ch. Herromkb, R. April. Einige Tagesblätter habe» schon berichtet, daß die wertvolle Orientierungstafel auf dem Mahl- ßergturm von Dieben entwendet wurde, ein Vorkommnis, wel- man auch in den schlimmen Tagen der Gegenwart für kommen unmöglich hielt. Die Borstandschaft des hiesigen »warzwaldvereins hat nun die Orientierungstafeln auf dem rnstein und der Teufelsmühle entfernen lassen und in sichere hbrtt genommen so lange, bis - das Kupfer wieder im eise sinkt. Die Natur- u. Wanderfrcunde werden den Schaden h«r. Daß die vorbeugende Matzregel vonnöten war. geht

hon daraus hervor, datz an der Tafel auf dem Bernstein schon " ' ' D. ' '

»ige Schrauben entfernt waren. Der kluge Mann baut vor.

HerreualH, 22. April. Nächsten Samstag, den 24. April dS. JK. findet im Gasthof zurGermania" hier die 4. Vollversamm- «ug der Vereinigung der Kriegsteilnehmer Lerrenalb statt. Die Tagesordnung bringt insbesondere Begrüßung der aus Kr-iegsgefangensäiaft heimgekehrten Ka­meraden und einen Vortrag über die allgemeine und politische Hd»e. Kriegsteilnehmer Herrenalbs zeigt Euer Interesse an Wer Vereinigung durch ,;ahlreict)en und pünktlichen Besuch der

,

Wür».*»»wr8.

Galt», 2>. April. «.Berufung in die Reichsschulkonferenz.) delSschuldirektor Fächer hier, der Vorsitzende des württem-

ischen Landesverbands der Freien (privaten) Unterrichts- ayd Erziel ' .. ^

rrziehungsanstalten. wurde zum Mitglied der Reichsschul- »Mrferenz berufen.

Stuttgart, 22. April. (20 Eier auf den Kopf.) Nach einer

Mitteilung der LandesveriorgnngssteÜe kann Heuer nur mit «lkl "" ' '.. "".

r Kopfmenge von 20 Eiern für das ganze Jahr gerechnet

»derben.

Stuttgart, 2l. April. (Die Amtsblattfrage.) Im württem verglichen Ministerium des Innern ist der Gesetzentwurf, der Ne Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen regeln taA, fertiggestellt. Der Landtag wird sich demnächst mit der Vorlage beschäftigen, sodatz sie noch vor den Neuwahlen in Kraft k»et«l kann.

Stuttgart. 2l. April. (Zucker statt Marmelade.) Von amt-

tzcher Seite wird uns mitgeteilt: Wie wir erfahren, hat die

Za«, - - . .

.audesversorgungsstelle in den vergangenen Monaten wieder­holt bei den zuständigen Stellen in Berlin die Belieferung mit Jucker an Stelle der Fabrikmarmclade beantragt. Ihre Be­mühungen hatten jedoch nicht den gewünschten Erfolg. Neuer- NugS hat das Ernährungsministerium mit verstärktem Nachdruck bei den zuständigen Berliner Stellen verlangt, datz anstatt crmelade der entsprechende Teil von Zucker geliefert werde, hat darauf hingewiescn, datz in Württemberg der ausge­

dehnte Klcingartenban es mit sich gebracht habe, datz das bäuS-

Einmachen, das von Altersher hier in Württemberg üblich gewesen sei. sich immer mehr und ganz besonders während der Kriegszeit vervollkommnet und ausgedehnt habe. Nach den neuesten Mitteilungen ist übrigens in Aussicht zu nevmen, daß Ne öffentlick-e Bewirtschaftung der Marmelade überhaupt ein­gestellt wird. Bei dieser Gelegenheit sei noch bemerkt, daß es »er Landesversorgungsstelle durch Einsparungen möglich sein wird, im Juni l bis 2 Pfund Zucker auf den Kopf der Be­völkerung als Einmachzucker zu verteilen.

(Man sieht, wenn man an den Berliner Türen auf gut sttzwäbisch anklopft, bleibt der Erfolg nicht aus; wir möchten i« Interesse der Allgemeinheit unser Enährungsministerinm «tt«n. auch künftighin dieses Verfahren einzuschlagen. Schrift!.)

