G«r« erneuert wird, mit einigen Abänderungen in Titel- ftagen, die erforderlich geworden sind infolge der Veränderung der internationalen Lage. Der Wortlaut des neum Bund- »isieS wird dem Sekretariat des Völkerbundes mitgeteilt werden. DaS Reuterbüro meldet auf Grund der Mitteilung einer' hohen Persönlichkeit, cs sei vorläufig falsch, zu behaupten, daß der Bündnisvertrag mit Japan für den Fall eines Krieges Püschen Englarw und Amerika oder zwischen Japan und Amerika die Mitwirkung seitens Englands oder Japans vor- sche.
Die japanische Flottenrüstung.
Das japanische Flottenbauprogramm soll, so erklärt ein hoher japanischer Marineoffizier, eine Warnung an die anderen Nationen sein, sich in Japans Politik einzumischen. Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Amerika und Japan über die Okkupation Sibiriens und der Insel Sachalin machen eine Erhöhung der Zahl der Schlachtschiffe erforderlich. Jeder vernünftige Japaner weiß, daß Japan seine Flotte vergrößern muß, um seine im Krieg gewonnenen Besitzungen und seinen Handel zu schützen. Folgende vier Punkte seien bestimmend: Eine machtvolle Flotte ist eine Notwendigkeit für Japan, um eine Erneuerung der englisch-japanischen Allianz zu ermöglichen, denn Japan würde sich für diesen Vertrag nicht für würdig halten, wenn seine Flotte nicht im Verhältnis Wr englischen stehe. Japan hat nach dem Mandat Einfluß auf die Marschallinseln in der Südsee gewonnen, daher ist eine Flotte nötig, die der damit übernommenen Verantwortung entspricht. Die japanische Handelsflotte, welche alle Meere befährt, braucht einen genügenden Schutz.
Amerikas bevorstehende Friedcnserklärnng.
Nach einer Meldung der „Times" aus Newhork soll die Erklärung des Friedenszustandes zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland am 15. März erfolgen und am 1. Mai sollen die amerikanischen Konsulatsvertretungen in Deutschland wieder hergestellt werden.
Aus Stadtj Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 10. Jan. Tiefes Leid kam über die Familie unseres Bezirksvorstandes, Herrn Oberamtmann Wagner. Nach monatelanger, schwerer Krankheit wurde die treubesorgte Hausfrau den Ihrigen durch den Tod entrissen. Wenngleich die Art der Krankheit nur schwache Hoffnung auf Genesung ließ, so trifft doch der Zeitpunkt, in welchem sie einem trauten Familienkreise genommen wurde, alle Familienmitglieder gleich schwer. Lange Zeit im Felde stehend, mußte der bedauernswerte Gatte bald nach der Heimkehr die treue Lebensgefährtin in eine langwierige Krankheit verfallen sehen, von der sie leider nicht mehr gesunden sollte. Schicksalsschläge sind da, um ertragen zu werden, sagt man, aber dieser Schicksalsschlag trifft den trauernden Gatten umso schwerer, als er selbst seit einiger Zeit durch ein hartnäckiges Leiden gezwungen ist, sich von den Amtsgeschäften zurückzuziehen. Außer dem Gatten trauern 2 Kinder in jugendlichem Alter um die zu früh verlorene Mutter. Aufrichtige Teilnahme mit dem Wunsche baldiger Gesundung des Familienoberhauptes wird der hartbetroffenen Familie aus dem ganzen Bezirk entgegen- -ebracht.
Württemberg.
Stuttgart, 8. Jan. (Die mittleren Beamten der Oberämter.) Die mittleren Verwaltungsbeamten bei den Oberämtern streben schon längere Zeit die Zuteilung eines selbständigen Geschäftsteils an. Das Ministerium des Innern hat vor einiger Zeit einen Erlaß bekanntgegeben, der besagt, daß das Ministerium grundsätzlich bereit ist, auch den mittleren Beamten der Oberämter bestimmte oberamtliche Geschäfte zur selbständigen Besorgung unter eigener Verantwortung unbeschadet der dem Oberamtsvorstand obliegenden Auf- stchtsführung zuzuweisen. Einer befriedigenden Lösung dieser Frage stehe jedoch die Bezirksordnung (Art. 6—8) entgegen. In dem zurzeit in Bearbeitung befindlichen Entwurf einer Aendcrung der Bezirksordnung werde auch die Möglichkeit geschaffen werden, den mittleren Beamten der Oberämter einen selbständigen Geschäftsteil zuzuweisen. Im übrigen könne jetzt schon unter gewissen Voraussetzungen einem mittleren Beamten des Oberamts die Stellvertretung des Oberamtsvorstands übertragen werden.
