willkürlich in den Sinn. Ein grauer Nebeltag war mit vem Tage angebrochen, der für die kirchliche Abschiedsfeier unseres demnächst von hier scheidenden Dekan Uhl bestimmt war. Lite tzochc allgemeine Wertschätzung seiner Person als Mensch und Seelsorger kam in einem außerordentlich starken Kirchenbesuch aller christlich gesinnten Kreise zum Ausdruck, welche das traute Gotteshaus füllten, wo der verehrte Scheidende während 24 Jah­ren von geweihter Stätte Gottes Wort seinen Pfarrkindern ver­kündete und die zusammengekommen waren, um zum letztenmal seinen Worten zu lauschen, die zugleich Abschiedsworte von der chm anvertranten, in langen Jahren liebgewordenen Gemeinde sein sollten. Infolge des trüben Wetters erstrahlte das Innere der Kirche im Schimmer der elektrischen Birnen: der Altar war geschmackvoll mit Pflanzen dekoriert, inmitten derselben war ein Gegenstand angebracht, der nach Entfernung der schützenden Decke «in prachtvolles Oelgemälde in Goldrahmen freigab, das, von dem bekannten Kunstmaler Strich-Chapell in Sers-Heim gezer- tigt, Neuenbürg mit Kirche und Umgebung, den alten Friedhof samt Kapelle und das Schloß, oben auf der Höhe die Häuser der Filialkirchengemeinde Waldrennach, im Glanze der Abendsonne ui künstlerischer Ausführung zeigte und als äußeres Zeichen ven Dank der Gesamtkirchengemeinde für das langjährige, segensreiche Wirken von Dekan Uhl zum Ausdruck bringen sollte. Entwurf und Ausführung dürfen als ein Meisterwerk bezeichnet werden, gleich ehrend für den Künstler wie die Spenderin und den Em­pfänger.

