»» Mischen Schul« und Elternhaus anzubahnen, das lebendige ynteresse der Eltern zu wecken und einen Ueberblick zu bieten über «pie Wege der Jugenderziehung. Der Schulsaal prangte in Blatt -rÜn und Blumenschmuck; der Besuch war lebhafter als in frü- «ren Jahren, aber noch immer nicht so, wie er sein sollte. Die Schüler boten 2- und 3-stimmige Gesänge, Vorträge, Proben non Moichnungen und Handschriften und in einer Unterredung bemer- «MSwerte Kenntnisse der Ge-genwartsgeschichte (Friedensvertrag, yedeutung der verlorenen und besetzten Gebiete an der Hand einer HübersichtÄarte.) Es sei hier versucht, die Hauptpunkte der Ab- tchiedsrÄe des Klassenlehrers zusammenzufassen. Der Krieg übte «Stimmen Einfluß auf die Erziehungs- und Unterrichtsarbeit aus Mammlungen, häufiger Lehrerwechsel, Lücken in Wissen und künnen.) Das Lernziel ist dessenungeachtet in mancher Hinsicht Mi hoch gesteckt. Die Schule kann nur den Grund legen — das Leben muß ausbauen. Jede Gelegenheit zur Weiterbildung muß henützt werden. Die Größen der Geschichte (Jesus, Luther, Wilhelm Tel! usw.) sollen charakterbildend wirken. Die Gegenwart und Zukunft bedarf gesunde, arbeitsfrohe imd nervenstarke Meirichen: körperliche Züchtigung sei nur letztes Mittel. Die Kinder sollen frühzeitig sich selbst erziehen, zu größerer Selbständigkeit Gelangen, durch gute Sitten den Eltern Ehre und Freude beizeiten, Kameradschaft und Freundschaft Hochhalten. — Nach einem Beschluß des Lehrerrats soll auch der Aufnahrnetag für das 1. Schuljahr durch eine Schulfeier künftig gewürdigt werden.
Wildbad. 27. April. Der kürzlich gemachten Mitteilung über Re Steigerung der Kurtaxe und Bäderpretse in Wildbad ist nach- DStragen, daß diese Erhöhung infolge eines Beschlusses des allgemeinen deutschen Bäderverbandes erfolgt ist. Alle Bäder Deutschlands haben sich darnach gerichtet. Wildbad hat sich dabei noch «uf der Minimalstufe der neu vorgeschriebenen Taxen gehalten.
Württemberg.
Hellbraun, 27. April. (Statt Freiheit in den Tod.) Bei «i«em Fluchtoersuch ist der 21 Jahre alte ledige Schlosser Otto Hespeler aus Hedelsingen tödlich verunglückt. Bei dem Versuch, «us dem hiesigen Zellengefürignis auszubrechen, stürzte er ab und Harb an den dabei erlittenen Verletzungen.
Abstall, 2.-A. Heilbronn, 27. April. (Ein gräßlicher Selbstmord.) Kürzlich nahm sich die 65 Jahre alte Witwe Marie Carle «rrf schreckliche Weise das Leben. Nach den gemachten Feststellungen muß) die Frau Spiritus irr größerer Menge getrunken und im Mund? angezünder haben, wobei sie sich noch einen mit der- sttben Fsüsstgkeil getränkten Lappen über den Kopf warf. Als „Re Räumlichkeit, in der sie die Tat verübte, geöffnet wurde, tchllug eine starke Flamme von der schon zur Leiche gewordenen Bedauernswerten empor. Davon dürften die äußeren spärlichen Brandwunden hergerühr: haben. Der Tod ist aber ohne Zweitel Rrrch die innerliche Verbrennung herbeigeführt worden. Die Tote, hie in auskömmlichen Verhältnissen lebte, soll an Schwernrutsan- stlllen gelitten haben.
Stuttgart, 27. April. (Die neuen Bierpreise.) Wie bekannt, «irü in nächster Zeit der Preis für Bier ab Brauerei für das Hektoliter auf 110 Mark erhöht. Der Ausfchankpreis in Stuttgart beträgt darin für 0,30 bis 0,35 Liter 70 Pfennig. Dazu kommt noch in manchen Lokalen ein kleiner Zuschlag. Auf diese Weife wird sich der größte Teil der Bevölkerung bald darein fügen müssen, Mer nur bei außerordentlichen Gelegenheiten zu ge «ließen.
