Skagerrak.

DaS Veto, da- die englische Regierung gegen die Veröfscnt llchung der von Kapitän zur See Harper verfaßten amtlichen Darstellung der Schlacht von Skagerrak eingelegt hat, ist von Aellicoe veranlaßt worden. Das ist darauf zurückzuführen, daß die Anhänger Jellicoes immer wieder den Admiral zu ver­teidigen suchen und auch darauf, daß manche dieser Ver- tridigungsversuche mit Bestimmtheit erkennen lasten, daß Hsellicoe am Skagerrak nicht nur mit seiner Flotte abgedreht, sondern direkt den Rückzug angetreten hat. Das wird besonders klar aus einem offenen Brief, den der Vizeadmiral Mark Kerr verfaßt hat. Kerr sagt darin, die Alliierten können Gott danken, daß es Jellicoe war, der in dieser Seeschlacht den Oberbefehl führte. Jellicoe habe wahre Größe gezeigt, indem er darauf verzichtete, sich einen persönlichen Ruf zu sichern. Wenn die große englische Kampfflotte den Kampf «»genommen hätte, so wär im Falle eines englischen Sieges str die englische Seeherrschast nichts erzielt worden, weil diese Herrschaft schon bestanden habe. Jni Falle einer Niederlage der englischen Flotte hätte cs der deutschen Flotte gelingen können, den ganzen Seeverkehr zu beherrschen und den Krieg -u gewinnen. Jellicoe hat dieses Risiko nicht angenommen, sondern mit seiner Flotte abgedreht. Jellicoe habe den Deutschen auch nicht den Gefallen getan, ihnen zu folgen. (Aus guten Gründen! Schristl.)

Der Zusammenbruch Wrangels.

Warschau, 17. Nov. Wie aus polnischen Kreisen ver­lautet, trifft die»Nachricht zu, daß der größte Teil der Armee des Generals Wrangel in der Krim sich ergeben mußte. Wrangel ist mit einem Teil seines Materials auf einem Ententedampfer geflüchtet. Die Rüsten haben den restlichen Dell der Krim besetzt. Ferner wird aus Moskau gemeldet, daß die Rote Armee in Sebastopol eingezogen ist. Damit hat sie ihren Vormarsch in der Krim beendet. Wrangels Anhänger, Generäle, Bischöfe und Bankdirektoren flüchteten auf Ententeschiffen. Sebastopol wurde von den roten Truppen am 15. November, ebenso Sinferopol und Theodosia besetzt. Budjennis Reiterei hat den fliehenden Teil umzingelt und den Rest gefangen genommen.

Die Lage in Griechenland.

Rom, 18. Nov. Obwohl auf seinen Wunsch ein englischer Kreuzer zu seiner Aufnahme bereitlag, hat sich Venizelos im letzten Augenblick durch seine politischen Freunde von einer Flucht ins Ausland abhalten lassen. In ganz Griechenland herrscht wilder Aufruhr und Erbitterung gegen den neuen Versuch der Venizelisten, mit Gewalt am Ruder zu bleiben. Der Wahlsieg der Opposition wird überall mit antivenizelssti- schen Kundgebungen und Dankgottesdiensten für die Befreiung von der Tyrannei gefeiert. Die Bilder Venizelos' wurden in verschiedenen Städten auf öffentlichen Plätzen verbrannt. Tie aus den Gefängnissen befreiten politischen Gefangenen wurden im Triumph empfangen. An den Kundgebungen für König Konstantin beteiligten sich auch Regierungstruppen und Polizei.

London, 17. Nov. Die englische Presse schreibt fast ern- stimmig, daß Exkönig Konstantin unter keinen Umständen als Herrscher nach Griechenland zurückkehrea dürfe. In oen politischen Kreisen Londons glaubt man durch die beding­ungslose Verleihung der Königswürde an Prinz Paul vte Frage einer raschen Lösung zuführen zu können. DerMan­chester Guardian" sagt u. a.:Griechenland hat sich in ver Tat dem großen Staatsmann Venizelos, der das griechische Territorium in bemerkenswerter Weise vergrößerte, wenig dankbar erwiesen."

