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ot-Kommandant >m» hat «ls solcher u « da» ftan-Sstsche UwupfschiffDanton* versenkt.

Sie kommen!

Selbst heute, nachdem Clemenceau erklären mußte, daß »och W» Tage des Austausches der Ratifikationsurkunden auch der Pchohl zur Heimsendung unserer Gsfangenen unterzeichnet werde, Mangen sich uns Zweifel auf, ob nicht der alte Tiger sein freoel- ßaftes Spiel, wie die Katze mit der Maus, weiter treiben wird. »Sem, wir wollen uns den guten Glauben nicht nehmen lassen, daß «m doch der Tag der Heimkehr für 450 000 Deutsche herauf- fiHen wird. Sie selbst, die so oft den schrecklichsten Täuschungen u Opfer gefallen sind, werden es wohl nicht eher glauben, als Ke auf deutschem Boden stehen.

Nus dem Zurückströmen von fast einer halben Million Men- n wird dem deutschen Vaterland eine Fülle von schwierigen fgaben erwachsen, vor allem verkehrstechnischer Natur, Leistuu- WM, die fast unüberwindlich sich vor uns austürmen; wenn wir Ms vor Augen halten, daß wir im schärfsten Eiseribahnerausstand Heden und die Kohle «Versorgung rhreen tiefsten Stand erreicht hat. Wkr wollen trotzdem hoffen, daß die Stimme der Vernunft bei den Wsenibahnern noch in letzter Minute siegt und sie von ihrem un- stOgen Treiben Massen werden.

Eine weitere Sorge der Regierung wird sein, die Gefangenen, tzße der Franzose in teuflischer Weise irregeführt und glauben ge­macht, Mutschland sei Schuld an der langen Zurückhrltuug Her Gefangenen, Wer den Tatbestand aufzuklären, ihnen zu sagen, daß undwarmn sie von ihren Sklavenhaltern hinters Licht geführt morden find.

Und nicht zuletzt müssen die Behörden dafür sorgen, daß die nttaufende alsbald Brot und Arbeit erhalten. Mit großen satten und festlichen Begrüßungen ists nicht getan. Dabei zu bedenken, daß die Heimkehrenden jahrelange schmerzvolle den hinter sich häbon, leiblich und seelisch zerrüGt sind. Hier Mt es, mit'Nächstenliebe und Nachsicht den Heimkehrern entgczen-

- ^-rn, ihnen nicht nur mit Rat, mehr noch mit Tat »ach besten

W, Hilfe zu kommen.

so werden sich die Heimkehrer in die neuen Verhältnisse, tte sie ja nur vom Lesen und Hörensagen meist an falschem Lichte Immen, schicken und sie in dem Bestreben unterstützt werden, an Wem Neuaufbau unseres am Boden liegenden armen Vaterlandes

«schvarbeite«.

8K Besetzung der Abstimmungsgebiete durch alliierte Truppen.

Berlin, 14- Jan. Folgende Usbersicht über die Besetzung der Abstimmungsgebiete,. sowie von Danzig und Memel geht dem W-T.B. von zuständiger Stelle zu: 1. Schleswig. Ein fran- Mssches Bataillon trifft vom 20. bis 22. Januar in Hadersleben änid Sonderdurg ein, ein englisches Bataillon am 25. Januar zu Wasser in Flensburg. 2. Danzig wird von zwei englischen und stnem französischen Bataillon besetzt. Der erste Zug trifft am 4. Februar auf der Station Preuft ein. 3-BezirkMarien- merder. Ein italienisches Bataillon trifft am 27. Januar in Keuttch-Eylau ein und detachiert von dort nach Marienrverder und Wonenburg. Die detachierten Kompanien werden in den ersten ßebruortagen durch ein halbes englisches Bataillon abgelöst. 4. Bezirk Altlenstein. Am 30. und 31. Januar trifft ein Bataillon Engländer in Lyck ein, von wo später ein halbes Bcttail- tM «ach SenMirg verleg wird. Am 4. und 6. Februar trifft «h« zweites engtssc^s Bataillon in Allenftein und Osterode ein, das jpiter gleichmäßig auf beide Orte verteilt wird. Memel wird Hstmgs Februar von einem französischen und einem englischen Bataillon besetzt. Oberschlesien wird vom 26. Januar ab Wetzt. Me Franzosen beginnen in der Südostecke. Me genaue Verteilung zwischen den Alliierten steht noch nicht fest. Jeden- ßats wird der südwestliche Teil von den Italienern, der mittlere »M den Franzosen und der nördliche von den Engländern besetzt.

