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L»L 208.

Neuenbürg, Dienstag den 7. September 1920

78. Jahrgang.

Deutschland.

Saarbrücken, 6. Sept. Gleich nach der Aufhebung des Belagerungszustandes hat die Regierungskommtssion die Aus­weisungsbefehle nachgeprüst. Infolge einer ersten Aktendurch- W sind eine Anzahl Personen bereits ermächtigt worden, ins Saargebiet zurückzukehren. Eine neue Lohnbewegung ist un­ter der gesamten saarländischen Hütten- und Metallarbeiter- schaft im Gange. Diese Arbeitergruppe gehört zur Zeit, be­sonders im Vergleich zu den Bergleuten, zu den niedrtgst ent­lohnten Arbeitern des Saargebietes, die vielfach noch Monats­löhne von 700800 Mark beziehen. Zugeständnisse der In­dustriellen erfüllten bisher die Erwartungen der Arbeitneh­mer nicht.

Berlin, 6. Sept. Um einen Zuschuß zur Herstellung von neuen Wohnungen zu erhalten, soll- im Reiche eine Mietsteuer eingeführt werden. Die Reichsregierung hat einen Entwurf bereits dem Reichsrat und dem Reichstag zugehen lassen. Dar­nach soll die Mietssteuer auf etwa 15 v. H. der Miete nach dem Stande von 1914 festgesetzt werden. Die endgültige Höhe wird von den Beschlüssen des Reichstages abhängen. Die Ge­meinden werden das Recht haben, zu der Mietssteüer Zuschläge zu erheben. Zu den Drohungen des Kommunistenführers Morges, daß mit Hilfe der im Gefangenenlager Hameln in­ternierten Russen leicht etwas unternommen werden könne, er­fährt man, daß von Len Behörden alle Vorkehrungen getroffen worden sind, um solche Unternehmungen zu verhindern. Ber­lin mutz 100 Millionen Mark für Arbeitslosen-Beihilfe zur Verfügung stellen. In erster Linie handelt es sich um die Aus­führung von Bauarbeiten. Bemerkenswert ist, daß die städti­sche Nordsüdbahn, die in der Ausführung steckengebliebene -Un­tergrundbahn vom Wedding nach Neukölln, nun mit Zuhilfe­nahme obiger Mittel fertiggestellt werden soll. Die Ge­meinde wird neuerdings vielfach als Futterkrippe ausgebeutet. Trotz nur geringer Mehrheit in der Bezirksversammlung sind die Unabhängigen und Sozialdemokraten in Spandau übcr- eingekommen, die Aemter des Bezirks nur mit besoldeten Stadt­räten zu besetzen. Die bürgerlichen Fraktionen sollen voll- stänüig ausgeschaltet werden. Für die einzelnen Aemter hat man, wie in Berlin, bereits einige Lokalgrößen aus der Partei in Bereitschaft. Da man unter diesen Umständen mit einem Rücktritt des jetzigen Oberbürgermeisters rechnet, soll der Span- Vauer Bürgermeisterposten mit einem Unabhängigen besetzt werden. Die Grenzkommission unter dem Vorsitz des französischen Generals Dupont hat die Grenze für den Frei­staat Danzig von der Ostsee bis Zopott bis zum Lonkener See festgesetzt.

Kattowitz, 6. Sept. Nach derDeutschen Allgemeinen Zer- tung" hält die Unsicherheit in Oberschlesien weiter an. Es hat den Anschein, als ob die Bewegung in den einzelnen Kreisen einen stark kommunistischen Anstrich erhalten hat.

Erklärung des Ev. Volksbunds.

Vom Ev. Volksbund für Württemberg geht uns folgende Erklärung zur Lage zu:

Die Streiktage sind vorüber. Zu schweren Zusammen­stößen ist es glücklicherweise nicht gekommen. Nun aber sollen weder durch Neberhebung und Schadenfreude, noch durch Haß und Verbitterung die Gegensätze in unserem Volk aufs neue gesteigert werden.