Untertürkheim, 21. April. (Neue Betriebsratswahl bei Daimler.) Im Daimlerbetrieb hat nach einem Urteil des Schlichtungsausschusses eine Neuwahl der Betriebsräte statt- Mftnden. ^

Rottenburg, 21. April. (Frecher Diebstahl.) In der Weg- gmttalkirche wurde am Sonntag früh, wahrscheinlich während der Messe, als niemand in der Sakristei war. ein vergoldeter Meßkelch entwendet.

Sllwangen, 21. April. (Wuchergericht.) Das Wuchergericht bestrafte den 10 Jahre alten Elektromonteur Otto Hofmann von Schorndorf, der auf deni Bahnhof Stuttgart mit 30 Pfund Schleicht,andclsfleisch erwischt wurde, mit 1 Tag Gefängnis und MO Mark Geldstrafe. Der Metzger und Wirt Bischofs von Stuttgart hatte 72 Pfund gehamstertes Rindfleisch im Schleich­handel abgesetzt; er erhielt 3 Tage Gefängnis und 300 Mark Geldstrafe. Der Metzger Wilhelm Mäutznest von Klotzenhof, Gemeinde Lorch, der im Juni v. Js. mit einem Kameraden Aber 400 Pfund Rindfleisch im Auto nach Stuttgart schmuggeln wollte, wurde, weil er wegen ähnlicher Vergehen bereits vor­bestraft ist, mit 3 Monaten Gefängnis und 600 Mark Geldstrafe Leoacht. Mäutznest wollte die saftige Ware mit Hilfe zweier fal­scher Fahnder nach Stuttgart bringen, wurde aber unterwegs vvn richtigen Fahndern abgefaßt.

, Ravensburg, 21. April. (Giftmord.) Auf dem Rheinhof bei Niederbiegen verschied der Gutsbesitzer Johann Weiß in der Nacht vom Freitag auf Samstag unerwartet rasch. Die bald i«ch dem Tode eingetretenen Vergiftungserscheinungen und um­

gebende» Gerüchte vo« eine« gewaltsamen Tod gaben Veran­

lassung zu einer Sektion der Leiche, worauf die s^rau des Ver­storbenen «nd ein Knecht in Hast genommen wurden. Auf das weitere Ergebnis der llnterschuung ist man gespannt.

Baden. .

Offenbur, i. 20. April. Die große landwirtschaftliche Lagerhalle ist niedergebrannt. SS wertvolle Pferde, neun Zucht­stiere und andere Tiere^ sowie große Bestände an Futtermitteln sind vernichtet. Der Schade» wird aus rund zwei Millionen Mark geschätzt.

Konstanz, S1. April. Die Frau des Polizeisergeanten Neuendorf, die bei eheliche« Zwistigkeiten von ihrem Mann niedergeschossen worden war, ist letzt ihren Verletzungen er­legen. Die Leiche des Neuendorf, der sich nach der Tat ertränkte, ist noch nicht gefunden.

Heidelberg, 21. April. Das hiesige Nahrungsmittelamt er­hielt die Drahtnachricht, daß 1200 Doppelzentner Getreidemehl von der Reichsgetreidestelle aus norddeutschen Mühlen ihm zu- gewiesen wurden und 700 Doppelzentner bereits unterwegs sind.

Vermischtes.

Kempten, 21. April. Bei Betzigau trafen sich zwei herum- streifende Zigeunerfamilien, die in alter Feindschaft liegen. Es kam zu einer Schießerei, bei der 30 Schüsse gewechselt wur­den. Bleimeicr verletzte den aus Tettnang gebürtigen Eberle lebensgefährlich, so daß er ins Krankenhaus nach Kempten ver­bracht werden mntzte

Erhöhung des Zuckerpreife. Tor Volkswirtschaftliche Aus­schuß der Nationalversammlung hat einem neuen Entwurf über den Verkehr mit Zucker zugestimmt, der eine Erhöhung des Raffineriepreises Vorsicht, wodurch einemdringenden"