Stuttgart, 8. Jan. (Todesfall.) Im Alter von 78 Jahre« ist der frühere Vortragende Rat im württ. Kriegsmini
sterium, Geh. Obcrbaurat a. D. Freiherr v. Seeger gestorben. Er machte auch die Feldzüge von 1866 und 1870-71 mit.
Maulbronn, 8. Jan. (Schwerer Verlust.) Dem Mühlenbesitzer Wilhelm Ernst auf der Seemühle bei Oelbronn lief sein prächtiges Fohlen von zu Hause weg und kam auf das Bahnglcis, wo es vom Stuttgarter Schnellzug überfahren und getötet wurde. Das Pferd hatte einen Wert von 20 000 Mk.
Heilbronn, 8. Jan. (Die verdorbene Butter.) Das Städt. Lebensmittelamt stellt fest, daß es sich bei den 120 Fässern Butter der Seifenfabrik Krämer und Flammer um verdorbene Margarine handelt, die von der Seifenherstellungsgesellschaft in Berlin Angewiesen wurde. Die Ware habe sich in einem für menschliche Ernährungszwecke nicht mehr geeigneten Zustande befunden.
Tübingen, 8. Jan. (Streiknachklänge.) Während des Generalstreiks im vergangenen Sommer zog eine Horde von Streikenden unter Führung des Eisengießers Digel von Betzingen vor die arbeitenden Betriebe in Reutlingen, Pfullingen und Unterhausen. 21 Angeklagte hatten sich deshalb vor der hiesigen Strafkammer wegen Nötigung und Hausfriedensbruchs zu verantworten. 11 von ihnen wurden frei- gesprochen, 9 erhielten Gefängnisstrafen von 1 Woche bis 1 Monat, der Rädelsführer Digel 6 Monate Gefängnis.
Gönningen OA. Tübingen, 8. Jan. (Eine dunkle Geschichte.) Im Zusammenhang mit der Affäre des Bezirksnotars B. wurde eiue Anzahl hiesiger Bürger unter der Beschuldigung des Diebstahls und der Hehlerei in Haft genommen; die letzteren Vergehens Beschuldigten sind auf freienFuß gesetzt worden. Eine größere Menge Getreide sollte nach Sachsen verschoben werden.
Rottenburg, 9. Jan. (Vom Baum erschlagen.) Der Schuhmacher Georg Rempfer, der seinerzeit den Chinafeldzug und dann auch den Weltkrieg mitmachte, ging von seinem Wohnort Oeschingen mit einigen Kameraden ins Holzhauen für die Gemeinde Gönningen, wurde von einer stürzenden Buche getroffen und sterbend heimgebracht. Der erst 45 jährige Mann hinterläßr eine Witwe und sechs unversorgte Kinder. Ein Schwager von ihm liegt hoffnungslos in einer Klinik in Tübingen ^
Ulm, 8. Jan. .(Ter Fall Wieland.) Das Ortskartell der kath. Verein - nht seine Mitglieder und deren Familienangehörige, die ^ ulungen und Vorträge des abgefallenen früheren kathol. Priesters Konst. Wieland künftig nicht mehr zu besuche tzieland halte Vorträge, nicht um das katholische Volk a . zuklärcn, sondern um es irre zu führen. Das deutsche Volk hätte in der Gegenwart wichtigeres zu tun — auch für einen württ. Amtsrichter gäbe es wichtigere Aufgaben als Zwietracht zu säen und Aufregung in weite Volkskreise zu tragen — als derartige Ausführungen mitanzuhören. Ein solches Verhalten zwingt zu dem Protest, daß Wielands Vorträge und Versammlungen nicht mehr besucht werden.
Vermischtes.
Haigerloch, 9. Jan. Auch das zweite, sechsjährige Söhn- chen der Familie Schäfer ist den bei der Explosion erlittenen Verletzungen nach siebentägigem Leiden jetzt erlegen.
