Einweihung des Krieger-Ehrendenkmals in Feldrennach.

Feldrennach, 29. Sepl. 1919.

Lin in den Annalen der Gemeinde Feidrennach besonders zu verzeichnender Tag liegt hinter uns: Der Tag der Ein aei- tzung des zum bleibenden Andenken an die im Weltkrieg 191418 gefallenen Krieger von der Gemeinde errichteten Ebrendenkmals. Ein Akt der Dankbarkeit, der vaterländischen Gesinnung hat mit dem Gestrigen Tage einen würdigen Abschluß gefunden. Wer die Krieger ehrt, welche mit ihren Leibern unter Aufopferung des eigenen Lebens Volk und Vaterland vor den feindlichen Herden schützten, ehrt sich selbst: die Gemeinde Feldrernach mit ihrem rührigen und energischen Ortsoorstand an der Spitze hat mit der Lrfteltimg dieses Ehrendenkmlas nicht nur die gefallenen Krieger, sie hat sich selbst geehrt: sie :st damit als erste Gemeinde im Be­zirk anderen Gemeinden in dieser Richtung vorbildlich geworden.

Die Idee, ein solches Denkmal zu errichten, darf als eine glück­liche und die Lösung der Verwendung des ehemaligen Brandplatzes des im Jahre 1912 dem Feuer zum Opfer gefallenen Gasthauses zurKrone" als eine gute Lösung bezeichnet werden: sie hat nicht «ur in einer Sitzung die Vertrete: der Bürgerschaft beschäftigt. Die ehemalige Trümmerstätte hätte wohl kaum eins bessere Ver­wendung finden können. Im Hintergrund: die Kirche, macht der Denkmalsptatz auf den Beschauer eineu günstigen Eindruck: er schmiegt sich vorteilhaft in das Gesamtbild ein. Die gesamte An­lage, aus rotem Sandstein erstellt, wirkt aus das Auge in ihren einfachen, dabei doch Kunstverständnis atmenden Farmen wohl­tuend und beruhigend. Umrahmt und begrenzt von »rassigen Quadern, die geschmackvoll durchbrochen sind, erhebt sich auf dem mit Kies bestreuten Platz das eigentliche Denkmal. Von einer etwa 3 Meter im Quadrat niessenden Platte, auf welcher ein vier­eckiger Sockel ruht, erhebt sich eine etwa 5 Meter hohe Säule, deren beringter Hals ein quadratisches kunstvoll gearbeitetes Kapi­tal trägt, auf welchem sich, symbolisch gedacht, die Erdkugel erhebt, welche in einem eisernen Kreuz einen harmonischen Abschluß findet, kn der Rückwand des Denkmaiplatzes ist oben eine Tafel mit. der ?hrschrift angebracht:Opfer des Weltkrieges 19l418": etwas «Liter unten gleichmäßig verteilt, sind auf 4 Tafeln die Namen der Gefallenen und Vermißten, 34 an der Zahl, in goldenen Let­tern Kum bleibenden Andenken für die kommenden Geschlechter ckngegraben. Zum Denkmalplatz, der wie das Denkmal selbst geschmackvoll geziert war, führt eine aus Passauer Granit gehauene Treppe, der Eingang zum Denkmal ist durch ein eisernes Gitter abgeschlossen.

