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Reuenbürg, Montag den 14. Februar 1921

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Oberamtsstadt Neuend Am Montag, 14. A

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Sonntag, den 18. Febr. !< Landesbußrag, Vslv Uhr Beichte.

10 Uhr Predigt jJes. 59, » Dekan Dr. Megch Kirchenchor: Aus der Tiefen Herr zu dir.

Gemeindelied-.Austiefer Anschließend an den Koli^ Feier des Hl. Abendmahl! Das Opfer ist für die Ev. N Hilfe bestimmt.

/zll Uhr Christenlehre (Töchi!

Dekan Dr. Meg« Mittwoch abends 8 U. Bibel im Gemeindehaus:

Dekan Dr. Meg»

Katholisch. HotiesS

irr Weuerrbürg Samstag, den 12. Februai k7 Uhr abds. Beichtgelez« Sonntag, den 13 Febru« ^8 Uhr morgens FrühgotteA vorher und nachher Bq legenheit.

Austeilung der Hl. Kom« während der Frühmesse vor dem HauptgoNesdieö S Uhr Predigt und Amt. Der Nachmitiagsgottesdie«! au8.

Freitag : abds.7 Uhr Fasten« An den Werktagen ist der i dienst um 7 Uhr.

Methodisten-Hm

Uni. Gartenstraße Nr.

(Prediger E. Längs Sonntag vorm. lO Uhr: P 11V. Uhr:!

tagsschule.

Mittwoch adeni>8Uhr: B>b«li

Deutschland.

Stuttgart, 12. Febr. Aus Holzindustriellen-Kreisen er­fahren wir, daß die Verhandlung mit der Entente über die deutschen Holzlieferungen abermals abgebrochen worden sind, da die Franzosen Preise anboten, die erheblich unter den heutigen Marktpreisen liegen. Unsere Delegierten sind daher wieder von Paris zurückgekehrt. Der Württ. Bund für Handel und Gewerbe wird demnächst mit anderen gewerblichen Vereinigungen des Landes eine SteuerberatucigSsteUe ein­richten.

München, 12. Febr. Der bayerische Ministerpräsident Kahr ist an einer schweren Grippe erkrankt, die ihn an das Bett fesselt. Er kann daher seine Dienstgeschäfte vorläufig nicht mehr wahrnehmen.

Eisenach, 12. Febr. Hier kam es bei Erwerbslosendemon- strationen vor dem Rathause zu großen Tumulten. Die Menge stürmte das Rathaus, drang in das Meldeamt ein und verletzte den dort weilenden Inspektor. Fensterscheiben wur­den mit Steinwürfen zertrümmert. Der Polizei gelang es, durch Schreckschüsse die Menge auseinander zu treiben. Mit der Erwerbslosendemonstration hätte der Intern ationale Bund der Kriegsopfer gleichzeitig eine Forderung auf Ge­währung von Unterstützungen in Höhe von 660 000 Mart gestellt. Die Anträge wurden an die zuständigen Stellen wei­ter gegeben.

Dresden, 12. Febr. Gegenüber einer Erklärung der Ber­liner Regierung, daß keine Erhöhung der Arbeitslosenunter­stützung bewilligt worden sei, ist hervorzuhcben, daß nach amtlicher Mitteilung im Haushaltausschuß des sächsischen Landtags eine solche Erhöhung von 10 auf 12 Mark se Tag Vom Reichsarbeitsministerium der sächsischen Arbeitsgebiete Plauen, Annaberg, Auerbach und Burgstedt bewilligt worden ist, und zwar rückwirkend ab 15. November 1920. (Was ist nun wahr? Schriftl.)

Berlin, 12. Febr. Die deutsche Negierung hat gegen die Zusammenziehung polnischer Truppen an der deutschen Ost­grenze, deren Stärke 212 000 Mann beträgt, erneut Protest eingelegt. Die Meldung, daß der französische Borstbafter Laurent seinen Posten verlassen werde, wird als erfunden bezeichnet. Wie der PariserTemvs" mitteilt, sollen die von Deutschland schon gezahlten 20 Milliarden Goldmark nicht auf die geforderte Wiederherstellungssumme angerechnet werden. Unweit von Brannschweig wurde in einem Gehölz in der Erde vergraben ein Munitionslager von mehreren Hundert Handgranaten und Zündern gefunden. Der Fund wurde von der Polizei beschlagnahint.

