nehme nur Reiser von erprobten Sorten und gesunden Bäumen. Besonderes Augenmerk richte man auf eingebürgerte Lo- «rlsorten. Nicht vielerlei, aber gute und bewährte Sorten K>lleu ausaewählt werden. Die Formbäume müssen geschnitten werden. Wenn ein gesunder Obstbaum jedes Jahr blüht, aber keine Frucht anseht, dann muß er geschröpft werden. Mit wenig Längsschnitten in die Rinde sind schon die besten Erfolge «»Kielt worden. Die Spaliere müssen gegen Nachtfrost geschützt werden. Gegen Abend zudecken, morgens nicht zu früh auf- »ecken! Auch mit der Bekämpfung der Obstschädlinge soll begonnen werden. Zum Abscharren der Stämme und stärkeren »teste ist es höchste Zeit. In neuen Obstanlagen muß der Bo- S«lring immer offen gehalten werden.
Neuenbürg. 25. April. (Unsere Sibirier kommen.) Der deutschen Fürsorgekommission in Wladiwostok ist es gelungen, Schiffe für den Heimtransport der deutschen Gefangenen an oer Ostküste Sibiriens zu mieten, sodaß mit der Heimkehr dieser Ge- stmgenen in allernächster Zeit Zu rechnen ist. Die Verhandlungen «it den Bolschewisten über den gegenseitigen Austausch sind gelungen. Dem ungehinderten Durchiransport durch Polen sollen Gegenwärtig Verhandlungen die Wege ebnen. Der Heimtransport der übrigen, östlich des Vaikalsees befindlichen Gefangenen erfolgt im Mai oder Juni durch drei japanische Dampfer. Ein Lebensmitteltransport zu Versorgung der Gefangenen geht in Len nächsten Logen von Deutschland nach Sovjetruhland ab.'
Württemberg.
Lalw, 25. April. (Tödlicher Unfall.) Der 44 Jahre alte »erheiratete Bauer Jakob Mast von Sommenhardt hat bei der Arbeit an der Kreissäge so schwere Verätzungen erlitten, daß er ihnen i« Vezirkskrankenhaus erlag.
Siuttgan. 24. April. (Keine Butter nach Berlin.) In der Presse war kürzlich verlangt worden, Württemberg soll als Gegenmaßnahme gegen unliebsame Verfügungen des Reichs in Er- »Shrungssachen die Butterablieferung nach Berlin sperren. Von zuständiger Seite wird demgegenüber mitgeteilt, daß schon sen letzten Herbst kenn? Butter mehr aus Württemberg nach auswärts «ikqegeben wird.
Stuttgart, 25. Aprii. (Zeitungsveriegertag.) Der Verein Wiürü. Zeitungsverleger hielt am Freitag, den 23. April in Stutt- Gart eine außerordentliche Mitgliederversammlung ab, die, von Eber 70 Mitgliedern ans dem ganzen Lande und von Zeitungen «Ler Parteien besucht, unter dem Vorsitz von Dr. Wolf-Oberndors zur Lage des ZeitungsWesens Stellung nahm. Direktor Esser- Stuttgart legte in einem Vortrag die erschreckenden Zustände auf dem Papiergebiet dar, wobei er besonders geißelte, daß die Papierpreise den Zeitungsverlegern meistens erst nach mehreren Wochen mit rückwirkender Kraft bekannt würden und daß trotz mo- »atelanger Bemühungen der Staat bis heute eine Bewilligung ties Papierhotzes nicht herbeigeführt habe, während dis geradezu wucherischen Holzpreise nach wie vor aufrecht erhalten bleiben. Anstelle eines Papierpreises von 20 Pfennig für das Kilo in der Vorkriegszeit sei jetzt für den Monat April ein solcher von 3.65 Mk. Getreten und schon wieder wären die Zeitungen mit neuen Preissteigerungen bedroht, wozu alsdann neben den vielfach herauf- gefetzten Löhnen und Gehältern die neuen Postgebühren, die Preissteigerungen für Farbe und Materialien u. a. m. einen lebens- Gefährlichen Druck auf die Zeitungsunternehmungen ausübten. Auf Vrund angestellter genauer Berechnungen wurde die Unmöglichkeit bewiesen, mit den bestehenden Bezugspreisen auch nur noch «neu weiteren Monat auszukommen, weshalb die Versammlung ab 1. Mai im direkten Verkehr mit den Beziehern folgende Erhöhung beschloß: 1. die kleineren, weniger als sechsmal wöchentlich «scheinenden Zeitungen wenigstens 1.