Aus Lradr. Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 15. Dez. Gemäß seiner gegebenen Zusicherung, ön Falle seiner Wahl zur Eo. Landeskirchenversammlung über die Verhandlungen derselben zu berichten, entwickelte gestern Abend im Gemeindehaus der Vertreter unseres Bezirks, Apotheker B o z e n- hardt vor einer zahlreichen Zuhörerschast kirchlich gesimiter Frauen und Männer aller Stände in gemeinverständlicher Rede ein anschauliches Bild darüber, was die am 1. Juni neugewählte, «m Dienstag, den 14. Otvber erstmals zkusammengctretene Ev. Landeskirchenversammlung während ihrer erstmaligen Tagung an Arbeiten erledigte. Hauptausgaben bildeten in erster Lime, die Schaffung einer Verfassung, zum zweiten sollten dem religionslosen Staat die Wünsche der Kirche über die Führung des Religionsunterrichts in der Schule vorgelegt werden. Durch die Revolution war auch die ev. Landeskirche insofern betroffen, als sie durch die Absetzung König Wilhelms II., welchem als Landestnschof die oberste Leitung der Kirche unterstellt war, dieser oberste« Leitung entbehrte. Wie auf politischem Gebiet der Staat in einen sog. Volksstaat umgewandelt wurde, so galt es aus der Staatskirche eine Volkskirche zu schaffen. Nach einem geschäftlichen Rückblick aus die letzten 100 Jahre kirchlichen Lebens, aus welchem namentlich die Einziehung der Klostergüter zu erwähnen ist, ging Redner über aus die Zusammensetzung der Landeskirchenversammlung, die sich in 2 Parteien unterscheidet, in die Partei der Rechten oder Gemeinschaften unter Prälat Roemer und in eine solche der Linken, der liberal gesinnten Kreise, unter Führung von Prälat vr. v. Schoell, oder kurz gesagt in eine Gruppe I unter Roemer und in eine Gruppe II unter Schoell, welch letzterer der Redner zuzählt. Die Stellungnahme beider Gruppen zur Bekenntnisfrage wurde entsprechend beleuchtet. Eingehend wurde über die Eröffnung der Landeskirchenversaminlung durch den Präsidenten Or. Zeller berichtet, über die Berufung des früheren Präsidenten der Landessynode li)r. v. Haffner als solcher und von Prälat Or. Roemer zum Vizepräsidenten. Der Beratung des 32 Druckseite» umfassenden Verfassungsgesetzentwurses, mit ihren aufregenden Momenten, den geistigen Kämpfen der Führer beider Gruppen widmete Redner einen breiten Raum, davon die bedeutungsvollsten treignisse herausgreifend. In bewegten Worten, man möchte lagen, noch unter dem Druck des Geschehenen stehend, ließ Redner Nr Verhandlungen des 17. Oktober an dem geistigen Auge voriibec- tziehen, in welchen die berufensten Vertreter beider Gruppen ihre geistigen Kräfte maßen und, wie ergreifend geschildert wurde, nur durch die Kraft des Gebets der Weg zur Einigung und Verständigung in der heiß umkämpften Bekenntnisfragr gesuiwen wurde Dem Dank für den klaren orientierenden Bortrag orachte Dekan Or. Megerlin in warmen Worten zum Ausdruck; daran schlossen sich zwei Bitten, die erste um tatkräftige Werbung von Mitgliedern für den Ev. Volksbund, die zweite um zahlreichen Besuch der für Januar vorgesehenen Versammlung, wozu Herr Schulrat Naumann sich als Redner zur Verfügung gestellt habe.
