schuldentilgungskafse in Berlin, sowie bei sämtlichen Reichsbank' stellen.
Gleichzeitig können wir auch die Gruppen der zu 110 Prozent auslosbaren 4 ft, prozentigen Reichsschatzanweisungen der 6. bis 9. Kriegsanleihe bekannt geben, welche bis jetzt zur Auslosung gekommen sind und teilweise schon seit 1. Juli 1918, 1. Januar und 1. Juli 1919 außer Verzinsung stehen:
6. Anleihe 1 9 1 7 Gruppe 55, 134, 228, 282, 287, 333, 449.
454, 541, 557, 749, 1168, 1204, 1224, 1497 und 1515.
7. Anleihe 1917 Gruppe 1729, 1792, 1799, 1932, 1957,
1998, 2139, 2253, 2362, 2478, 2653 und 2744.
8. Anleihe 1918 Gruppe 3082, 3122, 3167, 3213, 3260,
3558. 3566, 3799, 3984, 4048, 4080, 4127 und 4421.
9. Anleihe 1 9 1 8 Gruppe 4450, 4614, 4629, 4672, 5002, 5035
5133, 5165, 5196, 5213, 5218 und 5678.
Wegen Einlösung der Zinsscheine und der gekündigten Kapital- forderungen dieser Gruppen gilt das oben Gesagte. Da einerseits die Gruppe, zu welcher die einzelne 4ft.prozenti.ge Schatzanweisung gehört, auf den Zinsscheinen nicht aufgedruckt ist, und andererseits aus den Nummern der Schatzanweisungen auf die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe nicht unbedingt geschlossen werden kann (diese Nummern werden auch nicht allgemein bekannt gegeben), so ist es nötig, daß die Inhaber von Schatzanweisungen der 6. bis 9. Kriegsanleihe bei der Verlosungskontrolle die Schatzanweisungen selbst zur Hand nehmen. Auch ist beim Verkehr mit Zinsscheinen dieser Gattungen aus eben jenem Grunde besondere Vorsicht geboten, wie bei der Einlösung von Zinsscheinen von Reichsschatzanweisungen wegen der fortlaufenden Verlosungen überhaupt. H—l.
Mldbad, 7. Oktober. Gestern fand in Neuenbürg wie alljährlich, der Bezirks-Kirchentag (Synode) statt. Begonnen wurde die Tagung durch einen schlichten Gottesdienst in der Kirche, wobei Stadtpfarrer Storz-Herrenalb über 2. Tim. 1,7: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sonderri der Kraft und der Liebe uick> der Zucht" eine wohldurchdachte, von tiefem Verständnis für den Ernst und die Aufgaben der Zeit und doch von starker Zuversicht getragenen Predigt hielt. Diese Stimmung gab auch dem übrigen Verlauf der Tagung das Gepräge. Und der Gedanken an die schweren Gewitterwolken, die in Len Tagen des Zusammenbruchs sich auch über die Kirche zu entladen drohten, aber vorerst gnädig vorübergingen, mag wohl in allen Teilnehmern mehr »als sonst das Gefühl innerer Zusammengehörigkeit und gesteigerter Verantwortung geweckt haben. Den Mittel- und Höhepunkt des Tages bildete der Vortrag des Ge- chäftsführers des „Evangelischen V o l k s b u n d e s", des rüheren Hofpredigers Dr. L e m p p - Stuttgart, dem Dekan Uhl ofort nach Beginn der Sitzung das Wort erteilte. Der Redner warf zunächst die Frage auf: „Wie sind wir dazu gekommen, den Volksbund zu gründen?" und zeigte dabei, wie aus der Not der Kirche der Volksbund herausgeboren wurde, wie sein Eingreifen bereits manches Unheil verhütet hat, wie er nach wie vor nicht überflüssig ist, sondern jetzt erst recht angesichts der