Amerika für Zahlungserleichterungen für Deutschland. I
Newyork, 25. Sept. Der amerikanische Delegierte für die Brüsseler Konferenz. Boyden, wurde beauftragt, die alliierten Vertreter mit den Ansichten der amerikanischen Regierung bekannt zu machen, die der- Ansicht ist. daß die starren Zahlungsbedingungen, denen Deutschland unterworfen sei, wesentlich erleichtert werden müßten. Deutschland soll nach Möglichkeit durch bessere finanzielle Abmachungen mit dem Ausland gefördert werden. Die traurige Lage der deutschen Währung mache es Deutschland unmöglich, die Entschädigung an die Alliierten anders zu zahlen als in Form von Waren. Die amerikanische Regierung empfiehlt darum, irgend eine Form eines vorübergehenden Tauschsystems, auf Grund dessen Ganz- und Halbfabrikate als Zahlung für Rohstoffe genützt und angenommen werden sollen.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 26. Sept. (Spiel und Sport.) Die 1. und 2. Mannschaft trugen heute ihr 3. Verbandswettspiel gegen den 1. Fußballklub Bilfingen in Bilfingen, aus Durch den andauernden Regen war der dortige kleine Platz stark aufgeweicht. Unter der Heiterkeit des Publikums entwickelten sich jedoch trotz der für die Hiesigen ungewohnten Spielweise scharfe und harte Kämpfe. Doch wußten die Unsrigen, daß sie wohl einem ihrer stärksten Gegner gegenüberstanden und jeder gab sein Bestes. Dank dieser Hingabe, gepaart mit der körperlichen Schnelligkeit blieb der Erfolg nicht aus und die 1. Mannschaft siegte mit 3 : 2 Toren und die 2 Mannschaft mit 4 : 0 Toren. Das sportliche Benehmen mancher Bilfinger ließ zu wünschen übrig. — Die 3. und 4. Mannschaft spielten 2 Privatweltspiele auf dem hiesigen Platz gegen die 3. und 4. Mannschaft des Fußballvereins Wildbad. Während die 3. Mannschaft mit 1:0 gewann, verlor die 4. mit 4:0 Toren. Möge dieser rege Sportbetrieb seine segensreichen Früchte zum Wohl des Einzelnen und der Allgemeinheit tragen I Wir machen schon jetzt auf die Spiele am kommende» Sonntag aufmerksam. Näheres noch durch Inserat.
Calmbach, 27. Sept. Der Gemeinderat beschloß einstimmig, hier eine Gewerbeschule zu errichten und am 1. Mai 1921 zu eröffnen. Sie ist von den gelernten und ungelernten Arbeitern unter 18 Jahren zu besuchen. Die seit einigen Jahren ruhende Mittelschule soll am 1. Mai 1921 wieder aufleben.
Jubilänmsfest des Ed. Jüugliugsverews.
Neuenbürg, 27. Sept. Trotz strömendem Regen sind die jugendlichen Scharen von nah und fern herbeigeeilt, um gemeinsam mit dem hiesigen Jünglingsverein dessen 30 jähriges Bestehen festlich zu begehen. Schon des Morgens kündeten die vereinigten Posaunenchöre des hiesigen und der Nachbarvereine in dem Lied „Lobe den Herren o meine Seele" der Gemeinde vom Kirchturm herab die Stimmung an, die am heutigen Festtag unseren Jünglingsverein beseelt hat. „Sollt ich meinem Gott nicht singen", so lautete das Eingangslied des Jubelvereins zum Festgottesdienst, den der in so vielen Herzen verankerte Herr Dekan a. D. Uhl gehalten hat. Fast bis zum letzten Platze war unsere Kirche von Jung und Alt gefüllt. Diese erfreuliche Tatsache und die zahlreichen dem Verein gewordenen Geldspenden sind ein Beweis dafür, wie sehr Jünglingsverein und Gemeinde in hiesiger Stadt miteinander verbunden sind. Möge dieses Verhältnis bleiben und möge unser Jünglingsverein auch fernerhin ein brauchbares und segensreiches Glied unserer Gemeinde bilden. Möge er, wie unser lieber Herr Festredner ausgeführt hat, die Pflanzung in unserer Gemeinde bleiben, ohne die wir uns das Gemeindeleben nicht mehr denken können und wollen.
