Weinbaugebieten deS Unterlandes bis hinauf zu« Albtrauf nur «och Glücksherbste. Im Landesdurchschnitt wird man sich mit «nem knappen Drittelherbst begnügen müssen. Wer- mit dem Spritzen richtig erwischt hat. bekommt noch Trauben, die Säumigen brauchen oft kaum zu lesen. Ein Glück ist es bei allem Unglück, daß sich das Laub im allgemeinen gesund gehalten hat. sodaß die Holzreife wenigstens gesichert ist. Seit Anfang August findet man weiche Trauben; Ende August werden wohl die Trauben aller Sorten „im Wein" sein. Für die Förderung des Reifeprozesses wäre allerdings ein durchgreifender Regen noch nötig. Besteht auch Aussicht auf einen frühzeitigen Lesebeginn, so muß doch befürchtet werden, daß die Trauben wieder übereilig und vorzeitig vom Stocke gerissen werden und fv die Vorteile einer frühen Traubenentwicklung verloren gehen. Das Rennen nach dem „Heurigen" hat begonnen; über die Bewertung desselben läßt sich noch nichts sagen; soviel weiß «an gewiß, daß auch bei hohen Weinpreisen mancher nicht auf feine Auslagen kommt; »betragen doch die Bewirtschaftungskosten von einem Morgen Weinberg nach neuen zuverlässigen und genauen Erhebungen je nach der Gegend 3000—50500. im Landesdurchschnitt über 4000 Mark.
Stuttgart, 7. Sept. (Die Eröffnung der Herbst-Jugosi.) Die Herbst-Jugosi konnte Planmäßig am Samstag eröffnet werden. Die Edelmesse hat sich der schweren wirtschaftlichen Lage angepaßt und gleichzeitig weitere Ausdehnung angenommen Handelshof und Kunstgebäude sind voll besetzt. Es mußte» sogar mehr als 40 Aussteller abgewiesen werden. Es wird »ötig werden, den Handelshof zu erweitern. Auch die Anmeldungen der Einkäufer sind bedeutend gewachsen. Aus allen Teilen Deutschlands, aber auch aus dem gesamten Ausland, werden solche erwartet. Aus Aegypten. Griechenland, den nordischen Staaten und aus Südamerika sind Kaufleute eingetroffen Für die deutsche Volkswirtschaft hat die Messe eine außerordentliche Bedeutung, denn es werden durch die Einkäufer Auslandsguthaben geschaffen, die zur Befestigung der Valuta und zur Beschaffung von ausländischen Lebensmitteln und Rohstoffen von ausschlaggebender Bedeutung sind.
Stuttgart. 8. Sept. Der Winterfahrplan auf den Ellenbahnen soll wie von der Handelskammer Stuttgart geschrieben wird, erst auf 25. Oktober ds. Js. in Kraft treten.
Stuttgart 7 Sept. (Seuchenstand.) Die Maul- und Klauenseuche hat sich in der letzten Hälfte des Monats August noch mehr ausgedehnt. Es find alle 64 Oberämter des Landes «it 889 Gemeinden und 14 717 Gehöften betroffen. Neu hrn- Mgekommen sind 184 Gemeinden. Die Seuche herrscht letzt am stärksten im Donaukreis, dann folgt der Neckarkreis. Im Jagst- kreis. der schon besonders schwer heimgesucht war. sind nur 84 Gemeinden mit 585 Gehöften verseucht. Auch der -schwarz- waldkreis ist stark betroffen mit 47 Gemeinden und 795 Gehöften Die Pferderäude ist in 27 Oberämtern mit 57 Geißelnden aufgetreten, davon neu in 4 Gemeinden. Die Lxchafraude herrscht in 15 Oberämtern und 26 Gemeinden.
Stuttgart 8. Sept (Der Fall Daimler.) Die Verhandlungen der Firma Daimler mit den Gewerkschaften unter Leitung von Ministerialrat Schmucker im Arbeitsministerrum über die Wiedereinstellung der ausgesperrten 6000 Arbeiter des Hauptwerkes in Untertürkheim sind noch nicht zum Abschluß gebracht Im Werk Sindelfingen wird gearbeitet.