Ein schwerer Schmuggel. Einem rationellen holländischen Schmuggel kam man in München auf die Spur. Beim Aus- Packen eines Wagens holländischen Blaukrauts wurden 80 000 Zigaretten entdeckt, die von 2 holländischen Schmugglern im Wagen versteckt worden waren. Die Zigaretten wurden beschlagnahmt. Die Holländer verhaftet und ihr gesamtes Geld nämlich 1000 holländische Gulden, 90 000 Mark deutsches Papiergeld und 10 000 Mark österreichische Kronen wegen Valutaschiebung, Steuerhinterziehung und zur Sicherstellung des Zolles beschlagnahmt. Das Blaukraut wurde der öffentlichen Versorgung in München übergeben.
Der milde Winter. Auf einem Vortrag in London erklärte der englische Meteorologe Hugh Clemens, daß das Jahr 1920 eine genaue Wiederholung der Witterungsverhältnisse des Jahres 1740 gebracht habe. Das Wetter im Jahre 2006 werde das gleiche sein wie in diesem Jahr und werde dann nochmals seine Wiederholung im Jahre 2192 finden. Der kommende Winter werde nicht streng sein. Den nächsten strengen Winter werde uns das Jahr 1926 bescheren, den nächstfolgenden das Jahr 1952.
Neueste Nachrichten.
München, 9. Jan. In den Kohlengruben von Hausham bei Penzberg brach in der vergangenen Nacht ein Gruben
brand aus. Sieben Personen, nämlich drei Beamte und vier Bergarbeiter, sind ums Leben gekommen.
Koblenz, 9. Jan. Die Pressestelle des Reichskommissars für die besetzten rheinischen Gebiete meldet: „Das Echo du Rhin" hat vor längerer Zeit aus leicht ersichtlichen Gründen unter der Ueberschrift „Deutschland führt Milch aus" die von vornherein unbeweisliche Behauptung aufgestellt, daß die Außenhandelsstelle in Berlin die Bewilligung der regelmäßigen Ausführung von Milch nach Dänemark erteilt habe. Diese Nachricht ist aus dem „Echo du Rhin" auch in verschiedene deutsche Blätter übergegangen. Wie wir demgegenüber von zuständiger Seite erfahren, ist niemals eine Ausfuhrgenehmigung für Milch erteilt worden.
Berlin, 9. Jan. Wie die Blätter melden, hat die Direktion der Firma Ludwig Löwe wegen Obstruktion der Arbeiten die Fabrik geschlossen und sämtliche Arbeiter entlassen. Die Arbeiter hatten gefordert, daß die Einnahmen der Kurzarbeiter denen der Vollarbeit gleichgestellt werden. Als die Firma dies ablehnte, erschienen die Arbeiter stets vollzählig zur Arbeit und setzten die stillstehenden Maschinen eigenmächtig in Gang, sodaß der Firma kein anderer Weg mehr übrig blieb, als die Werke zu schließen.
Bremen, 10. Jan. Bei der gestrigen Volksabstimmung über die Frage, ob der Senat zurücktreten soll, wurden 73 778 Stimmen mit Ja und 99 563 Stimmen mit Nein abgegeben. Ein Bezirk steht noch aus. (Die Kinderdemonftra- tion hat hienach nicht zum ersehnten Ziel geführt. Schrift!.)
London, 10. Jan. Laut amtlicher Mitteilung ist Lord Reading zum Vizekönig von Indien ernannt worden. — Den Blättern zufolge beträgt die Zahl der Arbeitslosen in England eine Million. Die Regierung beabsichtigt in den staatlichen Fabriken und Docks zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit die Arbeitswoche um einen Tag zu kürzen.
Zur Sozialisierung des Kohlenbergbaus.
