Direktion oer Firma u. a. aucy erliarr. oatz oer Äerriev unter tze» bisherigen Verhältnissen nicht aufrecht erhalten Werden kvnne, ES seien Exzesse vorgekommen, die den Betrieb ruinieren Wüßten. Wenn die Negierung den Betrieb sozialisieren wolle, so sei die- der Firma ganz recht. Die Betrsebsräte-Versamm- Lnng vom Samstag hatte von der ablehnenden Haltung der Daimler-Gesellschaft gegenüber den Vereinbarungen mit Ent­rüstung Kenntnis genommen. Die Arbeiterschaft der D.M.G. hleibe bis zur Erledigung der Verhandlungen mit den Gewerk­schaften im Teilstreik. In einer besonderen Entschließung der Betriebsräte wurde den Arbeitern und Angestellten volle Sym­pathie ausgesprochen und moralische und finanzielle Unter­stützung zugesagt.

Eßlingen, 6. Sept. (Nach dem Streik.) In der Nacht Mm Sonntag wurde die Polizeiwehr aus den seit Beginn der Aussperrung besetzten Betrieben zurückgezogen. Am Sonntag vormittag wurde in einer Volksversammlung auf dem Markt­platz über das Ergebnis der Einigungsverhandlungen berichtet. Ah» der Maschinenfabrik wird die Arbeit in zwei Serien anfge- «pmmen. Es sollen dort 15 Arbeiter, darunter mehrere Be- hriebsratsmitglieder, nicht mehr eingestellt werden.

Heilbroun, 6. Sept. (Die Betriebsräte zum Abbruch des Streiks.) Die hiesigen Betriebsräte nahmen in einer Entschlie­ßung zum Abschluß des Generalstreiks auch Stellung gegen die Württ. Regierung, der sie ihr schärfstes Mißtrauen aussprachen. Die Verantwortung für all die Schäden, die in der württ. Wirtschaft entstanden seien, würden auf die w. Regierung, die den großkapitalistischen Gewaltmenschen die Ausführung ihrer allgemeinen schädlichen Maßnahmen ermöglichte, fallen. Dem­nach haben die Radikalen hier noch immer Oberwasser. Der Aktionsausschuß wurde auch noch nicht aufgelöst.

Heilbronn, 6. Sept. (Entlassungen.) Bei der Maschinen- Bauinspektion Heilbronn wurden bei der Wiederaufnahme der Arbeit 25 Eisenbahnwerkstätte-Arbeiter nicht wieder eingestellt. Auch in einigen Privatbetrieben sollen derartige Maßregelun­gen bevorstehen. Ueberall wird der Schlichtungsausschutz bezw. daS Schiedsgericht angerufen werden.

HcAbronn, 6. Sept. (Die gestorbene Frau.) Zu dem schon gemeldeten Todesfall einer Frau Friedrich aus Kochen­dorf, die während der Streiktage infolge Mangels an Gas und Strom nicht operiert werden konnte, äußert sich nun auch der behandelnde Arzt der Frauenklinik, Dr. Gutbrod. Er stellt fest, daß infolge des Fehlens von Gas und elektrischem Licht die dringend notwendige Operation nicht auszuführen war. Es bleibe unumstößliche Tatsache, daß in diesem Fall ein Men­schenleben verloren ging, weil die technische Möglichkeit zur Operation durch den Streik unterbunden war.

Dahenfeld OA. Neckarsulm, 6. Sept. (Auch ein Zeichen der Zeit.) Nach einer ernsten Predigt über die Sonntagsheiligung wurden unserem Pfarrer nachts die Fenster seines Schlafzim­mers mit großen Steinen eingeworfen. Einer von den Steinen wiegt sogar 8 Pfund. Zum Glück blieb der Geistliche, der schon über 30 Jahre hier ist, unverletzt.

Göppingen. 6. Sept. (Entlassungen.) Vor Aufnahme der Arbeit versammelten sich die Arbeiter einiger Firmen in der Turnhalle, weil drei Mitglieder des Aktionsausschusses nicht wieder eingestellt werden sollten. Man einigte sich aber zuletzt und will das Schiedsgericht anrufen.

