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Anzeiger kür Sas Lnztal unS Umgebung.

Kmlsblatt für Sen Vberamlsbezirk Neuenbürg.

Erscheint tSgl Ich mit Nusnahm« Ser Sonn- unv Zelertage.

Druck und Verlag der L. Meeb'schen Buchdruckerei (Inhaber V. Strom). Für die Schriftleirong verantwortlich D. Strom in Neuenbürg.

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Schluß der Anzeig, n Annahme e Ubr r«-".

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SIS

Neuenbürg, Samstag den 20 . September > 910 .

7 ?. Jahrgang.

Zum Vlumentag.

Morgen ist Vlumentag in Neuenbürg! Der Garten gibt seine letzten Kinder für eine gute Sache. Es gilt, unseren braven Arterlandsverterdigern, deren unerreichbare Heldentaten uns vor Aeindesgewalt, deutsche Lande vor Vernichtung schützten, eins Freude zu bereiten, Not und Sorge zu lindern. Niemand darf abseits stehen bei solch edlem Tun: das gebietet Dankbarkeit und Mcht. Wohltun trägt Zinsen, sagt ein Sprichwort. Wer Hot hie Freude nicht schon mitempfunden, wenn er, ein edler Mensch, mithelsen konnte, fremde Not zu lindern, Tränen zu trocknen, die graue Sorge zu verscheuchen. Mt dem Dank an unsere meckeren Krieger soll am morgigen Vlumentag zum Ausdruck kommen der Willkomm an Jene, die aus langer, harter Gefangenschaft endlich in die teure deutsche Heimat zurückkehren dürfen, ein Willkomm aus liebevollem deutschen Herzen, der sie vergessen lassen soll all dk Qual und das Elend, Las sie unter hartem Feindesdruck wäh­rend der trübsten Zeit ihres Lebens durchkosten mußten.

Das Heimatheer, das während des Krieges mobil gemacht wurde bis in das kleinste Häuschen, soll nochmals aus den Plan gerufen werden; aber nicht um Kriegswaffen zu schmieden, sondern um Waffen schaffen zu helfen gegen die traurigen Folgen des Krie­ges: Schmerzen zu lindern, Wunden zu heilen, Not und Sorgen zu bannen. Davon darf sich keiner ausschließen, auch Jene nicht, die schon einmal eine Spende reichten. Doppelt genäht, hält gut, heißt es im Volksmund. Dies soll uns Leitstern am morgigen Mmentag sein. Das Ergebnis soll jener Blumentage ebenbürtig sein, die allenthalben im Lande veranstaltet werden und mit einem guten Abschluß endeten. Dazu trage ein Jeder, gleich wessen Avr-es er sei, nach Kräften bei.

Rundschau.

Der Jugendfürsorgeausschuß unseres Landtags tagt schon seit letzten Dienstag. Wenn das Plenum am kommenden Montag nachmittag Zusammentritt, wird es zwei neue Abgeordnete auf- weisen, das frühere langjährige Mitglied des Hauses, Rechtsan­walt Dr. Hugo Elsaß, der bei den letzten Wahlen gerade um eine Nummer zu weit in der Kandidatenliste der Deutschen demokrati­schen Partei hinuntergeraten war, jetzt aber an die Stelle des ver­storbenen Abgeordneten Gmser-Baiersbronn aufrückt; ferner als Mitglied des Zentrums den Gmünder Oberbürgermeister Möh­ler anstelle des leider zurückgetretenen Ravensburger Rechtsan­walts Dr. Hepp, der das Mandat nur angenommen hatte, uin an den Derfassungsarbeiten mitzuwirken. Ein Schlaglicht aus das Stärkeverhältnis der Parteien im Lande wirst die Stadtschult- heißenwahl in Freudenstadt, wo der demokratische Kandi bat den von den beiden sozialistischen Gruppen auf den Schild, er­hobenen Bewerber trotz seiner gewinnenden persönlichen Eigen­schaften und ausgezeichneten amtlichen Empfehlungen schlug. Die Sozialdemokratie glaubte fest an ihren Sieg aber die neue Re- Wrungsweise hat ihr in Freudenstadt viel geschadet. Aucki der Üebergang unseres Post- und Telegraphenwesens an das Reich, der sich bereits am 1. Oktober unter dem Zeichen des sozialistischen Einheitsstaates vollzieht, wird in Württemberg mit großer Unlust ausgenommen. Ganz abgesehen von dm im In­teresse der Reichsfinanzen gebotenen großen Verkehrsverteuerun- Mn, bringt dieser Üebergang eine Reihe von schwäbischen Sonder­heiten zu Fall und ersetzt sie durch Maßnahmen, die man früher als preußische Einrichtungen gerade von der Seite Wseln hörte, die sie uns heute schmackhaft zu machen versucht. Ts ist eben alles aus den Kopf gestellt. Dazu gehört auch die merkwürdige Kontrolle des Ob st Handels durch die Eisenbahnangestellten, die weiter nichts ist als ein Beweis für die Hilflosigkeit der Regierung.

