r. v. Sandberger nglingsvereine, die ießen, mache ihnen rngsweisen Einrich-

atschen Jünglings- ü, überbrachte die nte mahnend, auck bleiben. ^

och Herr Pfarrer Lch a ufl er^ Pforz- Mit Gebet schloß Harrer Klöß-En- sik , Gesang- und

gut gelungene Feier eren Wachsen und

n gesagt, die zum Dank der ganzen r Verein während W.

öeobachter-G. m. i Sitzung des-Bw- Beobachter-Gesell- lösen und zu liqui- rs" auf 30 Septbr rden ernminr Paul

einpreis.) In einer Mtittelstanüspartei Es wurden Vor­gemacht Die Vör­den Preis nicht so auf den Eimer auch ersammlung nnigte ) Alark für den Ei-

!.) Nach dem Streit a Schüler sechs Ar- jandlungen vor dem argerichtssaal unter gte, wurde nur ein f Geldentschädigung l erkannt. Ein Wei­er Werkzeugmaschi- , wurde abgewiesen.

Das Einkaufsge­rdergebnis wird auf >r einem Menschrn- tig, daß der final* lekkorderntsn. - lntersuchungsakten.) en verhafteten G»° ;en war der Unter- - n hier, um Erheb- Juli ds. Js.. bei r Waffen der Ver­gaben. Diese Er- in der Nacht zum n aus den Räumen H wird es lange hergestellt ist. Vor- laftierten nicht ent- sich die Sache Wohl

i.) Ein Kippwagcn Steinbruch beschäf- rde seines Inhalts mgen führten zur sen Arbeiters Hein- Mark konnten ihm > hatte »r schon für sgabt.

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imation gesorgt," e da ist' wie ein h aber wäre basb r gewesen r ' ling voll lw -ger dann ihrenr Gast nden haben, wie nicht so ausge- : aber nicht genug nächsten Zimmer weten und sagen, ne nicht erst noch

Lucy von ihrem tte demMilch- Vorsicht sÄr die w einen so ehr- irde, den Wunsch üinmal vergelten teten Wagen der Falle ihre neue :te wohl gemeint, nf ihre vorsichtig >er hatte sie von nnd unwilMrlich wde, auch weniger rtragen.Lerne :r Mutter wieder :emden Menschen a einer bestimmt mng, selbst unter lS unter Leuten, die es doch nie-

. ,Eiat Er schlüpfte in ein größeres, mit einem Türlem! .W-nes Faß hinein, wurde aber alsbald von Gasen betäubt "Ä kannte nur noch als Leiche herausgezogen werden. Dieser Aäae Fall mahnt wieder ernstlich zur Vorsicht. _

Baden.

«anbei«. 27- Sept. Am hellichten Tag wurde ein Kon- ^i-vrlina der auf einer Bank 14000 Mark erhoben hatte, von »-i Männern überfallen, welche versuchten, dem Lehrling die U-rtasche mit dem Geld zu entreißen. Auf die Hilferufe des mEN Mannes flüchteten die Räuber.

^Kreiburg, 23. Sept. In der Nacht des 6. August wurden ...» iser Gütermannschen Seidenfabrik in Gutach im Elztal 40 vl» Seide im Wert von etwa 30 000 Mark gestohlen. Die im vergrabene Seide wurde dem Eigentümer später wieder snsückaeaebeu. Als Täter kamen der Bauarbeiter Karl Dorer haslach-Simonswald und der Maurer August Zaini aus in Krage, welche heute von der hiesigen Strafkammer we- schweren Diebstahls zu 1 Jahr 6 Monaten bezw. 1 Jahr v Monaten Gefängnis verurteilt wurden. ^

Meersburg, 24. Sept. Kommenden Donnerstag begrünt dre r,i?siae Winzergenossenschaft mit der allgemeinen Weinlese. Äcke nach Schätzung einen guten Drittelherbst ergeben wird, nn^r dem Einfluß der feuchtwarmen Witterung der letzten «eit machte die Reife rasche Fortschritte. Wenn das Wetter Wer die Lesezeit noch günstig bleibt, steht hier eine gute Qua­lität in Aussicht, welche noch durch sorgfältiges Traubenver- leleii und sachgemäße Kellerbehandlung der Jungweine erhöht yjrd. Neue Weine können von Montag, den 4. Oktober an »,-roäen werden.