veränderten Verhältnisse für Volk und Kirche eine Lebensnotwendigkeit bedeutet. Sodann entwarf Dr. Lempp ein überaus anschauliches, fesselndes Bild von der Arbeit einer Ortsgruppe in unserem Land und führte an Hand dieses lebendigen Beispiels die Hörer in die einzelnen Aufgaben des Volksbunds ein: Abwehr der Angriffe auf den evangelischen Glauben durch Flugschriften und Vorträge, Kampf gegen den Niederbruch der christlichen Sitte durch Beeinflussung der Presse und der öffentlichen Meinung; nach innen Belebung, Stärkung, Vertiefung des Gemeindelebens; religiöse Jugendpflege durch Darbietung edler Freuden. Man konnte den Anwesenden, die den klaren, auch rednerisch vorzüglichen, mitreißenden, in starke Zuversicht ausklingenden Ausführungen mit gespanntester Aufmerksamkeit gelauscht hatten, ansehen, daß ihnen der Besuch aus dem Hauptguartier auf unserem vorgeschooenen Posten eine Stärkung bedeutete und daß das Vnstündn'S für die Wichtigkeit der Volksbundsache in vollem Maß geweckt war. Dies kam auch in der Aussprache zum Ausdruck, an der sich die Herren Pfarrer Renz, Pfarrer Lutz, Herr Blaich, Herr Apotheker Bozen- Hardt, Herr Schulrat Baumann beteiligten. Man hatte das Gefühl: die Anliegen der evangelischen Kirche sind beim Volksbund in guter Hut und es ist höchste Zeit, daß auch in unserem Bezirk wie schon allüberall im Land die Volksbundsache tatkräftig in Angriff genommen und von allen Schichten der Bevölkerung gestützt und gefördert wird. So wurde dann der Vorschlag, mit der Werbetätigkeit nach Abschluß der Feldgeschäfte zu beginnen, ein stimmig angenommen. — Dekan Uhl, der zum letzten Mal die
Synode leitete, dankte dem Redner und gab sodann einen Bericht über das im Ganzen erfreuliche kirchliche Leben des Bezirks mit interessanten Vergleichungen aus früheren Jahren. Pfarrer Klöß- Engelsbrand berichtete noch über die brennende Frage der Jugendpflege, Pfarrer Rieß-Langenbrand über den Gu- stav-ALolfs-Verein, Dekan U h l über die Mission. Dann beschloß Stadtpfarrer Rösler-Wildbad, der ebenfalls zum letzten Aftil anwesend war, mit einem stärkenden Gebet die inhaltsreiche Tagung. Z.
Mldbad. 8. Oktober. Das Gasthaus zur Eisenbahn hier ging durch Verkauf am 30. September von Herrn E. Schäffler auf Herrn Fr. Frey zum „Wilden Mann" über, weicher letzteres Gasthaus an einen Freudenstädter veräußerte. Kaufpreise: 1V5 000 bezw. 109 000 Mark samt Inventar. — Auch die Billen „Rheingold" und „Schill" in der Olgastraße (Besitzer Christian Schill) gingen an auswärtige Käufer über zu recht ansehnlichen Preisen. Am 30. Sept. herrschte hier anläßlich es am 1. Okt. in Kraft tretenden bedeutend erhöhten Einschreibsatzes halber eine wahre Verkaufsmanie. Zwei größere Gasthöfe in bester Lage wurden vergeblich begehrt. Es ist überhaupt jetzt eine gewisse Amgstlichkeit der Besitzer, die ihre Berechtigung hat in der Unsich rtzeit der innerpolitischen Lage, gegenüber den zahlreichen Kaufslust ren von auswärts zu beobachten. Wer gut verkauft tut gut, wer st n Anwesen behält, tut noch besser!^
Württemberg.
