Conweiler.
cholz-Verkauf.
ald Abt. Blumenstiel kommen im Wege reichs zum Verkauf:
inenes und sorchenr- Stammholr Nasse, rus. 298.60 Fm.
1 . vom Bieter Unterzeichneten, bedingungs- enten ausgedrückten Angebote wollen bir
lh, 19 . Januar 1929 , chmittagS 7 Uhr,
übergeben werden. Der Anschlags, neuesten Taxpreise zu Grunde gelegt.
: 1920.
Gemeinderat.
t. Hauptverei« der
AdolfSliflniiyi
r! Neuenbürg ein: 2766 77 ^ M
Neuenbürg 594 ^ 21 ^, Birkenfeld bach ISO Conweiler 57 37
Engelsbrand-Grunbach 270 ^ 72 L, 50 Gräfenhausen 254 23
363 Höfen,226 Langenbrand
unter 74 ^ für die Notleidenden im l 20 Ottenhausen 65 Schömberg
wann 30 Wildbad 202 51
i das Adventsopfer mit 1389 ^ 92 L/ ibürg 300 -/il, 39-.^ fürs MartinshauS für die Gustav Adolf-Kindergabe 28 ^ aus Conweiler.
)en deutsch-evang. Glaubensgenossen btz- herzlich
, 12. Januar 1920
ßfarr-er Rieh, Bezir^sammelstelle.
lleuenbürg, den 1^. Jan. 1920.
16S-^N^6IK6.
id 9 Uhr verschied nach schwerem lebe Mutter, Schwiegermutter und
me Lsner, Mve,
x«b. ^uuk,
ihezu 81 Jahren.
obrrt Eilbereisev. arl Divkelma n, Eßlingen a/N. arl Bauer, Stuttgart.
g: Freitag nachmittag 3 Uhr dem alten Friedhof.
mgeuhardt, den 14. Jan. 1920.
Ses-klnzeig«.
Freunden und Bekannten geben wir hricht, daß unsere liebe Tante, Dote
larethL Protz»
geb. Kugele,
nach langem, schweren Leiden, im 70 Jahren, durch einen sanften Tod
nlnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen Familie Kugele, am Freitag Nachmittag 2 Uhr.
ObachlI z
uud zerbrochene künstliche A
Ssisisss, r
von S—10 Mk. f M.' . i!
ti« und vreuustifte""?
Bezugspreis:
vierteljLhrlich in Ar««G> bti», ^ S.IO. vnrch die p»ß im Vrts- und Gbe» amt«>verkehr s,wi« im senstigen iniSnd. Verkehr ^ 5.80 m. psstbestellgeld.
In Fällen »»n höherer Ge»aN besteht kein Anspruch «uf Lieferung her Zeitung «der auf RK<k-«hl»ng des Bezugspreises.
Bestellungennehmen alle peststellen, in Neuenbür- anßerdem die AnstrSzer' jederzeit entgegen.
Girakont» Nr. 24 bei der Mberamts - Sparkase Neuenbilr».
Der Lnztäler.
Knzeigsr kür Sas Lnztal unS Umgebung. Amtsblatt für Sen OberamlsbLAirk IlLULnbürg.
Erscheint tSglich mit Ausnahme Vcr Sonn- unS Zeiertage.
DrnE >n» Verla« »er L Meeh'schen Buchdruckerei (Inhaber v. Strom). Für die Schristleitung verantwortlich D. Str»m in Neuenbürg.
Anzeigrnpreii»:
»ie einspaltige petitzell«, »der deren Lanm SO K «nßerhald des Bezirk« 36 bei Ansknnftrertei- l»ng dnrch die GeschLfts» stelle 30 ^ extra. lteklame-Zeile l Sei größeren Aufträg entsprech. Rabatt, der i Falle des Mahnverfahl hinfällig wird.
Schluß der Anzeige» Annahme 8 Uhr veri» Fernsprecher Nr. 4. Für telef. Aufträge wird keinerlei Gewähr Rde»- nemmen.
78. Jahrgang.
Neuenbürg, Freitag den 16. Januar 1920.
^ 12
m.
