-«meldet, daß für eine Amtsübernahme durch Marfhall einschneidende Aenderungen in der Politik erwartet werden, da Marshall in seinen Ansichten über Regierung und Demokratie von Wilson stark abweicht. Man beginnt sich in politischen Kreisen und im diplomatischen Korps ernstlich für die Präsidentschaft Marshalls «nzurichten, da verschiedene Senatoren erklärten, vor drei Monaten sei nicht mit der Aufnahme der Regierungsgeschäfte durch Wilson zu rechnen. Die Öffentlichkeit wünscht dringend die baldige RLiederherftellung Wilsons.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 17. Okt. Zwecks Gründung einer Ein wohnerwehr hatten sich gestern abend auf Einladung von Oberamtmann Builinger und Unterbezirksleiter Fr. Hein- zelmann die Vorstände bezw. Vertreter der hiesigen Vereine zu einer Besprechung im Sitzungssaal des Rathauses eingefunden. Ausgehend von der im Frühjahr d. Js. ins Leben gerufenen Reserve-Sicherheitskompagnie, welche Gründung keinen erheblichen Erfolg hatte, ging Oberamtmann Bullinger nach kurzen Dankeswvrten an die Anwesenden auf den zur Beratung stehenden Gegenstand ein. Es handle sich um die Umwandlung der Reseroe-Sicherheitskompagnie in eine Enuvohnerwehr, die wohl auch mit Rücksicht auf die Feinde erforderlich sei, da die Reseroe- Sicherheitskompagnie von denselben immer noch als eine militärische Organisation angesehen werden könnte. Die Einwohnerwehr habe den Zweck, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, die schon bestehenden Sicherheitsorgane zu unterstützen im Kampf gegen Aufruhr, Plünderung, Diebstahl usw. Ihre Zusammensetzung sei eine unpolitische, sie soll alle dem Umsturz feindlich gegenüberstehenden Kreise im Mindestalter von 17 Jahren umfassen. Die Einwohnerwehr soll weiter angesehen werden als eine Organisation, dazu bestimmt, unserer Regierung einen Halt zu geben vor allem gegen den Umsturz jeglicher Art. Im Bewußtsein jedes einzelnen Staatsbürgers müsse der Gedanke geweckt werden, daß ein Wille da ist, dem man zu gehorchen und dem man sich zu fügen habe. Daran habe namentlich unser Volk zu leiden, daß ihm dieses Bewußtsein abhanden kam. In jedem einzelnen Menschen müsse der Gedanke der Unterordnung unter das Staatsganze lebhaft werden, ohne den kein Staatswesen existieren könne. Neben Len öffentlichen Sicherheitsorganen: Ortspolizei, Landjägermannschaft nud Hilfslandjäger, die wenn Not sn den Mann gehe, zusammengezogen werden können, um Widerstände zu bekämpfen u. a. auch bei Hamsterern, Schleichhändlern usw., bestehe an größeren Plätzen noch eine Polizei- und eine Reichswehr. Deren Zahl sei aber klein, auch dürste dis Reichswehr hin und wieder mißer Landes sein, so daß in erster Linie die Einwohnerwehr dazu berufen sei, ergänzend neben diese Organisationen zu treten. Zur Werbung für die Einwohnerwehr seien Richtlinien herausgegeben, außerdem sollen in den Tageszeitungen Aufrufe erscheinen, in welchen die Werbestellen bekannt gegeben find. Beabsichtigt sei, einen Aufruf zu erlassen, der, von den Vertretern der einzelnen Vereine unterzeichnet, sich an die Einwohnerschaft zum Beitritt in die Einwohnerwehr ohne Rücksicht auf Stand und Parteizugehörigkeit wende. Vorsteher der Staatsund Gemeindebehörden und Vereine, sowie Inhaber und Leiter von Geschäftsbetrieben sollen beim Ausbau der Einwohnerwehr mit gutem Beispiel Vorangehen und zu diesem Zweck Einfluß auf ihre Angestellten zu gewinnen suchen. Bei der ganzen Durchführung habe der Unterbezirksführer, wozu'sich Herr Fr. Heinzel- mann zur Verfügung gestellt habe, eine sehr wichtige Aufgabe. Nach Rücksprache mit dem Genannten sei ein Aufruf entworfen worden, der Aufgaben und Ziele der Einwohnerwehr bekannt gibt und demnächst im „Enztälec" erscheine.
