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Neuenbürg. Mittwoch dm 22. September MO
78. Zührgrmg
Drei Fragen an die Entente über die Verantwortung für den Krieg.
Von Dr. Paul Rohrbach.
Frage 1. Im September 1912 war der russische Minister Auswärtigen, Ssasonow, zum Besuch in England und unterhielt sich im Schlosse von Balmoral mit seinem englischen Kollegen Greh. Er fragte diesen, was Rußland von England jm Falle eines bewaffneten Zusammenstoßes mit Deutschland" M erwarten hätte. Ueber die Antwort, die er daraus erhielt, verfaßte er einen Bericht für den Zaren, der von dem Beauftragten der russischen Sowjetregierung, Poktowski, in der Moskauer Wochenschrift „Prawda" veröffentlicht worden ist (23. Februar, 2. und 9. März 1918). Dort hxißt es: „Ms Ssa- sonow dem englischen Staatssekretär den Inhalt des russischen Marine-Abkommens mit Frankreich mitteilte und daran die Frage knüpfte, ob die englische Flotte nicht Rußland im Norden einen ähnlichen Dienst erweisen könnte, wie die französische erklärte Grey, ohne zu schwanken: daß, wenn die in Frage stehenden Umstände eingetreten sein würden. England alles daran setzen würde, um der deutschen Machtstellung den fühlbarsten Schlag zuzufügen."
Die „in Frage stehenden Umstände" waren, wie Ssasonow selbst das Thema fixiert hatte, der „bewaffnete Zusammenstoß" Rußlands mit Deutschland. Wir fragen: Wenn der englische Minister des Auswärtigen dem russischen Minister des Auswärtigen auf die Erkundigung, was England im Falle eines russisch-deutschen Krieges tun würde, eine derartige Antwort gibt — ist diese Antwort dann inhaltlich etwas anderes, als eine Blankovollmacht an Rußland, es möge für den Fall eines Krieges mit Deutschland über das englische Bündnis verfügen?
Frage 2. Im Dezember 1909 wurde eine russisch-bulgarische Militärkonvention geschlossen, für den Fall eines gleichzeitigen bewaffneten Zusammenstoßes Rußlands mit Deutschland. Oesterreich-Ungarn und Rumänien, oder mit Oesterreich- Ungarn und Rumänien, oder mit der Türkei, „ungeachtet dessen Wer die Initiative zu diesen Zusammenstößen ergriffen haben sollte". In Artikel 5 dieser Konvention heißt es: „In Anbetracht dessen, daß die Verwirklichung der hohen Ideale der slawischen Völker auf der Balkan-Halbinsel, die dem Herzen Rußlands so nahe stehen, nur nach einem günstigen Ausgang des Kampfes Rußlands mit Deutschland und Oesterreich-Ungarn möglich ist. übernimmt Bulgarien . . . usw. Diese Erzählung gibt uns der frühere serbische Geschäftsträger in Berlin, Herr Bogjitschewitsch.
Nach einem Telegramm des serbischen Gesandten in Petersburg an das Ministerium des Aeußern in Belgrad voni 29. April 1913 hat Ssasonow den Serben sagen lassen, sie Müßten für künftige Zeiten arbeiten, da sie „viel Land von Oesterreich bekommen werden." Darauf entgegenete der serbische Gesandte: „Wir (Serben) werden Monastir gerne den Bulgaren geben, wenn wir Bosnien und andere Länder Oesterreichs bekommen!"
Wir fragen: Liegt nicht in diesen russischen Eingeständnissen und Versprechungen gegenüber den Balkanslawen ein hinreichend klares Bekenntnis Rußlands zu dem Willen, sich mit Deutschland und Oesterreich-Ungarn kriegerisch auseinanderzusetzen?
Frage 3. Im November 1912 fragte, nach dem Bericht Pokrowski, der russische Minister Ssasonow in Paris an. wie man dort über die eventuellen Konsequenzen des österreichisch- serbischen Konflikts denke. Der Minister desAuswärtigen, Poin- care, antwortete, er überlasse Rußland die Initiative. Entschließe sich Rußland zum Kriege, so werde Frankreich sich an- ichließen, sobald Deutschland Oesterreich gegen Rußland Unterstütze.