Unter Zugrundelegung von 1. Johs. 5, V. 4 ff. legte Redner die Aufgaben eines Jünglingsvereins dar. In der heutigen Zeit aller möglichen Bestrebungen gelte es auf dem Grunde des Evangeliums sich weiter zu entwickeln, um stark
zu sein gegenüber der Welt, um Freude genießen zu können in Gott. Nicht vergessen dürfe werden, daß Gottes Wort der tragende Grund, das tägliche Brot für unser Vereinsleben sei. Ein Jünglingsverein solle Glaubensgemeinschaft pflegen, andererseits aber Erziehung?- und Misstonsgemeinschaft treiben an denen, die noch schwanken, die noch an der Peripherie stehen. Als Christen gelte uns allen die Aufgabe, die Welt zu überwinden, was nütze es uns, die Welt, aber einst keinen Himmel, viel Fleisch, aber keinen Geist, viel Lust, aber kein Leben zu haben. Freilich sei das Ueber- winden der Welt keine so einfache Sache. Der von manchen angefaßten jungen Menschen gesuchte Weg der Einsamkeit, der völligen Lösung von allen Aufgaben auf dieser Erde sei durchaus nicht der richtige. Einsamkeit und Gemeinsamkeit müsse der Christ üben, er müsse gleichsam sein wie ein Zirkel, der sich bewegt, aber dauernd sestgegründet sei in einem Punkt. Zu dem Ueberwinden stehe uns eine Kraft zur Seite in der Person Jesu Christi. Der Weg, diese Kraft zu erlangen, sei „aus Gott geboren sein". Hiezu sei aber nötig Glaube an Jesus und persönlicher Zusammenschluß mit Jesus. Allerdings erfordere dies den Zusammenbruch der eigenen Gerechtigkeit, ein Bußetun, klein und nichts aus sich selbst zu sein. Wer glaube, daß Jesus Gottes Sohn sei, der sei aus Gott geboren, und er überwinde in Jesu Kraft die Welt,
Im Anschluß an den Gottesdienst hielt der Bundesdirektor des Süddeutschen Evang. Jünglingsbundes, Herr Pfarrer Köhler, Stuttgart, eine Ansprache an die Gemeinde. Er berichtete aus seiner reichen Erfahrung über die Arbeit an christlichen Jungmännervereinen. Ein Trost und ein Licht in dem Dunkel und den Wirren der Zeit war wohl allen Zuhörern die Feststellung der Tatsache, daß in unserer heutigen Jugend ein Äbschwenken vom Materialismus und der Genuß-Sucht der Zeit und ein Suchen nach Höherem zu bemerken sei.
Ein Gesang des Jubelvereins „Wenn ich Ihn nur habe" bildete den Abschluß der kirchlichen Feier.
Obwohl stark vom Regen belästigt, brachten nun die Posaunenchöre anschließend auf dem Marktplatz wirklich gut gelungene Weisen zum Vortrag.
Nachmittags um V-3 Uhr sammelten sich die Vereine zu einer Nachfeier im Gemeindehaus. Nach dem Eingangsgebet hielt der Vereinsvorstand, Herr Hauptlehrer Stolz, eine Begrüßungsansprache. Diese und der anschließend vorgetragene Festbericht gab einen Blrck in.die Vergangenheit des Vereins und endigte in Lob und Dank gegen den treuen Gott für seine bisherige gnädige Führung.
Im Jahre 1890 durch den Kirchengemeinderat ins Leben gerufen, wurde der Verein bis zum Jahre 1906 durch den jeweiligen Stadtvikar, nachher durch einen Laienvorstand geleitet. Versammlungen fanden zuerst im Schulhaus, später in einem gemieteten Raum bei Herr Malermeister Mann statt, bis im Jahre 1911 das Gemeindehaus erschlossen wurde. 1906 wurde der Posaunenchor gegründet, der seither so mannigfach die Gemeinde erfreuen konnte. Der Krieg hat dem Verein schmerzliche Wunden geschlagen; acht seiner treuesten Mitglieder, wackere junge Leute, sind auf dem Schlachtfeld geblieben.