Neuenbürg, 14. Dez. Der langjährige Stuttgarter Gemeinderat, Wasner, M. d. L., ist nach längerem Leiden in der Nacht vom Samstag auf Sonntag gestorben. In der gewerkschaftlichen Bewegung seit über 30 Jahren dort tätig, bekleidete er den Posten eines Sekretärs der Sozialdemokratischen Patrei Württembergs. Im Stuttgarter Gemeinderat beteiligte er sich als praktischer und verständiger Kopf eifrig in den Kommissionen und Abteilungen und war bei allen Parteien über seiner Ehrlichkeit und Objektivität geschätzt. Im alten Landtag vertrat er von 1906 bis 1912 den Oberamtsbezirk Neuenbürg, wo er wiederholt als beliebter Redner , auftrat und wo sein Tod aufrichtiges Bedauern auslöst, konnte sich doch jeder Parteigenosse vertrauensvoll an ihn wenden. Im jetzigen Landtag wird Geschäftsführer Reichle-Göppingen an seine Stelle treten.
-e- Calmbach, 15. Dez. Gestern hatten wir wieder einmal «ine Frauenoersammlung im Ankersaal und zwar mit lwllem Hause. Es sprach eine Frau, Frau Michel-Börcher. Eßlingen, zu Frauen. Und sie verstand es wirklich von Herzen zu Herzen zu reden über die Aufgaben der Frauen beim Aufbau unseres armen Vaterlandes, das ganz in die Hände der Feinde gegeben sei. Mit der Hoffnung: „Laß uns in guter stiller Ruh dies zeitlich Leben bringen zu", sei es vorüber. Wenn es heiße: „Ein Volk geht nicht an seinen Männern, sondern an seinen Frauen zugrunde", so sei es angezeigt, zu untersuchen, ob nicht die Frauen «uch einen Teil der Schuld an unserem Niedergang hätten. Die deutschen Frauen aller Schichten haben ja im Kriege Unendliches geleistet, doch hätte schließlich manches Klagen und Murren unterbleiben können. Wer jetzt helfe kein Heulen und Lamentieren mehr,
A» die Bezieher der Mit Zeitungen.
Die Papiernol ist nun tatsächlich zur Katastrophe ausgeartet. Durch das Fehlen der kohlen wurde von deu 60 deutschen Zeitungsdruckpapier herskellenden Fabriken mehr als die Hülste zeit weise zum Stillstand gebracht. Bei anderen konnte der Betrieb nur mit größter Not, teilweise durch Verwendung des zur Papiererzeu- gung bestimmten Holzes als Jeuerungsnuttel, ausrecht erhalten werden. Dazu sind ln den letzten zwei Monaten Preissteigerungen des Holzes, bekanntlich des hauptsächlichsten Rohmaterials der Papierfabriken, eingetreten, die jeder Beschreibung spotten. Don gleichen und anderen Bedrängnissen sind dir Zellstoff- und Holzstoff- Fabriken betroffen, ohne deren Erzeugnisse kein Papier gemacht werden kann. Deutschland steht vor dem Zusammenbruch der ganzen Papierholzversorgnng, wenn nicht in letzter Stunde Maßnahmen zur Rettung ergriffen werden können.
Die Zeitungen befinden sich infolge dieser Zustände in einer geradezu verzweifelten Lage. Im Abstande von wenigen Wochen treten neben allen übrigen drückenden Mehrbelastungen imnier wieder neue Steigerungen der Papierpreise ein, und zwar so bedeuten-, daß ein einziger Ausschlag für jede Zeitung mehr aus- machl, als früher der gesamte Papierverbrauch für die Dauer eines ganzen Jahres. Solche Preissteigerungen halten die Zeitungen mehrmals in diesem Jahre, zuletzt ab 1. Oktober zu bestreiten. Und nun steht wiederum eine Erhöhung der Papierpreise bevor, die alle bisherigen weit in den Schatten zu stellen droht.
