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Nortretek des Ministeriums des Innern, des Arbeitsministeriums, Ar Laichesversicherungsanstalt, der Württ. Betriebskrankenkassen, wr hohenzollerischen Krankenkassen, sowie -er badischen und bay- ^lckien Krankenkassenverbände zugegen. Den Rechenschafts- und Kassenbericht erstattete Verwaltungsdirektor Schwanz-Göppingen. Der Verband umfaßt 145 Kassen, die Beitragssätze werden mit Wirkung vom 1. Januar ab von 15 auf 25 Pfennig erhöht. Die Änderung der Satzungen, die durch den geplanten Beitritt einiger badischen Kassen notwendig ist, wurde gutgeheißen. Ebenso wurde mit den Angestellten und Hilfsarbeitern der Krankenkassen An Tarifvertrag abgeschlossen und eine neue Dienstordnung gut- aebeißen. Zum ersten Verbandsoorsitzenden wurde Kommerzienrat Lauser-Stuttgart wieder gewühlt. Auch der Verwaltungsdirektor Gamer-Stuttgart und Schwanz-Göppingen wurden in ihren Aemtern bestätigt.
(Volkszählung.) Weitere Ergebnisse der Volkszählung vom ° Oktober: Balingen: 4010 <1910: 4101); Laussen a. N.: 4472; MMim: 3124; Calw: 5560 <1910: 5596); Trossingen: 5128; Welzheim 2872 <2937); Güglingen: 1346; Heidenheim: 18 458 67780 ); Sindelfingen 5057 <4589); Munderkingen: 1950; Wur- -ach 1434; Giengen-Brenz: 3225 (3456).
^ Aeckarsulm, 22. Okt. (Der Kohlenmangel.) Von morgen ab muß das Gaswerk stillgelegt werden, da keine Kohlen eingegangen sm-. Die Wiederaufnahme des Betriebs kann erst erfolgen, wenn Mieder ein entsprechender Kchlenv.orrat vorhanden ist.
Gmünd, 22. Okt. (Beschlagnahmte Häute.) Am Sonntag Mn die hiesigen Landjäger eine Kontrolle der Bierfuhrwerke mrgenommen und hierbei 18 frische Häute beschlagnahmt, ebenso
Zentner Rindfleisch. Der Wert der Häute beträgt etwa MR) Mark.
Ravensburg. 22. Okt. (Schleichhandelsware.) Am letzten Samstag wurden von den hiesigen Landjägern zwei geschlachtete Rinder, ein geschlachtetes Schwein, ein lebender Ochse, und 27 Pfund Butter beschlagnahmt, die auf dem Wege des Schleichhandels abgesetzt werden sollten. Das Fleisch und die Butter wurden dem hiesigen Kommunalverband zugewiesen. Gegen die Schleichhändler wird die Staatsanwaltschaft Vorgehen.
Baden.
Pforzheim, 22. Okt. Am kommenden Sonntag, den 26. Okt, findet hier ein Katholikentag statt. Weihbischof Dr. Sproll aus Rottenburg wird in der Stadtpfarrkirche ein Pontifikalamt abhal- jen. Nachmittags spricht im städtischen Saalbau Geistlicher Rat Dr. Schäfer über Kirche und Schule und Finanzmimster Dr. Wirth über Christentum und Kapitalismus.