Stuttgart. 8. Sept. (Die Entlassungen bei Bosch.) Wie die Firma Bosch mitteilt, sind bei ihr insgesamt nur 5 Angestellte und 35 Arbeiter nicht mehr wieder eingestellt worden.
Stuttgart, 8 Sept. (Wucherkammer.) Vor der Wucherkammer stand der Wirt Karl Link aus Pforzheim, der. wie seinerzeit berichtet wurde, auf einem Auto 26 Ztr. Kartoffeln 70 Pfund Kalbfleisch und 195 Pfund Mehl aus Friolzheim nach Pforzheim auf dem Schleichhandelsweg schaffen wollte. Er wurde aber in Friolzheim abgefaßt. Das Schleichhandelsgut hat er dort zu außerordentlich billigen Preisen von dem Bäcker Friedrich Schwemmle erworben. Das Wuchergericht verurteilte ihn lt. „W. Z." wegen Schleichhandels mit Kartoffeln. Fleisch und Mehl zu 8 Tagen Gefängnis und 1000 Mark Geldstrafe. Der Bäcker Schwemmle erhielt wegen Schwarzschlachtens und Beihilfe zum Schleichhandel ebenfalls 8 Tage Gefängnis und 800 Mark Geldstrafe, seine Ehefrau wegen Beihilfe 2 Tage Gefängnis und 500 Mark Geldstrafe. Die beschlagnahmten Lebensmittel verfielen der Einziehung. Bei der Strafbemessung wurde der inzwischen eingetretene Abbau der Zwangswirtschaft für Fleisch und Kartoffeln strafmildernd berücksichtigt.
Rottweil, 8. Sept. Das hiesige Oberamt hat einige Beamte des Kriegswucheramts angefordert, um die umfangreichen Schweineverschiebungen nach Baden zu unterbinden. Schon am ersten Tage gelang es. die richtigen zu fassen, von denen einer für 10 OM Mark Schweine verschoben hat. Die Namen der Landwirte, die sich zu diesem schandbaren Treiben herge- aeben haben, sollen nun auch veröffentlicht werden. — Das Oberamt veröffentlichte 8 Namen von Landwirten, die wegen schlechter Milchablieferung bestraft wurden, darunter einen Schultheißen und einen Gemeinderat. — Auf das Vorgehen des Oberamts gegen die Gemeinde Zepfenhan versucht diese nun. i« den Lieferstreik zu treten, da auch die Zuckerlieferung für
die Gemeinde gesperrt wurde. DaS Oberamt erklärt öffentlich, es darauf ankommen zu lassen und den Rückzug nicht antreten zu wollen. — Die Gemeinde Neufra hat laut Gemeinderatsbeschluß jeglichen Fremdenzuzug verboten.
Ulm, 7. Sept. (Der Kommandant der Festung.) Als Kommandant der Festung Ulm im künftigen Reichsheer (IM MO Mannheer) ist ab 1. Oftober 1920 an Stelle des zurücktretenden Oberst Fleischten der Oberst Reinhardt "(Ernst) vorgesehen. Oberst Reinhardt ist der derzeitige Jnfanterieführer der Reichswehrbrigade 13 Stuttgart, die jedoch am 1. Oktober aufgelöst wird; er befehligte im Krieg zuletzt die 53. Infanterie- Brigade (Infanterie-Regimenter 120, 123 und 124), nachdem er vorher Kommandeur des Reserve-Jnfanterie-Regiments 247 gewesen war. Er ist ein Bruder des württ. Landeskommanoanten und Befehlshaber des Wehrkreiskommandos V Stuttgart, Generalleutnant Reinhardt (Walter).