Nürtingen, 27. April. (Bubenstreich.) In Unterboihingen Dt durch Mrbenhand Gift ausgestreut worden, an dem eine grö Were Anzahl Hühner zu Grunde gegangen ist.
Tübingen, 27. April. (Abgefaßtes Schieberauto.) Am Kamstag abend wurde von der hiesigen Polizei ein vom Ammer- toil kommendes Auto angehalten. Die Untersuchung förderte 6 Kentner Weißmehl, 1 Sack Gerste und 150 Pfund Rauchfleisch atage. Das MM war für einen Reutlinger Bäckermeister be- ' amt.
RottweU, 27. April. (Tödlicher Ausgang.) Der am Höllen- l-ilenen schweren Verletzungen gestorben. Er war bekanntlich »er Primus seiner Klasse und berechtigte zu den schönsten Hoff m«ngen.
Alm, 27. April. (Die Lernmittelfreiheit.) Die Ausstattung »er Volksfchüler mit Lernmittel würde nach den Erhebungen einen sLhttichen Aufwand von 63 000 Mark verursachen. Es wurde in «nem Fall Lernmittelfreiheit beansprucht, in dem der Vater >2 000 Mark Jahreseinkommen hat. Die kulturelle Abteilung des Bemeinderats beschloß deshalb, die Lernmittelfreiheit einzuschrän- Rn und sie nur unter Berücksichtigung der Kinderzahl und Teuer- mrgszulagen den Bedürftigen zu gewähren. Es sind 30 000 Mark »n städtischen Haushalt hiefür vorgesehen.
Davend-mj, 27. April. (Ein Racheakt.) Dem hiesigen Orts- Geistlichen wurden in der Nacht vom Samstag zum Sonntag die Heilster seines Arbeitszimmers eingeworfen, während er gerade mit dem Ausarbeiren der Sonntagsvredigt beschäftigt war.
Berg, O.-A. Ravensburg, 27. April. (Bluttat.) Der bei Metzler in Unterbeizenhofen in Dienst stehende 19 Jahre alte Knecht Alois Schüler von Kanzachmühle war gestern während »es Gottesdienstes allein zu Hause während sämtliche Hausbewoh- «er ihrer Sonntagspflicht nachkamen. Die jüngsten Kinder, die Mierst von der Kirche nach Hause kamen, wunderten sich, daß der Knecht auf ihr Anrufen kein Zeichen gab und die Tür nicht öffnete. Durch eine Hintertür kamen sie schließlich ins Haus, suchten lange Heit vergeblich nach dem Knecht und fanden ihn schließlich in einer Nebenstube in einer Blutlache liegend tot auf. Entsetzt eilten die Kinder fort und den übrigen Hausbewohnern entgegen. Näheres Husehen ergab, daß der junge Mann einen Schuß in die Brust «halten hatte und schließlich war ihm noch der Hals abgeschnitten worden. Ob ein räuberischer Ueberfall oder ein Racheakt vorliegt, ist bis jetzt nicht ermittelt. Die Untersuchungskommission war be- »etts an Ort und Stelle.
Baden.
Pforzheim, 27. April. Die hiesige Einwohnerwehr ist durch Verfügung des Ministeriums des Innern vom 13. ds. entwaffnet und die Waffen sind der Polizeibehörde übergeben worden. Auch «nderwärts ist so vorgegangen worden. Es ist dies eine Folge »er unverschämten Forderungen unserer Feinde, welche Deutschland nicht einmal soviel Macht lassen wollen, um feine Ruhe und Sicherheit im Innern aufrecht zu erhalten. Im Gegensatz zu der entschlossenen Haüung Bayerns haben sich bekanntlich Reichsregierung und badische Regierung dem Verlangen des Feindes sssort gefügt.
Pforzheim, 27. April. Die ungeheuren Geröllmassen, die durch hi« letzten Hochwasser beim Zusammenfluß von Enz und Nagold durch erster« angeschwemmt wurden, lassen sich bei dem jetzigen ziemlich niedrigen Wasserstand an der Auerbrücke am besten über bchen Es befinden sich darunter zentnerschwere Stemplatten. Mi Beseitigung ist begonnen worden; diese dürfte den ganzen Sommer in Anspruch nehmen. Der Schoden in Pforzheim allein sich lt. Psorzheimer Anzeiger auf über 1300 000 Mark kivufttmr, 26. April. Drei jüngere Burschen fanden sich die
ser Tage in Schnitzlers-Mühle in Aach-Linz ein und verlangten mit vorgehaltenen Revolvern je 50 Pfund Weißmehl. Als die erschrockene Frau bedauerte, zur Zeit nicht so viel Mehl zu haben, verlangten die Eindringlinge Geld. Die Frau rief um Hilfe; inzwischen kam der Besitzer und holte sein Gewehr, worauf die .^Helden" flohen.