Zum Kapitel Völkerverbrüderung.

Zleusburg, 15. Jan. Gestern nachmittag ging der französische »«WirMarseillaise" im Außenhaufen vor Anker. Er grüßte den- englischen Admiral auf dem KreuzerCarysfort" mit einem Salut von 13 Schuß. Vor ihm war bereits das deutsche Torpedo b»»tV 116" eirrgetroffen, das die aus der Tvrpedostcttion Mürwik »och anwesenden deutschen Marinemannschasten nach Kiel bringen K». Al» es in Sicht kam, gab das englische Admiralschiff den «beigen alliierten Schiffen nach dem internationalen Sigualbuch Aas ZeichenKeine Begrüßung!" Infolgedessen passierte das deutsch« Torpedoboot auch die alliieren Kriegsschiffe ohne Gruß, «her unter den KlängenDeutschland, Deutschland über alles" »ch mit wehender Kttegsslagge. In Mürwik wurdeV 116" mit Hurra empfangen.

Ausland.

Rom. 15. Jan. Me Zeichnungen auf die nationale italienische Anleihe erreichten 10 Milliarden Lire. .

Parts. 15. Jan. An der ersten Sitzung des Völkervundsrats, Ke am 16. Januar stattfindet, wird Amerika nicht teilnehmen. Amerika will auch auf seinen Anteil an den von Deutschland abge- Osslvrten Schiffen verzichten.

Zur heimbesörderung der Mutschen kttegsgttangene«.

Sol«. 14. Jan. Die ,Löln. Ztg." meidet aus Berlin: Was die Abbeförderung der deutschen Kriegsgefangenen aus Frankreich be­trifft, so ist noch keine Anforderung von Eisenbahnmalerial er­gangen. Heute morgen traf das Telegramm des Majors Draudt «ms Paris ein, welches nähere Bestimmungen über die Art und Weise des Abtransportes brachte. Von deutscher Seite sind Vor­kehrungen getroffen, daß täglich 12 000 Gefangene heimbesördert wttben können. Me Franzosen haben sich auch bereit erklärt, die Abbeförderung aus dem Seewegs vornehmen zu lassen, falls hierzu das nötige Schiffsinaterial zur Verfügung gestellt würde. Vertre­ter der Eisenbahn- und Marineverwaltung sind zur Besprechung nach Paris abgereist.

Amsterdam, 15. Jan. Me von zuständiger Stelle in Paris verlautet, gibt mau sich ln Deul'chlnad bezüglich der Rücksendung der deutschen Kriegsgefangenen falschen Hoffnung enhin. wenn angenommen wird, daß diese bis End; ?lpril bereits alle nach Deutschland zurückgekehrt seien, da es sich beinahe um eine halbe Million Menschen handelt und die französischen Transportmittel der Eisenbahn schon jetzt den dringendsten Berkehrsbedürfnissen nicht mehr genügen, so ist anzunehmen, daß die französische Re­gierung ebenfalls davon absehen wird, den Rücktransport allein auf dem Lande zu bewerkstelligen. Man nimmt rn den damit betrauten Kreisen an, daß nur sehr wenige Transpotts Wer Land stattfinden werden. Für Seetransporte dagegen kann Frankreich keine Schiffe stellen, swdaft die Transportsrage zwischen Deutsch­land und anderen Ländern erst zu regeln wäre. Man spricht auch davon, daß etwa 60 000 deutsche Gefangene nicht nach Deutsch­land zurückkehren wollen, sondern in dem Wiederauftxmgebitt Ar- bkt suchen werden. Heber die Zulassung dieser Arbeiter hat di« sEMsische Regierung noch keine Ensschttdung getroffen.

Der amerlkaussche Lebensmittelkoukrolleur Hoover ftir de» Anschluß Oesterreichs a» Bayern.

