Amerikaner erkennen, daß die bolschewistische Agitation nicht «r in Europa, sondern auch im Herzen der Vereinigten Staate» cmSgeübt wird. In einem Briefkasten in der Nahe von Wallstreet wurden 3 Minuten vor der Katastrophe mehrere Flugblätter gefunden, auf denen mit roter Tinte die Worte standen: „Unsere Geduld ist zu Ende. Befreit die politischen Gefangenen, oder euer aller Tod ist sicherI" Der verhaftete Mann namens Fischer, der vor dem Attentat einer Anzahl von Leuten Warnungsbriefe gesandt hatte und nach dem Irrenhaus gebracht worden war, erklärte, die nächste Bombe sei für den Präsidenten Wilson bestimmt.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 20. Sept (Eröffnungsfeier des städt. Spielplatzes.) Die Eröffnungsfeier des städt. Spielplatzes durch den Fußballverein gestaltete sich zu einer machtvollen Kundgebung seiner Anhänger sür diesen Sport Der Tag begann für den Verein allerdings mit den denkbar ungünstigsten Vorbedingungen, die für einen schönen Verlauf der Feier nötig waren. Unbarmherzig regnete es den ganzen Vormittag in Strömen und mancher sah im Geiste schon die leeren Barrieren um das Spielfeld. Selbst die größten Optimisten hätten sich nicht träumen lasten, daß das Gegenteil der Fall sein sollte. Der Wettergott hatte ein Einsehen und mit dem Pfiff des Unparteiischen zum Beginn des ersten Wettspiels kamen auch schon die ersten Sonnenstrahlen zum Vorschein. Jetzt sah man auch wie der Platz um das Spielfeld immer Lichter besetzt wurde und um 3 Uhr, als das Spiel der 1. Mannschaften begann, mögen etwa 500 Zuschauer Zeugen interessanter und hervorragender Kämpfe gewesen sein. Der Spielplatz macht einen schönen Eindruck in dem Gesamtbild seiner Umgebung und «an erkannte die schwere Arbeit und die Opfer, die der Verein für die gute Herrichtung des Platzes geleistet hat. — Der Verlauf der Feier war kurz folgender: Um X2 Uhr begann das Wettspiel der 2. Mannschaft des hiesigen Vereins gegen die 2. Mannschaft des Fußballvereins Wilübad. Nach hartem Kampf, der von den Einheimischen größtenteils überlegen Lurchgeführt wurde, mußte sich ihr Gegner ihnen schließlich mit einer Niederlage von 3 :2 Toren beugen. Nach diesem Spiel übergab für den verhinderten Stadtvorstand im Namen der Gemeindevertretung Gemeinderat Heinzelmann den Spielplatz seiner Bestimmung als Hort des Rasensports. Er hob i» seinen Ausführungen den großen Wert des Rasensports hervor und wünschte dem Verein gutes Gedeihen und schöne Erfolge. Der Vorstand des Vereins. Uhrmachermeister Kalbend ach, dankte dem Vorredner für seine Worte und der Gemeindevertretung für den Spielplatz. Um 3 Uhr begann dann der Kampf der ersten Mannschaft des Fußballvereins Wildbad gegen den hiesigen Verein. Ein hervorragender, schön durchgeführter Kampf, bei dem man den Einheimischen den unbedingten Willen zum Sieg ansah. Jeder einzelne tat sein Bestes und so blieben die Reuenbürger mit 3 :0 Toren Sieger. Die Wildbader gaben die Hoffnung auf das Ehrentor nicht auf und hielten den Kampf bis zuletzt offen. Um
Uhr spielte noch die 3. Mannschaft gegen die 4. des Fußballklubs Birkenfeld und verlor mit 8 :0 Toren. Hier muß »och ziemlich gelernt werden. Die Schiedsrichter aller 3 Wettspiele zeigten sich als vortreffliche Fachleute. Um 6 Uhr waren die sportlichen Darbietungen zu Ende. Daran anschließend fand ein Gesellschaftsabend im Saal der „Sonne" statt. Hiezu hatte sich der Liederkranz in hochherziger Weise zur Verschö- »erung des Abends zur Verfügung gestellt. Vorstand Kal- denbach begrüßte die Erschienenen und dankte für das zahlreiche Erscheinen. Schriftführer Mäusle hielt einen kleinen Bortrag über die Geschichte und Zweck des Fußballsports und fand guten Beifall dafür. Tanz und Lied wechselten gegenseitig ab, und nachdem Schriftführer Mäusle noch den Dank der Vereinsleitung dem Liederkranz, dem Turnverein als ehemaliger Stammverein und den erschienenen Mitgliedern der Sportsvereine der Umgebung ausgeiprochen und Äs Grundsatz für die Arbeit des Fußballvereins die Worte: Einer für alle, alle für einen, ohne Rücksicht auf Partei oder Person, zum Nutzen der Allgemeinheit" ausgestellt hatte, fand mit einem Hoch auf unser darniederliegendes Vaterland der Abend und somit' auch der ganze Tag seinen offiziellen Abschluß. Man darf dem Fußballverein zu diesem Erfolg, den er mit seinem erstmaligen an die Oeffentlichkeit treten errungen hat. beglückwünschen.
