rL>o««ements- und Jnseratengebühren, sondern auf eine ganz «dere Sache, auf die nicht weiter eingegangen werden soll, b. Friedrich Heinzelmann hat sich noch überall als ehrli- ond überzeugter Sozialdemokrat gezeigt und ist somit die emerkung, er sei reif für den Kommunismus, nicht ange- «racht.

(Herr Heinzelman hat den gegenteiligen ziffernmäßigen Nachweis, von dem wir es abhängig machten, ihm die Spalten thesEnztäler" zur Verfügung zu stellen, nicht erbracht, aus «m einfachen Grunde, weil er es angesichts der bitteren Tarsa- Gen nicht kann. Die Lage im Zeitungsgewerbe ist nun einmal chne tieftraurige, und sie wird vielleicht noch schlimmer. Wenn »Sir trotzdem Vorstehendem Aufnahme gewähren, wozu der Ausschuß des Sozialdemokratischen Vereins Verhalten muß, Ho geschieht es deshalb, um nicht den Verdacht zu erwecken, «D ob wir die andere Seite nicht zu Worte kommen lassen wollen. Wir haben, und es darf dies auch hier festgestellt wer­de«, der Sozialdemokratie was Berichterstattung anlangt stets dieselben Rechte eingeräumt wie jeder anderen Partei.

Gewiß, Herr Heinzelman hat nicht vonZerstörung der Maschinen" undHinausjagen aus dem Oberamtsbezirk" ge­sprochen wir haben das auch nicht von ihm behauptet ckber die Ausdrücke sind tatsächlich gefallen dank maßloser Ver­letzung der Massen nicht durch sich selbst, sondern durch den Führer, als den wir Herrn Heinzelmann betrachten.

Was dasAusfragen" eines Gehilfen desEnztäler"-Be- triebs anbelangt, so beschränkte sich dieses nicht bloß auf die Teuerungszulagen an die Gehilfen, sondern es wurden uns von dem in Frage kommenden Gehilfen noch ganz andere Dinge gesagt, die mit diesem Gegenstand absolut nichts zu tun haben. Trotz allem Lavieren kommt Herr Heinzelmann um die selbstgeschaffene Klippe nicht herum. Wir gehen nicht Wei­ler darauf ein, weil sie kein allgemeines, öffentliches Interesse beanspruchen können.

Der Ausdruckeinseitige Angaben eines Beschwerdefüh­rers" ist uns unverständlich. Nach Rücksprache mit dem Vor­stand des Sozialdemokratischen Vereins glauben wir anneh- inen zu dürfen, daß darunter ein nicht mehr imEnztäler"- Betrieb stehender Gehilfe zu verstehen ist.

So wie Herr Heinzelmann in der Protestversammlung sich lebärdete, machte er und das war auch der Eindruck bei verschiedenen seiner Parteigenossen, die uns dies persönlich so­lar versicherten nicht den Eindruck eines maßvoll handeln­den Mehrheitssozialisten, sondern wir erwähnen nur die

Aufforderung zum gewaltsamen Herausholen der Milch mil­ch:

Schuhmacher Ernst Wiedenmaier, der ledige Schuhmacher Adolf Hensler und der ledige Instrumentenmacher Otto Oet- tinger, sämtlich von Tuttlingen, vor dem Schwurgericht. Die Geschworenen bejahten bei Wicdenmaier und Oettinger die Schuldfrage nach erschwertem Landfriedensbruch, während sie bei Hensler nur einfachen Landfriedensbruchs anahmen. Das Gericht erkannte gegen da beiden ersten auf sechs Monate und bei Hensler auf drei Monate Gefängnis.

