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Neuenbürg, Dienstag,
den 28. Oktober 1919
Jahrgang. 77.
Deutschland.
Stuttgart, 25. Okt. Eine Erklärung der Cottaischen Verlagsbuchhandlung in der „Täglichen Rundschau" gipfelt in dem Satz. M die Veröffentlichung des dritten Bandes der „Bismarcksge- danken und Erinnerungen" nicht auf einem Vertragsbruch beruhe, ländern auf einer in allen Einzelheiten zwischen den Vismarck'fchen Erben und Cotta geschlossenen vertraglichen Vereinbarung. — Eine Anzahl Kommunisten wurden lt. „Sozialdemokrat" yeuie niorgen in Stuttgart verhaftet, darunter auch der Revolutwns- kriegsminister Schreiner.
Karlsruhe, 26. Okt. Das Staatsministenum hat unterm 16 . dz. Mts. beschlossen, die badische Gesandtschaft für Bayern und Württemberg in München mit Wirkung vom 1. Januar 1920 ab, wszuheben.
München, 25. Okt. Das Urteil gegen die Soldaten, die den llsberfall auf die 21 Gesellenmitglieder unternommen haben, ist heute nachmittag vom Gericht verkündet worden. Müller uno Mkowski wurden wegen eines in Mittäterschaft begangenen Verbrechens des Totschlags zu je 15 Jahren Zuchthaus unter Anrech- miig der Untersuchungshaft verurteilt. Grabasch erhielt 1 Jahr Eesängnis unter Anrechnung von 5 Monaten der Untersuchungshaft, Kleiner wurde freigesprochen.
München, 27. Okt. Erzbischof v. Faulhaber nahm aus oem Münchener allgemeinen Katholikentag, welcher mehrere tau,end Personen im Zirkusgebäude vereinigte, Gelegenheit, gegen das neue Regime Stellung zu nehmen. Die neue Reichsverfassung habe mit ihren Bestimmungen den Katholiken den Kamps cmge- sngt. Und diesen Kampf werden wir durchfechten, mag da kommen, was will. Die neue Verfassung habe kein Recht dazu, die Staatsbürger mit der Formel „Ich schwöre" zu verpflichten; ibenso verhalte es sich mit dem Erd auf die Steuererklärung. Je- kr Katholik habe das Recht zu sagen: Ich verweigere den Steuer- L Die heutigen Machthaber glauben, Schachspieler zu sein und k Katholiken „matt" zu setzen. In Wirklichkeit sind sie aber Mst die Schachfiguren. Der Erzbischof bezeichnte schließlich die Nachricht von dem Plan der Bildung einer Donaumonarchie, welcher der Vatikan seine Unterstützung leihen wolle, als eine infame Verleumdung.
München, 25. Okt. Nach einem Artikel des „Salzburger Bolksblattes" sucht das österreichische Salzburg Anschluß an Bayern. Das Blatt meint, eine formelle Anfrage der Landesregierung in München würde die Stellungnahme Bayerns in dieser außerordentlich wichtigen Frage sofort klären. In Salzburg erwarte und erhoffe man nichts von Wien.