Karlsruhe, 22. Okt. Weitere Einschränkungen im badischen Eisenbahnverkehr stehen bevor. Die badische Eisenbahnverwaltung gibt bekannt, daß infolge des fortgesetzt empfindlichen Kohlenmangels weitere wesentliche Einschränkungen im Eisenbahnverkehr mrgenommen werden müssen. Im Güterverkehr können nennenswerte Einschränkungen nicht erfolgen, da sonst die dringend notwendige Lebensmittel- und Kohlenzufuhr noch mehr als seither notleiden würde. Aus . diesem Grunde werden vom Donnerstag, den 23. Oktober, ab mehrere Züge auf den Strecken Heidelberg- Basel, Heidelberg-Würzburg, Mannheim-Heidelberg-Meckesheim- Jagstfeld, Karlsruhe-Mühlacker, (hier fallen aus Zug 1205, Pforzheim ab 5.37 morgens, Mühlacker an 6.01; Zug 3218, Mühlacker O 8.00 abends, Pforzheim an 8.27), Karlsruhe-Epvingen-Heil- dwnn, Rastatt-Raumünzach, Höllentalbahn, Freiburg-Breisach u. » kleinen Nebenstrecken eingestellt, auch treten verschiedene Fahr- planänderungen rin. Des ferneren macht die Generaldirektion bekannt, daß aller Voraussicht nach auch einige Schnellzüge werden ansfallen müssen. Sollte sich der Kohlen- und Lokomotivmangel weiter verschärfen, so müßte unter Umständen mit der vorübergehenden Einstellung des gesamten Schnell- und Personenzug- oerkehrs gerechnet werden.
Singen (Hohentwiel), 22. Okt. Die Gendarmerie hat in einem landwirtschaftlichen Gebäude in Rielasingen ein umfangreiches Lager schweizerischer Stumpen im Wert von annähernd 100 000 Mark entdeckt und beschlagnahmt. Zwei an der Verschiebung der Stumpen beteiligte, nämlich ein Landwirt und ein junger Grenz- aufseher sind laut „Konstanzer Nachrichten" sestgenommen worden.
Vermischtes.
Landau, 22. Okt. Das hiesige Fahndungskommando hat letzter Tage 150 Hammel, die aus dem Bayerischen kamen und ins Ruhrgebiet verschoben werden sollten, ferner 37 Zentner Weizenmehl, die unter Strohsendung versteckt waren, beschlagnahmt.
London, 22. Okt. Infolge des Einsturzes einer Fördermaschine wurden gestern in dem Levante-Bergwerk in der Nähe von Pezance 40 Arbeiter getötet und zahlreiche Arbeiter verletzt.
Eine moderne Diebesbeule. In der Expedition der „Ober- stänkischen Volkszeitung" in Hof a. S. wurde vor einigen Tagen nachts eingebrochen und die dort aufbewahrte Karthotek der Sektion Hof der Unabhängigen Sozialdemokraten gestohlen, während die Kasse und andere Wertgegenstände unberührt belassen wurden. Also ein „politischer" Diebstahl.
Ein „Wunder der Jetztzeit". Die Gemeinde Götzdorf (bei Lmdshut in Bayern) konnte die Umlage von 100 Prozent auf ^Prozent herabsetzen. _
Fast unglaublich.
Wir erhalten die folgende Zuschrift:
Während das ausgesogene deutsche Volk an Bekleidungsstücken den größten Mangel hat und selbst Truppen im Grenzschutz nicht einmal mit dem nötigsten ausgestattet werden können, M> Juden dabei, Bekleidungs- und Ausrüstungsstücke aus deut- MN Heeresbeständen in großer Menge über die Grenze nach Polen zu schaffen: und was das fast Unglaublichste ist: der Reichs- wmmissar für Aus- und Einfuhr erteilt die schriftliche Ausfuhrbewilligung, wie es ein am 7. Oktober 1919 vor dem Kriegs- zustandsgericht zu Strasburg i. Westpr. geführter Prozeß ergab.
Angeklagt waren die Juden David Graß, Eugen Graß, Na- Matzki und Jakobsohn, sämtlich aus Strasburg i. Westpr.
In großer Zahl bei ihnen eingegangene verdächtige Sendungen hotten dazu geführt, diese Juden im stillen zu beobachten. Bei «ner unerwartet vorgenommenen Hausjuchunz wurden u. a. M Unterhosen vorgefunden und beschlagnahmt.