Neuenbürg, 22. Sept. Dis Schlußprüfung an der Höheren Maschinenbauschule Eßlingen hat u. a. mit Erfolg bestanden und das Abgangszeugnis erhalten: Immanuel Srhler von hier.
Neuenbürg, 22. Sept. (Herbstanfang.) Am Donnerstag, den 23. September vormittags 9 Uhr tritt die Sonne aus dem Zeichen der Jungfrau in das der Wage und überschreitet auf ihrer scheinbaren Jahreswanderung mit ihrem Mittelpunkt wieder den Aequator. Es ist dies der Zeitpunkt des astronomischen Herbstbeginns; und die nun immer kürzer werdenden Tage, die im gleichen Ausmaß an Länge wachsenden Nächte
Art !M nicht mn Art.
Roman von H. Hill.
L1H (Nachdruck verboten.)
„Ich gebe zu, daß ich deine Handlungsweise nicht verstand, und daß sie mir viele bittere und sorgenvolle Stunden bereitet hat. Aber ich blieb darum doch immer überzeugt, daß du triftige Gründe gehabt hattest, und daß ich keinen Grund hatte, mich meines Geliebten zu schämen."
„Mein süßes Mädchen!" rief er und mit heißen Küssen bedeckte er das erglühende Gesicht, das sich an seine Schulter geschmiegt hatte.
Da plötzlich fuhren sie erschrocken auseinander, denn sie hatten in ihrer Weltvergessenheit den Klang eines näherkommenden Schrittes erst gehört, als der Ankömmling schon dicht bei ihnen stand. Der aber sah nicht aus, als ob er gesonnen sei, störend in ihr junges Liebesglück einzugreifen. Mit einem Lächeln, das seinem feinen, klugen Gesicht jeden Anschein von Blasiertheit nahm, klopfte der Freiherr von Reckenburg dem jungen Schriftsteller auf die Schulter und sagte:
„Lassen Sie sich durch mich nicht stören, lieber Freund! Da ich jetzt wohl so etwas wie das Haupt der Familie bin, nehme ich mir die Freiheit, unaufgefordert meine Zustimmung zu Ihrer Verlobung mit meiner Cousine zu geben. Ich möchte nämlich, daß sie nach allem Schweren, was sie durchlebt hat, recht bald auf andere, fröhlichere Gedanken gebracht werde. Und mir scheint, daß niemand besser geeignet ist, diese Aufgabe zu erfüllen, als Sie."
In überströmender Herzensfreude ergriff Odemar die dargebotene Freundeshand. Und Edith eilte auf ihren Detter zu, um einen herzhaften Kuß auf seine Lippen zu drücken. Der Freiherr aber wehrte lachend ab.
„Um des Himmels willen — da hinten kommt Miß Trimmer. Und ich möchte ihr nicht gleich in der ersten Stunde Anlaß zur Eifersucht geben. Ich habe Mich nämlich soeben mit ihr verlobt."