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 19. Nov. (Schlachtviehpreise.) Von zuständiger Seite wird uns geschrieben: Die beteiligten Kreise haben sich dahin verständigt, daß ab nächster Woche auf dem Stuttgarter Schlachtviehmarkt für Vieh 1. Klaffe ein Verkaufspreis von 700 Mark je Ztr. Lebendgewicht nicht überschritten werden soll. Dadurch ist es den Metzgern möglich, den von der Stuttgarter Fleischerinnung vereinbarten Verkaufspreis von 11 Mark iür 1 Pfd. Rindfleisch, der durch die Preisentwicklung der letzten Marktlage gefährdet war, zu halten. Die Verbraucher in Stadt und Land werden aufgefordert, Fleisch zu höheren Preisen zurückzuweisen.

Wildbad, 16. Nov. Im April hat die Stadtgemeinde durch Professor Dr. Wagner in Tübingen, dem jetzigen Vor­stand der Forstdirektion, eine umfassende Prüfung und Begut­achtung ihrer Waldungen bezüglich ihrer bisherigen und künftigen Bewirtschaftung vornehmen lassen. Das Gutachten liegt jetzt im Druck vor. Das Gutachten verdient allgemeine Aufmerksamkeit, denn was Wagner über die hiesigen Wal­dungen sagt, trifft wohl im großen ganzen für die meisten Waldbestände des Schwarzwaldes zu. Die Stadtgemeinde hat schon diesen Sommer auf Grund des Gutachtens Wagners Umfangreiche Kulturarbeiten mit einem Aufwand von Uber 150 000 Mark in ihren Waldungen vornehmen lasten. Sie werden in der Zukunft ihre Früchte tragen. Aus diesem Anlaß sei auf einen Mißstand hingewiesen, der dringend nach Abhilfe ruft. Während die Gemeinden ängstlich darauf bedacht find, auch den geringfügigsten Gebäude- und Materialbesitz gegen Brandschaden zu versichern, ist ihr wertvollster, das Rückgrat ihrer ganzen Finanzwirtschaft bildender Besitz, der Wald, bis heute gegen Feuersgefahr noch nicht versichert. Durch einen Zusammenschluß der waldbesitzenden Gemeinden zu gemeinsamer Tragung der durch Waldbrände entstehenden Schäden mit jährlicher Umlage, ähnlich wie bei der Gebäuoe- brandversicherung, könnte leicht Abhilfe geschaffen und die zur jetzigen Zeit mehr als je drohenden Verluste durch Waldbrände auf breitere Schultern gelegt werden.

Württemberg.

Stuttgart, 16. Nov. Unter dem Vorsitz des Verbands­vorstehers, Oberbürgermeister a. D. Tr. v. Wagner fand am Montag die Verbandsversammlung des Württ. Giroverbands und die Generalversammlung des Württ. Sparkastenverbands statt. Im Württ. Sparkastengiroverkehr wurden 1919 7,3 Mill. Mark umgesetzt, 195 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Bestand der Aktivkapitalien betrug Ende Oktober d. Js. 400 Millionen Mark Vor eiüem Zusammengehen mit Geldver­mittlung wurde gewarnt, die Württ. Sparkassen sollen in der Girozentrale mehr und mehr ihre Bank sehen. Den Spar­kassen wurde anheim gegeben, im Falle der Unmöglichkeit der Bilanzierung ihrer Abschlüsse den Zinsfuß herabzusetzen, jedoch nicht unter 3,7 Prozent. Der bisherige Verbandsvorsitzende. Oberbürgermeister v. Wagner und der Vcrbandsvorstand wurden wieder gewählt, die Geschäftsführung der Girozentrale Mtgeheißen.