Bei Pokrowski findet sich ein Telegramm Jswolskis. des russischen Botschafters in Paris, in dem es heißt, die französische Regierung gebe „vollkommen bewußt und kaltblütig" ihre Bereitschaft, am allgemeinen Kriege teilzunehmen, zu, sie müsse aber mit der Stimmung des Parlaments und der öffentlichen Meinung in Frankreich'rechnen und bitte Rußland dringend, nur im Einverständnis mit ihr vorzugehen. Nur unter dieser Bedingung, heißt es, „kann die Regierung die französische öffentliche Meinung auf die Notwendigkeit, am Kriege teilzu- uehmen, vorbereitend
Am 29. Juli 1914 schrieb Jean Jaures aus Paris an seinen Gesinnungsgenossen Vandervelde: „Es läge in der Macht der französischen Regierung. Rußland am Kriege zu verhindern. Aber man sucht den Krieg, den man schon lange schürte." Den Brief, in dem diese Worte stehen, hat der damalige Ab- üeordnete Scheidemann am 6. April 1916 im deutschen Reichstage verlesen.
. Am 31. Juli 1914 frühmorgens war an allen Straßenecken m Petersburg der Befehl zur allgemeinen russischen Mobilmachung angeschlagen. Am selben Morgen bestätigte, wie Pokrowski aus den Geheimakten der zarischen Regierung mitteilt, der Botschafter Jswolski den Eingang der Nachricht: „Volle Mobilisation der russischen Armee ohne Ausnahme" in Paris. Am Nachmittag sagte der französische Ministerpräsident Viviani dem deutschen Botschafter, er wisse nichts von einer russischen Mobilmachung. Dasselbe sagte Jswolski seinen englischen Kolben am Abend. Die Nachricht, daß Rußland mobilmache, wurde vor der französischen Oeffentlichkeit und vor der fremden Mobilisation sorgfältig geheimgehalten. Dagegen erschien mn selben Tage, geflissentlich umstrichen, eine andere Nachricht: Deutschland habe den Zustand der Kriegsgefahr erklärt: eine Herausforderung für Frankreich! Verschwiegen wurde dem französischen Publikum, daß dies wegen der russischen Mobilmachung geschehen war.
Wir fragen: Sind die Indizien nicht ausreichend, um zu vermuten, daß die französische Regierung mit der russischen im Willen zum Kriege einig war. wie man es zweckmäßig anfing, me französische öffentliche Meinung auf die Notwendigkeit der Teilnahme am Kriege vorzubereiten?
Deutschland.
Freudenstadt, 21. Sept. Reichspräsident Ebert ist gm Montag nachmittag nach Berlin abgereist.
Stuttgart, 21. Sept. Die bürgerparteilichen Abgeordneten Dr. Beißwänger und Wider haben folgende Anfrage an die Regierung gestellt: Durch die Presse gehen Nachrichten, daß Zucker, der von der Zuckerfabrik Heilbronn hergestellt ist, in Basel verkauft wird. Die Firma hat erklärt, daß bei ihr irgendwelche Verschiebung des Zuckers nicht in Frage komme; sie liefere sämtlichen von ihr hergestellten Zucker an die zuständige Zuckerverteilungsstelle in Würzburg. Ist die Regierung bereit, angesichts der Erregung in breiten Schichten des Volkes den wahren Sachverhalt aufzuklären und bei der Reichszuckerstelle auf Maßnahmen zu dringen, die angesichts der Zuckernot im eigenen Lande den Verkauf von Zucker ins Ausland unmöglich machen?
Stuttgart, 20. Sept. Wie wir hören, wird dieser Tage in Mm eine Kommission des Städtetags zusammentreten, um zu dem soeben fertiggestellten Entwurf über das Landessteuergesetz Stellung zu nehmen.