Mm. 8. Sept. (Der Ulmer Krawall vor Gericht.) In oer Verhandlung gegen die 11 Teilnehmer an den Unruhen wurden vor dem Schwurgericht eine große Zahl von Zeugen vernommen. Sie bestätigten in der Hauptsache die Anklage. Hervorzuheben sind die Angaben des Führers der Polizeischar 10. Hauptmann Hinrichs. der durch Aufzählung der schweren Angriffe auf seine Mannschaften beim Einrücken ins Rathaus, durch die stetigen Anstürme der Menge auf das Haupttor des Rathauses, durch Drohungen und Werfen von Handgranaten, durch den Einbruch der Menge ins Rathaus darlegte, daß die Polizeiwehr sich in Notwehr befand, als sie eine Salve abgab, von der die meisten Schüsse in die Mauern und in den Boden gingen. Hauptmann Schwenzer, der die 4. Kompagnie des Reichswehr-Bataillons führte, gab eine Schilderung von der Tätigkeit seiner Kompagnie, die den Hauptwachplatz besetzte und mit Maschinengewehrfeuer die Räumung des Marktplatzes erzwang. Nach seiner Darstellung sind zweimal Schüsse m die Luft abgegeben worden, und erst als durch Vorschieben eines eisernen Kehrichtwagens vor einer Hausecke ein Üeber- rumpelungsangriff auf die Reichswehr vorgetäuscht wurde, wurde Feuer auf diese Angreifer gegeben. das denn auch Opfer forderte. Oberbürgermeister Dr. Schwammberger verurteilte scharf das unvernünftige Verhalten der Menge, das die Opfer erfordert habe. Er legte dar. daß er nach den Vorgängen im Oderamt zum Geschlossenhalten der Rathaustüren berechtigt und verpflichtet war, weshalb Vorwürfe hierüber oder der Versuch, ihm hieraus die Schuld an den Mutigen Folgen zuzuschieben. unhaltbar seien. Einen Beweis dafür, mit welchen Gutedeln man es zu tun hat. gab der 21jährige Angeklagte Stengele, der den Geschworenen zurief, er sage, was er wolle, ob es den Geschworenen Passe, oder nicht. Sowohl von dem Vorsitzenden wie von den Geschworenen wurde dem Früchtchen in deutlichen Worten die Meinung gesagt.
Ravensburg. 8. Sept. (Ende des Streiks.) Auch bei Escher- Whß haben die Arbeiter am Montag mit Ausnahme der sechs von der Betriebsleitung Ausgesperrten die Arbeit wieder restlos ausgenommen. Damit hat der Ravensburger Generalstreik sein rühmloses Ende erreicht.
Baden.
Ittersbach, 7. Sept. Bei der am Sonntag, den 5. ds. Mts. hier stattgefundenen zweiten Bürgermeisterwahl wurde der ehemalige Steinbruchbesitzer August Andreas Kappler mit großer Stimmenmehrheit zum Bürgermeister gewählt. Gegenkandidat war wiederum, wie bei der ersten Wahl. Gemeinderat Heinrich Kern, mit dem Unterschiede jedoch, daß Kern bei der ersten Wahl um ein Geringes im Vorsprung war. während er jetzt von Kappler wesentlich überholt wurde.
Karlsruhe. 7. Sept. Am gestrigen Montag fand im großen Rathaussaale in Karlsruhe auf Veranlassung des Kreisausschusses Karlsruhe eine Besprechung der Kreisleitung mit den Vertretern der an der Albtalbahn liegenden Gemeinden statt über die evtl. Uebernahme eines Teiles der Betriebsausfälle durch die Gemeinden. Von der Stadt Karlsruhe war Bürgermeister Sauer und von Pforzheim Bürgermeister Schultze zugegen Die Albtalbahn vertrat Direktor Classen. Kreisvorsitzender Frey leitete die Besprechung und gab ein einleitendes Referat über den Stand der Albtalbahn. Die Finanzlage der Bahn macht es unmöglich, daß die Bahn in ihrem jetzigen Verhältnis weiterbetrieben werden kann. Die Aktionäre der B.L.E.G. sind zu weitgehendem Entgegenkommen bereit, wenn der Kreis Karlsruhe die Bahn zu übernehmen gedenkt. Diesbezügliche Verhandlungen sind im Gange. Nach den Erläuterungen des Kreisvorsitzenden erklärten sich die anwesenden Vertreter der Gemeinden im Prinzip damit einverstanden. einen Betriebszuschuß zu gewähren, um ein eventl. Stillegen des Betriebs der Albtalbahn zu verhindern. Die Verhandlungen sollen weitergeführt werden.
Karlsruhe, 8. Sept. Das Staqtsministerium hat auf Vortrag des Justizministeriums den Arbeiter' Friedrich Georgi von Viernheim, der im Februar 1919 in Mannheim auf offener Straße den Fabrikanten Reutber erschoß und der vom Mannheimer Sckiwuraerickit zum Tode verurteilt wurde, weaen aei-
Art laßt nicht nnn Alt.