Programmäßig wurde die Feier morgens 7 Uhr durch einen Choral bei der Kirche und einen Marsch eingeleitet. Der Himmel zeigte kein hoffnungsvolles Gesicht, aber das Wetter hielt, sogar die Sonne drang kurze Zeit durch, so daß die gesamte Fs-er einen ungestörten Verlauf nahm. Um 10 Uhr fand unter Anteilnahme der ganzen Gemeinde, sowie sämtlicher Vereine der Gemeinen Feidrennach und Pfinzweiler Kriegerempfang mit Ges rag und An­sprache durch Ortsvorstand Rapp statt, der nach einem lzerzlichen Willkomm an die Teilnehmer, besonders die auswärtigen Gäste Obmann des Bezirkskrisgervereins Holzapfel, Bezirksnotar Reuß-Neuenbülüg, Schultheiß' Kienzle-Conweilcr u a. begrüßte. In ergreifenden Worten schilderte er die aufregenden Tage der Kriegserklärung, den Trennungsschmerz, die Treue, mit der die ausziehenden Krieger dem Ruse des Vaterlands folgten, ihre Hel­dentaten, aber auch die Strapazen, die sie auf den vielen Kriegs­schauplätzen erduldeten. Trauernd gedachte er Derer, denen es nicht mehr vergönnt war, die Heimat wieder zu schauen, die, ab­gesehen von wenigen in der Heimatgemeinde Beerdigten, draußeiT auf den Schlachtfeldern in West und Ost, in Süd und Nord ruhen: ihr Andenken soll uns heilig sein. Der Tätigkeit des Heimatheeres namentlich der Frauen, wurde anerkennend gedacht. Er ließ in großen Zügen den unglücklichen Ausgang des Krieges mit seinen unsagbar traurigen Folgen an dem geistigen Auge der Anwesen­den vorübergleiten, schilderte die inneren Umwälzungen, ermähnte die neugeschasfene Reichs- und Landesverfassung, von deren frei­heitlichen Grundsätzen jeder den richtigen, zum Ausbau des zu- fammengebrochenen Vaterlandes nötigen Gebrauch machen möge. 40 Tote habe die Gemeinde zu beklagen, 30 von Feldrennach, 10 von Pfinzweiler, 7 werden noch vermißt, 4 von Feldrennach, 3 von Pfinzweiler, die wohl auch als tot zu betrachten sind, insgesamt 47 Opfer, 18 Prozent der Ausmarschierten. Aber so groß das

Unglück sei, an dem nicht wir, sondern eine verfehlte politische Führung die Schuld trage, wir muffen den Kopf trotz allem hoch tragen, um wieder vorwärts zu kommen. Ein Gedicht, welches Gemeinderat Genthner von Feldrennach zum Verfasser hatte, neben dem Willkomm an die Krieger, deren Heldentaten wie jene der Heimat würdigte und in einem Hoch aus Fetdrennachs Heiden ausklang, beschloß die Ansprache.

Beim daran sich schließenden Festgottesdienstc war die Kirche voll besetzt. Pfarrer Reu sch'hielt eine der Bedeutung des Tages entsprechende Predigt, welche durch Gesänge des Schüler­innen- und Schüterchors unter Leitung von Oberlehrer Ulrich verschönt wurde.

Nach dem Festgottesdtenst übergab Architekt Hermann Kling das Denkmal der Gemeinde unter Dank für das ihn: geschenkte Zutrauen zur Ausführung der Arbeit damit verbindend den v-auk an die Handwerksmeister und deren Gehilfen, durch deren Flektz und Geschick di? Anlage in ihrer Vollendung sich heute dein Auge darbiete. An den gesamten Baukosten mit 3540 000 Mark gehen als airerkannte Notstandsarbeiten rund 12 000 Mark ab. Mit dem Wunsche, daß wir von einer solcher Katastrophe, wie sie uns der Weltkrieg brachte, in Zukunft verschont bleiben, empfahl er die Anlage dem Schutze und der Obhut der Gemeindeverwal­tung.

