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M 227

Nenenbürg, Mittwoch den 29 . September i 929

78 . Mhrgüng.

Die deutsche Denkschrift für Brüssel.

Berlin, 27. Sept. Die auf der Brüsseler Internationalen Finanzkonferenz von Deutschland überreichte Denkschrift legt u. a. dar: Der deutschen Bevölkerung war ein so enges Zu­sammenwohnen in einem von Statur nicht mit besonderem Reichtum ausgestatteten Land nur dadurch möglich, daß sie, gestützt auf einen verhältnismäßigen Reichtum an Kohlen. Ar­beit exportierte, die sie vornehmlich in inländischem Eisen und in den verschiedensten ausländischen Rohstoffen betätigte. Dem­gegenüber trat die Bedeutung des reinen Durchfuhrhandels, sowie des Seefrachtgeschäfts für fremde Rechnung in den Hin­tergrund; vielmehr waren Handel und Schiffahrt Deutschlands in erster Linie Hilfsmittel der deutschen Eisrnwirtschrft. Zn dem letzten Jahr vor dem Krieg wies der deutsche Außenhandel mit etwa 11 Milliarden Goldmark auf der Einfuhrseite und etwa zehn Milliarden Golümark auf der Ausfuhrseite eine mä­ßig passive Handelsbilanz auf. Die Mehreinfnhr wurde mit den Erträgen aus ausländischen Kapitalien und mit dem Ge­winn aus der Seeschiffahrt und anderen internationalen Dienst­leistungen mit Leichtigkeit bezahlt. Die natürliche Grundlage ver deutschen Wirtschaft hat sich durch die Ergebnisse des Krie­ges außerordentlich verschlechtert, selbst wenn man von den allgemeinen Folgen des Krieges und der politischen Wirren vollständig absieht. Die deutsche Wirtschaft erlitt eine empfind­liche Einbuße besonders in Bezug auf ihre Kohlen- und Eisen­basis. Zudem ist diese in hohem Maße durch den Krieg ver­schuldet und hat durch den Frieden von eVrsailles unermeßliche Verpflichtungen aufgebürdet bekommen. Die Erhaltung einer der bisherigen Volkszahl entsprechenden Bevölkerung auf deut­schem Boden ist nur möglich, wenn es gelingt, einerseits den Eigenbedarf dieser Bevölkerung in den denkbar engsten Grenzen zu halten und so wohlfeil wie möglich zu decken und anderer­seits dieser Bevölkerung Gelegenheit zu geben, durch Arbeit so viel Werte zu schaffen, daß sie in der Lage ist. ihren eigenen Mindestbedarf zu bestreiten und darüber hinaus allmählich die Verschuldung an das Ausland abzutragen. Deutschland ist, wenn es überhaupt je wieder zur Gesundung kommen soll, in noch viel stärkerem Maße als in der Vorkriegszeit darauf ange- wieM Rohstoffe einzuführen und Fertigerzeugnisse auszufüh­ren. Dabei muß es unbedingt im Gegensatz zu der passiven Handelsbilanz der Vorkriegszeit zu einer starken aktiven Han­delsbilanz kommen, weil nur dadurch nach dem Fortfall von Erträgen aus ausländischen Kapitalien und Schiffahrt eine Zahlung auf die ausländische Schuld überhaupt ermöglicht wird. Deutschland kann die ihm auferlegren Geldschulden wenn überhaupt so nur mit Waren bezahlen. Deutschlands Vorräte an Bedarfsmittel waren bei Beendigung des Krieges vollstän­dig erschöpft. Der Außenhandel Deutschlands nach Aufhebung der Blockade stand unter dem Zeichen eines außerordentlich starken und dringenden Einfuhrbedarfs an Lebensmitteln und industriellen Rohstoffen. Andererseits konnte die Ausfuhr in­folge der starken Unterernährung der Bevölkerung, sowie der allgemeinen wirtschaftlichen Schwierigkeiten erst sehr allmählich