Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Sovniagsgedanken (für 20. September 1919).

Am Abend.

. . . Und nun wird es still. Das Tat ist zur Nacht eingejeg- «er. Die Kinder, schlafen und bald wird alles ruhen.

Gott gibt die Nächte, damit wir die Tage ertragen können. (Oer Hüter Israels schläft iwch schlummert nicht.) Wer weist, welche Väter jetzt über Kinder sorgen? Wer weiß, welche Müt­ter setzl an Kinderbetten wachen? Es mag manche dunkle Kam­mer geben, in der die Dunkelheit die Menschenseuszer verichling» tldsr schließlich kommt ihnen allen der Schlaf, die Gabe Gottes EZr müde Seelen. Geh hin, du Nacht, und breite dich aus, eine Dc-cke über das Leid, ein Schleier Gottes über die Tränen!

Nau m ann .

Der Abend deckt die Erde zu mit seiner lieben Hülle der Abend deckt die Seele auf in ihrer ganzen Fülle.

Der Abend deckt die Erde zu mit ringsum grauer Ferne der Abend Leckt den Himmel auf und alle Sterne.

Th. Uebelycker.

Vom Evang. Oberschulrat ist am 17. September eine KäiÄige Lehrstelle in Feldrennach, Oberamt Neuenbürg, dem Seminarunterlehrer Otto Bosch in Nürtingen, übertragen worden.

* Neuenbürg. 19. Sept. Am nächsten Montag, den 22. ds. Mts., wird auf Einladung des Bezirkswohltätigksitsvereins die Geschäftsführerin des Württ. Landesausschusses für Säuglings- und Kleinkinderschutz, Frau Professor M e r z - Stuttgart, im Bären" hier überHeutige Aufgaben der Jugend­fürsorge" sprechen. Dabei wird neben allgemeinen Fragen der Jugendfürsorge, die in dem umfassenden, nächstvem zu er­wartendenJugendfürsorgogesetz" ihren Zusammenschluß finden werden, besonders dieKriegspatenschafi" und die Tätigkeit einer ,-Lezirkssursorgerin" zum Worte kommen. Angesichts der Wich­tigkeit derJugendpflege" im Rahmen der gegenwärtigen Auf- dwabestrebungen sei auch an dieser Stelle nochmals aus die zeit­gemäße Veranstaltung hingewiesen. (Beginn nachmittags 2 '-!> Uhr.)

Neuenbürg. 19. Sept. We wir erfahren, ist Las bekannte Kramer-Sextett gestellt bei zahlreichem Besuch in Wildbad mir beispiellosem Erfolg aufgetreten. Stürmisch wurden Dreingaben verlangt und der Komponist Kroner gefeiert. Das Konzert heute Abend beginnt Punkt 8 Uhr im Bärensaal.

Feldrennach, 19. Sept. In unseren Feldrennach und Pfinz­weiler herrscht reges Leben, werden doch 5 neue Wohngebäude für den Bedarf von 7 Familien erstellt und wird mit Hochdruck an der Vollendung'unseres Ehrendenkmalsfür dieGefallenen gearbeitet. Letztere Arbeit ist so weit vorge­schritten, daß am 28. ds. Ms. die Einweihung, verbunden mit dem bis dahin aufgeschobenen Kriegerempfang von bürgerlicher Seite stattfiuden kann. Der Tag wird ein bedeuten­der Markstein in der Gemeinde werden. Das Programm findet in Bälde geeignete Ausnahme in diesem Blatte.

Württemberg.

Oberndorf, 19. Sept. lDie Schließung der Maujeriabrik) Die Leitung der Wastenfabrik Mauser hat für die Zeit, in der die Werke stillgelcgt werden sollen, den Arbeitern eine Abfindungs­summe von 1 Million Mark in Aussicht gestellt. D'r Arbeiter sotten, wie jetzt verlautet, alles tun, um die Schließung des Be­triebes aufzuhalten. Nach den Verhandlungen, die ini Arbeits Ministerium stattgefunden haben, ist die auf 1. Oktober geplante Stillegung -er Werke bekanntlich auf Mitte Oktober verschoben worden. Daß es so weit kam, liegt vor allem in der Erschöpfung aller Geldmittel, in der unproduktiven Arbeit und nicht zuletzt in der Kohlennot.