Berlin, 27. Okt. Gegen Kronprinz Rupprecht von Bayern soll von den Alliierten Anklage erhoben werden, weil er als erster in seiner Heeresgruppe giftige Gase in einem Augenblick angewendet habe, in dem andere Heerführer sich geweigert hätten, dies zu tun. — In Darmstadt hat die Reichseinfuhrstelle für Lebensund Futtermittel eine Einstchrkoutrolle für ausländische Lebensund Futtermittel an der Grenze zwischen dem besetzten und oem unbesetzten Gebiete eingerichtet. Diese Maßnahme ist im Interesse der deutschen Valuta getroffen worden. — Um den Vieh- und Getrerdefchiebungen nach den Abstimmungsgebieten bezw. nach Dänemark ein Ende zu machen, werden zwei Schwadronen der Tchleswiger Husaren cm^der Nordgrenze der zweiten Zone ausgestellt. — Der frühere Staatssekretär und Vizekanzler Dr. Helffe- nch beabsichtigt bei den Reichstagswahlen in Pommern als Kandidat der Deutschen Volkspartei aufzutreten. — Haases Befinden ist nach dem „Berliner Tageblatt" nach wie vor besorgniserregend. Das Fieber war am Samstag wieder gestiegen, ging jedoch am Sonntag ein wenig zurück. Professor Rotier soll die Absicht haben, zur Amputation des Beines zu schreiten-, da er glaubt, Ar dadurch den Kranken retten zu können. — Die kommunistische Partei Deutschlands (Spartakusbund) teilt mit, daß sie sich gespalten habe. In einem Aufruf teilt die Minderheit mit, daß sie sich sofort neu organisieren müsse, und daß die Parteiorganisation in Hamburg die Durchführung der Vorarbeiten für die Organisation der neuen Partei in die Hand genommen habe. — 72065 deutsche Kriegsgefangene befanden sich am 20. Oktober noch in England. — Von der Marinestation der Ostsee wird mit- geteilt: Die Ostseesperre ist insow-tt gemildert, daß die Hohtts- gewässer als außerhalb der Beschränkungen stehend betrachtet werden können, wodurch die deutsche Ostseeschisfahrt wieder ermöglich! wird.
Lin Schritt der bayerischen Regierung in Berlin.
München, 25. Okt. Die Einstellung des Eisenbahnverkehrs ist von der bayerischen Regierung in Berlin beantragt worden, d. h. mindestens für Süddeutschland. Infolge Beschlusses des Ministerrats wurde an den Reichskanzler sowie an den Röichswirtschafts- minister in Berlin je ein Telegramm gerichtet, daß die in Süddeutschland herrschende Kohlenot zur Katastrophe führen muß, wenn nicht eine Einstellung des Eisenbahnpersonenverkehrs aus 10 bis 15 Tage erfolgt.
Gleichzeitig wird auch beantragt, zur Beratung und Beschlußfassung dieser Maßnahmen die Verkehrsminister der einzelnen Länder sofort nach Berlin zu berufen.
Eine Kundgebung an das evangelische Volk.
Als die berufenen Vertreter der evangelischen Kirche richten Landeskirchenversammlung und Oberkirchenbehörde soeben eme einmütig beschlossene Kundgebung an die evangelischen Kirchengenossen, in der im Hinblick auf die schweren sittlichen Notstände der Zeit, Erwerbsgier, Genußsucht, Unredlichkeit, Gewaltsinn in eindrucksvollen Worten aufgefordert wird zu Gottesfurcht und Gottvertrauen, Zucht und Brüderlichkeit: „Habt nichts zu schaffen mit denen, die sich sündlich bereichern, höret nicht auf die, die Volks
genossen wider Volksgenossen erregen, einer trage des andern Last,
lasset uns furchtlos und tapfer gegen die öffentliche Sittenlosigkeil, ja. Schamlosigkeit auftreten und bleiben bei christlicher Zucht und ehrenfester Sitte;, lasset uns wandeln als die Kinder des Lichts!"
204 Milliarden Mark Reichsschulden.
In der öffentlichen Sitzung des Reichsrats von Samstag abend wurde die Ergänzung zum Entwurf des Haushalts der allgemeinen Finanzverwaltung beraten. Beim Entwurf des Haushatts oer Reichsschulden für das Rechnungsjahr 1919 machte der Berichterstatter darauf aufmerksam, daß das gesamte Finanzbild überaus ernst wäre. Die Schulden des Reiches haben sich in einem Jahre um 40,9 Milliarden vermehrt.. An schwebender Schuld sind zur Zeit 82 Milliarden Schatzanweisungen im Umlauf, so daß die gesamte Schuld sich auf 172 Milliarden beläuft. Am 1. April 1920 werden die Schulden des Reiches, wenn alle Kredite realisiert werden, die noch offen sind, insgesamt 204 Milliarden Mark betragen, eine ungeheure Summe, da wir vor dem Kriege nur 5 Milliarden Schulden hatten und unser gesamtes Nationalvermögen auf höchstens 200—500 Milliarden geschätzt wurde. Die Abwicklung der Folgen des Krieges wird uns ebensoviel kosten wie der Krieg selber. Für außerordentliche Zwecke sind im Etat allein 31 Milliarden vorgesehen, darunter 17 Milliarden zum Vollzug des Friedensvertrages.