Unsere militärischen Verhältnisse werden charakterisiert durch die Errichtung einer württembergischen Polizeiwehr. Die Behörden erweisen sich als so machtlos, daß sie nur noch mit diesem Hilfsmittel regieren können. Wäre dergleichen vor der Revolution geschehen, wie hätte man da aber den Polizeistaat donnern hören! Das Urteil, das der Reichswehrminister Noske über die Eigen­schaften des neuen württembergischen Reichswehrverbandes gefällt hat, ist überaus bitter. Luden dorff schreibt in seinen Kriegs- rrinnerungen, die Bundesstaaten hätten mehr oder wenige: gute Divisionen im Felde gehabt, Württemberg aber nur gute. Das wareinmal. Was jetzt Nooke sagt, ist für jeden Kenner eine traunge Wahrheit, die dem neuen Kommandanten, General Haas, ein großes Arbeitsfeld eröffnet. Natürlich sind auch diese Sol­lten, dem Geiste der Revolution entsprechend, ohne kirchliche Feier vereidigt worden.

Der Volkstribnn Scheidemann, der neulich nach seiner Heimkehr aus der Schweiz in Kassel eine große Rede hielt, deren amtliche Verbreiklng auf seine beabsichtigte Rückkehr in die Reichs­regierung schließen läßt, hat auf einen der verdientesten Offiziere Rostes, den Berliner Oberst Reinhard auf Grund von Ver­dächtigungen durch einen notorischen Schwindler namens Neuen- dorf allerlei Unrat abgeladen und wohl geglaubt, auf diese Weise den Geist der deutschen Wehrmacht zu verbessern. Noske hat sei­nen Genossen bös heimgeschickt. Scheidemann hat sich aber auch noch bloßgestellt durch die Behauptung, auf Grund sehr wichtiger Beerchtc ans dem Auslande habe er als damaliger Reichsmini­sterpräsident geglaubt, bei der Friedenskrisis nur noch

einige Wochen warten zu müssen, um bessere Bedingungen zu er reichen. Die Tatsachen hüben ihn inzwischen längst widerlegt. Mer das ist eine Probe aus den Geist der neuen Staatsmänner, die Deutschland retten wollen. Mr Württemberg«,: willen auch sonst noch ein Lied davon zu singen, denn wir haben bei der öden Gleichmacherei auch unsere finanzielle Selbständigkeit eingebüßt und einen Berliner Fronvogt in Gestalt eines Landesfinanz- cmtes erhalten mit der Ausgabe, dafür zu sorgen, daß die neuen Steuergesetze schneidig für das Reich Lurchgesührt werden und uns so gut wie keine Mittel mehr für die Pflege heimischer Eigenart übrig lassen. Wie hat einst alles bei uns, was freiheitlich dachte, für die Selbstverwaltung sogar der Gemeinden geschwärmt, und was ist davon in der neuen Freiheit übrig geblieben? Die Ant­wort gab uns kein Geringerer als der Genosse Dr. Lindemann, Minister des Innern im freien Bolksstaat Württemberg. Sie lautet:Nichts!"