Ulm, 8. Juli. (Der Krawall von Blaubeuren.) Bei der Vernehmung der Angeklagten berief sich Eckert auf die vergeb­lichen Vorstellungen beim Oberamt. Er habe bei der Durch­führung der Kundgebung Ruhe und Ordnung verlangt und von dem Umzugsverbot keine Kenntnis gehabt. Uhlmann will sich anständig benommen haben. Koch behauptet, er sei selbst von jungen Burschen geschlagen worden. Humpp behauptet, er sei mit zum Überamt gedrängt worden. Auf der Treppe habe er gehört:Platz, der Herr Oberamtmann kommt!", wo­rauf dieser an ihm vorbeigeflogen sei. Bischof, der geschrien hat, man solle den Oberamtmann hängen, er müsse verrecken, will mit keiner bösen Absicht zur Demonstration gekommen sein. Der kommunistische Werner leugnet die Aeußerung, es gelte, gegebenenfalls über die Leichen der Bürger hinwegzu­gehen. Eckert bestreitet die Absicht, das Gas- und Wasser-

Mkkrche«, 10. Juli. Die Korrespondenz Hoffman« rv Dre bayrische Regierung hat wiederholt, zuletzt in

Werk abzustcllen, und verwahrt sich gegen den Vorwurf der . > > , ^ ^ Vorgehen des Polizeiwehr-

Führerschaft; er behauptet, das Hauptmanns Hinrichs sei taktlos gewesen. Eckert erhält üb­rigens von Obcramtmann Rilling kein schlechtes Zeugnis. Der mißhandelte Oberamtmann Nagel war in seinen Mitteilungen über den Verlauf der Demonstration zurückhaltend.

Friedrichshafen, 9. Juli. (Selbstmord, nicht Mord.) Ueber den Leichenfund bei Wasserburg ist noch zu bemerken, daß am 12. Juli bei der Kahnvermietung Enderlin in Schachen eine Dame einen Kahn mietete. Sie hatte ein braunes Paket bei sich, das sie aber auf Aufforderung zum Zurücklassen nicht hergab. Die Bootmieterin ist nicht mehr zurückgekehrt. Der Kahn aber wurde von einem Lindauer Fischer bei der Rhein­

mündung ohne Insassen aufgefunden. Die Personenbeschrei- ' " cke .. ..

ielst der Gewehre der Einwohnerwehr, die maßlosen Angriffe, Verdächtigungen und Beleidigungen gegen den Kommunalver- tzand ohne legliche Beweiserbringung den eines shstemati- schenHetzers, der nach demGrundsatz handelt:Nur frisch dräut ios verleumdet, es bleibt immer etwas hängen!" Der Bericht der gegen die Geschäftsführung eingesetzten siebengliedrigen Kommission spricht Bände.

Weshalb Herr Heinzelmann bei dieser Protestversamm­lung gegen Teuerung und Wucher denEnztäler" in die Debatte zog, darüber fielen auch verwunderte Ausdrücke an dem Tische, an welchem wir saßen von seiten seiner eigenen Parteigenossen. Wir können uns auch jetzt noch nicht des Gedankens erwehren, daß Herrn Heinzelmann hiebei andere Dinge leiteten als das Bestreben der Bekämpfung des Wu­chers und der Teuerung in der wenn auch nicht ausgespro­chenen Absicht, den Boden zu bereiten für Zukunftspläne, an denen Herr Heinzelmann mehr oder weniger persönlich interes­siert sein dürste. Die Zeit wird kommen, und wir werden dann »a Gelegenheit haben, Herrn Heinzelmann diesen und einen früheren Vorgang in Erinnerung zu rufen. Wenn auch nach der Aussage Herrn Heinzelmanns politisch unreif, so verstehen wir doch nicht nur zwischen Len Zeilen zu lesen, sondern bei individueller Beobachtung auch zwischen den Worten zu hören. Wir meinen, daß die Führer einer Partei und zu diesen fft Herr Heinzelman zu zählen in einer Zeit, wo durch Teuerung, Mangel an allem, was zum Leben gehört, Steuer­abzug u. a. m. genügend Zündstoff vorhanden ist, nicht in wei­terer Verhetzung der Massen ihre Aufgabe erblicken sollten, sondern in der Ueberbrückung und Milderung politischer und Wirtschaftlicher Gegensätze. Neben der Arbeit ist doch nichts wie sonst die Einigkeit aller Deutschen Lebensbedürfnis.