wieder in Gang gebracht werden. Der Einfuhrüberschuß cm ganzen Jahre 1919 kam auf die erschreckende Höhe von 22.319 Millionen Mark. Dabei ist nicht berücksiktigt, daß erhebliche Teile der Ausfuhr für die Wiedergutmachung der Gegenwerte der deutschen Wirtschaft nicht zugute kommen. Für Januar dis Mai 1920 kommt hinzu ein Einfuhrüberschuß von rund Ml) Millionen Mark. Die Handelsbilanz weist eine Passive Stabilität von einer Höhe auf. welche auf die Dauer zur völ­ligen Aushöhlung und Erschöpfung der deutschen Wirtschaft führen müßte. Sehr zum Schaden der deutschen Wirtschaft sind bis zum Frühjahr 1920 übergroße Mengen an nicht lebens­notwendigen Bedarfsmitteln und ausgesprochenen Lnxnswaren über die auf Anordnung der Besatzungsmächte tatsächlich dem freien Handel geöffnet gewesenen Zollgrenzen des besetzten Ge­biets in das deutsche Wirtschaftsgebiet gelangt. Die Ausfuhr nahm im Herbstiinfolge des iahen Sturzes der Markwährung eine ungesunde und für die heimische Bedarfsdeckung gefährliche Entwickelung. Der starke Valutaanreiz dauerte bis zum Früh­jahr 1920 an. Dann wirkte auf die deutsche Ausfuhr die in allen Ländern einsetzende Absatzstockung ein, die infolge des starken Anstiegs des Preisniveaus auf der einen Seite und des Iahen Sturzes der Devisenkurse auf der anderen Seite in Deutschland bald den Charakter einer ernsten Wirtschaftskrisis annahm. Die Tatsache, daß die akute Lebensgefahr für Deutsch­land noch nicht überwunden ist. zwingt das Reich nach, wie vor zu sehr einschneidenden staatlichen Einwirkungen aus die Wirtschaftsführung, insbesondere auch aus dem Gebiete des Außenhandels. Die anormale Entwertung der Markvaluta brachte die Erscheinung, daß die privatwirtschaftlich in Mark kalkulierten Friedenspreise bei der Ausfuhr zu einer schweren volkswirtschaftlichen Gefahr wurden, die unter dem Schlagwort desDeutschen Ausverkaufs" gekennzeichnet zu werden pflegt. Es war daher ein notwendiger Akt der Selbsthilfe zu Baluta- ruschlägen zu greifen, solange In- und Auslandspreise infolge des schnellen Sinkens der Valuta eine übergroße Spannung aufwiesen. Auf der Einfuhrseite zwingt die staatliche Ein­wirkung auf möglichst auskömmliche und wohlfeile Deckung des auf Einfuhr angewiesenenen Industriebedarfs und lebensnot­wendigen Bedarfs zur Fernhaltung nicht unbedingt not­wendiger Einfuhren. Zum Teil ist die Einfuhr wichtiger indu­strieller Rohstoffe insbesondere von den vornehmlichsten Faser­stoffen von jeder staatlichen Einwirkung frei. Auch für die Einfuhr von Lebensmitteln und Futtermitteln sind wesentliche Erleichterungen geschaffen. Hinsichtlich der Ausfuhrpolitik ha­ben sich die Verhältnisse gegenüber der Kriegszeit wenig ver­ändert. Ein staatlich organisierter Warenverkauf nach dem Ausland hat auch während des Krieges so gut wie nickst be­standen. Die Preiskontrolle, d. h. die Verhinderung von un­wirtschaftlicher Warenverschleuderung, ist gleichfalls in Zeiten sinkenden Markkurses besonders bedeutsam. Bei dem außer­ordentlich starken Unterschied, di? die Bewertung der verschie­denen nationalen Währungen ergibt, und bei den starken Ver­änderungen, denen die vegetarischen Verhältnisse nach der Ein­fuhr der vergangenen Zeit ausgesetzt sind, ist Deutschland vorerst nicht in der Lage, bei der Vreisbemeffung aus die Be­

