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Zeiten.) Wegen U» n einer hiesigen Wirt, iter. morgens 3 Uhr vor dem Schloß durch ey worauf er eine, nutzt ermittelt, chnsinnigen Obstpreise) E Von Verschiedene, 'bstprelse durch Wirte Aufkäufer in ungesum dwirtschastskammer jsi worden, angemessene iavon auszugehen, da» n anzusehen sind. Die rentllch gewerbsmäßige dre sich ungesunde en. hieher namhaft u, 'elserlaubnis und ein

ll- rurd Klauenseuche, mittel neuerdings mit anüt wird, nämlich die ch zur Hand und doch loch so wenig bekannt Brot, das weiß jeder' Eder genügend kauen Teig verarbeitet und Garung verseht. W r Memem kommt esentlicher Zu,chuh an l eßbarer Pilz erster lßerdem aber hat der weitere Eigenschaften: iftigend auf einen ge- Krankheitskeime Diese zu spüren haben all von Furunkel geplagt end. Von großer Be- öje Bierhefe sich als w Maul- und Klauen- >ohem Grade bedroht Fachkreisen hat ein demie der Wissenschaf- offnungen berechtigen. Wasser aufgelöst an und abends ^den er­nte Wirkung gehabt, 0 Gramm Trockenhefe iwarmem Wasser, die :llt wurde.

und langjährige Be- watier Heinrich Mül- Zahren gestorben. Er osbach, wo sein Vater . Anzeiger besaß, nach c hier ebenfalls eine gründete Hch. Müller nn in der Weitzschen e. Sein Geschäft ver- inn. das 1888 an die

sgauer Zeitung'" wird 1 ießwalde, der bekannt- ! lungs- und Landbanl ! gt wurde, unter Deck­le. Dort werde das erschickt.

rden durch Vorzeigeu elt: 600 Entlassungs- d Farben. 600 Ulster, schnürschuhe, 1000 Mi­ld 100 Paar Socken. Täter sind mit feld- >er Autolenker ist 10 . untersetzt, hat vol- und trug braunen Begleiter ist etwa 10 lfklärung.

lrde auf dem Bahnhos roh verdeckt war und e. angehalten, ferner sagen mit Papierholz, ie Wagen wurden be- verhaftet. Er hatte Geldsumme bestechen

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damit dieser eine» Posten Arzneimittel in die Schwei­fe e'x war aber an den Falschen geraten.

^Heidelberg, 20. Sept. Die hlesigen Gewerkschaften haben -ll dem Bauernverband Unterbadens ein Abkommen getrof-

wonach den Gewerkschaften Kartoffeln zu 22 Mark pro Ä-ntner geliefert wurden. Die Kartoffeln werden ab Heidel- 6-raer Bahnhof 27 Mark kosten.

^Mannheim, 20. Sept. Auf die Ermittlung des Mörders

Pförtners Otto Gebert hat die Staatsanwaltschaft eine Relohnung von 5000 Mark ausgesetzt. Verdacht der Täterschaft besteht gegen Len in Untersuchungshaft befindlichen, 1880 in Mrsta-t geborenen, dort wohnhaften verheirateten Drahtzieher Peter Ratgeber.

Mannheim, 20. Sept. Zur Zeit wird wieder Wucher mit »wiebeln hier getrieben. Vor drei Wochen waren Zwiebeln w aenügender Menge zu 40 Pfg. das Pfund zu erhalten. DanR börte Plötzlich jede Anlieferung auf. Die Marktkommission setzte den Preis auf 60 Pfg. pro Pfund fest; aber auch dafür kamen keine Zwiebeln an den Markt. Erst nachdem die Zwie­bel, für 80 Pfg. das Pfund verkauft werden dürfen, sind wie­der solche in jeder beliebigen Menge zu haben. Ebenso geht es mit den Kartoffeln. Zur Zeit besteht hier große Kartvffel- ,ot Viele Familien haben seit einer Woche keine Kartoffeln mehr zu kaufen bekommen. Als Grund wird von den Händ­lern angegeben, daß die Landwirte 40 bis 45 Pfg. für das Pfund wollen, und verlangen die Heraufsetzung des Verkaufs- Reises auf 6V Pfg. pro Pfund.

Vermischtes.