Württembergischer Landtag.

Stuttgart, 11. Febr. In der Nachmittagssitzung trat der Landtag in die Einzelberatung des Etats des Arbeits- und Ernährungsministeriums ein. Minister Dr. Schall beleuchtete in einer längeren Rede alle die in der Vormittagssitzung auf­geworfenen Fragen. Das Arbeitsministerium entspricht einem Bedürfnis und ist schon einen Tag vor der Revolution Wirklichkeit geworden. Die Zahl der beschäftigten Personen ist von 660 auf 525 gesunken. Das Doppelministerium zählt zu Len sog. großen Ministerien und kann nicht an das mit Aufgaben stark belastete Ministerium des Innern angegliedert werden. Aas Gesetz über die Abgrenzung der Ministerien wird eine andere Verteilung der Staatsaufgaben bringen. Eine Regelung der Vergebung öffentlicher Arbeiten ist in die Wege geleitet. Der Achtstundentag mutz unter dem Gesichts­punkt der wirtschaftlichen Wirkung betrachtet werden. Ein Staat, dessen Wirtschaft darniederliegt, kann nicht Sozialpolitik machen. Der Redner zeigt, was das Ministerium für die Landwirtschaft und für die Steigerung der Produktion ge­leistet hat. Ein Antrag Bazille, einen Untersuchungsausschuß zur Prüfung der Notlage der Pensionäre und Kleinrentner einzusetzen, soll mit dem Finanzetat behandelt werden. Die persönlichen Ausgaben für Arbeits- und Ernährungsmini­sterium werden gegen die Stimmen der N. S. P. und K. P. D.. teils auch gegen die Rechte, genehmigt. Der Aufhebung der Abteilung für soziale Volkswohlfahrt zum 31. März wird zugestimmt, ebenso der Umwandlung des Rohstoff- und Auf­tragsamts in einen Selbstverwaltungskörper. Zu längeren Auseinandersetzungen kam es noch beim Landesbrennstosfamt, wobei Dingler (BB.) beantragte, die öffentliche Bewirtschaf­tung von Holz und Torf aufzuheben. Die Abg. Schüler (Ztr.). Roth DdP.), Bickes (DV.). Pflüger (Soz.), sprachen unter Hinweis auf die mangelhafte Kohlrnversorgung und die unsichere Zukunft der Kohlenwirtschaft für Beibehaltung der Notstandsversorgung in Brennholz, während Dingler und Klein (BB.) für Beseitigung der Brennholzstelle eintraten. Minister Dr. Schall teilte mit, daß die Kohlenlieferung auf 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen und die An­lieferung von schlechter Kohle auf über 20 Prozent gestiegen sei. Der Antrag Dingler wurde abgelehnt und der Titel genehmigt, ebenso eine Reihe von Entschließungen über Abbau der Brennstoffversorgung und Festhaltung von Rahmen- Preisen bei öffentlichen Verkäufen. Schluß 8 Uhr. Nächste Sitzung: Samstag 9 Uhr: Fortsetzung.

Der deutsche evaMelische Kirchrnausschutz zur VersklnvungSmite

Berlin, 12. Febr. Dis amtliche Gesamtvertretung der deutschen Landeskirche, der Deutsche evangelische Kirchenaus­schuß, erklärt zu den neuesten Forderungen der Entente u. a.: Die Kirche der deutschen Reformation, alle ihre Anstalten und ihre Heilsarbeit an der Volksseele sind auf das ernsteste be­droht, wenn die Absichten der Perbandsmächte, die wirtschaft­liche und staatliche Existenz Deutschlands zu erschüttern und zu zerstören, sich erfüllen. Der deutsche evangelische Kirchen­ausschuß erhebt vor Gott und aller Welt, insbesondere vor der evangelischen Christenheit die Anklage, daß unter dem Namen und Vorwand des Friedens ein christliches Kulturvolk aus den Reihen der freien und lebensfähigen Völker endgültig gestrichen werden soll.

Die schwere wirtschaftliche Lage des deutschen Volkes.