-i
tag, de« 17. Januar 182« 1« » rsthof z. Büre« Post Zimmer Nr. 8 »
»i
,»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»,»»»»»
«alt«!»»« unck Hllvdb.
n Krankheiten werden mit gutem Er- > Methode behandelt in
l8. s
>r biochem.-phyiikal. Heilkunde,
. Ä«rr«a»ld. Telephon 76.
(Landhaus Eilberi.) en sie kostenlose Broschüren.
>en tägl. 9—12 und 2—6 Uhr. woch keine Sprechstunde.
»
»
»
»
»
»
»
>
»!
il
»
»
>
Deutschland.
Stuttgart, 15. 8cm. Die württomberglsche Negierung richtet eine Mahnung an die Bevölkerung, sich nicht zu Ausschreitungen aufreizen zu lassen
Berlin. 15. Jan. Das Rücktrittsgesuch des Reichsschatzministers Mayer, Kaufbeuren, ist vom Reichskamnett genehmigt worden. — Aus der Deutschen Volkspartei heraus ist in der Nationalversammlung der Antrag eingebracht worden, die Geldbuße Hels- ferichs aufzuheben.
Sriegszuschläge zu de» Drandenlschädigynge» und Sriegswerk- verftcherungen.
Stuttgart, 14. Jan. Durch Verfügung des Ministeriums des Innern sind die Kriegszuschläge, die zu den Braudenstchädigungen gewährt werden können, für Bauten und Zubehörden, die in der Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember.1919 wiederhergestellt werden, auf 150 Prozent uni» vom 1. Januar 1920 auf 200 Prozent der nach Friedenspreisen berechneten Entschädigung erhöht worden. Bei nicht erheblichen Teilschäden erseht die Gebäudebrandversicher- ungsanstalt die vollen tatsächlichen Wiederherstellungskosten bis zum Betrage von 1000 Mark. Auf den Kriegszuschlag leistet dis GebäuLebrandversicherungsanftabt neuerdings auch Abschlagszahlungen vor der Vollendung der Wiederherstellung bis zu drei Vierteln des mutmaßlichen Kriegszuschlags. Für diejenigen Gebäudeeigentümer, die sich mit der aus der ordentlichen Versicherungssumme und dem Kriogszuschlag von 200 Prozent im Brand- fall für ausreichend gedeckt halten, empfiehlt es sich daß sie ihre Kriegswertversicherung alsbald bei der Ortsbehörde abmelden, daß sie dann von dem Versicherungsbeitrag für diese vom 1. Januar 1920 ob befreit werden. Die Frist für diese Abmeldung endet mit dem 1. März 1920. Neben der Entschädigung aus der Kriegs- wertoerficherung wird der Kriegszuschlag nur gewährt, wenn und Kweit er höher ist, als die Entschädigung aus der Kriegswertver- stcherung. Der Kriegszuschlag wird ohne Erhöhung des ordentlichen Beitrags, der für das Jahr 1920 aus 15 Pfennig für 100 Mark Versicherungssumme in der 3. Klasse festgesetzt worden ist. gegeben, wogegen aus der ganzen Kriegswertversicherungssumme gleichfalls der gesetzliche Beitrag zu entrichten ist. Für Kriegswertoersicherungen über 200 Prozent wird ein nach der Höhe der kriogsversicherungssummen gestaffelter Wertzuischlag wegen des gesteigerten Risikos erhoben.
Neue landwirtschaftliche Arbeitslöhne.
Stuttgart, 15. Jan. Zwischen Len Organisationen der landwirtschaftlichen Arbeitgeber und Arbeitnehmer wurde hier auf Grund der eingereichten Forderungen der Arbeiter ein« Neuberatung des Tarifs für di« landwirtschaftlichen Arbeiter vorgenommen. Für Arbeiter und Dienstboten ohne Verpflegung wurden dir Löhne um 70 Prozent und mit Verpflegung um 40 Prozent rückwirkend ab 1. Januar 1920 erhöht. Außerdem wurde die Altersgrenze mit dem Höchstlohn von 23 auf 20 Jahren heruntergesetzt. Für die verheirateten Arbeiter sollen Naturalien gewährt werden, deren Menge und Preis eine Kommission sestsetzen wird. Die Vereinbarungen werden vorbehaltlich der Zustimmung oes Ausschusses des landwirtschaftlichen Hauptverbandcs getrosten. Tarifverträge mit den neuen Lohnsätzen sind in zirka 14 Tagen gegen Voreinsendung von 40 Pfg. durch die Gauleitung des deutschen Landarbeiter-Verbandes, Stuttgart, Adlerstrah« 20, zu beziehen. Wir wir weiter erfahren, wird in den nächsten Togen «me Neufestsetzung der Löhne für die Waldarbeiter erfolgen.