Damit schließen wir ein Thema, das, hätte Herr Heinzel- «ann andere Töne angeschlagen, zu berühren gar nicht nötig war Schriftl.)

Neuenbürg, 10. Juli. Auf den Sprechsaal-Artikel im .Enztäler" liegt eine umfangreiche, in scharfem Tone gehaltene Erwiderung vor; wir behalten uns Veröffentlichung in näch­ster Nummer vor.

Wür»^«llverg.

Heilbronn, 9. Juli. (Kindestötung.) Die 25 Jahre alte Emma Groß von Winzerhausen, die hier als Dienstmagd in Stellung war, wurde dem Gericht übergeben. Sie hat vor drei Wochen heimlich geboren, das Kind in der gleichen Nacht in eine Pappschachtel verpackt und einige Tage darauf die Ähachtel samt Inhalt im Herd in der Waschküche verbrant.

Heilbronn, 9. Juli. (Ein versalzenes Schlachtfests Auf einem Spaziergang haben der Schuhmacher Wi" ' ^

.^ . . ilhelm Oehrle,

der Arbeiter Karl" Müller und der Kutscher Eugen Brücker auS Heilbronn in Donnbronn ein Schwein entdeckt, zu dem sie besonderes Zutrauen faßten. Einige Tage später begaben sie sich nach dem Aufenthaltsort ihrer Freundin und erbrachen ihre Villa. Müller und Brücker drangen in den Saustall ein und wollten das Borstentier mit einer Schwefelschnitte chloro­formieren. Das mißlang, worauf man das Schwein mit ei­nem Messer zu tot poussierte. Jeder packte sich den Rucksack voll. In Hellbronn wurde das durchstckernde Blut zum Ver­räter und brachte das Kleeblatt zum Schlachtfest auf die Po­lizei. Oehrle wollte vor der Strafkammer von der ganzen Geschichte nichts wissen und sagte, er habe in seinem Ruck­sack nur Mehl vermutet. Das Gericht versalzte die Metzelsuppe mit 9 Monaten Gefängnis für Oehrle, sowie mit je 1 Jahr si Monaten für Müller und Brücker, die noch 3 Jahre Ehr­verlust als Knochenbeigabe erhielten. Ein Monat Untersuch­ungshaft wird abgezogen. ^ ^ ^ .

Markelsheim. 9. Juli. (Zum Wempreis.) Bei der Wern­versteigerung der hiesigen Weingärtnergenossenschaft wurden Preise von 1300 bis 1350 -4k für das Hektoliter erzielt. Da der Wein unter 1300 -4k nicht abgegeben wurde, konnten von den ausgeschriebenen 85 Hektolitern nur 39 verkauft werden.

Tübingen, 9. Juli. (Raubmord von Oeschelbronn.) Der Schlosser Adolf Grünenwald von Stammheim bei Ludwigs­burg, der wegen des Raubmords in Oeschelbronn allein vor den Geschworenen stand, nachdem sein Genosse Oster freiwil­lig aus dem Leben geschieden war, wurde wegen schweren Raubs zu 15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust verurteilt.

Rottweil, 9. Juli. (Nochmals der Tuttlinger Krawall.) Dre Ausschreitungen in Tuttlingen am 14. Juli vor. Js. gegen die dortige Einwohnerwehr, die dazu aufgeboten war, um angeb­lich geplante Plünderungen zu verhüten, fanden gestern ein weiteres gerichtliches Nachspiel vor dem Schwurgericht. Es wurden damals die Soldaten in dem Augenblick von der Men­ge angefallen und teils schwer mißhandelt, als sie daran wa­ren, ihre Waffen und Munition wieder abzugeben. Waffen, Ausrüstungsgegenstände und Munition wurden fortgeschleppt, teils vernichtet oder in die Donau geworfen, manches wurde a«ch gestohlen. Unter der Anklage, dabei Gewalttätigkeiten be­gangen oder geplündert zu haben, standen der verheiratete

bung der Ertrunkenen stimmt mit der der Bootsmieterin über­ein, sodaß angenommen werden kann, daß es sich um einen Selbstmord handelt. In liegender Stellung hat sich die Dame den Stein um den Hals binden können; die Annahme, daß die Leiche schon ein halbes Jahr im Wasser gelegen habe, wäre Sann irrig, denn die Vermietung des Kahnes an die Unbe­kannte erfolgte am 12. Juni.

