»em Zuchthaus begn^?
^Lute morgeu berun- der verheiratete Ran- lbe wollte einen Radin eisernen Trittbrett! ?^elt und unter den
- des Wagens gingen
id trat auf der Stelle
t Entleeren der Abort- -vurde die Leiche einer
^ Kopf abgeschnitten Tochter Karoline als iaft genommen.
Steinbach gelegenen ad Drebe eingebrochea ippsachen und anderes Die Einbrecher sind ete Fenster eingedrun- rt ausführen. weil in c. Die Höhe des Berte auch die Einbrecher
nc». Von den schätzungsweise nocli eisten stehen im Alllr unfähige, gebrechliche )ie Reichsbeihilfe nach
men, 1918 waren dies
Die Ernährungsver- l unter diesen alten rer Not nicht gerecht en. die ihnen in den des Kyffhäuserbundes n der Reichsregieruna keit herrscht unter ih- nne 19. Vertreterver- dem Kyffhäuser eine gten Kameraden frü-
re behalten? Seinen userbund der deutschen n Frage bekannt daß sitz der Kriegerve'reine 24 sowie Jägerbüchien ngsgesetzes abzuliesern dürfen, demnächst zu bei den maßgebenden lleiben der Waffen im t der Kyffhäuserbulü diese älteren Gewehre iion lediglich zur erstorbener Kriegsteil Verwendung der letzten Gebietes. Dem nd vom Reichsanlt des die geschlechtliche Acren. Der eine ist vom ardere von der Regie- ; beziehen sich auf die besetzten Gebieten ge i inzwischen nichts be ehmen, daß. die Schil Denn beide Berichte nders der Bericht aus i Bild. Er schätzt die auf das Drei- bis rtige Mannermaterial >as weibliche Geschlecht die zahlreichen ame- verhältnisse monatlich elten. wurden die Be- rostitution auf Schritt nan selbst ganz junge ren mit den Amerika- jz mußten auf Befehl delle eingerichtet wer- autern und Landau, flage ganz erhebliche h das entsittlichende auch deutschen Zivilwird.
Ilit dem Sitz in Ber- enossenschaft zur För- n. Die Gründer der a Gedanken aus, da h
die sich ohne Ge- f den größeren Teil >eren Herzens verform eines Schecks wir natürlich nicht s nicht wie rechte
in, daß sich nichts allein!"
sekundenlang mit die er verschwun-
vird," murmelte sie r in sie verliebt ist. bin."
bereitliegende vor- ie eine andere, seit- ; einer Ecke brächt« gefüllte Blechkannen -l abhob, ein inten- b mit dem Inhall imern des untersten orhänge und sonst!- Maße, daß sie bei notwendig in Hellen
dem Toilettentisch Geschick, das nicht n, binnen kürzester
- Dame der großen
Viertelstunde später Nach Verlauf von
' getroffenen Abrede
, einem vorher ver»
>en alten Hause für i, was sie zu ihrer
die KeflügelzuchtauS verschiedenen Gründen berufen sei nicht «die Liste der Nahrungsmittel zur Auswahl vorlegte, die Jta
«llein unfern Bedarf an Eier zu decken, sondern auch m hohem''-- -_^ ^ _L...L
l zur Sicherung der Volksernährung beizutragen. Und deshalb, weil mit keinem anderen Nutztier eine derartige tZmelle Erhöhung mißlich sei und weil durch die Geflügelzucht Koffe nutzbar gemacht werden können, die andernfalls verloren gehen. Dex erfolgreichen Geflügelzucht stehen aber heute viele Hindernisse entgegen, wie Unkenntnis der richtigen
Zusammenschluß
arcisin und eine intensivere Bewirtschaftung der Geflügelzucht organisieren Dem Unternehmen liegen die Vorschläge zu Grunde, die von E. Schmidt in der Druckschrift „Intensive Hühnerzucht" gemacht worden sind. Die Schrift regt an, in der Geflügelzucht die Methoden zur Anwendung zu bringen, die sich in der Industrie bewährt haben Sie will gleichzeitig r<-iaen wie selbst bei Beschränkung des Raumes Hühnerhaltung mit Erfolg möglich ist. Es bleibt abzuwarten, ob sich die den -malischen und amerikanischen Mustern entlehnten Methoden den deutschen Verhältnissen anpassen lassen. Es wäre zu wünschen daß die Gemeinden die Angelegenheit einer eingehenden Rrüstmg unterziehen und gegebenenfalls die Geflügelzucht gewissenhaft nach Kräften unterstützen.