Stuttgart. 20. Sept. In der letzten Vertretersitzung der Vereinigten Gewerkschaften Stuttgars. wurde über den Generalstreik und seine Lehren beraten. Ein Antrag des Mehrheits- sozialisten Beherling. der vor künftigen Streiks Urabstimmung verlangte, wurde zurückgezogen. Folgende Resolution wurde angenommen:
„Der Generalstreik war als Abwehrmaßnahme gegen die Provokation der Regierung und der Unternehmer unvermeidlich. Bei Durchführung kommender Kämpfe dieser Art ist das Zusammenwirken der Betriebsräte, der Gewerkschaften und Parteien — als gleichberechtigte Körperschaften — unerläßlich/'
München, 20. Sept. Wie uns aus München gedrahtet wird plant Bayern die Errichtung eines eigenen Landwirtschastsrats anstelle der vom Reich vorgesehenen einzelnen Bezirkswirtschaftsräte. — In Nürnberg wollte am Montag Reichsschatzminister a. D. Gothein über die Frage des Preisabbaues sprechen. Die Versammlung wurde von Mitgliedern des deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes gesprengt, die, nachdem die Deutsch-Demokraten den Saal verlassen hatten, ihrerseits eine Versammlung abhielten.
Berlin, 20. Sept. Eine Verfügung des ReichskabinettT an die Kriegsgesellschaften ordnet die Vorbereitung der Liquidation aller noch bestehenden Kriegsgesellschaften an, mit Ausnahme der Reichsgetrcidestells, für den 1. Januar bezw. 1. April. — Im besetzten Rheinland hat die Entente, wie Wir erfahren, einige 40 Luftschisshallen errichtet. Es wird immerhin interessant sein zu hören, womit die Entente derlei militärische Vorbereitungen auf schließlich doch deutschem Gebiet zu rechtfertigen sucht. In einer kleinen Anfrage, die dem Reichstag in den nächsten Tagen zugehen wird, wird das Thema zunächst einmal zur öffentlichen Erörterung gestellt werden.
Die Krise in der Reichsregierung überwunden?
Berlin, 21. Sept. Von hiesigen Morgenblättern wird berichtet, daß es gelungen sei. die Differenzen zwischen dem Reichsfinanzministerium und dem Reichspost- und Reichsverkehrsministerium beizulegen. Die endgültige Entscheidung dürste in der bevorstehenden Sitzung des Reichskabinetts falten.
Auch die Gerüchte von einem bevorstehenden Rücktritt des Vizekanzlers Heinze sind nach der „Tägl. Rundschau" unbegründet. „Die Möglichkeit seiner Ernennung zum Gesandten in Bukarest, schreibt das Blatt, ist etwa vor einem halben Jahre erörtert worden, seitdem aber nicht mehr, und die von der „B. Z. wiedergegebenen Gerüchte entbehren z. Zt. jeder tatsächlichen Grundlage."
Immer höhere Steuern.
Berlin. 21. Sept. In den nächsten Tagen wird, wie der „Lokalanzeiger" meldet, der preußischen Landesversammlung ein Gesetz zugehen, das die Inanspruchnahme der Grund- und Gebäudesteuern für den Staat fordert. Dabei dürste es sich, wie dem Blatte mitgeteilt wird, um eine Steigerung der Steuern bis zum 4- oder 5 fachen der Sätze handeln, welche bisher die Gemeinden erhoben haben.
Die Vorgänge im Berliner Magistrat.
Berlin, 21. Sept. Bei der gestern fortgesetzten Beratung über die Stadtratswahlen im Wahlausschuß des Berliner Magistrats verließen die sämtlichen bürgerlichen Mitglieder die Sitzung und beschlossen, nicht weiter an den Beratungen teilzunehmen. Der Grund dafür ist, daß die beiden sozialistischen Parteien Anträge auf Einführung von Verhältniswahlen usw. ablehnten.