rücksichtigung des Valutastandes des Bestimmungslandes voll­ständig zu verzichten.' Im Jahre 1920 ergab sich ein Ucber- schuß der Einfuhr über die Ausfuhr im Januar um 3341 Mil­lionen. im Februar um 1670 Millionen, im März um 1464 Millionen, dagegen im April ein Ueberschuß der Ausfuhr über die Einfuhr um 576 Millionerw-und im Mai ein solcher um 1110 Millionen.

Deutschland.

Stuttgart, 28. Sept. Im Reichstag hat der Abg. Keil durch eine kleine Anfrage an die Reichsregierung das Ersuchen ge­richtet. den Prüfungsbericht des preußischen Kriegsministeriums aus dem Jahre 1918 mit den Ergebnissen der damals geführten Untersuchung in der Angelegenheit der Daimler- Werke baldmöglichst der Leffentlichkell zugänglich zu machen. Cs handelte sich damals bekanntlich um angebliche Ueberfordernngen bei Heereslieferungen.

München, 23. Sept. Die geschichtlich berühmte Tunten- hauscner Bauerntagung hatte diesmal ausgesprochen föderali­stischen Charakter. Es sprach der bayerische Volkswirtschaftler und Mitglied der bayerischen Volkspartei, Abg Dr. Zahn­brecher, der Wohl das innerste Empfinden der bayerischen Volks­partei zum Ausdruck brachte, als er den in Tuntenhausen ver­sammelten Bayern zurief:Bayern hält zu einem Reiche^ das gesund ist, zu einem vom Bolschewismus mißbrauchten Reiche kann und wird Bayern nicht halten. In diesem Falle würde sich Bayern vom Reiche trennen." Anschließend an dieses Be­kenntnis erneuerte Wohl Dr. Zahnbrecher die Reichstreue Bayerns, aber die vorangegangene Rede gibt doch zum Nach­denken Veranlassung, da sie nur eine bedingte Reichstreue Bayerns darstellt.

Der bayerische Minister Dr. Roth über die Lqge im Reich.

Der bayerische Justizminister. Dr. Roth, der der Deutschen Volkspartei zuzuzählen ist, machte während seiner Pfalzreise einem Pressevertreter das interessante Geständnis, daß nach sei­ner Ansicht Preußen, wenn es wieder gesund geworden ist. die Führung in Deutschland übernehmen wird und muß. Weiter führte der bayerische Justizminister in dieser Unterredung aus, daß die Regierung sowohl im Reiche wie in den Gliedstaaten keine Furcht vor Konflikten haben dürfe und nicht vor jeder Generalstreikandrohung erschrecken solle. Auch solche Situatio­nen könnten durchgekämpft werden. Die württembergische Re­gierung habe gezeigt, daß ein Durchhalten der Regierung Er­folg habe, da dix Mehrheit der Arbeiterschaft endlich zu er­kennen beginne, daß der Streik die Arbeiterschaft selbst am meisten schädigt.

Die Drohung mit der Besetzung des Ruhrgebiets.

Berlin, 28. Sept. DieTägliche Rundschau" veröffentlicht eine Information, die der Telegraphen-Union von einer mit amtlichen amerikanischen Stellen in enger Beziehung stehenden Seite zu gegangen ist. Danach soll vor einigen Tagen in Metz unter dem Vorsitz von Foch ein Kriegsrat getagt haben. Foch erklärte dort, die Sicherheit Frankreichs verlange die baldige Besetzung des Ruhrgebietes. Dazu würden bereits eine An­zahl von Panzerwagen genügen, doch müßte sich eine groß­zügige Industriespionage anschließen. Weiter wird mitgeteilt, daß belgische Transporte mit Munition und Absperrungs­material nach dem Depot in der belgischen Zone des besetzten Gebietes abgegangen sind.

Die Preistreiber ins Zuchthaus.

Berlin, 28. Sept. Auf dem rheinischen Parteitag der so­zialdemokratischen Partei hielt gestern der preußische Minister­präsident Braun eine bemerkenswerte Rede. Er wies einleitend darauf hin. daß das deutsche Volk sich die Hoffnung auf eine bessere Zukunft von niemand nehmen lassen werde. Die Volks­stimmung sei heutd anders als am 6. Juni. Diejenigen, die auf die Werbearbeit der Rechtsparteien hereingefallen seien, dächten heute ganz anders. Die jözialdemokratische Partei habe jetzt nicht den Wunsch in die Reichsreaierung einzutreten. Zur­zeit liege noch keine Erklärung vor. Das Reich gehe zweifellos noch trüberen Zeiten entgegen. Was man zur Besserung der Lage tun könne? Man möge Preise festsetzen und jede Ueber- schreitung dieser Preise mit unerbittlichen Strafen belegen. Die Preistreiber müßten ins Zuchthaus gesteuert werden. Man würde sehen, daß es dann besser würde. Wer glaube, daß die hohen Löhne die Preissteigerung bewirkt hätten, sei im Irr­tum. Die Preissteigerung sei eher dagewesen, als die Lohn­steigerungen und es müsse die Aufgabe des Reiches sein, die hohen Preise für die Rohstoffe herabzudrücken. Das könne nur durch die. Sozialisierung der Betriebe geschehen. Es sei unerläßlich für die Belebung der Bautätigkeit, daß der Abbau der Rohstoffpreise einsetze. Auch die Arbeitslosigkeit könne nur auf diesem Wege bekämpft werden. Ich bemühe mich schon jetzt, die großen Truppenübungsplätze abzubauen. Die militärischen Kreise sitzen aber auf diesen Truppenübungsplätzen so fest, wie die Henne auf ihren Eiern. Aehnlich liege die Sache bei den Kasernen. Ueberall sitzen die Beamten herum, die an diesem Dienst festhalten. den sie verwalten und äbwickeln, weil sie sonst nichts zw verwalten haben.