Verlangen der Raffinerien Rechnung getragen wird. Der Ver­brauchszuckerpreis wurde mit Wirkung vom 1. April um 34.75 Mark auf 135 Mark für den Zentner erhöht. Außerdem sins

die bisher geltenden Zuschläge von 55 auf 70 Mark herauf­gesetzt worden. Diese Preise gelten für den Verkauf durch die Raffinerien. Der Handelszuschlag erfuhr gleichfalls eine Er­höhung von 10.50 Mark, wogegen bisher nur 3.70 Mark für den Zuschlag genommen wurden. Günstig auf den Entschluß. Zuckerrüben anzubauen, hat die Zusage der Rcichsregierung gewirkt, im Herbst einen angemessenen Preis für Zuckerrüben anzusetzen, der namentlich mit den Kartoffelpreisen im Einklang steht. Man kann jetzt mit der Möglichkeit einer Erhöhung des Zuckerrübenanbaues um 1520 Prozent gegen den Anbau des Vorjahres rechnen. (Nun den Zuckerfabriken durch die weitere Erhöhung die Möglichkeit geboten ist. ihre an und für sich schon hohe Dividende noch mehr zu erhöhen, denn darauf ist es haupt­sächlich abgesehen, wird ja Wohl bald der Zucker herauskommen. Hier wäre für die Regierung ein dankbares Feld Zur Betätigung im Preisabbau, denn den Hauptprofit schieben nicht die Zucker­rübenbauern sondern die Zuckerfabriken, wie die hohen Dividen­den beweisen, in die Tasche. Schrift!.)

Moderne Räuberromantik. Das Publikationsorgan des Diktators des Vogtlandes, Hölz.^derFalkensteiner Anzeiger",

brachte kürzlich in auffälligem Druck eineBekanntmachung" " "" die B - - .

desGenossen Hölz" die BezeichnungHerr Präsident" hatte er sich energisch verbeten. in der er allen unverheirateten und verheirateten Frauenspersonen mit schweren Geldstrafen und Veröffentlichung ihrer Namen droht, wenn sie ihn weiter mit Liebesbriefen und mehr oder weniger deutlichen Werbun­gen bedenken. Herr Räuberhauptmann Hölz beruft sich darauf, daß er verheiratet sei.

Im Unglück. Ein erschütterndes Bild bringt der Berner Bund aus Wien. Am 1. April erschien eine eigentümlich an- mutendc Gesellschaft vor Abgang des Schnellzuges nach Ber­lin am Franz Josef-Bahnhof in Wien. Eine kleine Frau in mittleren Jahren, ärmlich gekleidet, erschien mit einem großen Mann in russischer Felduniform, eine Rotkreuzschwester mit zwei Kindern, einem Knaben im Alter von ungefähr 3 Jahren und einem Mädchen, das nur wenige Monate zählen dürfte. Dazu drei mehr oder minder kalmükisch aussehende Dienerinnen und ein russischer Infanterist mit einem Pudel. Das Hand­gepäck war alles eher als elegant, verschnürte Bündel, einfache Koffer, kaum eine bessere Handtasche. Begleitet wurde die Ge­sellschaft von einem dänischen Konsuln und einem alten Herrn, der in seinem Aussehen und in seiner Kleidung einen trauri- Eindruck machte. Die ganze Gesellschaft wurde in ein

gen

Ab

teil 1. und 2. Klasse untergebrächt. Bald hernach wurde be­kannt. daß es die einstige Großfürstin Von Rußland und Schwe­ster des Zaren Olga Alexandrowna war, die von Wien unter dänischem Schutze mit ihrer Familie und den letzten Resten ihrer Dienerschaft nach einer langen Irrfahrt und furchtbaren Ent­behrungen nach Kopenhagen, zu ihrer Mutter, der -Sicheren Zarin Marie Feodorowna (eine geborene Prinzessin Dagmar von Dänemark) reiste.

Der witzige Llohd George. DerMatin"-Korrespondent in San Rcmo erzählt. Lloyd George habe bei der ersten Begeg­nung mit Nitti gesagt: Dann sind Wir also alle drei im Pa­radies. wer von uns wird die Schlange sein?

»nr «r«r «mytparmc «» «merii«. rite vevorstebent,» » -

sidentenwahl in Amerika wird, wie auS zahlreichen , düngen Hervorgeht, im Zeichen der Alkoholfrage stehen ten früher die Demokraten und Republikaner um die schaff im Staate, so spitzt sich nunmehr der Wahlkampf Machtprobe zwischen denNassen" und denTrocken^ '