Frankfurt, 21. Sept. Gestern nachmittag registrierte der Seismograph der von Reinachschen Erdbebenwarte des Tau- imsobservatoriums ein äußerst heftiges Weltbeben. Dis Un­ruhe der Instrumente setzte um 3 Uhr 37 Minuten 41 Sekun­den ein und dauerte bis gegen 7 Uhr abends. Die mutmaß­liche Entfernung des Bebens wird auf 15 000 Kilometer be­rechnet. Man glaubt, daß das Zentrum des Bebens im süd- üchm Ozean liegt.

Auch ein Trost. Drei Frauenzimmer in Oppenheim a. Rh., die von französischen Soldaten mit je einem Kinde beglückt und van den Vätern sitzen gelassen wurden, erhielten dadurch einen Trost, daß der Kommandant von Oppenheim die Mütter be­suchte, sie tröstete, ihnen ein Geldgeschenk überreichte und dann die Kinder auf den Arm nahm!

Kaum glaublich. In derAllg. Fleischerzeitung" in Ber­lin ist zu lesen: Verdorbene Butter, verdorben durch über­mäßig lange Lagerung, auch Wohl in ungeeigneten Räumlich­keiten, wird zurzeit in großen Mengen es wurden 3000 Faß genannt auf dem Berliner Schlachthof teils eingeschmolzen, teils für technische Zwecke verarbeitet. Der eingeschmolzene Teil der Butter wird in Fässern eingeschlagen, um zu Mar­garine verarbeitet zu werden. Es klingt wie Ironie, daß in dieser Zeit Naturbutter zu Kunstbutter verarbeitet wird.

Die Geldlappen. Verdorbenes Papiergeld sollte kein Ge­schäftsmann in den Verkehr bringen, vielmehr sammeln und zum Umtausch oder zur Einzahlung an die Banken geben. Leider geschieht gerade das Gegenteil. Die allerschmutzigsten Scheine, besonders die Ein- und Zweimarkscheine, gibt man stets zuerst wieder aus und behält die besseren Scheine als 'Kassenbestand zurück. Man vergißt bei der Wiederausgabe der geflickten und oft ekelerregenden Papierfetzen, daß die Reichs­bank und andere Banken jederzeit gerne bereit sind, die schlech­ten Scheine gegen bessere umzutauschen, und daß man bei der Weitergabe der Geldlappen mithilft, Krankheitskeime zu ver­breiten.

Die Holunderbeere. Der Holunderstrauch zeigt auch Heuer wieder reiche Fruchtansätze. Im Interesse unserer Volkser- nährnng darf auch diese Gabe der Natur nicht unbenutzt blei­ben. Mit dem Pflücken der Beeren sollte bis zur völligen Reife zugewartet werden. Die schwarzen Beeren liefern ein Mus von vorzüglicher Bekömmlichkeit. Pfarrer Kneip sagt: Ein Löffel voll Holundermus wird in ein Glas Wasser gerührt, das gibt den herrlichsten Kühl- und Labetrank, reinigt den Magen, wirkt auf die Nieren und auf die Urinausscheidung. Er erzählt in seinen Schriften, wie dieses Blutreinigungsmittel ton den Alten sehr geschätzt war und wie seine Mutter alle 14 Tage bis 3 Wochen eine solche Holunderkur vorgenommen habe.

Wiederverleihung der Rote Kreuz-Auszeichnungen. Die

bayerische Regierung hat nunmehr die Wiederverleihung der Auszeichnungen für den Sanitätsdienst, des Dienstauszeich­nungskreuzes für 20jährige Zugehörigkeit zum Roten Kreuz und des Silbernen Verdienstkreuzes für besondere Verdienste genehmigt. DasFriedensverdienstkreuz" wurde seit der Revo- lution nicht mehr verliehen.

Handel und Verkehr.

Crailsheim, 21. Sept. (Pferdemarkt.) Der gestrige Pfer­demarkt war gut beschickt und überaus zahlreich besucht. Der Handel ging trotz der hohen Preise, die sich zwischen 3000 und 20 000 Mark bewegten, recht lebhaft. Verkauft wurden 48 Stück Mit einem Gesamterlös von 398 070 Mark. In Wirklichkeit dürfte die Zahl noch größer sein, da weitere Verkäufe nach dem Markt noch in den Wirtschaften abgeschlossen wurden.