Anschließend daran verbreitete sich in längeren Aaskührungen Unterbezirksleiter Fr. Heinzelmann gleichfalls über Zweck, Aufgaben, Zusammensetzung und Tätigkeit der Einwohnerwehr, die als Sicherheitstruppe der Regierung Schutz gewähren solle. Anstelle der Reseroe-Sicherheitstruppe sei sie etwas bürgerlicher umgestaltet worden und heiße nun Einwohnerwehr. Der Kommis, nach dem die Sache roch und von dem er wie so manch anderer nicht sehr erbaut sei, müsse verschwinden. Dis Regierung schreibe zwar Exerzieren vor; damit wäre er nicht einverstanden, da doch die meisten Mitglieder Soldat waren und als solche exeWeren lernten; dagegen sollen Schießübungen vorgenommen werden ähnlich wie in der Schweiz, denn ohne Waffe sei man gar nichts. Die Einwohnerwehr soll nicht militärisch ausgestatter sondern mehr ein privater Verein sein, der feine Vorgesetzten selber
wähle. Der Führer müsse kein Leutnant sein, er brauche nur ein Mann zu sein, dem die Angehörigen der Wehr vertrauen und gehorchen. Die Werbung soll im ganzen Bezirk ausgenommen werden derart, daß an größeren Punkten Einwohnerwehren gegründet werden. Ein kameradschaftliches Zusammenleben aller Mitglieder der Einwohnerwehr müsse sich herausbilden zum Schutze, des Staats und des gewerblichen Lebens gegenüber Unruhen, mögen sie von links oder rechts kommen. Könnte die Regierung sich nicht halten, so würde eine solche kommen, die mehr links stehe und nichts Gutes bringe, er verwebe nur auf die Vorkommnisse in Ungarn und Bayern. Von den vielen Unruhen habe man nicht gelebt, wir müssen uns in das Unvermeidliche schicken; Pflicht jedes deutschen Staatsbürgers sei es, die Reg'erung zu schützen; in den Vereinen müsse' darnach gestrebt werden, die Einwohnerwehr durch Beitritt vieler Mitglieder zu stärken. Neuenbürg sollte an erster Stelle im Bezirk stehen schon wegen des Sitzes der Behörden und des Lebensmittelamtes. Im Falle einer Mobilmachung wären die Gebührmsse wie die militärischen Versorgungsansprüche genau so wie beim Militär: Löhnung 1 Mark pro Tag, 6 Mark Zulage, 2,70 Mark Verpflegung. Das 1. Aufgebot würde im Falle von Unruhen auswjiits Verwendung finden, beispielsweise Calw oder Stuttgart, doch' liege uns Pforzheim näher, das 2. Aufgebot bliebe hier. . Mit einem kräftigen Appell an die Anwesenden, in ihren Vereinigungen zu wirken für den Beitritt zur Einwohnerwehr endete Redner seine Ausführungen.