Biberach, 19. Sept. (Gestohlene Wertpapiere.» Bei der Bank Bauer in Ravensburg, wurden am 15. August Wertpapiere sKriegsanleihen) im Werte von 250 000 Mark gestohlen. Im Laufe der Vorerhebungen wurden bei einem Wirt in Buchau gelegentlich einer Durchsuchung für 40 000 Mark dieser Papiere gefunden. Gestern wurde nun festgestellt, daß vor längerer Zeit durch dritte Personen der hiesigen Bahnstation eins Pappschachtel mit 177 000 Mark in Kriegsanleihen als Fundsache zugestellt und daß diese Schachtel mit Inhalt dem Fundbüro in -Stuttgart über geben worden ist. Weiter wurde festgestellt, daß der Rest der gestohlenen Wertpapiere hier in Len letzten Tagen verbrannt wurde. Da auch die Person des Täters Matthias Schmid von Arnegg bekannt ist, so dürfte seine Ergreifung nur noch eine Frage der Zeit sein.

Leukkirch, 19. Sept. (Die Mitschuldige.) Wie bereits berich­tet, hat der Mörder des Pferdehändlers Litz aus Ravensburg, der 26 Jahre alte Metzger Roher aus Arnach, bei der Festnahme in Schwandorf (Bayern) sich durch einen Schuß entleibt. Die Mitschuldige, Elise Funk von Unterdeufstetten wurde nunmehr «r den Tatort bei Tannheim geführt und hat nach anfänglichem Leugnen die Mittäterschaft eingestanden.

Ser unglückliche Schütze, ein Sergeant, der im 6. Jahre dien», wurde sofort in Untersuchungshaft genommen und die kriegsge­richtliche Untersuchung wird nähere Aufklärung geben.

Mannheim. 18. Sept. Die am Montag stütz hier -mgekomme- nen ersten deutschen Kriegsgefangenen wurden heute in ihre »ei- mat entlasten. Ganz neu und gut gekleidet, zogen irr mit ihren Habseligkeiten in gehobener Stimmung nach dem Bahnhof, um mit der Bahn zu ihren Angehörigen zu eilen. Für den ihnen ge­wordenen Empfang sprachen sie vorher durch die PrJje den wärmsten Dank an die Bevölkerung aus.

Baden.

Baden-Baden. 19. Sept. Zwei französische, aus Slraßburg kommende Lastkraftwagen wurden hier abgefangen, als sie fran zäsisch^n Sekt, iiber 3000 Flaschen, im Gesamtwerte von über 100 000 Mark in ein hiesiges Klubhaus schmuggeln wollten. Die Begleiter gebrauchten die Ausrede, daß die Ladung für das Mi- litärsommellager Rastatt bestimmt sei. Die Sendung wurde vor­läufig beschlagnahmt.

Söllingen (Amt Durlach), 18. Sept. Ein neuartiges Mittel -egen die fortgesetzten Felddiebstähle hat der hiesige Gemeinderat zur Einführung gebracht, indem er die Namen derjenigen öffent­lich bekannt gibt, die bei solchen Vergehen betroffen oder überführt werden. Bereits prangen die Namen zweier Einwohner wegen Kartoffeldiebstahls an der Gemeindetafel. '

Hehl. 19. Sept. Die Ehefrau des Bahnarbeiters Jakob Britz, war mit dem Kochen des Mittagessens beschäftigt, als durch eins Explosion der Küchenherd in Stücke gerissen wurde. Die Frau wurde am Unterleib und an den Beinen schwer verletzt. Die Ex­plosion fand statt nachdem die Frau gerade Kohlen aufgelegt hatte, unter denen sich Sprengkörper befanden. Unter den Sprengstückm befanden sich auch solche von Handgranaten. Ein Sprengstück war mit Nr. 366 gezeichnet.

Konstanz 18. Sept. Ein bedauerlicher Unglücksiall ereignete sich gestern morgen auf dem Exerzierplatz. Dort hatte das Jäger­bataillon eine Gefechtsübung. Die Parteien lagen sich gegenüber und beschosten sich mit Platzpatronen. Aus dem Gewehr eines Sergeanten krachten plötzlich scharfe Schüsse, die leider zwei An­gehörige des Bataillons verwundeten. Der eine, Wendelin Becker, erhielt einen Schuß quer durch die linke Hand und dem anderen wurde der Unke Oberarm und der rechte Oberschenkel durchschossen.

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 18. Sept. Dem Pernehmen nach wird Staatspräsident Btos, dessen Gesundheitszustand sich wieder gebessert hat,ul Beginn der Landtagssitzungen die Slaats- geschäsre wieder ausnehmen. Dagegen läßt das Befinden des .Justiziinmsters Dr. von Kiene immer noch zu wünschen übrig.