Namens der Kirchengemeinde, des Hausherrn des Vereins, und des Kirchengemeinderats brachte Herr Dekan Dr. Me gerlin dem Verein herzliche Glückwünsche und Dank dar. Seine Ansprache' gipfelte in Sem Wunsche, der Verein möge jederzeit eine Pflegestätte wirklichen Glaubens, ein Hort echter Freundschaft und eine Rüstkammer für treue Pflichterfüllung sein.
Der Bezirksvorstand der Ev. Jünglingsvereine des Bezirks, Herr Maushardt-Birkenfeld, beglückwünschte den Verein im Namen der Bezirksvereine und überreichte ein ansehnliches Geldgeschenk. An der Hand einer Ansprache
des einstigen Konststorialpräsidenten Dr. v. Sandberger rühmte er die große Bedeutung der Jünglings vereine, die Freiheit, die die jungen Leute bei uns genießen, mache ihnen die Vereine i n Gegensatz zu jeglicher zwangsweisen Einrichtung lieb und wert.
Der stellv. Vorsitzende des Süddeutschen Jünglingsbundes, Herr Fabrikant Uber-Stuttgart, überbrachte die Glückwünsche des Bundes, die jungen Leute mahnend, auch fernerhin dem Verein und Bund treu zu bleiben.
Namens ihrer Vereine sprachen noch Herr Pfarrer Luz-Gräfenhausen und Herr Prokurist Schaufler-Pforzheim ermunternde und herzliche Worte. Mit Gebet schloß der Jugendgeistliche des Bezirks. Herr Pfarrer KIöß-Engelsbrand, die Nachfeier, die durch Musik-, Gesang- und Gedichtvorträge belebt war.
Der Jünglingsverein kann auf eine gut gelungene Feier zurückblicken. Möge sie zu seinem ferneren Wachsen und Gedeihen beitragen I
Dank sei an dieser Stelle allen denen gesagt, die zum Gelingen des Festes beigelragen haben. Dank der ganzen Gemeinde für die Unterstützung, die der Verein während seines Bestehens allerseits erfahren hat. W.
Württemberg.
Stuttgart, 27. Sept. (Auflösung der Beobachter-G, m. § H.) Eine Gesellschafter- und Aufsichtsrat-Sitzung des „Beobachters" hat einstimmig beschlossen, die, „Beobachter-Gesell- ichaft mit beschränkter Haftung sofort aufzulösen und zu liquidieren. und das Erscheinen des „Beobachters" auf 3s Septbr ds. Js. einzustellen. Zu Liquidatoren wurden ernminr PaA Jtg und Karl Reif.
Schwaigern, 27. Sept. (Der heurige Weinpreis.) In einer Versammlung der Freien Bauern- und Mittelstandspartei wurde der heurige Weinpreis besprochen. Es wurden Vorschläge von 2700—3500 Mark für den Eimer gemacht Die Vor- stanüschaft vertrat den Grundsatz daß man den Preis nicht so hoch stellen soll. Man müsse bedenken, daß auf den Eimer auch noch 600 Mark Steuern kommen. Die Versammlung nnigte sich sodann auf einen Mindestpreis von 3000 Mark für den Eimer. Qualitätsweine sollen mehr kosten.
Göppingen, 27. Sept. (Streiknachklänge.) Nach dem Streik Wurden in der hiesigen Maschinenfabrik von Schüler sechs Arbeiter nicht wieder eingestellt. In den Verhandlungen vor dem Schiedsgericht in Stuttgart, das im Schwurgerichtssaal unter dem Vorsitz von Landgerichtsrat Helber tagte, wurde nur ein Einspruch abgewiesen und in fünf Fällen aus Geldentschädigung von 3200—4000 Mark oder Wiedereinstellung erkannt. Ein weiterer Fall betraf ein Belricbsratmitglied der Werkzeugmaschinenfabrik Gebe. Böhringer. Sein Einspruch wurde abgewiesen.
