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78.

Das neue Reichsheer.

Das Heeresverordnungsblatt gibt die Einzelheiten für die Formationen des Reichsheeres bekannt . Danach sind bei der Übernahme bisheriger Heeresangehöriger diejenigen besonders zu berücksichtigen, die infolge des Friedensvertrages ihre Hei­mat verloren haben. Sämtliche bis zum 31. Dezember 1920 ihre zwölfjährige Dienstzeit beendenden Kapitulanten haben mit dem letzten Tage ihrer zwölfjährigen Dienstzeit auszuschei­den; vorher kann ihnen ein sechswöchiger Urlaub bewilligt wer­den, um ihnen den Uebergang zu erleichtern. Ausgenommen von dem sofortigen Ausscheiden sind u. a. Musikmeister. Musik­anwärter und solche Kapitulanten, die als Offiziersanwärter geführt werden. Von den für das 100 OOO-Mann-Heer vor­handenen planmäßigen Unteroffizieren können bis 50 v. H. mit Nichtkapitulanten besetzt werden. Die zu übernehmenden Unteroffiziere dürfen im allgemeinen nicht über 35 Jahre alt sein, nachdem sie ihre zwölfjährige Dienstzeit vollendet haben.

Die Besetzung der Offiziersstellen regelt das Personalamt des Reichswehrministeriums, die Verteilung der Offiziere aus die Standorte ist Sache der Regiments- usw. Kommandeure, die Zeug-, Feuerwerks- und Festungsbauoffiziere verteilt das WafferMNlt des Reichswehrminisi nitätsoffiziere regelt der Sanitö ofsiziere der Veterinärinspektor.

In jedem Wehrkreis wird ein Bataillon als Jägerbataillon aufgestellt und mit Gebirgsausrüstung versehen, und zwar in Rastenburg (später voraussichtlich in Allenstein), Kolberg, Hirschberg-Glatz, Dresden, Eisenach-Sondershausen, Goslar u. Kempten-Lindau.

Die Bewaffnung der Artillerie erfolgt mit Feldkanone 16 bei der ersten, fünften und sechsten Batterie der Artillerieregi­menter, der neun reitenden Batterien und vorläufig dev dritten Batterie des Artillerieregiments Nr. 3. Mit leichter Feldhau­bitze 16 sind zu bewaffnen die zweite, fünfte und achte Batterie der Artillerieregimenter, mit Infanteriegeschütz 18 die dritten Batterien der Artillerieregimenter 5 und 7 und vorläufig die siebente Batterie des Artillerieregiments 3, mit Feldkanone S6-16 später mit Infanteriegeschütz 18 die dritten Batte­rien der übrigen Ärtillerieregimenter, mit 7.7-Zentimeter- Kraftwagengeschütz die neunten Batterien der endgültigen sie­ben Ärtillerieregimenter. Abweichend hiervon erhalten die vierte und sechste Batterie des Artillerieregiments 7 Gebirgs- kanonen 15.

' Me neunten Batterien sind die Krastwagenbatterien; sie erhalten an Kraftfahrzeugen nur vier Kraftwagengeschütze, zwei Artilleriekraftzugmaschinen, zwei Lastkraftwagen, zwei Anhän­ger, einen Kleinkraftwagen und ein Kraftrad. Statt eines Fahrrades erhalten sie vier Fahrräder.

Jedes Pionierbataillon setzt sich zusammen aus dem Stabe, zwei Pionierkompagnien, einer Brückentrainkompagnie und einem Scheinwerferzug. Die erste Kompagnie ist vornehmlich im Stellungskrieg, die zweite im Eisenbahndienst, die dritte im Brückenbaudienst auszubilden. Der Scheinwerserzug ist der ersten Kompagnie anzugliedern. Die Pionierbataillone sollen möglichst aus Handwerkern zusammengesetzt werden.

Aus den hisherigen zwanzig Brigadennachrichtenabteilun­gen werden zunächst zehn, später sieben Divistonsabteilungen zu je zwei Nachrichtenkompagnien gebildet, den.Nachrichtenkom­pagnien werden entweder ein Brieftauben- oder ein Horchzug angegliedert.