Bernstorff über unsere Ziele.
In Magdeburg sprach am Sonntag in öffentlicher Versammlung vor beinahe 4000 Personen Gras Bernstorff über unsere Ziele. Zunächst müßten wir uns im Innern selbst helfen und uns durch Arbeit läutern. In der Anknüpfung wirtschaftlicher Beziehungen zu allen Staaten der Welt, auch zu unseren bisherigen Feinden, liege die Möglichkeit zur Arbeit. Das nächste Ziel unserer Außenpolitik erschöpfe sich in dem einen Wort: Rohstoffe! Ohne die Gewährung ausländischer Kredite sei deren Beschaffung unmöglich. Wir müßten auch schleunigst erfahren, was die Erneute unter den Wiedergutmachungssorderungen verstehe. Diese beiden Punkte bilden die Grundlage für alle Hoffnungen, die sich zusammenfassen ließen in die Worte: Revision des Versailler Friedens. Wenn Wilsons Haltung auch uns noch so enttäuscht haben möge, er halte es für unmöglich, eine andere Politik zu machen als mit der Richtung auf den Völkerbund. Deshalb sei es gut, daß die Arbeiterkonferenz in Washington von uns beschickt werde, wo wir als Mensch zu Mensch sprechen könnten. Das Ostproblem sei schleunigst zu lösen. Die uns zugemutete Blockade gegen Rußland müßten wir ablehnen.
Ein Wille — der Wille Ludendorffs.
In seinen schon erwähnten Erinnerungen erzählt Czernlu von einem Brief, den aus seine Veranlassung Kaiser Karl im Herbst 1917 an den deutschen Kronprinzen gerichtet hat mit dem Vorschläge bei der Aussichtslosigkeit des Siegs Frankreich durch territoriale Opfer in Elsaß-Lochringen zum Frieden zu bewegen. Czernin hatte vorher mitgeteilt, daß der Kronprinz Wilhelm „kriegsmüde und friedenbegehrend im wahrsten Sinne des Wortes", vcrx er — wenn jemals kriegerisch — vollständig Pazifist geworden war", und er berichtet über den Erfolg dieses Briefes:
Dte Antwort des Kronprinzen war eine sehr freundliche uno entgegenkommende, bewegte sich jedoch in allgemeinen Phrasen, und es war klar, daß es den deutschen Militärs gelungen war, seine Bestrebungen im Keime zu ersticken. Als ich Ludendorff einige Zeit später in Berlin traf, wurde meine Anschauung durch die Worte bestätigt, mit welchen er mich apostrophierte: ,-«Was haben Sie denn mit unserem Kronprinzen gemacht, der ist ja ganz schlapp geworden? Aber wir haben ihn wieder ausgepumpt."
Das Spiel war immer dasselbe. Die letzte Kriegszeik galt in Deutschland ein einziger Wille, und dies war der Wille Luvsn- dorffs. Sein Denken war bloß Kämpfen und seine Seele Sieg.
(Wenn man nur den Worten dieses Czernin glauben dürste; sie bezwecken letzten Endes nur die Abwälzung der eigenen Schuld aus andere. Schriftl.)
Generalfeldmarschall Graf häseler f.
