land bemängelten Forderungen garnicht zurückkomme. Inzwischen! habe der Werste Rat di: Llbsicht zu erkennen gegeben, Deutschland rücksichtslos .zur Unterzeichnung zu zwingen. Demnach mache man sich in Berlin darauf gefaßt, in den nächsten Tagen ein Ultimatum der Entente zu empfangen, in dem die Frist zur Unterzeichnung des Protokolls festgesetzt wird.
Wie das genannte Blatt weiter erfährt, haben die Entente- regierungen in der Auslieferungssrage eine besondere Kommission ernannt, die beauftragt ist, sofort nach Bekanntgabe der ersten Auslieserungsliste in Deutschland die Kontrolle über die Auslieferung zu übernehmen. Insgesamt sollen der deutschen Regierung drei Listen zugehen. Die erste umsaßt die Personen, d.e in maßgebender Stelle an den Maßnahmen zum Kriege mitgewirkt haben, die zweite enthält die für die Verwüstungen in den besetzten Gebieten verantwortlichen militärischen Führer und die U-Bootkom- mandanten und diejenigen Flugzeug- und Zeppelinführer, die die Beschießung der englischen Küste vorgenommen haben. Die dritte Liste enthält die Namen derjenigen, die gemeine Verbrechen im Kriegsgebiet begangen haben.
Eintreffen einer neuen Entente-Delegation in Berlin.
Berlin, 5. Dez. Am Dienstag sind weitere 16 Entente-Vertreter in Berlin eingetroffen. Ihre Legitimierung lautet auf die Zugehörigkeit zur allgemeinen Ententekommisston in Berlin. Es verlautet jedoch zuverlässig, daß es sich um die Mitglieder der neuen Feststellungskommisston handelt, die die Auslieferung der schuldigen deutschen Politiker und Feldherren nach Ratifikation des Friedens vorzubereiten hat.
Sicherungsmaßnahmen zur Durchführung der Waffenftillftands- bedingungen.
Berlin, 5. Dez. Eine Havasnote vom gestrigen Tage meldet, daß im Rate der Alliierten Sicher-ungsmaßnahmen zur Durchführung der Wafsenstillstandsbedingungen Deutschlands zur Beratung stehen. Damit ist mit dem Eingang weiterer Ententenoten in Berlin zu rechnen.
Allgemeine Verstärkung der Vesatzungstruppen.
Rotterdam, 5. Dez. ,T>aily Mail" meldet aus Paris, daß der Alliiertenrat am Dienstag der allgemeinen Verstärkung der Besatzungstruppen in Deutschland zugestimmt hat.
Die amerikanische Delegation mit der knegsgesangenennoie Lle menceaus nicht einverstanden.
Paris, 5. Dez. Es sind bestimmte Anzeichen dafür vorhanden, daß die amerikanische Delegation mit dem Anhalt der letzten Note Clomenceau an Deutschland nicht einverstanden ist. Die De legation, die jedoch bei der Abfassung der Note fast keinen Einfluß hatte, wird trotz den Bemühungen Frankreichs, sie möge in Paris bleiben, endgültig am 6. Dezember Re Hauptstadt verlassen und den Gesandten Wallace mit der Wetterführung der Konferenzgeschäfte betraMw
Vereins.) Der Gesamtoorstand des Schwab. Bauernvereins faßte in der* Sitzung vom 2. Dezember folgende Entschließung: Der Schwöb. Bauernverein verlangt: 1. Gewährung der vollen Druschprämie für Brotgetreide bis 1. Januar 1920; 2. Erhöhung der Höchstpreise für Milch und Butter. 3. Der Bauernverein prote- t'ert gegen die Verhängung von Haststrafen über die Bauern bei Schwarzschlachtung zum eigenen Bedarf.
Waldsee. 5. Deg. (Edle Spende.) Gräfin zu Körttgsegg- Aulendorf, Ordensschwester, hat der Gemeinde Schussenried 200 Raummeter Brennholz zuweisen lasten, zur Verteilung an dir bedürftige Einwohnerschaft.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Neuere Nachrichten.
München, 6. Dez. In ihrer Wohnung in der ErMetzereistrahe
Sonniagsgedanken (6. Dezember 1919.)