Ende.
werden uns bald auch rein äußerlich das Bild der herbstlichen Jahreszeit vor Augen führen.
Calmbach, 20. Sept. (Fußball.) Am letzten Sonntag standen hier 2 hartnäckige Mannschaften deS Fußballklubs Ellmendingen, der 1. und 2. Elf Calmbachs gegenüber. Es war das erste Verbandswettsviel der C-Klasse auf dem hiesigen Platze seit nahezu 8 Jahren. Trotz des Vormittags einsetzcn- den Regengußes wurde um 1^2 Uhr das Spiel eröffnet. Nach zähem Ringen endigte dasselbe 1:3 für beide Mannschaften Calmbachs. W.
Calmbach, 20. Sept. Feldwebel a. D. Wilhelm Proß. früher im Grenadier-Regiment 119, Sohn des Karl Proß hier, wurde der Charakter als Leutnant verliehen.
Feldrennach, 20. Sept. (Unlieb' verspätet.) Am 6. ds. Mts. starb in Pfinzweiler der älteste Bewohner der Gemeinde, der Nachtwächter Ludwig König, über 91 Jahre alt und bis ist die letzten Lebenslage hinein gesund und munter. Seine Beerdigung in Pfinzweiler erfolgte unter reger Anteilnahme. Am 10. ds. Mts. hat hier das Zeitliche gesegnet der Maurer Johann Bohner. Durch den Verlust seines einzigen Sohnes im Felde und langandauernde Zehrkrankheit ist der erst 67 Jahre Me fleißige und bescheidene Mann zu bald erlegen. Seiner Bahre folgte die ganze Gemeinde und insbesondere auch der Militärverein hier, dessen Ehrenmitglied der Verstorbene war. Die Fahne des Genannten und der Brudervereine Pfinzweiler und Conweiler senkten sich über des alten Soldaten und pflichtgetreuen Bürgers Grab. Beide Entschlafenen mögen sauft ruhen!
Württemberg.
Freudenstadt, 21. Sept. (Diebstähle und kein Ende.) Dem Bauern Walz in Grüntal wurden am Hellen Tag 3000 Mk. aus einem Schrank gestohlen. Die Bewohner waren auf dem Felde. Wenige Wochen vorher wurden dem Schultheiß Bahnet in Untermnsbach größere Mengen Lebensmittel aus dem Keller entwendet.
Stuttgart, 21. Sept. (Wann kommt der Steuerzettel?) Der Steuerzettel über die Einkommensteuer wird bekanntlich erst zu Beginn des nächsten Jahres ausgegeben werden. Aber auch die Steuerzettel für Gewerbe-, Grund- und Gebäudesteuer sind nicht viel bälder zu erwarten. Die Finanzämter sind mit Arbeit so überlastet, daß eine frühere Ausgabe sich nicht ermog-j lichen läßt. Im übrigen haben die Gewerbetreibenden, Hausund Grundbesitzer bereits vorläufige Anforderungen zu monatlichen Teilzahlungen erhalten. Der Steuerzettel wird aber so schwer sein, wie sich dies ja aus der ganzen Finanzlage von Staat und Gemeinden ergibt, daß man gut daran tut, schon jetzt so viel als möglich von dem Gewicht der Steuerschuld abzutragen.
Untertürkheim, 21. Sept. (Die Betriebsaufnahme bei Daimler.) Die Betriebsaufnahme bei Daimler scheint nicht so rasch vor sich zu gehen, wie nach Mitteilungen aus den Verhandlungen zu erwarten war. Die Direktion teilt mit, daß der Zeitpunkt der Eröffnung des Betriebs durch Einzelzuschriften an die in Betracht kommenden Angestellten und Arbeiter bekannt gegeben wird. Alle anderen Nachrichten darüber seien ungültig. Die liniert. Ztg. erfährt, daß man mit der Arbeitsaufnahme erst für Ende dieser oder Anfang nächster Woche rechnet.
