Kommunisten festzunehmen. Wieder konnte der Obmann einer kommunistischen Oberstadtsektion in der Person eines 31jährigen Schuhmachers Joseph Steinhäuser verhaftet werden, der an der Konferenz zur Vorbereitung für den Umsturz Bayerns nachgewiesenermaßen teilgenommen hat.

Zunehmende Verkehrsstockung an der Zollgrenze.

Mannheim, 24. April. Im Güterverkehr haben sich in den letzten Tagen schon große Schwierigkeiten eingestellt. Die Kontrollstationen an den Brückenkopfgrenzen als Zollüber­gänge werden wohl nicht von langer Dauer sein, weil die erforderlichen technischen Einrichtungen dazu fehlen. Wie aus Ludwigshafen gemeldet wird, dürfen die deutschen Zoll­beamten das besetzte Gebiet nicht verlassen. Sie müssen die Genehmigung der interalliierten Rheinlandskommission ein­holen.

Aus Frankfurt wird berichtet: Das Durcheinander im Güterverkehr als Folge der Zollerhebung an der Rheinlinie hat sich im Bezirk von Mainz und Umgebung weiter ver­schärft. Zu dem normalen Güterverkehr wurde eine Anzahl von Kohlentransporten vom Niederrhein zur Entlastung des Ruhrgebiets über die Mainzer Strecke geleitet, wobei man die Erfahrung machte, daß von den Franzosen diese Kohlenzüge festgehalten wurden, weil sie keine Deklarationspapiere hatten. Dieses Vorgehen steht in offenem Widerspruch zu der von der internationalen Kommission ausdrücklich verfügten Handels­freiheit für Brennstoffe. Die Verstopfung der Bahnhöfe im Düsseldorfer Bezirk nimmt weiter zu. In Derendorf, dem Zollbahnhof für Düsseldorf, stehen heute 300 Wagen mit Stück­gut. Darunter Waren vom ersten Zolltag, die nicht verzollt sind. Ebenso ist der Bahnhof in Neuß mit Waren Vollgepropft. Die Verkehrsstockung macht rasche Fortschritte.

Bestien in Menschengestalt.

Welch entsetzliche Bestialitäten von den Kommunisten beim Aufstand im mitteldeutschen Industriegebiet begangen worden sind, ist leider noch immer nicht zur Genüge der deutschen Oeffentlichkeit bekannt. Bei den Kämpfen in dem in der Nähe von Merseburg gelegenen Orte Gröbers fielen am 23. März acht verwundete Beamte der Schutzpolizei in die Hände der Aufrührer. Als später der Ort von der Schutzpolizei besetzt wurde, fand man die in die Hände der Roten gefallenen Be­amten in einem entsetzlich verstümmelten Zustande vor, daß alle, die die Ermordeten sahen, geradezu entsetzt waren. Die Bestien, die diese Untaten begangen haben, konnten leider nicht verhaftet werden. Erst eine Woche nach der Tat ist es gelungen, einen der Täter, einen Landarbeiter Goldstein aus der Merser- burger Gegend, in der Ortschaft Wiedersdorf zu verhaften. Der Verhaftete hat eingestanden, an den Kämpfen bei Gröbers mitsamt seinem Bruder, der gefallen ist, teilgenommen zu haben. Er hat Vier Beamte der Schutzpolizei, die mit Kopf- und Brustschüssen zwischen dem Bahnhof Gröbers und dem Schacht lagen, in gräßlicher Weise verstümmelt, trotzdem diese Beamten ihn unter Darreichung der Verbandspäckchen an­flehten, sie zu verbinden und nicht zu massakrieren. G. hat diese Grausamkeiten gemeinsam mit seinem Bruder in der

Weise vollzogen, daß dieser die verwundeten Beamten festhielt und ihnen den Mund zudrückte, während Gr. mit einem Stiletmesser die Verstümmelungen ausführte. Die Augen stach er in der Weise aus, daß er mit dem Messer in die Augen­höhlen stieß, das Messer herumdrehte und dann die Augäpfel herausschälte. Mit demselben Messer hat G. den anderen ver­wundeten Beamten der Schutzpolizei die Nasen und Ohren abgeschnitten und die Verwundeten so lange gemartert, bi» sie keinen Ton mehr von sich gaben. Sein Bruder hat einem Beamten außerdem noch den Bauch aufgeschlitzt. Als die ge­marterten Beamten kein Lebenszeichen mehr von sich gaben, hat G. sie in einen Gasthof geschleift, Mo die Leichname später auH gefunden wurden. Die ungeheure Gemeinheit dieser Handlungsweise wird noch besonders dadurch gekennzeichnet, daß G. seine Grausamkeiten fortsetzte, trotzdem die Beamten, nach seinen eigenen Angaben ihn anflehten, sie nicht zu mar­tern, und vor Schmerzen stöhnten und laut aufschrien.