'Konstanz. 24. Sept. Ende des Monats erfolgt die Auslö silna des badischen Pionierbataillons 14. Darauf wird "ine Mi­nenwerfer-Kompagnie 14 gebildet und dem hiesigen Reichs­wehrschützenbataillon 113 neu angegliedert. Reichswehrmini- kier Dr. Geßler trifft morgen hier ein. Am 27. d. M. besichtigt er das hiesige Reichswehrschützenbataillon. Auch der badische Limdeskommandant Davans wird aus diesem Anlaß hier sein.

Vermischtes.

Lndwigshafen, 22. Sept. Durch Zollbeamte konnten an der «zisch-saarländischen Grenze bei fünf Damen und zwei Her­ren die anscheinend ihrVermögen insAusland bringen wollten. MM Mark in Silberbarren und 180 000 Mark in Papiergeld beschlagnahmt werden.

Wie der wucherische Zwischenhanel das Obst verteuert,

dafür liefert ein Vorkommnis aus der Riedgegend einen Be weis In Nauheim wurde ein Wagen Zwetschgen von einem Auftäufer zu 40 Mark der Zentner zusammengebracht. Die Zwetschgen sollten nach dem Ruhrgebiet verfrachtet werden. Auf der Reise dorthin wechselten die Zwetschgen dreimal ihren Besitzer, so daß sie zuletzt zu 120 Mark im Industriegebiet an den letzten Händler abgesetzt wurden. Noch drastischer beleuch­tet ein zweiter Fall aus Nauheim das wucherische Treiben solcher Händler. So kaufte einer dort Aepfel zum Preise von 44 Mark der Zentner und bot sie, ohne einen Finger in der Lache weiter zu rühren, im Industriegebiet zu 82 Mark ab Nauheim an. Er verdiente also lediglich als Kaufvermittler am Zentner 38 Mark. Bei solchen Geschäften ist es kein Wun der, daß jeder sich heute als Obsthändler resp. Obstschieber auf' tut, daß sich jugendliche Burschen von 18 bis 20 Jahren und verkrachte Existenzen aller Art zu diesem Gewerbe drängen.

Der Fremdenlegion entronnen. Von einer abenteuerlichen Fahrt kam. wie aus Siegen gemeldet wird, am Freitag der etwa 18jährige Sohn eines dortigen Betriebsführers zurück. Nach seinen Angaben ist er vor einiger Zeit nach Bonn ge­wandert. um dort Arbeit zu suchen, entschloß sich aber dann mit noch zwei Kameraden, die er inzwischen kennen gelernt hatte, nach der Gegend von Euskirchen zu fahren. Am Bahn­hof in Bonn schloß sich den Dreien ein Mann an, der angeb­lich das gleiche Ziel hatte und Kognak und Zigaretten spen­dierte. Als die jungen Leute in ziemlich angeheitertem Zustand in Euskirchen ankamen, wurden sie sofort in Empfang genom­men und in eine Kaserne gesperrt, von wo der Siegener einen Fluchtversuch machte, indem er aus beträchtlicher Höhe aus ei­nem Fenster sprang, was ihm drei Tage Gefängnis einbrachte. Mit noch etwa 15 Mann wurde er dann später nach Metz trans­portiert. wo jeder ein Schriftstück unterschreiben mußte, wodurch sie sich zum Dienste in die Fremdenlegion verpflichteten. Die Behandlung in der Metzer Kaserne war sehr schlecht und artete in Mißhandlungen aus. Nachdem die Leute angekleidet wa­ren. sollten sie nrit dein nächsten Transport mit 500 Leidens­genoffen nach Versailles abtransportiert werden. Am Tage vor der Abfahrt gelang es dann dem Siegener, der in der Ka­serne mit dem Legen einer elektrischen Leitung beschäftigt wur­de, für sich und noch weitere 4 Kameraden Zivilkleider zu ver­schaffen und die Flucht zu ergreifen, die dann auch gelang und von der sie jetzt, nachdem sie die ganze Reise zu Fuß gemacht hasten, glücklich in Siegen gelandet sind.