Washington. 14. Jan. Hoover erklärte vor dem Ausschuß des Repräsentantenhauses, der sich mit der Frag« der Unterstützung Europas besaßt, die europäischen Mächte seien verantwortlich für die Lage in Oesterreich, denn sie hätten Oesterreich gezwungen, einen Bettrag zu unterzeichnen, der chm das ganze Ackerbaugebiet, aus dem es früher zusammengesetzt sei, raube. Hoover schlug vor, die Schwierigkeiten dadurch zu lösen, daß Oesterreich gestattet werde, sich Bayern anzuschließen.

Die glänzende amerikanische Zukunst.

Haag, 15. Jan. Wie derNieuwe Courarit" aus Washington meldet, erklärt« Staatssekretär Glaß, daß die gesamten Kriegs­chulden der Vereinigten Staaten in wenigen Jahren getilgt sein würden. Die Nettoschuld betrug am 31. Dezember 25 837 Mil­lionen Dollar, die laufende Schuld 35 000 Millionen Dollar. Glaß agte, die Zukunft sehe glänzend aus.,

Württemberg.

Jselshausen, 14. Jan. (Hoher Pacht.) Me hiesige Schafwside, die früher 500 Mark Pacht eintrug, ist wie wir hören gestern an einen Interessenten aus Calw um 11000 Mark verpachtet wor­den.

Stuttgart, 14. Jan. (6000 Honigkuchen.) Der Bäckermeister Karl Bischofs hier hat in großem Umfang sich mit der Herstellmig unerlaubter Honigkuchen befaßt. Nach den polizeilichen Erhebun­gen hat er insgesanp rund 6000 Honigkuchen hergestellt, wobei er den Gesetzesbestimmungen zuwider u. a. auch Weizenmehl verwen­dete. Das Schöffengericht verurteilte ihn wegen Vergehens gegen das Dackvebbot zu 600 Mark Geldstrafe und wegen Schleichhandels neben 4 Tagen Gefängnis zu einer Geldstrafe von weiteren 1000 Mark. Der Erlös aus dem Verkauf des beschlagnahmten Kunst­honigs wurde sMigezogen,

Reckarsulm, 15. Jan. (Die Kommunalverbandswirtschaft.) Der hiesige Kommunalverband erzielte in den Jahren 191719 aus Getreide-, Lebensmittel- und Bekleümngswirtschaft bei einem Gesamtumsatz von 6,2 Millionen Mark einen Reingewinn von 131357 Mark, wovon verwendet wurden zur Preislenkung für ausländische Lebensmittel 75 000 Mark, auf Dörrobst 2545 Mark, Kartoffelmehl 1098, Maschinen 1000 Mark und ein Rest von 20 000 Mark verbleibt.

Tübingen, 15. Jan. (Noch ein Kriegsopfer. Bon der Lan- desumversität.) Die Nachwirkungen des Krieges fordern unter den Studenten, die ihn mitgemacht haben, immer noch Opfer. Als drittes innerhalb weniger Wochen ist der Kandidat der Philologie Otto Vogel, der als Leutnant im Kriege schwer verwundet wurde, einem Herzschlag jäh erlegen. Er wurde tot in seinem Bette auf- gesunden. Der VerbaW der Tübinger Forststudierenden erließ einen Protest gegen die Verlegung der forstlichen Fakultät nach Freibuvg. Universitätsprosessor Dr. Wagner, der von Anfang an gegen eine Bereinigung des forstlichen Unterrichts nur znit Baden allein und ohne Hessen war, hat den an ihn ergangenen Ruf nach Freiburg abgelehnt.

Horb, 15. Jan. (Me Zusammenlegung der Oberämter.) Durch die neue Bezirkseinteilung, die in einigen Jahren durchzesührt werden soll, soll unser Oberamt mit dem Oberamt Freudenstadt vereinigt werden. Das Oberamt Sulz soll teils zu Freudenstadt, teils zu Oberndorf und das Oberamt Rottenburg zu Tübingen kommen.