Wenn man mit einem gesamten Volkseinkommen in Deutschland von 140 Milliarden Papiermark zu rechnen bat, so entfallen auf den Kopf der Bevölkerung 2 333 Papiermark. Nach der Berechnung in Goldmark ergibt dies eine Summe von 233 ein Drittel Goldmark ans den Kopf der Bevölkerung. Davon müssen in Deutschland 75 ein Drittel Mark Steuern bezahlt werden. Das macht 32,3 Prozent aus. Stach Abzug der Steuern bleiben in Deutschland 158 Goldmark auf den Kopf der Bevölkerung jährlich übrig. Hierin drückt sich die schwere wirtschaftliche Lage des deutschen Volkes am deut­lichsten aus.

Neue Richtlinien für Sen Beamtenöicnst.

Das Reichsministerium hat kürzlich für die Regelung der Arbeitszeit der Beamten neue Richtlinien ausgestellt Jeder Beamte ist hienach verpflichtet, seine volle Arbeitskraft m den Dienst des Reiches zu stellen und die ihm aittgetragenen Arbeiten ohne Rücksicht auf eine festgesetzte Dienststundenzahl zn erledigen. Die Dienstzeit beträgt wöchentlich mindestens 48 Stunden. Soweit der Dienst nur in Bereitschaft bestellt, ist diese Zeit entsprechend zu erhöhen. Der Tagesdienst ist grundsätzlich in Vor- und Nachmittagsdienst zu teilen. Nur da, wo aus örtlichen oder sachlichen Gründen eine Teilung unzweckmäßig erscheint, kann durchgehend gearbeitet werden. Der Tagesdienst wird nach Anhörung der Beamtenvertrctun- gen festgesetzt. Für eine Ueberschreitung der 18stnndigen Wochendienstzeit wird eine Vergütung nicht gewährt. Es wird angestrebt, die Tagesdienstzeft der an demselben Ort befindlichen Reichs-, Staats- und Gemeindebeamrm gleich­mäßig zu regeln. Alle bisherigen Uebergangsbcstimmungen sind aufgehoben.

Finanzminister Wirth über Steuern.

Von der Handelskammer zu Bremen erklärte Finanz­minister Wirth: Heute bestehe die Notwendigkeit, die Ein­kommenssteuern abzubauen. Der' Besitz müsse hcrangezogen werden, Post- und Eisenbahn-müßten in kurzer Zeit ganz auf eigenen Füßen stehen. Die Einkommensteuer und die Besitzsteuer hätten die Grenze des Möglichen erreicht, sogar überschritten. Diese Auffassung findet man auch in den Kreisen der Alliierten. An eine Verschärfung dieser Steuern kann daher nicht gedacht werden. In London würden wir Vorschläge machen, die nicht unbeträchtlich seien, aber das Angebot dürfe nicht dem deutschen Volksbermögen entnommen werden, sondern müsse erarbeitet werden. Ob dabei alle Früchte der Revolution gewahrt werden könnten, sei fraglich.

Der angebliche Rote Mtionsplan.

Der Staatskommissar für öffentliche Ordnung teilt mit: Die deutsche Tageszeitung bringt unter der Ueberschrift: Ein Roter Aktionsplan für Groß-Berlin, Mitteilungen, wonach vom 1. März ab alle Vorbereitungen für die Durchfnbrnng einer Gewaltaktion seitens der Kommunistischen Partei in Berlin und Umgebung fertig seien. Demgegenüber wird, wie schon wiederholt betont worden ist, ausdrücklich hcrvorgehoben, daß zwar linksradikale Pläne, wie die gewaltsame Einsetzung der Diktatur des Proletariats bestehen, daß aber mit einer Ausführung dieser Pläne in absehbarer Zeit mcht gerechnet werden kann.

Kommunistische GestänSmffe.