Auch ein Valuta-Beispiel. Der „Drache" veröffentlicht die beiden folgenden Briefe: Lieber Heinz! Schon lange hatte ich die Absicht. Dir zu schreiben, habe es aber immer verschoben. Wl ich Dich nicht mit der leidigen Geschichte belästigen wollte, aber die Zeit zkbingt mich. Dich zu erinnern. Es war im Sommer 1914. da kamst Du auf meine Bude und pumptest mich um 2 l> Mark an. Du wirst Dich entsinnen, daß ich Dir damals ein Zwanzigmarkstück, das nach dem heutigen Stanv unserer Valuta einen Wert von 300 Mark hat, gab. Diesen Betrag bitte ich Dich, mir umgehend zurückzusenden, da ich in Not vin
Dein Karl.
Lieber Karl! Die Sache mit dem Zwanzigmarkstück stimmt. Ich hatte es aber nicht für mich, sondern für meinen damaligen Studiengenossen Charron aus Bordeaux gepumpt. Er besuchte M Technische Hochschule und war dann Plötzlich verschwunden. Ich habe nun an die mir bekannte Adresse seines alten Herrn in Bordeaux geschrieben und folgende Antwort ckon Charron erhalten: „Ich beeile mich, die 20 Mark zurückzugeben. 20 Mk. find 36 Zentimes." Diesen Betrag werde ich Dir über die Schweiz zugehen lasten. . Dein Heinz.
Eine gefährliche Krankheit. ,Du Müller, weeschte scho baß in der Badische Anilinfabrik onder de Arbeiter d'Maul- ond Klaueseuch ausbroche ischt." — Alle Wetter, wia zeigt sich dia denn?" — „Ganz eifach, wenn d" Arbeiter nämlich nei gehet in d' Fabrik, dann „maule" se und wenn se raus kommst uo „klauet" se".
Hochwasser in Bayern und im Salzkammergnt.
München 7. Sept. Die Regenperiode, die Bayern vierzehn Tage heimgesucht hat, ist zu Ende gegangen. Es sind in allen Teilen Bayerns bereits Hochwasserschäden festzustellen. Das Amperwerk ist unter Wasser gesetzt und zeitweise stillgelegt. In Erding mußte die Feuerwehr zur Bekämpfung der Hochwassernot eingreifen. Im Chiemgau sind mehrere Ortschaften unmittelbar bedroht. Im allgemeinen sind die Gebirgsbäche zu reißenden Strömen angeschwollen. Auch das Tiroler Lechtal ist vom Hochwasser schwer bedroht.