Ebingen. 15. Jan. (Me Herrschaft der Straße.) Nach einem Beschluß des Kartells der hiesigen Vereinigten Gewerkschaften wur­den am Mittwoch nachmittag 144 Uhr sämtliche Fabttkbetttebe ge- chlossen. Me ganze Arbeiterschaft veranstaltete vor dem hiesigen Rathaus eine Demonstration, an der weit über 1000 Arbeiter sich beteiligten. Eine mehrköpfige Abordnung erschien im Rothaus- äal, wo der Gemeinderat tagte. Von den Gewerkschaftssekretären Seebacher und Gemeinderat Sauter wurden folgende Forderungen ausgestellt: 1. Schaffung einer aus Mitgliedern des Gomttnde- rats und dm Vereinigten Gewerkschaften zusammengesetzten Ver- tttlungskommsssion; 2. Nachlieferung der in voriger Woche zu wenig zugeteilten Fleischmengen, 3. reichssichere Beschaffung von Mehl; 4. Entzug der Schlüsseloerwaltung der Nahrungsmittel­räume durch Hausmeister Geiger; 5. Entfernung des Stadtschult- heißenamtssekretärs Speidel von seinem Amt; 6. direkte Abgabe der Reichsmanufakturwaren. Im Lause der Verhandlungen drang eine Masse von Arbeitern, vornehmlich junge, in das Rathaus, so daß der Stadtvorstaüd die Sitzung unterbrechen mußte. Noch Wiederaufnahme der Sitzung verschärfte die Ardetterabordnung, dem Drängen der Masse nachgebend, iher Forderungen. Sie ver­langte nicht nur stürmisch die Herausgabe Speidels, sondern auch die sofortige Absetzung des Polizeikommissars Baur und de» Haus­meisters Geiger. Der Gemeinderat hat angesichts der bedrohlichen Haltung der Menge die Erfüllung der Forderungen zugesagt.

Ulm, 15. Jan. (Das Unwetter. Ein Sportplatz.) Die dritte Sturmnacht endigte mit einem überaus heftigen Gewitter, das gestern morgen 1L7 Uhr über die Alb herüberkam. Grelle Witze und Donnerrollen «mischten sich in den furchtbaren Sturm. Dazu kam ein schauerlicher Hagel, der nur kurz anhielt, aber den Boden in weniger als einer Minute mit einer Eisdecke überzog. In der Stadt und aus der Umgegend werden viele Beschädigungen von Fernsprechleitungen.gemeldet. Me Donau führt wieder Hoch­wasser, das am Dienstag abend mit 3 Meter Pegesstand dieselbe Höhe wie am Heiligen Abend erreichte udn bis gestern mittag sich auf der gleichen Höhe hielt. Noch für Liesen Sommer soll au der Gänswiese ein großes Stadion eingerichtet werden, das Schu­len, der Reichswehr und ollen mit der Leibespflege und dem Spott ergebenen Vereinen offen stehen soll. Der Gemeinderat sprach sich grundsätzlich für die Einrichtung aus. Voraussetzung ist, daß die Baracken des Gefangenenlagers, die ohnehin nur mehr einen kleinen Rest der Gefangenen beherbergen, von der Militär­verwaltung entfernt und die an sie verpachtete Gänswiese an die Stadt zurückgeben «wird.

Wangen i. A.. 15. Jan. (Eine neue Fellverwettungsgesell- schast.) Durch Einsteigen in der Gerberei Buhmann in Hergatz wurden 45 Kalbfelle entwendet. Zwei der Täter konnten, nach­dem sie bereits einige der gestohlenen Felle verkauft hatten, in Lindau in der Person des Wolf Maurer, Hilfsmonteur von Altmannshosen, 16 Jahre all und des 18 Jahre allen Schlossers Jakob Weingärtner von Reutin von der Schutzmannschaft festge­nommen werden. Das dritte Mitglied der neuen Felloerwerttmgs- gesellschast ist später in der Person des 16 Jahre alten Taglöhners Joh. Hage von Laiblachsberg ebenfalls seftgenommen worden.

Bade«.