Vermischtes.
Und trotzdem kein Kleingeld! Das Reichssinanzmimsterium gibt eine Uebersicht der Prägungey von Reichsmünzen aus, die in deutschen Münzstätten bis Ende März hergestellt wurden. Danach sind bisher herausgebracht worden: aus Eisen: für rund 46^ Millionen Fünfpsennigstücke, für 22 Millionen Zehnpsennig- stücke; .aus Zink: für 48 Millionen Zehnpfennigstücke; aus Kupfer: für 9 Millionen Zweipfennigstücke und für fast 16 Millionen Einpfennigstücke: aus Aluminium: für 16 Millionen Fünfzigpfennigstücke und eine halbe Million Einpfennigstücke. Unter diesen Umständen ist es fast unerklärlich, daß trotzdem eine so große Kleingeldnot herrscht.
Nur keine falsche Hoffnung aus billige Schuhe. Der Verband der deutschen Schuhwarenhändler gibt bekannt: In letzter Zeit sind häufig Gerüchte durch die Tageszeitungen gegangen, die ein Billigerwerden der Schuhe mit dem Sinken der Häute- und Fellpreise auf den Auktionen und dem Steigen des Markkurses begründeten. Diese Mitteilungen sind geeignet, falsche Hoffnungen zu erwecken. In Wirklichkeit ist die Lage so, daß die Rohhaut etwa drei Vierteljahre und länger braucht, ehe sie als Leder zu Schuhen verarbeitet werden kann. Wenn ferner Rohhäute um vieles billiger werden sollten, als sie bisher sind, so wird diese Preisminderung durch die ständ'g steigenden Löhne und Gehälter, die sich der allgemeinen Teuerung anpassen müssen, wieder mehr als ausgeglichen. Dazu kommt, daß heute noch gar nicht zu übersehen ist, daß die teuren Preise für die Futterstoffe, Garne, Seide, Oesen, Schnürbänder und sonsttge Zutaten erheblich Nachlassen werden. Aus allen diesen Gründen ist an ein Billigcrwerden des Schuhwerks in diesem Jahr leider gar nicht zu denken.
Doch billigeres Schuhwerk? Im Wirtschä -rat beim Reichs- wirtschastsm'nisterium wurde am 23. April beschlossen, die unbeschränkte Einfuhr von Schuhbedarfsleder aus dem Ausland nach Deutschland aus Antrag so lange zu gestatten, bis die Inlandspreise für Schuhbedarfsleder sich den niedrigeren Auslandspreisen angeglichen haben. Weiierh'n beschloß der Wirtschaftsrat, daß tue Ausfuhr von ledernen Gebrauchsschuhwerk aus Deutschland nach dem Ausland in keinem Fall gestattet Werden dürfe.
Unbeabsichtigtes französisches Eingeständnis. Ein aus der Kriegsgefangenschaft Heimgekehrter erzählt: Es ist mir in der französischen Gefangenschaft herzlich schlecht gegangen. Aber einmal habe ich in all meinem. Elend hell auflachen müssen, das war damals, als mir der stockfranzösische Dolmetscher mit überlegener Miene erklärte: „Ihr Deutschen habt kein Erbarmen, aber wir Franzosen sind erbärmlich . .' .!"
Er hat immer Recht. Kurz bevor der bekannte englische Politiker Josef Ehamberlain sich vom öffentlichen Leven zurückzog, hielt er in einer schottischen Stadt einen Vortrag, während dessen er mehrmals von einem in der Nähe des Rednerpultes sitzenden Herrn durch Zwischenrufe unterbrochen wurde, so daß ein richtiges Rededuell entstand. Ehamberlain: „Die Baumwolle steigt." — Der Zwischenruser: „Ganz falsch." Ehamberlain: „Das Eisen steigt." — Der Zwischenrufer: „Ebenso falsch." Ehamberlain: „Und der Zement steigt." — Der Zwischenrufer: „Grundfalsch." Nun riß dem alten Politiker die Geduld. Er wandte sich zu dem unangenehmen Zuhörer und knurrte: „Das ist ja sehr bequem, dazusitzen und immer zu sagen, alles sei falsch. Aber ich könnte Ihnen soviel Einzelheiten vom Zustande des Welthandels jetzt geben, daß Ihnen alle Haare zu Berge'stünden, mein Herr." — „Auch das ist falsch", versetzte gleichmütig der Zwischenruser, lüftete seinen Hut und zeigte den erstaunten Mitanwesenden einen vollkommen kahlen Schädel, glänzend wie eine Villiardkugel.