Dem Text des Sonntagsevangeliums legte Dekan Uhl seiner Abschiedspredigt weiter zugrunde die zwei Fragen: Was stimmt uns heute zum Denken und was ist doch das Allergrößte? Gleich den Siebzig im Evangelium kehre er, nachdem er seine Arbeit zu Ende gebracht, zurück zu seinem Herrn und Meister, um ihm zu erzählen und Bericht zu erstatten, was er im einzelnen erlebt und ausgerichtet habe. Der heutige Tag bedeute nicht nur das Ende seines Wirkens am hiesigen Platze, sondern den Abschluß seiner gesamten seelsorgerlichen Tätigkeit überhaupt. Im 40. Dienstjahre stehend, infolge der übermenschlichen Anstrengungen der fünf Kriegsjahre erschüttert, von nervösen Störungen und Be- schwerden'heimgesucht, habe er den Entschluß gefaßt, um die Be­willigung eines Feierabends für den Rest seiner Lrdenkag-- zu bitten: die Bitte wurde gemährt. Bon den 40 Dienstjahren waren den evangelischen Gemeindegenossen in-Neuenbürg und droben auf der Höhe in Waldrennach 24 gewidmet. Mehr als ein Drit­tel seiner gesamten Lebenszeit durfte er in Neuenbürg verbringen, ober einmal komme die Stunde, wo es heiße Abschiednehmen und Ausei-nandergehen: es frage sich nur wie diese Abschiedsstunde komme. Die 3 Amtsvorgänger seit Errichtung des Dekanats tm Jahre 1836, Eisenbach, Leopold und Cranz, sie hätten alle im Tode vpn den Gemeindeangehörigen Abschied genommen, keinem war es vergönnt, einen Abschiedsgruß, ein letztes Wort des Ver­mächtnisses zu reden, droben auf der Höhe des Friedhofs ruhen pe im Grab gebettet. Ihm sei es durch Gottes Gnade vergönnt, noch lebend von seinen Pfarrkindern Abschied zu nehmen unv von dieser heiligen Stätte aus sich mit ihnen zum letztenmal in Gottes Wort zu vereinigen. Der Abschied habe immer etwas Schmerz­liches und ernst Bewegendes. So er in dieser langen Zeit irgend Jemand ungeahnt betrübt Und befremdet habe durch kurzsichtiges Verhalten und fleischlichen Eifer, bitte er um Nachtsicht u. schonen­des Vergeben: denn auch die Seelsorger seien keine vollkommenen Leute, auch sie haben zu beten: Vergieb uns unsere Schulden, wie wir vergeben unseren Schuldigern. Wie jene Siebzig im Evange­lium, so dürfe auch er heute zurückschauen auf Höhepunkte des Erfolges und Erlebens, die ihm geschenkt worden seien durch Gottes Gnade und treue Mitarbeit der Gemeindegenossen. Manche Errungenschaft während der 24 Jahre dürfe verzeichnet werden zu Nutz und Frommen der Kranken und Angefochtenen, der Kin­der und Erwachsenen, mancher freudenreiche, weihevolle Gedanke sei durch die Jahrzehnte hindurch in uns lebendig geworden. Aber das alles sei noch nicht das Größte. Es gebe noch etwas unendlich wichtigeres, als alle diese dem menschlichen Auge sichtbar gewor­denen und von menschlichem Urteil erfaßbaren Errungenschaften und Höhepunkte, das sei die Mahnung Jesu Christi an seine Jün­ger: Freuet euch, nicht daß euch die Teufel untertan sind, freuet euch aber, daß neue Namen im Himmel geschrieben sind. Das fei das Allergrößte und Entscheidende für ein Jedes unter uns. Was helfen alle äußeren Erfolge und Höhepunkte, wenn nicht diese Heilsgewißheit unser eigen ist. Das sei der Punkt, der auch im amtlichen Wirken eines Seelsorgers sozusagen das Allergrößte sei. Durch öffentliche Predigt, am Krankenbett, in der Einzelseel­sorge Menschen erziehen helfen fürs Himmelreich sei ein senger, aber auch enttäuschungsvoller, der allerschönste, aber auch der allerschwerste Beruf. Was die Geistlichen ausrichten im zumeist Verborgenen bleibe ein stilles Geheimnis und nur dem bekannt, der ins Verborgene sieht: sie seien zunächst die Verwalter der Gnadenmittel nach unseres Heilands Vermächtnis. Gleich dem Sämann im Evangelium sei die Perle seiner ganzen Tätigkett ge­wesen, Gottes Wort in der Mitte der Pfarrgenossen zu predigen. Die Kirche soll kein Sprechsaal werden, kein Tummelplatz für Menschengedanken, sondern eine Stätte sein und bleiben, da Gottes Wort verkündigt wird. Im Mittelpunkt dieses Gotteswortes stehe die Person des menschgewordenen Gottessohns. Die Verkündigung dieses Fleisch gewordenen Wortes Gottes seiner Gemeinde war ihm ein seliger Beruf: sie münde aus im Kreuz auf Golgatha; im Kreuz sei Friede und Heil. An wie manchem Karfreitag Hütten wir uns versammelt vor dem Kreuz, um uns die Gnadenmittel reichen zu lassen im Brot und im Kelch. Eine besondere Freude sei es ihm gewesen, daß gerade am letzten Karfreitag die größte Zahl von Abendmahlsgästen sich vereinigt habe. Und wenn wir unsere Toten hinausgeleiteten zur letzten Ruhestätte und den trau ernden Herzen einen Trost zu geben suchten, was war es, das die Seele tröstete, in das Dunkel zeitlichen Leids einen Lichtstrahl spendete? Es war wiederum das Kreuz Jesu Christi auf Gol­gatha, umleuchtet vom Strahl der Obersonne. Schweren Kämpfen werde die evangelische Kirche entgegengehen: der Abfall in den breiten Massen werde immer größer; die Stützen, welche Halt unv Sicherheit geben, haben sich bereits gelöst, und auch die lm ere Zusammengehörigkeit der von ihn einst Getauften und Konfir­mierten scheine sich zu lösen; es werde der Gemeinde Gottes nichts A>rig bleiben als schließlich Len Weg nach Golgatha zu gehen; aber nicht unterzugehen, sondern aufzuerstehen zum Hellen lichten Ostermorgen. Wer wird da getreu sein bis zum Tod? Wer ist bereit, den schmalen Weg zu gehen? Wer ist fest entschlossen, im Ansturm der Feinde geMn Gottes Reich treu zu Jesu Christi zu stehen, furchtlos und treu? Auch da wollen wir eingedenk sein des Gotteswortes: Freuet euch, daß euere Namen im Himmel geschrieben sind. Wir wollen miteinander gehen; himmelan, nur himmelan soll der Wandel geh'n. Und wenn die Not des Lebens «ns drückt, und Wolken sich türmen am Himmel, wollen wir einig fein i» dem Bekenntnis:

Auf dich mein Gott, bau ich feste, geh in aller Stille hin; denn zuletzt kommt doch das beste,

«nd das End ist mein Gewinn,

Deine Allmacht Hilst mir trage«,

Deine Lieb versüßet mir alles Bittre, alle Plagen; darum bin ich still zu Dir.