Schultheiß Rapp übernahm im Auftrag der Gemeinde die Anlage, indem er betonte, daß die Gemeindevertretung wie jeder Einzelne es sich angelegen sein lassen werde, das Erinnerungs­zeichen als ein kostbares Andenken an unsere gefallenen Helden zu hegen und zu pflegen. Entworfen in großen Zügen von Over­amtsbaumeister Linr in Neuenbürg sei die weiteie Ausführung und Leitung Herrn Kling übertragen worden, der im Verein mit tüchtigen Meistern und Gehilfen sein Bestes bot, um das Werk zu einem befriedigenden Abschluß zu bringen. Um den Ban haben sich folgende Meister verdient gemacht: Karl Lenz und Eottlieb Reiser, Steinhauermeister, Maurermeister Karl Faulh mit seinen Gehilfen Friedrich Kling, Gottlieb Höll und Ka^ Rein, Gottlieb Lausch, Schmiedemeister, Karl Mayer, Schreinermeister, Schlosser- Meister Merkte von Conweiler und Gärtnermeister Genthner von Schwann, welcher die Ausschmückung der Anlage übernahm. Wenn auch die Kosten sich gegenüber dem Voranschlag bedeutend höher, stellen, so möge sich die Bürgerschaft beruhigen, sie werde am Stsuerzettel nichts verspüren, da die Holzeinnahmen Len Ausgleich schaffen werden. Manches Auge wurde feucht, als er die Namen der 30 Gefallenen und 4 Vermißten aus der Gemeinde Feld­rennach bekannt gab; ihr Verlust sei so gut wie unersetzlich, d Witwen mit 32 Kindern betrauern den Gatten und Vater. Mögen die Vlutopser nicht umsonst gebracht und unserem aus tausend Wunden blutenden Vaterland der Aufstieg durch Arbeitsamkeit und Fleiß des deutschen Volkes in Bälde wieder beschieden sein!

Es sei ihm, so führte Pfarrer Reusch anschließend daran aus, der Auftrag geworden, dieses Ehrendenkma! einzugzeihen durch fromme Worte und stille Bitten zu Gott. Ausgehend von dem Bibelwort:Die Stätte, worauf du stehest, ist heiliges Land!" ermahnte er die Gemeindrglieder, diesen Denkmalsplatz immerdar als eine heilige Stätte zu betrachten im Hinblick auf die schweren Opfer der Gefallenen. Als ein Zeichen des Dankes sei Liese An­lage von der Gemeinde erstellt worden dafür, daß die gefallenen Helden die Feinde von deutschem Boden fernhielten. Die Säule weise himmelwärts, als wolle sie uns zurufen:Himmelan, nur himmelan soll der Wandel gehn!" Wie diese aus einem Grund­stein ruhe, so müsse unser ganzes Sinnen und Trachten unserem Gott und Vater zugewendet sein, als dem allein wahren Grund­stein, der über uns waltet und uns regiert in Barmherzigkeit, her Grundquell aller guten Gaben. Die Säule trage noch eine blüten- artigs Verstärkung gleich einer Knospe: möge sie ändeuten, daß unser Vaterland aufs neue aufblühe aus der Zeit des Elends und der Schmach. Die Kugel aber, die aus der Blüte ruht, möchte uns zurufen: Gott hat euch verschont vor den Kugeln der Feinde, danket ihm dafür. Die Kugel ist weiter düs Bild der Vollkommen­heit, und so oft wir sie erblicken, möge uns der Spruch ins Ge­dächtnis kommen, daß wir zunehmen sollen in allen Stücken, voll­kommen im Berus und im Christentum, vollkommen, wie unser Vater im Himmel vollkommen ist. Das eiserne Kreuz aus der Kugel, wie es jeder der Gefallenen verdient hat, ist Las Sinnbild aufopfernder Webe zum Vaterlande. Süll und majestätisch stehe das Denkmal da, als wolle es uns zurufen:So, liebe Dorf­genossen, tragt männlich und stark das Kreuz, das euch auserlegt ist". Und nun die Bitte zu Gott: Er möge dieses Denkmal glück­liche Zeiten schauen dürfen, uns durch dasselbe aufmun­

tern, unseren Blick nach oben zu richten, von wo Me Hilft ^ . Möge der Herr in Erfüllung gehen lassen, daß unser deutl^' Volk wieder ausblühe zu neuer Kraft und Frische, möge es all»?, nach Vollkommenheit streben in angestrengter Arbeit und Pflichterfüllung. Und wie dieser Denkmalplatz hergestellt ist /»! den Trümmern eines abgebrannten Hauses, so möge Gott es dM bringen, daß auf den Trümmern des alten deutschen Reiche; g! kräftiges, segenbringendes neues deutsches Reich ersteben nn«. Das walte Gott! ^

Reallehrer Emil Faulh, derzeit in Ludwigsbucg, legte uni« ergreifenden Worten namens der Kriegskameraden zu Ehren de, Gefallenen einen Lorbeerkranz am Denkmal nieder, gleiches e- folgte durch Schultheiß Rapp im Auftrag der Gemeinde.