Stuttgart, 8 Oktober. (Tagung des württembergifchen Volksschullehrervereins.) Im Festsaal der. Liederhalle tagte gestern bei außerordentlich starker Beteiligung 'die Hauptversammlung des württembergifchen Volksschullehrervereins. Der Vorsitzende, Mittelschullehrer Löffler-Stuttgart, gedachte in seiner Begrüßungsansprache im besonderen der Gefallenen und der gefangenen Kollegen. Kultminister Heymann, der die Versammlung im Namen des Kultministeriums und des evangelischen Oberschulrats begrüßte, teilte u. a. mit, daß die württembergische Unterrichtsverwaltung ein neues Schulgesetz in Vorbereitung habe, das die Beaufsichtigung des Religionsunterrichts, die Abschaffung der Schulpatronats, die Umgestaltung der Orts- und Oberschulräte in die Wege leite. Der Lehrerschaft werde Gelegenheit gegeben, zu dem Entwurf sich zu äußern. Auch eine bessere Entlohnung für Erteilung des Ab teilungsunterrichts sei vorgesehen. Nach weiteren Begrüßungsansprachen auch seitens der Stadtverwaltung Stuttgart, hielt Direktor Bäuerle einen Vortrag über die Forderungen der Zeit und die Schule. Hauptlehrer Maier-Cannstatt behandelte die Frage der Selbstverwaltung der Schule. In einer Entschließung wird das Weimarer Schulkompromiß scharf bekämpft und die sofortige Bildung von Lehrerräten auf gesetzlicher Grundlage gefordert. Der Verein wird künftig den Namen „Württembergischer Lehrerverein" führen und seine Vereinszeitschrift „Die Volksschule" als „Württ. Lehrerzeitung" wöchentlich erscheinen lassen.
Stuttgart, 7. Oktober. (Rücktritt des Staatsrats von Stieler.) Der Präsident der Generaldirektion der Staatseisenbahnen, Staatsrat von Stieler, hat einen Ruf an das Reichsverkehrsamt nach Berlin erhalten und um Enthebung von seinem derzeitigen Amt gebeten.
Bönnigheim, O.-A. Besigheim, 8. Oktober. (Der erste Weinkauf.) Dieser Tage wurde -er erste Eiemr Portugieser zu 1200 Mark und 15 Prozent Qualitätszuschlag verkauft. Auch in Lauffen sind feste Weinkäufe zu 1100 und 1200 Mark abgeschlossen worden.
Ossenhausen, O.-A. Münsingen, 8. Oktober. (Pferdeverkauf.) Im Gestütshof fand dieser Tage der Verkauf von sieben Stut- fohlen des Jahrgangs 1917 an Mitglieder des Württ. Pferdrznchl- vereins statt. Die Preise waren auch diesmal wieder recht hoch, sie bewegten sich von 3400 Mark bis 7050 Mark. Im Anschluß daran kamen 1 Stutfohlen und 2 Wallachenfohlen von 1917 zu Preisen von 2990 Mark bis 5070 Mark zur allgemeinen Versteigerung.
Tübingen, 8. Oktober. (Der frühere sächsische Kronprinz.) Der frühere sächsische Kronprinz studiert 'unter dem Namen eines Grafen von Ravensburg, im kommenden Wintersemester. Er ist Mitglied der katholischen farbentragenden Verbindung Guestfalia.
Ulm, 7. Oktober. (Ausgerissener Sträfling.) Heute Nacht ist aus dem Zellengefängnis des Festungshauptlazaretts der wegen wiederholter schwerer Einbruchsdiebstähle berüchtigte und erst kürzlich mit fünf Jahren Zuchthaus bestrafte Georg Welsch vom Infanterie- Regiment 125 entwichen. Da ihm als Festungsgefangener seine Kleider abgenommen waren, stahl er aus dem verschlossenen Schrank eines Krankenwärters einen dunkelgrauen Filzhut, einen
schwarz und weiß gestreiften Zivilrock mit Weste, Uhr mit Kette Zivilschuhe, schwarzlederne Gamaschen, einen hellblauen Uebensi! her, einen grauen Militärrock, zwei neue Militärhemden im samtwert von über 1200 Mark, ferner Militärpaß und Ausweispapiere lautend auf den Namen Otto Hofmann. Außerdem erbrach er eine Kiste der Bauleitung und entwendete neben einem Arbeitsanzug Werkzeuge, die ihm bei einem späteren Einbruch von Nutzen sein können., Der Flüchtling ist 22 Jahre alt.