Berlin, 27. Okt. Im Atter von beinahe 84 Jahren ist gestern Generalfeldmarschall Graf von Häseler auf seinem Gut in Harnecop bei Wriezen plötzlich am Herzschlag gestorben. — Dem preußischen Heer, sagt die „Bossische Zeitung", ist einer seiner großen Erzieher im Tode gefolgt. Im Frieden war er seit 1890 der erste kommandierende General des 16. Armeekorps in Metz. Er erfüllte es mit seinem Geist. Das Korps war unter ihm eine wahre Feldtruppe. Er verlangte nie ermattende Arbeit und fühlte mit den Soldaten wie selten einer. Im Weltkrieg führte er kein Kommando, aber er nahm trotz seines Alters am Kriege teil. Lange Zeit hat er kaum mehr als ein einfacher Kämpfer die Geschicke der fünften (Kronprinzen)-Armee geteilt.
Deulsche Nationalversammlung.
Berlin, 25. Okt. Vor Eintritt irr die Tagesordnung gedenkt Minister Dr. Bell des schweren Eisenbahnunglücks in Krano- witz. Der Minister spricht zugleich im Namen des preußischen Ministers der öffentlichen Arbeiten den Angehörigen der Getöteten und allen bei dom Unfall zu Schaden gekommenen Reisenden und Bahnbediensteten das tiefste Mitgefühl der Eisenbahnverwaltung und der Reichsregierung LUS. Die Abgeordneten hatten sich von den Plätzen erhoben.
Zum Staatshaushalt des Reichsverkehrsministeriums gibt Minister Dr. Bell einen ausführlichen Arbeitsplan. Die wichtigste Aufgabe sei die Ueberleitung der Staatsbahnen aus das Reich. Dringend reformbedürftig ist besonders das Werkstättenwesen. Wird hier in richtiger Weise eingegriffen, so wird auch der Geist
der Unzufriedenheit und Unruhe, der heute im Personal steckt, -
einer ruhigeren Stimmung weichen. Auf dem Gebiete der Lohnpolitik sind die Aussichten recht trübe. Eine wesentliche Aufgabe wird es sein, eine einheitliche Wasserstraßinpolitik zum Nutzen der Gesamtheit zielbewußt durchzuführen. Die zukünftige Taris- politik wird sich mit dem schwierigen Problem zu befassen haben, wie sich das Verhältnis des Frachttarifes für Eisenbahn unv Schisfahrt zueinander gestalten soll. Der Minister kündig! sodann einen Gesetzentwurf über das Reichslustrecht an. Gelinge es nicht, in kürzester Zeit der weiteren Steigerung der Verkehrsnot einen Riegel vorzuschieben, so haben wir bestimmt mit dem Zusammenbruch unseres Wirtschaftslebens und der Versorgung des deutschen Volkes mit den notwendigsten Bedarfsartikeln zu rechnen. Die Reserven sind im Eisenbahnwesen längst eingesetzt und erschöpft. Alle zweckdienlichen Maßnahmen werden unverzüglich durchge- ührt werden.
Den schlechten Zustand des Eisenbahnverkehrs beklagten Abg. Kotzur (Soz.) und Abg. Schirmer (Zentr.). Dieser regte an, die, Luxusautos, die jetzt Berlin und andere Großstädte ver- tänkern, in den öffentlichen Verkehr zu stellen und aus 8 Tage jeden Personenverkehr zugunsten der Zufuhr von Lebensmitteln und Kohlen einzustellen. »
Minister Dr. Bell: Die großen Eisenbahnverbände sind bis zum 23. Oktober zu einer Besprechung geladen darüber, wie weit der Kreis der Verbände und Organisationen zu ziehen sei, die bei den Ministerien vertreten sein sollen. Die aus Elsaß-Lothringen vertriebenen Angestellten, Beamten und Arbeiter und deren Famalien werden nicht vergessen werden. Im Berghüttenwesen liegt der Hauptgrund für unsere Verkchrsnot. Von einem weiteren Angebot von Lokomotiven an uns seitens der Entente ist der Regierung nichts bekannt; es erscheint auch nicht wahrscheinlich. Eine Heranziehung aller Verkehrsmittel wird vor den Luxuswagen nicht Halt machen.