Eine zwanglose Aussprache schloß sich an die Ausführungen beider Redner. Ohne Exerzieren, wurde ausgeführt, komme man nicht weg, Uebung gehöre dazu, ebenso militärische Zucht und Unterordnung, sonst sei die Sache verfehlt. Von anderer Seite wurde dem Bedauern über die schwache Beteiligung an der früheren Sicherheitskompagnie Ausdruck verliehen. Die Wühlarbeit gewisser Elemente, welche im Reich, in Bayern, im Ruhrgebiet die Vernichtung von Millionenwxrten zur Folge hatte, könnte auch hier einsrtzen. Ob die Arbeiterschaft bei Lebensmittelmangel sich der Einwohnerwehr zur Verfügung stellen würde, sei fraglich angesichts der mangelhaften Ablieferung von Lebensmitteln aus landwirtschaftlichen Kreisen; die Behörden sollen nach dieser Richtung hin nichts unterlassen, der Hunger sei der schlimmste Feind. Daß der Militarismus in den Formen, wie er früher bestand, verschwunden ist, sei gut, anderseits müsse aber verlangt werden, daß jene, welche sich der Einwohnerwehr anschließen, gehorchen oder verschwinden, ohne Ruhe und Ordnung könne kein Staat existieren. Auf die Frage wegen der besonderen Tätigkeit -er Einwohnerwehr, ihrer inneren Organisation und Verpflichtung wurde mitgeteilt, daß die Mitglieder nur bei der Mobilmachung und bei Allarm auf bestimmten Plätzen zu erscheinen hätten, bei ruhigen Zeiten treten sie außer Uebungen nicht in Wirksamkeit; während für Unfälle beim Exerzieren der Staat für keinen Schaden aufkomme, hätte er für solche bei Schießübungen und bei der Mobilmachung einzugreifen. Gewehre würden nicht ausgegeben, Uebungen nicht bezahlt, deshalb möglichst wenig Uebungen. Von einem Teilnehmer wurde vor zu straffer Disziplin gewarnt, wenn auf rege Teilnahme der Arbeiterschaft gerechnet werde. Durch Schießübungen und Versammlungen soll die Kameradschaft unter den Angehörigen gepflegt werden. Vom Vorsitzenden wurde erwähnt, daß die Einwohnerwehr eine freiwillige Einrichtung sei, daß die Mitglieder sich aber zu einem Gelöbnis verpflichten müssen, in welchem sie sich bereit erklären, für den Schutz der Regierung, sowie für Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung einzutreten. Auf die Bemerkung, daß die Ablieferungssrage der Lebensmittel im Bezirk deshalb nicht so sehr ins Gewicht falle, weil Neuenbürg Einführbezirk sei, wurde entgegnet, daß gerade deshalb, weil wir vorher nicht viel Lebensmittel hätten, die Landwirte umsomehr sich reger Ablieferung befleißigen müssen, wenn Zwangsmaßnahmen durch die Verbraucher vermieden werden sollen. Gegen den Hunger kämpft jede Behörde vergeblich. Daraufhin wurde vom Vorsitzenden dem Wunsche Ausdruck verliehen, daß alles vermieden werde, was uns rn eine solche Situation bringen könnte. Bei Feststellung der Taffache, daß die Arbeiterschaft bei Gründung der Reseroe-Sicherheitskompagnie am schwächsten vertreten war, wurde vom Vorsitzenden angeregt, daß die Werbetätigkeit bei der Arbeiterschaft besonders einsetzen müsse. Diese auffallende Tatsache wurde von einem anderen Redner ebenfalls hervorgehoben und bemerkt, es scheine ein gewisser Zwiespalt zu besteben und die Meinung in Arbeiterkreisen vorzuherrschen, als ob es sich bloß um einen Schutz der Vermöglichen und Bessersituierten handle; das sei eine irrtümliche Auffassung; die Einwohnerwehr diene als Schutz der ganzen menschlichen Gesellschaft; durch wiederholte
Die se ndlichen Brüder. !
Von Heinrich Riff. !
12. (Nachdruck verboten.) I
„Ich will es Dir sagen," sprach der Bauer ruhig. ! „Wenn er b ute fährt, werde ich morgen mein Testament i ändern, und das paßt ihm nichts"
Tic Augen der jungen Frau waren fest auf den , Bauer gerichtet; sie hatte sich längst nach einer Gelegenheit : gesehnt, um ihm die Wahrheit sagen zu können. ^
„Vinzenz ist alt genug, um allein zu wissen, was er - zu tun hat!" rief sie. „Er braucht sich nicht wie ein Knecht behandeln zu lassen!"