Auch die Nationalversammlung tritt demnächst wie­der zusammen, diesmal in Berlin. Ihr Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten tagt schon seit Dienstag, um Stellung zu nehmen zu der bekannten Note der Entente über die deutsche Reichs- Verfassung. Viel wird ihr nicht zu tun übrig bleiben, denn der Oberste Rat in Paris hat den Tiger Clemenceau bei seinem haßerfüllten Borstoß gegen den Z 61 der Verfassung mit Bezug auf die künftige Verbindung mit Deutsch-Oesterreich einiger­maßen im Stich gelassen. Er hält die einschränkende Bestim­mung unseres Z 178, worin «gesagt wird, daß durch den Inhalt der Verfassung die Friedensverträge nicht berührt werden sollen, für ausreichend und verlangt nicht die beschämende Beseitigung des 8 61, sondern nur eine entsprechende Erklärung in Form einer diplomatischen Urkunde. Diese ist am Donnerstag erfolgt weil uns eben nichts anderes übrig bleibt, als allen Forderungen der Gegner, wenn auch mit mehr denn einer Faust im Sacke, vor­läufig Folge zu leisten. Es gewinnt außerdem den Anschein, als wollte die Entente den Bogen nicht länger überspan­nen, Deutschland allmählich zur Ruhe kommen lassen und es von so scheußlichen Vorgängen, wie sie in dem Münchener Geisclmordproze.tz und in der Stuttgarter Schwurgerichts­verhandlung wegen der Ostheimer Schandtaten ans Ta­geslicht kommen/künftig bewahren. Will sie dies in der Tat, so muß sie auch für unsere Valuta sorgen. Wenn die Mark in der Schweiz nur noch 21 Pfennig, in der von den Franzosen besetzten Pfalz gar nur 17 Pfennig gilt, so ist das nichts als der schlei­chende Staat so ankerott, der, wenn er wirklich aus­bricht, unsere Feinde auch um die Siegesbeute bringt. Uebrigens will die Pfalz deutsch bleiben und keine französische Sonderrepu­blik werden. Auch die kleine oldenburgische Enkla e Birkenfeld hat ihren neuen franzosensreundlichen Präsidenten zum Teufe! ge­jagt und denkt nicht, sich vom alten Reiche zu lösen.

Die Hoffnung auf eine nachträgliche Abschwächung des Schmachfriedens kostet uns zwar eine schwere Gedulds­probe, aber wir brauchen sie nicht ganz fallen zu lassen. Die schlimmsten Urheber fühlen sich in ihrer Stellung von Woche zu Woche mehr erschüttert. Wilson mußte bereits emgestehen, oaß er unter allen Umstäirden Amerika in den Krieg verwickelt hätte, auch wenn Deutschland keine kriegerischen Handlungen gegen die Vereinigten Staaten begangen hätte; es dürfe eben den Krieg nicht gewinnen. Und neben Clemenceau, neben Wilson schwankt jetzt der englische Premierminister -Lloyd Georg e samt seinem Kriegsminister Churchill. Bei den englischen Nachwahlen zum Unterhaus im Dezember fiel der englische Arbeiterführer Henderson durch, weil er seinerzeit der deutschen Arbeiter­schaft versprochen hatte, gegen das Friedensmachwerk zu kämpfen. Er ist jetzt bei einer Nachwahl in einem von der Regierung für totsicher gehaltenen Bezirk mit großer Mehrheit ins Parlament wieder gewählt worden. Gleichzeitig hat der englische Ge - werkschaftskong re ßder britischen Regierung ein U-'c.ma- tum gestellt wegen der mit so viel Lügen umkleideten englischen Intervention in Rußland und wegen der Verstaatlichung der Koh­lenbergwerke. Die nächsten Wahlen in England werden voraus­sichtlich Lloyd George und Churchill zu Fall bringen. Die Un­ruhen in Irland tun ein übriges. Und daß General Smuts, der den Frieden von Versailles so schonungslos verurteilt, jetzt an Stelle Bothas Premierminister in Südafrika geworden ist, spricht Bände. Die meisten Schwierigkeiten aber hat die Entente mit Italien. Der einst als Dichter auch bei uns hochgebenedeite, als Mensch und Politiker längst verächtlich gewordene Gabriele nnunzio spielt inFiume den Garibaldi und hat die Stadt kurzerhand für Italien besetzt. Es wird wohl nicht lange dauern, bis die englischen und französischen Kriegsschiffe seiner Herrlich­keit ein Ende bereiten. Aber der Zankapfel bleibt, und nian sieht wieder einmal, wie es um den vielgerühmten Schutz der völkischen Minderheiten bei der Entente bestellt ist. Will sie ihn irgendwo in die Tat umsetzen, so geht es nicht ohne Krach. Auch den Ru - mänen mußte sie ein neues Ultimatum stellen, um sie endlich aus Ungarn herauszubringen. Ob es gelingt, ist noch sehr die Frage.'