Die Zeitungen, die sich bis znm äußersten gegen diese enormen Anforderngen zur Wehr gesetzt haben, sind gegen die bestehenden Verhältnisse machtlos. Sie haben bisher unter großen eigenen Opfern alles getan, um ihre Leser soweit als möglich von weiteren Erhöhungen der Dezugsgebühren zu verschonen. Es gibt aber für die Zeitungen keinen anderen Weg zur Herbeiführung eines Ausgleichs als Verbesserungen der Bezugs- oder der An- zeigrnsähe. Die letzteren wurden dazu von den württembergischen Zeitungen ab 1. Oktober herangezogen. Für die mittlere oder kleinere Presse, die nur einen schwachen Anzeigeabesiand aufweisen kann, bieten jedoch erhöhte Anzeigenpreise einen allzu geringfügigen- Ersah gegenüber deu gewaltigen Mehrbelastungen. Diese Blätter sind deshalb fast allein aus eine Erleichterung durch gesteigerte Bezugspreise angewiesen: sie müßten in erster Linie mm Erliegen komme«, wenn sie nicht diese Gebühren erh-ebM herauffehen würden.
Alle Zeitungen bedauern aufs tiefste, nach den langen, besonders für die Presse überaus schweren Kriegsjahren mit dem ganzen übrigen Wirtschaftsleben fortdauernden Beunruhigungen jeglicher Art ausgesetzt zu sein. Sie stehen unter unerbittlichem Zwang und müssen sich selbst helfen, so gut es eben geht und wie es dem einzelnen Blakte angemessen erscheint. Alle Zeiiungsleser aber, denen wir durch diese Darlegungen volle Aufklärung über die Lage geben, bitten wir, sich den verkommenden Preiserhöhungen einsichtsvoll gcgenüberzuslellen und den von ihnen gewählten Zeitungen in dieser schwersten Zeit nach wie vor ihre dankenswerte Treue zu bewahren.
Verein württembergischer Zeitnngsvcrleger Der Vorstand: Dr. W o l s-Oberndors, Esser- Stuttgart, A b - leiter-ilntertürkheim, Dr. Elben-Stuttgart, Hutzler-Reut- lmgen, Kaupert-Freudenstadt, Kirchner-Göppingen, Dr. Se - lmay r-Ulm, Ulme r-Ludwigsburg, Vog t-Biberach, Wull e-Heilbronn.
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Unter Bezugnahme auf vorstehende Kundgebung des Vereins württembergrscher Zeitungsverleger geben wir bekannt, daß der Bezugspreis unserer Zeitung vom 1. Januar 1920 ab in Neuenbürg 5.10 olt, bei unseren Agenturen und bei der Post 5.90 -1t für das Vierteljahr einschließlich Trügerlohn bezw. Zustellgebühr beträgt.
Verlag „Der Enztäler".
jetzt müsse alles Hand anlegen. Die Ausgabe der Frau erläuterte
die Rednerin aus der Geschichte. Sie schilderte die sklcwenhafte Abhängigkeit der heidnischen Germanenfrauen, ihre Gleichstellung mit dem Manne durch das Christentum, sowie die lächerlichen Ueberhebungen der Frauenrechtlerinnen. Jetzt sei es'wie bei einer bankerotten Familie, alles müsse mithelfen. Jetzt sei keine Zeit, weniger zu arbeiten und mehr zu genießen. Die Frauen haben 4m Erwerbsleben sehr schlechte Aussichten, manches junge Mädchen werde der Gefahr ausgesetzt, ihr Brot aus der Straße zu suchen. Die Frauen der nationalen Parteien haben schon viel dagegen getan, und werden stets bereit sein, zu helfen. Die natürlichste un
wichtigste Aufgabe der Frau aber liege in der Familie. Wenn « in einem Hause wohl stehe, so sei das in der Hauptsache ein Verdienst der Frau. Die Familie soll nicht bloß eine Essensgemeiu- schast und Arbeitsgemeinschaft, sondern eine Gesinnungsgemei». schaft sein, wo alles zusammenhilft, eines des anderen Last tragen hist. Wenn dann noch Gott unser Helser ist, dann steht es gut in der Familie und im Staat. Auch junge Mädchen können in der Familie einen guten Einfluß ausüben. Zum Schluß erläuterte die Rednerin noch kurz die 5 Hauptprogrammpunkte der „Württe m- bergis che n Bürgerparte i": 1. Sie tritt ein für nationale, für deutsche Politik; 2. Sie will aufbauen aus sittlichen und religiösen Grundlagen: 3. Sie will dem am meisten bedrängten Mittelstand beistehen; 4. Sie will besonnenen Fortschritt. Alle könne« das unterschreiben und eintreten in diese Partei. Herr Sägewerksbesitzer Keppler hatte den Vorsitz übernommen, erüfftrete und schloß die Versammlung mit herzlichen Worten des Dankes.
