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Neuenbürg, Lienstag den 30. September 1910.

77. Jahrgang.

227

Deutschland.

Berlin, 29. Sept. Nunmehr scheint sich auch in Regierungs­krisen die Erkenntnis durchzusetzen, daß Er?'"rger zum Posten des Reichsfinanzministers nichts taugt. Er soll angeblich Wieder- aufbaumiuifter werden. Als Nachfolger koinmt der Demokrat Schiffer in Frage. Wr den Posten des Reichsnunisters des In­nern wir dder ^Hamburger Senator Petersen (Demokrat) genannt. Auch der Rücktritt des Reichsministers des Auswärtigen, Müller, wird erwartet.

Berlin» 29. Sept. Reichswehrmimster Noske verteidigte sich in einer Rede vor Arbeitervertretern wirksam gegen die Angriffe wegen angeblicher Duldung der Reaktion.

Berlin, 29. Sept. Die Zahl der Streikenden im Berliner Metallarbeiterausstand hat sich auf 27 000, die der Ausgespernen auf 68 000 erhöht.

Berlin, 29. Sept. Unter Teilnahme der deutschen Sachverstän­digen find bis jetzt die französischen Vergwerksbezirke und das Ge­biet von Arras besichtigt worden. Es läßt sich schon jetzt rkennen, daß sich der Wiederherstellung erhebliche Schwierigkeiten technischer entgegenstellen werden, zu deren Ueberwindung es einer langwierigen und gründlichen Arbeit bedürfen wird.

Wilhelmshaven, 28. Sept. Amtlich wird gemeldet, daß der DampferOrotava" mit rund 600 Gefangenen als erster deutscher Dampfer aus-England vom Humber in Wilhelmshaven eingcirof- fen ist. Der Dampfer war von der Admiralität in Fahrt gesetzt und ausgerüstet.

Beisetzung des Iustizminislers v. Kiene.

Der imposante Leichenzug in Langenargen, dem Geburtsort des verstorbenen Ministers v. Kiene, war ein Beweis dafür, welch allgemein hoher Wertschätzung und Liebe sich der verstorbene Ju­stizminister in allen Berufsstönden, bei seinen Freunden und poli­tischen Gegnern erfreut hatte. Hinter dem mit Kränzen reich ge­schmückten Sarg gingen neben den Angehörigen die Minister Dr. Lindrmann, Liesching, Baumann, Heymann, Unterstaatssekretär Wer, dann die gesamte Zentrumsfraktion des Landtags, darunter P-shhischof Dm Sproll, Angehörige sämtlicher anderer Fraktionen mit Ausnahme der Unabhängigen, an der Spitze Landtagspräsident Keil. Den großen Trauerzug eröffneten der Verein der Dampf- fchiffahrtsunterbeamten, die beiden kath. Verbindungen Guestfalia- Tubingen und Herzynia-Freibürg.