Rottenburg, 27. Sept. (Hopfenmarkt.) Das Einkaufsgeschäft ist in der Hauptsache erledigt. Das Endergebnis wird auf 4200 Zentner geschätzt, gegen 10 000 Ztr. vor einem Menschrw- alter Der 2000 Mark-Preis bringt es fertig, daß der finanzielle Ertrag so hoch ist als bei früheren Rekordernten. -
Heidenheim, 23. Sept. (Gestohlene Untersuchungsakten.) Einen Bärendienst scheinen hier Diebe ihren verhafteten Genossen geleistet zu haben. Seit etwa 10 Tagen war der Untersuchungsrichter des Landgerichts Ellwangen hier, um Erhebungen anzustellen über die Vorgänge vom Juli ds. Js.. bei denen sich gewisse Elemente gewaltsam der Waffen der Verkehrs- und Einwohnerwehr bemächtigt haben. Diese Erhebungen standen vor ihrem Abschluß. In der Nacht zum Samstag wurden nun die betreffenden Akten aus den Räumen des Amtsgerichts hier gestohlen. Natürlich wird es lange dauern, bis das ganze Aktenmaterial wieder hergestellt ist. Vorher wird auch über das Schicksal der Inhaftierten nicht entschieden werden können. Ob die Aktendiebe sich die Sache wohl auch so gedacht haben?
Blaubeuren, 27. .Sept. (Ein Früchtchen.) Ein Kippwagcn der Firma Spohn, der jede Woche den . im Steinbruch beschäftigten Arbeitern die Löhnung bringt, wurde seines Inhalts von 3500 Mark beraubt. Die Nachforschungen führten zur Verhaftung des 19jährigen, z. Zt. arbeitslosen Arbeiters Heinrich Mayer, der die Tat auch gestand. 1800 Mark konnten ihm noch abgenommen werden, das übrige Geld hatte »r schon für die Anschaffung von Kleidungsstücken verausgabt.
Hintermatz OA. Ravensburg, 27. Sept. (Im Mostfaß erstickt.) Auf eigenartige Weise wurde hier ein junges Menschenleben dahingerafft. Der 11 Jahre alte Joseph Döbele war bei einem benachbarten Bauern mit dem Reinigen von Mostfässern
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Von Natur besitzen wir keine Fehler, die nicht zu Tugenden und keine Tugenden, die nicht zu Fehler werden können. Goethe.
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Anter Fremden.
Von Otto Ruppius.
3 Fortsetzung. «Nachdruck verboten.!
Es War eine sonderbare Antwort. Wenn sie den Mut in sich fühle, einen Versuch bei ihrer mangelnden Erfahrung, selbst auf die Gefahr des Mißlingens hin, M machen, so möge sie kommen, hieß es, und eine Banknote im ungefähren Betrage des Reisegeldes war bei- gefllgt. Nur einige Sekunden lang stand sie mit ihrem letzten Entschlüsse kämpfend, dann ging sie zju ihrem Pflegevater.
Schon am nächsten Tage hatte sie ihre Heimat im Wicken. Ihr bisheriger Schützer hatte nur wenige schwache gedenken ihrem Plane entgegenzusetzen gehabt, und fast chatte es ihr scheinen wollen, als fühle er sich mit ihrem Gehen einer stillen Last enthoben. Indessen hatte er ihr beim Abschiede eine Hundertdollarnote in die Hand gedrückt und ihr gesagt, sie möge, falls sie in Verlegenheit gerate, nie vergessen, wo ihre zweiten Eltern wohnten; ihre Pflegemutter aber hatte sich über eine augenblickliche Betroffenheit, welche sie bei der Ankündigung von dem Entschlüsse des Mädchens überkommen, leicht" hinweggeholfen und gemeint, einige Zeit unter fremden Menschen werde nur heilsam auf Lucys Charakter einwirken. Ihren beiden Kusinen war es bei der Nachricht von ihrer bevorstehenden Abreise sichtlich leicht geworden, und so hatte sie ihren eigenen Weg zur Bildung ihrer Zukunft angetreten, hatte einen wunderbaren Mut in dem Gedanken, sich jetzt frei und selbständig bewegen zu können, ge- sjün^en, zugleich aber sich vorgenommen, jeden Cent ihres
Geldes zu Rate zu halten, um im Falle des „mißlungenen Versuchs" welcher ihr in Aussicht gestellt worden, nicht in die Notwendigkeit versetzt zu werden, vor Erlangung eines anderen Unterkommens in ihre bisherige Heimat zurückkehren zu müssen — und so war sie mit dem Dampfboote in der großen Stadt, kaum einige Meilen von ihrem Bestimmungsorte, am spaten Abend angelangt. Sie hatte, um Kosten zu ersparen, ein ihr bezeickmetes Hotel zu Fuße erreichen wollen, war aber schon bei den ersten Schritten auf dem Boden ihrer neuen Selbständigkeit in Verlegenheiten geraten, die sie in ihrer geschützten Stellung bis jetzt kaum geahnt, und es hatte zuletzt des kräftigsten Ausrasfens ihres Mutes bedurft, um das Vertrauen auf sich und pine erträgliche Zukunft wieder zu gewinnen.