Strümpfelbach, 6. Sept. (Erschossen.) Der Arbeiter Bin­der von Stuttgart kam bei Anbruch der Dunkelheit hierher. Plötzlich sprang an ihm und seinem Begleiter ein Unbekannter vorüber und verschwand hinter einer Hecke. Als Binder die Sache untersuchen wollte, trafen ihn zwei Schüsse, davon einer i«S Herz, so daß er tot niedersank. Der Täter ist unbekannt.

Reutlingen, 6. Sept. (Generalstreiksende.) Eine Betriebs­rätevollversammlung hat mit etwa 270 gegen 2 Stimmen be­schlossen, der Stuttgarter Parole sich anzuschließen. Am Mon- rag ist die Arbeit in den hiesigen Betrieben allgemein wieder ausgenommen worden, nachdem bereits am Samstag um die Mittagszeit die Straßenbahn ihren Betrieb wieder ausgenom­men hatte.

Die landwirtschaftliche Nothilfe.

Unter den heutigen Verhältnissen bedarf es eigentlich gar keines besonderen Hinweises, daß die Landwirtschaft alsle­benswichtiger Betrieb" im eigentlichen Sinne des Wortes an­gesehen werden muß. Gerade für die Landwirtschaft, welche die Ernährung unseres Volkes gewährleistet, muß unter allen Umständen in der Weise gesorgt werden, daß nicht durch plötz­liche Arbeitsniederlegungen die Mühen eines ganzen Jahres vergeblich gemacht werden und unser Volk der Hungersnot oder der völligen Verschuldung ans Ausland preisgegeben wird. Denn auch in der Landwirtschaft haben wir für die Zukunft mit ernsten Streikgefahren zu rechnen. Wie in der Stadt unter der industriellen Arbeiterschaft, so setzt auch auf dem Lande unter den Landarbeitern eine immer weiter um sich greifende radikale Verhetzung ein. Man versucht die Landarbeiter ge­rade in den wichtigsten Zeitpunkten zu unbesonnenen Streik- Handlungen zu verleiten, und die damit schon an sich überaus schwierige Volksernährung gänzlich unmöglich zu machen.

In der Erkenntnis dieser Sachlage beabsichtigt die Lei­

tung oer Lecymicgen Noiyu.se aucy «neLanowerrichasllictze Nothilfe" einzurichten, die unbekümmert um die wirischastspo- litischen Auseinandersetzungen zwischen Bauer und Landarbei­ter nur darauf bedacht ist, die unermeßlichen Werte der land­wirtschaftlichen Produktton für unser Volk zu erhalten und zu sichern. Hierbei liegt eine gewaltige Aufgabe für die Tech­nische Nothilfe nicht nur allein darin, daß sie die Versorgung der Landwirtschaft mit elektrischer Energie, Gas, Wasser sicher­stellt, die Zufuhr von Kunstdünger gewährleistet, und dis ma­schinellen Einrichtungen in der Landwirtschaft vor Sabotage schützt und in Gang erhält, sondern auch, daß sie gegebenen­falls die Einbringung der Ernte übernimmt, besonders Feld- früchte vor dem Verderben schützt. Demgemäß sollen für das ganze Reich vor allem die Zuckerrübenindustrie. Molkereien, Brennereien, Dreschmaschinenbetriebe. Notstandsarbeiten wäh­rend der Ernte usw. durch die Landwirtschaftliche Nothilfe auf­recht erhalten werden. Dazu kommt natürlich noch die Hilfe bei Störungen in den landwirtschaftlichen Betrieben in Fällen von höherer Gewalt, zur Bergung von Kartoffeln bei Frost und dergleichen mehr.