Oeffentliche Fettbewirtschaftung und ihre Schattenseiten.

Berlin, 26. Sept. DieBerliner Morgenpost" veröffent­licht einen neuen interessanten Fall behördlich völlig unkundiger Bewirtschaftung auf dem Gebiete der Reichsfettstelle. Größe Mengen im Ausland gekaufter kondensierter Milch und Sahne etwa 20 bis 30 Eisenbahnwaggons wurden in mehreren Kellern untergebracht, die der Reichsfettstelle dafür zur Ver­fügung gestellt waren. Dort blieb die Milch monatelang liegen, ohne daß sich jemand ernsthaft darum kümmerte. Erst als sich einige Käufer über die minderwertige Ware, die durch die lange Lagerung in den nassen Kellereien schlecht zu werden drohte, beschwerten, gab die Reichsfettstelle die Ware zum allgemeinen Verkauf frei. Die Milch war aber inzwischen total verdorben. Riesige Schwärme von Fliegen und anderem Ungeziefer batten sich in den Warenkellern angesammelt. Gegenwärtig sind Ar­beiter der Reichsfettstelle damit beschäftigt, die verrosteten Milch­büchsen mit Scnrdpapier zu säubern, eine vergebliche Mühe, denn der Inhalt ist als menschliche Nahrung nicht mehr zu

verwenden. Der genußunfähige Teil soll Putzmittelfabriken z»- geführt werden.

Ein zweiter Fall: Einer hannoverschen Firma offerierte eine Hamburger Firma größere Posten verdorbener Speckseiten zum Zwecke der Seifenfabrikation. Es wurde hinzugefügt, daß es sich um 3040 000 Kilo handele.

Ausland.

Paris, 28. Sept. Ueber ein Ultimatum Frankreichs cm die Sowjetregierung, in dem die Freilassung der französischen Ge­fangenen vor dem 1. Oktober verlangt wurde, hat Tschitscherin geantwortet, die Drohung des Eingreifens der französischen Flotte sei ein Akt brutaler Gewalt, der allen Grundsätzen der elementarsten Gerechtigkeit entgegenlaufe. Trotzdem habe die Sowjetregierung, um neues Blutvergießen zu vermeiden, sich entschlossen, der brutalen Gewalt zu Weichen und alle fran­zösischen Gefangenen, die noch in Rußland seien, über Finnland oder Odessa heimzusenden.

London, 29. Sept. Das Reutersche Büro meldet, der F»- nanzmann Vanderbild sei als Vertreter großer amerikanischer Handelsinteressen in Moskau eingetroffen wo er mit dem Wirtschaftsrat der Sowjetregierung über die Handelsbeziehun­gen berate. Eine Anzahl Vertreter amerikanischer Syndikate haben unlängst mit Krassin dieselben Fragen erörtert. Ein neues englisches Angebot, den Handel mit Rußland wieder auf­zunehmen, das von Gruppen ausgeht, die ein Kapital von meh­reren Millionen Pfund Sterling vertreten, befindet sich, wie verlautet, in der Bildung.

Bukarest, 27. Sept. In Bukarest will man von einem Plan Englands Kenntnis erhalten haben, aus Konstanza eine eng­lische Flottenbasis zu machen. Dre rumänische Presse ist über diese angebliche Absicht sehr aufgebracht.

Athen. 27. Sept. Die griechische Regierung hat die Aus­lieferung von 170 Bulgaren gefordert, die der Ermordung von Griechen angeschuldigt sind. Unter den Auszuliefernden be­finden sich die Minister Popoff und Tontscheff. sowie der Ge­neral Schekoff.