Beweis genug, daß das Antialkoholgesetz, durch "das da/ü« ^ kanische Volk überrumpelt worden ist. keineswegs als höchster aesetzaeberischer Weisheit eingenommen wird '

e Leidenschaften kaum z>,r2 W Aufhebung der ZU Wahlparole aufgepeitM^T

Öbserver" bemerkt dazu, daß die Lincolns, als es sich u mdie Fra

vcrei handelte, heftiger durch eine Wahlparole aufgepeiffcbi^ den wären, und fordert die Wähler auf, sich von ver vro^ tionistischen Sklaverei zu befreien. Dagegen droht Brvnn das Bier als eine teuflische Erfindung der Deutschen charaki-i§ siert hat. den Generalstreik zu propagieren, falls das teutonü^ Teufclsgetränk in Amerika wieder zu Ehren kommen sollte » ist nach den uns vorliegenden Berichten und Stimmunasbii^ kaum noch daran zu zweifeln, daß nicht Mister Brhan sond^ em Kandidat der Biertrinker als Sieger aus dem Kamps w, den Präsidentenposten hervorgehen wird. Jedenfalls dürste ^ Antialkoholgesetz, das den fuselhaltigen Branntwein auf eiE Stufe mit einem gut ausgegorenem Bier stellt, trotz der p» zweifelten Anstrengungen seiner Anhänger bald einer grund!^' lichen Revision im Kongreß unterzogen werden. Selbst WiL früher strammer Prohibitionist aus Politischer Bereck ' dahinter gekommen, daß seine Rechnung ein Loch t plaidiert je tzt für eine Milderung des Verbotsgesctzes.

Neueste Nachrichten.

Berlik, 21. April. Die Kriegsblinden versammele sich heute im Kasino des Arbeitsministeriums, um gegen dv Militärversorgungsgesetz Stellung zu nehmen. Sie behaup­teten in dieser Versammlung, in der neuen Vorlage nich! genügend berücksichtigt worden zu sein und namentlich der Klassifizierung der Kriegsbeschädigten schlecht avgeschnittv, zu haben. Nach einer Entschließung bildete sich sin Zm von ungefähr 400 Kriegsblinden mit ihren Frauen, Krankw schwestern und Führerhunden, der zum Reichstag zog. Hfi entsandten sie eine Abordnung zur Nationalversammlung die die Beschwerde der Kriegsblinden vortrug. Es wuri ihnen wohlwollende Erwägung zugesprochen. Darauf -er- streute sich der Zug, der einen Mitleid erweckenden Eindruck machte, in aller Ordnung.

Berli», 21. April. Die Nationalversammlung nahm heute außerhalb der Tagesordnung einen Antrag betreffend Auszahlung der zwischen der preußischen Eisenbahnverwal­tung und den Eisenbahnerorganisationen vereinbarten Teue­rungszuschläge für dis Gisenbahnarbeiter und die Verwaltungg- arbeiter in Höhe von zunächst 2'/, Milliarden Mark gegen die Stimmen der Deurschen Volkspartei an. Reichsfinanz­minister Wirth erklärte, daß durch die Vorwegnahme dieser Zuschläge die Finanzgebahrun, des Reichs auf lange Zeit aufs empfindlichste beeinträchtigt würde, aber dem arbeitender Mann die Lebensnotwendigkeiten garantiert werden müßten.

Frankfurch 21. April. Meldungen aus dem Mäingau zufolge entfalten ore Franzoseri eine lebhafte Werbetätigkeit für die Fremdenlegion. Namentlich ist eine solche auf den rheinischen Dörfern zu beobachten, allerdings bisher ohne nennonswerte Erfolge. Die Franzosen treffen-in Wiesbaden, Darmstadt und Frankfurt Vorbereitungen zur Errichtung von Werbebüro-.

Aachen, 21. April. Eine Verfügung des belgische» Platzkommandanten besagt, daß infolge antialliierter Kund­gebungen der Bevölkerung im besetzte» Gebiet innerhalb der belgischen Zone auf die Dauer von vorläufig 3 Wochen der Belagerungszustand in Kraft tritt und daß zugleich die Ein­setzung außerordentlicher Kriegsgerichte erfolge.

Berlin, 21. April, lieber die Stellungnahme des Reichsverkehrsministers zur Neckarvorlage wird nachträglich gemeldet: Der Reichsverkehrsminister Dr. Bell hat am Samstag im Haushaltausschuß bei der Beratung der Neckarvorlage erklärt: Die Einbringung der Neckarprojekt« kann die Durchführung der bayerischen Großschiffartsplän« nicht beeinträchtigen. Die Reichsregierung ist bereit, die bayerischen Großschiffahrtspläne ebenso zu fördern und zu be­schleunigen, wie den Ausbau des Neckars, sobald Bayern die Voraussetzungen nachweist, wie sie für die württem-

U W! nicht»»«Art.