Das kürzeste Testament. Den Rekord der Kürze einer letztwilligen Verfügung dürfte der englische Leutnant Frank Kirkley aufgestellt haben, der im Jahre 1917 bei einem Treffen an der italienischen Front den Tod fand. Kurz bevor er den tödlichen Schuß erhielt, hatte er auf der Rückseite der das Bild eines jungen Mädchens zeigenden Photographie die Worte geschrieben: „Ich hinterlasse ihr alles." Nachdem jetzt auf Grund des Bildes die Erbin in der Person e'mer gewissen Annie Muriel Kyke aus Durrington in der englischen Grafschaft Salisbury vom Gericht einwandfrei festgestellt worden ist, wurde ihr mit Zustimmung der Familie Kirkley das Verömgen des verstorbenen Leutnants in Höhe von 320 Pfund Sterling überwiesen.
Wenn der Hunger vor der Türe steht.
Man schreibt uns:
„Wenn der Hunger vor der Türe steht, ist es ein heilloser Unfug einer denkfaulen Gesellschaft, Millionen für fremde Schokolade und englische Zigaretten zu vergeuden und Gerste und Kartoffeln zu Alkohol zu verarbeiten." — Diese Worte, die kürzlich der Tübinger Nervenarzt Pros. Gaupp in einer öffentlichen Versammlung ausgesprochen hat, sollten in Stadt und Land mit größten, unübersehbaren Buchstaben über allen Läden und Wirtschaftslokalen stehen. Soviel volkswirtschaftlichen Verstand sollte doch jeder Volksgenosse haben, daß wir jetzt, wo wir Rohstoffe vom Ausland brauchen, damit unsere Industrie nicht zum Erliegen kommt, den Rest unseres Kredits im Ausland nicht zum Einkauf von englischen und türkischen Zigarren und Zigaretten, von französischem Schnaps und Wein, von italienischen Orangen, auch nicht von Schweizer Schokolade verbrauchen dürfen. Mit allem, was wir vom Ausland einführen, um es zu verzehren, steigern wir unsere Verschuldung und verschlechtern den Weltstand unserer Mark; dagegen alles, was wir dem Ausland zusühren können an Erzeugnissen deutscher Arbeit, mindert unsere Verschuldung und hebt den Wert unseres Geldes. Nun brauchen wir aber vom Ausland in den nächsten Monaten für viele Millionen unentbehrliche Lebensmittel, Brotgetreide u. a., wenn wir nicht vor der neuen Ernte verhungern wollen. Da ist doch jetzt nicht die Zeit, Luxusartikel einzuführen, wie Tabak, Zigarren, geistige Getränke, Schokolade — das sind doch eben Luxusartikel —, sonst bekommen wir am Ende die Luxusartikel, aber nicht mehr das zum Leben Unentbehrliche vom Ausland. Vollends aber dürfen wir jetzt nicht auch noch Lebensrnittel, wie Gerste und Kartoffeln und Zucker, die uns unser eigener Boden geliefert hat, in alkoholische Getränke verwandeln: das Essen kommt vor dem Trinken. Und wer noch einen Funken Gemeinschaftsgefühl in sich trägt, der weiß das nicht bloß, sondern der handelt auch danach; der sagt nicht, wie man's jetzt oft sagen hört: „Ich tu mit meinem Geld, was ich will," sondern der verzichtet jetzt auf Rauchen und Trinken und Schokoladeessen. Nur Blindheit und träge Gleichgültigkeit kann jetzt diese ernsten Vol kssor gen von sich abweiseri. _
Literarisches.
Das Württ. Reserve-Ins.-Regiment Nr. 120 im Weltkrieg 1914—ISIS. Herausgegeben von Oberst H. Flaischten.