Als Fahrtruppe wird in federn Wehrkreise eine Fahrabtei- lung (auch Festungs- und Gebirgskompagnien), bestehend ans Stab und 4 Kompagnien, aufgestellt, und zwar in Königsberg, Rendsburg, Küstrin, Magdeburg, Kassel, Hananover und Os­nabrück, Erlangen und Landsberg a. L. .

Jeder Wehrkreis erhält ferner eine Kraftfahrabteilung, be­stehend aus Stab und drei Kompagnien, außerdem wird für die fünfte, achte und vierte Reichswehrbrigade eine Kraftfahr­abteilung ausgestellt, bestehend aus Stab, einer Kompagnie und zwei Kraftwagenkolonnen. Die Leichtkraftwagenkolonnen.sind Mfzulösen.

In den bestehen bleibenden Festungen und in den offenen Orten Stettin, Hannover, Kassel, Zeithain b. Riesa, Bamberg und Klausdorf-Sperenberg werden für die Verwaltung der Festungsausrüstungen und des gesamten nicht in den Hän­den der Truppen verbleibenden Geräts und der Munition Zeugämter an Stelle der bisherigen Artillerie- usw. Depots errichtet.

Die bevorstehende Heeresverminderung verbietet von selbst Werbungen. Besonders ist, wie das Ministerium feststellt, da­rüber geklagt worden, daß Landarbeiter sich in großer Zahl zur Einstellung in die Reichswehr melden. Mit Rücksicht aus die Volksernährung haben Einstellungen von Landarbeitern bis auf weiteres nicht mehr zu erfolgen. ^ ^

Als oberster Führer der 5. Division (bisher Wehrkreis­kommando V) Stuttgart im 100 OOO-Mann-Heer sind endgültig vorgesehen: Befehlshaber der 5. Division: Generalleutnant (Walter) Reinhardt. Jnfanteriegeneral der 5. Division: Gene­ralmajor Kauisch bisher Befehlshaber der zur Auflösung kom­menden ReichswehrLrigade 18 Stuttgart; Artilleriegeneral der 5. Division: Generalmajor Bleidorn, bisher Artilleriefuhrer der Reichswehrbrigade 13. Der frühere Führer der Reichs- wehrbrigade 13 Stuttgart. Generalmajor Haas, letzt Befehls­haber der Reichswehrbrigade 5 Frankfurt a. O.. ist im künf­tigen Reichstzeer ab 1. Januar 1921 als Jnfanteriegeneral der K. Division (München i. W.) vorgesehen, der Kommandeur des Reichswehr-Artillerieregiments 13. Ludwigsburg. Generalmaior Wilberg, als Artilleriegeneral der 6. Division. __

Deutschland.

München 8 Sept. Eine von allen Parteien einberufene Aiasseversammlmig, die von etwa 5000 Personen besucht war. nahm eine Entschließung an. die sich in schärfster Weise gegen die Gewaltpolitik Frankreichs in Oberschlesien wendet, die freie Meinungsäußerung bei der Abstimmung auf das entschiedenste fordert und verlangt, daß die französischen Truppen in Ober- Messen durch andere Ententebesatzungen abgelöst werden.

München. 8. Sept. Eine Errungenschaft der Revolution

in München ist die Kommunalisierung der Straßenreinigung. Der Erfolg dieser Kommunalisierung drückt sich darin aus. daß dis jetzt die Straßenreinigung bereits ein Defizit von 2 Mill. Mark hat und die Stadtverwaltung sich mit dem Gedanken trägt, die Sache wieder privat zu vergeben. In der letzten Zeit ist die Oeffentlichkeit in Bayern durch Verrätereien. die an die Ententekommissiorwn erfolgten, beunruhigt. Me Kommuni­stische Partei Bayerns erläßt nun einen Aufruf, der derartige Spionagedienste verurteilt und für jedes Mitglied der Partei bei derartiger Betätigung den Ausschluß androht.

Berlin, 8. Sept. Die Bestrebungen eines Teiles der un­abhängigen Mitglieder des deutschen Eisenbahnerverbandes wollen infolge der Strafmaßnahmen gegen die Erfurter Ur­heber der Vernichtung eines Entente-Munitionstransportes den Eisenbahnerstreik herbeiführen, finden aber bei der Mehr­heit der Eisenbahner keine Unterstützung. Der Standpunkt der großen Eisenbahnerverbände ist unverändert. Sie stehen hinter der Regierung. Im Eisenbahndirektionsbezirk Berlin sind Zwischenfälle nicht vorgekommen. Die Lage ist absolut ruhig.