Der amtierende Geistliche Prälat Mangold-Stuttgart nahm die Einsegnung vor und hielt sodann eine ergreifende Grabrede. Er schilderte den Verstorbenen als wahren Volksmann, stets bemüht, auch die gegenseitigen Interessen aller Volkskreise auszugleichen, und wahrhaften Katholiken, der stets eingetreien ist für die Sache der Kirche. Nach dem Lied:Selig sind des Himmels Erben'/' widmete Minister Dr. Lindemann dem verstorbenen Kollegen einen herzbewegenden Nachruf. Landtagspräsident Keil erinnerte an das tragische Zusammentreffen, als an demselben Tag, an dem der württ. Landtag das Verfassungsgesetz verabschiedete, aucy die Nachricht vom Tode eines seiner bedeutendsten Mitglieder ein­traf. Als Führer habe Herr n. Kiene sich von keinem anderen Mitglied an Arbeitsamkeit, Gewissenhaftigkeit und Eifer übertrcsfen lassen. So scharf er seine Ueberzeugung vertrat, so ritterlich trat er Andersdenkenden entgegen; stets lag ihm daran, im Streit den Gegner nicht zu verletzen. Weihbifchof Dr. Sproll sprach im Na­men der Fraktion der württ. Zentrümspartei, die neben den An­gehörigen Anlaß zu besonderer Trauer habe. Ministerialdirektor Dr. Rücker sprach im Namen der Beamten des Juftizdepartements und legte an dem Grabeshügxl dem ehrwürdigen Chef den ver­dienten Lorbeer nieder. Weitere Kranzspenden folgten von Land­gerichtsrat Beyerle-Stuttgart im Namen des Landesvorstandes der württ. Zentrumspartei, Regierungsrat Quintenz-Ehingen für den Bezirk Ehingen, den der Verstorbene im Landtag vertrat, Stadt­schultheiß Locher-Ehingen für die Stadt Ehingen, Landtagsabge- ordneter Groß im Namen des württ. Eisenbahnerverbandes, Abg. Hans er im Namen der Zentrumspartei von Groß-Stuttgaet und des Vereins Kriegshilfe Württemberg, Prof. Miller-Stuttgart im Namen des kath. Lesevereins Stuttgart, Oberamtsrichter Groß- Ravensburg namens des württ. Richtervereins, Medizmaldicektor Dr. v. Rembotd-Stuttgart, der im Namen des Verbandes der Alt­herren der Verbindung Guestfatia sprach und wehmütige Erinner­ungen an Kienes Studentenzeit auffrischte. - Den Schluß der zahl­reichen Kranzspenden machten die beiden Verbindungen Guest- falia und Herzyma. Zwei Stunden hatten die Leichsnfcierlicki- keiten in dem stillen Bodenseestädtchen gewährt; nnd dann schloß sich das Grab über einen Mann, dessen Andenken reich geseanet bleiben wird.

Der Nolelat einstimmig angenommen.

Berlin, 27. Sept. Im Bundesratssaal des Reichstags fand heute abend eine öffentliche Reichsratssitzung statt. Der Reichs- rat behandelte zunächst den Notetat, dessen Entwurf der National Versammlung alsbald zugehen soll. Berichterstatter Ministerial­direktor Wolfs führte aus, daß für den Etat unerbittlich größte Sparsamkeit zu gelten habe. Mit der früher möglichen Groß­zügigkeit müsse gebrochen werden, und zwar sofort. Man sei im Ausschuß des Reichsrats erstaunt gewesen, daß für Heer und Marine noch immer sehr erhebliche Summen in den Notetat ein­gestellt worden seien. Der Vertreter Preußens gab folgende Er­klärung ab: Die preußische Regierung und ich bin ermächtigt, dies auch im Namen der andern Regierungen zu erklären hält es für eine der dringendsten Aufgaben des Reichsrats, die Be­mühungen des Reichsfinanzministers um größte Sparsamkeit zu unterstützen. Der Reichsrat wird daher den Notetat in der van

den Ausschüssen beschlossenen Form einstimmig annehmen. Bay­

rischer Gesandter Boden führte u. a. zu dem Etat der Reichspost- uud Telegraphenverwaltung aus, daß der Ausschuß mit der Post­verwaltung Verhandlungen über die aus dem Friedensvertrag sich ergebenden Personalbeschränkungen infolge der Verminderung des Reichsgebietes gehabt habe. Die Postverwattung habe erklärt, daß sich der Umfang der sich aus den angedeuteten Gründen wahr­scheinlich ergebenden Persottalbeschränkung noch nicht übersehen lasse, und daß daher Abstriche vom Etat unerwünscht seien. Laut Deutscher Allgemeiner Zeitung" hat der Reichsrat in seiner gestri­gen Abendsitzung den Notetat einstimmig angenommen.

Berlin, 29. Sept. Das Reichsmimsterium des Innern hat die Kultmimsterien der Gliedstaaten, für die Zeit von 20. bis 22. Oktober zu einer.Konferenz nach Berlin eingeladen. Sie soll insbesondere zu der Frage Stellung nehmen, welche Bestimmungen des Abschnitts 4 der Reichsverfassung einer Klärung oder Er­läuterung durch die Reichs- oder Landesgesetzgebung bedürfen. Hierbei kommt besonders Artikel 146, Abs. 2 in Betracht, der ein Reichsgesetz vorsieht, das nach den Erklärungen der Reichsregier­ung in Bälde zu erlassen ist. Des weiteren soll bei der Zusammen­kunft die längst geplante Reichsschulkonferenz vorbereitet werden.