Stuttgart, 17. Nov. (Vergebung amtlicher Druckarbeiten.) Das Justizministerium hat den Behörden, seines Geschästs- kreises seinen früheren Erlaß in Erinnerung gebracht, wonach gemäß einer Zusage des Staatsministeriums Druckarbeiten nur solchen Buchdruckereien überwiesen werden sollen, welche den Deutschen Buchdruckertarif unterschriftlich anerkannt haben und der Tarifgemeinschaft angehören. Veranlassung zum Vorgehen des Justizministeriums gab eine Beschwerde des Vereins der Stuttgarter Buchdruckereibesitzer, daß manche Behörden bei ker Vergebung von Druckaufträgen lediglich den Mindcstfordernoen berücksichtigen.

Crailsheim, 18. Nov. (Liebeswerk.) Durch Vermittlung der landw. Ortsvereine und des Bezirksvereins wurden zufolge des kürzlich ergangenen Aufrufs, betr. Abgabe von Kartoffeln an wirtschaftlich Schwache von den Landwirten des Bezirks Crailsheim rund 2200 Zentner Kartoffeln zum ermäßigten Preis von 20 Mark pro Zentner zur Verfügung gestellt und abgeliefert. Von den Kartoffeln erhielten die Stadtgemeinde Crailsheim 400 Ztr., die Stadt Stuttgart den Rest mit 1800 Ztr.

Mm, 18. Nov. (Schweinewucherer.) In dem bayerischen Ort Biberach hatte der Landwirt Georg Griener ein 6 Zentner schweres Mutterschwein zu verkaufen. Er erklärte, er verkaufe es nur an einen Schleichhändler um 20 Mark (Höchstpreis damals 6 Mark) das Pfund. Ein Fellhändler aus Augsburg ging auf den Kauf ein und zahlte von den 12 000 Mark 3600 Mark an, fuhr zur Gendarmerie rrm Anzeige zu erstatten. Der Wucherer hatte das Nachsehen und muß 2 Monate brummen und darf außerdem 4000 Mark Geldstrafe bezahlen. Nach dem neuesten Wuchergesetz hätte ihn eine Mindeststrafe von 1 Jahr Zuchthaus getroffen.

Treherz OA. Leutkirch, 18. Nov. (Eine gemeine Tat.) Dem Fürst!. Zeil'schen Oberförster Zimmerer wurden sieben Fenster eingeschossen. Durch die Schießerei, die etwa 10 Minuten lang dauerte es wurden gegen 25 Schüsse abgefeuert geriet hie ganze Gemeinde in Aufregung. Vom Täter hat man keine Spur.

Taunheim OA. Leutkirch, 18. Nov. (Ein trauriger Fall.) Die 19jährige Pflegetochter Margaretha Schlecht bei Johannes Schlecht in Egelsee unterhielt heimlich ein Verhältnis mit dem Kanalarbeiter Hans Hurter aus Egelsee, das nicht ohne Folgen blieb, die sie aber bis kurz vor ihrem Tode zu verbergen wußte. Hurter machte, sich an einen zweiten Kattalarbeiter namens Weinmann. Letzterer versprach ihm ein Mittel, das unfehlbar wirke, verlangte dafür 400 Mark. Hurter führte nun einige­mal, wie er vor Gericht gestand, das Mädchen zu Weinmann, der dann die Mittel in Anwendung brachte. Die Folge war Bauchfellentzündung mit nachfolgendem Tod für Mutter und Kind. Auf dem Sterbebett hat das Mädchen das Verbrechen eingestanden. Weinmann war eine Woche vor dem Tode des Mädchens gefänglich eingezogen, weil er mit seinem Bruder seinen Schwiegereltern 10 000 Mark gestohlen hatte. Er ist gebürtig von Tübingen, 33 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier Kinder.

Ungesunde Zustände.