Generalstreik-Nachklitnge.

In der sozialistischen Presse rechts und links ist jetzt nach Beendigung des Streiks erst recht der Kampf entbrannt. Wie vorgestern schon, so wurden auch gestern sowohl in derTag­wacht" als imSozialdemokrat" die Erörterungen über die Niederlage fortgesetzt. DieTagwacht" stellt fest, daß die bür­gerliche Presse über den Streik die Wahrheit ausspreche. Das Blatt der Unabhängigen versucht Lurch tönende Worte und mit Geschrei vonVerrat" die Schuld seiner Partei wegzn- waschen. Vergebliche Liebesmüh selbst vor den eigenen Ge­nossen. Einen bösen Streich hat den Unabhängigen ihr all­verehrter seitheriger Führer in Berlin, Crispien. in seiner Ehrlichkeit gespielt: Er führte über den Generalsteik in Würt­temberg in einer Funktionär-Versammlung der ÜSP. in Ber­lin-Brandenburg folgendes aus:

Die deutschen Kommunisten treiben eine Politik, die die Arbeiterschaft zu Putschereien und zum Verbluten bringen und eine solche Putscherei mit russischer Unterstützung ist der Kamps, der jetzt in Württemberg geführt wird! Wie steht die Sache in Württemberg? Crispien schildert die kleinbürgerlichen Schich­ten der württembergischen Arbeiterschaft, die zum Teil Land­besitz habe und ohne sozialistische Schulung sei. Von diesen Kreisen sei auch die Erhebung gegen den Steuerabzug ausge­gangen. In Stuttgart wurde den Arbeitern gesagt:War­schau sei gefallen, die roten Truppen stehen bald in Berlin, ihr müßt kämpfen für die Revolution!" Da dachten die Arbeiter wir brauchen überhaupt keine Steuer mehr zu bezahlen, mor­gen haben wir ja die politische Macht! Und als der Kapitalis­mus und seine Maschinengewehre kamen, da hieß es. es geht gar nicht um den Steuerabzug, es geht um die Maßregelun­gen. Der Aktionsausschuß dankte ab und überließ das wei­tere den Gewerkschaften."

Man kann Herrn Crispien, der lange in Württemberg war und die Verhältnisse hier wie dort kennt, für sein Geständnis daß auch russisches Geld eine Rolle spielt, nur dankbar sein. Das beleuchtet die ganze Situation aufs grellste.

Die Lage in Oberschlesien.

Kattowitz, 8. Sept. In den Landkreisen hat sich die Lage so verschärft, daß zahlreiche Familien, die trotz aller Verfolg­ungen durch die Polen bis jetzt in der Heimat ausgehalten hatten, die Flucht ergreifen. Aus Bittow bei Michalkowitz sind in den letzten Tagen allein 25 deutsche Familien geflohen, da sie bei den fortgesetzten Drohungen der Polen für ihr Leben fürchten mußten. In vielen Gegenden ruht der Schul­betrieb vollständig, weil die Kinder der Polen sich weigern, sich in der deutschen Sprache unterrichten zu lassen.

Berlin, 8. Sept. Wie dieVossische Zeitung" erfährt, fin­det heute abermals eine Kabinettsitzung über Oberschlesien statt. Man hält es für möglich, daß sich dadurch erneut die Einberufung des Reichstagsausschnsses für auswärtige Ange­legenheiten als notwendig erweisen dürste.

Ausland.

Zürich, 7. Sept. DieNeue Zürcher- Ztg." meldet aus Paris: Nach einer Mitteilung des Sekretärs der Eisenbahner sind infolge des letzten Streiks in Frankreich 25 000 Eisenbah­ner entlassen worden.