Sowohl auf dem Transport wie auch in der Kaserne konnte G. nur mit größter Mühe vor der Lynchjustiz der Einwohner bewahrt werden, und auch die Beamten mußten ein hohes Maß von Energie und Selbstbeherrschung aufbrin­gen, um sich nicht an dieser Bestie von Mensch zu vergreifen. DieRote Fahne* aber verherrlicht die Taten der kommuni­stischen Aufrührer und wagt es angesichts derartiger Bestia­litäten ihrer Anhänger von einemweißen Terror" zu spre­chen.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 25. April. Die heutige Sitzung des Reichstag» wurde mit einer Ansprache des Präsidenten eröffnet, in der er den Tirolern für das durch die Abstimmung bewiesene Vertrauen zur deutschen Sache dankte. Als erster Punkt standen die Interpellationen der Unabhängigen u. der Deutsch- nationalen über die auswärtige Politik aus der Tagesordnung. In seiner Begründung der unabhängigen Interpellation Protestierte der ALg. Dittmann dagegen, daß die Regierung den Reichstag noch immer nicht über ihren jüngsten Schritt bei der Entente unterrichtet habe und forderte die Regierung aus, sich die bekannten Amsterdamer Wiederaufbauvorschläge zu eigen zu machen. Im weiteren Verlauf seiner Ausführun­gen rief der Redner wiederholt stürmische Entrüstungskund­gebungen der Rechten hervor, so als er behauptete, der Ver­sailler Vertrag und die Sanktionen seien vom gleichen Geist diktiert wie der Vertrag von Brest-Litowsk, daß es die Re­gierung in bezug auf die Entwaffnung an Energie habe fehlen lassen und daß im Osten eine Mobilisierung gegen Polen vor­bereitet werde. Als er die Beisetzung der Kaiserin als mo­narchistische Demonstration bezeichnet, verließen die Rechte und das Zentrum unter Pfuirufen den Saal. Schließlich ver­langte der Redner ein nationales Wiederaufbauamt und dazu ein internationales Wiedergutmachungsamt. Für die Deutsch­nationalen begründete Abg. Dr. Hötzach die Interpellation. Er bezeichnet das Telegramm an Harding als vollständige Ent­würdigung Deutschlands und die bedingungslose Kapitulation vor dem Ausland als Schlag ins Gesicht des deutschen Vol­kes. Auch dieser Redner protestierte gegen die verfassungs­widrige Geheimniskrämerei der Regierung und fragte, warum die Reparationsvorschläge der Regierung nicht schon längst fertiggestellt worden seien. Seine Partei lehnte die Verant­wortung für eine Politik ab, dis das deutsche Volk immer mehr in den Abgrund führe. Nachdem Außenminister Dr. Simon» erklärt hatte, daß die deutsche Note in Washington eingegangen sei, daß es aber die amerikanische und die deutsche Regierung nicht für angezeigt hielten, Wortlaut und Inhalt der Note schon heute mitzuteilen, wurde um Uhr die weiere De­batte, einem Wunsch des Ministers entsprechend auf morgen Nachmittag 2 Uhr vertagt.

Die deutschen Flagge«.

Berlin, 26. April. Im Reichsgesetzblatt wird die Verordnung über die deutschen Flaggen veröffentlicht, die eine einheitliche Regelung des Land- und Seeflugwesens bringt. ES werden künftig geführt werden: Die Nationalflagge, die Han­delsflagge, die Handelsflagge mit dem Eisernen Kreuz, die Gösch (ein kleiner Wimpel bei der Seeschiffahrt), die Reichs- kriegsflagge, die Standarde des Reichspräsidenten, die Flagge des Reichswehrministers, die Reichspostflagge, die Dienstflagge der übrigen Reichsbehörden zur See.

Aufruf der 2. Internationale zur Maifeier.

Berlin, 25. April. Die zweite Internationale erläßt einen Aufruf zur Maifeier, der mit folgenden Worten schließt: Wir fordern: nationale Gerechtigkeit für alle Völker und dement­sprechend Revision der Friedensverträge, Wiederherstellung de» internationalen Handels und Verkehrs, Sicherung des geistigen Kampfes in Wort und Schrift, unbeschränkt durch Willkür- gesetze, die nichts anderes als politische Tyrannei sind, Frei­lassung aller, die wegen ihrer politischen Gesinnung gefangen gehalten werden, Abschaffung des Militarismus in allen Län­dern, Frieden zwischen den Völkern. Wir erneuern unser altes Gelöbnis, zu kämpfen für die Sozialisierung der Pro­duktionsmittel und die Ersetzung des Kapitalismus durch da­sozialistische Gemeinwesen, die internationale Gemeinschaft der Arbeiterklasse und eine einige Arbeiterinternationale, die Verbesserung der gesamten Lebenshaltung der Arbeiter. Ge­nossen! Vereint euere Kräfte, um aus dieser Maifeier eine nie dagewesene Demonstration für die Solidarität der Arbeiter­schaft zu machen. Weil ihr unfrei und uneinig seid, eilt Europa dem Verderben entgegen. Möge an diesem Tage au» hundert Ländern in hundert Sprachen der eine Ruf sich er­heben: Die Arbeit muß herrschen!