Hörigen wissen ließ; er hat das Dulderwort eine? Kaisers Friedrich:Lerne leiden ohne zu klagen" sich zu eigen gewacht, denn in Wirklichkeit war es nicht das einzige Leiden, dem der erst Sechsundfünfzigjährige viel zu früh für die Oeffentlichkeit Wie für die beklagenswerte Familie erlag. Wenn man von einem Menschen sagen kann, daß er sich an Arbeit in langm Jahren zu viel aufbürdete, als was seine gesunde Natur auf die Dauer ertragen kann, so war dies bei dem Dahingegan­genen der Fall, der vermeinte, eine Unmenge von Arbeit allein bewältigen zu müssen. Sein Beruf ging ihm über alles, die Verantwortung für sein Amt begleitete ihn tat­sächlich bis zum letzten lichten Augenblick, strengste Pflicht­erfüllung war ihm oberstes Gesetz, wahrlich ein Vorbild für viele. Sparkassendirektor Holzapfel hat über 30 Jahre im Bezirk eine äußerst segensreiche und verdienstvolle Tätigkeit entfaltet. Im Jahre 1855 in Affstätt OA. Hcrrenberg ge­boren, begann er nach Versetzung verschiedener Posten außer­halb des Bezirks als Füufuudwzanzigiähriger seine amtlickie Tätigkeit im Bezirk 1890 als Revisionsassistcnt beim Oberamt, zugleich wurde er zum Verwaltungsaktuär für die Gemeinden Beinberg, Jgelsloch und Oberlengenhardt bestellt. Am 11. Februar 1892 erfolgte seine Wahl zum Oberamtssparkassier mit Dienstantritt auf 1. April d. Js. Dank seiner geschäft­lichen Tüchtigkeit, gepaart mit einem weitschauendcn Blick für die künftigen Möglichkeiten, nahm die Oberamtssparkasse einen gewaltigen Aufschwung, der in der jeweiligen Steigerung der Umsätze beredten Ausdruck fand, und weiter zunahm, als der Kasse noch der Giroverkehr angegliedert wurde. Die Kriegs­jahre und die bei der Oberamtssparkasse in großer Zahl er­folgten Zeichnungen für die Kriegsanleihen stellten ein Ueber- maß von Anforderungen an seine Arbeitskraft bei verhältnis­mäßig bescheidenem Hilfspersonal. Es verdient dies umsomehr Anerkennung, als er nebenbei noch auf anderen Posten ehren­amtlich tätig war. so als Kassier des Vezirkswohltätigkeits- vereins; daneben lag ihm die Prüfung der Kirchenpflege­rechnungen ob. auch dem Tierschutzvcrein galten seine Be­strebungen. Ersprießliches leistete der Vorstorbene auf dem weitverzweigten Gebiete des Kriegervereinswesens. 26 Jahre lang war er Mitglied und langjähriges Ausschußmitglied des Kriegervereins, u. a. wurde er im vorigen Jahre für 25jährige, treue Mitgliedschaft durch Ueberreichung einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. Für vaterländische Dienste während der Kriegs­zeit wurde ihm das Wilhelmskreuz verliehen. Ueber ein Jahrzehnt leitete er die Geschicke des Bezirkskrieger-Verbands Neuenbürg als deren Obmann, gleichzeitig war er Kassier der Sterbekasse dieses Verbands. Während des Krieges und nach demselben nahm sich Direktor Holzapfel hilfreich -der Kriegsopfer mit Rat und Tat an; wo es in seiner Macht lag, hat er so manche Not zu lindern verstanden; in Krieaer- vereinskreisen wird der Name Holzapfel in dankbarem An- destken bleiben. Politisch gehörte der Verstorbene der Orts­gruppe der Württ. Bürgcrpartei an, die ihn nach dem Tode von Vorstand Hagmayer zu ihrem Vorstand bestimmte. Als deren Vertreter wurde er im Jahre 1919 mit Rudolf Hag­mayer in den Gemeinderat gewählt, wo sein fachmännischer Rat. fern von Parteipolitik, in den verschiedensten Angelegen­heiten gerne gehört wurde. Ein kerndeutscher Mann, dem das herbe Geschick des Vaterlandes besonders zu Herzen ging, war er bemüht, mit zu raten und zu taten am Aufbau des­selben. Auch politische Gegner erkannten die ruhige Sach­lichkeit an, mit der er seine Ansichten vertrat. Ein tragisches Zusammentreffen muß es genannt werden, daß der uner­bittliche Tod der Ortsgruppe der Württ. Bürgerpartei inner­halb Jahresfrist zwei ihrer besten Männer als Vorstand und politische Vertreter auf dem Rathaus entriß. Im Dienste jederzeit entgegenkommend und zu Rat und Auskunft bereit, im gesellschaftlichen Leben ruhig und bescheiden, nie seine Person in den Vordergrund drängend, wird das Hinscheideü von Direktor Holzapfel eine schwer ausfüllbare Lücke himer­lassen. Den Seinen war er ein treubesorgter, liebevoller Familienvater, dessen verdienstvollem Wirken der Tod nach menschlichem Ermessen leider ein zu frühes Ziel setzte. Sein Heimgang wird bei Allen die ihn kannten und Gelegenheit hatten, mit ihm zu Verkehren, ein schmerzliches Gefühl Her­vorrufen. sein segensreiches Wirken auf den verschiedensten Gebieten sichern ihm ein dankbares Gedenken auch über das Grab hinaus. Möge er in Frieden ruhen!