Paris, 7. Sept. Die Botschafterkonferenz trat am Mon­tag nachmittag im Quai d'Orsay zusammen. Die verschiede­nen Anfragen Deutschlands bezüglich Bildung von Ueberwach- ungstruppen für die in Ostpreußen internierten bolschewistischen Truppen veranlaßten die Konferenz, an Deutschland eine Ant­wortnote zu beschließen, die ausreichende Maßnahmen für die Ueberwachung der Internierten Vorsicht, sowie eine Begrün­dung für die Nichtentgegcnnahme der deutschen Note, welche die Entsendung einer Kontrolluntersuchungskommission nach Oberschlesien hindert, zu geben. Ein kürzlich von der Berliner Regierung gestelltes Verlangen bezüglich der Nichtanerkennung des amerikanischen Schiedsgerichts für die Verteilung der Fluß­tonnage wurde abgewiesen.

Paris, 8. Sept. Nach einerTemps"-Meldung aus Lon­don ist man im Begriff, Maßnahmen zu treffen, um der wirt­schaftlichen Mission Sowjetrußlands in London ein Ende zu machen. Die englische Regierung sei entschlossen, die Mission auszuweisen. Sobald Lloyd George zurückgekehrt sei. werde der Beschluß bekannt gegeben werden. Aber es sei immer noch möglich, daß Kamenew und Krassin vorher freiwillig abreisen.

London, 8. Sept. lieber die Besprechungen auf der Gen­fer Konferenz läßt sich derDaily Telegraf" aus Paris mel­den, daß zwischen der englischen und französischen Regierung eine Vorbesprechung über die in Genf zu behandelnden Fragen stattgefunden habe.' Millerand wünsche eine Verschleppung der Konferenz, damit vorher eine Verständigung zwischen Frank­reich, England und Italien erzielt werden könnte. Das Blatt behauptet weiter, in Paris schließe man aus der Leichtigkeit, mit welcher Deutschland nun auf einmal die Verpflichtungen

kus dem Abkommen von Spa erfüllt, daß man dort Deutschland viel zu weit entgegengekommen sei.

London. 8. Sept. Nach denDaily News" soll Lloyd Ge­orge erklärt haben, er lei davon überzeugt, daß die englische Regierung den Lordmahor von Cork in Freiheit setzen würde, wenn die verschiedenen Gnadengesuche von dem Versprechen seitens der Sinnfeiner begleitet würde, daß die Morde an Po­lizisten aufhören.

London, 8. Sept. DemDaily Chronicle" zufolge hat Amerika den zwischen Amerika und England bestehenden Han­delsvertrag gekündigt, soweit er sich auf die Klauseln bezieht, durch welche Amerika verhindert ist. seinen Schiffen Vorzngs- behandlung angedeihen zu lassen.

London, 8. Sept. Der englische Kriegsminister macht be­kannt, daß am oberen Euphrat ein Panzerzug nach helden­mütiger Verteidigung in die Hände einer 4000 Mann starken Araberbande gefallen sei. Me aus zwei Offizieren und 50 Mann bestehende Besatzung habe gegen 500 Angreifer getötet ode, verwundet, ehe sie durch die Uebermacht erdrückt worden sei.

Die Arbeiterbewegung in Italien.

Paris, 8.-Sept. DieChicago Tribüne" meldet, daß hun­dert Fabriken, die die italienischen Bolschewisten besetzt haben am Samstag infolge Kohlen- und Rohstoffmangels ihre Be­triebe einstellen mußten. Da am letzten Samstag keine Lohn­zahlungen stattfanden, haben große Mengen Arbeiter mit ihren Familien die Städte verlassen und sich auf das Land begeben von wo ste am Montag nicht zur Arbeit zurückgekehrt sind.

Paris, 8. Sept. Nach derChicago Tribüne" haben in den ärmeren Vierteln von Bologna. Mailand und Turin die Ar­beiter die Bäckereien ersucht, ihnen Brot gegen Gutscheine abz»- liefern, die nach Wiedereintritt geordneter Verhältnisse eingelöst werden sollen.

Ei« revolutionärer Aufruf desAvanti".

Mailand, 6. Sept. DerAvanti" fordert in einem Aufruf die Landarbeiter Italiens aus. die im Kampf stehenden Metall­arbeiter in jeder Art zu unterstützen und warnt die Soldaten, die er als Proletarier in Uniform anspricht, den bürgerlichen Gewalten zu helfen. Sie mögen jene Arbeiter, welche die Ar­beitsstätten besetzen wollen, daran nicht hindern, und jene, wel­che zur Räumung von bereits besetzten Betrieben befohlen werden, mögen sich sofort zurückziehen. falls von den Arbeitern irgendein Widerstand geleistet werde. Keineswegs aber soll­ten sie den Befehlen der Offiziere, auf die Massen zu schieben, gehorchen.