Friedrichshafen, 9. Juli. (Ablieferung von L 72. Heute vormittag machte das neueste und größte Zeppelinlustschiff seine erste Probefahrt, leider um in kürzester Bälde an Frank­reich abgeliefert zu werden. Das Schiff führt die Bezeichnung L 72" und wurde von der Marineverwaltung seinerzeit noch in Auftrag gegeben. Als die Revolution über Deutschland hereinbrach, war das Schiff erst halb fertig. In der folgenden Zeit wurde es daun vollendet und der Zeppelingesellschaft zu- xückgegeben, später zwecks Ablieferung vom Reich wieder über­nommen. Die Ueberführung nach Maubeuge, wo das Schiff stationiert werden soll, leitet Leutnant Heinen. Die heutige erste Fahrt ist auch bei diesem Schiffe, das nun in die Hände des Feindes übergeht, ausgezeichnet verlaufen._

vom 8. auf den 9 Juli, bei der Reichsregierung Stellung nommen, daß die Einwohnerwehr- und Bayerns unter keinen ^Umständen vernichtet werden kann^Ä

oaß die vorliegenden Forderungen der Entente am nung dieser Wehren abzulehnen seien. Die Nachrichten

Spa haben diese Haltung der bayerischen Regierung 7 -

aus

,Sie.werden von diesem ihrem unverrück­

baren Standpunkt aus ihre Bemühungen fortseben - Kon Ln o.v<^lp^n "IN dein

Lande den Schutz zu erhalten, dessen Staat und Volk Sicherheit unbedingt bedürfen. ^ wrer

Köln, 9. Juli. In der heutigen Stadtverordneten, teilte, lautBerliner Lokalanzeiger" der ReichstagsabaeoE^ Sollmann mit, daß die bisherigen Kosten für die Löeseknn^ dre dem Reich enfftanden seien, den Voranschlag ganz bettückt- lrch überstiegen hatten und zwar um mehrere Milliai-ven Saarbrücken, 9. Juli. Ein Ultimatum des Arbeitgebers Landes fordert von den Streikenden eine Erklärung sn' beitswilligkeit bis Samstag, widrigenfalls Entlassung sämm cher streikenden Arbeiter angedroht wird. Die Arbeiteror^n ° sationen weisen jede Verantwortung für die Folgen .Ultimatums zurück und stellen sich bisher auf einen Mebuen oen Standpunkt.

Berlin, 9. Juli. Im Haushaltungsausschuß des Reick,« tags erklärte bei Beratung des Etats des Reichsfinanzmin,^ riums Staatssekretär Mösle, es werde mit aller nur denkba­

rer Energie ^arbeitet, um die Steuererhebung vorwärts zu

bringen. Beim Reichsnotenopfer habe die Frist zur D-klara tion jetzt begonnen und es sei anzunehmen, daß diese Angele­genheit noch im Laufe des Jahres erledigt sein werde Mailand, 9. Juli. Giolitti beabsichtigt nach der formel­len Einreichung der Ratifikationsurkunden der Friedensver­träge einen Gesetzentwurf vorzulegen, der die Annexion von Trient durch Italien proklamiert.

Warschau, 9. Juli. Am 19. Juni erhielt die polnische Ar­mee den Befehl zum Rückzug auf der ganzen Front. Dieser Rückzug bedingte die Aufgabe von Minsk und Kowno, die sich in den Händen der Roten Truppen befinden.

Berlin, 9. Juli. Die polnische Regierung hat vom 1. Juli Zensur der Briefe von und nach Deutsch­

ab die militärische . . ., ., ^

land eingeführt, was erhebliche Verzögerungen desBriefven kehrs zur Folge haben wird.

Mirliembergischer Landicm.

Baden.