Neuenbürg, 12. Febr. Als Frühlingsbote wurde uns ein prächtiger bunter Schmetterling gezeigt, dem Wohl nur ein kurzes Dasein beschützen sein dürfte.

Neuenbürg, 12. Febr. (Eingesandt.) Das Eingesandt, des Schützenvereins vom 11. Februar ist doch etwas zu heraus­fordernd geschrieben. Wohl teile ich auch die Meinung des 2. Schützenmeisters, daß die Brantzstiftung ein gemeines Bubenstück war, das nicht scharf genug geahndet werden kann, aber -nii es Tatsachen zu beweisen und keine haltlosen

Beleidigungen auszusprechen. Herr Klauser redet in seinem Artikel von Subjekten, die man vor dem Kriege nicht gekannt habe und spricht somit eine schwere Verdächtigung gegen alle nach dem Kriege hier seßhaft gewordenen Ein­wohner aus. Ich möchte Herrn Klauser auf die Haltlosigkeit seiner Worte Hinweisen und ihm zu bedenken geben, daß auch er ein Zugewandcrter ist, den man früher hier nicht gekannt hat und der schon manche Mark an diesen zugezogenen Sub­jekten verdient hat. Einer der Cingewanderten.

Dobel, 11. Febr. Ein seltener Genuß war unserer Kirchen­gemeinde letzten Montag, den 7. d. Mts. bereitet durch Herrn Pfarrer Plank von Stuttgart. Auf der Durchreise von Herrenalb nach Wildbad begriffen, an welchen Heiden Orten er auch sprach, hielt er in der hiesigen Gemeinde eine Licht- bilderaudacht über Paul Gerhardt. Die Lieder desselben und seine uns in unserer Zeit so nahe berührenden Lebcnsschicksale waren durch Vortrag, Bild und begleitende Gesänge der Gemeinde und Schulkinder der Oberklasse aufs feinsinnigste miteinander verwoben. Durch das gesprochene und gesungene Wort, wie durch die gemütsticfen Bilder Rudolf Schäfers zu den Liedern sind diese der Gemeinde besonders lebendig und eindringlich nahegebracht worden. In Ermangelung eines eingeübten Chors hatten die Schüler der Oberklasse unter Leitung des Organisten, Herrn Hauptlehrers Schöpfer, die Einzelgesänge übernommen. Mit dieser schönen Stunde inniger Andacht hat sich der Evang. Volksbund der Gemeinde aufs hefte bekannt gemacht.

Württemberg.