Obstpreis. Nach den neuesten Berichten werden in ver­schiedenen Oberämtern folgende Erzeugerpreise für Obst ange­legt: Im Oberamt Biberach für Mostobst 3440 Mark. Hall für Mostobst 3040 Mark für Tafelobst 4853 Mark. Kün- zelsau: Mostobst 34-35 Mark. Brechobst 55 Mark. Edelobst 10 Mark. Neckärsulm: Mostobst 30 Mark. Ravensburg: Most­obst 28 Mark. Wirtschaftsobst 3035 Mark. Tafelobst 40 bis M Mark. Edelobst 6075 Mark. Schorndorf: Mostobst 32 bis 34 Mark. Tafelobst 55 Mark, je für den Zentner beim Er­zeuger.

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 21. Sept. Reichswehrminister Dr. Geßler wird während der demokratischen Konferenz in Ulm Ivom 22. bis 24. September die Reichswehr dort besichtigen. Auch in Konstanz und in Stuttgart sollen in Anwesenheit des württ. Landeskommandanten, Generalleutnant Reinhardt, Be­sichtigungen statifinden.

Stuttgart, 21. Septbr. Johannes Fischer, der letzte Chefredakteur des eingehendenBeobachter", tritt am 1. Ok­tober in die Presseabteilung des Staatsministeriums ein.

München, 21. Sept. Der Antrag der Landesleitung der bayerischen Einwohnerwehren, für das Landesschießen einen Ehrenpreis zu stiften, ist in der heutigen Stadtratsitzung nach erregten Szenen, an denen sich auch ein großer Teil der Galerie beteiligte, und nach dem die USP. den Saal verlassen hatten, mit den bürgerlichen Stimmen gegen die­jenigen der Sozialdemokraten angenommen worden.

München, 21. Sept. In einem Sensationsartikel über die Separationsbestrebungen Bayerns wurde ein Professor Roubaud genannt und behauptet, daß in seinem Salon der bayerische Hochadel Separationspolitik berate. Professor Roubaud gibt nunmehr eine öffentliche Erklärung ab, die besagt, daß er niemals sich mit Separationspolitik befaßt habe, daß er den französischen Gesandten in München weder

kenne, noch jemals gesehen habe, daß er überhaupt keinen Salon besitze, und daß er sich seit vielen Jahren überhaupt nicht mehr in München aufgehalten habe. Professor Rou- ,aud hat gegen dasBerliner Tageblatt", das diese Be­hauptung brachte, Strafantrag wegen Verleumdung gestellt.

Bochum, 22. Sept. Die Propsteikirche am Alten Markt ist gestern völlig niedergebrannt. Das Feuer, das im Dach­stuhl entstand, verbreitete sich mit rasender Schnelligkeit und legte die Kirche bis auf die Umfassungsmauern nieder. Die Feuerwehren von Bochum und Umgebung, die sofort die Löscharbeiten versahen, waren dem Feuer gegenüber ziemlich machtlos und konnten lediglich die benachbarten Gebäude schützen. Bereits 10 Minuten nach Beginn des Brandes stürzte der Turm in sich zusammen. Die Kirche beherbergte wertvolle historische Kirchenschätze. Ueber die Entstehung des Brandes liegt noch nichts genaues vor.

Stettin, 22. Sept. Von der bei dem Einbruch in die Vulkanwerft gestohlenen Summe von I V- Millionen Mark konnten bis jetzt 1V^ Millionen Mark wieder herbeigeschafft werden. Ein größerer Betrag Ein- und Zweimarkscheine ist von den D eben verbrannt worden, da sie durch deren Ausgabe eine Entdeckung befürchteten. Sämtliche Teilnehmer bis auf einen sind nunmehr festgenommen. Die von einigen Berliner Blättern gebrachten Andeutungen, daß es sich um ein kommunistisches Komplott handle, sind haltlos.

Berlin, 21. Sept. Das neue preußische Wahlgesetz liegt, wie die Abendblätter melden, im Ministerium des Innern fertig vor und dürfte bald der preußischen Landes­versammlung zugehen. Es schließt sich eng an das Reichs­tagswahlgesetz an, doch sind die Wahlkreise wesentlich kleiner. Statt auf 60000 kommt auf 40000 Wähler ein Abgeord­neter. Nach der erfahrungsmäßigen Wahlbeteiligung von 80 Prozent der Wahlberechtigten wird aber die Zahl der Abgeordneten von 450 erheblich übertroffen werden. Vor­gesehen sind 74 Urwahlkreise, 19 Verbandswahlkreise und eine Generallandesliste.