Heilmittel.
Freude — das ist das eine Heilmittel. Und Las zweite ist ernste Arbeit. Es. darf keine Müßiggänger mehr bei uns geben. Auch wer genug des Mammons besitzt, ist verpflichtet zur Arbeit, damit nicht, wer arbeiten muß, um zu leben, die Arbeit empfindet als etwas, was nur Len Armen und Enterbten zur Qual auferlegt wird. Arbeitet und laßt spüren eure Freude an der Arbeit glaubt mir; nicht nur Trägheit steckt cm, auch Arbeitslust tut das!
W. Ulbricht.
Wem einmal die Arbeit so ganz hat enthüllt ihr Wesen und wer es nun lernte verstehn, daß sie dunkle Tage mit Sonne füllt, daß die Menschen durch Dornen zum Dust läßt gehn und nur ein Heiligen der Kräfte will sein, wem sie Segen und immerdar Segen verhieß, je tiefer ins Herz er ihr schaute hinein, der weiß: Gott schuf sie im Paradies. M. Feesche
— Verwaltungspraktikant Julius Holzschuh von Bir kenfeld, 1917—18 auf dem dortigen Rathaus tätig, beim Re visoriat des Ministeriums des Innern ist zum Oberamtssekretär bei dem Oberami Gerabronn ernannten worden.
8. Reuenbürg, 3. Dez. Mit dem am nächsten Montag in der Sonne stattfindenden Vortrag von Herrn Dr. Beißwän- g e r-Stuttgart, über „Die Bilanz der Revolution und die Parteien" beabsichtigt die hiesige Ortsgruppe der Württ. Bürgerpartei eine musikalische und gesellige Unterhaltung zu verbinden. In Dr. Beißwänger, der durch seine geistvolle Rede im April bei Bielen noch in bester Erinnerung ist, ist ein Redner gewonnen, der zu den besten und tätigsten der Landesoerammlung gehört. Der Wend verspricht deshalb, auch mit Rücksicht auf die in Aussicht stehenden musikalischen Darbietungen hiesiger Musikfreunde, sehr genußreich zu werden.
Reuenbürg, 6. Dez. Angenehme Abwechslung bietet für den Musikfreund ein Zitherschüler-Konzert. Ein solches findet morgen Sonntag abend in der „Eintracht" statt. Die jugendlichen Musikkünftler und ihr Leiter erstreben jedoch keinen materiellen Gewinn; Wohltun ist ihre Losung. Der Reinertrag soll zugunsten des „Kriegerdank" Verwendung finden. Neben dem besonderen Kunstgenuß ist deshalb ein recht guter Besuch der Veranstaltung zu wünschen.
Württemberg.
Zreudenstadt, 5. Dez. (Die Mordaffäre.) Bäckermeister Haab, der gestern früh von seinem früheren Einmieter, dem Musiklehrer Neugebauer, durch zwei Schüsse in die Herzgegend verletzt wurde, ist noch gestern Abend im Bezirkskrankenhaus gestorben. Der in den besten Jahren stehende Mann hinterläßt eine Frau und vier Köcher.
Stuttgart, 5. Dez. (Das Urteil im Aufruhrprozeß.) Das Schwurgericht verkündete heute Las Urteil im Prozeß gegen die Ausrührer, die in Len Generalstreikstagen vom Abelsberg aus einen feldgerechten Angriff auf Posten am Artilleriewagenhause an der Wangenerstraße ausführten. Die Geschworenen verneinten die Schuldfrage auf versuchten Mord bei sämtlichen Angeklagten. Wegen Aufruhrs und versuchten Totschlags wurden zu je 1 Jahr die Angeklagten Rhein, Wörz, Laure, Bücheler und Glemser, die Angeklagten Huppenhauer und Wittner zu je 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Antrag auf Haftentlassung wurde abgelehnt.
Tübingen, 5. Dez. (Erkrankung.) Der Deutsch-demokratische Abgeordnete Heinrich Schweickardt ist seit einiger Zeit so schwer erkrankt, daß wenig Aussicht besteht, ihn am Leben zu erhalten. Schweickardt steht im 58. Lebensjahr.