Pforzheim, 15. Jan. Das Gaswerk steht wieder einmal vor dem Nichts; es sind keine Kohlen mehr da. Don morgen an gibt es von früh 8 Uhr bis zur eintretenden Dämmerung auch kein Kochgas mehr. Bergleute und Eisenbahner im Kohlengebiet strei­ken, das Hochwasser hindert das Beladen der Kähne, die Fran­zosen nehmen in Mannheim eingetroffene Kohlenkähne einfach weg, trotz des eingetretenen Friedens, so trägt alles dcqu bei, unsere

Bevölkerung z« peinigen und di« Industrie zum Stillstand zu btt» gen. Hn der Kohlenverteilungsstelle m Mannheim herrscht »off. tändige Ratlosigkeit.

Ettlingen, 15. Jan. In einer gestern hier abgehaltenen Ver- ammlng wurde von den Angestellten und Arbeitern der Albtab bahn beschlossen, sofort in den Streik einzutreten, da die Bah» gesellschaft nicht in der Lage sei, die geforderte Weschaffungszulagr zu zahlen, sttte ersten in der Frühe über die Kattstraße lausend«, drei Wagen der elektrischen Straßenbahn, welche alltäglich die au» dem Albtal und Ettlingen kommenden zahlreichen Arbeiter nach der Stadt befördern, warteten heute morgen «vergebens aus die Ankunft des ersten Zuges er kam nicht. Auch zur Abfahrt nach Herrenalb waren zahlreiche Reisende am Wbtalbahuhosserschienen, die wieder umkehren mußten. Jetzt kann der so viel geschmähte Postomnibus wieder herbeigeholt werden! Die Betriebsleitung hat am Bahnhof folgendes Plakat angeschlagen:Wegen Personal- trttks ruht der gesamte Betrieb bis auf weiteres."

Schriesheim. 14. Jan. Heute nacht wurde bet dem Kohlen­händler Müller eingebrochen und dessen Geld für verteilte Kohlen entwendet. Die oder der Dieb ließen den Wein im Keller laufen und schädigten auch die anderen Bewohner des Hauses. Ein'von den Dieben hinkerlassener Brief besagt, daß man dem Müller von einem Kohlenwucher eüvas nehmen wolle.

Mannheim, 13. Jan. Zwei den Lockungen von Werbern für die französische Fremdenlegion zum Opfer gefallene junge Leute konnten von einem letzte Woche in Landau abgegangenen Trans­port von 200 Mann entfliehen und sind glücklich hier angekom­men: einer von ihnen war an der Rheinbrücke Mannhttm-Lu-- wigshaftn in die Falle gegangen, der andere, ein Württemberger, hatte sich in Frankfurt a. M. eine Stelle gesucht, war «von einem Werber unter dem Versprechen einer guten Sielle noch Griesheim gelockt -und von da mit einem Auto nach Landau gebracht worden.

Vermischtes.

Hochwasser-Nachrichten.

Blumberg (A. Donaueschingen), 13. Jan. Durch das fett 2 Tagen wieder ettrgetretene Tauwetter mit ständigen Regengüsse» und einem orkanartigen Föhn trat eine solch rapide Schneeschmelze ein, daß die Wutach zum dritten Male binnen 14 Tagen Hoch­wasser führt und weite Strecken des anliegenden Landes Wer- chwemmt. Der besonders in der Nacht vom Sonntag auf Mon­tag wütende Sturm hat in dem hiesigen Sägewerk den großen Kamin zum Teil zerstört, Dächer obgedeckt und in den Waldungen viele großmächtige Bäume entwurzelt.

Düsseldorf, 15. Jan. Infolge des Rheinhochwassers drang das Gründwasser in der Altstadt in die Keller ein. Der Rheinpegrl zeigte gestern nachmittag 7,88 Meter. Bor der Rheinbrücke- liegt eine Anzahl Dampfer und Schleppkähne teilweise mit Kohlen be­laden, die wegen des Hochwasserstandes nicht unter der Rheinbrücke durchfahren können.