An den Gottesdienst reihte sich unmittelbar die eigentliche Ab- chwdsfeier. Zuerst ergriff Schulrat Baumann zu folgender Ansprache das Wort:

Liebe Gemeindegenossen! Es ist mir vom Gesamtkirchenge memderat der ehrenvolle Auftrag geworden, unserem Hochverehr­ten Herrn Dekan Uhl anläßlich seines Scheidens von hier den ge­bührenden Dank zum Ausdruck zu bringen für sein langes, fast ein Viertel Jahrhundert umfassendes überaus gesegnetes, treues Wirken in unserer Gemeinde.

Unzähligen hat er in dieser langen Zeit durch seine inhaltsrei­chen, formvollendeten Predigten reichen Gewinn für ihr inneres Leben gegeben und die Sonntage zu einer Quelle erneuter Er­quickung, ja zu wahren Weihestunden geschaffen. Unverrückt auf Gottes Wort und Luthers Lehre gegründet, warme Liebe und esten Glauben atmen-, von Herzen kommend, drangen seine Worte auch nieder zu Herzen und wirkten wahrhaft erbaulich, in­dem sie nicht bloß flüchtige Gefühle weckten, sondern wirkliches Wachsen und Vermehren des geistlichen Lebens erzeugten. Voll Milde klangen die Worte, wenn es galt, die von Leid und Seelen­not bedrückten Herzen, die Mühseligen und Beladenen aufzurich- ten und zu trösten. Aber auch an der erforderlichen Schärfe fehlte es nicht, wenn es sein mußte, die Sünde zu strafen und verderb­liche Zeitschäden, ob solche oben oder unten am Volkskörper pcy zeigten, zu geißeln.

Wie viel Segen hat der Scheidende ferner in seiner 24jährigen hiesigen Tätigkeit, nicht wenig schon durch seine verbindliche, lie­benswürdige Art, als herzgewinnender, treuer Seelsorger gestiftet! Mit nimmermüden Schritten trat er als Tröster und Helfer In der Armen Hütte, ans Bett der Kranken und Sterbenden. Er war jederzeit bereit, jedem mit Rat und Tat für Leib und Seele beizustehen. An Hunderten und aberhunderten offenen Gräbern verstand er es in warmfühlender Teilnahme göttlichen Trost zu 'penden und Balsam aus die wunden Seelen zu legen. In frischer Erinnerung sind uns allen noch-hie trostreichen Totenfeiern für unsere Gefallenen und unvergeßlich bleibt uns der ergreifende Trauergottesdienst, den er mit seltener Seelenstärke vor einer überaus zahlreichen teilnehmenden Gemeinde dem eigenen einzigen Sohne gehalten hat. So hat sich durch jahrelanges gemeinsames Erleben, durch gegenseitiges Tragen und Teilen von Freud und Lei- ein inniges Band zwischen ihm und seinen Gemeindegenossen geknüpft.

Aber nicht bloß den Erwachsenen, auch der Jugend wckr der Scheidende, ein treuer Hirte, Freund und Lehrer. In Christen­lehre, Konfirmanden- und Religionsunterricht, in Jünglings- und Iungfrauenoerein. in der Kinder- wie in der Fortbildungsschule verstand er es, durch seine freundliche Art, wie durch sein hervor­ragendes pädagogisches Geschick, in seltener Weise den Weg zu den Herzen -er Jugend zu finden und ihnen die Grundlagen einer echt evangelisch-christlichen Weltanschauung einzupflanzen. Zahl reiche Beweise des Dankes dürste er, namentlich auch aus dem Felds, dafür erleben.