Bodelshausen, O.-A. Rottenburg, 5. Dez. (Auf freiem Fuß.) Der eine der beiden wegen Ermordung des Landjägers-Jäger verhafteten Brüder, Karl Rieker, ist aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Seine Mitkäterschaft kommt nur als Beihilfe in Betracht, dadurch, daß er bei Verbringung des Ermordeten in den Wald behilflich war. ^
Vom Oberland, 5. Dez. (Forderungen des Schwab. Bauern
würde der Tagelöhner Josef Großmann und ferne Ehefrau, sowie deren zwei Kinder tot ausgesunden. Es liegt Gasvergiftung Lurch unterirdischen Gasrohrbruch vor.
Frankfurt a. M.. 3. Dez. Die Polizei hat gestern eine groß angelegte Razzia aus «Schieber durchgesührt. Kurz nach 4 Uhr er- chien ein starkes polizeiliches Aufgebot in der AÜerheiligenstraße, perrte das ganze Mertel nebst den umliegenden Schanklokalen ab. Auch das Kaffee Goldschmidt wurde besetzt. Die Gäste wurden zunächst auf Waffen untersucht und dann mit den Besuchern der anderen Lokale und Personen, die sich auf der Straße befanden, in geschlossenen Trupp, es sollen 300 bis 600 Personen gewesen sein, nach dem Polizeigefängnis gebracht. Dort mutzten alle solange in dem engen Gefängnishof verbleiben, bis die Feststellung der Personalien durchgeführt war. Personen, die sich nicht ausweisen konnten, wurden in Haft genommen.
Oberhausen, 6. Dez. Infolge der aus der Zeche „Eoncordia" von der Belegschaft seit Montag ausgeübten passiven Resistenz (Verweigerung 'der Arbeit auf der Arbeitsstelle) ist der Betrieb gestern auf Dertnlassung des Reichskommissars geschlossen worden. In einer Belogfchaftsversainmlung wurde eine einmalige Beschas- fungsbe'hiife von 1000 Mark für Verheiratete und für jedes Kind eine Zulage von 250 Mark gefordert, ferner ein Mindestlohn von 30 Mark. Außerdem würde Einführung der sechsstündigen Schicht verlangt. Der zwischen dem Zechenverband und den vier großen Bergarbeiterverbänden abgeschlossene Tarifvertrag würde abgeiehnt.
Berlin, 5. Dez. Wie wir von zuständiger Seite erfahren, sind die Nachrichten von einer Entlassung des Obersten Reinhard un- rickstig.
Berlin. 5. Dez. Aus Beschluß der preußischen Staatsregierung wurde heute der über Groß-Berlin verhänate Belagerungszustand aufgehoben.
Berlin, 6. Dez. Zu dem Briefe Trothas meint die ,L8erttner Volkszeitung", nur böser Wille könne aus ihm herauslesen, daß die Versenkung auf Befehl oder mit Wissen der deutschen Admiralität geschehen sei.
Berlin, 5. Dez. Der Bolschewist Radek ist aus der Schutzhast entlassen worden.
Berlin, 5. Dez. Die deutsche Regierung hat an die polnische, wie auch an die Regierungen der Entente Vorschläge zur Revision der deutsch-polnischen Grenze gerichtet. Eine Meldung des „Echo de Paris", wonach Deutschland angeblich eine Verschiebung der Grenze um 60 Kilometer nach -Osten und Angliederung Danzigs an das Reich gefordert haben soll, ist in allen Punkten unzutreffend.
Berlin, 6. Dez. Am Donnerstag früh traf der ehemalige deutsche Dampfer „Santa Elena" unter englischer Flagge in der Hol- tenauer Schleuste ein. An Bord waren 600 Kriegsgefangene und 400 kriegsmäßig ausgerüstete polnische Soldaten, die in die polnische Armee eingereiht werden sollen. Der Dampfer kam von Hüll und sollte nach Danzig gehen. Fünf von Len deutschen Gefangenen gelang es, in Brunsbüttel zu flüchten. Bewaffnete Polen wurden ihnen nachgeschickt, von den Schleusenbeamten aber zurückgehalten. Das Ostseekommando ordnete an, daß der Dampfer solange ble'ben solle, bis der Vorfall aufgeklärt sei, und schickte die Eiserne Division nach der Schleuse. Nach Verhandlungen von Offizieren der Station mit dem Kapitän wurde die Mehrzahl der Deutschen in den Wyker Kasernen -untevgebracht. Das Schiff ging nach Danz'g weiter.