Pforzheim, 8. Juli. Im Aufträge des Demobilmachungs­ausschusses machte das städtische Arbeitsamt eingehende Er­hebungen über die gesamte derzeitige Geschäftstätigkeit. Von den 759 Betrieben der Schmuckwarenindustrie arbeiten nur 346 voll, d. h. an 6 Tagen der Woche und zwar mit 15 406 Ar­beitern und ArbSsterinnen. In den übrigen Betrieben ruht die Arbeit 14 Tage, in 10 vollständig. In 42 Maschinen­fabriken und mech. Werkstätten wird voll gearbeitet, im übri­gen gesamten Handwerk und Handel in 187 Betrieben. Mit verkürzter Arbeitszeit werden beschäftigt: in der Schmuckwa­renindustrie 7050 männliche und 51 weibliche Personen. Gänz­lich arbeitslos waren auf Ende Juni 500 männliche und 50 weibliche Personen. Das städtische Tiefbauamt beschäftigt be­reits wieder 203 Notstandsarbeiter. Zur Freimachung von Arbeitsstellen wurden alle hier beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen zur Ausfüllung von Fragebogen über ihre be­ruflichen und Vermögensverhältnisse verpflichtet.

Ettlingen, 9. Just. Da sich das Publikum auf dem Wo­chenmarkt weigerte, die von den Verkäufern geforderten Preise zu bezahlen, setzte die Polizei die Verkaufspreise herab. Einige Händler, die mit ihren Waren abziehen wollten, wurden zum Verkauf gezwungen.

Emmendingen, 9. Juli. Der unlängst verstorbene Ehren­bürger der Stadt, Privatmann August Ludwig hat die Stadt zur llniversalerbin eingesetzt. Dadurch fällt der Stadt ein Vermächtnis im Gesamtbeträge von rund 570 000 Mark zu, von dem allerdings 396 000 Mark für Legate abgehen.

Radolfzell, 9. Juli. Die vereinigten Kaufleute beschlossen, die Preise für Eisenwaren, für Konfektion, für Wäscheartikel, für Porzellan und für Korbwaren um je 20 Prozent, für Schuhwaren um 25 Prozent bis 35 Prozent und für Tabakwa­ren um 10 Prozent herabzusetzen.

Mannheim, 9. Juli. Der Stadtrat hat beschlossen, den Preis für kondensierte Milch von 8 Mark aus 7 Mark und für Schweinefett von 16 Mark auf 13 Mark zu ermäßigen.

Vermischtes.

Dresden, 9. Juli. Hier sind zahlreiche Fälle von Schlaf­krankheit vorgekommen, die von den Aerzten als die Folge von Grippe bezeichnet werden.

Unerhört. Etwas über die hohe Preise schreibt man den Franks. Nachr.": Ich war dieser Tage in einem unserer ersten Hotels mit auswärtigem Besuch und stieß beim Durchblättern der Weinkarte auf eine Weinsorte, welche die Flasche sage und schreibe: neunhundert Mark ohne Steuer verzeich­net war. Scherzhaft fragte ich den Oberkellner, ob jemals solch teurer Wein getrunken würde. Daß Weine in dieser Preis­bildung Vorkommen können, war mir glaubhaft, verblüfft aber war ich von der Antwort auf meine Frage, nämlich:Da hin­ten an dem Tisch wird schon die dritte Flasche getrunken!" Der Kellner erhielt für die kleine Mühewaltung, drei Flaschen teu­ren Wein zu servieren, die üblichen zehn Prozent, also 270 Mark. Kann man sich ein drastischeres Bild für unsere jetzi­gen ins Uferlose gesteigerten unhaltbaren Zustände Vor­fällen?

Herabsetzung der Benzin- und Petrolenmpreise. Der

Grundpreis für das Kilo Benzin ist auf 6.35 herabgesetzt worden, nachdem er schon am 16. Juni von 8.55 -4t auf 7.93 Mark ermäßigt war. Der Preis für das Kilo Benzin wird jetzt für Verbraucher (einschließlich Unkosten) 8 -4k betragen. Der Petroleumpreis wurde von 5.50 -4t auf 4.45 -4k pro Liter ab Laden des Händlers ermäßigt.