Alkhaufen, 8. Oktober. (Im Kloster.) Der jüngste Sohn des Herzogs Albrecht von Württemberg, der am 12. März 1896 geborene Herzog Karl Alexander, ist in den Benediktinerorden in Beuron unter dem Namen Frater Karl eingetreten.
Crailsheim, 8. Oktober. (Wie Du mir, so ich Dir.) Unter dieser Ueberschrift hat Schultheiß Riedle in Unterdeufstetten im Sprechsaal des „Fränkischen Grenzboten" in Crailsheim kürzlich einen geharnischten Artikel über die Obstversorgung gebracht, worin er dagegen protestierte, daß von der Landesversorgungsstell« in acht obstreichen Oberämtern das Obst zur Versorgung der größten Verbrauchsvereinigungen Württembergs beschlagnahmt wird und mit dem Getreideablieferungsstreik seiner Gemeinde drohte, wenn diese nicht die bei der Bodenseeobstoerwaltungsgenossenschaft in Tett- nang bestellten 333 Zentner Mostobst bekomme. Heute muh er seinen Artikel u. a. wie folgt berichtigen: „In der Aufregung habe ich meine Bauern aufgefordert, nicht eher abzuliefern, als ins wir das bestellte Mostobst im Besitze haben. Diese Streikandrohung nehme ich zurück. Wir werden nach wie vor unser Brotgetreide abliefern und bitte ich im Interesse der Allgemeinheit und des Allgemeinwohls die Landwirte des Bezirks, das Gleiche zu tun. Das Oberamt wird sich in lobens- und anerkennungswerter Weise alle Mühe geben, bei der Landesversorgungsstelle die Freigabe des Obstes zu erwirken."
Der neue Waldarbeiter-Tarif.
Durch den am ?5. März vollzogenen Lohntarifabschluß für die Württ. Forstwirtschaft wurde versucht, die auf diesem Gebiete vorhandenen Unebenheiten, bezügl. der Lohn- und Arbeitsverhältnisse zu beseitigen. Die praktische Durchführung des Waldarbei- tertarifes-zeigte, daß durch den Tarif wohl manche Verbesserung erziel! wurde, andererseits wies der seitherige Holzhauertarif verschiedene Härten auf. Das darin festgelegte IV Lohnklassensystem entsprach nicht in vollem Umfange den einzelnen in Württemberg verschiedenartig gelagerten Wirtschaftsgebieten und die darin festgelegten Lohnsätze hatten mit den Löhnen der übrigen Arbeiter- gruppea- sowie mit der Teuerung nicht Schritt gehalten. Die für dieses Gebiet in Frage kommenden Verussverbände der Holzhauer versuchten daher, diese Härten zu beseitigen. Der Zentralverband der Forst-, Land- und Weinbergarbeiter führte zu diesem Zweck im Lause der letzten Monate mit den in Frage kommenden Behörden umfangreiche Verhandlungen und stellte am 12. Juli an das Arbeitsministerium, an die Forstdirektion und an den Württ. Waldbesitzerverdand den Antrag auf Gewährung einer 30 Prozent betragenden Teuerungszulage. Der Deutsche Landarbeiterverband stellte einen ähnlichen Antrag. In einer am 11. September beim Arbeitsministerium stattgefundenen Verhandlung zwischen den Vertretern der Forstdirektion, des Waldbesitzerverbandes, des Zentralverbandes der Forst- und Landarbeiter und des Deutschen Landarbeiterverbandes wurde beschlossen, von der Gewährung eins Teuerungszulage abzusehen, da große technische Schwierigkeit!» zu überwinden wären, und zu befürchten sei, daß nur ein kleimi Teil der Holzhauer in den Genuß dieser Zulage gelangen würde. Somit wurde beschlossen, die beantragte Teuerungszulage bei der Ausarbeitung