Wiederholt ergriff Reallehrer Emil Faulh zu' länger« schwungvollen, vom Feuer der Jugend und der Vaterland-Ach getragenen Ausführungen das Wort, ein junger Heid aus schobenem Posten. Einleitend der Dank an die Heimat für M,, Gvite, das -sie den draußen Kämpfenden spendete und durch ch herzlichen Empfang erneut bekundete, dann das wonnige dem mörderischen Ringen entronnen zu sein, dem so manch;, Schulkamerad zum Opfer fiel. Worte wehmütigen Gedenk,, für die gefallenen Kameraden, die Erinnerung an die schwer^ verlustreichen Rückzugskämpfe gegenüber vielfacher feindlich, Uebermacht und doch wieder der Stolz über die Unmöglichkeit ft Gegner, uns militärisch zu besiegen. Dann die trüben Erü>n,l ungen des deutschen Zusammenbruchs, Sturz der .Nonarchie H der Hinweis, die Geschichte werde lehren, was besser sei, Wonach oder gegenwärtige Staatsform, Vorbereitung auf schwere M und trotzdem nicht mutlos werden, sondern die ernste Mahm» durch regen Arbeitswillen und treuen Fleiß vorwärts zu streb;, der besseren Zukunft entgegen. Endlich als Erzieher der Jugch ein warmer Appell zu gemeinsamer Arbeit zwischen Ettern ^ Lehrern an der Gesundung der körperlich und seelisch notgA'tkU Jugend, denn wer die Jugend hat, dem gehört die Zukunft ZW werden Kind und Kindeskinder in späteren Zeiten mit Stolz W den unvergleichlichen Heldentaten der Väter erzählen, die besteh«, bleiben als ein Denkmal, das ewig währt.

Ernst Kling, Gemeinderat und Holzhändler von Pfinzweile, ging im einzelnen auf all das ein, was mit zum Krieg und uns«-, Niederlage beitrug und uns so viele Enttäuschungen bereitete, di, Freude am Wiedersehen mit so manchem Lieben im Felde - «uttr. Aber am heutigen Tage sollen alte Wunden nicht aufgeriss« werend nach dem Wort:Freuet euch mit den Fröhlichen i ich wei­net mit den Weinenden!" Darauf das Versprechen, nicht dich mit Worten sondern mit Taten Jenen zu vergelten, die für die Heimat Opfer brachten und in Not gerieten. Und auch hier vom vorgeschrittenen Alter der feste Wille, wieder herauszukommen aus dem Tiefstand und geachtet Mer nicht mehr aiigefeind.t z, sein, was nur möglich ist, wenn wir uns nicht selbst zerfleischen, wenn wir Vernunft und Menschenwürde Hochhalten. Dann im Schlußwort Dank allen, welche dieses Denkmal schufen, rmthaffn, die Feier zu verschönen und als alter Soldat der Appell, treue Kameradschaft zu pflegen und sie immerdar hochzuhalten.

Ludwig Kling, Gemeinderat und Werk-Zimmermann von Feldrennach, sprach den Dank der Heimat jenen aus, die für das Vaterland stritten, duldeten und den Heldentod starben. Worte der Trauer sind es, die er hat im Gedenken daran, unser stolzes, einst so blühendes, erhabenes deutsches Reich zusammenbrchn sehen zu müssen, heute eine Ruine. Warum und zu was die M- opfer von Millionen? Wer trägt die Schuld? Aber wir wo« nicht richten, denn es ist nichts mehr zu ändern, sondern unser Schicksal in Geduld ertragen. Und auch hier wie beim Vorredner der unbeugsame Wille: miteinander arbeiten am Wiederaufbau des Vaterlandes. UM zu Ehren der heimgekehrten Krieger ein hoch!