Als Zeuge vor Gericht erschien der Jude I. Reumann aus ilm-Zielun, Kreis Strasburg, Westpr. Er wohnt unmittelbar an
Grenze und legte eine schriftliche Ausfuhr-Bewilligung vor Alchen: R. K. 95131., datiert Berlin, den 23. 9 1919) über MO Unterhosen und 600 Woylachs. Absender: A. Meyer jr., «erlin, Rosenthaler Straße 1, Empfänger: L. Lent in Zuromirs, Wuvern. Plock in Polen. Die Ausfuhr-Bewilligung war ausgestellt durch: Reichskommissar für Aus- und Einfuhrbewilligung: Unterschrift „Meisinger", sowei: sie deutlich zu entziffern war, daneben ein Dienststempcl. ' >
Die vier angeklagten Juden wurden daher wieder aus der hast entlassen.
Vor Gericht kam ferner zur Sprache, daß u. a. Tornister waggonweise nach Polen geschafft werden. Zwei Eisenbaha- waggons mit Tornistern konnten noch auf dem Bahnhof Strasburg in Westpr. beschlagnahmt werden. Den deutschen Truppen wird Kriegsausrüstung entzogen, den Polen, die gegen uns im Kampfe stehen, zugeführt!
Die Soldaten des Grenzschutzes zu Strasburg konnten wegen Mangel nur 1 Decke erhalten, mit welcher sie sich nachts Zudecken. Und hier werden 600 Woylachs über die Grenze zu den Polen gebracht!
Die Soldaten des Grenzschutzes hatten wegen Mangel zum Teil nur 1 Unterhose erhalten können, zum Teil gar keine. Die Juden sind aber dabei, Unterhosen in Mengen nach Polen zu schaffen, und der Reichskommissar in Berlin erteilt di? Bewilligung zur Ausfuhr von 5000 nach Polen!
Hierbei ist aber immer zu beachten, daß dies? Gerichtsverhandlung nur einen Einzelgriff bildet, der nicht im entferntesten erkennen läßt, welche Mengen Kleidungs- und Ausrüstungsstücke zu den Polen verschoben werden, und wieviel Ausfuhr-Bewilligungen der Reichskommissar in Berlin erteilt.
Der Vorgang hat aber auch für die deutsche Zivilbevölkerung Bedeutung. Wie ein Blitzlicht erhellt er einen Teil der -Verhältnisse.. Wenn die ärmere deutsche Bevölkerung gegen die Kälte im Winter nicht die genügende warme Unterkleidung besitzt oder wegen Knappheit und hoher Preise sie nicht beschaffen kann, dann möge sie sich zu einem Teil bei den Juden bedanken, die wie Glieder einer Kette Kleidungsstücke dieser Art gern ins Ausland schaffen. Aber sie mögen sich zu einem Teil auch an den Reichskommissar für Aus- und Eiyfuhr-Bewilligung in Berlin wenden.
Neueste Nachrichten.
Stuttgart. 22. Okt. Mit Schreiben des Finanzministers vom 20. Oktober 1919 ist dem Präsidium des Landtags der Entwurf eines 6. Nachtrags zum Finanzgesetz für das Rechnungsjahr ll>19, der hauptsächlich Personalforderungen enthält, zur Herbeiführung der Beratung und Beschlußfassung des Landtags zugegangen.
München, 23, Okt. Nach dem amtlichen Bevölkerungsbericht hat Bayern bis Ende 1918 etwa 160 000 Gefallene aufzuweisen und außerdem zirka 70 000 Zivilpersonen durch dis Wirkungen der feindlichen Hungerblockade verloren, sowie einen Grburten- ausfall von etwa 400 000 ungeborenen Kindern zu verzeichnen.
Koblenz, 23. Okt. Das interalliierte Kohlenkomitee wird angeblich auf Verwendung des amerikanischen Hauptquartiers den militärischen Bevollmächtigten von den Kraftwagen, die Deutschland gemäß dem Friedensvertrag obliefern mußte, tausend zur Verfügung stellen, um Kohlen in das von den amerikanischen Truppen besetzte Gebiet zu schaffen.