Duisburg, 10. Jan. Gestern Vormittag fand hier eine von mehreren hundert Vertrauensleuten des rheinisch-westfälischen Industriegebiets besuchte Versammlung des Deutschen Gewcrkschaftsbundes statt, die sich mit der Frage der Sozialisierung des Kohlenbergbaus beschäftigte. Berichterstatter war Reichstagsabgeordneter Jmbusch, Vorsitzender des Gewerkvereins christlicher Bergarbeiter. Ex sprach sich gegen eine Verstaatlichung des Bergbaus, wie sie mit dem Worte „Vollsozialisierung" gemeint sei, aus. Die ganze Wirtschaft müsse vielmehr in möglichst vollkommener Weise der Volksgesamtheft dienstbar gemacht werden. Folgende Leitpunkte wurden als im gegenwärtigen Zeitpunkt erreichbar aufgestellt: Die im Boden vorhandenen Schätze an Kohlen werden in den Besitz der Volksgesamtheit übergeführt. Die Ausbeutung wird den bisherigen Besitzern weiter überlasten, von denen eine den Wert der Lagerstätten angepaßte Abgabe erhoben wird. Die im Bergbau beschäftigten Personen sind an der Produktion zu interessieren. Unberechtigt hohe Gewinne im Bergbau müssen der Volksgesamtheit dienstbar gemacht werden. Schaffung einer befriedigenden Stellung für die im Bergbau beschäftigten Arbeiter und Angestellten. Das Bctriebsrätegesetz muß sinngemäß durchgeführt und evtl, verbessert werden. Hinzu kommt eine Aenderung des Aktienrechts, insbesondere die Einführung von Kleinaktien. — Verbandsvorsitzender Wieber-Duisburg verurteilte in scharfen Worten den wilden Streik auf der Thhssenhütte in Hamborn, der zur Schließung dieser Hütte geführt habe, und wandte sich gegen die Bestrebungen, den Streik auch auf weitere Betriebe im rheinisch-westfälischen Industriegebiet auszudehnen. Dadurch würden nur Not und Elend in Tausende von Arbeiterfamilien hineingetragen und den Linksradikalen Vorschub geleistet werden. — In einer einstimmig angenommenen Entschließung wurden die vorstehenden Leitsätze Jmbuschs angenommen.
Erfolglose Demonstrationsversammlungen.
Berlin, 9. Jan. Im Lustgarten fanden heute Vormittag zwei Versammlungen statt. Um 10 Uhr stellten sich von den organisierten 60 000 Eisenbahnern etwa 3000 ein. Ein Kommunist forderte sie unter Beschimpfung der Regierung auf, sofort in den Streik einzutreten. Die Rede wurde fast ohne Beifall ausgenommen. Eine Stunde später rückten in fünf Zügen etwa 15 000 Anhänger der beiden kommunistischen Parteien an, um gegen die Flensburger Vorgänge zu demonstrieren. U. a. sprach auch Adolf Hoffmann. Heftiger Regen veranlaßte zahlreiche Demonstranten, sich schleunigst davon zn machen. Auf der Granitschale vor dem Museum kam es dann zwischen einem Redner der Kommunistisckien Arbeiterpartei
Ein Frühlingstraum.
Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne,
49. Fortsetzung. (Nadchruck verboten.)
„Kopf hoch. Mölschen," redete Strachwitz zu, „Kopf hoch! Was hat das Grübeln für Zweck? Wer weiß, ob sich die Kleine nicht längst schon getröstet hat — sie betrachtete ja damals die Sache schon von einem riesig vernünfttigen Standpunkt aus —" Wolf wollte heftig etwas erwidern; jedoch legte ihm der Freund beschwichtigend die Hand auf den Arm, „ruhig, Wolf, ruhig! Daß Tu Dich noch so darum grämst, und den Aufenthalt hier scheust, finde ich, gelinde gesagt, höchst überschwenglich! Wenn ich so denken wollte, wie Du — hier ein Mädel geküßt und doch nicht geheiratet zu haben — dann dürste ich keine Stunde da bleiben! Sieh, Du hast Frau und Kind — bist angesehen in der Stadt, bist der beneidete glückliche Ehemann einer schönen Frau —" „Glücklich?" lachte Wolf bitter auf — „glücklich? Vielleicht hätte es sein können — vielleicht hätte ich vergessen, wenn ich in meiner Ehe das gefunden hätte, was ich gesucht und erwartet habe! Aber wir beide, Ella und ich, verstehen uns durchaus nicht, so geht jedes seinen Weg für sich!"