Der Geldumlauf. Es ist unerklärlich, wohin die gewal­tigen Mengen Kleingeld wandern, die die Münzstätten verlas­sen. denn die Klagen über Kleingeldnot und Briefmarkenersatz nehmen nicht ab. Obwohl die neuen Münzen kaum einen Me­tallwert haben, wird weiter gehamstert. Berlin sendet pro Woche 7 Millionen Stück Kleingeld in die Welt; alle Münzen haben Aufträge über 200 Millionen Stück Aluminiumgeld er­halten; 120 Millionen sind bereits ausgegeben aber kaum an­zutreffen. Daneben werden wöchentlich 15 Millionen Stück Zink- und Eisenmünzen (5 und 10 Pfennig) geprägt. Der Me- irllwert der Aluminium-Fünfzigpfennigstücke beträgt höchstens «.Pfennig, trotzdem werden sie gehamstert und gehandelt.. Pien- MMfte werden gegenwärtig nicht mehr geprägt; denn ihr Me­tallwert übersteigt den Kurswert um über 500 Prozent; sie Wurden also sicher gehamstert werden. Die Münzen arbeiten in 2 ag- und Nachtschichten. Berlin hat 54 Prozent von der Ge­samtproduktion übernommen und arbeitet mit drei Schichten. Die Kleingeldnot ist also nicht Schuld der Münzen. Berücksich­tigt muß allerdings werden daß das Platte Land lange Zeit ohne Kleingeld war und jetzt große Summen an sich zieht.

Hochwasserkatastrophe in Frankreich. Infolge volkenbruch- Eger Regenfälle der letzten Tage traten die Flüsse in der Haute Maurienne über die Ufer und zerstörten Straßen, Fa­briken und Mühlen. Bei St. Julien de Maurienne wurden die Eisenbahngleise weggerissen. Der Bahnhof von St. Michel de Maurienne ist überschwemmt. Die Bezirke von Modane und vans-de-Bourg sind seit Freitag vollständig abgeschnitten und besitzen weder Straßen noch Telephon und Telegraph. Der Schaden wird auf rund 20 Millionen geschähst wovon 10 Mil­lionen allein auf die Fabrik Alais et Camargue fallen.

Vernichtende Kritik. Gast: Dös nennen S' Bier? Wissen

was dös ist . . . dös ist denaturiertes Wasser!"

listische Parteitag in Kassel könne an der Frage nicht Vor­beigehen.

Berlin, 37. Sept. Im Kommunistenprozeß wurde heute die Beweisaufnahme geschlossen. Der Staatsanwalt beantragte gegen 11 Angeklagte Strafen von 6 Monaten Gefängnis bis zu zwei Jahren Zuchthaus. Bei 13 Ange­klagten beantragte er Freisprechung. Der allgemeine deutsche Gewerkschaftsbund hat an den Internationalen Gewerk­schaftsbund das Ersuchen gerichtet, seinen Einfluß für den Schutz der deutschen Arbeiter in Oberschlesien einzusetzen. Der interalliierte Ueberwachungskommission in Berlin hat festgestellt, daß dieneutrale Zone" am Rhein fristgemäß von der deutschen Reichswehr geräumt worden ist. Selbst der radikale Metallarbeiterverband will, wie derVorwärts" schreibt, von Moskau nichts wissen. Englische Firmen kaufen z. Zt. große Ländereien an der unteren Weichsel auf, um den Handel in ihre Hand zu bekommen.