des neuen Waldarbeitertarifes zu berücksichtigen, lieber den neuen Waldarbeitertarif fanden nun am 29. September zwischen obengenannten Vertretern Verhandlungen statt, weiche zum Abschluß führten. Der Zentralverband der Forst- und Landarbeiter hatte bei Festlegung seiner Äiesbezügl. Forderungen folgende Gesichtspunkte zu Grunde gelegt: 1. Verringerung der Lohnklassen und eine, den wirtschaftlichen Verhältnissen der Bezirke mehr Rechnung tragende Abgrenzung der Lohnklasseneinteilung. 2. Festsetzung von Lohnsätzen, welche den Lohnoerhältnissen der übrigen Arbsitergruppen, sowie den allgemeinen Wirtschafts- und Teuerungsverhältnissen entsprechen. 3. Gewährung von Geschirrgeldentschädigungen. 4. Genauere Festlegung der tariflichen Bestimmungen über Akkordarbeiten bezügl. des Prozentzuschlages und der Abrechnung. 5. Uebernahme der Holzaufnahmen und Nummerierung auf Rechnung der Forstkassen. 6. Zuziehung der Arbeiterausschüsse zu allen Verhandlungen über Akkordabschlüsse, Lohn- und Ärbeitsfragen.
Die se ndlichen Brüder.
Von Heinrich Riff.
k. (Nachdruck verboten.)
Die arme Frau sank auf einen Stuhl und schluchzte heftiw
Vinzenz war am Tische sitzen geblieben und hatte den Kopf auf die Hand gestützt. Er allein war ruhig geblieben und wer in fein Inneres hätte schauen können, würde wahrgenommen haben, daß es dort vergnügt lachte.
Der Bauer hatte wiederholt einen unwilligen Blick über ihn Hingleiten lassen.
„Gibt es keine Arbeit?" rief er endlich.
Vinzenz verließ schweigend das Zimmer, er hatte seinem Vater noch nie widersprochen. —
Erich stand im Pferdestalle vor einer einfachen Lade, die seine wenigen Sachen barg, und blickte starr auf dieselbe. Er wußte, daß, er an dem Wendepunkte seines Lebens stehe, aber eine Stimme rief ihm zu: „Grete wird nun Dein, das ist ja Dein Wille!" Weiter hinaus wollte er nicht denken.
Seine Mutter trat zu ihm.
„Erich, Du willst wirklich gehen?" rief sie schluchzend.
„Ja, Mutter, ich muß!" gab er gefaßt zur Antwort.
„Tu' es nicht, bitte den Vater, er wird Dir verzeihen, wenn Du versprichst, von dem Mädchen zu lassen!" fuhr die Frau fort.
„Das kann ich nicht versprechen und lügen will ich nicht. Mutter, ich war vorige Nacht dort oben, mit Gewalt hat es mich hinaufgctrieben, ich weiß nicht, ob es zu meinem Glück sein wird allein ich muß meinem Herzen folgen. Was heute geschehen ist, das mußte kommen, und es ist vielleicht gut, daß es bald kam."
„Dein Vater wird nie nachgeben, wenn Tu einmal gegangen bist!" schluchzte die Frau.
„Ich verlange es nicht. Die Welt ist groß und es braucht nicht alles nach einem Kopfe zu gehen!"
„Erich, Du vergißt, daß ich es nicht ertragen werde!" Mmmerte die Frau. - ___
Ter junge Mann erfaßte die Hand seiner Mutter. Sie bitte das berührt, ivas ihm das Scheiden so schwer machte.
„Mutter, zwischen nns liegt ja nichts!" sprach er, und sein Äuge ruhte starr auf der harten, arbeitgewohu- tcn.Hand seiner Mutter. Diese .Hand ioar immer gut und weich für ihn geweieu; wie oft war sie halb beruhigend, halb schmeichelnd über sein Haar hingefahren, wenn er durch irgend etwas den Zorn seines Vaters erregt hatte. „Glaubst Du, daß ich Dich weniger liebe, wenn ich nicht bei Dir bin?" fügte er hinzu.