Stuttgart, 12. Febr. (Maßregeln gegen die Rinderpest.) Zur Verhütung der Einschleppung und Verbreitung der Rinderpest, die in Polen in der Nähe der deutschen Grenze ausgebrochen ist, wurde ein Einfuhrverbot von allen nutz- haren Haustieren einschl. der Hunde. Katzen und des Ge­flügels mit Ausnahme der Pferde, Esel und Maultiere ver­hängt. Ferner ist die Einfuhr von Dünger, Futter- und Streumitteln und gebrauchter Kleidungsstücke von Polen, Litauen, dem Memelland und dem Freistaat Danzig unter­sagt.

Ergenziugen OA. Rottenburg, 12. Febr. (Die Dorfwache.) Die Einwohnerschaft hat hier eine nächtliche Patrouille ein­gerichtet. deren Aufgabe ist, das Eigentum der Einwohner zu bewachen und zu beschützen. Den Anlaß zu dieser zeit­gemäßen und nützlichen Einrichtung gaben verschiedene Vor­kommnisse in jüngster Zeit. So wurde nachts ein Pferd aus dem Stall gestohlen. Weiter haben kürzlich einige Personen zusammen ein fettes Schwein gestohlen, wobei sie das Schloß an der Stalltüre erbrachen. Ein Treibriemendiebstahl harrt ebenfalls noch der Aufklärung, desgleichen ein Brand, als dessen Ursache man Brandstiftustg vermutet.

Nürtingen, 12. Febr. (Auch im Tode vereint.) In Kohl­berg sind gestern Nachmittag die beiden Eheleute Christoph und Corothea Seidenspinner zur selben Stunde gestorben.

Ulm, 12. Febr. (Gegen die Wohnungsnot.) Die gemein­nützige Wohnungsbaugenossenschaft Ulm-Söflingen wird in kurzer Zeit 20 Häuser mit 80 Wohnungen errichten. Das Baukapital soll durch freiwillige, niederverzinsliche Darlehen von Privaten und durch Beiträge von Gemeinde, Staat und Re'ch aufgebracht werden. Die Bauleitungen wollen durch freiwillige Gewinnbeschränkung und die Baustoffabrikanten durch Lieferung der Baustoffe zum Selbstkostenpreis, die Industrie und der Handel durch ganz gering verzinsliche Darlehen die Sache fördern

Laupheim, 12. Febr. (Unsere herrliche Zeit.) Einem hiesigen Handwerksmann wurden seine sechs schönen Enten gestohlen. Einem Geschäftsmann ist durch Diebstahl um 600 Mark leichter gemacht worden und einem weiteren Meister wurden seine zwei Schweine durch Schwefel zu betäuben ver­sucht, um sich leichter in den Besitz der Spitzbuben zu bringen. Die letzteren wurden indessen in ihrer Arbeit gestört, doch mußten die beiden Schweine andern tags geschlachtet werden.

Molpertshaus OA. Waldsee. 12. Febr. (Gut abgelaufen.) Während der Nacht verschluckte ein Unterlehrer die Hälfte seines künstlichen Gebisses, so daß er ins Elisabethenkranken­haus nach Ravensburg verbracht werden mußte. Den Aerzten gelang es, das Verschluckte aus der Speiseröhre in den Magen zu bringen. Also bei Nacht das künstliche Gebiß in Wasser legen!

erdrosseln und dann aufzuhängcn, um einen Selbstmord vor­zutäuschen. Roll, sowie die Frau Sillers bestreiten, daß sie gemeinsam die Tat vollbracht haben, vielmehr will Roll die Tat ganz allein und zwar aus Mitleid mit der Frau, ausge­führt haben. Von dem vermißten Geld konnte bis jetzt noch nichts entdeckt werden.

Baden.