München, 8. Sept. Das Hochwasser in ganz Südbahern ist katastrophal. Die Flüsse Südbayerns steigen weiter infolge der Schneeschmelze. Eine große Anzahl von Brücken sind nie- dergebrochey, In einer Reihe von Ortschaften stehen die Häuser zum Teil bis zum Giebel unter Wasser. Die Flüsse führen Tierleichen, Häuserwerk und Haushaltungsgegenstände mit sich. Berchtesgaden z. B. ist vollkommen abgeschnitten. Der Schaden läßt sich noch nicht übersehen. Er wird allein in dem kleinen Bezirksamt Berchtesgaden auf weit über eine Million geschätzt. Das Hochwasser in Südbahern dürfte schätzungsweise einen Schaden von über 50 Millionen Mark an Häusern Fluren und Ernte verursacht haben
Salzburg, 7. Sept. Die in den letzten Tagen eingetretene Schmelze des Neuschnees hatte Hochwasser zur Folge. Die Salzach ist hoch angeschwollen und führt entwurzelte Baumstämme. Bestandteile von Brücken und Hütten mit sich. An vielen Stellen ist sie aus den Ufern getreten. Die Vorstädte Nonn- thal und Lehen stehen zum Teil unter Wasser. Auch die Promenadewege längs'der Salzach in Salzburg sind von den Fluten des hochgehenden Stromes überschwemmt. Die meisten Kellerwohnungen der Stadt mußten geräumt werden. In Oberndorf stehen mehr als dreißig Häuser bis zwei Meter tief im Wasser. Besonders arg ist das Hochwasser im Pinzgau. Dort sind die Ortschaften Saalfelden, Maiskofen und Alm überschwemmt. Auch das Salzkammergut ist überschwemmt. Der Grottensee ist aus den Ufern getreten.
Handel und Verkehr.
Scharfes Anziehen der Häutepreise. Die Preissteigerungen für ,alle Häute- und Fellgattungen hält weiter an. Auf den letzten Auktionen in Berlin war die Nachfrage nicht nur nach Großviehhäuten, sondern auch nach Kalb- und Schaffellen sehr lebhaft. Im Vergleich zum Juli sind die Preise im August erheblich gestiegen; und zwar kosteten im August 1920 Ochsenhäute 12—14 Mark (im Juli 9.50 bis 10.50), Kuhhäute 11—14.50 Mark (9-10.50),- Bullenhäute 8—12.50 Mark (6.50 bis 10 Mk.). Färsenhäute 12—16 Mark (9—13). Kalbfelle 12—15.50 Mark. Schaffelle 9—12 Mark (7.50—10 Mark). Roßhäute 53-290 Mk. W-250 Mark). Fresserhäute 10—12.50 Mark (9.10 Mark). — Trotz dieser recht erheblichen Steigerung hält die Nachfrage un- geschwächt weiter cm. Da der Bedarf in der Lederindustrie mch wie vor sehr groß ist, wird die lebhafte Nachfrage am Häutemarkt weiter anhalten.
Neueste Nachrichten.
Stuttgart, 8. Sept. § Der Schriftleiter der „Schwäbischen Tageszeitung", Paul Körner, wurde wegen Beleidigung der früheren Ministers Heymann zu 200 Mark Geldstrafe verurteilt.
München, 9. Sept. Bei einem unter Diebstahlsverdacht verhafteten Mitglied der Kommunistischen Partei in München wurde eine Proskriptionsliste von reichen Einwohnerwehrmännern gefunden. WH W
Mannheim, 8. Sept. Die Pfalzzentrals in Ludwigshafen mußte wegen ungenügender Belieferung mit Kohlen gestern die Stromversorgung der Pfalz einstweilen einstellen. Auch der pfälzische Teil des Straßenbahnnetzes Mannheim- Ludwigshafen war gestern vormittag stillgelegt.
Berlin, 9. Sept. Das Zentralkomitee der USPD. beschloß gestern, den Parteitag auf Sonntag, den 24. Oktober, nach Halle einzuberufen. Als Tagesordnung ist laut „Freiheit" festgesetzt: Bericht der Zentralleitung (Luise Zietz), Bericht der Kontrollkommission (Wilhelm Bock), die kommunistische Internationale und die Aufnahmebedingungen (Cri- spien, Däumig, Dittmann und Becker).