— Mark monatlich; 2. die sechsmal, jedoch im Höchstumsang von 26 Seiten wöchentlich erscheinenden Zeitungen wenigstens 1.25 Mark monatlich; 3. alle übrigen, täglich erscheinenden Zeitungen wenigstens 1.50 Mark; 4 . die zweimal erscheinenden Stuttgarter Zeitungen wenigstens 1.80 Mark monatlich. In der ungewöhnlich lebhaften Aussprache »am zum Ausdruck, daß es den Zeitungsverlegern üseraus pemlich ist, in kurzen Abständen immer wieder an die Leserschast mit neuen Veränderungen heranzutreten und daß die Hoffnung gehegt werden dürfte, nach Einführung der neuen Preissätze wenigstens eine län- Gere Pause als bisher zu finden. — lieber einen neuen Gesetzentwurf «betr. die Amtsblattfrage bezw. die Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen in Württemberg referierte Kirchner- Göppingen als Vorsitzender des Anzeigenausschusses. Das auch weitere Kreise interessierende Gesetz, aus das noch zurückzukommen sein wird, soll in der nächsten Zeit dem württembergischen Landtag zur Beratung und Beschlußfassung vorgelegt werden. Die mehrstündigen Verhandlungen, in denen sich trotz aller Meinungs- Unterschiede ein ausgezeichneter kollegialer Geist zeigte, erbrachte
in dieser Zeit bitterster Rot mehr als je zuvor den Beweis der Notwendigkeit eines engen Zusammenschlusses unter den Zeitungsoerlegern.
Besigheim, 25. April. (Drohende Zuckersperre.) Wenn das Ablieferungssoll an Eiern nicht alsbald restlos erfüllt wird, wird es dem Bezirk Besigheim mit der Zuckerversorgung ebenso gehen wie dem von Heilbronn.
Obertürkheim, 24. April. (Unheimlicher Fund.) Auf dem Friedhof war ein neugeborenes Kind, Las 8 Tage gelebt hatte, beerdigt worden. Jetzt fand man den kleinen Leichnam auf dem wieder zugeworfenen Grabe. Wer das Kind ausgegraben hat und aus welchem Grund dies geschehen, ist, lk. Untert. Ztg., Gegenstand der Untersuchung durch die Staatsanwaltschaft, die sich der Sache angenommen hat.
Nürtingen, 24. April. (Mostwucher.) Wegen Ueberschrei- tung -es Erzengerhöchstpreises für Most und wegen Steuerhinterziehung wurde Schultheiß Knöll von Altdorf zu 5000 Mark Geldstrafe verurteilt. Außerdem erkannte das «Schöffengericht auf Einziehung des Wuchereriöses von 1324 Mark und ans eine Steuer- strafe von 2100 Mark.
Nürtingen, 25. April. (Steine statt Brot.) Gegen den 28 Jahre alten Bauern Christian Riempp von Unterensingen, der bei der Getreideablieferung im Januar 9 Säcke mit Sand und Steinen abgeliesert und-über 20 Zentner Frucht und Mehl versteck! hatte, ist nunmehr Anklage wegen Betrugs und wegen Getreide- oerheimlichung erhoben worden. Er kommt am 7. Mai vor oas hiesige Schöffengericht.
Bibcrach, 25. 'April. (Gefährliches Spielzeug.) Ein 12jähri- ger Bub in Mittelbibcrach spielte mit einer Platzpatrone. Das gefährliche Spielzeug hat ihm an jeder Hand drei Finger abgerissen.
Waldsee, 24. April. (Gut pariert.) In einem Schloß des Oberlands werden für den demnächstigenden Einzug des erbgräflichen Paares größere Jnstanzsetzungsarbeiten vorgerwmmen. Eines Tages fragte der Bamnspektor den Lieferanten einer Marmorplatte, wieviel sie koste. Die Antwort lautete kurz: 3000 Mark. Das wollte dem für seine Herrschaft sorgenden gewissenhaften Baubeam- ten zu hoch erscheinen. Aber der Marmormensch zog seinen Hut herunter und sagte lakonisch in seinem Schweizer-Deutsch: 'Dea Ehaibewisch kost bim Eid 120 Märkli; jetzt ziaget Se en Verglich! — Die Rechnung wurde darauf bereitwilligst anerkannt.