Um Z41 Uhr war die vom Wetter begünstigte Feier beendigt. Wohlgeschulte Männerchöre mit stimmungsvollen, dem Ernste der Feier angepaßten Gedern, ein dreistimmiger Mädchenchor, gemein­sam gesungene Lieder, sowie die durch Pforzheimer Kräfte ver­stärkte Feldrennacher Musik umrahmten harmonisch die ganze Ver­anstaltung. Die trefflichen Darbietungen der Sängerinnen und Sänger wurden angenehm empfuMen; Oberlehrer Ulrich, wei­chem die Durchführung dieses Teils oblag, hat mit viel Fleiß und Eifer die keineswegs leichte Aufgabe zu allgemeiner Befriedigung gelöst.'(Schluß folgt.)

Württemberg.

Alkensteig, 29. Sept. (Auch eineErrungenschaft" i Hier soll mit dem 1. Oktober eine Sitte aufhören, die sert Jahrhunderten

Die feindlichen Brüder.

Von Heinrich Riff.

1. * (Nachdruck verboten.)

1.

Hoch oben in den bayerischen Hochalpen, fest an eine steile Felswand gelehnt, stand ein kleines Haus. Tie Felswand sollte ihm Schutz gewähren, allein sie konnte die Stürme, die dort oben tobten, nicht zurückhalten und konnte auch nicht hindern, daß auf dem mit Steinen be­schwerten Tache des kleinen Hauses der Schnee noch fest lag, wenn die Frühlingssonne im Tale bereits frisches Grün und Blumen hervorgerusen hatte.

Es drängte sich dem Beschauer unwillkürlich der Gedanke auf, daß der, der das kleine Haus in dieser un­wirtlichen Höhe erbaut hatte, ein absonderlicher Kauz gewesen sein müsse; allein dem Manne geschah Unrecht, er war immer noch klüger gewesen als der Baumeister, ber einst nach dem alten Grundsätze, daß der gerade Weg der beste sei, die Straße durch das Gebirge direkt Aber den Gipfel des Berges geführt hatte. Jener hatte ganz richtig vermutet, daß nach dein mühevollen Auf­stiege Mensch und Tier sich nach einer Erholung und Stärkung sehnen werde, und deshalb hier das kleine Haus, tu der er eine Schenke errichtete, erbaut.

Jahrelang behielt er recht, und in dem kleinen Hause hatte mancher ermüdete Wanderer die erwünschte Ruhe gefunden, dann aber war ein klügerer Baumeister gekommen, der den Weg viel tiefer und bequemer ge­legt hatte. Dadurch war der alte Weg und das kleine Haus völlig vereinsamt.

Mit innerem Grimme hatte der Wirt den Bau der neuen Straße verfolgt, in seinem trotzigen Sinne xedoch nicht glauben wollen, daß die Straße, die an seinem Hause vorüber führte, so ganz veröden könne, denn nach seiner Ueberzeugung hatten die Menschen sich seit langen Jahren daran gewöhnt. Er hatte es verschmäht, selbst

mit hinab zu steigen und an dem neuen Wege eine Schenke zu errichten, und als er endlich zu der Einsicht gekommen war, daß er dort oben völlig vereinsamt sei, da hatten andere bereits für Wirtshäuser an dem neuen Wege Sorge getragen. Ans den klügeren Baumeister und all' die, welche dort unten die Wanderer erquickten, hatte er einen glühenden Haß geworfen und in seiner Wut ergab er sich schließlich dem Trume.