Am letzten Dienstag haben sich die Funktionäre der Ver. Kommunisten Groß-Berlins zu einer Sondertagung zusam- mengcfunden. Es galt nämlich, Gerichtstag über den Führer der Partei, Dr. Levi, abzuhalten, weil er erstens Wider den Moskauer Stachel gelöckt und zweitens im Reichstag für ein Bündnis Sowjetrußlands mit dem noch immer kapitalistischen Deutschland eingetreten war. Dr. Levi hielt eine lange Ver­teidigungsrede, aus der mancherlei Einzelheiten auch über den Kreis seiner Zuhörer hinaus von Interesse sind. Vor allem verdient festgehalten zu werden, daß Herr Levi vor jeder Propaganda der Tat als überholt warnte und ans die Weltrevolution vertröstete. Eine rote Armee sagte er, würde da die Mitwelt noch nicht reif sei, sich ebenso verbluten, wie einst die französischen Revolutionsarmeen. Ueberhanpt könne man das Sowjetshsttm nicht einfachauf der Spitze der Bajo­nette" bei uns einführen, da der revolutionäre Wille fehle. Man kann die Offenherzigkeit nicht weiter treiben. Neu ist das alles ja nicht, aber die deutschen Arbeiter, besonders die im unmittelbaren Gefolge Dr. Levis, werden immerhin mit Interesse vernehmen, wie eine der maßgebenden Peisönlich- keiten ihrer Partei deren taktische Aussichten beurteilt. Amü­sant als charakteristisches Detail war eine Bemerkung Levis, aus der hervorgeht, daß es mit den 50 Millionen, die Lenin 1917 aus Deutschland nach Rußland mitbekommen haben soll, doch seine Richtigkeit haben muß. Und das steht in derselben Roten Fahne", die deswegen den alten Eduard Bcrnst.in mit so handfesten Qualitätsbezeichnungen wieTrottel" und alte Klatschbase" bedacht hat!

430 00 « deutsche Gräber in Frankreich.

Nach amtlichem französischen Material gibt es in Frank­reich im ganzen 430 000 Gräber deutscher Soldaten. Die französische Regierung hat einen Gesetzentwurf emg'bracht, nach dem diese deutschen Gräber in der gleichen Weise be­handelt werden sollen wie die in Frankreich liegenden Grab­stätten der französischen und alliierten Soldaten - Das französische Volk muß also erst Lurch ein Gesetz auf diese selbstverständliche Pflicht jedes Kulturvolkes hing-wiescn werden. -

Ausland.

Rom, 12. Febr. Italienische Kolonisten haben g in -»mvi Protest erhoben gegen die englisch-französische Ak'''"- i e eS unmöglich macht, an kolonialen Unternehmungen in den früheren deutschen und türkischen Teritorien teilzune? men Die

79. Jahrgang.

Kolonisten haben die italienische Regierung ersucht, auf England.und Frankreich einen Druck anszuüben, damit Ita­lien gestattet würde, an diesen wichtigen kolonialen Unter­nehmungen teilzunehmen, da diese der italienischen Wirt­schaftslage von Nutzen sein werden und die Anwendung erleichtere.

Paris, 12. Febr. In der gestrigen Sitzung der Finanz­kommission des Senats wurde festgestellt, daß infolge des

8 Stundentages das Defizit bei den französischen Eisenbahnen seit November vorigen Jahres 3100 Millionen Franken be­tragen habe und daß für das Jahr 1921 mit einem Fehlbetrag von 8 Millionen Franken täglich gerechnet wird. Wie die Straßburger Blätter berichten, hat die französische Kammer das Projekt eines Vogesendurchbruches gutgeheißen. Die Schaffung einer direkten Linie BelfortColmar soll unmittel­bar in Angriff genommen werden. Die Ageniur Havas meldet, daß Giolitti sich an der Spitze der italienisechn Dele­gation nach London hegeben werde.

Paris, 12. Febr. Der französische Botschafter in Berlin Charles Laurent, der sich augenblicklich hier aushält, erklärte einem Mitarbeiter des Exzelsior, es ließe sich nicht ableugncn, daß Deutschlands Handel und Industrie sehr große Anstreng­ungen machten, um sich auf dem Weltmarkt einen bevorzugten Platz zu erobern. Es sei nicht zweifelhaft, daß die Wieder­aufbaupläne verwirklicht werden könnten, da alle Kräfte des Reiches sich in den Dienst der Nation gestellt hätten. Die Deutschen litten nicht unter Kohlenmangel. Sie besäßm so viel Kohlen, wie sie brauchen. Wenn sie behaupteten, daß es ihnen daran fehle, so täuschten sie sich selbst. Die Deutschen übertrieben auch den Umfang der Transportkrise. Seiner Ansicht nach gehe die Politik in Deutschland sejt einiger Zeit stark nach rechts.

London, 12. Febr. In Befolgung der von Harding aus­gegangenen Anregung läßt England den Vereinigten Staaten eine Abrüstunskonferenz der Großmächte Vorschlägen. Tie White Star Linie hat den vormals deutschen DampferBis­marck" vom Reparationsausschuß für den Dienst Southamp- ton-Cherbourg-Newhork angekauft. Das Londoner Han­delsministerium teilt mit. daß die Schisfsverluste während des Krieges für das englische Reich 4696 Schiffe von zusammen

9 412 375 Tonnen betrugen. Die Zahl der umgekommenen Seeleute und Passagiere betrug 40 860.