Einigen Morgenblättern zufolge wurden durch die Abgabe von Schüssen aus einen flüchtigen Deutschen und durch Entsendung einer bewaffneten Patrouille an Land von dem englischen Schiff die deutschen Hoheitsrechte verletzt.
Hamburg, 6. Dez. Das Hamburger Arbeitsamt hat mit den Vertretern -der Erwerbslosenfürsorge von Altona und Wandsbek sin Uebereinkommen getroffen, wonach die ausgeschlossenen Arbeiter der Vulkanwerft -keine Erwerbslosenunterstützung erhalten.
Hamburg, 6. Dez. Wegen Raubmordes verurteilte das außerordentliche Kriegsgericht den Hafenarbeiter Roß und Len Fischer Ährend, beide aus Hamburg gebürtig, zum Tode, sonne zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Die Genannten haben am 3. September auf dem Gelände des Bahnhofs Tiefstaak zwei Beamte der Wasserbauinspektion, die eine Kiste mit 75 000 Mark Lohngeldern trügen, überfallen und durch Revolverschüsse tödlich verletzt. "
Innsbruck, 6. Dez. Auf Anfrage -des „Telegraphen- und Korrespondenz-Büro" in Bregenz, teilte der Vertreter der Vorarlberger Landeshauptmannschaft mit, daß alle Gerüchte von einer bevorstehenden Selbständigkeitserklärung von Vorarlberg unbegründet seien und daß die Frage des Anschlusses -von Vorarlberg an die Schweiz heute ans der Tagesordnung des Landtages steht.
Amsterdam, 6. Dez. Laut „Telegraas "erklärte Lloyd George im englischen Unterhaus in Beantwortung verschiedener Fragen, augenblicklich werde -die letzte Liste geprüft, die Personen enthalte, deren Auslieferung wegen ziviler und militärischer Verbrechen von dem Feinde verlangt werden werde.
Baris, 6. Dez. Nach dem „Temps" hat die deutsche Regierung der Friedenskonferenz eine Note zugehen lassen, wodurch die Mitteilung des Obersten Rats vom 1. Dezember betreffend die Rü stungen Deutschlands beantwortet wird. Der Oberste Rat hat die Note noch nicht geprüft.
Amsterdam, 5. Dez. Nach einer Meldung des Presseburs-iu „Radio" hat der Oberste Rat in Paris der deutschen Regerung für die Antwort auf die Bedingungen der Alliierten eine Verlängerung der Frist von sechs Tagen, bis zum 8. Dezember ^gestanden.
Akkordarbeit auch auf deu Kieler Wersten kiel, 6. Dez. Bei der gestrigen Abstimmung über dir Einführung der früheren Arbeitsbedingungen auf den Wersten, insbesondere über die Wiedereinfühurng der Akkordarbeit stimmten 7743 dafür und 4600 dagegen. Mehrere hundert Stimmen, die noch ausstehen, können das Ergebnis nicht ändern. Damit würde also d:e Akkordarbeit auf Len Kieler Wersten wieder eingeführt. Prozeß Marloh.
Berlin. 5. Dez. Im Prozeß Marloh wurde heute der Pfarrer Rump vernommen, der nach dem 11. März einerseits mit dem
angeserttgt worden und in diesem 2. Bericht sei die Wahrheit sehr stark frisiert worden. Zur Flucht Marlohs bekundet der Zeußr, daß es sich nur um ein Verschwinden für eine gewisse Zeit gehandelt habe. Marloh sei verschiedentlich zur Flucht bewogen worden, habe aber immer abgelehnt. Kessel sei eines Tages zu ihm (Rump) gekommen und habe ihm erklärt, daß Marloh auf keinen Fall die Wahrheit sagen dürfe. Er müsse die Schuld auf sich nehmen. I« einigen Wochen werde eine unabhängige Regierung und im Anschluß daran eine Rechtsregierung mit einer Militärdiktatur am Ruder sein. Ms dahin müsse Marloh verschwinden. Dann erst sei zu einer kriegsgerichtlichen Verhandlung Zeit.