„Du hast Recht, -er ist alt genug, um zu wissen,- was sich gehört," gab Amring zur Antwort. „Er braucht -auch hier nicht den Knecht zu spielen, wie Du sagst, wenn (er anderwärts »Herr sein kann, — ich will ihn nicht 'Hindern. Hier bin ich noch Herr, und wer es später Hein wird, hängt von mir ab." j „Ich habe keinen Knecht geheiratet!" rief Dorothea, sben Kopf stolz emporwerfend. i-L,' „Das meine ich auch, denn Vinzenz ist mein Sohn!" Mi/ „Tann behandelt ihn auch wie einen Sohn!"
^ „Schweig!" rief der Bauer heftig. „Ich lasse mir von meinen Kindern keine Vorschriften machen, und von jDir noch weniger. Ich handle genau so, wie ich es für. recht halte und unnütze Worte sind hier auf meinem . Hofe nicht Mode." j
„Dann werde ich lieber zu meinem Vater zurückkehren!" j
„Ich kann Dich nicht hakten, ich will Dir nur sagen, j baß es nicht hübsch ist, den Leuten Veranlassung zum s Gerede zu geben!" . !
„Ihr selbst habts ja getan, als Ihr den Erich - vom Hofe stießet!" entgegnete die junge Frau dreist und - trotzig. ' '
„Dorothea!" rief Vinzenz bestürzt, denn er sah,.
wie das Blut in das Gesicht seines Vaters stieg, und er kannte die Heftigkeit seines Zornes.
Ter Bauer hatte die Lippen aufeinander gepreßt, seine Augen, die fest aus die junge Frau gerichtet waren, zuckten, seine Brust rang nach Atem. Ihre Worte hatten ihn da getroffen, wo er am leichtesten zu verwunden ivar. Er beherrschte sich indessen noch.
„Laß mich solche Worte nicht zum zweiten Male hören, sonst wirst Tu es bereuen!" rief er. „Wenn in der Mühle es Sitte ist, daß die Kinder sich gegen ihre Eltern auflehnen, so geht das mich nichts an, hier dulde ich es nicht, das merke Dir!"
Er wandte sich ab.
„Dann gehe ich lieber wieder nach Hause!" rief die junge Frau, die sich durch nichts einschüchtern ließ.
„Ich halte Dich nicht," entgegnete Amring und
ging.
„Ich lasse mich auch nicht halten, weder durch Euch, noch durch einen Anderen!" eiferte Dorothea weiter. „Ich werde gehen, und wenn mich die Leute fragen, dann werde ich ihnen die Wahrheit sagen! Ich werde sagen, daß ich einen Knecht nicht zum Manne haben mag!"
„Sei ruhig," sprach Vinzenz an sie herantretend und ihre Hand erfassend. „Schweig' und reize den Vater nicht!"
Dorothea stieß seine Hand unwillig zurück.
„Wenn Du vor ihm zitterst, ich fürchte ihn nicht!" rief sie mit höhnendem Lachen. „Ich lasse mir von ihm nichts sagen, denn wenn Tu auch, sein Knecht bist, so bin ich noch lange nicht seine Magd!"
„Ich bitte Dich, schweig'," wiederholte Vinzenz, befürchtend, daß sein Vater die Worte hörte.