Ausland.

Amsterdam, 28. Sept. Ein hiesiges Preßbüro meldet aus London, daß die Zahl der Ausständigen aus 964 000 geschätzt werde. Von amerikanischen und französischen -Arbeiterkreisen wurde Unterstützung zugesagt. Die Leitung des irischen Eisen­bahnerverbandes wurde von Thomas telegraphisch ausgnordert, die Arbeit nicht früher niederzulegen, als bis sie Instruktionen von ihm empfangen habe.

Versailles» 29. Sept. Im französischen Senat hat Senator Gaudin-de-Vlllaine einen Antrag eingebracht, die Session des Se­nats und der Kammer sofort für geschlossen zu erklären und am 1. November sür die Dauer eines Jahres eine konstituierende Na­tionalversammlung wählen zu lassen, deren Ausgabe es sein soll, den Friedensvertrag mit Deutschland, sowie die Friedensvertcägc mit Oesterreich, der Türkei und Bulgarien zu ratifizieren, dm PräsivelUeü der Republik zu wählen und all: notwendigen Steuer­gesetze zu erledigen.

Versailles, 27. Sept. Der Fünserrat setzte in seiner heutigen Sitzung eine Kommission ein, die beauftragt wurde, die Rückbe­förderung der deutschen und österreichischen Kriegsgefangenen in Sibirien in die Wege zu leiten; jedoch sollten vorher die dort be­findlichen Tschecho-Slowaken zurückbefördert werden.

- Newyork. 28. Sept. Wilson ist erkrankt und hat seine Rede­tour abgebrochen. Er deutete gestern an, seine Auffassung des Staatsrechts sei, daß der Präsident alle Vorbehalte ignorieren könne, falls nur der Senat den Friedensvertrag ratifiziere. - Die deutsche Ansicht, daß die Ratifikation zweifelhaft sei, gilt nach bestem Dafürhalten hiesiger Persönlichkeiten als unbegründet.

Die Reinwascherei.

Jetzt äußert sich auch Graf Berchtold über die Wiener Ent­hüllungen, die ihn so schwer belasten. Der Gras bedauert die parteipolitische Tendenz der Wiener Veröffentlichungen, die aus der Mitschuld beinahe die alleinige Schuld Wiens werden ließen. Seine Aufgabe vor dem Kriege habe nicht darin bestehen können, den ungarischen Staat friedlich aufzulösen, sondern ihn, wenn irgend möglich, im Frieden und, wenn unabwendbar, auch im Kriege zu erhalten. Weiter sagte er: Mich selbst such! man :.un wohl als machiavellistischen Puppenspieler des damaligen Europas hiuzustellen.

Bolschewistische Blulherrschasi.

Nach Aussage einiger aus Wiborg eingetrofsenen Persönlich­keiten haben die Bolschewisten in Kronstadt 11 Offiziere, darunter den General Goldinsk, die sie verdächtigten, mit den Weißgardisten im Einvernehmen zu stehen, erschossen.

Die französische Furcht vor dem ohnmächtigen Deutschland.

Versailles, 28. Sept. Der Friedensausschuß der französischen Kammer versuchte gestern nachmittag, für di» Tages irdnung Andre Lefevre einen Wortlaut zu finden, dem die Regierung zu stimmen könne. LautMatin" schlug Godard nach langer erreg­ter Aussprache folgenden Wortlaut vor:Die Kammer ersucht die Regierung, Verhandlungen mit den alliierten und assoziierten Re­gierungen anzuknüpfen, um die Entwaffnung Deutschlands und seiner Alliierten durch Verbot gewisser Kriegsindustrien, sowie durch alle notwendig erscheinenden Maßnahmen effektiv zu ma­chen." Der Ausschuß wird morgen diesen Wortlaut nochmals besprechen, nnd zugleich eine Tagesordnung Auriols betr. eine interalliierte finanzielle Solidarität mit dem Finanzminister Klotz erörtern. LautMatin" wird Lefevre am Dienstag die sofortige Besprechung seines ursprünglichen Vorschlags verlangen.