Wurzach, 24. Aprii. (Geringe Kauflust.) Bei der Nutzholz- Versteigerung der hiesigen Stadtpflege wurden im allgemeinen so niedrige Angebote gemacht, daß sich die Verkäuferin genötigt sah, zu diesen Angeboten dos Holz nicht abzugeben. Es wird ein neuer Verkauf angesetzt werden.
Vom Oberland, 25. April. (Wie du mir, so ich dir!) Es ist allerdings schon etwas lange her, da gab der Oberamtsruyter einen Erlaß an die Schultheißenämter hinaus. Wie bei manchem Beamten, so war auch die Schrift dieses Herrn nicht gerade prima. Ein Nachsatz, den der Richter höchst eigenhändig dazu geschrieben hatte, konnte ein Ortsvorsteher beim besten Willen nicht enträtseln. So sandte er das «Schriftstück zurück und bat um Aufklärung. Aber der Oberamtsrichter schickte es wieder hin und fügte hinzu, der Orts- gewaltige solle es sich vom Pfarrer oder Lehrer entziffern lassen. Ein paar Tage drauf kam das Schreiben nochmals ans Amtsgericht mit dem Bemerken: sämtliche Schristgelehrten in ganz D. können mit gutem und bestem Willen so ein Geschreibsel nicht entziffern. Schultheißenamt gez. H.
Andauernde Papierpreiserhöhung.
Am Donnerstag, den 22. April, sind die Zeitungsverlage endlich in Len Besitz der den «Papierpreis für den Monat April regelnden Mitteilung gekommen. Bis jetzt wurde das im April verdruckte Zeitungspapier ohne Ausstellung einer Rechnung geliefert. Natürlich ist das Papier für Len Monat April wieder um so viel 'teurer, als es in früheren Zeiten überhaupt «gekostet «hat. Damit hat der Papierpreis die achtzehnfache Höhe gegenüber dem Vorkriegspreis erreicht. Im «Mai sind weitere Steigerungen zu befürchten. Alle Berechnungen werden bei solchen Zuständen über den Haufen geworfen und es ist unausbleiblich, Laß bereits am 1. Mai bei allen deutschen Zeitungen weitere Erhöhungen der Bezugspreise eintreten. Wann wird endlich der wohlwollend geduldete Holzwucher aufhören oder wenigstens eine Verbilligung -es Papier- holzes durch den Staat angeordnet?--
Baden.
Mannheim, 23. April. Zu der Angelegenheit des Ankaufs verdorbener Fleischkonserven durch die «Stadt von der Firma Huttanus schreibt der Stadtratsbericht: „Die Bestellung war ans Grund von Proben erfolgt, welche durch Sachverständige als gut und preiswert befunden wurden. Stadtrat -Brück ist als Mitglie
der Lsbensmiüelamtskomnnffion beauftragt gewesen, die Uede,
nahine^ab^Fabrik zu überwachen und die Bezahlung zu regeln
Anklmfi ^rWare in ^Mannheim zeigte sich, daß die Kons^
statt Rindflelsch^Pferdefleisch enthielten; Stichproben ergaben ube
dies, daß die Konserven teilweise auch von schlechter Besckn» heit oder nicht ganz einwandfrei waren. Die Sendung wurk^ her zur Verfügung gestellt, die Firma Huttanus hat die zur Zurücknahme anerkannt und einen Teil des Kaufpreises reits zurückerstattet. Die Firma hatte Ware in großer Menge ^ geladen, die nicht bestellt und nicht bezahlt war. Auch diese M wurde nicht angenommen." Die Firma Huttanus veröffentlicht ^ Berichtigung gegenüber den Behauptungen der „Volksstimme" worin sie angibt, daß der Stadt ein Schaden nicht entstehen mich
Die Firma «habe die ganze Lieferung anstandslos zurückgenommen
an der «mangelhaften Qualität treffe sie keine Schuld, sie halte an den Erzeuger. Weder Stadtrat Brück noch irgend --- - ^
ein anderer
Sladirat oder Stadtverordneter der U.S.P. sei an der Sache im geringsten beteiligt. Auch Stadtrat Brück veröffentlicht ein? klärung, wonach er nicht die Geschäftsverbindung der Firma hutt» nus mit der Stadtgemeinde vermittelt «habe.