Beschaffung vo« Holz für ZeitungspcPier.
An die Forstämter mit Domänenwald ist die folgende Amvei- Ang ergangen: „Für die Zeitungsdruckpapierinduftrie sollen aus Antrag des Reichswirtschaftsministers genügende Mengen Papierholz zu mäßigen Preisen durch die staatlichen Forstverwoitungen bereit gestellt weiden. Zur Beseitigung der dringendsten Notlage sollen von Württemberg und Baden etwa 2500 Festmeter sofort aufgebracht werden. Wir veranlassen die Aemter, olle, auch die etwa schon ausgeschriebenen Papierholzoerkäuf« zur Erteilung des Zuschlags, auch wenn di« bezeichneten Anschläge überboten sind, hierher vorzulegen und dabei anzugeben, bis wann das Holz etwa greifbar sein wüH. Von hier aus wird der Zuschlag an gewisse Bedingungen wegen Lieferung an Zeitungsdruckverleger geknüpft werden."
welkere Erhöhung der Postgebühren tu Sicht.
Dortmund. 14. Jan. Der Reichspostminister erklärt« gestern in einer Unterredung mit Postbeamten, bis jetzt sei ein Fehlbetrag von 750 Millionen Mark, für das nächste ,Jahr ein solcher von 1250 Millionen Mark im Haushalt der Postoerwaltung festzustellen. Eine weitere Gebührenerhöhung sei unumgänglich notwendig. Eigentlich müßte das Porto für «inen Brief fünfzig Pfg., für eine Postkarte fünfunddreißig Pfg. betragen. Die Telegrammgebühren müßten auf drei Mark, di« Ferusprechonschlußgebühren auf etwa tausend Mark festgesetzt werden. Das war« aber gleichbedeutend mit einer Erdrosselung des Verkehrs. Trotzdem sei «in« Erhöhung der wichtigsten Gebühren wohl unausbleiblich. Der Minister warnte dann vor einem Beamtenstreik, weil die Beamten durch einen solchen ihre Grundrechte aufs Spiel setzen. Eine der nächsten Strsikfolgen würde überdies der Sturz der gegenwärtigen Regierung sein und unter der folgenden radikalen Negierung würden die Beamten überhaupt nicht befriedigt sein.
Die deutsche Ilailoaalversammlu»!.
Berlin, 14. Jan. Auf der Vqge«rdlmNU steht N« Pveite Lesung de» Betri«b»rÄqgesetz«.
Reichskanzler Bauer: Auf diese Tagung des Hauses, die sich mit einem für die Angestellten und Arbeiter besonders wichtigen Gesetz zu beschäftigen hat, ist ein schmählicher Angriff erfolgt, wie er bisher in der Parlamentsgeschichte noch nicht zu verzeichnen ist. Den traurigen Mut zu diesem Angriff hat die Unabhängige Sozialdemokratie gesunden. (Lärm bei den U.S., Ruse: Verleumdung!) Sie haben noch jüngst den Antiparlamentar'.smus theoretisch abgelchut, gestern haben Sie ihn praktisch betätigt. (Sehr richtig.) Sie haben das Parlament belagern lassen, weil ein Beschluß gefaßt werden sollte, der Ihnen nicht paßte. Zum ersten Mal ist ein Parlament, hervorgegangen aus dem freiesten Wahlrecht, unter die Diktatur der Straße gestellt worden. (Lebhafte Zustimmung.) Dies verdankt die deutsche Republik nur der Unabhängigen Sozialdemokratie. (Großer Lärm bei den Unabhängigen.) Auf die Unabhängige Sozialdemokratie fällt das Blut der armen Verführten und Verhetzten. (Erneuter Lärm bei den U.S.) Sie werden das Kainszeichen dieser Blutschuld nicht abwaschen können. (Anhaltender Lärm bei den U.S.) Die „Freiheit" enthielt ja einen Aufruf, vor dem Hause in Massen zu demonstrieren, die Verführer aber ihaben sich wohlweislich im Hintergrund gehalten. Sie wußten ja im voraus, daß Zusammenstöße unvermeidlich waren. Die Sicherheitswehr hat sich aus das äußerste zurückgehalten: erst in großer Not hat