Aus Clemenceaus Rede in der Varmittagssitzuttg des Frie- densausschusscs hebt derMalin" folgendes hervor: E'emenceau sagte: Lefevre verlange, daß Deutschland' keine Kanonen verstellen könne. Das sei nach seiner Ansicht das einzige Mittel, eine wirk­same Kontrolle auszuüben. Er walle, daß die Deutschland zuge­standenen Kanonen ihm von Frankreich geliefert würden. Der Abg. Lefevre behaupte, daß der Friedensvertrag nach dieser Rich tung eine Lücke aufweise und nicht genügend Sicherheit gebe. Dar aus müsse er, Clemenceau, antworten: Hinsichtlich der schweren Ar­tillerie genüge der FrieLensvertrag Lefevres durchaus, denn Deutschland dürfe schwere Artillerie weder Herstellen, noch aus

einem anderen Wege erhalten. Es müsse nicht nur seine schweren

Kanonen, sondern alle Anlagen zu ihrer Herstellung vernichten. Auch hinsichtlich der Feldartillerie, von der Deutschland 288 Kano­nen unterhalten dürfe, gebe der Vertrag Frankreich das Recht, dir Herstellung in Deutschland zu begrenzen, denn die Alliierten könn­ten auch ine Fabriken auswählen, ihnen ihre Fabrikation oor- schreiben und daher, wenn sie es sür notwendig hielten, dazu gick­sen, jede Fabrikation zu untersagen.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 30. Sept. Gestern traf aus englischer Ge­fangenschaft zur Freude seiner Angehörigen gesunA und rpohlbehalten ein Gustav Krastel, Sensenschmied. Er hat England am Mittwoch verlassen. Auch ihm ein herzl. Will­kommen in der Heimat!

* Neuenbürg, 28. Sept. Die heutige Bezirkstag»»»- der evangelischen Jungfra ne «vereine erfreute sich eines sehr guten Besuchs von Vereinsmitgliedern und Freunden und Freundinnen evangelischer Jugendpflege. Cm stattlicher Zug von Mädchen und Vereinsleiterinnen bewegte sich nachmittags Uhr zur Stadtkirche, wo nach gemeinsamem Gesang des Zinzen- dorfschen LiedesHerz und Herz vereint zusammen" Dekan Uht in einer Begrüßungsansprache die Versammelten von nah und fern willkommen hieß und zum Emigseyi in Grund wie im Ziel und zur Treue in der G e me i ns ch a ft ermunterte. In frischer anschaulicher Predigt über Jesaja 41, 8 ff. legte sodann Pfarrer Schubert-Stuttgart, Geschäftsführer des Eoang. Vrrbander zur Pflege der weiblichen Jugend Württembergs, die Losung Furchtlos und treu" der Hörerschaft ans Herz, dieFurchtbar­keit und Rücksichtslosigkeit" des Feindes schildernd, mit den» der Kampf bestanden werden müsse, aber auch die Arait des Glaubens preisend, die uns dazu Hilst, daß wir wedermutlos und falsch" nochgedankenlos und keck", sondernfurchtlos und treu" dem Feinde begegnen. Die Nachversammlung im Eo. Gemeindehaus, die durch stimmungsvolle Darbietungen verschiedener Vereine, Ge­sangschöre und Gedichtvortrag, bereichert war, hatte zum Mittel­punkt die Ausführungen des Verbandsgeschästssührers über dos Thema:Unsere Vereine als Glieder der Inneren Mis -sio n". Die aus vielseitiger Erfahrung geschöpften Mit­teilungen des Redners gaben im besonderen Anlaß, an der Ivcmd eines praktischen Beispiels aus der Neuenbüvger Gemeinde (Jung­frauenverein und Mädchenbund) die Möglichkeit verschiedener Wege, der weiblichen Jugend dienen zu wollen, zu beleuchten und das Ä llgeme» ne volkskirchliche Problem der engeren und der weiteren Stellung zurWelt" aus dem bestimmten Gebiet der Jugendpflege und Jugendarbeit auszurollen. Besteht nach der einen Seite die Gefahr der Verengung, so besteht nach der anderen Seite die Gefahr der Verflachung. Schließlich wurde behufs Einleitung kräftiger Weiterarbeit im Sinne des Evangelischen Verbands" sür weibliche Jugendpflege eineB e z i r k s l e i te ri n" gewählt in Person von Frau Pfar­rer G u n d e r t - Höfen a. E. Möge unter ihrer Leitung die Jungsrauensache einen segensreichen Fortgang nehmen uad auch in diejenigen Gemeinden hineinoetragen werden, die bis jetzt noch solcher Vereine ermangeln!