Tokio, 28. Sept. Das Anwachsen des japanischen Wohl­stands wird ersichtlich durch die Ergebnisse der Steuereinnahmen im laufenden Jahre bis Ende August, welche die Schätzungen um 636 Millionen übertreffen. Diese Mehreinnahmen wurden hauptsächlich durch die Kriegsgewinneinnahmen hervorgerufen. Das neue Budget sieht eine abermalige Erhöhung der Steuern vor, um die Kriegsrüstungen zu fördern.

Die Aufnahme Deutschlands. Oesterreichs und Ungarns in den Völkerbund?

Aus London wird gemeldet der Botschafter der Vereinigten Staaten in London, Dawis, erklärte iy einer Unterredung, die er mit einem Vertreter derNewhork Times" hatte, daß Deutschland, Oesterreich und Ungarn in nächster Zeit in den Völkerbund ausgenommen werden sollen.

Sie trauen einander nicht.

London, 28. Sept. Der Plan einer Verbindung zwischen England und Frankreich durch einen Tunnel unter dem Kanal kann für absehbare Zeit als gescheitert angesehen werden. Wie die TU. erfährt, ist nämlich die zur Ausarbeitung des Tunnel­plans gebildete englische Militärkommission aufgelöst worden und damit die Inangriffnahme des bedeutsamen Werkes fürs Erste verschoben.

Deutschfeindlicher Charakter der kleinen Entente.

Der rumänische Außenminister Tace Jonescou ist nach Neapel gereist. Vor seiner Abreise erklärte er einem Vertreter der Telegraphen-Jnformation: Die kleine Entente ist nicht ge­gen Italien oder gegen die alliierten Mächte gerichtet. Schon im Jahre 1918 verhandelte ich in London mit verschiedenen Staats­männern über den Abschluß einer Verständigung zwischen den. Balkanstaaten und den auf Seite der Entente stehenden öster­reichischen Nationalstaaten. Zwischen Siegern und Besiegten ist vorerst keine Verständigung möglich. Es bleibt darum vorerst nichts anderes übrig als eine Annäherung zwischen den sieg­reichen Staaten der Balkanhalbinsel und der ehemaligen öster­reichisch-ungarischen Monarchie. Auch die kleine Entente will die engste Durchführung sämtlicher Friedensverträge und wird keinerlei Konzessionen zulassen. Die kleine Entente muß her­gestellt sein, bevor sich Deutschland und Rußland wieder zu erheben vermögen. Sie hat die Aufgabe, einen Damm zwischen den beiden Staaten zu bilden, der eine künftige deutsch-russische Verständigung unmöglich macht.

Aus Stadr. Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 28. Sept. Die Diözesansynode, die am letzten Montag hier stattfand, wurde durch eine Predigt von Pfarrer Zier-Ottenhausen eingeleitet. Er ging von dem Sprichwort Apostelgesch. 2 V. 37 aus: Ihr Männer, lieben Brüder was sollen wir tun? und gab darauf die Antwort: Wir sollenGott verstehen, der auch letzt am Werk ist, da wir nur Trümmer sehen. Wir sollen nicht nur Gott zu verstehen suchen, sondern auch die Menschen und tollen ihnen helfen kraft des Glaubens, der in der Liebe tätig ist. Er schloß mit einem yerzandringenden Appell, in dem Kampf zwischen Mammonis- mns und Gottesgeist, der bevorsteht, ja schon jetzt geführt wird, mutig auf dem Posten zu stehen und treu auszuharren. Der Uebersichtsbericht von Dekan Dr. Me gerlin-wies unter anderem auf die Steigerung der kirchlichen Opfer hin, die aber* dem sinkenden Geldwert nicht entspricht. Die Gesamtsumme der Opfer betrug im Bezirk im abgelaufenen Jahr 35180 Mark; das sind 6000 Mark mehr als im Vorjahr. Die Gemeindeglie­der sollen gebeten werden zu bedenken, daß auch die Kirche dem gesunkenen Geldwert entsprechend ein Vielfaches des früheren Opfers bedarf. Ausführlich wurde die Neuordnung des Kirchen­musikdienstes in unserem Bezirk besprochen. Abgesehen von 3 Gemeinden ist der Kirchenmnstkdicnst überall vertragsmäßig ge­regelt. In 14 Gemeinden ist der ganze Organistendienst in der Hand des Lehrers, in 8 Gemeinden nur ein -reil des Organisten­dienstes. Für Nebengottesdienste ist in diesen 8 Gemeinden ein Hilfsorganist ausgestellt. Was den Leichengesang anbelangt, so blieb in 8 Gemeinden der Schülergesang bestehen, in 3 Orten