Draußen schlug der Regen noch immer auf das Pflaster, bald einen Marsch trommelnd, bald mit dem herbeieilenden Winde eine Galoppade versuchend, und sobald der Schlummer sich auf die Augen des ermüdeten Mädchens senken wollte, schreckten ihn unheimlich auftauchende Traumgestalten wieder hinweg. Erst nach geraumer Zeit nahm sich endlich die körperliche Erschlaffung ihr Recht und legte über sie den tiefen, traumlosen Schlaf der kräftigen Jugend.
Ein Heller Morgen weckte die Ruhende, und mit den jungen Sonnenstrahlen war auch ihr Mut in voller Frische wieder erwacht. Das kahle Zimmer um sie erweckte jetzt mehr Interesse als das gestrige Gefühl der Unheimlichkeit — sie hatte noch nie das Innere eines dieser zahlreichen Kosthäuser für die junge arbeitende Bevölkerung gesehen, und ohne besonderen Widerwillen machte sie Gebrauch von den für ihre kurze Toilette vorhandenen Gerätschaften. Als sie endlich die Treppe hinabschritt, um die nötigen Maßregeln au einem baldigen Verlassen des Hauses zu treffen, blickte ihr aus der Hausflur bereits ihr Koffer nebst ihrer Reisetasche entgegen, in der offenen Tür nach der Straße aber stand ihr gestriger Helfer i» Gespräche mit einer frischen, sauber gekleideten
Frau und hob mit einem jovialen Schmunzeln die Augen nach ihr.
„Ich habe schon für die beste Legitimation gesorgt," sagte er, auf das Gepäck deutend, diese da ist' wie ein grimmiger Wolf in gewissen Dingen, ich aber wäre halb zerrissen worden, wenn nicht alles sauber gewesen r
Die Frau sah mit einer Kopsbewegung voll Iw 'ger Drolmng nach dem Sprecher und kam dann ihrem Gast entgegen. „Sie werden es nicht gesunden haben, wie Sie es gewohnt sind, Miß, und auch nicht so ausgenommen worden sein, man kann sich hier aber nicht genug vorsehen," sagte sie, die Tür zu dem nächsten Zimmer öffnend. „Wollest Sie sitzt hier bereintreten und sagen, was Ihre Wünsche sind, so brauchen Sie nicht erst noch einmal ein anderes Hotel aufsuchen!"
Eine halbe Stunde darauf hatte Lucy von ihrem Zufluchtsorte Abschiede genommen, hatte dem „Milch- und Gemüsehändler", der ihr lachend Vorsicht für die Zukunft empfohlen, da sie nicht immer einen so ehrlichen Kerl auf ihrem Wege treffen würde, den Wunsch ausgedrückt, ihm den geleisteten Dienst-üinmal vergelten zu können, und rollte in einem gemieteten Wagen der Farm entgegen, welche in glücklichem Falle ihre neue Heimat werden sollte. Der Kutscher hatte wohl gemeint, den „angegebenen Platz" zu kennen; aus ihre vorsichtig getanenen Fragen nach der Familie aber hatte sie von keiner Seite Auskunft erhalten können und unwillkürlich prüfte sie sich jetzt, ob sie imstande sein werde, auch weniger angenehme Verhältnisse dauernd zu ertragen. „Lerne dich fügen!" klangen ihr die Worte ihrer Mutter wieder ins Ohr, und sie glaubte dies unter fremden Menschen eher ermöglichen zu können, glaubte in einer bestimmt bezeichneten Stellung eher ihre Genugtuung, selbst unter schwierigen Verhältnissen, ?u finden, als unter Leuten. Weiche sie die Ihren nennen- sollte and die es doch niemals gewesen waren.
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