Krefeld, 22. Okt. Gestern nachmittag 3 Uhr ist die gesamte Arbeiterschaft in den Ausstand getreten. Um 4 Uhr stellten auch die Straßenbahner ihre Tätigkeit ein. Der gesamte Verkehr am Niederrhein ruht. Seit 2 Uhr nachts findet der Zugverkehr der Staatsbahn ebenfalls nicht mehr statt. Bei einer Kundgebung in Sprödental unter freiem Himmel, an der 50 000 Personen tcil- nahmen, wurde in einer Entschliesung entschieden Protest gegen die Uebergrifse der belgischen Besatzungstruppen eingelegt.
Leipzig, 22. Okt. Als Nachfolger des Reichsgenchtspräsidenlen Freiherrn v. Seckendorfs, der am 1. Januar in den Ruhestand tritt, ist der frühere Staatssekretär des Reichsjustizamts Dr. Paul v. Krause in Aussicht genommen.
Braunschweig, 22. Okt. Die nächtlichen Vorgänge der letzten Tage, namentlich der Handgranatenangrisf aus das Kreisgesäng- nis, haben die masgebenden amtlichen Stellen veranlaßt, den Polizeipräsidenten Tappe seines Amtes zu entheben. Zu seinem Nachfolger wurde der Kreisdirektor Hoffmeister in Holzminden ernannt. Mit dem Dreher Tappe ist der letzte Rest der Merges- Oerter'schen Gewaltherrschaft beseitigt worden.
Berlin, 23. Okt. Wie der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" von einer wohlunterrichteten französischen Persönlichkeit mitgcteilt wird, die sich in der Schweiz aufhielt und die der parlamentarischen Vertretung der Mehrheitssozialisten nahesteht, fehlt es der Verbandspolitik gegenwärtig an einer einheitlichen Leitung. Es habe den Anschein, als ob den Pariser Meldungen ein gemeinsames Manöver Fachs und Tardieus zu Grunde liege, das sie mehr oder minder gegen die Absichten Clemenceaus durchführen möchten. Tardieu habe noch immer nicht die Hoffnung aufge- gsben, auf Grund eines Verstoßes gegen die Waffenstillstandsbedingungen seitens Deutschlands neue deutsche Gebietsteile zu besetzen oder, solange der Frieden nicht endgültig ratifiziert ist. Absonderungsbesträmngen im Rheinland zu fördern.
Berlin, 22. Okt. In ihrer gestrigen sich an die Verhandlungen der Vorkonferenz zur Reichsschulkonferenz anschließenden Sitzung beschäftigten sich die Kultusminister der deutschen Freistaaten zunächst mit den politischen Schüleroerbänden. Es herrscht die Uebereinstimmung, daß die Schule politisch neutral bleiben müht?. Daß mithin innerhalb der Schule Parteipolitik nicht getrieben werden dürfte Sodann wurde u. a. beschlossen, den Beginn des Schuljahres im Frühjahr möglichst am 1. April jeden Jahres durch reichsgesetzliche Regelung zu erstreben.
Berlin, 23. Okt. Die Schweiz kauft als Sitz ihrer Berliner Vertretung ein Haus in der Fürst-Bismarck-Straße zum Preise von anderthalb Millionen Mark. Durch den schlechten Stand des deutschen Geldes braucht sie nur 250 000 Franken dafür zu geben.
Berlin, 22. Okt. Der Reichskommissar für Kriegs- und Zivil- gefangene teilt mit: Trotz aller Bemühungen von deutscher Seite ist es nicht gelungen, bei der französischen Regierung durchzusetzen, daß die jetzt heimkehrenden Zivilgefangenen nach den zum Empfang vorbereiteten Uebergangsstationen Konstanz oder Wesel geleitet werden. Die beiden ersten Transporte sind unerwartet in Frankfurt a. M. eingetroffen und mußten daher nach Wesel wei- tergesührt werden, wodurch eine bedauernswerte aber unvermeidliche Verzögerung in der Beförderung eintritt.