Roman von H. Hill.

(Nachdruck verboten.)

Der alte Herr hatte einen leichten Havelock über seinen Frackanzug geworfen und hielt eine Zigarette zwischen den Lippen. Man konnte sich kaum eine sym­pathischere und behaglichere Erscheinung vorstellen, als es die seinige in diesem Augenblick war.

Rolf, mein Junge," wiederholte er,was soll denn da« bedeuten? Es war mir, als ob ich etwas zu laute Stimmen gehört hätte. Hoffentlich hat es keine Zwistig­keiten gegeben. Das scheint mir doch beinahe undenkbar an einem so schönen Abend und obendrein in so reizender Gesellschaft."

Er hatte die letzten Worte mit einer kleinen, galanten Verneigung gegen die Komtesse begleitet. Rolf aber schien keineswegs mit einem so friedlichen Abschluß des Renkonters einverstanden; denn mit aller Bosheit, die er in den Klang seiner Stimme zu legen vermochte, sagte er:

Gerade die reizende Gesellschaft ist es, um die es sich hier handelt. Va, lieber Onkel! Jener Mensch da-"

»Oh oh!" unterbrach ihn der alle Herr.Sachte, mein Bester! Das ist die Art nicht, wie du von den Gästen dieses Hauses zu sprechen hast."

Ach was! Der Herr hat mit Edith im Rosengarten scharmuziert, und es ist meine Pflicht, ein Auge auf das Benehmen meiner Schwester zu haben, und zu ver­hindern, daß derartige Sachen noch einmal passieren. Ich werde mit meinem Papa darüber sprechen und werde chm klar machen, daß Romanschreiber, die in Dorfwirts. Häusern wohnen, kein passender Verkehr für uns sind."

Nun ist's aber wirklich genug!" erklärte der Major, ««d seine Stimme klang schärfer und nachdrücklicher als pv»vr.Ich sehe, daß du dich in einer Verfassung befindest, Ne dich unüberlegte Dinge sagen läßt. Und ich hoffe, du -si meinem wohlgemeinten Rat folgen und dich jetzt in Schloß zurückbegeben. Wenn du Zeit gehabt hast.

dir zu überlegen, was hier geschehen ist, wirst du ganz von selbst darauf kommen, daß es deine Pflicht ist, dich morgen bei Herrn Doktor Odemar zu entschuldigen."

Ob sein einstiger Erzieher in der Tat noch so großen Einfluß auf ihn hatte, oder ob es irgend etwas anderes war, was den jungen Grafen plötzlich zur Nachgiebigkeit bestimmte; jedenfalls folgte er mit erstaunlicher Will­fährigkeit dem ihm erteilten Rat, der schon recht bedenk­liche Aehnlichkeit mit einem Verweise gehabt hatte. Ohne ein Wort der Erwiderung machte er auf dem Absatz kehrt und verschwand in der Richtung des Schlosses. Der Major aber wandte sich unter mißbilligendem Kopffchütteln zu dem jungen Liebespaare.

Sie dürfen ihm nicht allzu sehr zürnen, so unver­antwortlich er sich auch aufgeführt zu haben scheint. Wälzen Sie Ihren gerechten Unwillen lieber auf mich ab, der ich doch schließlich für die Mängel seiner Erziehung verantwortlich bin. Ein einsamer Junggeselle ist ja viel­leicht in der Tat nicht die geeignete Persönlichkeit, um einen so temperamentvollen Burschen richtig zurechtzu­stutzen. Darf ich Sie übrigens bitten, liebe Edith, mich auch formell mit dem Herrn bekanntzumachen, den ich allerdings aus seinen Werken bereits kenne."

Edith entsprach seinem Verlangen, und mit einer gewissen Herzlichkeit und Wärme drückte der Major dem jungen Schriftsteller die Hand.

Ich habe mit dem größten Vergnügen alles gelesen, was Sie bisher veröffentlicht haben, Herr Doktor! Und ich schätze mich glücklich, daß ein sehr erwünschter Zufall mich nun auch Ihre persönliche Bekanntschaft machen läßt. Uebrigens hatte ich einst einen Kameraden Ihres Namens, den ich allerdings seit einer Reihe von Jahren aus den Augen verloren habe. Er stammte aus dem Rheinland, wenn mein Gedächtnis mich nicht täuscht."