Roman von H. Hill.
104s ' (Nachdruck verboten.)
Mit Hilfe dieses reichhaltigen Arsenals hatte sich der blonde Weigelt ohne große Mühe und mit verhältnismäßig wenig Zeitaufwand in den dunkelhaarigen Doktor Pittius verwandeln können, ohne daß selbst Ediths scharfes Auge die aufgeschminkte Maske durchschaute, und mit Hilfe dieser Theaterrequisiten fiel es ihm auch jetzt nicht schwer, sich ein exotisches Aussehen zu geben — so ungefähr, wie man sich einen Vollblut-Mexikaner oder Brasilianer vorstellen mag. Dazu legte er einen sehr eleganten Reiseanzug an von etwas exzentrischem Geschmack, wie ihn diese Herrschaften lieben. Und als er einen letzten Blick in den Spiegel warf, hatte er alle Ursache, sich selber ein Kompliment über die Geschicklichkeit zu machen, mit der er in erstaunlich kurzer Zeit die Metamorphose vollzogen hatte.
Trotzdem mußte seiner Helfershelferin droben das Warten zu lange gewährt haben, denn plötzlich stand sie auf der Schwelle.
„Nun?" fragte sie. „Bist du fertig?"
„Wie du siehst. Habe ich mich nicht in einen vollkommenen Gentleman verwandelt? Bist du mit mir zufrieden ?"
Mit einem flüchtigen Blick nur streifte sie über ihn hinweg.
„Ich würde dich auf den ersten Blick unter Hunderten rviedererkennen,"» sagte sie etwas geringschätzig. „Aber es ist wohl möglich, daß die Dummköpfe von der Polizei weniger scharfe Augen haben. Geh jetzt, damit auch ich mich umkleiden kann. Ich denke, wir haben keine Ursache, mit unserer Zeit allzu verschwenderisch umzugehen."
„Nein — sicherlich nicht. — Aber die Komtesse? Ist sie nach immer ohnmächtig, daß du sie allein lassen konntest?"
„Ja, bis jetzt hat sie sich nicht gerührt. Und ich habe sie selbstverständlich eingeschlossen."
Der Diener musterte sie mit einem argwöhnischen
Blick.
„Sage mir die Wahrheit!" forderte er. »Du hast sie doch nicht etwa-?"
Sie lachte kurz auf.
„Sei unbesorgt! Ich habe ihr kein Haar gekrümmt. Ich werde mich hüten, mich mit dergleichen zu befassen. Vor dem Zuchthaus fürchtet man sich ja nicht mehr allzusehr, wenn man es einmal kennen gelernt hat. Aber, um mit dem Scharfrichter Bekanntschaft zu machen, habe ich einstweilen mehr Leben doch noch zu lieb. Was da getan werden muß, ist deine Sache. Und du wirst ja hoffentlich selber wissen, was du deiner und meiner Sicherheit schuldig bist."
Er nickte wohl zustimmend, aber er vermied es, sie anzusehen. Und er wollte sich eben schweigend zum Gehen wenden, als sie ihn noch einmal aufhielt.
„Wo ist — du weißt schon, was ich meine. Ich erwartete, ihn auf der Treppe zu finden. Aber es ist gut, daß du ihn gleich beiseite geschafft hast."
„Es war ein schweres Stück Arbeit," erwiderte Weigelt, während es seinen Körper schüttelte. „Nicht um alle Schätze möchte ich das noch einmal machen."
„Du weißt bestimmt, daß er tot ist?"
Der andere bejahte stumm. Die Art, wie er sich schwer auf eine Stuhllehne stützte, ließ erkennen, daß ihn diese Erörterungen angriffen.
„Schwächling!" sagte die' Hausdame vor sich hin, halblaut nur und wie zu sich selbst, aber doch immerhin deutlich genug, daß er es verstehen konnte. Da raffte er sich gewaltsam zusammen.
„Die Hauptsache ist, daß wir das Geld haben," erklärte er in verändertem, forciert leichtfertigem Ton, indem er sich mit der flachen Hand auf die Brust klopfte, dahin, wo er vermutlich die Brieftasche des Ermordeten verwahrte. „Damit hilft man sich schließlich über alles weg, sogar über unbequeme Gewissensregungen."