Tas kleine, halb zerfallene Haus verkaufte der Wirt an den ,,braunen Kaspar", und zwar für eine sehr geringe Summe, denn außer diesem hatte niemand Lust verspürt, dort oben zu wohnen. Kaspar war Holzfäller und oben in den Bergen viel beschäftigt, außerdem hatte er die Leidenschaft, die Wälder von dem unnützen Wilde zu befreien, und für beide Beschäftigungen war die hohe und einsame Lage des kleinen Hauses sehr, geeignet.

Nicht mit Unrecht nannten die Leute den verwegenen Wilderer denbraunen Kaspar", denn Wind und Wetter hatten stein Gesicht gebräunt, und es war ihm gleich­gültig, ob er in glühender Sonnenhitze einen Baum fällte, oder im Winter des Nachts bei schneidender Kälte stundenlang auf dem Anstande stand; das letztere machte ihm freilich mehr Vergnügen.

Er war ein kühner Gesell und rühmte sich seinen Bekannten gegenüber, daß er mehr Wild in seinem Leben geschossen habe, als irgend ein Förster weit und breit. Ten Forstbeamten war er verhaßt, denn manche Nacht hatten sie vergebens in Sturm und Kälte ausgeharrt, um den Verwegenen, der kein Wild schonte, endlich ans der Tat zu ertappen. Es gelang ihnen jedoch nicht, denn der braune Kaspar war schlauer als sie. Mehr denn zehnmal hatten sie unerwartet in seinem Hanse alles durchforscht, ohne das Geringste zu finden: er wurde io- gar beschuldigt, daß er einen Förster erschossen habe, und war deshalb gefänglich eingezogen gewesen, aber schon nach wenigen Woche« wieder auf freien Fuß ge­setzt, weil ihm nichts bewiesen werden konnte. Ter Ver­dacht blieb aber trotzdem ans ihm hasten.

Endlich ereilte auch den so Verwegenen das Geschick. Ein junger Förster hatte den festen Entschluß gefaßt, nicht eher zu ruhen, als bis er den braunen Kaspar un­schädlich gemacht habe. Wochenlang wönnte er sich keine Ruhe und endlich glückte es ihm. Er traf den Wilderer auf frischer Tat, schoß dem Fliehenden eine Kugel durch das Bein und nun gab es für Kaspar keine Rettung mehr. Er verlor das Bein und wurde obendrein zu drei Jahren Gefängnis , verurteilt.

Mit einem Holzfuße kehrte er nach der Verbüßung seiner Strafe nach dem kleinen Hause zurück. Konnte er jetzt auch dem Wilde nicht mehr gefährlich werden, das Haus, welches so hoch und allein lag, war ihm ans Hey gewachsen, und Arbeit konnte er im Walde leicht finden da seine Arme kräftig waren. Seine Frau war, während er im Gefängnisse saß, gestorben, nun wohnte er allem Mit seiner Tochter Grete dort oben.

Es war eine stille, klare Winternacht. In den Ber­gen lag wenig Schnee, aber es war bitterkalt. An dem tiefblauen Himmel sah man nicht die kleinste Wolke, und die Sterne flimmerten wunderbar hell in der reinen Luft.

Eine junge kräftige Männergestalt stieg mit hastigen Schritten die Straße empor; gelangte der Wanderer an eine weniger steile Stelle, so lief er mehr als er ging, seine Brust keuchte und stieß stoßweise den heiß:.. Atem hervor, der sich an der Mütze und Kleidung des Mannes als Reif festsetzte.

Als er oben an.dem kleinen Hause angelangt war, nahm er sich nicht Zeit zum Verschnaufen, sondern pocht: hastig an ein kleines Fenster.

Wer ist draußen?" rief eine Frauenstimme innen.

Mach' auf!" brachte der außen Stehende mit Mühe hervor, denn seine Brust rang nach Atem.

O Gott! Erich!" rief es drinnen. Gleich darauf wurde das Fenster geöffnet und ein frischer, jugendlicher Mädchenlops kam zum Vorscheine.

(Fortsetzung folgt.).

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