Konstanz. 24. .April. Wegen räuberischer Erpressung stach d« 21jährige, ledige Dienstknechl Emil Kritzer aus Allmenshchn «i dem Schwurgericht. Er «war auf einem allein «stehenden Hm erschienen und hatte unter Drohungen mit Totschlag Geld uch Lebensmittel erpreßt. Der Bursche erhielt 4 Jahre Gefängnis.
Vom Bodensee, 25. April. Das Schwurgericht in KüMm hat den 27 Jahre alten Flaschner Paul Gutemann aus Mari« zu 10 Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust veruM weil er am 8. Februar den Kaufmann Johann Maurer in Mall dorf aus Anstisten von dessen Ehefrau erschlagen hatte. Frau Maurer, die mit Gutemann ein «Liebesverhältnis unterhielt, wie ft es schon mit manchem' anderen, so auch mit einem Stiefsohn gemacht hatte, wurde wegen Anstiftung zum Totschlag mit mildernden umständen — auch der Erschlagene «war ein höchst übler Ehemaim gewesen — zu fünf Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverlch verurteilt.
Vermischtes.
Braunschweig, 24. April. Eine allgemeine Wirteoersamm- lung -hat gestern angesichts der am Montag, den 26. April emire- tenden lOOprozentigen Bierpreiserhöhung den Bierstreik beschlossen
Unsere cmsgelieserlen Lokomotiven» Der -französische Ministei der öffentlichen Arbeiten stellte kürzlich «fest, daß Deutschland h Ausführung der Waffenstillstandsbedingungen 2083 Lokomotiven abgeliesert hat. Frankrsich hat davon 697 an die anderen Alliierten abgegeben.
Das Ergebnis eines Kettenhandels. Die Verhaftung von zch Weinkommistüren von Neustadt und Mußbach in der Pfalz wegen Kettenhandels erregt in der Pfalz allgemeines «Aussehen. Obei- länder Wein, der für 8900 Mari das Fuder von dem ersten Besitzer verkauft wurde, ging durch die Hände der zehn verhastm Weinkommissionäre und wurde schließlich als Ungsteiner für 12 M Mark das Fuder dem ersten Besitzer wiederverka-itst, ohne Laß ei den Keller des ersten Verkäufers vertassen hatte. Dieser war sasa sehr erstaunt, als er nach Abschluß des Kaufs «erfuhr, vatz der M ihm gekaufte angebliche Ungsteiner Wein als Oberländer Wem b> seinem eigenen Keller -liege.
Warnung vor Ankauf von Kriegsanleihe. Zahlreiche Fi» t men erbieten sich in Zeitungsanzeigen zum Ankauf von Krieg--' anleihen und anderen Wertpapieren zu einem Kurs, der de« börsenmätzigen weit übersteigt. Da es gänzlich ausgeschlossen ist, daß derartige Firmen einen höheren Preis zahlen als di« Reichsbank, private Bankgeschäfte und Genossenschaften, so können die Angebote nur auf Täuschung unerfahrener Kreise berechnet sein. Es ist auch bekannt geworden, daß Personen, dir sich auf die Anzeigen hin meldeten, in bar ein niedrigerer Kauf-! Preis angeboten wurde, als er z. B. bei der Reichsbank übliq ist, und der Rest in wertlosen Schuldscheinen und Wechseln Aus diesem Grunde scheint es geboten, die Inhaber von Krieg--! anleihestücken, die diese zu verkaufen gezwungen sind, vor der-- artigen zweifelhaften Firmen, die in der Regel nur über gering» Geldmittel verfügen, dringend zu warnen.
Zu 6 Monaten Schwiegermutter verurteilt. Auf ein raffiniertes Mittel des Strafvollzugs ist angeblich ein amerikanischer Richiä verfallen, der nach dem Grundsatz, daß man an dem «gestraft we» den müsse, woran man gesündigt hat, einen der Doppelehe übelft führten Angeklagten zu der «grausamen Strafe verurteilte, schj Monate mit den beiden Schwiegermüttern zusammenzuleben milderen Unterhalt zu bestreiten. Der Verurteilte -brach, wie am»! konische Matter ganz ernsthaft melden, nach der Verkündigung i«> Urteils vernichtet zusammen und bat «flehentlich, «ihn lieber M unbestimmte Zeit ins Zuchthaus zu schicken, ihn dort in harte FM
Art läßt nicht »m Art.