Die Tante, von der ich erzogen wurde, hatte einen Bruder in der Armee; aber er starb schon, ehe ich alt genug war, daß mir die Erinnerung an eine etwa statt­gehabte Begegnung hätte im Gedächtnis bleiben können. Meine Tante hat jedenfalls nicht im Rheinland, sondern immer in Berlin gelebt."

Nun, dann handelte es sich bei meinem Kameraden vielleicht um einen Ihrer.entfernteren Verwandten," meint« der Major leichthin, und er zeigte keine Neigung, länger bei diesem Thema zu verweilen. Vielmehr wandteer sich an Edith und sagte:

Jetzt aber muß ich wieder ins Haus. In mein« Jahren tut man gut, nicht zu stark auf seine Gesundheit

zu sündigen, zumal wenn man das Unglück hatz^nit edier Anlage zi

Anlage zum Rheumatismus behaftet zu sein. Den We­in das Schloß kann ich ja auch ohne Begleitung finden.

Der Wink war deutlich; aber die Komtesse schien nicht gesonnen, von der Freundlichkeit des alten Herrn Gebrauch zu machen.

Wir schließen uns Ihnen selbstverständlich an, Major," erklärte sie,wir waren ja schon im Begriff, >n« Haus zu gehen, als wir meinem Stiefbruder begegneten. Sie werden sich also wohl oder übel unsere Geselljch<0 gefallen lassen muffen."

ö. Kapitel.

Graf Rüdiger Dredow - Donnersberg war in sein« jüngeren Jahren ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn gn wesen und er hatte viele Jahre auf Reisen in allen mos> lichen fremden Ländern zugebracht. So glich sein Arbers- zimmer mit der Fülle der darin ausgestellten und aus- gehängten Iagdtrophäen fast einem kleinen naturhistonjcyeu Museum. Die am meisten in die Augen fallenden Swa« waren ein bengalischer Tiger, der meisterhaft ausgellopu in Legender Stellung den Türeingang flankierte, un» ein gewaltiger amerikanischer Grizzly-Bär, der, zu jem ganzen, imponierenden Größe aufgerichtet, zwischen o Schreibtisch und dem Kaminplatz stand, mit seinem geofsne Rachen und seinen ungeheuren Pranken ein waW? Furcht einflößender Anblick für solche, die zum ersten ixa» dies Sanktuarium des Schloßherrn bettaten. . ^ Den übrigen Schmuck des Zimmers bildeten m . Hauptsache Geweihe, ausgestopste Vögel Aer

und zu geschmackvollen Trophäen vereinigte Waffen der schiedensten Völkerschaften.

(Fortsetzung solgtA

-ttgisch- v-rlage »st ,7i di« Meinung

jurrenzunt-mehmen

handle. Diese Auff ^ Berlin, 21. A

LauShalt-msschuß r Reichsftnanzmlmster hebörde wissentlich Mi- der erngrhe, finden habe. -- « hat an den Kämpfe dabei 32 Lote, 41 -eicbnen. Major in militärischen Du Ministeriums, soll i wird jedenfalls ei Der sächsische Minis zurücktreten, da er Zufriedenheit im hat bei Zoppot ein die Danziger Grenz erschaffen. Die l Ejfeuönhnlinie Nae Mm östlich der 8 Sharlotteubnr sammlung hat die richtung einer Nbr elf Mann beschlösse rat gerichtet, die B

Prag, 21. April Mst nicht erfolgen, entziehen, vorerst w »alttätigkeit vor de: «orten haben wird. We Abgeordneten! klovaken gewählt.

Haag, 21. April -er Entente gegenük Mn Ruhe durch d verhindern. Die Int Kronprinzen sehr hi bandelt über den Ar Insel Wieringen, da ,'chkn Kronprinzen b

Paris, 21. April «n Deutschland die Kriegsgesangenenlag

Gefangenen, die an

lind. (->) Nach «rsschuß hat der I Verbrechen in den j deutschen Kriegsgefo trage überdies kein trän spürt aus Frau deutsch-französische <- minister erklärte sict einer Kapitalabgab Lage Frankreichs. - etwa M bis 300 So veranstaltet haben, r Bens. 21. April. Justizkommission de

Unter Bezugn, Innern betr. Teuer »om 30. 3. 20 (( gemacht, daß die ! Vierteljahr (1. Apr gebühren samt 1< im verflossenen B -»erhebe».

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