Schwarm, 15. Dez. Bei der Kirchengemeinderatswahl hier beteiligten sich 57,7 Prozent der Wahlberechtigten. Der sozialdemokratische Arbeiter-Verein hatte einen besonderen Wahlvorschlatz eingereicht, erhielt aber nur 22 Prozent der Stimmen. Die Frauen beteiligten sich mit 28 Prozent der Wahlberechtigten. Gewählt wurden wieder Gemeindepfteger Finter und Schuhmacher Karcher; neu gewählt wurden Wich. Merkle, Glaser und Friedirch Schußler, Sensenschmied. — In Dennach wurden bei einer Beteiligung von 33^ Prozent der Wahlberechtigten Wiedergewählt Fritz Neuweiler, Jakob Härter und Ludwig Ochner; neugewählt wurde Christian Neuweiler, Schmid.
Württemberg.
Stuttgart, 15. Dez. (Bluttat in Gablenberg.) Am Sonntag abend wurde der bei Bäckermeister Linder in Gablenberg beschäftigt gewesene 18jährige Bäcker Karl Geiselhardt aus Ehingen a. D. von einem bis jetzt nicht ermittelten Mann durch einen Messerstich in den Hals getötet. Der Getötete unterhielt sich mit dem 1'/jährigen Gärtner Gustav Dürr auf dem Platz vor dem alten Schulhaus als unvermittelt ein Mann, der an der Wand eines Hauses gelehnt 'hatte, auf sie zukam. Die beiden Freunde wichen aus, in der Meinung, sie hätten es mit einem Betrunkenen zu tun. Der Verfolger holte sie jedoch ein nd traf mit einem Messer Geiselhardt in dep Hals, der nach wenigen Minuten tot zusammenbrach Während sich sein Freund um ihn bemühte, verschwand der Täter unerkannt. Ob es sich um einen Anschlag oder um die Tat eines Betrunkenen, der nach Wirtshausstreitigkeit aus einen anderen gelauert hat, handelt, läßt sich noch nicht beurteilen
Stuttgart, 15. Dez. (Ein trauriges Ende.) Der auf dem Feuersee „angefrorene" Schwan, der, wie schon berichtet, von barmherzigen Menschen in das Arrestlokal einer Stuttgarter Polizeiwache gerettet wurde, hat nun U. Ludwigsburger Zeitung ein recht trauriges Ende gefunden. Das Tier war am Samstag im Schaufenster der Geflügelhandlung von A. Nog in Ludwigsburg in geschlachtetem Zustande ausgestellt.
Stuttgart, 15. Dez. (Erhöhung des Mahllohns.) Die Reichsgetreidestelle hat den Mühlen mitgeteilt, daß mit Rückwirkung vom 16. August 1919 ab den Mühlen ein weiterer Mahlloyn von 6 Mt. gewährt wird, sodaß der Gesamtzuschlag für 1919—20 18 Mark beträgt. Die Vergütung für Mehlausbeute wird auf 45 Mark für 100 Kilogramm Mehl erhöht. Ferner wird den Mühlen ohne Rücksicht auf die Lagerdauer ein Lagergeld von 8 Mark für die eingelagerte Tonne Getreide vergütet.
Gmünd, 15. Dez. (Den Vater erschossen.) Der 23jährige Fabrikarbeiter Franz Förster in Straßdorf erschoß am Sonntag abend seinen Vater mit seinem Armeerevolver, weil er mit seiner jungen Frau schärfere Auseinandersetzungen hatte. Die Verhaftung des Mörders erfolgte wenige Stunden später.