Deutschland.

Berlin, 19. Sept. Ein Erlaß des Reichswehrmimstcrs teilt mit, daß das Reichswehrministerium neu gebildet und mit dem 1. Oktober in Wirksamkeit treten soll.

Berlin, 19. Sept. Dte Uebevsiedelung der Nationalversamm­lung von Weimar nach Berlin ist nun beendet und das Reichs­tagsgebäude vollständig für den Dienstbetrieb wieder hergestellt, so daß am 23. September die Ausschußsitzungen in Berlin be ginnen können.

Berlin, 19. Sept. Die Antwort der deutschen Regierung an

den Verband betreffend Artikel 61 der Reichsversassung wurde gestern abend durch Herrn v. Lersner in Paris übergeben. Die Veröffentlichung der Antwort wird heute erfolgen.

Uohlenzust'hr nach Württemberg.

Seit kurzem hat die württ. Eistnbahnverwaltung wieder s»r einzelne von Mannheim kommende Kohienzüge die Stellung von Lokomotiven auf badischen Teilstrecken übernommen, wie sie das auch während des Krieges öfters getan hat. In der vergangenen Woche sind in Mannheim Kohlen für Süddeutschland in etwas größeren Mengen als bisher eingetroffen. Bei dem herrschenden Lokomotwmangel hat der Umschlag dieser Kohlen in Verbindung mit der Zunahme des übrigen Verkehrs auf dem Rangierbahrchos Mannheim ewige Schwierigkeiten hervorgerusen, so daß dort am Wochenende 16 Züge für Württemberg abgestellt waren. Zur Be­hebung dieser Stockung hat Württemberg trotz eigener Schwierig­keiten wettere Hilfe durch Stellung von Lokomotiven für badische strecken übernommen, auch sind unter Durchbrechung der Sonn­tagsruhe im Güterverkehr am 14. September sieben außerordent­liche Güterzüge von Mannheim nach Württemberg gesahren wor­den. Es ist daher zu hoffen, daß, wenn in Mannheim nicht weitere Schwierigkeiten austreten, bis zum Ende der lausenden Woche die Rückstände verschwinden werden.

Die Durchbrechung der Sonntagsruhe wird beim Anhalten des stärkeren Verkehrs auch weiterhin nötig werden.

Durch diese Maßnahmen wird zwar die Menge der nach Würt­temberg kommenden Kohlen nicht unmittelbar vermehrt, es wird aber dafür gesorgt, daß die Kohlen für Württemberg nicht ein un­erwünschtes Stillager erleiden, urrd vor allem wird erreicht, daß der Güterwagenumlauf beschleunigt und daß die Entladung und Rücksendung der Kohlenkähne nicht verzögert wird.

Die Sechsstunden-Schicht im Ruhrgebiet.