'Karlsruhe, 19. Sept Zum Oberbürgermeister der

Landeshauptstadt wurde heute mit 91 giftigen Stimmen der bisherige Mannheimer Bürgermeister Dr. Julius Finter gewählt. Ein weißer Zettel wurde abgegeben.

Baden-Baden, 19. Sept, Die elsäsische Presse meldet die zwangsweise Versetzung von 700 elsässischen Oberlehrern höherer Schulen in das Innere Frankreichs. In den be­troffenen Kreisen herrscht große Erbitterung.

Mainz, 20. Sept. Die Franzosen erklären, die wach­sende Resistenz der Landwirte bei der Ablieferung von Getreide und Kartoffeln an den Kommunalverband als offenen Widerstand gegen die Besatzungstruppen behandeln zu wollen.

München, 19. Sept. Zu dem Vorwurf einiger Blätter, daß die bayerische Regierung gegenüber den politi­schen Gefangenen schwächliche Nachsicht walten lasse, wird amtlich " gemeldet, daß die Justizverwaltung sofort die energischsten Schritte getan hat, um die Verhältnisse im Stadelheimer Gefängnis zu untersuchen und schnellste Ab­hilfe zu schaffen. Wie die Blätter melden, wurde der Metzger Lindner, der nach seinem Attentat auf den frühere» Minister Auer nach Wien geflüchtet war, den bayerischen Behörden ausgeliefert. Die Verhandlung gegen den Grafen Arco wegen Mordes an dem eheinaligen Minister­präsidenten Äisner wird im Laufe des Oktober stattfinden, da nach ärztlichem Gutachten Arco bis dahin verhandlungs­fähig sein dürfte.

Gießen, 20. Sept. Hier legten die Reichswehrtruppen feier­lichst Protest dagegen ein, daß di« Unabhängigen die Stadtver­ordneten gezwungen hatten, einen Beschluß auf Beschaffung von Waffen zu Sicherheitszwecken für nichtig zu erklären.

Leipzig. 20. Sept. Zu schweren AuHchreitungen gegen zwei Grenzjäger kam es gestern auf dem Mesieplatz. Die Jäger wur­den von einigen Zivilisten mit Schimpfteden belegt und, als sie sich zur Wehr setzten, zu Boden geworfen. Einem Schutzmann gelang es, die Beiden nach der Polizei in Sicherheit zu bringen. Inzwischen waren zwei andere Jäger Wenfalls von der wütend-m Menge vergewaltigt uüd einer von ihnen ins Wasser geworfen worden.

Berlin, 19. Sept. Wie dieRundschau erfährt, wird Präsident Fehrenbach die nächste Sitzung der Nationalversammlung für den 30. September nach Berlin einberusen.

Berlin, 19. Sept. In der preußischen Landesoers niim.ung ist es bei Beratung der Autonomie der Provinzen zu einem Bruch zwischen Zentrum und Sozialdemokratie gekommen, insolg Oessen die Beratungen abgebrochen wurden.

Berlin, 20. Sept. In Südostpreußen soll für dir Abstim- numgszeit eine deutsche Polizeitruppe unter Ententeaufsicht ^b-ldet werden. Eine Besetzung durch fremde Truppen komme nicht in Frage, solange die Bevölkerung die Ruhe bewahre.

Berlin, 20. Sept. Aus Paris einegtrosfene Nachrichten be­sagen, daß die Franzosen mit großen Einkäufen in Deutschland beginnen, weil Deutschland das einzige Land ist, in dem die fra zösische Valuta über Pari steht.

Berlin» 20. Sept. General Gröner verließ gestern KoLcrg. Am 22. September wird auch der Rest der Obersten Heereslei­tung von dort abziehen.

Berlin, 20. Sept. Reichswehrimmster Roske emvfing laut Vorwärts" gestern Vertreter der Berliner Großbetriebe und führte vor ihnen aus:, Don der oberen Truppenführuug kann ich sagen, daß sie loyal hinter mir steht. Von den höheren Füh­rern, die ein politiich unliebsames Aufsehen erregten, ist keiner mehr im Dienst. Daß ich in den unteren Führerstellrn na b -üre Anzahl kurzsichtiger Heißsporne befindet, die lieber heuL als mor­gen losbrausen möchten, ist mir wohl bekannt. Bei der Ausgabe, aus 24 000 Offiziere 4000 für die Reichswehr ousz »wählen, wurde sehr sorgfältig verfahren. Zu der Gefahr einer Gegen­revolution äußerte sich der Minister dahin, daß seiner stttsn lieber zeugvng nach jeder derartige Versuch von vornherein scheitern mutze an dem entschlossenen Widerstand der großen Mchrheit des deutschen Volkes.