Berlin, 21. Sept. Im Hanptausschuß der preußischen Landesversammlung erwiderte Minister Severing ans eine Anfrage. wie er sich zu dem „Roten" Berliner Magistrat stelle. Der Minister erklärte, im gegenwärtigen Augenblick eine Stellungnahme zu den Differenzen zwischen Magistrat und Stadtrat ablehnen zu müssen. Das nächste Wort habe der Oberpräsident. — Auf eine weitere Anfrage erklärte der Minister. Meinungsverschiedenheiten mit dem Reich hätten sich in zahlreichen Fällen ergeben, sie seien aber immer in freundschaftlicher Weise beigelegt worden. _
Ausland.
Innsbruck, 20. Sept. Die Annexion Süd-Tirols ist auf ununbestimmte Zeit verschoben worden.
Rom, 20. Sept. Die Genfer Konferenz soll, nach einer Aeu- ßerung des italienischen Ministers des Auswärtigen, Sforza, stattfinden und sich auch mit der Adriafrage beschäftigen. — d'Annunzio teilt mit. daß er das von seinen Legionären gekaperte Schiff „Cogne" erst dann freigebcn wird, wenn die italienische Regierung dem Staate Fiume die verlangten Anteile bewillige.
London, 20. Sept. Der Korrespondent der „Daily Mail" i« Doorn meldet seinem Blatte: Der Exkaiser verfaßt augen
blicklich ein neues Testament, das nach seiner Erklärung daü
endgültige Dokument sein soll. Das Dokument soll bei dem Notar Root in Amerongen hinterlegt werden.
Deutschland wird nichts geschenkt.
Paris, 21. Sept. In einem Leitartikel äußert Poincare seine Freude darüber, daß Frankreich nicht nach Genf gehen wird. Es heißt darin u. a. Die Vernunft (!) hat schließlich Recht behalten. Die Deutschen müssen den Gedanken aufgeben, daß wir von unserem Guthaben etwas Nachlassen werden. Besser wäre es freilich gewesen, wenn man sie nicht zu einem Rendez-vous geladen hätte, wodurch erst die Illusionen bei ihnen entstehen könnten. In seiner gehässigen Weise sucht Poincare dann nachzuweisen, daß die Deutschen bezahlen können. Die Frage, wie groß ihre gegenwärtige Zahlungsfähigkeit ist, habe damit absolut nichts zu tum Gegenwärtig zahlen die französischen Steuerzahler zweimal so viel Steuer wie die Deutschen, obwohl der Versailler Vertrag vorfieht. daß die beiden ungefähr gleich große Lasten zu tragen hätten.
General Lerond abgesägt.
Rom. 21. Sept. Korrespondenzen aus Paris melden die Abberufung des Generals Lerond als definitiv. Lloyd George habe die Absicht, die strittige Angelegenheit der Botschasterkon- ferenz zur Entscheidung vorzutragen. Außerdem wird wahrscheinlich eine genaue Untersuchung über die Vorgänge, die zu den französisch-englischen Zwistigkeiten Anlaß gaben, eingeleitet werden. Der „Oeuvre" betrachtet diesen Ausgang der Angelegenheit als einen Erfolg der deutschen Regierung in der över- schlesischen Frage.
Die Niederlage der italienische« Arbeiterschaft.
Bei den Besprechungen in Rom zwischen Regierung, Industriellen und Arbeiterschaft wurde eine Erklärung angenommen, die eine Entschädigung der Arbeiter während der Zeit der Besetzung der Fabriken nicht anerkennt. „Messaggero" hört, daß der Allgemeine Arbeiterverband die Arbeiter angewiesen habe, die besetzten Fabriken zu räumen und die Arbeit wieder aufzunehmen.
Rom, 21. Sept. Unter persönlicher energischer Mitwirkung Giolittis wurde gestern abend ein Einigung im Metallarbeiterkonflikt erzielt. Die Arbeiter nehmen die Arbeit bei erhöhten Löhnen wieder auf. Me Streiktage werden nicht bezahlt. Die entlassenen Arbeiter werden wieder ausgenommen. Ueber eventuelle Strafmaßregeln bestimmt ein aus Vertretern der Fabrikanten und der Arbeiterschaft gleichmäßig zusammengesetzt^ Komitee in jeder Fabrik/ Die Frage der Fabrikräte wird durch einen von Giolitti vorgeschlagenen paritätischen Ausschuß geregelt.