„Mer sie liebte Dich doch so leidenschaftlich?" „Das tut sie noch und bringt mich damit wie mit ihrer stets wiederkehrenden Eifersucht fast zur Verzweiflung. Aber erst kommt sie — erlaß mir, bitte, Näheres! Ich komme mir schon so erbärmlich vor. daß ich so von meiner Frau rede — aber es tut einem wohl, sich mal auSsp-rechen zu können. Du kennst sie ja ebenfalls von früher her — wie wir sie damals beurteilten, so ist sie «nch. Wenn ich den Jungen nicht hätte —"
„Steht es so? Und ich dachte. Du hättest Dich eingelebt, Tu hättest Dir Deine Frau erziehen können — — hast Du mal etwas von der kleinen Winters gehört? fragte Strachwitz leise, „sie war ja damals wre vom Erdboden verschwunden!"
„Nein, .Detlev," entgegnete Wolf, „und das ist'Z, was mich so drückt, daß ich nichts, gar nichts von ihr weiß, wo sie sich aufhält, was sie treibt, wie es ihr geht!"
„Es ist auch das beste für Euch! Was hätte es für Zweck — sehen und sprechen könnt Ihr Euch doch nicht
-wie ich Euch beide kenne! — Denke, daß sie sich
ebenfalls verheiratet hat — vielleicht wirst Du dann leichter vergessen! Erinnerst Du Dich der Keinen Liefe! noch, des „Sprühteufelchens,"" wie wir sie nannten —' Du weißt doch, die hübsche Choristin? Denke, die ist glückliche ehrsame Bürgersfrau und Mutter — trotzdem ihr beim Abschied von mir das Herz brechen und sie sterben wollte!-— Jetzt lacht sie wieder wie früher,
daß die weißen Zähne nur so blitzen — voll Stolz zeigte sie mir ihren Bengel — sie, meine alte Flamme, war nämlich die erste Bekannte, die ich hier traf — sie ist die Gattin des Bäckers und Konditors Fritsch, gleich dem Bahnhoi gegenüber. Ich war ganz baff, wie ich sie in dem Geschäft sah, in dem ich mir eine Tasse Kaffee bestellte. Siehst Du, am Ende steht Dir auch mal solch ein Begegnen bevor — und nachher lacht Ihr beide über Eure Jugendschwärmerei!" Gutmütig suchte Strachwitz in dieser Weise zu trösten, ohne selbst so recht an die Wirkung seiner Worte zu glauben. Wolf sah zu traurig aus und schenkte dem Geplauder des Freundes nur halb Gehör. Mitleidig drückte dieser seine-Hand. „Wölfchen, ich kenne Dich ja kaum wieder, so habe ich Dich selbst in jener schrecklichen Zeit nicht gesehen! so teilnahmslos — so ergeben — Glückticb isi, wo? nicki"
mehr zu ändern '
„Ach, Strachwitz, wem: ^ ^caocpeu oocy nrchl gar so geliebt hätte," stöhnte Wolf, „als ich sie aufgab, aufgeben mußte — vielleicht um eines Phantoms willen -- nein, die Ehre der Familie, des Namens ist kein Phantom, nicht wahr, Strachwitz? — da ging das beste Teil von mir mit fort — sie war ein Stück meines Lebens! Und dann die vier Jahre meiner Ehe
— solcher Ehe! das macht mürbe urrd stumpft ab — Strachwitz, ich bin ein einsamer freudloser Mann!"
Ein tiefes Mitleid überkam den Gast, als er den Freund so reden hörte und in das trostlose Gesicht desselben blickte. Wolf war noch immer der schöne Man» wie früher, wenn auch das Haar schon leicht ergraut wck und das Grübeln und die heimliche Sorge manche Falte in seine Stirn gegraben und ihm schon etwas von seiner Frische und Spannkraft genommen hatte. Der ernste Blick des großen dunklen Auges war noch ernster und schwermütiger geworden — bielleicht gewann er dadurch noch an Anziehungskraft bei den Damen, die alle für ihn schwärmten — und manche von ihnen hätte den „schönen Wolfsburg" gern getröstet, wenn er nur gewollt hätte — und nicht gar w gleichoültia oe"-n das schöne Geschlecht gewesen wäre!