Berlin, 28. Sept. Der preußische Ministerpräsident Braun, der in Düsseldorf über die Zwangswirtschaft sprach, rrat für die Festsetzung von Preisen ein, deren Ueberschrei- tung unerbittlich mit Strafe belegt werden müsse. Für die Belebung der Bautätigkeit sei es unerläßlich, daß der Ab­bau der Preise- für Rohstoffe einsetze.

Memel, 27. Sept. DasMemeler Dampfboot" er­fährt, daß Geh. Rat v. Schlenther, der am 13. September vom Memeler französischen Kriegsgericht zu 2 Monaten Gefängnis und 500 Franken Geldstrafe verurteilt worden war, den Rest der Gefängnisstrafe, die er bisher in einer Kaserne verbüßte, erlassen bekam. Auf einem Vorwerk des Schlentherschen Gutes war ein von den deutschen Truppen im Herbst 1919 zurückgelassenes Flugzeug gefunden worden

Wie», 28. Sept. An die Bundesorganisation der Wohltätigkeitsveranstaltungen in Mitteleuropa wurde von der Reparationskommission telegraphisch ein Aufruf um Spenden jeder Art anläßlich der durch die Ueberschwemmung im Lande Salzburg verursachten Leiden und schweren Verluste gerichtet. Um der allergrößten Not zu steuern, seien 50000 Pfund Sterling sofort erforderlich.

Innsbruck, 28. Sept. Die Blätter bringen an leitender Stelle Meldungen über die vollzogene Annexion Südtirols. Die Zeitungen sind mit Trauerrand versehen. Die Stadt ist zum Zeichen der Trauer schwarz beflaggt.

Für das vierte Guartal

nimmt

jedes Postamt und jeder Briefträger

Bestellungen auf den

G rr z t ä t e r"

entgegen. Es ist höchste Zeit, den Bezug zu erneuern, wenn in der Lieferung ab 1. Oktober Störungen vermieden : : : : : werden sollen. : : : : :

Neueste Nachrichten.

^'^Stuttgart, 27. Sept. Durch Entschließung des Reichs­präsidenten ist der württ. stell«. Bevollmächtigte beim Reichs­rat Ministerialdirektor v. Schleehauf zum Präsidenten des p-andesfinanzamts Stuttgart ernannt worden.

Berlin, 27. Sept. Die Auseinandersetzungen der ver­lesenen Parteiblätter über dieVerbreiterung" der Re- Merung gehen weiter. DieGermania" bespricht die Rede Mmann Müllers und sagt, außer' dieser Stimme sei aus am sozialistischen Lager nichts zu vermerken. Der sozia-

Rom, 26. Sept. Der König hat das vom Parlament an­genommene Gesetz über die Ratifikation des Vertrags von Saint Germain unterzeichnet.

Paris, 27. Sept. Der DreimasterPrinzessin Eitel Fried­rich, der früher als Schiffsjungen-Schulschiff für die deutsche Handelsmarine benützt wurde, ist in Dünkircben eingeschleppt worden. Er war auf eine treibende Mine gestoßen.

Bordeaux, 27. Sept. Bei der Landungsbrücke von Bassens sind durch ein Großfeuer große Lager von Bananen und Ge­treide vernichtet worden. Der Schaden beläuft sich auf 4 Mil­lionen Franken.

London, 28. Sept. Am Montag hat eine antarktische Ex­pedition London verlassen. Sie besteht aus fünf Mitgliedern und wird von Cope geführt, der bereits an der Expedition Shakletons teilgenommen hat. Die Dauer der Expedition soll sieben Jahre betragen. Es soll als Endziel versucht werden, den Südpol auf dem Luftwege zu erreichen.

London, 27. Seht. Die Times setzt Kaufleute und Fabri­kanten. die beabsichtigen, Waren nach Sowjstrußland gegen Goldzahlung zu liefern, davon in Kenntnis, daß verschiedene schwedische Handlungshäuser, die Gold an Zahlungsstatt ange nommen hatten feststellen mußten daß-das Geld Wismut und andere Legierungen enthielt und daß der Wert des Goldes um 18 Prozent vermindert war.