Das Wohnungsclend wird immer größer. Es wird ge­steigert durch die Preistreiberei beim Wohnungsbau und du'.ch die Finanznot. Drei typische Fälle sollen sich im Oberamt Aalen zugetragen haben. Ein Bauersmann kaufte vor einigen Jahxen ein Anwesen mit Gütern um 40 000 Mark und ver­kaufte es kürzlich um 120 000 Mark. Der Gewinn wäre keiner zahlreichen Familie zu gönnen, aber er hatte verkauft, ohne sich zuvor seine künftige Wohnstätte zu sichern. Wohin er sich wendete, der Zuzug war überM gesperrt. In einer anderen kleinen Gemeinde fängt ein armer Besitzer zu bauen an, um sein Häuschen vor dem Zusammenbruch zu retten. Die Kosten gehen über seine Kraft. Zuletzt steht das Haus ohne. Dach und ohne Giebel. Die Armen müssen ausziehen und sind seitdem obdachlos. Und noch ein Beispiel: In einer Stadt wird ein Wohngebäude innerhalb zweier Jahre dreimal verkauft, zuerst um 25 000 Mark, dann 53 000 Mark und jetzt um 85 0O0 Mk. Ist das nur Wohnugns- und Finanznot oder nicht auch wirtschaftlicher Irrsinn?

Baden.

Waghiiusel bei Bruchsal, 17. Nov. Die bei dem Brand der Wallfahrtskirche stehen gebliebenen Außenmauern sind so gut erhalten, daß sie bei einem Wiederaufbau Verwendung finden können. Beim Brand des Turmes ist die Glocke geschmolzen und herabgestürzt. Das Gnadenbild konnte aus der brennenoen Kirche gerettet werden.

Vom Feldberg, 16. Nov. Auf der Grafenmatte und dem Herzogenhorn waren im vergangenen Winter mehrere schwere Einbrüche verübt worden. Jetzt ist es gelungen, als Täter dieser Diebstähle 3 junge Leute in Bernau und Menzenschwand zu verhaften, in deren Wohnungen die gestohlenen Wäschestücke und Silberwaren größtenteils noch vorgefunden wurden. Tie Verhafteten gestanden ein, einmal Einbrüche auf der Grafen­matte verübt zu haben, wobei jeweils einer mit geladenem Revolver Wache stand. Die Unsicherheit durch Diebsgesindel nimmt auch auf den Höhen zu. Die einzelstehenden Höfe werden von den raublustigen Burschen aus Stadt und Land immer mehr heimgesucht.

Billingen, 17. Nov. Eine von auswärts zugezogene Arbeiterfamilie hat wegen der Wohnungsnot zwei Eisenbahn­wagen von der Generaldirektion der Eisenbahn gemietet und sich häuslich darin niedergelassen. Jetzt, nachdem die Kälte begonnen hat, sind die beiden Eisenbahnwagen mit der Dampf­heizung der Messingfabrik verbunden worden.

Schwetzingen, 17. Nov. Die Gendarmerie hat hier eine Falschmünzerfamilie aus Heidelberg, Vater, Sohn und zwei Töchter, verhaftet. Eine größere Anzahl fertiger und halb- fertiger falscher 50- und 20-Markscheine, sowie die Druckplatten für die Herstellung des Falschgeldes wurden beschlagnahmt. Das Haupt der Falschmünzerfamilie ist der Glasmaler Gott­schalk aus Heidelberg. Die Falschscheine waren sehr gut ausgefllhrt.

Vermischtes.

Hamburg, 17. Nov. In der vergangenen Nacht donnerten wieder die Hochwasserwarnungsschüsse über Hamburg hin, infolge des schweren Südweststurmes, der die Nordsee vor der Elbemündung staute. Auf See und an der Küste wurde teilweise Windstärke 9 erreicht. Zahlreiche Schiffe liefen schutz­suchend in Kuxhaven ein. Der Verkehr ruht seewärts ganz. Durch das Unwetter erlitt der Hamburger Motorschoner Elisabeth", mit altem Metall nach Hüll unterwegs, auf hoher See Motorschaden; er konnte aber Kuxhaven glücklich wieder anlaufen.