„Aber Wolf, was muß ich Hörem" jchalt Strachwitz, „spricht so ein Soldat? Du hast Tein Los selbst gewählt
— nicht? — nun, und wenn Dn wirklich unter einem Druck gehandelt hast, so mußt Tu doch männlich Dein Kreuz tragen. Was hilft denn das Grübeln und Stubenhocken? Immer frisch ins Leben hinein! Wie gut hast Du es gegenüber so vielen anderen — wie wirst Tu beneidet! Glaubst Du denn, in vielen Ehen sähe es anders aus als bei Dir? — Laß nur nicht den Kops hängen, das paßt nicht zu Dir! Tu versündigst Dich ja fast mit Deinen Worten — denn wer ein liebes Kind hat, dürfte so etwas nicht sagen! Sieh mich armen Junggesellen an — was hast Du alles vor mir voraus!"
„Ja, mein Kind, mein Hasso —" wie Sonnenschein glitt es da über Wolfs Gesicht — „und Du armer Junggeselle — gar zu schlecht scheint Dir die Einsamkett doch nicht zu bekommen, siehst hübsch wohlgenährt aus. Lieg; - >—» -- " ^ond. Dich P»
verändern.
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Lese eventuelle Bewilligung auch di ,erde. Der Finanzminister faßte i öhungen der Eisenbahn. Erhöhung erschiedenen Steuern als Deckungs: )as Budget des Jahres 1921 wird anzministers im ordentlichen Etat rindestens sieben Milliarden Mark lusbau der direkten Steuern sei ui erigen Steuermethode können die en leichs, namentlich nach der Fcstsetzm ie Feinde nicht gedecki werden. T ingeschlagen werden. Insbesondere v .-inanzpolitik letzten Endes Wirtschc icrde die Stunde des Reichswirtick enn dann sei der Rat der Sachver
ln die Ausführungen schloß sich ein Bede' " ^
esondcrer Bedeutung waren die Da en über die Wiederbereitstellung N us dem Export gewonnenen Deviser industriellen. — Der Reichsfinanz Stellungnahme des Reichswirtschafts mrde beschlossen, diesen Punkt auf er nächsten Sitzungen zu setzen.
Ein Verbrechen, wie es in solch icherweise nur selten vorkommt, ist .bt worden. Die Witwe Gazeau dra Schlafzimmer ihrer 18jährigen Toch er Schlafenden mit Petroleum und ie Tochter erwachte und sich aus ersuchte, wurde sie von der entmeri indert, die ihr mit einem Eisensta en Kopf versetzte, sodaß die Uugl Zrandwunden am ganzen Körper er a hoffnungslosem Zustand ins Krc so sie aber noch die furchtbare Sz
Fuhrwerks»
Es besteht Veranlassung nach Erinnerung zu bringen:
l. Mit Geldstrafe bis zu 60 »ierzehn Tagen wird bestraft:
a) wer in Städten oder Dörfern oder reitet, oder auf öffentlich der Städte oder Dörfer mit cinfährt oder zureitet;
b) wer auf öffentlichen Wegen, Wasserstraßen das Vorbeifa verhindert;
e) wer Tiere in Stadien oder l Wegen, Straßen oder Plätzen wo sie durch Ausreißer«, Sc Weise Schaden anrichten köm der erforderlichen Sicherheit oder führt.
2. Einem begegnenden oder -ruß jeder Wagenführer rechtzeitig veite ausweichen.
3. Der Wagenführer ist zur g leiturrg seines Fuhrwerks verpflich gannte Fuhrwerk auch nicht ohne !
4 Abs. 2: Hintereinanderfah ndern den erforderlichen Raum zr eben.
5. Zur Nachtzeit, d. h. vom E lbends bis zum Beginn der Morgc ie Nacht nicht vollständig mondhell vtraße sich befindende Fuhrwerk ei üt Ausnahme bloßer Handfuhrw« euchtet werden.
In Beziehung auf das Ausrvc Ilern darauf hinzuweisen, daß es ommt, überhaupt auszuweichen, sor in Interesse eines ungestörten Ver chehen hat.
Neuenbürg, den 5. Januar 1!
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(Bezirk Reue» Dienstag, 11. Januar, na Saum" in Reuenbürg
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Die Tagesordnung ist den Ve läge durch zwei Vertreter des Ver Die Mitglieder der Darlehens Teilnahme dringend eingeladen.
Bezirks,
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Moderne Tieraus
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