Reutlingen, 21. Sept. (Wahnsinnige Preise.) Auf dem hiesigen OLstmarkt werden wahnsinnige Preise bezahlt, bis zu 65 Mark für einen Zentner Obst, das zudem nicht einmal als vollwertige Ware angesprochen werden kann. 'Den Verkäufern kann, wie die Fr. Presse schreibt, nicht einmal die meiste Schuld beigemessen werden. In der Hauptsache sind es die Käufer, die unverlangt diese Preise bezahlen. Und derweilen schimpft man über die schlechten Zeiten, was das Zeug hält. Man weiß nicht, soll man Mitleid mit den Menschen ob solcher Verrücktheit haben, oder kommt man zu der Ansicht, daß es gewissen Kreisen immer noch zu gut geht.
Ulm. 20. Sept. (Was geschieht mit den beschlagnahmten Lebensmitteln?) Im hiesigen Gemeinderat machte Landrichter Dr. Kirchgeorg im Dezember v. Js. den Beamten der Außenstelle des Kriegswucheramts den Vorwurf, daß von ihnen beschlagnahmte Lebensmittel nicht an den Kommunalverband abgeliefert, sondern widerrechtlich selbst verwertet werden. Die geleitete Untersuchung hat nun lt. Staatsanzeiger ergeben, daß die Verwertung der beschlagnahmten Lebensmittel auch in Ulm in der Weise erfolgte, daß sie an den Kommunalverband abgegeben wurden. Nun kommt es aber dann und wann vor, daß Fleischwaren unter Umständen beschlagnahmt werden, die ihren Verderb befürchten lassen, wenn sie nicht alsbald der Verwendung zugeführt werden. In solchen Fällen haben die Ueberwachungsbeamten in Ulm vom Dezember 1918 bis August 1919 insgesamt 128 Ztr. frisches Fleisch. 5,74 Ztr. Wurst, 21,71 Ztr. Rauchfleisch und Speck und 493 Stück Geflügel beschlagnahmt, und da sie vom Kommunalverband nicht rechtzeitig abgeholt und verwertet werden konnten, an Eisenbahnbedienstete zu den vorgeschriebenen Preisen abgesetzt. Bei diesem Tatbe- stand könne den Beamten der Vorwurf einer widerrechtlichen
Behandlung, insbesondere der Unterschlagung oder de- Diebstahls nicht gemacht werden.
Wurzach, 21. Sept. (Die schlechten Zeiten.) Wegen U» berschreitens der Polizeistunde kam es in einer hiesigen Wirtschaft zu unliebsamen Auftritten. Später, morgens 3 Uhr wurde der Wachposten der Polizeiwehr vor dem Schloß durch einen Steinwurf an den Kopf getroffey. worauf er eine« Schreckschuß abgab. Der Täter ist noch nicht ermittelt.
Ellwangen, 21. Sept. (Gegen die wahnsinnigen Obstpreise) Das hiesige OLeramt gibt folgendes bekannt: Von verschiedene« Seiten kommen Klagen, daß die Mostobstpreise durch Wirte Brauereien und andere gewerbsmäßige Aufkäufer in ungesund der Weise gesteigert werden. Die Landwirtschaftskammer ist vom Ernährungsministerium ersucht worden, angemessene Preise bekannt zu geben; bis dahin ist davon auszugehen, datz Preise über 30—40 Mark als übertrieben anzusehen sind. Die Bevölkerung wird ersucht. Personen, namentlich gewerbsmäßige Obstaufkäufer und Händler mit Mostobst, die sich ungesunde Preistreibereien zu schulden kommen lassen, hieher namhaft zu machen damit die Entziehung der Handelserlaubnis und ein Strafverfahren eingeleitet werden kann.