Aus Grund einer Verfügung des Reichsarbeitsministers hat Prof. Dr. V. Francke als Vorsitzender des Ausschusses für die Prüfung der Arbeitszeit unter Tage im Ruhrkohlenbergbau die Ausschußmitglieder ersucht, unverzüglich 6 Unterausschüsse unter Leitung je eines Arbeitgebers und eines Arbeitnehmers zu bilden, uin an Ort und Stelle alle technischen, wirtschaftlichen und behörd­lichen Maßnahmen zu prüfen, die einer weiteren Verkürzung dien­lich seien. Ende November tritt der Ausschuß wieder zusammen, um fein Urteil darüber abzugeben, ob die Einführung der Sechs­stundenschicht unter Tage im Ruhrkohlenbergbar ohne Gefährdung der Kohlenversorgung Deutschlands möglich ist. (Man braucht wahrhaftig kein Professor zu fein, um angesichts unserer trostlosen Kohlenversorgung eine weitere Arbeitsverkürzung aus 6 Stunden im Kohlenbau nachgerade als ein Verbrechen am deutschen Volke zu bezeichnen. Schriftl.)

Ausland.

Wien, 18. ,Sept. In einer Sitzung unter Vorsitz des Staais- kanzler Renner wurde beschlossen, daß ab 21. September der Straßenbahnverkehr in Wien vollständig eingestellt wird, daß alle Gast- und Kaffeehäuser sowie die Haustore gm 8 Uhr abends geschlossen und Laß alle elektrischen Aufzüge außer Betrieb gesetzt werden.

Basel, 19. Sept. Der Streik in den elsaß-lothringischen Berg­werken nimmt zu. Verschiedene neue Zechen stellten den Beines ein. Alle Vermittelungsversuche scheiterten.

Amsterdam, 19. Sept. Den englischen Blättern zufolge wurde aus dem jetzt in London tagenden internationalen Bruderschafts­kongreß in verschiedenen Reden auch die Notwendigkeit der Wie­derherstellung der internationalen intellektuellen Beziehungen be­tont und darauf gedrungen, Deutschland bei seiner Wiederherstel­lung behilflich zu sein.

Haag. 19. Sept. Bottamley meldet demJohn Bull", daß Lloyd George bei der Erneuerung seiner Regierung auf Schwie­rigkeiten stoße und daß er den König bitten wolle, ein neues Mi­nisterium zu ernennen.

Fiume, 19. Sept. In der Stadt herrscht völlige Anarchie. Die Jagd aus die Jugoslawen hat begonnen. Die slawischen Bür­ger von Fiume werden eingesperrt und mißhandelt. Am nach­mittag besetzten die Leute dÄnnunzros das Grobenickplateau bei Fiume. Hier wurden Schützengräben und andere Feldbefestigun­gen hergestellt gegen einen eventuellen Angriff der Jugoslawen. Im Zentrum von Fiume herrscht verhältnismäßig Ruhe. Desto ärger geht es in den Winkelgassen der äußeren Stadtteile zu. An­gesehene slawische Bürger wurden samt ihren Familien 'm Thea­ter interniert und aus das brutalste insultiert. Die slawischen Ein­wohner wurden von d'Annunzios Soldaten gezwungen, die italie­nische Trikolore zu tragen und Hochrufe auf das italienische Fium» auszubringen.

Paris, 18. Sept. In der gestrigen Sitzung der französischen Kammer behandelte der Kolonialminister Simon die kolonialen Fragen und bezeichnete es als Pflicht, die Deutschen aus ihren früheren Kolonien zu verjagen, in der sie bei der Mißyandlung der Bevölkerung dieselben Methoden wie in den besetzt gewesenen Gebieten angewandt hätten. Die eingeborene Bevölkerung sei froh, des deutschen Joches ledig zu sein. (?) Die Landstriche von Kamerun und Togo seien ein wertvoller Zuwachs für Dahome und den Kongo.

Um den Raub zu beschönigen, greifen die Franzosen smtgesegt zur Lüge und Verleumdung. Doch wird die Zeit noch kommen, die die gründliche Abrechnung mit einer solchen Methode ermög­licht. ,