„Und du hast auch ganz sicher alles? D« hast nichts übersehen von dem, was er bei sich trug?"
„Nichts. Wenigsten» nicht, s»»eit «r sich mn Lank
stiger Minderwertigkeit zu lebenslänglichem Zuchthaus begm,-*
Urloffe« (A. Offenburg). 7. Sept. Heute morae» gluckte auf dem hiesigen Rangierbahnhof der verheiratete^»^ gierer Ballender von hier tätlich. DersAbe wollte ^nen schuh vom Gleise wegnehmen, als er vom eisernen Trittl^Äl des Wagens einen Ahlag an den Kopf erhielt und unter ^ Wagen geschleudert Wurde. Die Räder des Wagens über den Unglücklichen hinweg. Der Tod trat auf der Nn-
SM. "Ne
Dogern bei Waldshut. 7. Sept. Beim Entleeren der Abnr> grübe im Hause der Witwe Schlageter wurde die Leicbe neugeborenen Kindes gefunden, dem der Kopf abaeicbnin°» war. Die Witwe Schlageter und ihre Tochter Karol ne »rs Kindsmutter wurden in Untersuchungshaft genomm en. ^
Vermischtes.
Michelstadt, 6. Sept. In dem in Steinbach aeleaenn, -schloß des Grafen Erbach Fürstenau sind Diebe eingebrock-n und haben wertvolle silberne Bestecke. Nippsachen und anders im Wert von 30-40 000 Mark gestohlen. Die Einbrecher swv mit einer Leiter durch gewaltsam geöffnete Fenster einaedrun gen und konnten den Diebstahl ungestört ausführen weil » sternbach zur selben Zeit Kirchweihe war. Die Höhe'des lustes ist noch nicht genau festgestellt, wie auch die Einbr^ noch nicht festgenommen werden konnten.
Grenzenlose Not unserer Altveterancn. Von den Pste-
.'weise noch
i im Alter
Greise. Im Jahre 1914 bezogen noch die' Reichsbechih^Ä dem Gesetz vom Mai 1895 263 000 Veteranen, 1918 waren W nur noch 202 000. 1920 nur noch 151000. Die Ernährungsver hältnisse, Not und Entbehrung räumen unter diesen alten Männern furchtbar auf. Man wird ihrer Not nicht gereckt Ganz kümmerlich sind die Unterstützungen, die ihnen in den letzten Jahren auf wiederholtes Drängen des Kyffhäuserbund->z der deutschen Landes-Kriegerverbände von der Reichsregieruna zuteil geworden sind. Berechtigte Bitterkeit herrscht unter ihnen. Der Khffhäuserbunü hat durch seine 19. Vertreterversammlung am 4. und 5. September auf dem Kyffhäuser eine besondere Aktion für diese schwerbedrängten Kameraden früherer Kriege in die Wege geleitet.
Können Kriegervereine ihre Gewehre behalte«? Seinen Verbänden und Vereinen gibt der Khffhäuserbund der deutschen Landeskriegerverbärrde zu dieser wichtigen Frage bekannt daß eine Entscheidung darüber, ob die im Besitz der Kriegervereim befindlichen älteren Gewehre 71 und 71-84 sowie Jägerbüchsen 71 infolge Inkrafttretens des Entwaffnungsgesetzes abzuliesern sind oder im Besitz der Vereine bleiben dürfen, demnächst zu erwarten ist. Verhandlungen darüber bei den maßgebenden Stellen schweben. Um das weitere Verbleiben der Waffen ini Besitz der Vereine zu ermöglichen, weist der Kyffhäuserbund schon jetzt darauf hin, daß seine Vereine diese älteren Gewehre unter Ausschaltung aller scharfen Munition lediglich zur Abgabe von Ehrensalven über das Grab verstorbener Kriegsteilnehmer benützen dürfen. Jede andere Verwendung der Gewehre ist streng verboten.