Was er der Schule geleistet, verdient besonders hervorgehoben zu werden. Ein großes Stück seines Lebenswerks hat er >hr ge­widmet. Sechs Jahre, von 18951901, bekleidete er hier neben einem Hauptamt das fchöne aber arbeitsreiche Amt eines Bezirks 'chulinspektors, nachdem er dies bereits zuvor 10 Jahre lang in zwei anderen Bezirken inne gehabt hatte. Wie viel Gutes har er in diesen 16 Jahren durch liebevolle, treue Hingabe im Dienst für die Jugend, Schule und Lehrer gewirkt! Er durfte aber auch dafür bis heute viel Dank und Anhänglichheit von Lehrern er ähren.

Als geradezu vorbildlich muß es ferner bezeichnet werden, une er als Vorsitzender des Kirchengemeinderats seine Ausgabe auf- äßte. Pünktlich gelangte jeder anfallende Gegenstand zur Bera­tung, gründlich wurde jede einzelne Verhandlung vorbereitet und durchaus sachlich unter weitgehendster Würdigung der verschieden­sten Ansichten geführt, immer mit dem einen Ziel im Auge: dem Wohl der ganzen Kirchengemeinde, nie dem der einzelnen Ge­meindegenossen zu dienen, und noch spätere Geschlechter werren die Segenswirkungcn der dursti seine Initial'or- zustandegekomme- nen und Lurchgeführten Beschlüsse dankend rühmen.

Auf eins von dem vielen, das wir ihm in dieser H'nsicht ver­danken. sei unser Augenmerk in dieser Stunde des Abschieds noch besonders gelenkt: Auf unser Gemeindehaus, diese eigenste Schöpf­ung des Scheidenden, über die er sich freuen darf, wie ein Vater über seinen wohlgeratenen Sohn. Wie sehr die Erstellung dss- elben einem wirklichen Bedürfnis entsprach und wie segensreich ich dasselbe für unser Gemeindeleben bewährt Hot, beweist am besten die vielseitige Benützung desselben während seines nunmehr neunjährigen Bestehens. Es sei mir erlassen, dies im einzelnen aufzuzählen, erinnern möchte ich nur an die zahlreichen Vorträge, religiösen und allgemein bildenden Inhalts, die in seinen Räumen schon gehalten wurden, und die in den letztverflossenen Wintern in regelmäßiger Folge stattgefunden und gar viel Anregung ge­bracht haben. Wir wollen dem Scheidenden als Schöpfer dieser Veranstaltungen, wodurch er zur Hebung unseres geistigen Lebens in unserer Stadt so viel beitrug, ganz besondern Dank sagen. Alles in allem: Wir sind gewiß, daß die Neuenbürger und Waldren- nacher Gemeindegenossen ihren lieben Dekan Uhl, dem sie so viel verdanken, nie vergessen werden. Andererseits aber dürfen wir auch versichert sein, daß der Scheidende seinen beiden Gemeinden mit denen er so innig verbunden war, ein treues Gedenken be­wahren und sie auch fernerhin aus .fürbittendem Herzen tragen

der nun aus seinem hiesigen Wirkungskreis Scheidende stin H

ungetreten hat. Vierundzwanzig Jahre aufopferungsvoller z tigkeit! Nun naht allmählich das Alter heran, und der tu Hirte seiner Gemeinde sieht sich gezwungen, das Amt jlln^ Kräften zu überlassen. Welcher Art die Gefühle der Gem«^

genossen sind, die uns bei der heutigen Abschiedsfeier beseelen.