London, 27. Sept. Wie Daily Mail aus Allaliabad mel det. haben die bolschewistischen Truppen die Truppen des Emirs von Buchara geschlagen und sich der Hauptstadt bemächtigt, die sie plünderten.

Wilna, 27. Sept. Die Lit. Tel. Ag. verbreitet folgende Meldung: In einer außerordentlichen Sitzung wegen der neuen polnischen Invasion richtete die litauische Nationalversammlung einen Aufruf an das litauische Volk. Dieses ist bis auf den letzten Mann bereit, mit Harke, Sense und Axt die Polnischen Eindringlinge von der litauischen Erde zu vertreiben. Die Po len besetzten Aistski, östlich von Orany.

Konstantinopel. 28. Sept. Die türkischen Munitionsfabri­ken. die die Deutschen während des Krieges organisiert hatten und die damals die gesamten türkischen Heere versorgten, kom men setzt unter französische Kontrolle, um Wrangels Heer mit Munition zu versorgen.

Deutschlands bare Geldleistungen für Besatzungskosten.

Berlin, 27. Sept. Die von hem französischen Finanzmini- ster gemachte Angabe, daß von Deutschland bis Ende Juli ds. Js. 1388047 245 Mark Besatznngskosten bezahlt worden seien bezieht sich auf die baren Geldleistungen. Allein durch die Re quisitionen der Besatzungstruppen dürfte außerdem ein Kosten aufwand von mindestens sechs Milliarden Mark verursacht wor den sein. Nach zuverlässigen Nachrichten aus der Rheinpfalz wurde in der Nähe von Kaiserslautern erst in den jüngsten Ta gen ein wertvolles Waldgelände von etwa 600 Hektar zur Er richtung eines Munitionsdepots beschlagnahmt. Die Gesamt kosten hierfür werden auf mindestens 110 Millionen Mark an gegeben. Eine ebenfalls in der Nähe von Kaiserslautern ge plante große Denzin-Tankanlage. deren Errichtung von Deutschland gefordert wird, verschlingt weitere 40 Millionen Beide Anlagen sind für die Versorgung einer Millionenarmee ausreichend. Die alten deutschen Flugplätze im besetzten Ge biet reichen den Franzosen und Belgiern nicht aus. Sie haben angeblich als Reserveflugplätze für den Mobilmachungsfall wertvollstes Ackergelände von 800 Hektar beschlagnahmt. Die Belgier fordern weiter die Errichtung von vier großen Trup penlagern. deren Bau über 47 Millionen kosten wird. Es bedar' angesichts ^er finanziellen Lage des Deutschen Reichs keiner Antwort r i die Frage wie Deutschland neben diesen lediglich französische:: und belgischen Heereszwecken dienenden ungeheu­

ren Besetzungskosten eine Wiedergutmachung leisten soll. Wohl aber darf Deutschland eine Antwort auf die Frage erwarten, ob dieser gewaltige militärische Aufwand wirklich nur für Zwecke einer Friedensbesetzung, wie sie der Vertrag von Ver- 'atlles vorsieht, erforderlich ist.

Um die Neuwahlen in Preußen.

Berlin, 27. Sept. In einer infolge der Anwesenheit zahl­reicher Anhänger der Sozialdemokratie sehr stürmisch verlau­fenen Versammlung in Köln verlangte der Vorsitzende der Deutschnationalen Volkspartei, Dr. Hergt. sofortige Neu­wahlen in Preußen und Pries Bayern als Rechts- und Ord­nungsstaat. Bei den Neuwahlen werde es kein Paktieren mit den Sozialdemokraten geben. Stresemann habe eine zweideu­tige Haltung der Deutschnationalen Volkspartei gegenüber ein­genommen. Für eine Politik der Kompromisse seien die Deutsch­nationalen aber nicht zu haben.