„Ich will nicht schweigen," fuhr die erregte Frau immer heftiger los. „Daß Du ein Feigling bist, weiß ich längst, denn Tu läßt Dir alles bieten! Erich ist klug gewesen, weil er fortgegangen ist, und so klug.will ich auch 7 sein, ich weiß wenigstens, wohin
Aufrufe solle nach dieser Richtung aufklürend gewirkt werde» was vom Vorsitzenden zugesagt und hierauf von einem Arbeit Vertreter die Zusicherung gegeben wurde, Laß die Arbeiterscho» sein werde, wenn sie Vertrauen zu ihren Führern habe. Geäukw Bedenken, daß die Mannschaft infolge mangelnder Disziplin i» entscheidenden Moment versagen könnte, suchte ein Arbeiten» treter durch Hinweis auf ein früheres Vorkommnis gelegentlit eines Streiks in Pforzheim zu zerstreuen. Von einem ander» Arbeitervertreter wurde ebenfalls angeregt, daß die arbeitend Klasse sich an der Einwohnerwehr beteiligen müsse. Das frj, Here Mißtrauen unter dem gesamten Volke müsse verschwinde, gleich wessen Standes der Einzelne sei. Vom Vorsitzenden wurde diese Ausführungen begrüßt. Wir müssen gegenseitig zu einand« wieder Vertrauen gewinnen als Angehörige eines großen Volk« nachdem wir uns mehr als gut einander entfremdeten. Der Anree ung, in einer großen öffenti. Versammlung aufklärend für die (K wohnerwehr zu wirken, soll durch eventuelle Beiziehung ein« auswärtigen Redners entsprochen, im übrigen innerhalb der B-,! eine Mitglieder geworben werden. In seinem Schlußwort dankt! der Vorsitzende den Amveseirden für ihre Mitwirkung, daran isi, Bitte knüpfend, daß die Werbung guten Erfolg zeitigen und Tätigkeit der Einwohnerwehr unserem Volke Ruhe und Ordnunerhalte und zum Wiederaufbau des Vaterlandes miweitrage. ?
Neuenbürg, 16. Okt. (Obst waschen.) Eindringlich sei j, jetziger Obstzeit darauf hingewiesen, daß jederlei Obst vor de« Genüsse gewaschen werden muß. Wie notwendig das ist, lM ein Blick auf das Waschwasser. Man erstaunt über die ungeheim Menge von Staub und sonstigem Schmutz, der dem Obste anhastet und man kann sich denken, daß auch viele Keime und BaKeii dabei sind, dazu die vielen Absonderungen von Insekten, die sich auf dem Obste zu schassen machen. Man zeige auch den KiMi, das überaus schmutzige, fast schwarze Obstwasser, damit sie dar Gebot der Eltern nachdrücklicher begreifen. Will man aus Wan> derungen Obst gleich frisch genießen, so reibe man die Früchk einzeln mit einem sauberen Tuche ab oder man schäle sie, wenigstens die Birnen und Aepfel. Im übrigen soll man freilich hi, Schalen möglichst mitessen, denn sie enthalten in der Regel zwai weniger Säuren, aber bedeutend mehr Nährsalze, und diese sind von besonderer Wichtigkeit.
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Württemberg.
Zreudenstadl, 15. Okt. (Ein Familiendrama.) Gestern abend spielte sich hier ein Familiendrama ab, das in ehelichem Zen würfnis seine Ursache hat. Der 36 Jahre alte Metzgermeister Hermann Schmid wurde von seiner um 3 Jahre jüngeren Ehefrau mit einem Revolocrschuß getötet. Die Frau hatte in letzter Zeit von ihrem Manne getrennt gelebt, war iber dann vor kurzem wieder zu ihm zurückgekehrt. Das neuerliche Verhalten des Mannes trieb die Frau zu ihrer Verzweiflungstat. In der Wirtschaft zum „Paradies" traf 'sie ihren Mann an der Seit! seiner Geliebten und ohne ein Wort zu sprechen trat sie auf ihn zu und feuerte einen Schuß aus ihn ab. Auf der linken Brustseite tödlich getroffen stürzte er zu Boden und war binnen kurzem eine Leichs. Die Frau wurde verhaftet und ins Amtsgerichts- gefängnis eingeliefert.