Wir bitten unsere Volksgenossen, alles zu tun. daß die für das Wohl des Ganzen unentbehrliche Gemeinschaft gestärkt werde und allerorts die Arbeit ihren gedeihlichen Fortgang nehme. Nur wenn jeder auch in den wirtschaftlichen Ausein­andersetzungen sich in den anderen hineindsnkt, der Arbeitge­ber in den Arbeitnehmer, wie der Arbeitnehmer in den Arbeit­geber. wird der notwendige Ausgleich und die vertrauensvolle Verständigung gefunden werden. And nur wenn jeder in sei­nem Teil bereit ist, Opfer zu bringen und an den drückenden gemeinsamen Lasten mitzutragen, ist Bestand und Zukunft unseres Volkes gewährleistet.

Ausland.

Wien. 6. Sept.- In Oesterreich hat man genug von der Sozialisierung, dort will man jetzt riicksozialisieren. Die staat­lichen Jndustriewerke arbeiten gegenwärtig mit einem Fehlbe­trag von 25 Mill. Kronen monatlich. Aus diesem Grunde schweben Verhandlungen zur Umbildung der einzelnen staat­lichen Jndustriewerke in gemischt wirtschaftliche Unternehmun­gen unter Mitwirkung des privaten Kapitals.

Rom, 6. Sept. Dem deutschen Botschafter wurde am Frei­tag die Bibliothek des deutschen archäologischen Instituts über­geben. auf deren Konfiskation die italienische Regierung ver­zichtet hat. Der Verzicht bleibt jedoch an die Bedingungen geknüpft, daß die Bibliothek nie aus Rom fortgesetztst wer­den darf.

^ Genf, 6. Sept. Der Riesenbau des Hotel National am Ende des Quai du Montblanc ist in den Besitz des Völkerbun­des übergegangen, der die gesamten Aktien im Betrage von 5 500 000 Franken erworben hat. Damit ist die endgültige Ver­legung des Sitzes des Völkerbundes nach Genf bestätigt.

London, 6. Sept. Die englische Regierung bietet den Ar­beitern ihre Vermittlung zur Vermeidung des Streiks cm.

Warschau. 5. Sept. Hier ist ein drahtloses Telegramm ein­getroffen. nach dem sich die russische Negierung zu einem sofor­tigen, Waffenstillstand bereit erklärt und hinsichtlich der Grenz­festsetzung keinerlei Schwierigkeiten mehr bestehen. General Wrangel hat durch eine Abordnung der polnischen Negierung eine Achte überreichen lassen, worin er sie bittet. Ihn nicht im Stiche M lassen.

Empfang des österreichischen Gesandte» bei Deschanel.

Bei dem gestrigen Empfang des österreichischen Gesandten Eichhoff. im Schloß zu Rambouillet waren neben dem Präsi­denten Deschanel und dem Ministerpräsidenten Millcrand, auch die beiden Generalsekretäre des Ministerpräsidenten, die Ge­neräle Pension und Hemmte anwesend. Der Gesandt: wurde gleich nach seiner Ankunft im Schlosse von dem Oberzeremo- nienmeister De Fougnieres empfangen, der ihn sofort dem Prä­

sidenten vorstellte. Nach der Audienz wurde der Gesandte »it dem gleichen Zeremoniell wie bei seiner Ankunft verabschiedet. Die militärischen Ehrenbezeugungen wurden von einer Schwad­ron des 4. Husarenregiments erwiesen. (Mit dieser auffallenden Auszeichnung will die französische Regierung ihr Verhalten ge­genüber Deutschland besonders zum Ausdruck bringen. Was schadets? Wir sind von dort her nichts anderes gewohnt. Schristl.)

Beabsichtigter Rücktritt Dsschanels.

Zürich, 6. Sept. Der unter französischen Einfluß stehende Democrat" in Delle erfährt aus sicherer Quells/ daß der Rück­tritt des Präsidenten Deschanel eine beschlossene Sache sei. Man suche nach einem Nachfolger, und eine Wiederwahl Poincares würde, wie man annimmt, die Zustimmung des größten Tei­les der öffentlichen Meinung in Frankreich finden. Tie Frage lei nur, ob Poincare annehmen werde.