„Nein, nein, ich weiß es, denn Tu bist gut, aber oennoch wird es mir das .Herz abdrücken, wenn Tu fort bist!"
„Auch dann, wenn Tu weißt, daß ich mich glücklicher fühle als hier?"
Tie Frau antwortete nicht, sie bedeckte schluchzend das Gesicht mit beiden Händen. Ob sie sich sagte, daß der strenge, harte Sinn ihres Mannes zu weit ging, ob sie sich gestand, daß unter dem harten Drucke seines unbeugsamen Willens kein Glück aufblühen konnte? Dem Sohne durfte sie dies nicht sagen, denn der, den im Stillen ihr Herz anklagte, war sein Vater.
Erich nahm die wenigen Sachen aus seiner Lade und knüpfte sie in ein Bündel zusammen. „Du darfst noch nicht gehen!" rief seine Mutter verzweiflungsvoll.
„Soll ich mich vielleicht daran erinnern lassen, daß ich hier nichts mehr zu suchen habe!"
„Nimm dies!" schluchzte die Frau und drückte ihrem Sohne einen kleinen Beutel in die Hand, der ihre jahrelangen, gch'imen Ersparnisse enthielt.
„Ich nehme es, Mutter," sprach Erich, der mit Gewalt seine Erregung zurnckzudrängen suchte. „Was Deine Hand mir gibt, das bringt mir Segen!"
Die Frau warf sich laut schluchzend an die Brust ihres Sohnes.
„Mit Dir geht alles Glück von mir!" rief sie.
„Nein, Dir bleibt Christine, und die ist gut," entgeg
nen Erich. Er nannte seinen Bruder nicht, weil er nicht sagen konnte, daß er auch ilsti für gut halte.
Tann löste er sauft die Arme seiner Mutter von sich, ließ sie auf die Lade nicdergleitcn, beugte sich noch einmal zu ihr nieder, küßte sie ans die Stirn und eilte dann, das Bündel mit den wenigen Sachen aufrafsend, aus dem Stalle. Ohne sich umzuschauen, schritt er über den Hof hin, hätte er einen Blick zurnckgcworfen, so würde er das boshaft lächelnde Gesicht seines Bruders gesehen haben, welches sich vorsichtig um eine Ecke bog. Er dachte nicht daran, es war ihm leicht und schwer zu gleicher Zeit zu Mute. Leicht, wenn er daran dachte, daß ihn nun nichts mehr von Grete trennen konnte, schwer, wenn er in die Zukunft schaute und zurrtckdachte an seine Mutter und deren harte, liebe, gute Hand
Das Bündel in der Linken, den Stab in der Rechten, so stieg er langsam bergauf. Es wurde ihm schwer, denn nach all' den Anstrengungen hatte er noch keine Ruhe gesunden. Ws er auf einer Bergkuppe angelangt war, von der aus er den letzten Blick auf das Gehöft seines Vaters werfen konnte, setzte er sich auf einen Felsblock.
Wie still und friedlich das Gehöft dalag! Er sah wie aus dem Kamin der Rauch langsam und gerade zu, dem klaren Winterhimmel emporstieg, kein Lufthauch bewegte denselben, und welcher Sturm hatte noch, vor kurzer Zeit unter dem grauschimmernden Dache des Hauses getobt!
Er dachte nicht an seinen Vater, er empfand kaum Groll gegen denselben. Er war sein echter Sohn, gleich fest, gleich zähe im Festhalten eines einmal gefaßten Entschlusses, nur daß seiner frischen und biegsamen fugend noch der Ernst und die starre Härte fehlte, welche ein mühsam dnrchgerungenes Leben mit sich bringt. Unbewußt fühlte er, daß diese gleichgearteten Charaktere aus die Dauer doch nicht neben einander hätten leben können, denn es stieß Schwäche auf Schwäche und Stärke aus Stärke. Ein harter Kopf ist noch nie durch Härte weicher gemacht worden. . . (Forts, folgt.)
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