llm diesen Gedanken einer Landwirtschaftlichen Nothilfe in die Tat umzusetzen, ist die Leitung natürlich vor allen Dingen auf die Unterstützung der ländlichen Kreise selbst angewiesen. Dazu werden Fachleute gebraucht, und es ist deshalb dringend erforderlich, daß sich Landwirte, mehr als es bisher geschehen, der Technischen Nothilfe zur Verfügung stellen. Außer den Landwirten selbst kommen vor allen Dingen Gärtner, landwirt­schaftliche Schulen und Inhaber oder Pächter von Schreber­gärten in den Vorstädten in Frage. Der Städter und nament­lich der Großstädter, welcher der Hauptverbraucher landwirt­schaftlicher Erzeugnisse ist. hat als Mitglied der Technischen Nothilfe die beste Gelegenheit, an seinem Teile dazu beizu­tragen, daß die Ernährung des deutschen Volkes sichergestellt bleibt. Denn in keinem anderen lebenswichtigen Betriebe ist eine so ausgezeichnete Verwendung ungelernter Hilfskräfte möglich, wie gerade in der Landwirtschaft, wie es das Beispiel der während des Krieges in der Landwirtschaft verwendeten Schüler aller Lehranstalten bewiesen hat. Schließlich ist auch zu hoffen, daß durch die Nothilfe in der Landwirtschaft man­cher Städter ein größeres Verständnis für die Schwierigkeiten, mit denen die Landwirtschaft zu kämpfen hat, und mehr Ein­sicht für ihre Bedürfnisse bekommen wird, sodatz die Landwirt­schaftliche Nothilfe eine neue Brücke zum notwendigen gegen­seitigen Verstehen zwischen Stadt und Land wird bauen kön­nen. .

Die Mitglieder der Technischen Nothilfe genießen weitge­hendste Fürsorge im Falle der Erkrankung oder von Unfällen, die durch den Dienst bei der Technischen Nothilfe herbeigeführt werden. Mitgliedsbeiträge werden nicht erhoben .Anmeldungen nehmen die Ortsgruppen der Technischen Nothilfe entgegen, die überall errichtet sind. Auskünfte werden erteilt durch die Landesbezirksstelle der Technischen Nothilfe für Baden und Württemberg in Stuttgart. Akademie, Fernruf 4664, 10 584, 12 515.

Baden.

Pforzheim, 6. Sept. Im Men städtischen Schlachthof gab es am Samstag nachmittag lt.Pforzh. Anz." etwas ganz Be­sonderes: es waren 300 Spanferkel zum Verkauf ausgeschrieben. Man fragte sich natürlich, ob es auf einmal junge Schweine geregnet habe oder ob die Zeitungsanzeige auf Irreführung abziele. Die Sache hatte aber ihre Richtigkeit. Und das kam so: Ein Schweinehändler von Böblingen hatte eine große Herde Schweine durch ein von Maul- und Klauenseuche be­troffenes Gebiet geführt. Die Folge war. daß ihm das Gebot auferlegt wurde, die Tiere sechs Wochen unter tierärztliche Beo­bachtung stellen zu lassen. Der Händler hätte dadurch großen Schaden gehabt und er zog es deshalb vor, die Ferkel hier aus­schlachten zu lassen und das Fleisch zu verkaufen. Die Span­ferkel fanden denn auch guten Zuspruch. Sie wogen je 10 bis 15 Pfund. Das Pfund wurde für 12 Mark verkauft.

Karlsruhe, 6. Sept. Die Regierung hat neue Weisung ge­geben. durch Gendarmerie- und Polizeipersonal oder besonders Beauftragte die Biehpreise zu überwachen. Ergeben sich An­haltspunkte für eine Preistreiberei, so wäre auch die Biehsen- dung vorläufig anzuhalten und unverzüglich Anzeige bei der Staatsanwaltschaft zu erstatten, die das weitere veranlassen wird. Die bisherige Sicherheitspolizei wird auch in Baden aufgelöst und ihr Beamtenstand in die Gesamtordnungspolizei übernommen. Der Ausschuß des Verbandes der mittleren Städte Badens hat an die Regierung den Antrag gestellt, Schlachtfeste und dergleichen Veranstaltungen künftig zu ver­bieten.

Grötzingen bei Staufen, 4. Sept. Im Sägewerk der Gebr. Hiiümelsbach wurde der Heizer Albert Zimmermann von einem wuchtigen Holzstück derart an den Kopf getroffen, daß der Tod sofort eintrat. Der Getötete hinterläßt acht Kinder.