Mötzlngen, 13. Dez. (Ein frecher Raubübersall) wurde letzten Donnerstag früh 5 Uhr auf dem Weg von Mötzingen nach Nagold auf die 34jährige Luise Lehmann, Schuhmachers Witwe von hier ausgeübt, die den Frühzug nach Calw zu erreichen suchte. Dieselbe wurde in der Nähe der „Betteltanne" plötzlich von einem Unhold nach kurzer Anrede zu Boden und die Böschung herunterge- worsen, gewaltsam zu Boden gedrückt, niedergekniet und geknebelt, sittlich mißhandelt und ihres Handtäschchens beraubt. Der Wer, ein früher hier ansässiger, z. Zt. wegen eines weiteren Verbrechens steckbrieflich verfolgter Schuhmacher, ließ bei seiner Flucht in den Wald ein kurzes, scharfes Seitengewehr am Tatort liegen. Der flüchtig gegangene Täter wird verfolgt.
Spaichingen, 15. Dez. (Zur Nachahmung.) Schweizerische Aufkäufer haben auch hier wiederholt versucht, den niederen Stand unserer Mark zu Einkäufen auszunutzen. Demgegenüber ist das
" Der Habermeister.
Ein Volksbild aus den bairischen Bergen.
Von Hermann Schmid.
9. Fortsetzung. (Nachdr. verb.)
Mit brennenden Wangen und leuchtenden Blicken stand sie und hielt die Arme über die Brust gekreuzt, als warte sie der Befehle eines gebietenden Herrn, sich ihnen zu beugen; Worte fand sie nicht, auch als der Retter, ein leichtes, freundliches, etwas herablassendes Lächeln in den Mienen, vor sie hintrat.
„Tasmal bin ich ja gerad' recht gekommen," rsagte er mit tiefer, volltönender Stimme. „Grüß Gott, sIFranzi, bist noch recht verschrecken? Komm' nur zu Dir, sder Loder wird Dich wohl in Frieden lassen künftig und 'ich denk', mancher andere auch. ..
' „Grüß Gott, Sirt," erwiderte sie, hielt aber gleich Anne, sich zu verbessern. „Grüß Euch Gott, Herr Archer, twill ich sagen.'.'
( „Das laß unterwegs,'" sagte er kurzweg. „Ich Ain kein Herr, ich bin ein Bauer und will nichts anderes Irin, also laß es nur bei dem Sirt bleiben."
„Wenn ich nur wüßt', was ich sagen und tun müßt', um Euch ... um Dir zu danken, Sirft .
„Ter beste Dank war', wenn Du mir folgen tätst. Das ist kein Platz für Dich, Du bist viel zu gut für eine Kellnerin, die jeder Lump 'für ein Handtuch hält, an das er .mit feinen schmierigen Tatzen hinlangen darf. . .
Franzi schlug die Augen nieder, sie begann sich von ihrer Verwirrung zu erholen. „Man kann in jedem Stand brav und ordentlich sein," sagte sie halb leise, aber bestimmt.
„Das ist wohl wahr," entgegnte er. „und ein richtiges Leut, wie Tu, die bringt's auch zuwegen, aber Du hast es just geseh'n, wie's doch gehen kann, und wenn ein Weg um den Berg herum in dieKirchen führt,
ein guter und gerader Weg, warum sollt' ich nachher den schlechten und steinigen aussuchen und übern Berg hinüber steigen? Es ist mir ein Stich durch's Herz gegangen, wie ich g'hört Hab', daß Du beim Eruber ausgestanden bist und Dich als Kellnerin verdungen hast — warum hast das getan, Franzi?"
Sie schlug die Augen nieder und errötete. „Das kann ich nit sagen," erwiderte sie mit sichtbarem Widerstreben, „keinen Menschen nit — und Dir auch nit," setzte sie hinzu, als ob sie den Eindruck ihrer Worte mildern wollte, . . ich Hab mir's vorgenommen, es soll ein Geheimnis bleiben, bis ich das ausgeführt Hab', was ich im Sinn Hab'. . .