Berlin, 22. Okt. Dir Verhandlungen des Untersuchungsausschusses über die Schuld am Kriege und an den versäumten Friedensmöglichkeiten werden voraussichtlich den ganzen nächsten Monat andauern. Den Verhandlungen wohnen 19 ausländische Pressevertreter bei. Auch die Havasagentur hat einen früher in Paris tätig gewesenen Wiener Journalisten zur direkten Berichterstattung entsandt. Von den Regierungsparteien ist in Aussicht genommen, in der Nationalversammlung die Uebergabe der Vernehmungsprotokolle des Ausschusses an den Staatsgerichtshof zu beantragen zur Vorbereitung der Verfolgung der Schuldigen.
Berlin, 22. Okt. Die Regierung hat in Uebereinstimmung mit der Auffassung des deutschen Gewerkschaftsverbandes beschlossen, Delegierte zur Arbeiterkonferenz nach Washington zu entsenden. Außer zwei Regierungsvertretern und je einem Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer wird der deutschen Delegation eine Anzahl Sachverständiger angehören. Die Führung der deutschen Delegation wird in den Händen des früheren Staatssekretärs Dr. August Müller liegen. Wahrscheinlich wird die Ausreise am Freitag erfolgen.
Hamburg, 23. Okt. Ein zur Veröffentlichung gelangter Brief des Chefingenieurs Albert Albers, der im Jahre 1916 beide Amerikasahnen des Handelsunterseebootes „Deutschland" mit Kapitän König mitgemacht hat, besagt u. a.: Nachdem das Boot in ein Kriegsfahrzeug umegbaut worden war, unternahm es noch drei Fernfahrten von je vier Monaten Dauer nach der Westküste Afrikas, den Azoren und den Kap-Verdischen Inseln als „U. 155". Laut Waffenstillstandsabkommen mußte dieses Boot nach Hacwich fahren, wo er am 24. November 1918 zur Abgabe an England gelangte.
Bern, 22. Okt. Der Dampfer „Patti" ist gestern mit einer aus Maschinen und Werkzeugen bestehenden Ladung als erstes deutsches Schiff in den Hafen von Genau eingelaufen.
Metz, 22. Okt. Die Gendarmerie verhaftete etwa 100 Individuen deutscher Nationalität in den industriellen Unternehmungen von Hagondange, Anneville und Dombas. Sie wurden mittels Automobilen nach dem Garmsonsgesängnis von Metz gebracht und werden am Mittwoch über die Kehler Rheinbrücke abgeschoben werden. Die Verhaftungen sind keineswegs auf die letzten Streiks zurückzuführen: sondern auf die Tatsache, daß diese Elemente gegen alles, was nicht deutsch ist, in diesen Industriegebieten agitierten.
Versailles, 22. Okt. „Chicago Tribüne" meldet, der neue Gesandte Frankreichs im Haag Charles Benois werde demnächst seinen Posten antreten und das Verlangen der Auslieferung des früheren deutschen Kaisers, das die Alliierten an die holländische Regierung richten werden, übermitteln. Das Verlangen werde der holländischen Regierung in dem Augenblick gestellt werden, in dem der Friedensvertrag in Kraft trete.
Paris, 22. Okt. Das diplomatische Aktenstück, das die Ratifikation des Versailler Vertrages enthält, wurde gestern nachmittag im Justizministerium mit dem Staatssiegel versehen. Die handschriftliche Ratifikationsurkunde, von Poincare gezeichnet und von Pichon gegengezeichnet, wird folgen.
Roste über die Reichswehr.