In seiner weiteren Vernehmung bekundete Zeuge Dr. Rump, daß Oberleutnant v. Kessel ihm >gesagt habe, wenn Marloh nicht ein solch grundoornehmer Btensch sei und nicht einen solchen Wahrheitsfanatismus besäße, dann wäre er schon längst über alle Berge. Marloh sei doch Mitschuld an der ganzen Lage, denn er hätte dem Befehl, alle zu erschießen, Nachkommen sollen, was viel richtiger gewesen wäre. Er (der Zeuge) sei über den brutalen ZynisnKs, der sich immer mehr und mehr aus dem Verhalten der Vorgesetzten des Angeklagten ergab, empört gewesen. In einem Gespräch mit Oberleutnant v. Kessel kam es direkt zum Ausdruck, was kommen müsse, wenn Marloh nicht fliehe, so müßten Reinhardt und Kessel fliehen. Deshalb müsse Marloh sich opfern. Einer der Gründe, warum er (der Zeuge) Marloh zugeredet habe, Berlin zu verlassen, sei gewesen, daß Marloh die Wahrheit nicht gesagt und also sicher verurteilt worden wäre, und daß ihm der Tod gewiß gewesen wäre, auch in der Hast.
Hungerdemonstrationen in Innsbruck.
Innsbruck, 5. Dez. Heute kam es hier zu Hungerdemonstra- ttonen. Mehrere hundert Personen demonstrierten gegen die Brot- und Mehlkrise und verlangten vom Bürgermeister Greil schleunige Abhilfe. Der Bürgermeister verwies aus die allgemeine Ernäh- rungskrisr nnd teilte mit, daß ein Mehltransport im Anrollen sei. Inzwischen versuchte die Menge auf der Straße Lebensmittelgeschäfte zu plündern. Mehrere hundert Personen zogen zu den Stadtsälen, wo der Kartoffelvorrat der Stadt geplündert wurde. Für morgen wird eine Wiederholung der Kundgebung befürchtet. Die italienische Garn'son fit in Bereitschaft.
Men, 6. Dez. Bei den vorgestrigen Teuerungsunruhen in Innsbruck waren Gendarmerie und Polizei den Demonstranten nicht gewachsen. Es griff eine italienische Grenadierabteiluna ein und die italien'schsn Soldaten drangen mit ausgepftanztem Bajonett und die Offiziere mit vorgehaltenem Revolver gegen die Menge vor. Ein italienischer Offizier und mehrere Soldaten wurden dabei durch Stockhiebe vezleht.
Aufforderung Deufichlands zur Unterzeichnung des Protokolls.
Paris. 5. Dez. Der „Ntatin" sagt, daß eine Aufforderung an Deutschland zur Unterzeichnung -es Protokolls ohne Zweifel heute redigiert wird. Dys Blatt ist der Ansicht, daß die Teilnahin« Marschall Fachs an der gestrigen Konferenz der fünf Chefs der Delegierten der Großmächte keinen Zweifel darüber lasse, daß die Frage einer militärischen Aktton aufgeworfen wurde M den Fall, daß Deutschland den geringsten Vertragsbruch begehen soucr.
Berlin, 6. Dez. Unter der Ueberschrift „Neues Ultimatum >n Sicht" nimmt der .vorwärts" Stellung zu den Zeitungsstimmen, deren Charakter dartue, daß es -sich nicht bloß um Gerüchte handle, Das Blatt sagt: Der Oberste Rat spielt mit der Kriegsandrohimg gegen Deutschland. Das -deutsche Volk fit wehrlos. Es ist weder eine Ruhmestat, noch ein Kunststück, mit wohlausgerüsteten Heeren ihm beizukommen. Mit Gewalt kann man von Deutschland alles nehmen, was überhaupt vorhanden ist. Deshalb bleckt Gerockt aber doch Gewalt. '
Die „Post" gibt der bestimmten Erwartung Ausdruck, daß die Regierung bei ihren -Verhandlungen nicht an -die Unterzeichnung der Erdrasselungsforderungon denke, für die der Feind keinen Rechts- gr-und beibringen könne.