Eßlingen, 16. Okt. (Staatsvereinsachung.) Das Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten, Verkehrsabteilung, hat die Eisenbahnbausektion Eßlingen mit Wirkung vom 15. Oktckr 1919 an aufgehoben und ihre Geschäfte der Eisenbahnbauseklim Cannstatt zugewiesen.
Heilbronn, 16. Okt. (Weinpreise.) Die Vereinigung Wiirtt. Weinhändler, Ortsgruppe Heilbronn, hat einstimmig beschlossen, die von der Regierung festgesetzten Weinhöchstpreise in keiner Weise zu überschreiten und spricht die Erwartung aus, daß sämtliche Weinkäufer sich diesem Vorhaben anschließen, um die unsinnige Preistreiberei aus der Welt zu schaffen.
INetzingen, 16. Okt. (Rasch tritt der Tod den Menschen an.) Die Ehefrau des Küfermeisters Tröster wurde beim Vesperholen im Keller vom Schlage getroffen. Sie stürzte die Treppe hinunter und war sofort tot. — Reallehrer Herrmann von Weinsberg, hei in den letzten Tagen auf Besuch hier weilte, wurde gestern Abend bei einem Spaziergang auf der Eisenbahnbrücke vom Schlag gerührt, der. seinen sofortigen Tod herbeiführte.
Ulm» 16. Okt. (Abbau.) In Neu-Ulm ist in letzter Zeit ein großer Teil der aus Backsteinen gebauten Festungsmauern abgebrochen worden. Hierbei wurde an der südlichen Front der am 18. Oktober 1844 eingebaute Grundstein des Festungsbaues freigelegt. Der mit Steindeckel verschlossene Stein hat die Gestalt
Sie schritt über den Hof. um denselben zu verlassen. Vinzenz eilte ihr nach, um sie zurückzuholen.
„Treib' es nicht bis zum Aeußersten!" rief er. „Willst Tu den Leuten Gelegenheit zum . Lachen geben?"
- „lieber mich werden sie nicht lckchen, sondern über Dich, weil Tu Dich am liebsten aus Furcht vor Deinem Vater in ein Mausloch verkriechen möchtest!" lautete die höhnende Antwort. „Ich habe ohnehin hier noch keinen vergnügten Tag gehabt, für solch ein Leben danke ich!"
Sie verließ, ohne sich zurückhalten zu laise». den Hof. Vinzenz blieb stehen und Preßte die Hand aus die Stirn; er wagte nicht, ihr zu folgen. Wußte er i« diesem Augenblicke doch , nicht, ob er mehr über seinen Vater oder über seine Frau erbittert war. Er dachte nur daran, daß er seinen Vater nicht noch mehr erzürnen dürfe, sonst war der Hof für ihn verloren.
Er schirrte die Pferde von dem Jagdwagen ab, schob diesen wieder in den Verschlag und spannte sie dann -vor den Leiterwagen. Er befand sich in einer Stimmung, daß er alles um sich und sich selbst hätte -vernichten mögen, dann wäre aller Aerger mit einem Male beendet gewesen.
Der Bauer sah aus dem Fenster.
-ck „Wohin willst Tu?" fragte er.
„Zur Wiese," entgegnete Vinzenz ohne aufzublik- ken; es wurde ihm schwer, diese zwei Worte hervorzubringen.
„Dann warte, ich fahre mit," sprach Amring.
Er trat gleich daraus aus dem Hause und setzte sich auf den Wagen. Vinzenz stand vorn, hielt die Zügel in der zitternden Linken und die Peitsche in der Rechtni- Als er vom Hofe gebogen war, schlug er auf die Pferde ein, oenn der Groll drohte ihm die Brust zu zerspringen. Die jungen und mutigen Tiere liefen in schnellstem Galopp. Die Räder gingen über Steine und der Wagen flog in die Höhe; ihm wäre es recht gewesen, wenn er umgestürzt wäre und sie alle unter sich begraben hatte.
(Fortsetzung folgt.)
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