Mailand, 19. Sept. DerTemps" veröffentlicht den Ter! eines um 2.Okt ober 1918 abgeschlossenen japamsch-deut; hen Ab­kommens. Er trägt die Unterschrift der deutschen Delegierten von Rosen und Rennard und der japanischen Delegierten Otchiam (?) und Kato. Dem Abkommen gingen Verhandlung u voraus, die im Juli 1918 in Stockholm begonnen wurden. Das Blatt bezeichnet den Text als genau und vollständig.

- Rotterdam, 19. Sept. Gestern ist der DampferAldani" mit 156 deutschen Männern, 39 Frauen und 161 Kindern aus Australien angekommen. Am 25. ds. Ms. wird ein Transport deutscher Kriegsgefangener in Stärke von ungefähr 3500 Perwnen aus Amerika erwartet.

Paris. 19. Sept. Aus Anlaß der letzten Räterepublik in Bu dopest sind bei Ungarn von den Alliierten Schadenersatzansprüche in Höhe von 3X Milliarde Franken angemeldet.

Paris, 19. Sept. Die Uebergabe der Friedensbedingungen an die bulgarische Delegatton fand heute Vormittag im Mm. sterium des Aeußern statt. Die bulgarischen Delegierten haben 20 Tage Zeit, um ihre Bemerkungen vorzubringen.

Rasche Justiz.

München, 19. Sept. Der Ministerrat hat in seiner heutigen Sitzbng beschlossen, von seinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch zu machen, und hat die vom Volksgericht München gestern gegen Fritz Seidl, Schicklhofer, Jehmer, Wiedl, Pürzer und Joses Seidl erlassenen Todesurteile bestätigt. Das Urteil ist heute nachmittag um 4 Uhr im Strafvollstrecftnigsgefängms Stadelheim ohne Zwi­schenfall vollzogen worden.

Kohlenlieferungen an Frankreich über die Verpflichtungen hinaus.

Essen, 20. Sept. Mit den Franzosen ist ein vorläufige; A». kommen auf monatlich 500 000 Tonnen Ruhrkohien getrotzt worden. Das Kohlensyndikat liefert die Kohlen auf dem UM, wege nach Rotterdam, wo Umladung in Seeschiffe erfolgt. Grunde gelegt ist den Lieferungen der Auslandspreis des M lensyndikats. Das Abkommen ist unabhängig von den in, densvertrag getroffenen Verpflichtungen, da dieser von den F^,,. zosen noch nicht ratifiziert worden ist.

DieDeutsche Allgemeine Zeitung" bemerkt zu der NachstM, Die Kohlennot in Deutschland ist so groß, daß Kohlendelieser^ gen außerhalb des Friedens-Vertrags als ein Ding der Unmöglich, keit bezeichnet werden müssen. Die Nachricht würde an Wab scheinlichksit gewinnen, wenn es sich etwa um KohlenlieserunW handelte, die uns auf unsere vertragsmäßigen Verpflichtungen ««. -gerechnet werden.

Belgisch« Kolonialgreuel.

Rotterdam, 19. Sept. Aus einer vomNieuwe Rotter-W, schen Courant" gemeldeten Anfrage, an den belgischen Kolonie Münster gerichtet, geht hervor, daß ein belgischer Beamter h Kongo von einer Rundreise im Innern des Landes zwecks Ein­treibung von Steuern ungefähr 100 Steuerpflichtige, die ersg, Jagdwild" nannte, als Gefangene mitbrachte. Das Gesangs in das er die Eingeborenen sperrte, war so klein, daß bis W nächsten Morgen 40 der Gefangenen den Erstickungstod fands, Dem Beamten ist nichts geschehen. (Deutschland aber beschult^ man der Barbarei in der Kolonisation. Schriftl.)

Demobilmachung)

Verfügung

hung) best. Ueberteuerungszuschüsse für Notstand,

des Arbeilsminifteriusm (Slaalekommlsfars für ^

arbeiten.

W

Bom 12. September 1919.

I.

Die Höhe der zu öffentlichen Notstandsarbeiten gezahlt« Ueberteuerungszuschüsse richtet sich aus Grund der DerfüguW des Arbeitsmimsteriums vom 25. Februar 1919 (Staatsanzeiw Nr. 48) und vom 19. Mai 1919 (Staatsanzeiger Nr. 114) ms den tatsächlichen Aufwendungen.