sie von -er Waffe Gebrauch gemacht. (Widerspruch bei den U.S.). das werden zahlreiche Mitglieder des Hanfes urch zahlreiche Journalisten bestätigen können. Im Namen derer, denen der - Bürgerkrieg der schrecklichste der Schrecken ist, spreche ich der Sicherheitswehr Dank und volle Anerkennung aus. (Großer Beifall.) Es wurde fast zu spät von der Waffe Gebmuch gemacht. Es haben sich Zeugen gemeldet, die behaupten, gesehen zu haben, wie von Mitgliedern der Unabhängigen Partei durch Tücherschwenken Zeichen zum Sturm auf das Haus gegeben wurden. (Tumult bä den Unabhängigen, fortgesetzte Rufe: Verleumdung!) Alle, die hier im Hause sind, verdanken der tapferen Sicherheitswehr ihr Leben. (Lebhafte Zustimmung.) Wäre der Sturm geglückt, so hätten wir eine Bartholomäusnacht erlebt. 2 Tote hat die Schevheitswehr zu beklagen, ebenso einen Verletzten. Auf der Gegenseite betragen die Verluste 20 Tote und 50 bas 60 Verwundete. Wir gedenken auch ihrer mit Bedauern darüber, daß sie und nicht die Verführer geopfert wurden. Jetzt wird hoffentlich die Gemeingefährlichksit der „Partei der Diktatur des Proletariats" dem Volke klar sein. (Lärm bei den U.S.) Wir stehen jetzt vor Angriffen der Unabhängigen und Kommunisten, die unser ganzes Wirtschaftsleben bedrohen. Das Wort ,sdie Eisenbahner haben die Hand an der Gurgel des Staates" stammt von den Unabhängigen. Es ist verbrecherisch, die Not des Volkes in dieser demagogischen Weise auszunutzen. (Sehr richtig.) Sie wollen Kampf aller gegen alle und auf den Trümmern des Reiches di« kommunistische Herrschaft aufrichten. Die Gesamtheit der Ntaion ist in ihrem Leben bedroht durch diese verbrecherische Agitation. Wir werden mit den schärfst enMitteln dagegen Vorgehen. Wir sind sicher, di« ganze öffenltiche Meinung hinter uns zu haben. Die Leute, die unser Volk in den Abgrund stülpen werden, gehören hinter Schloß und Riegel. (LÄHaster Beifall bei der Mehrheit, Lärm bei den U.S.)
Berichterstatter Schneide r-Sachsen (D.) beendet seinen gestern begonnenen Bericht über die Ausschußverhandlungen unter großem Lärm der Unabhängigen.
Präsident Fehrenbach: Ich halt« es für angezeigt im Interesse der ruhigen Verhandlung jetzt einem unabhängigen Sozialdemokraten das Wort zur Erwiderung zu geben. (Widerspruch rechts.) Die Mehrheit stimmt dem Vorschlag zu.
Abg. Henke (U.S.): Die Schuld allein hat di« Regierung. Der Reichstag ist falsch orientiert und voreingenommen. Das Recht auf Demonstrationen läßt sich bas Volk nicht nehmen. (Lachen.)
Preußischer Minister Heine: Es war nicht nur mein Recht, sondern auch meine Pflicht, dafür zu sorgen, daß die Abgeordneten ungehindert das Haus betreten konnten. Die Scherheitsbeamten haben mit unglaublicher Milde und Geduld ihres Amtes gewaltet. (Sehr richtig.) Der erste Schuß fiel von außen und verwundete einen Soldaten. Man hat gesehen, wie von der Rampe gewinkt wurde. Die Massen wurden ausgereizt von Abg. Zubeil und Frau Zietz (Hörtl hört! Rufe bei den Unabhängigen: Verleumdung! Frau -Zieh ruft: Der Reichstag gehört dem Volke, nicht der Sicherheitspolizei!) Der Bericht der „Freiheit" selbst, der schon gedruckt war, als heute das Blatt verboten wurde, bestätigt, daß die Soldaten von der Menge zurückgedrängt und ihnen die Gewehre und Handgranaten abgenommen wurden. Wir beklagen die Opfer, die S« auf dem Genüssen haben. (Lärm oe-> den U.S.)