Aus der Sozialdemokratie.

Berlin, 28. Sept. Ueber den Aufstieg der Sozialdemokratie teilt derVorwärts" mit. daß auch im vergangenen Jahr nach dem stürmischen Wachstum der Parteiorganisation in den er- ten Monaten der Revolution immerhin noch eine ansehnliche Zunahme von Mitgliedern zu verzeichnen sei. Die Partei zähle etzt über 1 Million Mitglieder.

Der sozialdemokratische Parteivorstand hatte eine Reihe von Mitgliedern, die durch ihre Erfahrungen besonders befähigt erscheinen, zu einer gutachtlichen Äeußerung über die Agrar­politik aufgefordert. Der Niederschlag ihrer Beratungen liegt in einem Vorschlag dem Kasseler Parteitag vor. U. a. heißt es darin: Die zur Gemeinwirtschaft reifen land- und forstwirt­schaftlichen Betriebe sind zu sozialisieren. Die übrigen Besitz­verhältnisse sind nicht zu stören. Nichtbearbeitung, sowie un­wirtschaftliche Verwertung und Raubbau des Bodens haben die Enteignung nach sich zu ziehen.

Der Kampf gegen dm Wucher.

ImBerliner Tageblatt" wird dargelegt, was im Kampf gegen den Wucher und den Schleichhandel bisher erreicht wurde. Eine wie große Zahl von Wuchervergehen allein in Preußen in der Zeit vom Januar bis Juni 1920 anhängig gemacht worden sei. gehe daraus hervor, daß die Preußische Justizministerial- Statistik 9082 Fälle aufzähle. In der Tabakindustrie passiere rund die Hälfte des inländischen Tabakverbrauchs den Tabak­zoll und die Tabaksteuer nicht.

Nach demselben Blatt sprach das Wuchergericht in Dort­mund eine ganz empfindliche Strafe wegen verbotenen Groß­handels mit Tabakwaren und Steuerhinterziehung aus. Der Staatsanwalt beantragte gegen ein Ehepaar je 10 000 Mark Geldstrafe und drei Monate Gefängnis. Das Wuchergericht ging darüber hinaus.und erkannte auf je 60 000 Mark Geld­strafe und drei Monate Gefängnis.

Schwere Ueberschwemmungsschäden im Kanton Wallis.

Aus Brig wird gemeldet: Infolge der Ueberschwemmung fft der Verkehr zwischen Visp und Zermatt eingestellt. Der Schaden auf dieser Linie allein wird auf 3 Millionen Franken berechnet. Alle Holzbrücken im Saßtal sind weggerissen. Der Verkehr ist weithin unmöglich. Auch im Zermatter Tal ist der Schaden groß. Die meisten Brücken über die Visp sind weg­gerissen worden. Die telephonische Verbindung nrit Bern wird einige Wochen unterbrochen bleiben. Auch die Lötschberg- un- die Furkabahn haben schwer geliten,

Zur Brüsseler Finanzkonferenz.

London, 27. Sept. Der Pariser Berichterstatter der West- minster Gazette äußert sich sehr pessimistisch über die Brüsseler rftnanzkonferenz. Er schreibt: Da man die von Deutschland zu zahlende Entschädigung nicht festgesetzt und die Macht des Wiedergutmachungsausschusses als einzige Autorität auf diesem Gebiete wiederherstellen will, ist die Zuversicht, die anfänglich auf der Brüsseler Konferenz herrschte, geschwunden. Das Blatt fahrt fort, es sei klar, daß die konkreten Ergebnisse, die man sich von der Konferenz versprach, nicht ganz erfüllt werden konnten. Brüssel habe infolgedessen in der Hauptsache akademi­sche Bedeutung erlangt. Denn um das finanzielle Gleichgewicht zu finden, um die ungeheuren Probleme zu lösen, die sich über der Welt zusammenziehen, sei es in erster Linie notwendig eine solide Grundlage zu haben und genau Deutschlands Schul­den sowie den Kredit der Alliierten zu kennen. Statt einzuse­hen, daß es in viemandens Interesse liegt, diese Frage noch länger hinauszuschieben, statt zu erkennen, daß jeder Monat kostbar ist, ziehe man vor. das Heiligtum des unverletzlichen Friedensvertrags anzubeten und sich den Gefahren auszusetzcn die von allen Seiten drohen.