Helsingfors, 11. Febr. Die finnischen Blätter melden, daß die russische Regierung am 1. Januar 1921 mehr als 1000 Mil­liarden Papierrubel in Umlauf gesetzt hat. Die Goldreserven betragen 400 Millionen, wovon 325 Millionen für den Ankauf von Waren im Auslande reserviert bleiben.

Tarnopol, 12. Febr. Tie finnischen Blätter melden, daß die Delegation der Chersonschen Ukraine, die aus 43 Personen bestand und zn Petljura abgereist war, von den Bolschewisten bei Schorinka aufgehallen und vor ein Kriegsgericht gestellt wurde. 26 Personen wurden yingerichtet und die übrigen nach Sibirien verschickt.

Rio de Janeiro, 12. Febr. Das Auswärtige Amt und die Börse sind durch einen Bombenanschlag, der Anarchisten zur Last gelegt wird, zerstört worden.

Tokio, 12. Febr. Die Kammer hat mit 258 gegen 38 Stimmen den Gesetzentwurf abgelehnt, der eine Herabsetzung der Rüstungen verlangte.

Die Pariser Beschlüsse kein Diktat.

Paris, 12. Febr. Von zuständiger französischer Stelle wurde heute dem Pariser Vertreter derVossischen Zeitung" erklärt, daß die Pariser Beschlüsse der Verbündeten Mächte entgegen anders lautenden Pressemeldungen keineswegs ein Diktat darstellen, soweit sie die Wiedergutmachungsfrage be­treffen, sondern als ein Deutschland unterbreiteter Vorschlag zu betrachten seien. Es steht Deutschland frei, die Pariser Vorschläge abzulehnen und auf der integalen Ausführung des Versailler Vertrags zu bestehen In diesen: Falle würden die Verbündeten für Tcntschlrnd die Einzelheiten bestimmen und für den Fall der Nichterfüllung Sanktionen festsetzen, die von den in Paris vereinbarten Sanktionen kaum verschieden sein werden Weiter wird versichert, daß die Absicht, Deutschland in dem ersten Jahre die Abtragung seiner Schuld zum größten Teil durch Natnrallieferungen zn ermöglichen, von Frankreich keineswegs ansgsgeben worden sei. Diesbezügliche deutsche Anträge könnten auf Annahme rechnen.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 12. Febr. Die Ueberfüllung des mittleren Verwaltungsdienstes erfordert eine schärfere Ueberwachung und eine Beschränkung des Zugangs zu diesem Berufe. Eine nach Anhörung der StanÜesvereinigungen ergangene Ver­fügung des Ministeriums des Innern, die im amtlichen Teil abgedruckt ist, bestimmt deshalb. Laß die Schultheißenämter und Verwaltungsaktuare bis auf weiteres nur solche Lehr­linge annehmen dürfen, die das Ministerium des Innern zum Antritt des Vorbereitungsdienstes zugelassen hat. Die Zahl der Zulassungen wird alljährlich besonders festgesetzt. Für das Jahr 1921 beträgt sie höchstens 100; für das Jahr 1922 ist mit einer weiteren Einschränkung zu rechnen.

Neuenbürg, 14. Febr. Das Plötzliche Hinscheiden des Herrn Sparkassen-Direktors Holzapfel hat in allen Kreisen von Stadt und Bezirk und darüber hinaus aufrichtigen Schmerz und innige Teilnahme erweckt, was angesichts seiner langjährigen und vielseitigen Tätigkeit in verschiedenen öffentlichen Aemtern, seiner hervorragenden Stellung im Kriegervereinswesen, in der Bekleidung von leitenden Posten bei gemeinnützigen Instituten, wohltätigen und politischen Vereinigungen verständlich ist. Ein Mann von bewunderns­werter Ausdauer und Schaffenskraft sinkt mit ihm ins Grab. Direktor Holzapfel ist in des Wortes wahrer Bedeutung auf seinem Posten gestorben; bis zum letzten Tage übte er seinen verantwortungsvollen Beruf aus. Er war tatsächlich kränker, als er seine Umgebung, ja sogar seine eigenen Angc-