Abg. Henke (U.S.P.) erhält unter lelchaftem Widerspruch der Rechten, abermals dos Wort. Er führt aus, daß Minister Heine die ganze Sache gemacht Hab«, um Zwangsmaßnahmen gegen das Volk zu begründen. Es ist ein« Lüge, wenn er behauptet, ich hätte den Tumult angezeltelt.
Abg. Bender (Soz.) bittet, dem Betriebsrätegejsetz eine solcye Fassung zu geben, die dem Arbeiter, «ine neue Stellung in mfferem Wirtschaftslä>en e'mräumt.
Abg. Schwarzer (ZK.): Das Betriebrrätegesetz wäre auch gekommen, wenn wir keine Revolution gehabt hätten. Auch für di« Landwirtschaft muß das Betriebsrätegesetz Anwendung finden.
. - Abg. Wrinhausen (Dem.): Die Agitation gegen das Betriebsrätegesetz geht über aller Maß hinaus. Die großen Er- rungenschasten der Arbeitnehmer werden völlig verschwiegen. Ausdrücklich beauftragt bin ich, dar lebhafte Bedauern meiner Freunde darüber auszudrücken, daß die Regierung ihr Versprechen, noch vor Weihnachten ein Gesetz Über bi« obligatorischen Schiedsgerichte einzubringen, nicht gehalten hat. (Sehr richtig!) Wir «noarten.
daß ein diesbezüglicher Gesetzentwurf spätesten» in der Februod- tagung vorgelsgt wird. ,
Abg. Schiele (D. R.): Im Hause ist noch kein Gesetz «W so einschneidender wirtschaftlicher Wirkung vorgelegt worden wi» dieses. Die jetzige Vorlage wird die Politisierung der Betriebe im Sinne der Kommunisten zur Folge haben. Mit dem Gesetz ist keine Partei zufrieden.
Reichsminister Schlicke: Das Gesetz über di« obligatorisch«» Schiedsgerichte konnte nicht vorgelegt werden, weil es reichlichere Durch-arbeituna erfordert und alle Erfahrungen berücksichtigt werden müssen. Daß die Arüeiterausschüsse kein Ersatz für das Ba- triebsrätegesetz sein können, beweisen die vielen Maßregelungen denen die Mitglieder der Arbeiterausschüsse dauernd ausgesetzt sind. Das Wirtschaftsleben kann nur gehoben werden durch Arbeitsgemeinschaft. Diese Vorlage ist der erste Schritt dazu.
Abg. Bögler (D. V.): Das Gesetz ist durch politische.Agitation hervorgerufen. Wir müssen damit rechnen, daß 80 Prozent unseres Kohlenebdarfs in Zukunft ungeedckt bleiben. (Hört, hört» Wo soll da die Wiederherstellung unseres Wirtschaftslebens Herkommen? Das Gesetz sollte zunächst einem Reichswirtjchaftsra! überwiesen werden.
Abg. Dr. Geyer (U.S.P.): Der Rechten ist nur daran gelegen, daß bas Gesetz im Reichswirlschastsrat weiter verschlechtert wird- Die Regierung hat Verwirrung über den Rätegedanken in den Reihen der Arbeiterschaft erregt, um aus diese Weise deren Herrschaft zu erhallen. Die Rechtssozialisten sind nur die Stroh- mänrler der Reaktion.
Abg. Gandorfer (Bayer. Bauernbund): Wir lehnen da» Gesetz ab. Hätten wir das Gesetz während des Krieges auf dem Lande gehabt, so wären wir längst verhungert.
. Damit schließt die Erörterung über den K 1. Di« Abstimmung erfolgt morgen.
Abg. Frau Zietz (U.S.P.) persönlich: Der Minister Hein« hat mich der Aufreizung dsschullügt. Das ist eine schamlose De» leumdung. (Ordnungsruf.) Ich habe kein Wort zu den Demonstranten gesprochen. (Zuruf: Ihr Ersechinen genügtI — Heiterkeit.)
Abg. Zubeil (U.S.P.) persönlich: Ich bestrette ebenfalls das rmr zum Vorwurf gemachte aufreizende Vorgehen.