Berlin, 9 . Sept. Von den Verhandlungen in Stresa läßt sich die „Deutsche Allgemeine Zeitung" unter dem 8. Sept. melden, daß in den beiden letzten Sitzungen der Mirtschiftskonferen; die italienische Abordnung der deutschen
lien liefern kann. Deutschland ist mit dem Angebot der Lebensmittel zufrieden, da sie auf seinen Märkten nicht erhältlich find. Deutschland bedarf Roggen, Futtermittel und Oel, an denen Italien keinen besonderen Mangel leidet. Unter dem Vorsitz des Ministers Solen wurde in Anwesenheit der Delegierten Englands und Frankreichs eine Vollsitzung abgehalten, in der festgestellt wurde, daß Italien bereit sei, die in Spa übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen. Hierauf wurde die Konferenz geschlossen. — Die italienische hat der deutschen Regierung auf Grund von Artikel 299 des Versailler Vertrags mitgeteilt, daß die deutsch-italienischen Verträge aus der Vorkriegszeit, welche Familienangelegenheiten und Unterhaltsverpfiichtungen, sowie allgemeine Wohltätigkeitszwecke betreffen, in Kraft bleiben.
Berlin, 8. Sept. Wie der „Vorwärts" mitteilt, hat Reichsarbeitsminister Dr. Braun in der heutigen Sitzung des volkswirtschaftlichen Ausschusses erklärt, daß das Reich für eine einmalige Beschaffungsbeihilfe an Arbeitslose 50 Mil lionen Mark ausgeworfen habe. — vr. b. c. Rudolf Mosse ist heute vormittag im Alter von 77 Jahren auf seinem Rittergut Schenkendorf gestorben. Alle Morgenblätter erklären mit dem „Berliner Tageblatt", daß der Begründer des letzteren, Rudolf Mosse, das deutsche Annoncenwessn durch seine Rührigkeit und Intelligenz zu einer ungeahnten Entwicklung gebracht hat. Gleichzeitig rühmen sie, daß der Verstorbene, der persönlich fast bedürfnislos war, für Werke der Barmherzigkeit immer etwas übrig hatte. — Für den 15. September wird ein polnischer Putschversuch in Oberschlesien erwartet. — Die Hochseefischerei Bremerhaven Aktiengesellschaft verteilt 20 Proz. Dividende. Die Generalversammlung vom 14. Oktober soll über eine Erhöhung des Aktienkapitals um 1,4 Millionen Mark beschließen.
Wilhelmshaven, 8. Sept. Im alten Laboratoriumsgebäude des Artilleriedepots bei Mariensiel entstand Heute Mittag gegen 1 Uhr beim Entschärfen von 15 cw-Granaten Feuer, das auf das neue Laboratoriumsgebäude übersprang. Dieses brannte vollständig nieder, während das Feuer im alten Gebäude unter beständigen einzelnen Explosionen von Leuchtpatronen am Abend noch fortdauerte. Von den im alten Gebäude beschäftigten 50 Arbeitern ist der größte Teil gerettet. Nach einer späteren Meldung wurden bisher 20 Verletzte gezählt. Fünf Feuerwehrleute werden vermißt.
Haag, 8. Sept. Laut „Nieuwe Courant" wird drahtlich aus Newyork berichtet, daß der Universttätsprofessor Cravach, der in Finanzkreisen großen Einfluß besitzt und auch auf der Konferenz von Spa zugegen war, eine Rede hielt, in der er für die wirtschaftliche und politische Unterstützung der augenblicklich gemäßigten deutschen Regierung eintrat. Er sagte, das sei die einzige Art, um Europa wieder hoch zu bringen, den Alliierten ihre Entschädigungen zu verschaffen und den Bolschewismus abzuwehren. Er sei der Ansicht, daß alle Gerüchte über die Unzuverlässigkeit der deutschen Regierung unrichtig seien. Die Entwaffnung gehe allmählich vor sich. Die Behauptungen über geheime Munitionsvorräte seien vollständig aus der Luft gegriffen. Das deutsche Volk leide jedoch sehr viel und daher komme es, daß die Kohlenlieferungen noch nicht auf der Höhe seien. Am Schluß seiner Rede erklärte sich Cravach gegen die Auflösung des Deutschen Reiches, da eine solche zu einem Chaos führen würde.