Bierhefe als Heilmittel gegen Maul- und Klauenseuche
Es ist kein Zufall, daß ein altes Hausmittel neuerdings mit Erfolg gegen gewisse Krankheiten angewandt wird, nämlich die Hefe. Jedermann kennt sie, sie ist überall zur Hand und doch ist ihre Heilwirkung in weiten Kreisen noch so wenig bekannt wie ihr ganzes Wesen. Ohne Hefe kein Brot, das weiß jedch Das rohe Getreidekorn könnten wir weder genügend kauen noch verdauen. Erst zu Mehl und zu Teig verarbeitet und dann mit Hefe gemischt und dadurch in Gärung verseht, läßt es sich zum nahrhaften Brot verbacken. Allgemein kömmt durch die Hefe in das Brot noch ein wesentlicher Zuschuß an eigenen Nährwerten, denn Hefe ist ein eßbarer Pilz erster Ordnung mit hohem Eiweißgehalt. Außerdem aber hat der Hefepilz besonderen Wert durch zwei weitere Eigenschaften: einmal wirkt er stark anregend und kräftigend aus einen geschwächten Körper und dann zerstört er Krankheitskeime. Diese Heilwirkung der Hefe am eigenen Leibe zu spüren haben all die Vielen Gelegenheit, die in dieser Zeit von Furunkel geplagt werden. Da bewährt sich die Hefe glänzend. Von großer Bedeutung aber ist die Beobachtung, daß die Bierhefe sich als Heilmittel gegen die tückische Krankheit der Maul- und Klauenseuche, die unsere Viehbestände in so hohem Grade bedroht, bewährt hat. Nach Mitteilungen aus Fachkreisen hat ein Landwirtschaftsinspektor der Pariser Akademie der Wiffenschaf- ren Versuche angestellt, die zu großen Hoffnungen berechtigen. 250 Gramm frische Bierhefe in 1 Liter Wasser aufgelöst an vier aufeinanderfolgenden Tagen früh und abends ^den erkrankten Rindern gereicht, hat eine gute Wirkung gehabt, ebenso günstig wirkt eine Lösung von 50 Gramm Trockenhefe ^mit 15 Gramm Zucker in 1 Liter lauwarmem Wäger, die zwei Stunden vor Gebrauch warm gestellt wurde.
Baden.
Pforzheim, 20. Sept. Der Gründer und langjährige Besitzer des „Pforzheimer Anzeigers". Privatier Heinrich Müller, ist in Freiburg im Alter von 73 !4 Jahren gestorben. Er war kurz vor dem Kriege 1870-71 von Moshach, wo sein Vater eine kleine Buchdruckerei mit dem Mosb. Anzeiger besaß, nach Pforzheim gekommen und betrieb dann hier ebenfalls eine Druckerei. Den „Pforzheimer Anzeiger" gründete Hch. Müller am 1. September 1873, indem er an ein in der Weiß'schen Druckerei erschienenes Blättchen anknüpfte. Sein Geschäft verkaufte Müller 1884 an Reinhold Hohmann, das 1888 an die Gebrüder Bode überging.
Pforzheim, 20. Sept. In der „Breisgauer Zeitung" wird ausgesührt, daß Holz aus dem Hagenschießwalde, der bekanntlich zum Teil von der Badischen Siedelungs- und Landbanl zur Schaffung einer Siedlung niedergelegt wurde, unter Deckadresse nach Baden-Baden gesandt würde. Dort werde das Holz umadressiert und nach der Pfalz verschickt.
Rastatt, 20. Sept. Am Freitag wurden durch Vorzeigeu eines gefälschten Schriftstückes erschwindelt: 600 Entlassungs- Zivilanzüge in verschiedenen Größen und Farben. 600 UlRr, verschiedenfarbig, 600 Paar braune Zivilschnürschuhe, 1000 Militärhemden, 1000 Militärunterhosen und 100 Paar Socken, Gesamtwert etwa 600 000 Mark. Die Täter sind mit feldgrauem Lastkraftwagen angefahren. Der Äutolenker ist 4S bis 45 Jahre alt. 1.65 bis 1.70 Meter groß, untersetzt, hat volles Gesicht, rötlichblonden Schnurrbart und trug braunen Mantel und dunkelblaue Mütze. Sein Begleiter ist etwa iS Jahre alt. Der Fall bedarf sehr der Aufklärung.
Müllheim, 20. Sept. Letzter Tage wurde auf dem Bahnhof wieder ein Wagen Getreide, der mit Stroh verdeckt war und nach Schopfheim verschoben werden sollte, angehalten, ferner mehrere Wagen Zwetschgen und zwei Wagen mit Papierhoh, die nach der Schweiz kommen sollten. Die Wagen wurden beschlagnahmt und ein Händler wurde verhaftet. Er hatte einen Grenzaufseher mit einer größeren Geldsumme bestechen
Eine Leistung.