Abg. Braß (U.S.P.): Die Schießerei war grundlos, denn dLe Straße war fast leer.
Minister Heine: Meine Zeugen sind mir glaubwürdiger al» Herr Praß. — Hierauf wird die Wetterberatung auf Donnerstag vormittag 10 Uhr vertagt.
Nach den Berliner Vorgänge«.
Berlin, 15. Jan. Bei den Putschversuchen vor dem Reichstagsgebäude hatten halbwüchsige Burschen in Matrosenunifonn einen Wachtmeister der Sicherheitstruppen entwaffnet und mtt sich geschleppt. Sie drohten ihm mit Dolchen für den Fall, daß er entfliehen sollte und brachten ihn schließlich in «men Keller i» Moabit, wo sie ihn vollständig ausplünderten und bann laufen ließen. Verhaftungen von Leuten, die einwandfrei als Mitführe» der Aufruhrbewegung bekannt geworden find, wurden laut „Berl. Tageblatt", 15 vorgenammen. Weiter« dürsten bevorstehen, sobald die Untersuchung fortgeschritten ist. Einer der von den Ausrührern vergewaltigten Sicherhoitsmänner wurde geknebelt t» einem Keller aufgefunden. In Berlin herrscht überall Ruhe. Di« Arbeiter sind fast ausnahmslos an ihren Arbeitsstellen erschien««. Zu Zusammenstößen ist es nirgends gekommen.
Berlin, 15. Jan. In «ner Zusammenkunft sämtlicher Partei- surMvnäre und Betriebsvertrauensleute der Mehrheitssozialiste» von Groß-Berlin wurde gestern in einer Entschließung der tiefste» Empörung Ausdruck gegeben, daß die Gewissenlosigkeit der Veranstalter der unabhängigen Demonstration am Reichstag zu einem schweren Blutvergießen geführt hat. Die Anhänger der Diktatur, der Gewalt und des Terrorismus trügen auch die Schuld, wenn die Regierung gezwungen sei, zur Sicherheit der ungestörten Arbeit der deutschen Volksvertretung und zur Abwehr der Gewalt den Ausnahmezustand zu verhängen. Im Lauf« der Debatte hob Le» Abgeordnete Sollmann hervor, daß unter den Demonstranten ein« große Anzahl Matrosen bemerkt worden sei. Da es in Berlin keine Matrosenregimenter gebe, so fordere er, daß künftig jeder Matrose anguhalten und nach seinem Ausweis zu fragen sei.
Berlin, 15. Jan. Das „Derl. Tageblatt" meldet, daß in der deutschen Parlamentsgeschichte die gestrigen Vorgänge vor und im Reichstagsgebäud« nicht ihresgleichen hoben. — Dieses Blut mutz die Unabhängig« Sozialdemokratie zu ihren Lasten rechnen, -ie am Anfang der Revolution jedes Menschenleben für «in Heiligtum erklärt«. Gewalt geht vor Gesetz! Die Nationalversammlung wurde gesprengt, der Terror der Straße triumphiert« über die Geistesarbeit, sogt di« „Post". — Es war ein politische, Verbrechen, schreibt dä: „Vorwärts", ks war ein« Schurkentät, die 50 und mehr unschuldig Menschen mit ihrem Blute bezahlten. Die schuldigen Derbrech«: waren die Hetzer, die di« Masse bis zur Siedehitze 'üufpeitschten und sie bann den dunkelsten Elementen über- ließen, die überall dabei sind, um sich der führerlosen Masse zu bemächtigen und an ihrer Spitz« all« Trieb« auszutoben.
In Esten und in anderen Orten des Jndustnerevlers wurd«» zahlreiche Führer der Unabhängigen und der Kommunisten festg«- nommen und das Erscheinen der unabhängigen und kommunistischen Blätter verboten worden.
Sekbstnmrd eine« U-Bsok-Kommaudanle».
Hombvrß. 15. Jan. Der bekannte Korvettenkapitän Mvrath nahm am Dienstag, als er lm Kreise von Bekannten im Ratskeller saß Vift zu sich und brach bewußtlos zusammen. Er wurde
im Krankerchau, »erbracht. »» er gestorben ist. M»«ltz w«r