Pforzheim, 12. Febr. DerPforzh. Anz." schreibt: Unter dem von unseren Feinden geplanten Hohen Ausfuhrzoll würde selbstverständlich die Pforzheimer Weltindustrie ganz beson­ders leiden. Es ist deshalb natürlich, daß die hiesigen Kreise ihre ganze Aufmerksamkeit auf diesen Gegenstand richten und den maßgebenden Reichsbehördcn das Einschneidende der geplanten Auflage recht vor Augen zu führen suchen. Eine Gelegenheit bietet auch die Reise des für die Londoner Ver­handlungen in Aussicht genommenen Außenministers Dr. Simon nach Stuttgart. Die hiesige Stadtverwaltung und Handelskammer haben gestern an den Minister telegraphisch folgendes Ersuchen gerichtet:

Reichsminister Dr. Simons. Berlin. Auswärtiges Amt. Die Handelskammer Pforzheim, als die Vertretung der Pforz­heimer Schmuckwarenindustrie, der bedeutendsten Deutsch­lands, und die Stadtverwaltung, schwer beunruhigt durch die von der Entente geplante Auferlegung des Exportzolles auf deutsche Auslandswaren, sprechen Eurer Exzellenz ergebenst die Bitte aus. bei der Reise von und nach Stuttgart den Vertretern der Industrie, Arbeitgebern und Arbeitnehmern, Gelegenheit zu einer Aussprache zu geben in Pforzheim oder an dem von Eurer Exzellenz hestimmten Ort oder im Eisen- bahnzng. Rückantwort erbeten an den Oberbürgermeister.

Namens der Handelskammer: Kom.-Rat Kollmar, Namens der Stadtverwaltung: Oberbürgermeister Gündcrt."

Bruchsal, 11. Febr. Die Räuber, welche seither ihre Tätigkeit auf die Ausführung von Ueberfällen auf Postämter und Raub von Wertsendungen hauptsächlich auf den Nordm Deutschlands beschränkt hatten, scheinen ihr Handwerk nun auch bei uns im Süden ausüben zu wollen und haben auch bei einem ersten Versuch, den sie hier gemacht haben, ziem­lichen Erfolg gehabt. Als Versuchsstation scheinen sie den Bahnhof Bruchsal ausersehen zu haben, wo in der Nacht an einem der letzten Tage des Monats Januar nicht weniger als sieben Wertpakete mit einem Gesamtwert von gegen 60 000 Mark abhanden gekommen sind, ohne daß es bis heute gelungen wäre, der Diebe habhaft zu werden. Da Bruchsal einen Hauptübergangspunkt wie für den Reise- so auch für den Postverkehr von Bayern und Württemberg nach Baden, Frankfurt. Köln bildet, liegt es ohne weiteres nahe, daß die meisten der abhanden gekommenen Wertwagenstücke aus Württemberg kamen. Geraubt wurden, soviel wir erfahren, fünf Wertwagenstücke aus Württemberg, darunter eines mit 20 000 Mark Wertangabe von Göppingen nach Frankfurt a. M., eines mit 5000 Mark von Göppingen nach Berlin, zwei 'mit 1200 bezw. 500 Franken Wertangabe von Stuttgart nach Norwegen, eines mit 5000 Mark von Eßlingen a. N. nach einer Stadt in Sachsen; außerdem ein Werrwagenstück mit 10 000 Mark von Karlsruhe (Baden) nach München und eines von Köln nach Feuerbach. Der Inhalt der Pakete war, soviel bis jetzt ermittelt werden konnte, dementsprechend wertvoll und reichhaltig und es ist nur jedermann dringend zu raten, sofort Mitteilung an die Polizei zu machen, wenn ihm von unbe­kannter oder zweifelhafter Seite etwa in Kaffees. Gasthäusern u. dergl. unter der Hand Angebote in Erzeugnissen der Silberwaren-Jndustrie, Perltaschen, Beuteln usw. gemacht werden sollten. Die Öberpostdirektion Karlsruhe hat für die Ergreifung der Täter eine Belohnung von 2000 Mark aus­gesetzt.

Eberbach, 11. Febr. Zu der Eberbacher Entführungs­affäre wird von zuständiger Seite mitgeteilt, daß die Haupt­verhandlung gegen die Täter in etwa 34 Wochen in Mos­bach stattfinden wird. Die beiden amerikanischen Staats­bürger Detektiv Nease und Sergeant Zimmer sind bereits in das hiesige Amtsgefängnis überführt worden; ihre deut­schen Helfershelfer sitzen noch hier in Gewahrsam.

Vermischtes.