Ein amerikanischer und ein englischer Offizier, die nach Italien gereist waren, um sich von den Strapazen des kubanischen und südafrikanischen Feldzuges zu erholen, hatten sich kennen gelernt und saßen im Lichthof des Grand- Hotels in Neapel beim Frühstück, wobei sie sich über militärische und strategische Fragen unterhielten. Sie hatten von der Treffsicherheit der Truppen gesprochen, und der Engländer hatte damit geprahlt, daß seine Kompagnie so viele Treffer gemacht habe.
„Das ist gar nichts im Vergleich zu unserm Schießen," fiel der Amerikaner ihm ins Wort. „Ich gehörte zu einer Kompagnie von hundert Mann. Jede Woche wurden wir einmal zur Schießübung kommandiert. Der Hauptmann stellte uns auf der Spitze eines Hügels in einer Reihe auf und ließ ein Bierfaß den Hügel Herunterrollen. Jeder Mann mußte einen Schuß auf das Spundloch abgeben, wenn es bei den Drehungen des Fasses sichtbar wurde."
„Nun?" fragte der andere.
„Dann wurde das Faß untersucht, und wenn sich ein Schuß vorfand, der nicht im Spundloch saß, wurde der Mann, der ihn abgegeben hatte, aus der Kompapnie ausgestoßen. Well, ich habe der Kompagnie zehn Jahre angehört, und während der ganzen Zeit ist kein Mann aus der Kompagnie ausgestoßen worden.
Eine Zechschuld Karl Immermanns.
Während seiner Magdeburger Kriminalrichterzeit war der Dichter Karl Jmmermann ein häufiger und gern gesehener Gast in einer an der Ecke des Domplatzes befindlichen Weinstube. Nachdem er im Jahre 1827 nach Düsseldorf übergesiedelt war, wurde ihm von dem Weinstubeninhaber in Magdeburg die übliche Neujahrsrechnung nach Düsseldorf geschickt. Da es sich aber um einen Dichter, und noch dazu um einen Dichter von anerkanntem Ruf handelte, so glaubte der wackere Weinstubenbesitzer, der überhaupt gern bei ernsten wie heiteren Veranlassungen seinen Pegasus zäumte, nichts Besseres tun zu können als
seinen trockenen, etwas umfänglichen Zahlen-Zusammen- stellungen einen poetischen Geleitsbrief mit auf den Weg geben. Kurz entschlossen, sang er daher Jmmermann ta einem Gedichte an, dessen Eingang lautete:
In des Jahres ersten Tagen Stellt sich der Philister Chor Denen, die zu pumpen wagen.
Mit der langen Rechnung vor.
Zürne nicht, daß solch' ein Schächer Aus der fernen Vaterstadt,
Der Dir oft gefüllt den Becher,
Sich auch eingefunden hat.
Weiterhin wird dann der Dichter gebeten, von den „goldenen" Ehrenzweigen, die ihm seine Werke gebracht, einige Blätter dem Verfasser zu reichen. Jmmermann nahm die also eingekleidete Mahnung gut auf und schickt» die folgenden launigen Zeiten als Antwort:
„Meine Brände zu kurieren.
Ging ich täglich zu Dir hin.
Nichts half das Medizinieren,
Ich noch immer durstig bin.
Und der Brand mit seinen Quäle»
Macht mich hier am Rhein ganz matt Und nun soll ich gar bezahlen,
Was mir nichts geholfen hat?
Lieber, Deine vollen Humpen Haben mich zwar sehr geletzt.
Aber das verfluchte Pumpen Macht mir Magensäure jetzt."
Jmmermann spricht des weiteren seine Sehnsucht nach der ihm ans Herz gewachsenen, gemütlichen Weinstube aus und erklärt dabei, daß „etwa den 4. oder 5. April die alte Sünde abgemacht und der Bär losgebunden werden solle," was, wie der gewissenhafte Chronist versichert, auch prompt geschehen ist.
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