Geschlechtliche Verseuchung des besetzten Gebietes. Dem
Reichsausschuß für Bevölkerungspolitik sind vom Reichsamt des Indern neuerdings zwei Berichte über die geschlechtliche Ver- seuchüng des besetzten Gebietes zugegangen. Der eine ist vom Regierungspräsidenten in Koblenz, der andere von der Regierung der Pfalz erstattet worden. Beide beziehen sich auf die Zustände, die im Mai Ls. Js. in den besetzten Gebieten geherrscht haben. Da von einer Besserung inzwischen nichts bekannt geworden ist, muß man leider annehmen, daß.die Schilderungen jetzt noch zutreffen. Leider! Denn beide Berichte geben erschütternde Darstellungen. Besonders der Bericht aus dem Bezirk Koblenz entrollt ein düsteres Bild. Er schätzt di- Verseuchung durch Geschlechtskrankheiten auf das Drei- bst Fünffache der Vorkriegszeit. Das fremdartige Männermaterial habe offensichtlich einen starken Reiz auf das weibliche Geschlecht ausgeübt. In der Stadt Koblenz, wo die zahlreichen amerikanischen Soldaten infolge der Valutaverhältnisse monatlich drei- bis viertausend Mark Löhnung erhielten, wurden die Begleiterscheinungen einer ausgebreiteten Prostitution auf Schritt und Tritt beobachtet. Oft genug könne man selbst ganz junge Mädchen von vierzehn bis sechszehn Jahren mit den Amerikanern Arm in Arm sehen. In der Pfalz mußten auf Befehl der französischen Besatzungsbehörde Bordelle eingerichtet werden in Speyer, Ludwigshafen, Kaiserlautern und Landau. Den Städten erwuchsen aus dieser Auflage ganz erhebliche Kosten. Schlimmer aber wirft natürlich das entsittlichende Beispiel, zumal in einer dieser Städte auch deutschen Zivilpersonen Zutritt zum Bordell gewährt wird.
Die Bedeutung der Geflügelzucht. Mit dem Sitz in Ber- lin-.Südende ist dieser Tage eine Zentralgenossenschaft zur Förderung der Geflügelzucht errichtet worden. Die Gründer der Zentralgenossenschaft gehen nun von dem Gedanken aus, bah
noten und um Wertpapiere handelte, die sich ohne Gefahr zu barem Geld machen lassen. Auf den größeren Teil der Summe freilich müssen wir schweren Herzens verzichten. Denn die hatte er sich in Form eines Schecks aushändigen lassen. Und den dürfen wir natürlich nicht zu verwerten suchen, wenn wir uns nicht wie rechte Tölpel selbst ans Messer liefern wollen."
„Schlimm genug. Aber ich sehe ein, daß sich nicht» dagegen tun läßt. Und nun laß mich allein!"
Als er hinaus war, starrte sie sekundenlang mit finsterem Blick auf die Tür, durch die er verschwunden war.
„Ich weiß, daß er ihr nichts antun wird," murmelte sie in sich hinein. „Sie dauert ihn, weil er in sie verliebt ist. Aber es ist gut, daß ich auch noch da bin."
Ehe sie daran ging, sich in das bereitliegende vornehme Reisekostüm zu kleiden, nahm sie eine andere, seltsam anmutende Verrichtung vor. Aus einer Ecke bracht« sie zwei große, anscheinend vollständig gefüllte Blechkannen zum Vorschein, denen, als sie die Deckel abhob, ein intensiver Petroleumgeruch entströmte, und mit dem Inhalt dieser Kannen benetzte sie in allen Zimmern des untersten Stockwerks die vorhandenen Möbel, Vorhänge und sonstigen Einrichtungsstücke in so reichlichem Maße, daß sie bei der Berührung mit einem Feuerbrand notwendig in Hellen Flammen auflodern mußten.
Dann erst ließ auch sie sich vor dem Toilettentisth nieder und verwandelte sich mit einem Geschick, das nicht geringer war als das ihres Komplicen, binnen kürzester Frist in eine sehr vornehm aussehende Dame der großen Welt. — , ,
Weigelt war der erste, der eine Viertelstunde spater die Stätte des Verbrechens verließ. Nach Verlauf von ungefähr zehn Minuten folgte ihm, der getroffenen Abreoe gemäß, seine Mitschuldige, um ihn an einem vorher vereinbarten Platze wieder zu treffen.
Sie hatte, ehe sie dem unheimlichen alten Hause für immer den Rücken kehrte, alles getan» was sie ZU ihrer Sicherheit für erforderlich hielt.
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