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 9. Juli. Bürgerpartei und Bauernbund haben folgenden Ankrag eingebracht: Der Landtag wolle beschließen, das Staatsministerium zu ersuchen, bei der Reichsregierung Erhebungen über die Notlage der Kleinrentner zu beantra­gen und diese aufzufordern, zur Linderung der Notlage die erforderlichen Schritte einzuleiten. In Sibirien und in Frankreich wird noch eine größere Zahl deutscher Kriegsgefan­gener auch aus Württemberg zurückgehalten. Bürgerpartei und Bauernbund haben deshalb im Landtag die kleine Anfrage gestellt, was seitens des Staatsministeriums geschehen sei, um die schleunige Rückkehr dieser Unglücklichen zu ermöglichen.

Stuttgart, 9. Juli. Vor der Fortsetzung der Generalde­batte zur Thronrede gab Staatspräsident Dr. Hieber in der heutigen Vormittagssitzung die Erklärung ab, das Staatsmini­sterium habe auf die Bitte der Reichsregierung um Stellung­nahme zu dem feindlichen Ultimatum in Spa einmütig geant­wortet, daß ein Verzicht auf die Polizei- und Einwohnerwehr unmöglich sei, weil diese gleichbedeutend mit der Auflösung je­der staatlichen Ordnung wäre. Bezüglich der Reichswehr werde die Entscheidung der Reichsregierung überlassen. So­dann wandte sich namens der Sozialdemokratie Keil mit einer ausführlichen Polemik gegen Bazille und bestreitet, daß die Wähler gegen Las demokratisch parlamentarische Regierungssh- stem Stellung genommen hätten. Der Landtag habe schon iw Augenblick seines Zusammentretens nicht mehr dem Äolkswil- ten entsprochen. Seine Partei werde der neuen Regierung kühl, nüchtern und sachlich gegenüber stehen. Bald werde eine neue Volksentscheidung kommen. Die sozialdemokratischen Be­amten dürften nicht zurückgedrängt werden. Den Selbstkosten­preisen der Landwirtschaft seien die Steuerleistungen zugrunde zu legen. Redner kritisierte scharf den früheren Ernährungs- Minister Graf und die Erhöhung der Milchpreise. Gegen die Einsetzung des Untersuchungsausschusses sei nichts einzuwm- den, wenn er auch in die Zeit vor der Revolution EinbA nehme. Vizepräsident Dr. Roth teilte einen Abänderungsar- trag der USP. mit, wonach der Untersuchungsausschuß ach die Zeit vom 1. August 1914 an zurückgreifen soll. Namen! der deutsch-demokratischen Partei stellte sich Schees vollkomme» auf den Standpunkt des Regierungsprogramms, verlangte eim bessere Einfühlung der Beamten in die neuen staatlichen Ver­hältnisse, einen baldigen Erlaß des Volksabstimmungsgesetzes, eine Stärkung der Gemeindeverwaltungen, Maßnahmen gege» die Arbeitslosigkeit, Bekämpfung der Wohnungsnot und Aus­hebung der Zwangswirtschaft außer für Getreide und Milch. Dann setzte sich der demokratische Redner mit der Rechten aus­einander, wobei es zu leidenschaftlichen Zusammenstößen km Seine Partei habe das Opfer gebracht, sich an der Staatsre­gierung zu beteiligen, Bazille aber habe die StaatsautoritA untergraben. Die Sozialdemokraten würden hoffentlich bal! wieder die Verantwortung mittragen. Es müsse eine NW Autorität des Staates geschaffen und der Sinn für Gesetzlich­keit gestärkt werden. Um 1-1 Uhr wurde abgebrochen. Fort­setzung 5 Uhr nachmittags.