Das schlechte Gewissen. Abend. Ein Stodtkafsee. Zw« Advokaten sitzen bei einer Flasche Wein und führen einen juristi­schen Disput «über einen Streitfall. Der eine behauptet, die be­treffende Stelle im Strafgesetzbuch laute so. Der andere streitet: Nein, so lautet sie. Da fällt es einem von ihnen ein, daß dgr Kaffeehaus einen Bücherschrank besitzt, in dem auch ein Exemplar des Strafgesetzbuches stehen dürfte. Da kann man ja Nachsehen. Kellner, bitte, bringen Sie uns das Strafgesetzbuch!"Ditk, gleich, Herr Dokior!" Der Kellner läßt sich Zeit; endlich kommt er wieder, ohne das Strafgesetzbuch.Warum haben Sie uns dar Strafgesetzbuch nicht gebracht?"> .fragte der eine Advokat. Der Kellner beugte sich diskret zu ihm und sagt leise, aber sehr ver­bindlich:Der Kaffevhausbesitzer läßt die Herren bitten, doch kein Aufsehen zu machen; er nimmt «den Wein zurück!" Diese wahn Geschichte, die derNeue Tag" berichtet, hat sich in Wien zuge« tragen. Aber wer wagt zu «behaupten, daß sie in irgendeiner reichsdeutschen Großstadt unmöglich sei?!

Fünf Passagiere über Bord gespült. .Iäily Telegraph" mel­det, daß fünf.Passagiere des Postdampsers Dover-Ostend« über Bord gespült wurden und ertrunken sind, und daß zahlreiche Passa- giere Verletzungen erlitten hoben.

. Handel und Verkehr.

künzeelsau, 15. Jan. (Der erste Pferdemarkt.) - Trotz der d«- fiirchteten Konkurrenz durch den EllwangerKotten Markt" hat der erste Pferdemarkt von Künzelsau seine Existenzberechtigung d»- wiesen. Fast das ganze, durch die Pferdehändler von Hohebach, Oehttngen, Brvunsvach «und Mergentheim, zu Markt gebrach« Malettal, «messt Pferde mittleren urü> schweren Schlages von 2 bis 5 Jahren, wurde zu hohen Preisen rasch «verkauft. Die Preist reichten bis an 13 000 Mark das Pferd Hinan. Der Gesamtumsatz wird aus 6700 000 Mark geschätzt. Ein schöner Festzug Ham viele Neugierige aus Stadt und Land angelockt. Den Tag beschloß ein Festball.

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 15. Jan. Wie wir hören, dürste der Landtag «« letzten Drittel dieses Monats, spätestens aber Anfang Februar zusammentreten. Me Plenarsitzungen werden ausgenommen, wenn sich die Generaldebatte zu dem angekünbigten Schulgesetz ermög­lichen läßt.

Stuttgart, 16. Jan. Durch eine Derfiigung des Lcmdesbrenn- stüffamts werden alle Güterstellen angewiesen, sämtliche für Indu­strie und Hausbrand eingehende Kohlen jeder Art telephonisch oder telegraphisch onzumelden Und diese Brennstoffe so lange M- rückzuhalten, bis Wer ihre Verwendung durch das Landest: renn- stoffamt im Benehmen mit den Bersorgungsbezirken eine Ent­scheidung getroffen ist.

Stuttgart, 15. Jan. Me für heute angekündigten Protest­kundgebungen der Unabhängigen und Kommunisten nahmen einen ruhigen Verlaus. Gegen 11 Uhr fanden in der Rollschuhbahn uiÄ im Mnkelockerscwl Versammlungen statt. In den Betrieben b« Industrie hatten Abstimmungen stattgesunden Wer die vorzuneh­mende Arbeitseinstellung. Dabei ergaben sich zum Test große Mehrheiten gegen eine Arbeitseinstellung, so btt Daimler, bei Werner und Pslttderer, bei der Maschinenfabrik Eßlingen. Den­noch wurde im Lmrfe Ms Vormittags btt Daimler wenigstens tttl- wttse, bei Ksemann und dann auch btt Bosch die Arbeit nieder­gelegt. Me Arbeiter des Gaswerkes hoben um 10 Uhr die Arbeit niedergelegt, so daß die Bevölkerung Mute Abend nur eine StuNdr Gas erhalten karm und «morgen Vormittag daraus verzichten muß. Me Protestversammlungen waren gut besucht, es sprachen die Ab­geordneten Engelhardt und Frau Zetkin, auch der Kommunist Hörnle gegen das Betttebsrätegesetz, sie erklärten sich solidarisch mit den btt den Berliner Vorgängen ums Leben Gekommenen.