den wir eben aus berufenem Munde gehört. Allein ich nicht versäumen, und ich spreche hiermit im Auftrag des Gemein! rats, auch namens der bürgerlichen Gemeinde dem scheiden) Herrn Dekan Uhl den innigsten Dank der bürgerlichen Gemei« ür sein segensreiches Wirken aus. Mannigfach § rühren sich die Tätigkeitsgebiete der weltlichen und geiM Organe. Herr Dekan Uhl hat mit seinem durch einen wetz Blick an Welterfahrung und ein warmes Herz ausgezeichnet Rat mitgewirkt in der Ortsarmenbehörde, im Ortsschulrat der Studienkommission mW war lange Jahre als OrtsschulM tor tätig. Weiterhin hat er die Kleinkinderschulpflege eingM, Ihm verdanken wir das Gemeindehaus, die Anstellung ch, Krankenschwester, und neuerdings die Anstellung einer Beztz- ürsorgerin, Einrichtungen, die der ganzen Stadt und ihren wohnern mit zugute kommen. Wenn wir uns vor Augen HM daß eine fast ein Merteljahrhundert mit vorbildlicher Treues gesetzte seelsorgerliche Tätigkeit, verbunden mit wohlwollend«^ innung gegen jedermann und dem Christentum der Tat rech- Samen gebracht hat, für die Jugend und für die Erwachse ür die Gesunden und die Kranken, für die Lebenden uns k Vollendeten und für das Zusammenleben der Einwohner, fitz y, Frieden u. das geistige Leben der Stadt, so ergreift uns Wchy bei dem Gedanken, daß die ehrwürd. Gestalt des Scheidenden NW nicht mehr uns körperlich nahe sein soll, und wir fühlen so re» wie viel Dank wir dem Scheidenden schüttren. Dank auch für hx was er den Armen teils durch eigene Opfer, teils durch Vernix lang in so reichem Maße getan hat. Dank auch für das, wos c den Ausmarschierten und deren Familien während des KtteM und bis jetzt immer gewesen. Wenn wir auch in erster Lm Gott danken für alles Gute, das er uns durch seinen treuen Dii ner zukommen ließ, so dürfen wir nächst Gott auch die Verdienst des Scheidenden wohl anerkennen, und der Gemeinderot hat i Würdigung dieser Verdienste beschlossen, Herrn Dekan Uhl d« Ehrenbürgerrecht der hiesigen Stadt zu verleihen. Dait und Anerkennung darf ich übermitteln mit dem Wunsche, des die Tätigkeit des Scheidenden noch in der Zukunft reiche Frllqd trage und daß er sich mit seiner Frau Gemahlin an seinem Ruhe- :tze noch manches Jahr erträglichen Daseins erfreuen und sitz dabei mit uns als Ehrenbürger stets noch verbunden fühlen möge, wie wir seiner und seiner lieben Familie stets dankbar gedenken

wird.

Um ihm aber die Erinnerung an sein hiesiges Wirken dauernd nahe zu legen, überreicht ihm die evangelische Gesamtkirchenge meinde dieses Bild hier als Zeichen der Anerkennung und Dank­barkeit für seine großen Verdienste. Das Bild, geschaffen von einem unserer ersten schwäbischen Künstler (Strich-Chapell), gibt eine wohlgelungene Darstellung der einzig schönen landschaftlichen Reize unseres Schwarzwaldstädtchens in künstlerischer Auffassung. Möge es dem Scheidenden vergönnt sein, sich noch recht lange an demselben zu erfreuen und möge der Anblick desselben ihm recht oft freundliche Erinnerungsbilder aus vergangenen Tagen vor die Seele stellen. Und diesem Wunsch fügen wir noch den allge meinen bei: Mögen unserem hochverdienten Herrn Dekan mit sei ner Familie nach den Tagen der Last und Bürde noch viele son rüge, glückliche Tage im Ruhestand beschieden sein.

Ich bin gewiß, daß Ihr, liebe Gemeindegenossen, alle mit auf­richtigem Herzen in diesem Wunsch mit mir Euch eint, wenn auch mit dem wehmütigen Gefühl des Scheidenmüsfens, aber mit dem Bewußtsein inneren Verbundenbleibens auch fernerhin:

Das Barch, das uns verbindet.

Löst weder Zeit noch Ort.

Was in dem Herrn sich findet.

Das währt in ihm auch fort.

Stadtschultheiß Knödel führte hieraus etwa folgende»

Liebe Gemeindegenossen! ^

Vierundzwanzig Jahre sind verflossen seit dem Zeitpunkt

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Den Dank der Kirchengemeinde Waldrennach brachte Kirchen­pfleger Klingenmayer zum Ausdruck. Er führte ungesühi olgendes aus:

Liebe Glaubensgenossen!