In der 31L Stunden dauernden Abendsitzung des Land­tags wurde zunächst eine kleine Frage der Frau Klotz (BP. über das Konservatorium für Musik in Stuttgart vom Staats­präsidenten dahin beantwortet, daß der Kultminister nichts un­versucht gelassen hat, um Professor Pauer, der eine Beruf« an die Hochschule für Musik nach Berlin erhielt, für Stuttgart zu erhalten. Die Generaldebatte wurde dann durch den Ver­treter der Unabhängigen, Abg. Ziegler mit einer fast drei­stündigen Rede weitergeführt. Er stellte seine Auffassung über den Staat und die Wirtschaft der der andern Parteien ge­genüber, forderte den Sozialismus und die Diktatur :des Pr« letariats, kritisierte das Verhalten der Regierung, der Polrzer- und der Reichswehr bei den jüngsten Unruhen, wetterte gege» Len Militarismus und beantragte schließlich eine Entschließ« daß die Regierungserklärung nicht Len Anschauungen der Landtags entspreche. Es kommt Lei den Ausführungen der Redners zu allerlei ernsten und heiteren Zwischenfällen. D« Präsident wird noch beauftragt, den Brüdern in Ost- uw

Westpreußen zur Volksabstimmung einen Treugruß zu send«» Schluß der Sitzung 7.45 Uhr. Räch

-----v-»-» ----- ------ Nächste Sitzung Samstag vor«.

9 Uhr: Gesetz über die Staatsschuld, Fortsetzung der Gene­raldebatte.

Zur Abstimmung im Osten,

Berlin, 9. Juli. Der Deutsche Schutzbund teilte mit: Bis

zum 8. Juli vormittags wurden über die Seehafen Stolp- münde und Swinemünde seit Beginn der Transpottbewegung 81000 stimmberechtigte Ost- und Westpreußen in chre V«

polnischen Korridor hält an. Am 7. Juli mußtm gegen Personen auf den Seeweg umgeleitet werden. Nur »-«Nww ren mit Papieren versehen, an denen die Polen durchaus n u- aussetzen konnten. Ueber Stolpmünde und Swmemunoe den allein am 7. Juli 13750 Sttmmberechtigte befördert.

Berlin, 9. Juli. Reichspräsident Ebert horte Wte Schloß Bellevue beim Deutschen, euren Vorn o

Marieuwl

dem Markte : 7»nd Deu

Polen! fuhr

Mter ab. 0 knüppel auf r polnischen Ag

An

WTB. 2 fährt, ist die

gekommen, dr

Men Bedrr Herabsetzung tztrafbestimm ,edoch eine 2 jfhren Unter? Zustimmung hofft, daß in gesunden we rung Rechnr

...Schutzbund emen

des Leiters der Abteilung für Volksabstimmung Einblick in die Gesamtorganisation. Er hielt eine N Iv . ^ an die Mitarbeiter des Deutschen Schutzbundes »n de ^ herzlichen Dank des Vaterlandes ausdrückte für d»e auf A M und' mustergültige Tätigkeit des Schutzbundes. hie

hoffe er, daß in den Abstimmungsgebieten am Sonn ag deutsche Sache triumphiere, daß diese Gebrete ^^.ÄsK blei- Bekenntnis zum deutschen Vaterland auf rmmer d den.

WTB. <Z Alliierten vo et, nachdem

Lensvertrage besetzungen ' Mterfullun Brüssel, hier folgend; llebereinkuns den deutscher

terzeichnet. und er seien Strafbestimn

ein Ja oder Spa, 9. vas teilt mit lands zu be waffnungsbc schen Delegi der Reichsko ratung ab r in Berlin > graphisch m

Spa, 9.

militärischer

sogenanten

deutschen I'

Hellen der überlassen.

Z Uhr nack dem Abschlr deutschen R behörden d Meges zur beschuldigte: ren Vollve

Die Vc der Kohlen nem zahlre sterpräsiden gere Ausfü den Kohlen verpflichtet ten deshall zeichnung ' werde 1) di allen deutsl kontrollkom die gesamt: zu überwcu läge eines Kohlenwirt kommission dieser Bed kommission men.

Minist Delegatton ohne einge

Remi

Durd sind die b bürg in d Kehrbezk Bir Enc Kap gesa 11 ! -er Kehr! Los rem Sck Km -er Kehi Sck har geb um Die «ahme! bestellend

Neu

rnitgete

5 Proz.

4

»'/, "

4 ^

4