Millerand ist bereit.
Paris, 21. Sept. Millerand hat gestern abend der Presse folgende Erklärung abgegeben: „Ich habe in meiner Rede vom 18. November 1919 die wirtschaftlichen Fortschritte und die Stärkung unserer militärischen und politischen Lage klargestellt, die unsere innere Politik infolge der Durchführung des Versailler Vertrages kennzeichnen: Aufrechterhaltung der grundlegenden Gesetze der Republik. Wiederaufnahme und Entwicklung unserer wirtschaftlichen Kräfte und im gegebenen Augenblick Aenderung der Verfassung. Seit 8 Monaten habe ich. unterstützt durch das Vertrauen des Parlaments, methodisch diese Politik verfolgt Ich glaube, daß ich nirgends soviel nutzen kann wie als Ministerpräsident. Wenn aber die Mehrheit der Leiden Kammern meinen Aufenthalt im Elysee für vorteilhaft ansieht, und wenn sie. wie ich glaubte, daß der Ministerpräsident niemals der Mann einer Partei sein darf, sondern daß er gemeinschaftlich mit seinen Ministern eine bestimmte Politik verfolgen muß. werde ich mich dem Wunsche der Nation Nicht widersetzen."
Deutsche Schiffe zum Rückkauf angeboten.
Durch den Krieg ist bekanntlich England mit dem Bestand seiner Handelstonnage im Verhältnis zu den Vereinigten Staaten erheblich in Rückstand geraten. Dabei spielten weniger die direkten Kriegsverluste eine Rolle, für die man sich durch den Raub an deutschenSchiffen einigermaßen schadlos haften konnte, als vielmehr der Umstand, daß schon wahrend des Krieges Amerika im Gegensatz zu England seine Werften zu Schiffsneubauten in starkem Maße heranzuziehen vermochte Die Folgen zeigen sich darin, daß England jetzt mit Recht die größten Bejorgnisse hegt, iaus seiner weltbherrschenden Seegeltung durch die Vereinigten Staaten herausgedrängt zu werden Aus diesem Grunde sieht auch die Londoner Presse das deutsch-amerikanische Schiffahrtsabkommen mit ,so mißtrauischen Augen an denn wo sich amerikanische Geschäftstüchtigkeit und deutsches Organisationsvermögen zu gemeinsamen Tun verbinden da mag man Wohl englischerseits ganz besonderen Grund zu an sich recht verständlichen Befürchtungen zu haben glauben. Daß man rm allgemeinen aber doch den amerikanischen Konkursen- ten weit mehr fürchtet, als das gegenwärtig schwer um seine nackte Existenz ringende Deutschland, ergibt sich aus einer merkwürdigen Meldung der „Newhork World", wonach von England vierzig große ehemalige deutsche Passagierschiffe Deutjchland zum Rückkauf angeboten worden sein sollen. Lord Juchkape sei bemüht, die einem solchen Verkauf enrgegen stehenden Bestimmungen durch Parlamentsbeschlutz aufheben zu lassen. Und um der Entwicklung der amerikanischen Handelsflotte entgegenzuarbeiten, wolle sich England des weiteren bereit erklären, Deutschland sofort die Verwendung der Hälfte der neuen Tonnage zu gestatten, die England durch den Friedensvertrag zugesvrochen ist. Nach der Meinung der „Newyork World" will England durch diesen Schritt einen Teil der amerikanischen Handelsflotte.beschäftigungslos machen.
Amerikas Angst vor dem Bolschewismus.
Nach Blättermeldungen aus London wird in ganz Amerika eine Razzia gegen die Extremisten abgehalten. Es ist Befehl gegeben worden, den Führer der „Internationalen Arbeiter der Welt" zu verhaften.
Berichten aus Newhork zufolge ist es völlig ausgeschlossen, daß die Explosion in Wallstreet sich zufällig ereignet hat. Me