Giolitti über die italienische Arbeiterbewegung.

Rom, 26. Sept. Im Senat sagte bei der Handlung der Interpellationen über die Metallarbeiterbeweaung Minister­präsident Giolitti: Jeder Staatsmann müsse sich vor Augen halten, daß die ganze Welt vor einer großen sozialen Umbil­dung stehe. Er wies duf die wirtschaftlichen, sozialen und fi­nanziellen Folgen des Krieges hin und sagte, daß in dem Kon­flikt zwischen Kapital und . Arbeit die Regierung, wenn erfor­derlich, beruhigend wirken müsse. Er habe den Industriellen angeraten, die Aussperrung zu beenden; andernfalls hatten sie auf keine Unterstützung der Staatsgewalt zu rechnen. Giolitti erklärte ferner, zur Verhinderung der Besetzung hätte man alle verfügbaren Kräfte auf mehr als 600 Werke verte'len müssen, und zu der gewaltsamen Räumung wäre ein Kampf m-t ern­sten Folgen nötig gewesen, während doch die allgemeinen Ge­werkschaften versicherten, daß die Bewegung wirtschaftlicher Na­tur sei. Die Regierung habe geglaubt, im gegebenen Augen­blick in den Streik eingreifen zu sollen, und daraufhin sei eine Vereinbarung getroffen worden. Es sei beabsichtigt, den Gang der Industrie in der Weise umzubilden, daß die Arbei­ter von den Verhältnissen in den Fabriken Kenntnis erhalten. Dann könnten sie sich über die Billigkeit oder Unbilligkeit ihrer Forderungen Rechenschaft oblegen. Das von ihm infolge der Vereinbarung erlassene Dekret schaffe kein Präjudiz. Em pa- riätischer Ausschuß soll Vorschläge zur Abfassung eines Ge­setzentwurfes unterbreiten. Der Arbeiter soll zu einem Ver­bündeten, nicht zu einem Gegner des Industriellen gemacht werden. Der Ministerpräsident schloß: Die Zukunft des Lan­des hängt vor allem davon ab, daß die großen sozialm Fragen gelöst werden.

Der König Pon England an Millerand.

London, 28. Sept. Der König und Lloyd George haben Millerand telegraphisch zu seiner Wahl zum Präsidenten be­glückwünscht. Der König telegraphierte: Die Freundschafts­bande, die solange und glücklich das französische und das bri­tische Reich verbunden hatten, werden, davon bin ich überzeugt, während Ihrer Amtszeit aufrecht erhalten und verstärkt wer­den. Was mich selbst anbelangt, so werde ich meine ganze Kraft anwenden, um mit Ihnen für dasselbe Ziel zusammenzuwir­ken. Ich hoffe, daß Frankreich unter Ihrer Führung die Wohl­fahrt erreichen wird, auf die es infolge der Opfer, die es in den letzten Jahren für die Sache der Menschlichkeit brachte, ein Recht hat. DieTimes" steht in beiden Telegrammen eine Huldigung für das Ideal der 'englisch-französischen Freund­schaft, als dem sichersten Kern einer neuen politischen Welt.

Die Sinn-Feiner.

Nach einer Meldung derTimes" wurden in Roasfort (?) in Irland sechs Polizisten von Bewaffneten angegriffen. Einer wurde erschossen, ein zweiter schwer verletzt. Die Polizeikaserne in Trim wurde von Bewaffneten überfallen. Alle Waffen und Munition wurden weggeschafft und die Kaserne dann in Brand gesteckt.