Prag, 9. Sept. Ein Ministerialbeschluß besagt: Da die schmugglerische Ausfuhr von Bedarfsgegenständen ins Ausland trotz aller Kontrolle und Strafverfügungen einen solchen Umfang angenommen hat, daß die ordentliche Versorgung der Bevölkerung bedroht ist, tritt die Notwendigkeit ein, für die in diesem Gesetz angeführten Vergehen über alle politischen Grenzbezirke das Standrecht zu verhängen.
Paris, 8. Sept. Wie der Petit Parisien vom Arbeitsminister erfahren hat, hat Frankreich im August außer den deutschen Kohlenlieferungen 200 000 Tonnen aus England, 280 Tonnen aus Amerika und 80 000 Tonnen aus Belgien eingeführt und außerdem 1650 000 Tonnen selbst gefördert, sodaß es im August insgesamt 4360 000 Tonnen erhalten hatte. Der Reservevorrat der französischen Eisenbahnen beziffert sich jetzt auf 800 000 Tonnen^ dem etwaigen Durchschnittstzand vor dem Kriege. Der Reservevorrat der Pariser Gasanstalten übersteigt heute 900 000 Tonnen. Der Vorrat der Gasanstalten der Bannweile habe sich verdoppelt.
London, 8. Sept. Bewaffnete Sinn-Feiner hielten einen Eisenbahnzug vor Waterford an und bemächtigten sich der Postsendungen. Reuter erfährt weiter, daß Lloyd George keineswegs angedeutet hat. den Bürgermeister von Cork freizulassen, wenn die Mordtaten der Sinnfeiner in Irland aufhören. Lloyd George hat seine Haltung mit Bezug auf den Bürgermeister nicht geändert. — Der Gewerkschaftskongreß hat einstimmig eine Resolution angenommen, die die Einführung einer Steueraufsicht über die Kriegsgewinne und die Kapitalien verlangt. — Die englische Regierung trifft angesichts des drohenden Bergarbeiterstreiks vorbereitende Maßnahmen zur Sicherstellung der Lebensmittelversorgung. — Die Times melden aus Konstantinopel, daß General Wrangel die Halbinsel Taman geräumt habe.
Die Nürnberger Betriebsräte gegen übermäßige Gewinne einer Grotzfirma.
Der Zentralrat der Betriebsräte Nürnbergs nahm Stellung zu der Verteilung einer Dividende von 40 Proz. seitens der Tafel-, Salin- und Spiegelglasfabriken A.-G. in Fürth, und stellte beim Staatsministerium der Justiz den Antrag, die Staatsanwaltschaft anzuweisen, gegen die Firma sofort das Verfahren auf Grund der Wuchergesetzgebung zu eröffnen. In der Begründung ist u. a. darauf hingewiesen, daß die Gesellschaft im Vorjahr 35 Prozent und im vorausgegangenen Jahre 25 Prozent, insgesamt also in drei Jahren 100 Proz. Dividende ausschüttete, und daß außerdem die veröffentlichten Bilanzposten erkennen ließen, daß der eigentliche Gewinn der Firma noch ein bedeutend höherer sei. Die Gesellschaft fabriziere vorwiegend Fensterglas, wirke also verteuernd auf Miete und Wohnungsbau, und außerdem Cbockglas, das in der Möbel-Industrie als Ersatz verwendet wird und damit auch auf diesem Gebiete zur Verteuerung beiträgt.
Neue Hetze gegen Deutschland.