„Das muß ja was ganz Besonderes sein," sagte er, „aber ich wundere mich nicht, daß Du schweigst .... bist alleweil so gewesen, ich weiß ja noch nicht einmal, warum Du vom Aichhof fort bist, so Knall und Fall und wie der Tod kommt mitten in der Nacht. . . . Oder ist das auch ein Geheimnis?"
„Nein," sagte sie und sah ihm mit festem Blick in's Angesicht, „gern sag' ich's nicht, aber La ist nicht'-. Eeheim's dabei und wer gewollt hält', der hätt's leicht schon erfahren können, die Zeit her — ich bin nit freiwillig fort vom Aichhof, ich Hab' müssen. . .
„Müssen?" fragte er und 'trat staunend zurück.
„Denk' an den Tag, Sirt, wo ich das letzte Mal auf dem Aichhof war . . . Du und der Bruder und die Susi, Ihr wart mit einander am Landgericht gewesen von wegen der Erbschaft und wegen der Verteilung und seit in der Stuben am Tisch bei einander gesessen und habt gerechnet und geteilt und mit dem Vorsteher und den Beiständen: geredt über dies und das. . . . Ich war in der Kammer nebenan, wie Ihr kommen seid, und Hab' denkt, Ihr werdet nit lang bleiben, und so Hab' ich gewartet, damit Ihr mich nit hsraus- kommen sehen und glauben solltet, ich hält' etwa horchen wollen . . . aber Ihr seid nimmer fort, und und so bin ich wie eine Gefangene, und wenn ich auch
den Schurz übern Kopf genommen Hab' und hab"mir alle Müh' gegeben, daß ich nichts verstehen ollt' .... ich hab's doch hören müssen, wie der Vorsteher gefragt' hat, wie es nun wohl mit mir sei und werde — und wie's darauf hieß, davon sei gar nit zu reden, das verstünde sich ja von selbst ... die Eiter,:, die mich, wie eine Bauerntochter aufgezogen und gehalten hätten wie das Kind vom Haus, die wären ietzt tot — ich könnt' wohl bleiben aus dem Aichhof — aber die Glorie Hab' ein End' und ich müßt' eben auch 'ein wie jeder andere Tienstbot ..."
Ter junge Aichbauer war sehr ernsthaft geworden. „Ja freilich," sagte er, „wenn Du das gehört hast, aber dann weißt Du auch, wer es gesagt hat! Ter Waldhauser..."
„Ich weiß wohl," unterbrach sie mit abwehrender Gebärde, . es hat sonst Niemand so was gesagt, aber es hat auch keins dawider g'redt .... die Susi nit und auch Du nit, Sirt! Und wie ich fort bin in der Nacht mit meinem Bündel, wie ein wandernder Dienstbot', da hat mich auch kein Mensch geholt und kein Mensch hat gesagt, warum ich wohl fort bin. .
„Hast recht, Franzi," entgegnete der Bauer, „ich Hab' Dir nit nachgeschickt —ich Hab' mir denkt, wer so leicht und so geschwind und so ohne Achill Gott fortgeht aus dem Haus, in dem er auf'zogen worden ist, der will eben nit bleiben und wird wohl wissen, warum er nit will, und den muß man nit aufhalten. . . Aber 'nachgefragt Hab' ich Dir wohl und hab's erfahren, daß Tu .... Aber das laßt sich jetzt alles gut machen und ändern. . . . Gieb's auf, eine Kellnerin sein .... werd' wieder eine richtige Bauerndirn' und komm wieder zu mir auf den Aichhof. . . "
Sie sah wieder zu Boden und sagte nichts, aber sie schüttelte den Kopf so entschieden, als gelte es, etwas von sich abzuweisen, wovon schon der bloße Gedanke sie erschreckte.
(Fortsetzung folgt.)
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