Französische Angriffe gegen Dr. Simons.

Genf, 5. Sept. Ein scharfer Artikel desJournal des De- bats" richtet sich gegen die Erklärung des deutschen Außenmini­sters Dr. Simons im Ausschuß für auswärtige Angelegenhei­ten. Man könne aus den veröffentlichten Bemerkungen des Ministers schließen, daß sie geheimgehaltenen, noch viel stärkere Angriffe enthalten hätten. Besonders wendet sich das Blatt gegen die Erklärung von Dr. Simons, er habe nach reiflicher Ueberlegung der beiden rhm gemachten Vorschläge zur Haltung Deutschlands in der russisch-polnischen Frage sich für die Neu­tralität entschieden. Damtt erkläre der Minister, meint das französische Blatt, daß er nur aus Vorsicht den Plan eines Bündnisses mit den Bolschewisten zur Vernichtung des Ver­sailler Vertrages abgclehnt habe. Es sei also klar, daß wenn die Bolschewisten Polen überwältigt hätten, die Verhandlungen von Dr. Simons mit ihnen weit intensiver geworden wären. Diese Worte müßten die Alliierten genau im Auge behalten und die nötigen Lehren daraus ziehen. Ueberdics bestätigten die Aeußerungen von Dr. Simons über die Gern :r Konferenz dieselbe Geistesrichtung, die Absicht nämlich, möglichst wenig von den eingegangenen Verpflichtungen zu halten. In ähn­lichem Sinne polemisiert derTemps" in seinem Leitartikel ge­gen die angebliche deutsche Geistesrichtung, de immer noch da­rauf gerichtet gewesen sei. jedes freiwillige Anerbieten zur Erfüllung einzegcmgener Verpflichtungen zu unterlassen und sich zu allem zwingen zu lassen.

Die revolutionäre Bewegung in Italien.

Lugano, 6. Sept. Seit gestern sind nunmehr mit geringen Ausnahmen alle Eisen- und Stahlwerke, Schiffswerften. Lo- komotiv- und Waggonfabriken Automobilfabriken, mechanische Werkstätten jeder Art in ganz Italien von den Arbeitern besetzt. Sie werden von ihnen so gut oder so schlecht wie möglich be­trieben. In einzelnen Werkstätten in Mailand sind die Arbei­ter militärisch oganisiert und bewaffnet. Die Werkstätten sind mit Drahtverhauen und Maschinengewehren versehen. Die Aussichten auf eine Verständigung mit den Industriellen und der Regierung schwinden immer mehr. Dagegen drohen die anarchistischen Elemente mit der Ausdehnung der Besitzergrei­fung auf alle Industrien, sowie auf den Grund und. Boden, die Bergwerke und Häuser. Der stark organisierte Landarbei­terverband erklärte sich solidarisch mit den Metallabeitern. Die Regierung verharrt Wetter untätig. In Genua wurden die Po­lizisten. die auf die Arbeiter geschossen hatten, verhWtet. Als dann aber auch die Polizei streikte, ließ der Präfekt die Poli­zisten wieder frei. Eine längere Fortdauer der gegenwärtigen Lage erscheint unmöglich. Ernste Ereignisse sind jeden Tag zu erwarten.

Paris, 5. Sept. Havas berichtet aus Triest, daß sich die Arbeiterbewegung immer noch ausdehnt. In Triest ist der Ge­neralstreik proklamiert worden. Man meldet Zusammenstöße zwischen den Streikenden und Soldaten.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Das Ev. Konsistorium hat die Pfarrei Untergrön- ningen, Dekanats Gaildorf, dem Parochialvikär Walter Hartmann in Schömberg, Dekanats Neuenbürg, über­tragen.