Künzelsau, 13. Febr. (Das Geständnis des Mörders.) Zu der Mordtat an Bäcker Siller erfährt der Kocher- und Jagst- bote, daß der Täter Roll nunmehr ein Geständnis abgelegt hat, indem er seine Angabe, daß er in Notwehr gehandelt habe, als falsch bezeichnet. Roll gibt an. er habe den Vorsatz zu der grausigen Mordtat schon einige Tage vorher gefaßt. Sein ursprünglicher Plan sei gewesen, den Siller im Bett zu

Kempten, 12. Febr. Der Gutsbesitzer Walter Lüttich in Notzenhof bei Betzigau hat am 4. Januar den früheren Be­sitzer seines Gutes. Emil Raas, der eine Schuldverschreibung bei ihm eintreiben wollte, durch mehrere Revolverschüsse ge­tötet. Er hatte sich deshalb wegen Totschlags zu verantwor­ten. Das Volksgericht in Kempten nahm Notwehr an und sprach den Angeklagten frei. Der Staatsanwalt batte unter

EM GriihUngstraurn.

Ein« ErMlung aus d«m Leben von Fr. Lehne.

70. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Nach einer Wette wurde behutsam die Tür des Kran­kenzimmer- geöffnet, und Wolf trat ein. Sein erster Blick fiel auf die schwarze Gestalt am - Bettchen, das mußte wvhl die Pflegerin sein, die Doktor Kornelius mitbringen wollte; ihr Gesicht konnte er nicht sehen. Leise trat er näher und fragte seine Frau:Wie geht es Oassv?"

,^Jetzt beffvr er ist ein wenig eingeschlummert," lautete Keren Antwort.

Gott Lob," kam es aus seiner tiefen Brust.

Wolf," fuhr feine Frau fort,Wolf, Schwester Kon- fuel» ist uns in der Tat eine Hilfe; der Arzt hätte sie uns schon früher bringen können; sie weiß Hasst» wunderbar Du beruhigen."

Er wandte sich der Schwester zu und wollte etwas sagen: jedoch das Wort erstarb ihm auf der Zunge

Mary hatte die Augen erhoben und groß ruhte ihr Mick in dem deS einst so hekh geliebten Mannes, wäh­rend ihr Herz so ungestüm klopfte, daß sie fürchtete, man könnte es hören starr vor Bestürzung stand Wolf da, keine- Wortes mächtig. Krampfhaft um­faßte seine Hand den Rand des Bettchens, und weit beugte « stch vor, der Schwester ins Gesicht zu sehen. Aefste ihn denn ein Spuk? Da saß sie ja, an die er/ Tag »nd Nacht gedacht, seine Mary, sein Märchen

«n Bett seines Kindes! Es war kein Traum es war Wirklichkeit! Kein Don kam über seine Lippen; wie betäubt stand er dastarr seine Angen auf ihr süßes Gesicht heftend.

», Was ist Dir, Wolf?" schlug die Stimme seiner Frau an sei» Ohr. Er schreckte zusammen und strich mit der' Hand Wer die Stirn. Ern Blick in Ellas ge- ftPMchb GesrAt mildem LchttMscreudev UusLwpS sagte

ihm, daß sie ebenfalls Mary erkannt, daß sie sich an seiner Bestürzung weidete eine tiefe Verachtung ge­gen sein gewissenloses, herzloses Weib quoll in ihm auf.

Nichts," entgegnete er hart und ging aus dem Zim­mer, ohne ein Wort für die Schwester zu haben, die mit gesenkten Augen da saß. Ein hohnvolles Lächeln um­spielte Gabrieles Mund dieser Augenblick entschädigte sie für vieles. Zwar hatte kein Zug in Marys Ge­sicht deren innere Bewegung verraten; jedoch mit dem geschärften Gefühl der Eifersucht hatte Ella gesehen, wie es Mary bei Wolfs Anblick gepackt hatte! Und dieser erst! Ä) fassungslos war er ihr »och nie erschienen. Ganz gebrochen war er ja hmausgegangen, so hatte ihn dies plötzliche, unvermutete Wiedersehen ergriffen!