Wenig Kriegsschauplätze sind es, auf denen R.-J.-R. m nicht gefachten hat. Bei all diesem Ringen zeigte sich im Re-i. ment ein Geist treuer Pflichterfüllung und braver KameradschM auf welche die alten R. 120er mit Stolz zurückblicken können. U° Rsgimentsgeschichte ist so geschrieben, daß sie für den OM» interessant, für jeden Soldaten ohne Mühe verständlich ist, kem Taktikwerk, sondern ein Volksbuch, in welchem zwischen' den, blutigen Ernst der Humor nicht fehlt. An Ort und Stelle ausgenommen« Bilder und einfach; Sk'zzen veranschaulichen den Teit und machen das Buch, das auch durch die Buchhandlung des „Em- räler" zum Preise von 19.20 -4t (in Halblein geb.) beziehbar ist zu einem wertvollen Andenken aller Regimentsangehörigen uich deren Famil'en, wie der Angehörigen der Gefallenen und Berankten und für die zahlreichen Gönner, welche sich das Regiment m Laus des Krieges erworben hat.
Neueste Nachrichten!
Köln, 27. April. Bei der gestrigen Häuteoersteigerung Düsseldorf gingen nach der „Kölnischen Zeitung" die Preise teilweise bis auf ein Viertel der bei der Versteigerung am 8. Mn erzielten Preise zurück.
Leipzig, 27. April. Das Reichsgericht hat die Revision de; ehemaligen Fähnrichs v. HirschfelL verworfen, der vom Schwur, gerietst des Berliner Landgerichts I wegen schwerer Körper^, letzung Erzbevgers zu 114 Jahren Gefängnis verurteilt wach« war.
Berlin, 27. Arpil. Nachdem die Derreichlichung der Eisenbahnen nunmehr von der Nationalversammlung verabschiedet worden ist, hat Minister Bell seine Ausgabe als erledigt angesehen und dem Reichspräsidenten sein Abschiedsgesuch eingereicht. G mäß der bei Bildung^ des gegenwärtigen Kabinetts getroffenen Absprache übernimmt der derzeitige Schatzminister, Reichsminister Bauer, das Reichsverkehrsministerium. Die Uebernahme erfolgt aus Wunsch aller drei de Regierung bildenden Parteien.
Berlin, 27. April. Der Unterstaatssekretär im Reichswchr- ministerium, Stock, hat vom Stationskommando Wilhelmshaven nachstehendes Telegramm erhalten: Der Vertrauensmann des 3. Regiments der 2. Marinebrigade Erhardt läßt mir folgende Erklärung abqeben: Die zum Reichswehrminister entsandte Kommission der Brigade hat die bekannten Forderungen ohne Wissen der Truppen und Vertrauensleute gestellt. Als Grmrd für das selbständige Handeln wird angegeben, der Aussprache der Äa- l'onen Nordsee und Ostsee beim Reichswehrminister am 22. April zuoorz,»kommen.
Berlin, 27. April. Durch die ausländische Presse gehen z. Zl wieder falsche Zahlenangaben über die Kopfstürke des deutschen Heeres. Von cnntlicher Seite wird dazu mitgeteilt: Am 6. Fbruai betrug die Gesamtstärke der Reichswehr 254 234 Köpfe. Die Stärke im März konnte wegen der Unruhen nicht vollständig ermittelt werden. Nach allen vorliegenden Meldungen ist jedoch die Zahl der Reichswehrtruppen andauernd gesunken. Wenn auch zunächst keine endgültigen Ziffern angegeben werden können, jo muß nach dem bisher gewonnenen Ueberblicken die Stärke der Reichswehr anfangs April auf nicht mehr als 200 000 Mann geschätzt werden. Diese Zahl sollte aber erst Mitte Mai erledigt sein.
Berlin, 27. April. Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, ist es bekannt, daß bei Halle Bestrebungen gegen die Sicherheit des ^Staates im Gange sind. Die getroffenen Maßnah- I men zur Beseitigung dieser Bestrebungen sind vollständig aus- ! reichend. — In Ostpreußen haben Beurlaubungen und Suspendierungen fast aller Landräte staügeftmden. — Der Schriftsteller des Ruhr-Echo in Essen, Theodor Zaching, ist vom außerordentlichen Kriegsgericht wegen Aufreizung zum Ungehorsam zu 1 Ich Gefängnis verurteilt und sofort verhaftet worden. — Der Fernsprechverkehr zwischen Frankreich und Deutschland wird am 1. Mai wieder ausgenommen. — Fridtjof Nansen hat sich auf Bitten d« Völkerbundes bereit erklärt, die Leitung des Rücktransports d« Kriegsgefangenen aus Sibirien zu übernehmen.