Berlin, 22. Sept. In einem Vortrag auf dem demo­kratischen Vertretertag führte Dr. Dernburg aus, daß immer weitere Lieferungen uns von Frankreich abgepreßt würden, so die 300000 Milchkühe, die namentlich für Kranke und Säuglinge dringend gebraucht würden, während Frankreich die Milchkühe nicht benötige, sie zum Teil nach Holland Weiterverkäufe und schlachte.

Berlin, 21. Sept. DieDeutsche Allgemeine Zeitung" macht auf neue belgische Gelüste aufmerksam. Das Streben der Belgier nach Umleitun- der Eisenbahn Roeren-Kalther- berg nach Monschau beruhe offenbar auf dem Verlangen, auch die Stadt Monschau in ihren Besitz zu bringen. Die Rheinlandskommission hat dieFrankfurter Zeitung" und dasFrankfurter Mittagsblatt" bis zum 18. Oktober für die besetzten rheinischen Gebiete verboten. Der frühere Leiter des Groß-Berliner Sicherheitsdienstes, Prinz, der unter dem Verdacht der schweren Urkundenfälschung zum zweiten Mal verhaftet worden war, ist gestern wieder entlassen worden. Dev neue Prozeß gegen ihn dürste in Kürze ver­handelt werden. In Magdeburg hat der Filmschauspieler Richter die 13jährige Tochter eines Ingenieurs erschossen und dann Selbstmord verübt. Unerlaubte Beziehungen zwischen beiden ist der Grund zu dieser Tat. Dem Berliner Lokalanzeiger" zufolge sind auf der ZecheRoland" sechs frühere Offiziere der deutschen Handelsmarine, die auch als Seeoffiziere der Kriegsmarine den Weltkrieg mitgemacht haben, als Bergarbeiter unter Tage tätig. Dasselbe Blatt meldet, daß den in Falkenstein durch die Banden des Hölz geschädigten Personen bis jetzt Vorschüsse in Höhe von 1178750 Mark ausbezahlt worden sind.

Salzburg, 22. Sept. Gestern Nacht ist Schloß Fisch­horn bei Bruck im Pinzgau vollständig niedergebrannt, wo­bei zahlreiche antike Möbel und Kunstgegenstände den Flammen zum Opfer fielen.

Bern, 21. Sept. Der Genfer Nationalrat Gottert ver­öffentlicht in der Tribüne de Geneve eine Unterredung, die er mit dem Bundespräsidenten Motta über dessen Eindrücke von Lloyd George, Giolitti, Simons und Millerand hatte. Darnach sagte Bundespräsident Motta, der Außenminister Dr. Simons habe ihm den Eindruck eines wirklich über­legenen Staatsmanns mit großzügigen und überragenden Ideen gemacht. Der Reichsministere verfüge neben einem starken politischen Verstand über einen erstaunlichen Sinn für Mäßigung, den man durchaus nicht als duldenden Ver­zicht auffaffen dürfe. Man fühle, daß man es mit einem energischen, erfahrungsreichen, vorsichtigen und gleichzeitig kühnen und willensstarken Mann zu tun habe. Es sei ein Glück für das Reich, an der Spitze seiner auswärtigen An­gelegenheiten einen Diplomaten von solchem Schlag zu haben.

Paris, 21. Sept. Die Präsidentschaftskrise darf als gelöst gelten. Millerand wird die Präsidentschaft übernehmen. Die Kabinettsbildung wird durch Poincare erfolgen. Das Ministerium des Aeußern erhält Briand. Im Laufe des gestrigen Tages haben sich die meisten Kammergruppen für die Kandidatur Millerands ausgesprochen. Uneinigkeit be­steht nur darüber, ob die übliche Vorabstimmung heute abend stattfinden soll.

Paris, 21. Sept. Das französische Kolonialministerium hat soeben ein Kabel-Telegramm von der Regierung West­afrikas erhalten, daß die Vorarbeiten für die Besitzergrei­fung Togos durch die französischen Behörden am 20. Sept. beendet sein würden. Die französischen Vertreter werden demnächst offiziell in Lome eintreffen und die englischen Behörden werden abreisen.