Nach einigen Minuten sagte sie zur Schwester:Ich kann mich wohl jetzt ruhig auf ein Weilchen entfernen? Hasso schläft j«, und ich muß mich meinem Manne doch auch widmen. Er klagt schon über Vernachlässigung mei­nerseits aber seit das Kind krank ist, habe ich keine» Gedanken für etwas anderes!"

Gewiß, gnädige Frau Sie können ruhig gehen," lautete Marys Antwort.

Nun war sie allein! Tn tiefer Atemzug hob ihre Brust Gott Lob, das erste, so gefürchtete Wieder­sehen war vorbei. Jetzt aalt es, Kopf hoch, und dem Zauber, den Wolf auf sie ausübte, zu widerstehen. Ach das Aerz war noch nicht gestorben, wie sie gewähnt; es war ein gar ungeberdig Ding, und sein ungestümes Klopfen drohte ihr die Brust zu sprengen. Aber sie wollte sich mit aller Kraft gegen jeden Einfluß wehren

sie wollte nicht denken an vergangene Zeiten nur an ihre Pflicht und weshalb sie hier war. Liebkosend lag ihr Blick auf dem Gesicht des Knaben. Wie er ihm glich er hatte doch nichts von der rosigen blon­de» Mutter. Fast unmerklich hauchte sie einen Kuß auf bas kleine Händchen, das, zur Faust geballt, un- -M- aus der» Deckhett Ktl u»d A glitt. Gabriele

ließ da fragen, ob Schwester Kvnsuelo mit ihnen esset» wollte, jedoch diese dankte; sie könnte nicht daran de»« ken, das Kind auch nur einen Augenblick allein AS lassen. So wurde ihr das Essen auf ihren Wunsch im Zimmer serviert, wovon sie allerdings nur wenige Bist sen genoß. Nach 9 Uhr kam Doktor Kornelius noch einmal. Me Ettern des kleinen Pattenten waren am Krankenbett; jedoch vermied Wolf jedes Wort. DanS ging er mit dem Arzt, nachdem dieser, der Schwester« noch verschiedene Verhaltungsmaßregeln erteilt, un§ Gabriele blieb zurück. Das Zimmer war nur schwach erhellt; die Lampe war mit einem Schleier umhülltt damit das grelle Licht gedämpft wurde und Hasso nicht blendete. ES stand ihnen eine schwere Nacht bevor; das Kind lag in heftigem Fieber und phantasierte starktz verschiedene Hustenanfälle' erschütterten dessen Körper der­maßen, daß er wie gebrochen in dem Arm der Schwede» hing.

Schwester Schwesterwas soll das werden^ jammerte des Kindes Mutter,o ich bin außer mir!^

Nur Mut," redete Mary zu,der Arzt hofft ja auch das Beste! Denken Sie auch au sich legx» Sie sich nieder"

Nein, nei»,".rief Ella,ich -leib« bei meinem Kinde, bei Ihnen, ich helfe Ihnen Sie schlafen auch nicht; lassen Sie uns zusammen wachen!"

Ich habe in den letzte» Tagen fast nur geschkafertz bin vollständig aekräftigt und an das Wachen gewöhnt; mir macht es also nichts! Aber Sie, Frau von Wolfs- bürg, können das nicht aushalten, schlafen Sie wenig­stens ein paar Stunden, dann sind Sie frischer urw widerstandsfähiger. Unterstützen Sie mich am Tage und vertreten mich dann, wenn ich ein wenig ruhe; wir müssen uns abwechseln." Sie wollte auch darum allein, sein, well Ella durch ihre Umständlichkeit und HaA ihr im Wege war; das kannte sie allerdings nicht saaeK EndlW gehorchte diese Marys Drängen und ging, >

«ezligspretsr

oirrteljahrbch m Neuen- »ürg ^ 18.75. Durch die ßöst im OrtS- und Ober- ,Ntr«Verlehr sowie im sonstigen inländ. Verkehr -»t8.S0m.Postbe,1. Veld.

^äLen vr»n HSHerc, Gewa. k»in Ansprsch a»f tiefe- «My de» Kei1»ng oder arrf d»» Bezugspreise».

Gestellungen nehmen all« Poststellen, in Neuenbürg «tzerdem die Austräger jederzeit entgegen.