Enver Pascha bolschewistischer Befehlshaber gegen Indien?

London, 7. Sept. Ein Radiogramm vom 6. September besagt: Moskauer Nachrichten melden, daß Enver Pascha von Lenin und Trotzki zum Öberkommissar der bolschewistischen Truppen, die gegen Indien marschieren, ernannt worden sei. Die bolschewistischen Truppen im Kaukasus, in Persien, Afgha­nistan und Traüskaukasien sind unter seinen Befehl gestellt worden. Enver Pascha hat sein Hauptquartier in Smolensk.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 8. Sept. (Zucker für die Bienen.) Ans die wiederholten Verhandlungen mit der Reichszuckerstelle in Ber­lin werden den Imkern nun doch noch 3 Pfund Zucker für das Volk zur Verfügung gestellt. Es ist sog. Auslandszuaer. der von der Zuckerfabrik Stuttgart geliefert wird. Der Preis be­trägt ohne Fracht ab Cannstatt 15 Mark für das KUo. BiS 10. September müssen die Vorstände der Bezirksvereine den bestellten Zucker beim Landesvorstand des Bienenzuchtvereiwi anmelden.

Neuenbürg, 10. Sept. (Spiel und Sport.) Mit dem kom­menden Sonntag beginnen die Verbandsspiele der Klasse L, nachdem schon am vergangenen Sonntag die Spiele der Liga A- und B-Klasse in ganz Süddeutschland ihren Anfang ge­nommen haben. Die große Maschine des Süddeutschen Futz- ball-Verbands ist damit in Bewegung gekommen. Sonntag für Sonntag bindet sie viele Tausende junger Sportsleute ans den grünen Rasen; der Kampf um die Punkte beginnt, und damit auch die äußerste Kraftentfaltung einer jeden Mannschaft. Ein schwerer Kampf steht den Spielern der Klasse C bevor, denn die Vereine sind sich dieses Jahr so ziemlich gleich an Spielstärke. Der Kußballverein Neuenbürg, welcher in ver­gangener Zeit gute Erfolge zu verzeichnen hat, trifft am kom­menden Sonntag in Ellmendingen mit dem dortigen Fußballverein zusammen. In Fußballverein Ellmendingen hat Neuenbürg ynen nicht zu unterschätzenden Gegner und die Neuenbürger Mannschaften werden sich tüchtig anstrcngen müs­sen, um als Sieger hervorgehen zu können. M.

Wür^awerg.

Stuttgart, 7. Sept. (Schlechte Herbstaussichten.) Es stellt sich jetzt immer mehr heraus, schreibt derWeinbau" daß die Eingriffe der verschiedenen Pilzkrankheiten in dem Be­hang der Weinberge recht tiefgehender Natur sind. Man ist versucht, die Niederlage, die unsere Weinberge erlitten haben, zu vergleichen mit denjenigen; von der unser Volk betroffen ist. Wie wir unter der Uebermacht der Verbündeten feindlichen Mächte zusammengebrochen sind, so hatten sich in den Reb- fluren Blattsallkrankheit und Rebenschimmel, Lederbeerenkrank­heit und Rotbrenner zu einem Bund vereinigt, und dieserEn­tente" war es ein leichtes, an ungeschützten und schwachvretei- digten Stellen einzubrechen und verlierend zu wirken. Wo versorglich Bollwerke errichtet waren, vermochte der Feindbund nur wenig anzuhaben, und siegreich konnten sich manche in ge­schützter Abwehrstellung befindliche Plätze behaupten. Nach den Berichten der Vertrauensmänner bestehen die besten Herbst­aussichten im Lande im Tauber-, Vorbach- und Kochertal bei Jngelfingen. An der Tauber waren Niederschläge und Nebel seltener als in allen übrigen Landesteilen; in Jngelfingen hat die frühere Kupferung die Ernte gerettet. Ganz ordentlich steht es auch in einigen Orten des Weinsberger-, des Schozach- und Bottwartales und Zabergäus; dagegen gibt es in den übrigen