Mailand, 21. Sept. Nach demCorriere della Sera" wird morgen die offizielle Anerkennung der provisorischen Regierung des Freistaates Fiume stattfinden. d'Annunzio wird das Ministerium des Aeußern übernehmen. Er wird den Titel eines ersten Regenten führen und die Regentschaft nach außen vertreten.

London, 21. Sept. In der irischen Grafschaft Ty- ronne haben 400 Sinnfeiner in 50 Kraftwagen, die größten­teils requiriert waren, die Häuser von zahlreichen Unionisten

angriffen. Die Kraftwagenführer waren unter Bedrohung mit Revolvern gezwungen worden, zu fahren. Einige Uni­onisten verteidigten sich mutig. Die Sinnfeiner arbeiteten ungestört, da sie ausgedehnte Maßnahmen für den Angriff getroffen hatten.

Haag, 21. Sept. Die Königin der Niederlande eröffnete heute die Session der Generalstaaten. In der Thronrede erklärte sie: Mit den fremden Mächten unterhalten wir Be­ziehungen, die im allgemeinen Anlaß zur Zufriedenheit geben. Trotzdem bleibt die Lage in Europa unsicher. Außerdem sind die Aussichten, die durch den Völkerbund mit Bezug auf die künftigen Beziehungen der Staaten eröffnet werden, noch nicht verwirklicht. Die Königin sagte, sie richte unter diesen Umständen weiterhin ihre Aufmerksamkeit auf die Maßnahmen zur Verstärkung der Verteidigungsmacht. Trotz­dem die Einnahmen bisher die Erwartungen übertroffen hätten, sei eine Erhitzung der Einnahmen unvermeidlich. In dieser Session seien Gesetzentwürfe betreffend teilweise Aenderungen der Verfassung zu erwarten.

London, 22. Sept. Smillie teilte auf der nationalen Konferenz der Bergarbeiterdelegierten in London mit, der Vollzugsausschuß sei zu dem Schluß gelangt, daß sich bei den Verhandlungen mit der Regierung nichts ergeben habe, was zu einer Verhinderung des für den 25. September an­gesetzten Streiks berechtige.

Die Not im besetzten Rheinland.

Berlin, 21. Sept. Wie die B. Z. am Mittag von dem de­mokratischen Reichstagsabgeordneten Vizekanzler a. D. Schif­fer über seine Reiseeindrucke im besetzten Rheinland erfährt, ist die Lage dort schlecht. Die deutsche Bevölkerung leidet in Stadt und Land unter dem Druck der Besetzung durch die Franzosen, Belgier und Engländer wirtschaftlich und geistig, unter den Engländern vielleicht etwas weniger. Unerträglich empfunden wird das Wohnungselend. Selbst kinderreiche. Fa­milien mußten drei Viertel oder vier Fünftel ihrer Räume den Ententetruppen für Bureaus. Wohnungen usw. zur Verfügung stellen. Die Einrichtungsgegenstücke mußten in den Wohnun­gen verbleiben. Die Entschädigung ist lächerlich gering. Die übergroße Zahl und der Umfang der Offiziersmessen fällt be­sonders auf. Deutschland müsse der rheinischen Bevölkerung vor allem Hilfe in der Wohnungsnot gewähren.

Gegen die NebenregierungeN.

Berlin, 21. Sept. In einem^Erlaß des Reichsverkehrsmi­nister an die Generaldirektionen der Reichseisenbahnen heißt es: Aus allen Teilen des Reiches gehen mir Meldungen und Beschwerden von Interessenten zu, daß Eisenbahnbeamte und Arbeitergewerkschaften sowie Betriebsbeamte an die Beförde­rung der Herbstkartoffeln eingreifen, die Gestellung von Wa­gen dafür verweiger noder von einem Nachweis dienstbehörd­licher Genehmigung abhängig machen. Beamte und Betriebs­räte haben sogar verlangt, daß mit dem Versand von Kartof­feln erst begonnen werde, wenn die Eisenbahner des betref­fenden Anbaubezirks selbst mit Kartoffeln eingedeckt seien. Ein derartig eigenmächtiges Vorgehen von Beamten und Arbeitern der Eisenbahn kann unter keinen Umständen geduldet werden. Es ist auch vom rechtlichen Standpunkt aus nicht zu billigen, wenn die Eisenbahner nur an sich denken. Wir haben das Vertrauen zu den Eisenbahnern, daß sie sich den vorstehenden Gründen nicht verschließen. Sollte dies nicht gelingen, so müs­sen im Interesse der Staatsautorität auch die Eisenbahndirek­tionen eingreifen, um die Versorgung der Bevölkerung mit de» notwendigen Lebensmitteln nicht ernstlich zu gefährden.