Wie die „Vossische Zeitung" erfahren haben will, hat die polnische Regierung ihrerseits ein Weißbuch über Oberschlesien erscheinen lassen, das angeblich an Hand von Dokumenten,, die photographisch wiedergegeben sind, den Nachweis erbringen will, daß die Vorgänge vom 17. August von den Deutschen provoziert und mit Hilfe einer bis in die Einzelheiten ausge- arbeiteten militärischen Organisation in Vorbereitung gewesen seien. Dieses Weißbuch soll auch bereits in das Ausland gegangen und besonders der ausländischen Presse zugänglich gemacht worden sein. Das Blatt stellt daraufhin die Frage, warum die Veröffentlichung des. deutschen Weißbuches solange hinausgezögert werde.
Deutsche Rote Wege» Gefährdung der Kohleulieferunge«.
Die deutsche Friedensdelegation in Paris hat an die Friedenskonferenz eine Note gerichtet, in der sie auf die Gefährdung der Kohlenlieferungen durch die Vorgänge in Oberschlesien hinweist.
Berlin, 9. Sept. Zu der deutschen Note über die Unerfüllbarkeit der Kohlenverpflichtungen aus der Spaer Konferenz sagt der „Berliner Lokalanzeiger": Die Darlegungen sind unzweideutig richtig. Der Gedanke liegt außerordentlich nahe, daß die Nichtbelieferung Deutschlands mit oberschlesischer Kohle die Lieferungsverpflichtung an Frankreich für den September bereits unmöglich gemacht hat oder daß man mindestens mit einer solchen Unmöglichkeit ernsthaft rechnet. Tritt sie ein. so wird zu sagen sein, daß die Franzosen in Oberschlesien durch ihr Verhalten die Kohlenlieferungen an sich selbst sabotiert haben. Hoffentlich geschieht von der Reichsregierung das Erforderliche. um diesen unleugbaren Zusammenhang der Welt und der Entente in die Köpfe zu hämmern, ehe Frankreich die üblichen Verleumdungen über deutsche Wortbrüchigkeit anzustimmen vermag.
In der „Kreuzzeitung" liest man: Es war die höchste Zeit, daß die deutsche Reichsregierung der Entente die Schwierigkeiten schildert, die uns die Erfüllung des Abkommens von Spa bereitet, und daß die ganze Abmachung in Frage gestellt wird, wenn die gegenwärtigen Verhältnisse in Oberschlesten andauern. Wenn es noch Beweise bedürft hätte, nm darzutun, daß Frankreich nichts an der Durchführung der Vertragsbestimmungen durch Deutschland liegt, sondern daß es nichts wertiger LÜstftA. als Deutschland durch fortgesetzte Bedrückungen die Luft zum Atmen zu nehmen und einen Vorwand zu neuer Landbefetznng zu finden, so sind es die jüngsten Auslassungen der französischen Blätter zu den Kohlenlieferungen Deutschlands.
Nach gestern eingegangenen telegraphischen Meldungen soll die interalliierte Kommission die Kohlensendungen aus Schlesien überhaupt gesperrt haben. Wie die deutsche Delegation in Spa dargelegt und die dortige Konferenz ausdrücklich anerkannt hat, ist die Ausführung des Kohlenabkommens vom 14. Juni ds. Js. abhängig von einer ausreichenden Belieferung Deutschlands mit oberschlesischer Kohle.
Das Hochwasser.
München, 8. Sept. Aus allen Teilen Südbayerns laufen Nachrichten über Hochwasserschäden ein. Der Inn und die Salzach haben in Mühldorf. Wasserburg und anderen Orten an ihren Ufern vielfach Schaden angerichtet. Die Bahnlinien sind mehrfach unterbrochen. Ganze Dörfer und Stadtteile stehen unter Wasser. In Mühldorf und Erding wurden Häuser fortgerissen, wobei auch Menschenleben zu beklagen sind. Auch Lech. Wertach und Isar sind weiter gestiegen. Die Eisenbahnlinie Augsburg-Ingolstadt ist unterbrochen. Die Iller mit ihren Nebenflüssen fuhrt gewaltiges Hochwasser. Der in ihrem Flußgebiet angerichtete Schaden geht in die Millionen. Die starken Regenfälle im Gebirge und die örtlichen Wolkenbrüche auf der bayerischen Hochebene haben gestern aufgehört. Der Oberlauf der Iller, des Lech und der Isar sind seit gestern Abend im Abnehmen begriffen.