Roman von H. Hill.
tGj (Nachdruck verboten.)
„Du erwartest also, daß ich dem Doktor Odemar das Haus verbiete, und daß ich ihm bedeute, sein Verkehr mit meiner Tochter müsse ein Ende haben?"
„Jawohl, das ist es, was ich als etwas Selbstverständliches erwarte. Ich habe natürlich kein Recht, dir irgendwelche Vorschriften zu machen. Aber wenn ich das morgige Fest als mir zu Ehren veranstaltet anfehen soll, habe ich wohl auch das Recht, gegen die Anwesenheit eines Gastes z« protestieren, dem ich unter keinen Umständen zu begegnen wünsche. Da er trotz unserer heutigen Auseinandersetzung möglicherweise die Dreistigkeit hätte, zu kommen, wird es nötig sein, ihn durch ein Billett, das er schon morgen früh erhält, darüber aufzuklären, daß seine Anwesenheit weder morgen noch an irgendeinem anderen Tage erwünscht ist."
Das Gesicht des alten Grafen hatte sich immer mehr »erfinstert.
„Ich möchte beinahe wünschen, daß ich dich in jener Nacht dein Werk an meinem Geldschrank ungehindert hätte vollenden lassen," sagte er mit hervorbrechender Bitterkeit. „Jedenfalls hast du ein erstaunliches Talent, mich in die Peinlichsten Situationen zu bringen. Weißt du auch, daß »ein Oheim, der Major Brandenfels, soeben hier bei mir war, um sich in sehr scharfen Worten über dich zu beklagen und um darauf zu bestehen, daß du den Doktor Odemar wegen der Szene von heute abend in aller Form um Entschuldigung bittest? Du solltest dich verpflichten, Edith hinfort in Ruhe zu lassen und dich weder um ihr Verhalten »och um ihre Bekanntschaften zu kümmern."
Es war nicht zu erkennen, welche Wirkung diese Mitteilung auf den jungen Grafen hervorbrachte. Erst hatte «s allerdings so ausgesehen, als ob ihm ein heftiges Wort «E den Lippen läge; dann aber besann er sich jedenfalls «mders und fragte auffallend ruhig:
„Du sagst, er hätte darauf bestanden?"
„Ja. Und er verstieg sich sogar bis zu einer Drohung, die allem Anschein nach recht ernsthaft gemeint war."
„Zu welcher Drohung, Papa?"
„Er erklärte, daß er im Fall deiner Weigerung dem Doktor Odemar erzählen würde, unter welchen Umständen ich dich hier im Schlosse als meinen Sohn wiedererkannt hätte. Urih er hat uns in aller Form eine Frist von achtundvierzig Stunden gestellt, innerhalb deren die Sache durch eine Entschuldigung und durch dein festes Versprechen für die Zukunft aus der Welt geschafft sein inüßte. Ich wurde nicht recht klug daraus, was das alles zu bedeuten hätte. Jedenfalls ist mit dem Major während der letzten Stunden eine sehr merkwürdige Veränderung vorgegangen. Aus dem Samthandschuh, den er bis jetzt getragen, schien plötzlich eine eiserne Hand zum Vorschein zu kommen."
Rolf antwortete nicht sogleich. Nachdenklich betrachtete er die Asche der Zigarre, die er sehr ungeniert mit in das Zimmer seines Vaters gebracht hatte. Aber als er endlich zu sprechen begann, hatte seine Stimme wieder einen sehr zuversichtlichen Klang.
„Du darfst dich dadurch nicht verblüffen lassen, Papa l Mein guter Onkel hat zuweilen derartige Anwandlungen, die indessen ganz und gar nichts zu bedeuten haben. Ich weiß sehr gut, wie man ihn in solchen Fällen behandeln muß, und ich verbürge mich dafür, daß nicht das geringste von ihm zu fürchten ist. Auf keinen Fall denkt er daran, seine abenteuerliche Drohung zur Ausführung zu bringen. Er würde damit sich selbst ja nicht weniger bloßstellen als dich und mich. Und er hat nicht die mindeste.Veranlassung, ohne Not einen großen Skandal heraufzubeschwören. Ueberlaß es ruhig mir, mich mit ibm auseinanderzusetzen. Und tu mir den Gefallen, gleich jetzt den Absagebrief an diesen Doktor Odemar zu schreiben. Wenn du ihn mir übergeben willst, so werde ich Sorge tragen, daß er ihn im geeigneten Augenblick erhält."