Neuenbürg, 7. Sept. Die Wahl eines Vertreters zum 53. Verbandstag des Verbands württembergischer Gewerbe­vereine und Handwerkervereinigungen, welcher vom 18. bis 20. September in Rottenburg a. N. stattfindet, beschäftigte als erster Gegenstand der Tagesordnung die auf Montag abend in dieEintracht" anberaumte Versammlung des Gewerbe-Vereins. Mit dem Verbandstag soll als Abschluß, wie der Vorstand, Fabrikant Gollmer, nach Bekanntgabe der Tagesordnung mitteilte, ein Besuch des erst jüngst eröffneten Handwerkererholungsheims in Niedernau verbunden sein. Als Vertreter wurde der Vorstand bestimmt, weitere Mitglieder werden sich ihm anschließen. Den Teil­nehmern, deren Anmeldung spätestens bis 12. September beim Gewerbeverein Rotlenburg zu erfolgen hat, wurde ein entsprechender Reisekostenbsitrag verwillitzt. Die Tagung verspricht sowohl hinsichtlich der geschäftlichen Beratungen, unter welchen ein Vortrag des Handwerkskammersekretärs Direktor Schuler-Ulm überBerufliche und wirtschaftliche Organisation des Handwerks" erwähnt sei, wie auch der sonstigen Veranstaltungen und icmdschastl. Reize, welche die Um­gebung Nottenburgs bietet, interessant zu werden. Nach Durchbesprechung der daselbst zur Beratungfftehenden Tages­ordnung überreichte der Vorstand im Auftrag der Handwerks­kammer Reutlingen dem die Meisterprüfung mit gutem Er­folg bestandenen Mechaniker Wilhelm Kain er unter ent­sprechenden Worten den Meisterbrief. Zum weiteren Gegen­

stand der Tagesordnung, die Frage der Fernsprechgebühren, berichtete der Vorstand über den gegenwärtigen Stand, der aus Veröffentlichungen in den Tageszeitungen genügend be­kannt ist. Leider war er nicht in der Lage, günstigere Mit­teilungen für die Fernsprechteilnehmer bekannt zu geben mit Ausnahme jener, daß ein neuer Fernsprechtarif in Vorberei­tung sei, der Rücksicht nehme auf die soziale und wirtschaft­liche Lage der Teilnehmer. Mit der Zahlung der 1000 »L entweder in ganzem Betrage oder in Raten zu 250 ^1 je nach der wirtschaftlichen Lage des einzelnen Teilnehmers sei ab 1. Oktober zu rechnen. Dieser Betrag sei daz« be­stimmt, den darniederliegenden Fernsprechverkehr zu verbessern und auszubauen, weil dem Reiche die Mittel hiezu fehlen. Postinspektor Lang, welcher der Einladung gleichfalls Folge geleistet hatte, trat mit überzeugenden Worten dafür ein, daß jene Teilnehmer, welche auf 1. Oktober gekündigt hatten, diese Kündigungen in ihrem eigenen Interesse wie in jenem der Gesamtheit zurücknehmen möchten. Er schilderte die Vor­teile, welche eine zahlreiche Beteiligung der Geschäfte am Fern­sprechverkehr jedem Einzelnen biete und hob die Bedeutung einer großen Beteiligung für den Platz nach außen hervor. Die Zahl der Gespräche habe hier im allgemeinen nach den gemachten Wahrnehmungen trotz erhöhter Gebühren nicht ab­sondern zugenommen, ein Beweis, daß der Fernsprechverkehr von keinem vorwärtskommenden Geschäftsmann entbehrt werden könne. Bedauerlich sei, daß Württemberg prozentual die meisten Kündigungen aufweise. Im Laufe des Spätjahres werde ein Telefonaufseher mit entsprechenden Hilfskräften hier ein­rücken, wodurch mancherlei Klagen und Uebelständen abge­holfen werde. Er werde dafür eintreten, daß hiesige geeignete Leute zu Hilfsarbeitern ausgebildet werden, wodurch man der Wohnungsfrage enthoben sei. Bisher sei man immer auf Calw angewiesen gewesen. Der Betrag von 1000 »Ni werde zu 4°/» verzinst und bei Kündigung sofort zurückbezahlt, so daß kein Risiko damit verbunden sei. Wenn neben der Grundgebühr auch die Gesprächsgebühr mit der Zeit herab­gesetzt werde, wenn die Pauschgebühren voraussichtlich ans 31. März 1921 in Wegfall kommen und weiterhin vermut­lich bei Fernsprechnetzen unter 50 Teilnehmern eine Ermäßig­ung der Anschlußgebühren eintrete, dann sollte es keinem Teilnehmer schwer fallen, sein Telefon zu behalten. Auf Grund dieser Ausführungen trat die Versammlung dem Vor­schläge des Vorstandes bei, die Mitglieder zur Zurücknahme der Kündigungen zu veranlassen und dies durch besonderes öffentliches Ausschreiben des Gewerbevereins zur Kenntnis derselben zu bringen. Einen weiteren wichtigen Gegen­stand bildeten die seit einiger Zeit vorkommenden Störungen in der Zuleitung elektrischer Kraft seitens des städtischen Elektrizitätswerks, wodurch ein geregelter Betrieb unmöglich sei und den Abnehmern nur Nachteile, Betriebs­störungen und Schaden erwachse. Die Aussprache, welche sich über dieses Thema entspann, brachte bedauerliche Vor­kommnisse an den Tag, deren Abstellung seitens der Ab­nehmer mit allem Nachdruck gefordert werden müsse, denn so wie der Betrieb im Elektrizitätswerk bei einem dreiköpfigen Personal geführt werde, entspreche er keineswegs den An­forderungen, welche die Abnehmer angesichts der hohen Strom­preise und im Interesse eines geregelten Betriebs zu stellen berechtigt seien. Das Ergebnis der Aussprache bildete der Beschluß, daß der Gewerbe-Verein im Interesse seiner Mit­glieder und der übrigen Stromabnehmer sich in einer Ein­gabe um baldige Abstellung der Mißstände an den Gemeinde­rat wenden solle, mit deren Abfassung der Vorstand betraut wurde. Mit Dankeswortsn an Postinspektor Lang für seine schätzenswerten Ausführungen und das bekundete Interesse der Anwesenden schloß hierauf der Vorsitzende die Versammlung.