Kei« Steuerabzug j von der Veteraneubeihilfe. Durch

eine dringende Eingabe deS Kyffhäuserbundes der deutsche» Landeskriegerverbände an den Reichsminister der Finanzen ik es gelungen, die Erklärung zu erwirken, daß die Veteranen beihilfe dem Steuerabzug nicht unterliegt.

Berliner Mittelstandselend. Unter den Armen in Berlin die städtische Unterstützung erhalten, befinden sich auch Zgn Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen. Die Lasten und Steuern sind auf 54)4 Prozent der Mieten gestiegen. Erlaubt ist aber nur eine Mietsteigerung um 30 Prozent.

Sammeln von Tannenzapfen zwecks Beimischung Brot. DieJsvestija Nr. 210 bringen eine Verfügung der Sowjetbehörde, laut welcher die Bevölkerung der nördlb-yen und zentralen Gouvernements verpflichtet wird, Tannenzapfen zu sammeln zwecks Beimengung derselben zum Sowjet-Brot Dieser Dienstpflicht unterliegen Kinder von 13 bis 18 Jahren Männer von 50 bis 55 und Frauen von 40 bis 45 Jahren'

Neuere Nachrichten.

München, 18. Nov. Die Münchener Polizei verhaftet, sechs Streikende der Firma Kathreiner, welche in terroristsscher Weise versuchten Arbeitswillige an der Verrichtung der Arbeit zu verhindern. Es war zu Zusammenstößen zwischen ArbeitS, willigen und Streikenden gekommen. Die Polizei erklärte, daß sie bei aller Anerkennung des Streikrechts auch das Recht auf Arbekt schützen werde.

Atünchen, 19. Nov. Die bayerische Regierung hat sich wegen der besonderen Notlage Sachsens bereit erklärt, diesem Lande sofort 10 000 Zentner Kartoffeln zum Preise von 25 dis 26 Mark pro Zentner einschließlich der Fracht zu liefern.

Berlin, 16. Nov. Reichskanzler Fehrenbach und Reichz- minister Dr. Simons sind heute Vormittag hier wieder em- getroffen.

Berlin, 19. Nov. Der Völkerbund hatte bekanntlich die letzte deutsche Note über Eupen und Malmedy, worin die Zuständigkeit des Völkerbundsrats, über das endgültige Schick­sal von Eupen und Malmedy zu entscheiden, verneint wurve, in negativem Sinne beantwortet. Die deutfihe Regierung yat daraufhin in einer neuen Note an den Völkerbund ihren juristischen Standpunkt nochmals eingehend dargelegt. Sie hat dabei zum Ausdruck gebracht, daß über die deutsche Beschwerde nicht der Völkerbundsrat, sondern die Völkerbunos- versammlung zu entscheiden habe.

Berlin, 19. Nov. Der Abstimmungspolizei in Ober­schlesien sind insgesamt 72 alliierte Offiziere zugeteilt worden; unter ihnen sind 54 Franzosen und 10 Italiener. Die Ge­samtleitung der oberschlesischen Polizei soll, wie oberschlesische Blätter berichten, in die Hand eines französischen Offiziers gelegt werden, der seinen Amtssitz in Oppeln haben wird.

Berlin, 18 Nov. Wie derBerliner Lokalanzeiger" schreibt, scheine die deutsche Regierung sich zu gewissen Maß­nahmen gegen das fremdländische Schiebertum, das sich in Deutschland mehr und mehr breit gemacht habe, entscblosten zu haben. Das Reichsministerium des Innern habe ven Beschluß gefaßt, alle lästigen fremdstämmigen Ausländer in Internierungslagern unterzubringen, um sie später bei passen­der Gelegenheit aus dem Reiche abzuschieben. Die Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft schlägt der auf den 16. Dezember Un­berufenen Generalversammlung 14 Prozent Dividende (10 Prozent im Vorjahre) vor.