Karlsruhe, 15. Jan. Der Krttsausschuß Karlsruhe hat sich bereit erklärt, die Albtalbahn zu «übernehmen. Es wäre hierzu ein Betrag von 17 Millionen Mark auszubttngen.

hechingen, 15. Jan. Das unter Mitwirkung von brtt Berufs­richtern und zwei Laieisschöffen «neu eingerichtete Wuchergettcht beim hiesigen Landgericht hielt seine erste Sitzung ab. Es standen vier Straffäll« ,ur Verhandlung, «von denen zwei vertagt w,rd«>

Mußten. Es waren Berufu Pohann Lutz von' Hechingen «us Dettingen' wegen gew Wuchergettcht erkannte btt Lr Gefängnis und 1000 Mark, 8000 Mark auf 1000 Mark ringen Strafen tut man den München, 16. Jan. De Koburgs an Bayern ist perft Köln. 15. Jan. Btt der he vr. Karl Joseph Schulte von gewählt. Schulte gilt als trc Parteitag der Pfalz beschloß, und den Rttchsparttttag zu « Lrauerrufen, welche die Sam hervorgehoben, daß der Volk« was er versprochen. Das Sc «ngedenk sein bis zur Enssck . Berlin, 15. Jan. «Der »ammlung beschloß bei seiner Teuerungszulagen der Beam! »or das Plenum zu bringen Gesetzentwurf zu, der -bereit

Berlin. 16. Jan. Me V «rach gestern dem unabhän Mtssührung schärfste Mißbi traten für ihn ein. Der wird sich in den nächsten T Patts begeben, um eine grün! »cm Vorfragen für den Witt Me Strttkuwegung unb »ück. Im Ruhrrevier sind d Heiter abermals tief zu erreg sür Patts, soll der bisherige sicht genommen sein.

Laurahütte, 15. Jan. G tzütter Zeitung" zufolge, zwss »rnshütte der Rechnungsfühl Lohngelder im Wagen mit Pferden in die Zügel fielen, Kutscher wurde schwer verlet geraubt.

Patts, 16. Jan. Prüft einen Gesetzentwurf, nach v schiffen des Typ Normandi »reuzer für Geschwaderzweck 1912 und 12 Torpedoboot! Hahre 1920 aus Stapel gele;

Wien, 16. Jan. Die Sit Ausbleibens der Kohlen ger vtadtrats unter Mhrung de< sekretär für Handel und In! 8s seien keine Mittel vorha und gegenwärtig sei sowohl

Erlaß des MM. S« iz. 3a«mr mo Rr Ldttmtsd

Durch Verfügung d 30. Dezember v. Js. sind Milch erzeug nisse bekannt deren Festsetzung eingehen« in Betracht kommenden K Stande der Erzeuger und und mit denen sich unter der Landwirtschaft im B> einverstanden erklärt habe höhuNg der bisherigen Pr- kommen gegenüber den 2 kann daher, nachdem die -s. Js. in Kraft getreten Gunsten eines einzelnen Es sind vielmehr auch i neuen gesetzlichen Preise « gesetzlichen Höchstpreise k verbindlich zu betrachten, wartet, daß auch die Lan Interesse der Allgemeinhe Kinder und Kranken, sowe lichen Ablieferungspflicht Höchstpreise Nachkommen. Wartungen binnen einer v bestimmenden kurzen Frist die Landesversorgungsstell Lage der Verhältnisse geb Erzwingung der Erfüllt Pflicht zu ergreifen und im einzelner Gemeinden auf K

Vorstehender Erlaß -ffentlicht.

Die Landesveicsorgun nicht spätestens nach Abla der Veröffentlichung des sämtlichen Gemeinden zu vollem Umfang aufgenom rungsministeriums vorgesel führung gelangen werden.

Neuenbürg,'den 1

Auf die Bekanutm« werbe und Handel betr.

Werrichtslimsk MmechaM riss ElettrotechM ii

vom 30. Xll. 19, Gew.-I beteiligten Kreise aufmerks Neuenbürg, 14. Jan