Linz. 8. Sept. Die Nebenflüsse der Donau führen infolge anhaltenden Regenwetters seit einigen Tagen Hochwasser, das besonders längs der Ens und der Traun namhafte Verheerungen anrichtete. Sämtliche niedergelegenen Ortschaften wurden überflutet. Brücken wurden weggerissen und der Verkehr auf den Straßen und den Eisenbahnen lahmgelegt. Auf der Donau mutzte der gesamte Großschiffahrtsverkehr zwischen Wien und Linz eingestellt werden.
Erdbeben und Arbeiterbewegung in Italien.
Rom, 9. Sept. Die „Epoca" schätzt die Zahl der Opfer des Erdbebens auf ungefähr 300. Der Ort Fiwizzano, der etwa 17 000 Einwohner zählt, ist vollkommen zerstört worden. Da die Telephon- und Telegraphenverbindungen vollständig unterbrochen sind, sind bisher nähere Nachrichten über das Schicksal der Einwohner nicht zu erhalten gewesen.
Rom, 8. Sept. Die Zeitungen berichten, daß der Widerstand des technischen Personals und der Angestellten der Fabriken gegen die Metallarbeiterbewegung wächst. Die Lage verursacht unter den Arbeitern große Schwierigkeiten, da sie die nötige technische Leitung nicht besitzen. Die Lage wird wieder ernster beurteilt, da der Arbeitgeberverband beschlossen hat. nicht mit den Arbeitern zu verhandeln, wenn es sich nicht um rein wirtschaftliche Forderungen handelt und wenn die Arbeiter nicht die von ihnen besetzten Fabriken räumen. Nach einem Telegramm des „Eorriere della Sera" ist der Generalstreik in Triest beigelegt. Die Zeitungen sind wieder erschienen.
Oberamt Neuenbürg.
In dem Gehöft des Otto Wankmüller, Schreiner" Meisters in Schwan«, ist die
M»l- md Klauenseuche aurgebrochen.
Neuenbürg, den 8. Sept. 1920.
Oberamt:
Reg.-Aff. Rilling, A.-V.
Handwerkskammer Reutlingen.
In den kommenden Wintermonaten finden am Sitze der Handwerkskammer wieder Meisterprüfungen in sämtlichen Gewerben statt.
Den Prüfungen gehen nach Bedarf freiwillige Vorbe« reituugskurse in Buchführung, Kalkulation, Wechselkuude, Gewerberecht uud Gesetzeskunde voraus.
Je nach Zahl der Beteiligten werden wieder von den gewerblichen Vereinigungen der verschiedenen Oberamtsbezirke Vorbereitungskurse, die von der Handwerkskammer und der Zentralstelle für Gewerbe und Handel finanziell unterstützt «erden, abgehalten.
Anmeldungen zur Prüfung, wozu Formulare unentgeltlich von der Geschäftsstelle der Kammer bezogen werden können, find wie Nachweis (Zeugnis oder amtliche Bescheinigung) über das Bestehen der Gesellenprüfung und einer mindestens 4 jährigen Gesellenzeit, sowie mit der Angabe, ob ein Vor- bereilungskurs besucht werden will, spätestens bis ZUM ,18. September 1S20 an die Handwerkskammer Reutlingen einzureichen.
Mit der Anmeldung ist die Prüfungsgebühr von Fst Mk. auf unser Postscheckkonto Nr. 847, einzubezahlen. Wegen der Einteilung in die Vorbereitungskurse und der Fortsetzung der Prüfungstermine ist der Anmeldungstermin genau zu beachten.
Reutlingen, den 30. August 1920.
Der Vorstand der Handwerkskammer:
Vorsitzender: K. Vollmer. Syndikus: K. Hermann.