Berlin, 19. Nov. Der Staatsrat von Anhalt veröffentlicht eine Verordnung, die den Einwohnern Anhalts, nach Auflösung der Einwohnerwehren gestattet, zum Schutze des Lebens und Eigentums der Einwohner sich zu Haus- und Flurschutzver­bänden zusammenzuschließen. Die Bildung erfolgt ohne Mit­wirkung der Behörden. Nur solche Einwohner sind zuzulassen, welche durch Handschlag geloben, die vom Volk gewählte Regierung nötigenfalls mit Waffengewalt zu unterstützen. Jede parteipolitische Betätigung ist auszuschließen. Als Waffen sind nur solche zulässig, die nicht als Militärwaffen anzusehen sind.

Danzig, 18. Nov. Heute ist hier von der Danzigcr Dele­gation in Genf folgendes Telegramm eingegangen: Mittwoch Abend hat der Rät des Völkerbundes die Verfassung genehmigt unter der Bedingung der Abänderung in acht Nebenpunkten. Außerdem muß die Verfassung die Bestimmung enthalten, daß die Frei? Stadt Danzig nicht als militärische oder maritime Basis dienen darf und keine Festungswerke errichtet. Ferner ist entschieden, daß Polen gegebenenfalls vom Völkerbund den Auftrag erhält, die Verteidigung der Freien Stadt zu sichern. Die ständige Militärkommission des Völkerbunds ist beauftragt, Maßnahmen zu prüfen, um die Verteidigung Danzigs mög­lichst wirksam zu gestalten.

Beuchen, 19. Nov. Am Allerseelentag wurden mehrere Kranzschleifen von französischen Kriegergräbern in Myslowitz gestohlen, was die Besatzungsbehörde veranlaßte, eine Sühne­aktion der städtischen Behörden zu verlangen. Es gelang jetzt, ein 19jähriges Mädchen und zwei Schulmädchen als die Diebinnen festzusteelln. Bei den vorgenommenen Haussuchun­gen wurde ein Teil der Schleifen gefunden. Es ist hiermit festgestellt, daß die Entfernung der Schleifen keinerlei politischen Hintergrund hatte.

Innsbruck, 18. Nov. Wie verlautet, beabsichtigt die sozialistische Arbeiterschaft als Protest gegen die Ausrüstung der Tiroler Heimatwehren und um die Abhaltung des Lanves- schießens der Heimatwehren zu verhindern, von heute Nacht 12 Uhr ab den Verkehr auf allen Bahnstrecken stillzulegen. Die sozialistischeVolkszeitung" warnt die Bevölkerung in ihrem eigenen Interesse davor, von heute Mitternacht an irgend eine Reise anzutreten, weil es ungewiß sei, ob die Reisenden an ihr Ziel gelangen könnten.

Haag, 18. Nov. Infolge des sehr besorgniserregenden Befindens der ehemaligen deutschen Kaiserin ist der frühere deutsche Kronprinz von Wieringen nach Doorn abgereist.

Kopenhagen, 19. Nov. Nach eingelaufenen Mitteilungen mobilisiert Sowjetrußland alle wehrfähigen Männer bis zv 36 Jahren. In der Industrie sollen alle kriegstüchtige» Männe.r durch Frauen ersetzt werden. Zwischen Moskau und WitebSk sind 15 neue Divisionen in der Bildung begriffen.

Wien, 19. Nov. In parlamentarischen Kreisen verlautet, daß die Ernennung des Polizeiprsidenten Schober zum Bun­deskanzler und die Feststellung der Ministerliste unmittelbar bevorsteht.

Rom, 18. Nov. Nach kurzen Erklärungen über seine Innenpolitik stellte der italienische Ministerpräsident GioUtti in der Kammer die Vertrauensfrage, die mit 202 gegen 8S Stimmen bei 23 Stimmenthaltungen bejaht wurde.

Paris, 19. Nov. Gestern Nachmittag hat Paderewski im Auftrag der polnischen Regierung den zwischen Polen und der Stadt Danzig abgeschlossenen Vertrag unterzeichnet.

Madrid, 18. Nov. Wie verlautet, wird der karlistisK

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