Berlin, 22. Okt. Nach dem „Abend" sprach in der heutigen Versammlung des Wirtschaftsverbands „Der deutsche Berufssoldat" Reichswehrminister Noske. Er sagte u. a.: Ich muß jeden Tag viel Geld ausgeben, während der Finanzminister nicht weiß, wo er die Millionen hernehmen soll. Nicht nur die Unteroffiziere, jeder einzelne unserer Volksgenossen muß mit einer unsicheren Zukunft rechnen. Ich habe den Unteroffizieren immer große Beachtung geschenkt und mich schützend vor sie gestellt. Die neue Reichswehr ist undenkbar, wenn nicht wenigstens ein Teil der erfahrenen Unteroffiziere Übertritt. Das Abfindungsgesetz ist durchaus kein Pappenstiel. Denken Sie an die armen Teufel, die vier Jckhre lang in Gefangenschaft schmachteten und die auch nicht so entschädigt worden sind, wie ich es gerne möchte. Sie legen Wert auf ein staatliches Zeugnis. Für mich genügt nicht der Wert eines papierenen Zeugnisses, sondern die Tüchtigkeit des Mannes. Die heutige Truppe ist gar nichts. Der 40jährige Wachtmeister und der siebzehnjährige Bursche tragen drei Atonale lang den „Kuhfuß", weil sie arbeitslos sind und den Sold in der Reichswehr mitnehmen wollen. Mit äußerstem Mißtrauen aber werde ich Zusehen, wenn Ihr Verband etwa die Reichswehr auf eine gewerkschaftliche Grundlage stellen will. Einen Unteroffizier, der mir auseinandersetzt, daß, wenn seine Wünsche nicht in Erfüllung gehen, es eines Tages passieren könnte, daß wenn Not an Mann sei, die Truppe Gewehr bei Fuß steht, kann ich nicht dulden. Das wäre schandbarste Prätorianerwirtschäft, die sich auf keinen Fall dulden würde. Die Staatsbürgerlichen Rechte und Freiheit sollen jedem Deutschen gewährt werden. Wie weit sie aber der Reichswehr zugebilligt werden sollen, werde ich mir sehr reiflich überlegen. Die Truppe muß unpolitisch sein. Die Kameraden werden anders aussehen. Wir werden Lese- und Billiardsäle einrichten. Nach 12 Jahren wird der Soldat nicht mit dem Bettelsack aus die Straße geworfen, sondern für seine Zukunft wird gesorgt werden müssen. In der neuen Reichswehr wird es zunächst keine Offiziersaspiranten geben. Erst nach zwei Jahren wird sich zeigen, wer von den Mannschaften sich dazu eignet, auf die Offiziersschule zu gehen. D'e neue Truppe wird dazu beitragen, Deutschland aus tiefster Erniedrigung zu neuer Blüte emporzuführen. Die Aus- fuyrungen des Ministers machten auf die Unteroffiziere sichtlichen Eindruck. »
>1.,» gegen vie ^rievensoersllffeppungen.
Amsterdam. 23. Okt. Die „Daily News" vom 20. Oktober wendet sich in einem Leitartikel scharf dagegen, daß aus formellen Gründen noch immer nicht mit der Durchführung des Friedensvertrages begonnen wird. Das Blatt schreibt: Es ist jetzl beinahe vier Monate her, seit der Vertrag unterzeichnet wurde, und trotzdem sind die Alliierten noch nicht darauf vorbereitet, seine Bestimmungen auszuführen. Es sollte kein Zweifel darüber gelassen werden, daß die offenbar beabsichtigte Verzögerung eine deutliche Verletzung des Vertrages selbst darstellen würde Weder der Oberste Rat, noch irgend eine Körperschaft mit Ausnahme eines vollen Conclaves aller Unterzeichneten ist dazu berechtigt, die Ausführung des Vertrages hinauszuschieben. Die Zeitung selbst hat bereits genug von dem Hinausschieben und den Unfähigkeiten aus Paris und verlangt, daß die Bestimmungen des Vertrags durchgeführt werden und der Völkerbund ins Leben gerufen wird, sowie daß die neuen Grundlagen für die Welt unverzüglich geschaffen werden. Die Tatsache, daß die Vereinigten Staaten noch nicht ratifiziert haben, sei zwar hinderlich, setze aber die Ve- stimmungen des Friedensvertrages nicht außer Kraft.
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