Vom Schwarzwald, 6. Sept. Die Villinger Arbeiter ver­anstalteten gestern gegen die säumigen Milchablieferer eine der Originalität nicht entbehrende Kundgebung. Etwa 300 Ar-

aucy oe« venactzvarte»

bisher mit der Milchablieferung im Rückstand ^

Landwirte zum Rathaus geführt wurden und ücb dMi^ne» terschriftlich verpflichten mußten, ihr Milchbeire nis r s w« ^ zuliefern. Im anderen Falle haben sie einsckc^ ten der Arbeiterschaft zu gewärtigen 'Zarteres Emschref-

Hembach (A. Weinheim). 5. Sept Der Johann Steilen, der als Pionier im Fewe üestarwen ^ machte sich gestern in seiner Werkstätte im eigenen A>auie Ai Sprengkapseln zu schaffen, die er aus dem Kriege helAaeW-N hatte. Plötzlich entzündete sich ein Sprengkörper und ervl^ dierte mit solcher Gewalt, daß Steilen in Stücke auseinaL gerissen wurde. Seine Leiche war zur Unkenntlichkeit entttNN

sogar

Der Explosivstoff durchschlug die Decke der Wohnung und L das Dach. Der 34,ährige Alaun hinterläßt eine Witwe Kindern. ^ ^

Vermischtes.

Die Not und Drangsale der pfälzische« Schule«

die unter den Schikanen u. Unflätigkeiten der Franzosen sckw->. zu leiden haben, schildert ein Pfälzer Lehrer in ergVeif^ Weise wie folgt: ^euenoer

Das war schwer zu sagen, wer da mehr Angst hatte a« sie kamen: ob wir oder die Franzosen. Die Männer Ware» noch weg. Die Weiber standen hinter den Fenstern und trau­ten sich nicht, die Köpfe zu zeigen. Die Franzosen rückten ei» und trauten sich doch kaum ins Dorf. Man merkte, daß sie au ihren Sieg immer noch nicht glauben konnten. Aber als sie spürten, daß sie wirklich die Herren waren, da wurden sie steck Da kam böse Zeit. Was haben sie aus unserem SchulhaW ' gemacht! Als ob sie Schmerz spürten, wenn sie noch etwa«, ?! Sauberes sahen. Im Schulsaal blieb keine Bank und kein Schrank ganz, die Türen wurden aufgebrochen, Bücher und Hefte herausgerissen, zerfetzt, mit Unflätereien beschmutzt teil­weise verbrannt. Drüben im Pfarrhaus geradeso: erbrochene Türen, Kaiserbüsten geköpft, Hindenburgbilder beschmutzt Wertvolle Akten aus ihren Deckeln gerissen; statt ihrer man kanns kaum sagen Kot und.Unrat hineingetan. Wir wußten bis dahin nicht, daß Menschen, Menschen die eine Sprache spre­chen und ein menschliches Gesicht tragen, sich doch uns nicht!