Abg. De gl er (Deutschnatl.) betonte, daß er an der Spitze des Verkvhrsministeriums lieber einen Fachmann sähe. Dagegen verwahrte sich der Minister. Er habe sich in den Dienst des Vaterlandes gestellt und sei vom preußischen Eisenbahnministerium bisher wirksam unterstützt worden.
Der Haushalt des Reichsverkehrsministeriums wurde danach bewilligt und die Sitzung geschlossen.
Ausland.
Wien, 27. Okt. Der österreichische Präsident Seitz hat am Samstag den Friedensvertrag von Saint Germain unterzeichnet.
Amsterdam, 27. Okt. Wie verlautet, wird im November in Amsterdam eine Zusammenkunft von Mitgliedern der Hochfinanz von Holland, Frankreich, Rußland Schweden und anderen neutralen Ländern stckttfinden zur Beratung über Maßnahmen, Deutschland in seinen Finanzschwierigkeiten entgegenzurommen und den Markkurs zu heben.
Straßburg, 27. Okt. Laut den neuesten Nachrichten werden die Haussuchungen in der autonomistischen Affäre umer dem Befehl des Direktors der Straßburger Spezial-Polizei fieberhaft fortgesetzt. Bisher wurden 14 Personen, darunter fünf Deutsche, verhaftet. Etwa 100 000 direkt aus Deutschland eingetroffene neutralistische Flugblätter wurden bei einer Haussuchung beschlagnahmt.
Versailles, 25. Okt. Nach „Chicago Tribüne" hätten die Vereinigten Staaten die Absicht in Punta-Del-gada auf den Azoren eine Flottenstation zu errichten.
(Die Azoren, die bereits im Kriege als Flottenstützpunkt der Entente gedient haben, sind portugiesischer Besitz.)
London, 26. Okt. Eine Anzahl gewichtiger englischer Persönlichkeiten hat der Schadenvergütungskommission in Paris eine Denkschrift überreicht, die sich gegen die Wegnahme der deutschen Milchkühe wendet. Eine zweite Denkschrift ist von der Gesellschaft zur Bekämpfung der Hungersnot eingebracht worden.
London, 26. Okt. Der Generalstab Trotzkis ist in Zarskoje Selo gefangen genommen worden. Trotzki selbst ist in einem Automobil entkommen.
Washington, 25. Okt. Senator Groma erklärte im amerikanischen Senat, der Friedensvertrag sei eine Vergewaltigung der 14 Punkte des Präsidenten Wilson und werde zur Folge hüben, Loß die Vereinigten Staaten in Kriege verwickelt werden. Der Völkerbund mache Amerika zum Packpserd der Regierungen Europas, Asiens und Afrikas. Der Völkerbund errichte eine Ueberregisrung. Senator Groma griff auch die Schantungklausel an.
Endlich sreigegeben.
Das Rote Kreuz in Gens teilt mit. daß die noch in Frankreich befindlichen Reichsdeutschen, insgesamt etwa 3000 Männer, Frauen und Kinder, nunmehr in die Heimat zurückgesandt werden. Die beiden ersten Transporte von etwa 1500 Personen sind am 22. Oktober in Wesel eingetroffen. Wir können den dritten Transport am 26. Oktober, den vierten am 2. November erwartein
Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.
Reuenbürg, 26. Okt. Zum Stadtpsarrverweser für Wild- bad ist auf 1. November ds. Js. Pfarrer v. Federlin, bisher in Straßburg i. E, bestellt worden.
Die kirchliche Abschiedsfeier für Dekan Uhl.
Neuenbürg, 27. Oktober 1919.
„Zum Abschiednehmen just das rechte Wetter": diese Worte 'des bekannten Dichters Viktor v. Scheffel kamen uns gestern »n-