Kapfenhardt, 29. Sept. Seit 4. September hat hier eine Stuttgarter Kolonie ihr^r Aufenthalt genommen. Es ist dies die erste Kolonie, die von Stuttgart hier ist: sie besteht aus 40 Kna­ben und 2 Leiterinnen. Im Gasthaus zumRößle". wo die Ko­lonie untergebracht ist, ist sie sehr gut versorgt. Man sieht den blassen Stadtkindern jetzt am Schlüsse der Ferienzeit gut die Folgen der reichlichen, kräftigen Landkost an. Das Wetter trug ja auch sein Möglichstes dazu bei. Beinahe alle Tage sandte die liebe Sonne ihre wohltuenden Strahlen, sodaß die Kolonie sich die meiste Zeit im Freien, in der würzigen Waldlast, aufhalten konnte. Ost wurden Spaziergänge in die umliegenden urtichaslen unter­nommen. An Len Sonntagen wurden die Gottsdienste in Langen­brand und Bieselsberg besucht. Am Donnerstag, den 2 Oktober zieht die Kolonie ab. Lehrerin und Buben lind hochbesr edigt über den schönen Schwarzwaldaufenthalt. Alle werden nach lange mit dankbarem Herzen an das stille Schwarzwcttddörschen und an die liebe Kapsenhardter Gemeinde zurückdenksn.

Verbotene Ausfuhr von Getreide.

Trotz der schlechten Ernährungslage des deutschen Volkes ver­suchen gewissenlose Elemente den ungünstigen Stand der deutschen Valuta auszunützen, um durch Verkauf von Getreide nach dem Ausland sich zum Nachteil der Volksgesamtheit zu bereichern. Dieses Getreide wird damit dem inländischen Verbrauch entzogen. Darüber hinaus muß das deutsche Volk für das ausländische Ge­treide, das es als Ersatz einzufuhren genötigt ist, den hohen Aus­landspreis zahlen. Solche Getreideschiebungen sind an sich schon Verletzungen der Vorschriften über die Getreidebewirtschaftung und über den Ausfuhrverkehr und als solche strafbar. Die Verwerf­lichkeit, die sich in solchen aus Gewinnsucht Hervorgeher,du» Ver­schiebungen von Getreide nach dem Auslaird zeigt, verlangt aber eine besonders scharfe Bestrafung. Die im amtlichen Teil der heu­tigen Nummer veröffentlichte Verordnung des Reichsernährungs- ministers vom 28. August droht Gefängnis nicht unter einem Monat an für denjenigen, der es unternimmt, ohne Erlaubnis der zuständigen Behörde Getreide (Brotgetreide, Gerste, Hafer), Hülsenfrüchte, Buchweizen oder Erzeugnisse irgendwelcher Art, die aus diesen Früchten hergestellt sind, insbesondere also auch Mehl, Flocken usw. aus dem Reichsgebiet auszuführen. Neben der Gefängnisstrafe ist Geldstrafe und Einziehung der Waren, deren Ausfuhr versucht wird, vorgesehen.