Wür»»i-«noerg.

Stuttgart, 6. Sept. (Streik-Nachlese.) Am Montag wurde die Arbeit in den hiesigen Industriebetrieben mit Ausnahme von Daimler und auch im ganzen Lande wieder ausgenommen. Die Unterzeichnung der bekannten Vereinbarung mit der An­erkennung des Steuerabzugs vollzog sich ohne Zwischenfälle. Lediglich bei der Firma Bosch versuchten einzelne Arbeiter ei­nen gewissen Widerstand zu organisieren gegen die Entlassung der Betriebsräte der Firma. Die Firma Bosch hat nämlich ihren sämtlichen Betriebsräten ein Schreiben gesandt, das die Kündigung enthält. Sie lautet u. a.: Auf Grund des Vorbe­halts der in der zwischen den Berufsverbändcn getroffenen Vereinbarung enthalten ist, erklären wir ihnen chiemit, daß wir nicht in der Lage sind. Sie wieder einzustellen. Es verbleibt also Ihnen gegenüber bei der ausgesprochenen Lösung des Ar­beitsverhältnisses. Ihr noch rückständiger Lohn und Ihre Aus- trittspaviere werden Ihnen durch die Post zugesandt. Etwa im Betrieb befindliches Privateigentum können Sie auf un­serem Arbeiterbüro in Empfang nehmen. Auch in Eßlingen sollen aus der Maschinenfabrik etwa ein Dutzend Arbeiter, da­runter Betriebsräte, entlassen werden.

Stuttgart. 6. Sept. (Der Fall Daimler.) Die Lage bei der Daimler-Motoren-Gesellschaft ist noch nicht geklärt. Die Werke sind vorerst noch mit Polizeiwehr besetzt, die Regierung unterhandelt noch mit der Firma, die keinesfalls sämtliche Ar­beiter wieder einstellen will. Bei diesen Verhandlungen hat die

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