„Bist du in bezug auf den Major deiner Sache wirklich so sicher?" fragte Graf Rüdiger zweifelnd, und Rolf bejahte mit einer Entschiedenheit, die sich wohl auf sehr triftige Gründe stützen mußte. Da erhob der Schloßherr
keine weiteren Einwendungen mehr und ging zu dm Schreibtisch, um ein paar Zeilen auf einen Briefbogen z« werfen. Das Verlangen seines Sohnes mochte ihm ja an und für sich als ein vollkommen berechtigtes erscheinen, denn auch er hegte nach allem, Pias er da über die Beziehungen Ediths zu diesem bürgerlichen und nach seinen Begriffen völlig unbemittelten Schriftsteller gehört Ham, den dringenden Wunsch, rechtzeitig einer weiteren Entwicklung dieses Liebesidylls vorzubeugen. Und die sonderbare Einmischung des Majors, die sein Selbstgefühl E findlich verletzt hatte, mußte ihn noch geneigter machen, dem Drängen seines Sohnes nachzugeben.
Er faltete den Brief zusammen und steckte ihn in einen Umschlag, den er — ohne ihn zu verschließen — M! übergab. , ^
„Tu damit, was du für gut hältst," sagte er, „ich erwarte nur, daß du alles vermeidest, was etwa zu "ans» lösen Auftritten führen könnte. Und nun für heute mW weiter von diesen unerquicklichen Dingen! Ich bin mir« und wünsche meine Ruhe zu haben. — Gute Nacht I Rolf erwiderte den Gruß mit einer ehrerbietigen beugung, aber er hatte es nach dem Fortgange sem» Vaters nicht besonders eilig, das Zimmer ebensalls z
«rlassen. . ^ ...
Vielmehr ließ er sich in den Klubsessel meder, irhin der alte Graf innegehabt, und gab, in dichte Tava« olken eingehüllt, seinen Gedanken Audienz. 3 .w«m > ihm er den Brief aus dem Umschläge und las ihn m st cstimmendem Kopfnicken vom ersten bis zum letzten ann stützte er das Kinn in die Hand und starrte irwandt vor sich hin. Wenn es bestimmte Pläne wci e sich hinter seiner niedrigen Stirn zur Reife entrmcM konnten es, nach dem Ausdruck seines Gesichts z -teilen, nur Pläne von übelster Art sein. Als er -hob, war der Anbruch des jungen Tages mchlm^ lzu fern, und nie hatte sich die Brutalität und orfenheit seines Charakters deutlicher in seinen I S -spiegelt als jetzt, wo ein fester und unwiderrus H ntschluß seine Seele ganz zu erfüllen schien.
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..., Entbehrungen «ruch Deutschlands sich bringt, ist noch sind junge Leute in Men nur gewachst trenn ihnen eine se' Weit gewährleistet er soll nie vergessen in der Welt genäh große persönliche T Hie und da kr Beziehungen zur l Osten angeknüpft i auch das Interesse reise nach Litauen ' itauische Regierun
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Besetzung Litauens «der der deutschen «aben, verboten. T reffen, müssen in mch Litauen gewa eiseerlauLms aus.
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Ehingen, 2ö trauensmänner d, schlossen, dem Ol Kandidatur für d« nicht ablehnend; werde auch sein sammlung der P« Strömungen für vorhanden sind, ! Bauernverein und werden.
Frankfurt a Huetz aus Müm i» 13 Tagen Ge> französische Milit« richt hat den Arz und Bedrohung e Gefängnis verurt« Frankfurt a gestern den Führe: lands, Ernst Kön herausstellte, hat fälschlich beigelegt mit dem bekannt« identisch.
Berlin, 25. hat der Mehrheit >m Parlament««: weil sein Vorschl Am Zagow und Schluß des Par! vernehmen, im 2 Amsterdam, ^kgt bei den l '«raus schließen