so entwürdigen, so wie die Säue sich im Unrat weiden kön­nen. Und nicht etwa ihre Neger waren so unflätig; sie sel­ber, die Weißen Franzosen, machten sie so zu Säuen. Bis da­hin hatten wir einen 'Zorn auf sie; seitdem hassen wir sie wie man das Böse haßt, und verachten sie. wie man kein Tier verachtet. Das Tier folgt seiner Natur; diese Menschen haben ihre Natur geschändet." Als die ersten Franzosen es waren Neger aus Madagaskar einrückten, war der Lehrer der erste, der dem französischen Kommandanten vor­geführt wurde, und die erste Frage war:Haben Sie Karten?' Eb hatte natürlich keine; die braven, alten Schulkarten lagen zufammengerollt irgendwo unterm Dach. Die Madagassen, di« nach der Beteuerung ihres Führersausgezogen waren, um ihr Vaterland zu retten," mochten sich ohne sie weiter durchs Land tasten. Der Lehrer, ein noch junger Mann, bis zum Ende als Offizier an der Front gewesen, lächelt bitter, da er von denSiegern" spricht:Es war ein böser Anblick, wenn man zusah, wie sie von unserer Selbstentmannung lebten; wie sie ihre Truppen aus unseren Beständen pflegten, wie sie unter unseren deutschen Decken schliefen, unsere Handgranaten am Gürtel trugen und uns unser Elend in deutsche Schreibmaschi­nen diktierten. Da konnte man die Scham lernen und den Haß. Wir werden's nicht wieder verlernen. Sie haben Samen gesät der wird in Jahrzehnten aufgehen. Ihre Angst vor der Zukunft kann nicht hindern, daß die Zukunft kommt. Ko­misch, vor was allem sie Angst haben: vor dem Schulturnen der sechs- und neunjährigen Mädchen und Buben. Sie lachen; Sie glauben's nicht. Aber es ist so. Ich darf mit den Kin­dern keine Turnübungen machen, die Keime zumilitaristischen" Regungen in sie legen könnten. Die kleinen Mädchen dürfen nichtim Tritt marschieren, damit's keine Amazonen werden; die kleinen Jungen darf ich nicht in Viererreihen gehen lassen, damit sie nicht das glorreiche Frankreich umrenenn. Ord- nunasübungen sind verboten; Stabübungen sind verboten. Bei Unterrichtsgängen darf ich die Kinder nicht in Reihen mar­schieren, darf sie kein Marschliedchen singen lassen. Alles aus­drücklich verboten. Vaterländische Lieder in der Gesangstunde sind verboten. Lehrbücher vaterländischen Inhaltes sind ver­boten. Sie spüren, daß die deutsche Zukunft den Mördern Deutschlands feindlich sein muß; darum möchten sie die un- geborene Zukunft selbst morden. Sie vergessen, daß der ge­preßte Strahl um so höher springt. Sie vergessen, daß die Seele um so durstiger wird, je mehr man ihr das Wasser des Lebens versagt."

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 6. Sept. Der Abg. Bock (Z.) hat eine kleine Anfrage zu Gunsten einer Neuregelung der Bezüge der staatlichen und körperschaftlichen Ruhestandsbeamten gerichtet

Art läßt Ml von Art.

102 )

Roman von H. Hill.

(Nachdruck verboten.)

Ich muß gestehen, daß ich mich nur sehr schwer entschließen könnte, ihr ein Leid anzutun. Sie ist nicht bloß ein hübsches, sonder« auch ein gutes Mädchen, und es ist schade ge­nug, daß sie in diese Geschichte hineingezogen werden mußte. Ich werde herzlich froh sein, wenn wir keine Hand gegen sie zu erheben brauchen."

Die Oberlippe des Weibes kräuselte sich verächtlich.

Wie es scheint, hast du dich in sie verliebt, während du sie da unten bedientest. Nun, meinetwegen ich bin nicht eifersüchtig. Und was geschehen muß, wird darum doch geschehen. Dafür werde ich schon sorgen. Wie aber, we«n dein Vertrauen in die Stärke dieses Doktor Ode- mar dich dennoch täuscht? Rolf mag in der letzten Zeit durch sein Trinken ein bißchen heruntergekommen sein. Ein verteufelt starker Bursche aber ist er darum doch noch immer. Und ich glaube nicht, daß seine Nerven im ent­scheidenden Augenblick versagen werden. Er hat bisher «och immer bewiesen, daß er, wenn es darauf ankommt, feinen Mann zu stehen weiß."

Weigelt zog die Augenbrauen zusammen.

In diesem Fall werde ich natürlich zu tun haben, »as dem anderen nicht gelungen ist. Darüber brauchen wir doch nicht erst weiter zu reden."

Still!" raunte ihm das Mädchen zu.Ich hörte u«ten eine Tür gehen. Der entscheidende Augenblick ist gekommen."

Sie lehnten sich über das Treppengeländer, um besser lauschen zu können. Denn es war nur ihr Gehör, das ihnen eine Kunde vermitteln konnte von dem, was da unte« geschah, da die Biegungen der Treppe einen Aus- bli«k verhinderten. Die Vermutung der Hausdame aber w«r ohne Zweifel zutreffend gewesen, denn sie hörten erst die ^dämpften Stimmen und dann auch die Schritte S«*chr Männer, die über den Flur de« Erdgeschoss««

gingen und dann offenbar die Kellertreppe hinabstiegen. Ein paar Sekunden lang blieb es ganz still, dann wurde ein Geräusch hörbar wie von einem dumpfen Schlage und unmittelbar darauf ein Poltern, wie wenn ein schwerer Körper zu Boden gestürzt wäre. Ein Schrei oder der Tumult eines Handgemenges waren nicht vernehmlich ge­worden, und als eine oder zwei Minuten in tiefer Stille verstrichen waren, sagte Weigelt:

Es scheint anders ausgegangen zu sein, als ich es gewünscht und gehofft hatte. Nun wohl, so werden wir eben tun, was wir tun müssen."