Nach neueren Verfügungen des Reichssinanzministeriums vo« 4. und 24. Juli ds. Js. ist eine wesentliche Aenderung hier« eingetreten. Aus Grund dieser Verfügungen wird im Höchstsatz die geschätzte und im Feststellungsbescheid errechnet« Summe ak Ueberteuerungszuschuß bezahlt werden. In allen die Gewchnwg von Ueberteuerungszuschüssen aussprechenden Feststellungsbeschri- den und in allen Verfügungen, durch die die Frist für dis G Währung der Ueberteuerungszuschüsse verlängert wird, muß des­halb der Vorbehalt ausgenommen werden, daß der im Fch stellungsbescheid zugesagte Zuschuß nicht überschritten wecker darf, das heißt, daß er als Höchstsumme zu bestachten ist M daß höhere Beträge als der im Feststellungsbescheid zugesagte Zu­schuß auch dann nicht gewährt werden, wenn die tatsächliche« Kosten sich höher als veranschlagt Herausstellen. Der im Fejt- stellungsbescheid festgestellte Zuschuß ist also eine feste Summ, die nur dann nicht voll gezahlt, sondern entsprechend gekürzt wich wenn die Mengen der tatsächlich geleisteten Arbeiten hinter de« bei der Veranschlagung im Feststellungsdescheid zu Grunde ge­legten Mengen Zurückbleiben oder wenn Ersparnisse gegenüft dem Kostenanschlag eintreten. Dabei dürfen der Berechnung^ Zuschüsse höhere Aussührungskosten als nach dem Stands Preise vom 15. Juli 1919 nicht zu Grunde gelegt weih«. Stellt sich heraus, daß der für eine Arbeit zu zahlende Lohn i krassem Mißverhältnis zum Umfang der geleisteten Arbeit M, so känn nur ein entsprechend gekürzter Betrag als Uebertmeruntz eingesetzt und als Zuschuß gewährt werden.

Der oben genannte Vorbehalt, sowie die Bestimmung em Höchstsumme hat aber für die Berechnung des Zuschusses für Ar­beiten, die im Rahmen der früheren Verfügungen des Ardeitz ministeriums ausgeführt werden, keine rückwirkende Kraft: ft sie sind vielmehr die Grundsätze jener Verfügungen maßgebend. Nähere Regelung bleibt für den Einzelfall Vorbehalten.

II.

Nach den vom Arbeitsmimsterium gemachten Wahrnehmung«! werden die Notstandsarbeiten vielfach noch als Unternehmen ei» geschätzt, die mit öffentlichen Mitteln die Erwerbslosen beschäf tigen sollen, ohne daß ernstliche Arbeit dabei geleistet zu wecke« brauche. Diese Auffassung ist eine durchaus irrige; es muß zwi­schen Arbeitsleistung und Geldaufwand ein angemessenes Bei- hältnis bestehen. Insoweit diese Voraussetzung nicht zutrisft, be­hält sich das Arbeitsmimsterium vor, im Einzelfall anzuordm, daß der in Aussicht gestellte Zuschuß nicht ausgezahlt wird.

III.

Erneut wird darauf hingewiesen, daß durch Notstandsarbeit!» der Landwirtschaft Arbeitskräfte nicht entzogen werden dürfe«; wenn die bei einer Notstandsarbeit gezahlten Lohnsätze -er Land­wirtschaft die Erlangung geeigneter Kräfte zu angemessenen Ar­beitsbedingungen unmöglich macht, behält sich das Arbeitsmimft rium vor, der betreffenden Notstandsarbeit die weitere Zuschch fähigkeit zu versagen.

.IV.

Bei dem Arbeitsmimsterium liegen noch eine große ÄW von Gesuchen um Ueberteuerungszuschüsse für Notstandsarbck vor, auf welche ein Feststellungsbescheid bis jetzt nicht ergangcni Im Hinblick aus die Beschränktheit der zur Unterstützung K Notstandsarbeiten verfügbaren staatlichen Mittel werde»» die jetzt nicht beschiedenen Antragsteller voraussichtlich nur noch d Ausnahmefällen einen zusagenden Bescheid erhalten können. 3m besondere gilt dies für verspätet eingereichte Anträge (zu vech- Ziffer 12 der Verfügung vom 25. Februar 1919 und Ziffer U letzter Absatz der Verfügung vom 17. Juni 1919).

Leipart.

Vorstehende Verfügung wir- zur allgemeinen Kenntnis bracht.

Neuenbürg, den 17. September 1919.

Oberarni: Bullinger.

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