Die Kriegsgefangenen kommen in das Ausbrmgeblet.
Genf, 5. Dez. „Home libre" meldet: Infolge der Verzögerung der Ratifikation des Friedens durch Detuschland gab der Minister- rat Ermächtigung, Laß sämtliche deutsche Kriegsgefangene im Ausbaugebiet zur Verwendung gelangen sollen. (Damit will man Deutschland zur Unterzeichnung des Vermchtungsfrievens zwingen. Schriftl.)
London^, 6. Dez. Bonar Law erklärte in einer Rede in Glasgow unter Bezugnahme aus -die bestehenden Zweifel, ob Deutschland den Friedensvertrag ratifizieren werde, Großbritannien und
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Besetzung des Kohlengebiels?
Basel, 5. Dez. Wie der Pariser Korrespondent -der „Nationalzeitung" berichtet, wurden in der gestrigen Geheimsitzung des Obersten Rates, zu der auch Foch zu-gezogen wurde, militärische Maßnahmen erwogen, um Deutschland zur Unterzeichnung des Zusatzprotokolls zu bewegen und -damit das Inkrafttreten des Versailler Vertrages zu beschleunigen. Es sei die Okkupation des Ruhi- kohlengebiets mit Essen, sowie Besetzung der Stadt Frankfurt a. M. in Aussicht genommen. Der englische Generalstabsches Wilson kommt zu dringenden Besprechungen mit Foch nach Paris. Nach dem „Echo de Paris" bestehen Clomenceau und Fach darauf, an Deutschland ein -Ultimatum zu richten.
Me päpstliche Intervention bleibt unberiicksichsigt.
Genf, 5. Dez., Der Pariser „Temps" meldet: Me Kr-iegs- gefangenennote -Ls Papstes wird von den Alliierten am Mittwoch beantwortet werden. Bei aller Würdigung der Gründe und der Absichten der päpstlichen Note wird die Erfüllung der Bitte von der Loyalität Deutschlands abhängig gemacht.
»Wehe den Unterdrückern und den Tyrannen der Freiheit".
London, 5. Dez. Jeder die bereits gemeldeten Unruhen der ini Lager von Scapa Wow Gefangenen verlautet weiter: Me «n Lager von Oswostry untergebrachten Seeleute von den Lei Scapa Flow -gefangenen deutschen Kriegsschiffen -fragten vor mehreren Tagen den Lagerkommandanten, ob sie noch vor Weihnachten nach Deutschland zurückkehren könnten. Der Kommandant antwortete, daß sie jedenfalls erst auf Verlangen des Obersten Rates vor eia Kriegsgericht gestellt würden. Solange dieses Verfahren, das sich vornehmlich gegen Admiral Reuter richtet, nicht entschieden sä, werden die Gefangenen nicht freigegeben werden. Darauf beschlossen die Gefangenen als Protest gegen Liesen Beschluß, Z» streiken. Einige der deutschen Seeleute wurden daraufhin ins Gefängnis -geworfen. Gegen die übrigen gingen 3 Kompagnien englischer Soldaten mit aufgepflanztem Bajonett vor und es wurde den Gefangenen erklärt, daß sie kein Brot erhielten, solange sie nicht arbeiteten. Nach dieser neuen Bedrohung traten 2 deutsche
werde stets und zur Zr dauernd zu Gleich;
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mtt Leutnant Wehmayer über Seeleute vor und hielten eine Ansprache an die Kameraden, in der Er ^ E gesprochen hat. sie baten, der tyrannischen Gewalt zu weichen und die Arbesi wie-
Er ^klarte, Wehmayer habe ihm erzählt, daß der erste Bericht I der auszunchmen. Der letzte Satz, den die beiden Seeleute sagten,
c unbrauchbar verworfen lautete: „Wir werden den Tag der Rache noch erleben. Wehe
worden sei. Der 2. Bericht sei von Hauptmann v. Kessel selbst unfern -Unterdrückern und den Tyrannen der sttreibeit"
unübertrof sparsam i schmackvoll Zu haben
Birk