Bern, 26. April. Der Bundesrat hat beschlossen, das politische Departement zu beauftragen, mit der deutschen Reichsregierung und der Regierung der Republik Baden in Unterhandlungen einzutreten, um hinsichtlich der Einverleibung des Grenzabschnitts nordöstlich von Basel, sowie des Anschlusses der Gemeinde Bilfingen an den Kanton Schaffhausen schlüssig zu werden. Die Unterhandlungen sollen unverzüglich ausgenommen werden.
Straßburg, 27. April. Die Wiederaufnahme der Arbeit iß allgemein. Sämtliche Blätter konnten erscheinen. Die Eisenbahner streiken aber weiter.
Paris, 27. April. In der gestrigen Kammersitzung teilte der Jnstizminister mit, daß gegen den sozialistischen Deputierten Vall- lant-Couturier wegen eines im „Populaire" erschienenen Artikels, der die Soldaten zum Ungehorsam auffordert, Strafantrag gestellt werde. (In Deutschland aber wird wegen des Landesverräte» Braß lange hin und her debattiert. Schrfftl.)
London, 27. April. Bonar Law teilte im Unterhaus mit daß der Londoner Vertrag von 1915 auf Grund dessen UM in den Krieg eingetreten ist, in einigen Tagen veröffentlicht ui». — Die Leitung der englischen Dölkerbundsunion wird heute « Denkschrift veröffentlichen, die auf schleunigen Zusammentritt aller dem Völkerbund beigetretenen Staaten dringt. ,
Die Wahlen zum württembergischen Landtag mit dm Reichstage
mahlen.
Stuttgart, 27. April. Das württembergische Staatsministerium hat sich dahin geeinigt, die Wahlen zu dem württember- gischen Landtag zusammen mit den Wahlen zum Reichstag ar» 6. Juni abzuhallen. Bei der Wahl wird nur eine Urne verwendet. Es wird jedoch Vorsorge getroffen, daß durch die Verschiedenheit der Farben der Wahlumschläge und besondere Kennzeichen des Wahlzeüels Verwechslungen vermieden werden.
Das neue Amlsblaltgeseh.
Stuttgart, 27. April. Der Gesetzentwurf über die Ber- ösfentlichung der amtlichen Bekanntmachungen ist, wie wir Horen- vom Staatsmimsterium noch nicht verabschiedet, da der Staoie- tag noch vorher gehört werden soll. Der Gesetzentwurs bestimm im wesentlichen: Die Amtskövperschasten und großen Städte M verpflichtet, die amtlichen Bekanntmachungen der Reichs-, Lamer- und Körperschaftsbehörden aus ihre Kosten zu veröffentlichen. Amtliche Bekanntmachungen sind alle Gesetze, Verordnungen um allgemeinen Verfügungen. Wird die Bekanntmachung von einer Lcmdesbehörde bezeichnet, so ist die Hälfte der Kosten der -of. öffentlichung von ihr zu erstatten. Andere Behörden haben o ganzen Kosten zu ersetzen. Bei Bekanntmachungen der Bel>1 aus privaten Anlässen tragen die Beteiligten die Kosten der ^ öffentlichung. Die amtlichen Bekanntmachungen müssen aus langen jeder im Bezirk hergestellten mindestens dreimal wache lich erscheinenden Tageszeitung, sofern sie eine Auflage von
Stück hat, zur Veröffentlichung gegen Zellenpreisentschädigung «
ter Rabattgewährung übergeben werden. Jede AmtskorpeM) oder große Stadt kann ein selbständiges Amtsblatt heraus^ ^ Der Verleger jedes Bezirksblattes hat in diesem Fall das ^ die Beilage dieses Amtsblattes xu gleichem Stückpreis zu
In diesem F« Östlichen Bekamt die mittleren Stad
^sblattparagraphftn
seines selbständige, Eg des Ministerin §*«5,4, Maßgabe de
Lettin. 27. April, ffammlung wurde dl rbNsmhe am 1. Mai jchtzung des 1. Mai lotetat gegen die Stil ngenommen.
Lettin, 27. April mrben die Anträge ^ Mi zum gesetzlicher
„'auf Einrichtung ei, rch Au
„y Auszählung ,m -iMmoiratische abg Frankfurt. 27. A; als städtischen
Berlin, 28. Apri Mer, äußerte sich z Minen Zeitung" über Wetten aus San Re, mündliche Aussprache freien, ehrlichen Wille Grenze seiner Leistung
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Mit dem 1. Ap Lantesvei wertuvgso
Zweigniederlassung
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Die bisher hi handengekommenem. angegliederte Abteil „Erfassungsahteff m
neben der Zweignie bestehen.
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