Sie warteten, bis jemand von unten heraufkam, und wie sie es nach dem Vorhergegangenen kaum noch anders hatten erwarten können, sahen sie, daß der Mann, der da vor ihnen auf der Treppe austauchte, der Graf Rolf Donnersberg war.

Sein Gesicht war leichenfahl und wurde durch ein un­heimliches, nervöses Zucken entstellt. Aber er war unver­kennbar bemüht, sich das Aussehen eines selbstbewußten Siegers zu geben.

Nun ist es ein für allemal aus mit dem romanti­schen Liebesidyll zwischen dem Dichter und der Grafen­tochter. Es war nicht meine Schuld, sondern sein Un­glück, daß er mir in den Weg kommen mußte. Er ging mir in die Falle wie ein rechter Gimpel, und ich hätte nimmermehr geglaubt, daß er es mir so leicht machen würde."

Weigelt fixierte ihn mit einem giftigen Blick.

Und du bist wirklich ganz sicher, daß-"

Der Graf machte eine Handbewegung, die beredter war als Worte.

Aus und vorbei! Es war nicht mehr Leben in ihm, als in diesem Beutel da."

Er warf den Sandsack, der ihm als Mordwaffe ge­dient hatte, auf den Boden, «nd Weigelt bückte sich da­nach, wie wenn er sich überzeugen wollte, ob irgendwelche Spuren au der seltsamen M«rd«affe zurückgeblieben seien.

Du arbeitest besser, als man es von einem so hoch- geborenen Herrn erwarten sollte," sagte er mit grimmi­gem Hohn. Der andere aber lachte kurz aus.

Ich kann alles, was ich ernstlich will. Es war eine Unverschämtheit von dir, an der Standhaftigkeit meiner Nerven zu zweifeln."

Du vergißt, mein Lieber, daß dieser Zweifel nicht von mir, sondern von dir selbst ausgegangen ist. Und was soll nun weiter geschehen?"

Was wir von vornherein beschlossen hatten. Aber ich möchte noch einmal hinunter, um etwas zu mir zu stecken, was ich vorhin im Wartezimmer liegen ließ."

Möchten wir nicht zuvor unsere Rechnung ins reme bringen?" fragte Weigelt.Nachher wird vermutlich alles in solcher Eile vor sich gehen müssen, daß uns viel­leicht nicht die nötige Muße dazu bleibt."

Du bist verteufelt vorsichtig, wenn es sich um Geld­angelegenheiten handelt, mein Bester! Aber meinetwegen! Es kommt mir nicht darauf an. Wir haben es ja dazu.

Er zog ein von Banknoten strotzendes Portefeuille aus der Tasche und stieg um zwei Treppenstufen tiefer hinab, weil ihm die einzige im Treppenhause brennende Lampe dort ein besseres Licht gab. In demselben Augen­blick aber, da er den beiden anderen den Rücken kehrte, . hob Weigelt den mit dem Sandsack bewehrten Arm uno holte zum todbringenden Schlage aus gegen das unoe- deckte Haupt des Mörders. ^

Ein gellender Aufschrei und ein Sturz dann war alles vorüber.-

Aber der Verzweiflungsschrei aus dem Munde des zu ^ Tode Getroffenen war nicht der einzige Schreckenslmü g wesen, der durch die Stille des alten Hauses schnüre. Ein zweiter war von den Lippen des lungen Mädchens gekommen, das jetzt geisterbleich und außer sich vor setzen bis an den Rand des Treppengeländers vorsturz . Unfähig, die Ungewißheit ihrer schrecklichen Lage langer

zu ertragen, hatte Edith die unverschlossene T«r des Z merr geöffnet, und sie war gerade in dem Moment hina«sgetr«ten, «o das Fürchterliche geschah.

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