Zu der sogenannten Krise im Reichsfinanznnnistrrnnn

sagt dieGermania", daß die Mitteilung der Blätter, wonach Dr. Wirth seine Entlastung zurückgezogen habe, nicht den Tat­lachen entspreche. Es werde ihr aber aus Regierungskreisen bestätigt, daß nach wie vor Hoffnung bestehe, daß eine Ver­ständigung erzielt werde. Eine Zurückziehung des Rücktritts­gesuchs werde wesentlich abhängig sein von dem Verlauf einer neuen Verhandlung, die Minister Dr. Wirth gestern mit dem Reichspräsidenten hatte, mit dem die beiden Minister Gröner und Giesberts heute - ebenfalls sich besprechen würden. Der eigentliche Grund für die Einreichung des Rücktrittsgcsuchs sei in der gesamten Finanzlage des Reichs zu suchen. Es werde vor allen Dingen darauf ankommen, für die Gesundung der Finanzen des Reichs ein festes geordnetes Finanzprogramm aufzustellen.

Die deutsche Delegation für Brüssel.

Brüssel, 21. Sept. Die ganze Delegation zur Finanzkon­ferenz verläßt morgen abend Berlin, um sich nach Brüssel zu begeben. An ihrer Spitze steht Unterstaatssekretär Bergmann Weitere Mitglieder sind der Geschäftsinhaber der Diskontoge- sellschaft, Urbig. der Vizepräsident der. Reichsbank, v. Glase- napp, und Unterstaatssekretär Schröder vom Reichssinanzmini-. ftexium. Als Sachverständige sind der Delegation Geh. Hofrat Prof. Dr. Lotz-München, Geh. Oberfinanzrat Kauffmann von der Reichsbank und Geh. Rat Dr. Trendelenburg vom Reichs­wirtschaftsministerium beigegeben.

Demonstrationen in Berlin.

Berlin, 21. Sept. Die beiden kommunistischen Parteien und die Arbeitslosen veranstalteten heute vormittag im Lust­garten eine Kundgebung gegen den Prozeß der Weißenseer Kommunisten vor dem außerordentlichen Gericht des Reichs­wehrgruppenkommandos I am Kriminalgericht. Sie verlangten, daß dieVerhandlungen vor einem ordentlichenGericht stattsinden solle. Nach den üblichen Reden mit den anschließenden Hoch­rufen auf die Internationale zogen starke Masten nach dem Gebäude derFreiheit" in der Breiten Straße und desVor­wärts" in der Lindenstraße. Diese beiden Blätter haben die Mehrheitssozialisten und die Unabhängigen vor einer Betei­ligung an der Kundgebung im Lustgarten gewarnt. Zu schwe­ren Ausschreitungen kam es in Lichtenberg im Betriebe der Aktiengsellschaft Knorrbremse. Dort drangen Demonstranten über die Zäune und nach Sprengung des eisernen Tores und Zurückdrängung der Torwache in die Fabrikräume ein und zwangen unter Drohungen die Arbeiter zur Niederlegung des Betriebes. Die Fabrik mußte geschlossen werden, wird aber morgen ihre Tätigkeit wieder aufnehmen.

Im Anschluß an die Demonstrationen drangen Nachmittags etwa 250 Arbeits- und Obdachlose in das Ashl für Obdachlose ein und hausten dort wie die Vandalen. Sie zertrümmerten Türen und Fenster und griffen das Personal tätlich an. Berbei- gerufenen Sicherheitsbeamten gelang es. die Aufrührer zu ver­treiben und mehrere der Rädelsführer festzunehmen. Diese ga­ben als Grund für ihre Gewalttätigkeiten an, daß sie besseres Esten im Asyl verlangten.

Der Prozeß gegen Sie Weißenseer Kommunisten.

Berlin, 21. Sept. Unter einem außergewöhnlich starken Aufgebot von Mannschaften der Sicherheitspolizei begann heute vor dem außerordentlichen Gericht des Reichswehrtruppenkom- mandos I der Prozeß gegen die an den Weißenseer Unruhen,