Girokonto Nr. 34 bei her OberamtS-Sparkaff« Neuenbürg.

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Deutsch!

München, 14. Febr. Die Lai .sich, daß Ministerpräsident v. K behandelt worden söi. Er habe ir einandergesetzt, daß Bayern auf I wohnerwehren nicht verzichten k ländlichen Aufbau des ganzen S< zerstreuten Gehöften und einsam Ueberstcht über die Eigentumsver! auf dem flachen Lande, legte die der viel zu schwachen Polizeiwel schützen, weshalb diese zum Selbst sie nicht verzichten könne. Daher dafür ein, daß die Entwaffnung- machungsfrage als einheitliches Herrn von Kahrs Rede war dr allein er predigte tauben Ohre, Ministerpräsidenten traten ihm i und zum Schlüsse war es der Re der am heftigsten gegen Herrn v die Konferenz ergebnislos.

Berlin, 14. Febr. Der am 9 ständigenkonferenz im Auswärtig Arbeitsausschuß zur Vorberatun schlüge wird erst am Dienstag ! wieder aufnehmen. Der Ausschi reiche Persönlichkeiten ihre Mita gegen der ursprünglichen Absicht > erfahren. Den Vorsitz wird Dirc

Berlin, 14. Febr. Gegenül Meldungen ist festzusteen, daß Sto lich zur Aufarbeitung der schwel heiten, so besonders wegen der Verlängerung des Spaer Abkon Bestimmungen des Artikels 256 d mit der Einschätzung des Staatsei Gebieten befaßt, nach Berlin gega

Berlin, 14. Febr. Die drei Friedensgesellschaft, Frau Dr. S Verlach, haben eine Eingabe an ^ Bureau in Bern gerichtet, in de kritisieren und einen Appell an Welt richten, sich für die Revis setzen. Die Abstimmung in Ol Einheimische auf den 20. März Westens Wohnenden auf den 3. -

Württembergischl

Stuttgart, 12. Febr. Der L Titel 13 aus dem Etat des Art steriums und beschloß nach einem nach Ausführungen von Wider ( Ministers Dr. Schall auf Antrag Landesbautenprüfstelle spätestens heben. Genehmigt wurde auch Frauenarbeit samt dem Antrag Hebung, die bereits auf 1. Janu Kommunisten und Unabhängigen Debatte beteiligten sich Wider (8 Stellungnahme der Regierung zr forderte, deren Männer in Staa biller (Soz.), Mittwich (Kom.), den Standpunkt vertrat, Latz di Familie gehöre, und die Männer die Frau im Hause bleiben könne der für die weibliche Referentin genehmigt wurde die Abteilung längere Debatte entspann sich zr für öffentliche Arbeiten und der 0 die Vergebung öffentlicher Arb: Interessen des Handwerks berück unterziehen. Fischer (BP.) und das Handwerk gegen den Vorwur traten dafür ein. daß dem Hand! genden Fällen 9 Stunden zu arl sich auf seine Schutzverfügung für demokratie kämpfe nicht gegen di den Jnnungsgeist. Henne (DdP geistige Urheber der Schutzverfist Schall sei. Ziegler (USP.) sprack forderungen durch die Jnnunge neunstündigen Arbeitstag beim ^ mit dem Antrag des Finanzau- gleichen Titel 17 (Fleischversorgu auf planmäßigen Abbau. Für Schmid (BB.), Rapp (BB.) unl Mittwich (Komm.) und Ulrich (E doch vormittag 9 Uhr: Kleine A

Lohnbewegung in Ser st

Vom Verband württ. Meta schrieben: Zu den kürzlich w Wer die Gründe der Ablehnung arbeiter hat die Bezirksleitung m derSchwäb. Tagw." eine li Sachlich werden unsere Ausfüh derzichten deshalb darauf, das b irr»führend und übertreibend zr rial im einzelnen in der Presse dem Artikel hervorgeht, daß der Schlichtungsausschuß angerufen Art. der Metallindustrie falsche um die Massen der die tatsächlic Kenntnis anders beurteilender Nachen, so weisen wir darauf ^