Im Namen der Kirchengemeinde Waldrennach spreche ich un­srem lieben, von uns scheidenden Seelsorger und seiner FaM unseren herzlichen Dank aus für seine in den 24 Jahren auf­opfernde seelsorgerliche Liebe, die wir genießen dursten. Kr kommen bei diesem Abschied nicht wie das Volk Israel milde! Klage vor Samuel kam und sprach: Du bist all genug, wir wollen einen anderen, einen König haben, sondern mit dankerfülltem Herzen für die lautere Milch des Evangeliums; es ging ms Me Kömg Ludwig XIV. in Versailles, als er einen der beruymiejten Prediger des 17. Jahrhunderts hörte, sagte er, ich habe schon Me Prediger gehört und war ganz damit zufrieden, als ich aber Ihre Predigt hörte, war ich mit mir selbst nicht mehr zufrieden. Goli Lob und Dank für die Lebenskraft und Arbeitsfreude, die unseren! Herrn Dekan geschenkt worden sind. Nie war ihm unser Berg W hoch, kein Wetter, weder Sturm, Regen oder Schnee hat ihn zu­rückgehalten, um verlangenden Seelen Trost zu bringen und au! unserem windigen Friedhof die trauernden Herzen wieder auszu­richten. Auch für unsere Kinder hat der Scheidende ein Weide- plätzlein gesucht und gefunden: die Sonntagsschule. Nie Hai ei ich von seiner Arbeit ausspannen lassen, wohl aber ist ihm duni den Krieg immer mehr Arbeit auferlegt worden, bis auch -ich ihm seine Kraft zermürbte und er sich nach Ruhe sehnte. Nu« liegt ein Stück gut geackertes und reichlich besätes Ackerfeld hintei ihm. Gott gebe chm den rechten Lohn als einem treuen Arbeit« m Weinberg des Herrn. Wir wünschen chm einen ruhigen, U segneten Lebensabend! Der Gott Israels rufe auch chm zu, m dem Volk Israel:

Zeuch hin im Frieden!

Tief bewegt von all dem Gehörten, erwiderte der so Geehrt!, er wisse kaum Worte zu finden, um den Gefühlen, die ihn br wegen, Ausdruck zu geben. Er bitte alle, herzlichsten Dank enl- gegenzunehmen für all das beschämende Wohlwollen und die größt, dankbare Liebe, die aus den gesprochenen Worten herauslech teten. Es tue ja allerdings wohl, mit so viel Verständnis iw- barer Liebe hinausgeleitet zu werden aus einer lieb gewordm Heimat. Man dürfe doch sagen, was man in Schwachheit «

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Gott will, weiter wachsen und -gedeihen; aber alles was seine Person gesagt wurde, das wolle er doch einhüllen in oas ! Bekenntnis: Aus Gnade bin, das ich bin und: Dem Herrn allein wollen wir die Ehre geben. Was durch seinen schwachen Willen und Tun habe mitgewirkt werden können, er empfand es gerade am heutigen Tage ganz besonders, wie doch alles Gnade sei. M heutigen Morgen habe er es »innerlich so deutlich gespürt, me I« viele Seelen unten in der Stadt und droben auf der Höhe und weit draußen im Lande seiner und seiner Familie vor Gott ge­dacht haben, wie er und seine Familie an diesem Tage besonder» getragen waren von den Flügeln der Fürbitte und des Gevet». Wenn er an jenen trüben Novembertag, den 20. November ve; Jahres 1895 denke, da er und seine Familie hier begrüßt wurden, komme es ihm vor, als wäre diese lange Zeit von 24 Jahren gleichsam zu einem einzigen Tage zusammengezogsn, so nahe, daß er fast meine, es sei erst gestern und vorgestern gewesen. Und doch, wieviel liege nicht zwischen diesen beiden Tagen! Wenn er alles zusammenfassen wolle, müsse er sagen, wir haben in die­sen 24 Ähren unter uns erbaut eine Gemeinschaft des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung, und diese Gemeinschaft werde auch weiter währen, selbst wenn jetzt -dem Aeußeren nach die Wege sich trennen. Er habe es sich aufgespart, den Dank seiner ganzen Fa­milie hier auszusprechen für all die viele Liebe, die sie hier ge­nießen durften von Einzelnen, von Familien, die ihnen näher traten in guten Tagen und in Stunden des Leids. Es sei schon erwähnt worden, wie seine Familie ein teures Kriegsopfer nicht mehr lebendig unter sich habe, den einzigen Sohn nicht mehr mit- nchmen dürfe, wie er vor 24 Jahren mit uns hier einzog. In dieser schmerzlichen Zeit durste seine Familie besonders viel Liebe und Teilnahme erfahren. Er meine, eine solche Gemeinschaft im Leid binde noch mehr "zusammen; es ist eine Gemeinschaft der

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